Swami Omkarananda

Gedanken zum Tag

November 2006

Kalender Jan2000



1. Tag

Wenn du so viel Reinheit besitzt, um Gott in der Natur zu erfahren, so wird dieselbe Reinheit es dir ermöglichen, Gott auch jenseits der Natur zu erleben. Gott allein ist innerhalb und außerhalb der Natur, und die ganze Natur befindet sich in Ihm.

2. Tag

Gott ist Sich Seiner Selbst in jedem Punkt des Raums bewusst. Wir können sogar diesen Tisch veranlassen, die Veden zu rezitieren, wenn Er es wünscht. Wir können eine Kuh auf dem Feld die Veden rezitieren lassen, sofern Er es will. Die Veden sind überall in der Natur zugegen; der ganze kosmische Raum ist damit erfüllt. Gott kann dir sogar durch das Metall des Mikrofons als eine leuchtende Gestalt erscheinen.

3. Tag

Verzichte nicht auf die Liebe, aber läutere sie, hebe sie empor. Schließe deine Augen und lass Liebe und Sonnenschein und Glück über alle Universen regnen. Vollziehe also gedankliche Anbetung. Segne alles, auch die Schlange und die Kuh, Freund und Feind; segne, segne! Lass Segen regnen auf alles, was du denken, dir vorstellen kannst. Bete Gott auf alle Arten und Weisen an. Ich erfahre Gott in allen als Liebe, in deinem, in allen Herzen, als Intelligenz in deinem Kopf, als Energie in deinen Händen, in deinem Körper, als Feuer, das in der Verdauungskraft vorhanden ist und alles verdaut.

4. Tag

Ich bete Gott an als eine Energie, als Feuer. Dadurch stehe ich mit Gott in dir auf hundert Weisen in Verbindung. Gott ist Liebe, Intelligenz. Wir können nicht auf Liebe verzichten, auch nicht auf die Tugend und ebensowenig auf die Wahrheit. Wahrheit ist die Basis unseres Lebens, unserer Existenz. Wahrheit ist Existenz. Mache dein ganzes Dasein unendlich, denn wenn du es nicht unendlich machst, bist du unrein, und du wirst unter Unglücklichsein leiden, wirst in die Irre geführt, deine Intelligenz wird pervertiert werden und du wirst Zweifel und Probleme haben. Du wirst dich vor dem fürchten, was du nicht selber bist.

5. Tag

Identifiziere dich mit der Liebe in allen! Auch die Pflanzen lieben, und ebenso können sie hassen, Schmerz und Freude empfinden. Aber Schmerz und Vergnügen sind Unreinheit. Ununterbrochene Freude ist Reinheit, bleibendes Glück ist Reinheit. Es spielt keine Rolle, ob die Welt sagt, Swami sei ein wahrer Swami oder aber ein Verbrecher oder ein Narr, ein Mann oder eine Frau: All das ist belanglos und berührt mich nicht. Mein Glück kann unter keinen Umständen gestört werden, und ebensowenig mein Frieden.

6. Tag

Tag für Tag sollst du von einer Erleuchtung zur nächsten schreiten, täglich in der Liebe und inneren Schönheit wachsen. Deine Liebe soll nicht begrenzt sein, denn sobald deine Liebe Grenzen hat, hast du Probleme und Sorgen. Mache also deine Liebe grenzenlos! Und um sie grenzenlos werden zu lassen, trenne das Wesentliche vom Unwesentlichen und entsage.

7. Tag

Wir müssen alles aus unserem Leben entfernen, was nicht das Göttliche, was nicht Weisheit ist; denn alles, was nicht göttlich ist, ist eine unerträgliche, schmutzige und hässliche Bürde. Alles, was nicht Liebe, nicht Schönheit und nicht wertvoll ist, stellt eine eine schwere Last dar. Deshalb schaffen wir alle hässlichen, kleinlichen Gefühle, alle Angst, allen Neid - alles, was unnötig ist - fort. Auch blinde Liebe, kleinliche Liebe und kleinliche Güte sind schlecht, weil Kleinlichkeit Angst, Probleme, Schwäche und Sterblichkeit hervorbringt.

8. Tag

Wirf alles aus deinem Leben hinaus, was unnötig, was kein organischer Teil Gottes ist. Verzichte auf alles, was nicht integraler Teil der grenzenlosen Freude und des unendlichen, ewigen Lebens darstellt. Gehe zu Gott mit einem liebenden Herzen, mit einem tugendhaften Charakter, mit einem leuchtenden, ungetrübten Denken. Laufe auf diese Weise dem Göttlichen entgegen. Das ist Sannyasa. Das bringt neue Erleuchtungen und Segnungen in dein Leben. Das wird die Bedingungen deines Lebens verändern und dir eine neue Einstellung verleihen.

9. Tag

"Ich bin die Wahrheit, der Weg und das Leben."- Diese Worte weisen auf die Wahrheit hin, die wir Gott nennen, die Christus erkannt und erfahren hat und mit der er deshalb eins ist. Diese Wahrheit ist die Essenz jeder großen Religion sowie auch die schöpferische Essenz in allem Bestehenden. Immer ist es dieselbe Wahrheit, derselbe Gott, dieselbe ursachlose Ursache, die einer Religion und dem ganzen Weltgeschehen zugrunde liegt, die sich in allem Bestehenden zeigt, und die ein Suchender im eigenen Herzen findet.

