Swami Omkarananda

Gedanken zum Tag

April 1998

 

1. Tag

Die höheren Aspekte der Meditation beginnen mit dem objektlosen Bewusstsein.

Darin gibt es keine Gedanken - nichts. Das ist das objektlose Bewusstsein. Es ist ein reines Bewusstsein.

Von da an beginnen die höheren Stufen der Meditation.

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2. Tag

Der Erlöser ist die Liebe in Dir. Der Erlöser ist der Glaube in Dir. Wenn du Liebe und Glaube hast, steht Jesus bei Dir, ob Du es willst oder nicht.

Der beste Weg zur Erfahrung Gottes besteht in der Vermehrung Deines Glaubens, Deiner Liebe und Deiner göttlichen Erkenntnis.

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3. Tag

Wenn Du das Mantra wiederholst, dann lade alles um Dich herum und in Dir mit der Kraft des Mantra und des Bewusstseins auf. Was geschieht dann? - Dein Unbewusstes wird unbegrenzt.

Dein gegenwärtiges Bewusstsein ist auf die vier Wände des Zimmers, in dem Du sitzt, begrenzt. Deine Idee von der Welt ist so gross wie der Horizont, den Du siehst.

Das sollte sich ändern: Du musst ein unendliches Bewusstsein, ein unendliches Gewahrsein erlangen, das unbegrenzbare Licht der Intelligenz und des Bewusstseins, die endlos expandierende, alldurchdringende Kraft Gottes.

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4. Tag

Du, das Mantra und Gott: Alle werden eins.

Das ist die grundlegende Disziplin der Mantrawiederholung: Wir müssen das Mantra aus einem Zustand der Inspiration, des Feuers und der Kraft heraus wiederholen; unser ganzes Wesen und Sein muss sich mit der Erfahrung der Gegenwart Gottes erwärmen.

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5. Tag

Weil ich rein und vollkommen selbstlos bin, spreche ich zu Euch von diesen Mantras und helfe Euch, sie zu wiederholen.

Niemand anders wird das tun. Diese höheren göttlichen Dinge findet man nicht auf der Strasse. Sie sind wie Atombomben. Wenn sie von den falschen Leuten verwendet werden, können sie gefährlich sein.

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6. Tag

Du bist gut und erfüllt mit spirituelllem Eifer, wie ich sehe. Aber ein Teufel ist bei Dir, den Du nicht so leicht loswerden kannst. Er hat selbst die grössten Menschen in der Geschichte der Menschheit betrogen.

Er ist stärker als die Weisheit, die ich Dir gebe. Aber wenn Du sehr rein bist, wird die Weisheit, die ich Dir gebe, allmächtig sein.

In Abwesenheit dieser Reinheit ist der Teufel stärker als Du.

Dieser Teufel ist Dein eigenes Gemüt.

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7. Tag

Wenn jemand Dir einen spirituellen Rat gibt, wird das Gemüt sich seiner bemächtigen und alles hinwegrationalisieren wollen.

Das ist die Art, wie der Teufel arbeitet, und wenn Du beginnst, seine Gegenwart zu entdecken, nimmt er schnell die Funktion des Entdeckers selbst an und betrügt Dich wiederum.

Deshalb bist Du immer in Gefahr, und es gibt nur eines, das Dich retten kann:

Reinheit, Reinheit, Reinheit!

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8. Tag

Wenn ich sage, dass Gott bei Dir ist, wenn Du das Mantra wiederholst, denkst Du vielleicht: "Ah, er ist eine Art Priester und darum redet er auch wie einer."

Aber die Sache ist die, dass es sich hier um eine vollkommen wissenschaftliche Feststellung handelt, die absolut wahr ist. Wahr für mich, wenn sie auch für Dich noch nicht wahr geworden ist. Wachse in Reinheit, hungere und dürste nach Gott, dann bist Du auf dem besten Weg, die Gegenwart Gottes als eine absolute Wahrheit zu erkennen.

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9. Tag

Wenn Du ein Mantra wiederholst, wird plötzlich die schöne Form Gottes erzeugt, das heisst, sie offenbart sich.

Jedes Mal, wenn Du das Mantra wiederholst, erzeugst Du die Form Gottes. Du weisst es nicht, Du bist blind, unwissend, schlafend. Aber das macht nichts.

