Swami Omkarananda

Gedanken zum Tag

September 2014

Kalender Jan2000



1. Tag

Die ganze Erde ist heilig, der ganze Raum ist heilig, denn alles hat den Geist Gottes in sich. Entwickle eine Haltung der Verehrung für die Sonne und den Mond, für die Sterne, für alles, was du besitzt, für die Menschen, die dich umgeben, für die Menschen, die du nicht kennst, für alles und jedes!

Je mehr du diese Haltung der Verehrung entwickelst, desto stärker, desto magnetischer und attraktiver wird deine Persönlichkeit, desto mehr Segnungen sammeln sich in deinem inneren Wesen an. Du wirst eine immerwährende Freude für dich selbst sein und in jedem Fleckchen Raum einen Freund finden. Alle Arten von Wundern werden sich dir offenbaren. Deine Liebe wird immer weiter und umfassender werden und die ihr innewohnenden Dimensionen entfalten, was dein Leben furchtlos werden lässt, frei, friedvoll, stark, leuchtend, unter allen Umständen positiv.


2. Tag

Erkenne den Geist Gottes überall!

Er ist ein allsehendes, allhörendes, allwissendes Prinzip, ein allschöpferisches, allvollkommenes Prinzip, ein durch und durch lichterfülltes Prinzip, ein Licht, das ungeboren ist, ein Licht, das selbst sagte: „Es werde Licht!“, worauf das Universum innerhalb dieses zeitlosen Lichts ins Dasein kam.

Aus diesem Licht bist du gebildet. Es ist das Wesen deiner innersten Seele.

3. Tag

Du bist ein Geschöpf des Lichts! Überall ist Licht. Es ist ein wunderbares Licht: Es ist Leben, es ist Liebe, Schönheit, Vollkommenheit, Weisheit, Kraft – eine allmächtige Kraft.

Überall ist Kraft, unendliche Kraft, eine Kraft innerhalb von Kräften.

Das ist die Intelligenz des Göttlichen, die Intelligenz des Geistes Gottes.

Das ist deine Seele, dein Herz, das ist dein Leben. Du gehörst zum unendlichen Geist Gottes; sein Wesen ist dein Wesen.

4. Tag

Du spielst eine Rolle auf der Bühne des Lebens in diesem materiellen Universum, eine Rolle als guter oder schlechter Mensch, als Musiker oder Dichter, als Wissenschaftler oder Bankdirektor, als reicher oder armer Mann.

Hinter dieser Rolle, die du spielst, verbirgt sich der ewige Geist Gottes. Dieser Geist Gottes ist auch in der innersten Seele des pflanzlichen Lebens gegenwärtig.

Der Geist Gottes kann erfahren werden.

Dein Leben wird erfüllt sein, wenn es dir gelingt, diesen Geist Gottes zu erfahren.

5. Tag

Die Wissenschaft der Welt ist noch zu primitiv, und doch hat sie gewaltigen Fortschritt gemacht, unglaublichen Fortschritt, und wird ihre Begrenzungen schrittweise verlieren, je näher sie dem Geist Gottes kommt, und sie wird sich durch die ihrer eigenen Entwicklung innewohnende Logik dem Geist Gottes annähern.

Die Wissenschaft muss noch weiter voranschreiten, doch hat sie bereits entdeckt, dass alles aus Energie besteht. Überall findet sie eine grenzenlose Energie vor und reduziert so Mensch, Materie und alles andere zu bloßer Energie.

Sie ist also schon zu einer Art Einheitserfahrung vorgedrungen und entdeckt immer neue spirituelle Wahrheiten – Wahrheiten, die schon von Mystikern und Menschen des Gottbewusstseins gefunden wurden, von Menschen, die vom Geist Gottes inspiriert waren. Die Wissenschaft gelangt zur Erkenntnis von wirklichen Wundern, die ihrem Charakter und ihrer Eigenart nach schon spirituell sind.