Wenn Du weitermachst und das Mantra wiederholst, wird das Licht, das Du dadurch erzeugst, Deine Blindheit und Unwissenheit beseitigen.

In den Mantras sind gewaltige Kräfte am Werk - der Atomkraft vergleichbar. Es sind Formen und Kräfte der höchsten Gottheit.

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10. Tag

Diese Silben der Mantras haben kein Alter, sie sind zeitlos. Sie sind in Gott, von Gott, sie sind Gott.

Gott ist zeitlos, so sind auch sie zeitlos. Gott ist allwissend und allmächtig, so sind auch sie allwissend und allmächtig.

Eine grosse Reinheit ist notwendig, viel göttliche Gnade ist notwendig, um das zu verstehen.

Würde ich tausend Jahre ununterbrochen über diese Mantras sprechen, wäre ich doch nicht fähig, ihre Herrlichkeit und Schönheit erschöpfend zu würdigen. Niemand kennt ihre innere Bedeutung und Kraft. Ihre Bedeutung, ihre Kraft und ihr Leben sind in den Händen Gottes. Sie werden jenen offenbart, auf die Gottes Gnade herabsteigt, und das sind nur aussergewöhnlich reine und wunderbare Menschen.

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11. Tag

Lasst uns fühlen, dass alle gute, reine, edle und göttliche Arbeit der Welt auf unseren Schultern ruht, und dass wir individuell etwas für Gott tun müssen.

Gott braucht unsere Arbeit nicht, wir brauchen Ihn, und deshalb, wenn wir sagen, dass wir für Ihn arbeiten, lasst uns nicht vergessen, dass wir nur um unsertwillen arbeiten.

Gott braucht keine Befreiung oder Erleuchtung. Du brauchst Sie und darum arbeitest Du.

Für Gott ist Deine Arbeit nicht notwendig, aber Er nimmt sie in seinem Allerbarmen an, denn Er weiss, dass sie Dir helfen wird, zu Ihm zu kommen.

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12. Tag

Wenn die Zeit reif ist, werde ich Dir die Schlüssel zum Verständnis der Mantras geben.

Wenn Du im Lauf der Zeit diesen Pfad verlässt, heisst das, dass Du nicht dazu bestimmt warst, die Schlüssel zu empfangen.

Die Zeit wird Dich also auch prüfen; aber ich denke, dass Du jetzt schon sehr gesegnet bist.

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13. Tag

Schönheit, Wunder und Kraft sind nicht aussen.

Alles ist in uns selbst.

Die Welt ist immer die gleiche, aber das erfahrende Bewusstsein eines jeden Individuums ist verschieden. Der eine findet einen Himmel, wo der andere die Hölle erlebt.

Fürchte die negativen Dinge nicht. Nimm Abstand von ihnen. Akzeptiere sie nicht, betrachte sie als Fremde, mit denen Du nichts zu tun hast.

Halte Dich an die göttliche Gegenwart, an Licht und Liebe.

Fülle Dein Gemüt mit göttlichen Gedanken und Gefühlen.

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14. Tag

Das Geheimnis des Fortschritts auf dem Pfad der Meditation liegt in Intensität und Konzentration. Vollkommene Konzentration auf das Objekt der Meditation - die Gottheit - ist wesentlich.

Diese Konzentration allein genügt aber nicht.

Auch Intensität ist notwendig - eine völlige Hinwendung unseres Herzens, unserer Seele, unseres Willens und Gemüts zum Göttlichen.

Die beste Form der Meditation ist jene, in der Du nichts anderes wahrnimmst als das Objekt Deiner Meditation.

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15. Tag

Wahre Schönheit ist nur die Göttliche Mutter.

'Göttliche Mutter' bedeutet unendliche Sanftheit, Süsse, Zuneigung, Liebe, Schönheit, Wohlstand, Reichtum.

Gib keinen falschen Ideen Raum, sondern nähere Dich dem Göttlichen im rechten Geist.

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16. Tag

Wenn Du mit der Gegenwart Gottes Verbindung aufnimmst, wirst Du in alle Ewigkeit und unter allen Umständen beschützt sein.