6. Tag

Wir befinden uns direkt im Herzen der unendlichen Intelligenz und des unendlichen Lichts und mehr noch, wir sind daraus geformt und in ihm sind all die Kräfte und Vollkommenheiten des Geistes Gottes unsere natürlichen Eigenschaften.

Diesen Gipfel der Evolution müssen wir erreichen.

Überall herrscht Glückseligkeit, aber trotzdem erfahren wir Kriege, Elend, Unglück, Leiden, Sorgen, Dunkelheit und Schlechtigkeit. Unsere schweren Begrenzungen sind daran schuld.

Sobald diese Begrenzungen aber von uns abfallen, erfahren wir das Universum so, wie es in sich selbst ist, das heißt, als unendliche Glückseligkeit, unendlichen Frieden, unendliches Licht, unendliche Intelligenz.

7. Tag

Du bist ein Geschöpf, das aus Wundern besteht. Es ist etwas Unzerstörbares in dir, etwas Unendliches.

Das musst du erkennen und erfahren. Verehre alle Dinge, die du siehst, liebe den Schnee, liebe den Regen, liebe die Pflanzen, liebe die Sandkörner, liebe das Haus, in dem du lebst und liebe die Häuser der anderen, liebe die ganze Welt, liebe die Erde, liebe den Raum, liebe die Vögel, liebe die Luft, liebe den Tisch, liebe deine Handtasche – vermehre deine Liebe zu allen Dingen und achte alles! Lebe in einem Geist der Ehrerbietung und du wirst Wunder erleben!

Wohltuende Kräfte aus dem Herzen des Kosmos werden in dein Leben fließen und dich bereichern. Der allmächtige Gott selbst wird in deinem Herzen wohnen, alles um dich herum wird dir den Geist des Göttlichen offenbaren.

8. Tag

Du bist unendlicher Segen in dir selbst und kannst als solcher leben!

Lass dich nicht vom Hass täuschen, den du hegst, noch von den Begrenzungen, die dich gefangen halten. Lass dich nicht von deiner kleinen Zuneigung und Eifersucht hypnotisieren, auch nicht von der Schwäche deines Körpers und dem drohenden Tod.

Fürchte den Tod nicht! Er kann dich gar nicht berühren! Er mag den Körper von dir fordern, weil es seine Pflicht ist, den Körper von dir zu fordern. Wir können den Körper nicht überbeanspruchen, er hat seine Grenzen; lasse ihn fahren! Du kannst einen neuen haben, einen besseren! Du kannst dir den Körper aussuchen, den du bewohnen willst: Deine Gedanken und Gefühle sind die großen Formkräfte der Zukunft; sie erklären auch deine Gegenwart. Achte auf jeden Gedanken und jedes Gefühl und lasse sie immer positiv sein. Lasse dein Wissen um den Geist Gottes beständig in Deiner bewussten Wahrnehmung aufleuchten und dich im täglichen Leben leiten.

9. Tag

Es ist kindisch zu denken, dass diese Welt nur aus materiellen Kräften zusammengesetzt sei. Es gibt Kräfte aller Arten.

Du lebst in einer Welt der Gedanken. Das ganze Universum ist voller Gedanken, auch wenn dieses Gedankenuniversum unsichtbar für dich ist. Mächtige, unermessliche psychische Kräfte umgeben dich von allen Seiten.

Niemand sieht die Radiowellen der vielen Rundfunksender der Welt, aber sie gehen gerade durch deinen Kopf hindurch.

Wir leben inmitten unsichtbarer Welten. Diese Welten können sichtbar werden, wenn wir unsere inneren Wahrnehmungskräfte entwickeln. Wir haben alle nötigen Antennen in uns, die bisher ungenutzt geblieben sind. Damit können wir alles empfangen. Auch überall im Universum sind solche Antennen. Wir leben in einem geheimnisvollen Universum, geheimnisvoll deshalb, weil wir die meisten seiner Reiche noch nicht entdeckt und erfahren haben.