Wenn Du mit dieser Macht in Verbindung stehst, hast Du sofort Frieden, unzerzerstörbaren Frieden - zu jeder Zeit und in allen Umständen.

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17. Tag

Das Mantra erzeugt in Dir das Feuer des göttlichen Bewusstseins, und dieses Feuer zerstört alles Schlechte in Dir, alle schädlichen Keime in Deinem Körper und Gemüt: Du wirst immer reiner, und die ganze Seele wird in goldenes Licht getaucht - in ein grosses, weites, leuchtendes, strahlendes goldenes Licht.

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18. Tag

Die Mantras, die wir hier haben, sind wunderbare Aspekte der höchsten Wirklichkeit.

Sie gehören nicht dem Osten oder dem Westen an. Sie sind Gott selbst.

Durch grosses Glück hast Du von ihnen vernommen. Durch die Gnade Gottes hast Du das Vorrecht, sie zu hören, und Du kannst sie nur durch die Reinheit Deines Herzens auch behalten. Wenn zu irgendeiner Zeit Deines Lebens Unreinheit die Oberhand gewinnt, werden die Mantras Dich zurückweisen.

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19. Tag

Was wir wollen, ist die Erfahrung Gottes, und diese können wir am ehesten und machtvollsten durch Gottes eigene Natur, die in diesen Mantras verkörpert ist, erhalten.

Diese Mantras sind jedoch bedeutungslose Töne, wenn sie nicht von einem Menschen der Gotterfahrung gegeben werden. Und selbst von diesen Menschen der Gotterfahrung sind es nur wenige - nur die höchsten, die eine innige Beziehungen zum Göttlichen unterhalten - die eine Kenntnis davon haben.

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20. Tag

Weil wir in Unwissenheit versunken sind, sind wir unfähig, die grosse Wirklichkeit des Göttlichen überall, zu jeder Zeit und unter allen Umständen zu sehen.

Es gibt nur unendliches Licht, Liebe und Freude.

Warum erfahren wir das nicht? - Grosse Unwissenheit ist schuld daran, und diese grosse Unwissenheit kann nur zerstört werden durch die Gnade der göttlichen Mutter.

Rufe deshalb in Deiner Meditation zur göttlichen Mutter, Dir die Gnade zu gewähren, die Wirklichkeit und das Königreich Gottes überall zu sehen.

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21. Tag

Einmal täglich musst Du Dich einer gründlichen Selbstprüfung unterziehen; denn die dunklen Kräfte der Welt, Deines vergangenen Karmas, all Deine Begrenzungen und Schwächen werden versuchen, das wunderbare geistige Leben, das Du aufzubauen versuchst, zu zerstören.

Das unüberwindliche Ego, die sich selbst rechtfertigende Eifersucht, der im Gewand der Demut daherkommende Stolz - tausend Gefahren wie diese versuchen ständig Dein inneres göttliches Leben zu zerstören.

Deshalb musst Du ungewöhnlich wachsam sein.

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22. Tag

Innerlich muss es ein endloses Leiden um der unmittelbaren Erfahrung der Vollkommenheiten Gottes geben. Das Ego muss zermalmt werden. Die Idee, dass Du jemand bist, muss ausgelöscht werden. Herz und Seele müssen wie die eines Kindes werden: innerlich rein, unschuldig und unfähig, äussere Eindrücke aufzunehmen.

Ein vierundzwanzigstündiges, stets wachsendes, feuriges, intensives Verlangen nach Gott muss aufrechterhalten werden.

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23. Tag

Du musst ein doppeltes Leben führen. Äusserlich sieht man Dir nichts an, Du beschäftigst Dich mit Deiner Arbeit wie jeder andere - aber innerlich bist Du ein ganz anderer Mensch: egolos, leidenschaftslos, ohne Stolz, unschuldig, ohne irgendwelche Pläne, vollkommen vom Göttlichen abhängig und immer mit Hilfe des Mantras im göttlichen Bewusstsein verweilend.

Wenn Du das nicht kannst, kann Dein Fortschritt nicht schnell sein, und Du setzt Dich sogar der Gefahr aus, zurückzufallen.

 

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24. Tag

Jedes Mal, wenn Du das Mantra wiederholst, sollst Du völlig im Gottbewusstsein verloren sein. Wenn das nicht so ist, ist etwas ernsthaft falsch mit Dir.

Korrigiere das sofort!

Versuche alle Ablenkungen und eine schädliche Lebensweise zu vermeiden. Lass die Mantras in Dein Blut sinken, Lass sie in die Knochen und Nerven eindringen. Innerlich muss eine Art Besessenheit oder Verrücktheit nach Gottes Licht, Frieden, Weisheit, Kraft und Vollkommenheit völlig von Dir Besitz ergreifen.

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25. Tag

Jede Mantrawiederholung hinterlässt einen wunderbaren geistigen Eindruck in unserem unbewussten Gemüt, auf unserem Gesicht, in der uns umgebenden Atmosphäre. Gott ist sich augenblicklich bewusst, dass da irgendwo etwas geschieht und jemand an Ihn denkt.

Wenn wir das Mantra viele Millionen Male wiederholen, erzeugen wir so viel an göttlicher Natur und Kraft, dass unser Blut, unsere Zellen und alles andere transformiert wird. Dann sind wir neugeboren, neuerschaffen nach dem Bild Gottes; das Ego ist verlorengegangen, alle weltlichen Werte sind transformiert; ein neues Herz, neue Augen, ein neuer Wille und Geist beginnen zu wirken.

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26. Tag

Wir leben hier auf der Erde, um so schnell wie möglich die Natur, die Charakteristika, die Kraft, den Frieden und die Freude Gottes in unser Leben zu assimilieren.

Um das zu tun, brauchen wir nicht gelehrt wie ein Plato zu sein, wir brauchen nicht nach Jerusalem zu gehen. Wir brauchen nichts von all dem tun, was die Leute im allgemeinen als für die Gottverwirklichung notwendig erachten.

Das grösste und beste, was wir tun können ist die Mantrawiederholung. Darin sind Erkenntnis, Kraft und alle Methoden. Darin ist Gott selbst gegenwärtig.

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27. Tag

Gott ist überall, Er erfüllt den ganzen Raum.

Gott ist nicht nur in Kirchen und an heiligen Orten zu finden: in Jerusalem, Mecca oder Benares.

Er ist überall und zu allen Zeiten. Nur für den Menschen gibt es heilige und unheilige Orte.

Für Gott sind alle Orte gleich heilig.

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28. Tag

Gott ist überall. Er ist im Tod. Er ist in der Katastrophe und im Bösen - aber das Böse ist nicht böse für Ihn; es existiert nicht für Ihn. Er ist überall gleich unendlich verteilt.

Das Schlechte und Böse sind unsere Erfahrung. Wir erfahren sie, weil unser Gemüt, unser Herz, unser Bewusstsein und unsere Art, Erfahrungen zu machen äusserst begrenzt sind.

Da Gott überall intensiv und allezeit gegenwärtig ist, kannst Du die unmittelbare Gegenwart Gottes in Dir und um Dich herum spüren.

Wenn Du denkst, Gott sei gar nicht da, ist dies das Wirken Deines Gemüts und Deiner Begrenzungen.

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29. Tag

Jede mystische Silbe berührt einen Aspekt, eine Kraft Gottes.

Diese Silben gehören organisch zu Gott. Sie sind in Gottes unendlichem Bewusstsein mit eingeschlossen.

Sie werden sichtbar, wenn unser Bewusstsein völlig göttlich wird.

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30. Tag

Wenn Du das Mantra wiederholst, sagst Du nicht nur den Namen Gottes. Es ist vielmehr, als würdest Du die verschiedenen Aspekte der Person Gottes berühren.

Die mystischen Silben bilden die organische Natur, die verschiedenen Teile Gottes. Eine Silbe kann als Hand Gottes, die andere als Herz Gottes, die nächste als Geist Gottes und so weiter betrachtet werden.

Sie bilden eine unendliche Kraft und Gegenwart.

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April 1998

Monatliche Zeitschrift, Jahrgang 23, Nr. 258

Herausgeber: Pushpananda, DLZ
Anton-Graff-Strasse 65,
CH 8400 Winterthur

Tel: 052 - 202 19 03

Druck und Versand:
Verlag DLZ-Service,
Anton-Graff-Strasse 34,
CH 8400 Winterthur

World Wide Web Edition 1999