10. Tag

Es gibt ein dieses Universum durchdringendes psychisches Universum. Es gibt okkulte Universen innerhalb dieses materiellen Universums. Es gibt Welten innerhalb von Welten. Zudem trägt jeder noch seine eigene Welt in seinem Kopf.

Wenn zehn Leute in einem Zimmer schlafen und alle fangen zu träumen an, dann haben wir zehn verschiedene Traumwelten, jede von der anderen unabhängig, doch alle im gleichen Zimmer, sich gegenseitig durchdringend. Welten innerhalb von Welten, Welten über Welten.

Wir leben in einem rätselhaften Universum, das aus dem Geist Gottes besteht.

Psychische Energie ist eine Emanation des geistigen Prinzips, genau wie die materielle Energie. Alles ist von einer zentralen Energie abgeleitet, der Energie der göttlichen Intelligenz, des Geistes Gottes.

11. Tag

Denke daran: Du bist dieses unendliche Wesen, das die Rolle eines endlichen Wesens spielt. Je mehr du des Unendlichen gewahr wirst, desto mehr wirst du in der Lage sein, dem äußeren Spiel des Lebens als Beobachter gegenüberzustehen, desto mehr wirst du von den Grenzen deiner endlichen, individuellen Wesenheit befreit werden.

12. Tag

Du lebst in einem Universum der Liebe, einer mächtigen Liebe, die sich in der materiellen Welt als die Kraft des Magnetismus oder das Gesetz der Anziehung ausdrückt. Dieses Licht der Liebe wirkt überall.

Alles ist eine Manifestation dieses Lichtes, dieser Liebe.

Licht und Liebe sind ein und dasselbe.

Der Geist Gottes, das unendliche schöpferische Bewusstsein, ist das Licht, die Liebe, die Schönheit, die schöpferische Kraft.

Du bist von unsichtbaren Wesenheiten umgeben. Während du hier sitzt, gehen unsichtbare Wesenheiten gerade durch dich hindurch.

So groß ist die Blindheit des Menschen, so schweren Einschränkungen unterliegen seine Wahrnehmungskräfte, dass er nicht fähig ist, all diese Wunder zu sehen.

13. Tag

Millionen Menschen unterhalten Hassgedanken. Wohin gehen diese Gedanken? – Sie sind alle hier im Kosmos. Millionen Menschen beten. Wohin gehen diese edlen Kräfte?

– Sie sind alle hier! Welten innerhalb von Welten, gute und schlechte Welten! Alle Arten von Kräften.

Wir leben in einem Meer von pulsierenden Energien; wir leben in einem Ozean endloser Kräfte. Über und hinter all diesen Kräften steht der Geist Gottes: allvollkommen, leuchtend, wunderbar und von vollkommenem Frieden.

Entsprechend deiner Nähe zum Geist Gottes zieht die Gegenwart des Göttlichen, die höchst positiv ist, einen Ring des Schutzes um dich herum.

14. Tag

Entwickle den Geist der Verehrung für alles weiter! Entwickle stillschweigend und insgeheim eine Haltung der Verehrung, zum Beispiel auch für die Pflanzen – eine Verehrung, die das Beste in den Pflanzen erweckt.

Und das Beste in den Pflanzen ist nicht ihr Leben, ihre Gefühle, sondern was hinter diesen steht, was das Leben der Pflanzen erhält, nämlich der Geist Gottes.

Wenn du durch deine Verehrung den Geists Gottes in den Pflanzen erwecken kannst, wirst du automatisch selbst eine Quelle des Segens und vor allen negativen Kräften im Universum beschützt sein. Wie groß der Druck der negativen Kräfte auf die Welt auch sein mag, dir können sie nichts anhaben.

Vielleicht müssen wir manchmal hart und unfreundlich unseren Feinden gegenüber sein, aber die Einstellung der Liebe und Verehrung ihnen gegenüber kann innerlich trotzdem beibehalten werden.

15. Tag

In erster Linie bist du ein Geist Gottes. Du musst das Leben von diesem Standpunkt aus betrachten, dann eröffnet dir das Leben wunderbare Möglichkeiten. Es wird wert, gelebt zu werden, es wird zu einem Abenteuer, zu einer endlosen Freude, zu einem stetigen Wachstum. Deine Fähigkeiten und Möglichkeiten sind endlos. Wie bescheiden dein Leben, wie begrenzt dein Können und deine äußerlichen Fähigkeiten auch immer sein mögen

– dein inneres Wesen kann Wunder wirken, sogar durch deine Einfachheit.

Freunde dich mit dem Geist Gottes an, indem du alles Positive in dir entwickelst. Bleibe kompromisslos in einem positiven Zustand! Lade dich mit soviel Liebe auf, wie du nur kannst. Verehre alles, als ob es Gott selbst wäre.

16. Tag

Hinter der äußeren Erscheinung, den äußeren Begrenzungen, der äußeren Natur steht der Geist Gottes, mit dem du Kontakt aufnehmen kannst.

Dein Glück ist endlos, denn du bist buchstäblich ein Kind Gottes; das Universum ist weniger als du selbst.

Der Geist Gottes kann sich selbst durch dich erfahren, während Er das nicht so leicht durch die Pflanze kann.

Die Pflanze muss zuerst zum Menschen werden, bevor sie diese Erfahrung machen kann.

Deine Situation als Mensch ist höchst gesegnet. Verliere niemals diese wunderbare Gelegenheit, den Geist Gottes zu erkennen!

17. Tag

Lasst uns die höheren Wirklichkeiten anerkennen und so unser äußeres Leben bereichern und dem Göttlichen entgegenführen, damit das Göttliche über unser Leben herrschen möge.

Lassen wir die Liebe unser Leben dominieren, mögen unsere Gedanken und Gefühle von der Liebe verursacht werden.

Lassen wir das Licht unsere Intelligenz dominieren, und möge es uns mit den größten Geistern der Welt verwandt machen.

18. Tag

Alle Genialität ist in dir. All die Wunder, die es in der Vergangenheit einst gab, sind hier in der Gegenwart und werden auch in der Zukunft noch hier sein. Sie sind jetzt latent auch in dir vorhanden. Du kannst unendliche Schätze genießen; du kannst direkt im Herzen des unendlichen schöpferischen Geistes wohnen.

Erkenne die Tatsache, dass du der Geist Gottes bist, dass du im Geist Gottes wohnst und dass der Geist Gottes in jedem und allem ist, in den lebenden Dingen wie in den leblosen, in den sichtbaren wie in den unsichtbaren.

Möge dieser mächtige Geist Gottes uns segnen, uns von allen Problemen und Begrenzungen befreien und uns jeden erdenklichen Segen spenden. Lasst uns Lichter der Welt sein! Lasst den Geist und das Wesen Christi durch unser Leben, durch unsere Gedanken und Gefühle sowie alle unsere Tätigkeiten ihren Ausdruck finden!

19. Tag

Gott ist unser Herz,

Gott ist unsere Seele,

Gott ist unser wahres Wesen!

Das sind wir!

Alles andere geht vorbei, ist nur ein flüchtiger Traum, ein Theater, eine Rolle, die wir spielen, über die man sich keine Sorgen macht und keine Tränen vergießt – vorausgesetzt, man hat Weisheit erlangt.

20. Tag

Alles ist ein Spiel der Energien in endlosen Ver

wandlungen, in endlosen Gestaltungen. Eine Form von Energie durchdringt die andere. Die Geisterwelt durchdringt die materielle Welt. Davon haben die Menschen keine Ahnung. Die Götterwelt durchdringt die Geisterwelt und

die physikalische Welt. Auch davon haben die Menschen keine Ahnung.

21. Tag

Jede Energie ist Licht und Licht ist Farbe, und Farbe ist Ton.

Alles besitzt Intelligenz. Das ganze Universum ist von Intelligenz beseelt und durchdrungen.

Pflanzen weinen, Pflanzen lachen, Pflanzen sind Zeugen der Taten von Menschen. Sie können wahrnehmen, was vor ihnen geschieht.

Überall ist Intelligenz am Werk. Dieses ganze Universum ist ein Spiel dieser Intelligenz.

Von diesen Tatsachen hat der Wissenschaftler mit seinen vier Nobelpreisen keine Ahnung. Trotzdem sind es wahrhaftige Tatsachen.

Keine Tatsache verschwindet, nur weil die Wissenschaft nichts davon weiß.

Aber das ganze Universum, dieser Bereich, dieses unendliche Meer endlos vieler Arten von Energien, Energiewellen, Tonwellen, Farbwellen, Gedankenwellen, astraler Wellen, psychischer Wellen – dieses ungeheuer unendliche Meer an Energieformen ist eine Illusion.

22. Tag

Keine Philosophie kann gedeihen, wenn sie nicht in der Wirklichkeit verwurzelt ist. Erkenntnis der Wirklichkeit lässt sich nicht durch Denkprozesse, durch angestrengtes, überhitztes Nachdenken erwerben. Das führt zu keiner Ordnung. Das führt nicht zur Wahrheitserkenntnis. Wohl führt es zu einem größeren, erweiterten Verständnis des Universums, aber ein solches Verständnis des Universums nützt niemandem etwas, denn es ist ein falsches Verständnis.

„Wirklichkeit“ – was verstehen wir darunter? – Sprechen wir von einer Wirklichkeit des Universums im Sinne einer empirischen Wahrnehmung? – In diesem Fall wäre diese Wirklichkeit etwas anderes als Gott oder die Wahrheit.

Wahrheit ist Wirklichkeit. Diese Wirklichkeit ist ewig und ändert sich nicht. Sie ist ein integrierender Faktor. Ohne diese Wirklichkeit kann es keine Welt geben.

23. Tag

Dieses Universum ist eine Erscheinung, wie die Erfahrungen der Mystiker zeigen.

Zwischen der Erfahrung des Mystikers und der des Philosophen besteht ein grundlegender Unterschied.

Der Mystiker ist in der Erfahrung der Wahrheit verwurzelt, er braucht nicht darüber nachzudenken und Schlussfolgerungen zu ziehen, wie der Philosoph es zu tun gezwungen ist.

Die Erfahrung des Mystikers stellt sich durch seelische Entfaltung oder Intuition ein; es handelt sich also um eine direkte Erfahrung. Der Mystiker versinkt in der Wahrheit und begegnet der Ewigkeit, Unendlichkeit, dem grenzenlosen Frieden, der grenzenlosen Vollkommenheit.

Auf dem Hintergrund dieser Wahrheit spielt sich das ganze Universum ab, wie ein Film auf der weißen Leinwand.

24. Tag

Die Gefahr, dass ein großer Denker in der Vielfalt des Universums seinen Weg verliert, ist groß. Ein Philosoph hat eine Theorie; auch andere haben und hatten ihre Theorien. Aber keine dieser Theorien stimmt mit der Erfahrung des Mystikers überein, mit der direkten Erfahrung der Wahrheit, während die Erfahrungen der Mystiker untereinander sehr wohl übereinstimmen, soweit die wesentlichen Aussagen betroffen sind.

Trotzdem sind die Theorien der Philosophen nicht ganz umsonst aufgestellt; sie haben einen Zweck und einen Wert, denn sie fordern das menschliche Denken heraus und bringen die Menschen zum Nachdenken, anstatt dass sie sich dumpf und stumpf den Gewohnheiten des sinnlichen Lebens, des Vergnügens und des Alltags hingeben.

25. Tag

Die Wirklichkeit oder Wahrheit ist ein grenzenloses, ein unbeschreibliches Ding. Sie kann deshalb kein Thema für den Philosophen sein, der auf Vernunft und Denken angewiesen ist.

Der Intellekt ist selbst nur ein Produkt der Wahrheit, eine Folge der Anwesenheit der Wahrheit, und kann als solcher seinen eigenen Ursprung weder begreifen noch erkennen.


26. Tag

Jeder Mensch ist für alle Zeiten derselbe, wenn wir ihn vom Standpunkt der Wahrheit aus betrachten.

Rein äußerlich gesehen ist der Mensch zwar immer ein anderer, neuer und doch immer derselbe. Wäre der Mensch jeden Augenblick ein anderer, ohne ein integrierendes, unveränderliches Prinzip dahinter, dann wäre er verloren: Er hätte absolut keine Kontinuität, keine Persönlichkeit.

Es gibt eine Kontinuität auch in diesem Prozess, innerhalb dieses ständigen Wechsels. Der Mensch ist zwar ein Bündel unaufhörlicher Veränderungen, so wie alles im Universum sich ständig verändert, und trotzdem ist er nicht jeden Augenblick ein anderer.

27. Tag

Wie alles andere, verändern sich auch unsere Gedanken beständig, doch auch für sie gibt es Kontinuität, Wachstum, Individualität. Und diese Individualität nimmt einen hervorragenden Platz ein. Sie ist nicht dazu verdammt, Sklave unaufhörlicher Veränderungen zu sein. Sie hat ihre eigene Unabhängigkeit und Freiheit. Und jenseits dieser Individualität, dieser immerwährenden Individualität, da ist die wahre Individualität, Gott oder die Wirklichkeit. Und diese Wirklichkeit ist alles.

An diese Wirklichkeit sollen wir uns wenden. Aber diesen Schritt zu vollziehen, dazu ist die Philosophie nutzlos. Sie kann uns helfen, über diese Wirklichkeit nachzudenken, und je mehr wir über Dinge wie diese, über Gott und die Wahrheit nachdenken, desto mehr Klarheit und Reinheit schaffen wir in unserem Herzen, desto mehr Licht strömt in uns ein.

Aber die Philosophie ist nutzlos, wenn es darum geht, Gott zu erfahren.

28. Tag

Wir haben eine Verbindung zum ganzen Kosmos. Jeder Mensch ist ein Mikrokosmos. Jeder Mensch ist ein ganzer Kosmos in sich selbst.

In unserem Augenlicht ist das Licht der Sterne. In unserem Körper ist Wasserstoff, und Wasserstoff ist überall im Raum. Wir haben eine Beziehung zum Wasserstoff, eine Beziehung zum Raum, eine Beziehung zur Luft, eine Beziehung zum Feuer, eine Beziehung zum Licht. Wir haben eine Beziehung zu allem im Universum. Wir sind eins mit dem ewigen Wasser, dem ewigen Licht, den ewigen Bestandteilen des Universums.

Unsere Gedanken, Gefühle und Handlungen beeinflussen alle anderen Menschen im ganzen Universum, in der ganzen Welt; sie beeinflussen alle Bäume, Sterne, unsichtbare Welten und Wesen. Alles, was wir tun und denken, hat einen Einfluss auf den Rest des ganzen Universums. Wir sind Kinder des Universums.

29. Tag

Es gibt etwas in uns, das immer über diesem Universum steht, es transzendiert, das anders ist als das Universum. Dieses „Etwas“ ist das transzendente Prinzip oder Gott.

So gesehen sind wir Kinder des Universums und auch wieder nicht Kinder des Universums.

Die Wahrheit ist, dass wir Kinder des Unendlichen sind, Kinder Gottes, und als solche weit mehr als das Universum mit all seiner verwirrenden Vielfalt, betörenden Schönheit und Ehrfurcht gebietenden Erhabenheit.

30. Tag

Der Mensch ist als zuinnerst transzendentes Wesen in der Lage, jedes Problem, das auftaucht, zu lösen, jede Frage zu beantworten, die sich stellt.

Das transzendente Prinzip im Menschen ist der einzige Schnittpunkt für die Lösung aller Fragen und Probleme, die sich bezüglich der Existenz des Universums und des Menschen erheben können.

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September 2014

Monatliche Zeitschrift, Jahrgang 39 Nr. 455

Herausgeber: Omkarananda Ashram

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