10. Tag

Für einen Menschen, der Gott oder die Wahrheit sucht, ist es nicht so wichtig, ob er in dieser oder jener Religion forscht oder überhaupt keiner Religion angehört und in seinem eigenen Inneren sucht. Wichtig ist allein, dass er den Weg mit Hingabe an jene Form, die er im Herzen trägt, bedingungslos und kompromisslos mit großer Intensität geht. Dadurch unterwirft er sich einer totalen inneren Umwandlung. Die Wahrheit, die er sucht, wird sich ihm offenbaren

11. Tag

Wohl muss in den Anfangsstadien unserer geistigen Entwicklung menschliche Liebe zum Ausdruck gebracht werden, denn jeder Entwicklungsprozess hat seine Grade, seine Stufen. Wenn sich aber die menschliche Liebe entfaltet und weitet, mündet sie in die alles umfassende göttliche Liebe. Kann sich diese göttliche Liebe durch uns offenbaren, dann lieben wir automatisch unseren Nächsten wie uns selbst, weil wir ihn durch das Auge einer allumfassenden Liebe als unser eigenes göttliches Selbst erkennen, und was uns von ihm trennt, in Wahrheit unsere enge und falsche Sichtweise ist, die die unendliche Weite der Gottheit noch nicht erfassen kann. Diese Liebe ruht in jedem Menschen - in mir wie in dir, ganz und ungeteilt als das göttliche Selbst, das darauf wartet, sich in dieser Welt als allumfassende Liebe offenbaren zu können. Wenn das in uns geschieht, lieben wir wahrhaftig unseren Nächsten wie uns selbst, denn er ist dieses göttliche Selbst - so wie du und ich.

 

12. Tag

Wahre Liebe gewahrt in den mannigfachen Gestalten, Formen und Geschehnissen die ewige Einheit, in der alle Götter und Welten ruhen, und findet sich ebenso im eigenen Inneren eines jeden Menschen wieder. Diese Liebe zu offenbaren ist die schönste Botschaft, die uns Jesus Christus hinterlassen hat. Und Er hat uns aufgetragen, sie zu leben.

13. Tag

Gott ist der höchste nichtmaterielle Wert. Der Gottliebende lebt sein Leben um transzendenter Werte willen. Er steht immer dem Ewigen gegenüber. Er sucht das Unsterbliche, das Unendliche. Er möchte Halt an der unendlichen Freude gewinnen, nicht an den kleinen Freuden dieser Welt, die schnell vergehen. Er schaut ins Angesicht des unendlichen Friedens, der unendlichen Stille, des unendlichen Lichts. Er sucht das, was zeitlos, ewig, geistig - was göttlich ist. Dadurch wird er ein Licht für sich selbst und die Welt.

14. Tag

Der Alltagsmensch strebt nach materiellen Werten, körperbezogenen, sinnlichen Werten, nach sozialen, ökonomischen, politischen Werten und gerät dadurch in viele Schwierigkeiten. Der Gottliebende strebt nach grundlegend geistigen, göttlichen Werten, nach Werten, die nicht sinnlicher, materieller oder wirtschaftlicher Art sind. Damit ist er am besten in der Lage, der Menschheit zu dienen. Alle anderen Werte werden ihm hinzugegeben. Er braucht keine weltlichen Werte, obwohl er all diese Werte zum Wohle der Menschheit nutzen mag. Er lebt im Wert aller Werte, im höchsten Wert, im Göttlichen, das ihn sieht, ihn immer hört, das immer bei ihm ist, mit ihm wandelt, mit ihm wirkt, mit ihm isst und in allen Lagen von ihm unzertrennlich ist - im Leben wie im Tod. Und der, der nach dem Ewigen und Unendlichen strebt, der Gottliebende, ist das liebenswerteste Phänomen in der Schöpfung.

 

15. Tag

Das Gebet ist eine Weise, mit Gott zu sprechen, eine Möglichkeit, mit Gott zu gehen, und eine Kunst, in Gott zu leben. Es schafft eine Gemeinschaft mit Gott, die unser Gemüt erhebt und eine Erfahrung des göttlichen Bewusstseins gewährt. Es ist ein Wiedergewinnen unserer inneren Erfahrung, unserer innersten und dynamischen Beziehung mit dem Unendlichen.Es gibt jedoch vielerlei Arten von Gebet. Jede individuelle Seele hat ihre besondere, eigene Weise der Annäherung an Gott.

16. Tag

Was für ein wirksames Gebet wesentlich ist, ist nicht unbedingt der Wortlaut des Gebets oder die äußere Haltung, die wir einnehmen, sondern der Geist, in dem wir es verrichten. Ein wahres, wirkungsvolles Gebet ist ein Gebet, das aus den tiefsten Kräften der Liebe im Herzen hervorgeht, ein Gebet, das als einzige Flamme im ganzen Wesen eines menschlichen Individuums aufleuchtet und Gottes Gegenwart und Bewusstsein berührt. Dieses Gebet ist das wirkungsvollste Gebet.

17. Tag

Die wesentliche Bedingung für fruchtbringendes Beten ist, dass wir dadurch Gott berühren und Seinen Einfluss empfinden. Wenn die Berührung mit der göttlichen Gnade und der Einfluss Seiner Gegenwart nicht stattfinden, wenn dieses alles absorbierende und überwältigende Gefühl, mit Gott in Verbindung zu stehen, fehlt, wird unser Gebet weder kraftvoll noch wirklich fruchtbringend sein. Sofern wir aber trotz aller unserer Gebete keine Gotterfahrung gemacht und diese hohe Stufe innerer Entwicklung noch nicht erreicht haben, sollten wir trotzdem niemals vom Beten ablassen. Wir müssen uns bewusst sein, dass kein Heiliger schon durch sein erstes Gebet zum Heiligen geworden sind.

18. Tag

Hunderte, Millionen Male müssen wir beten, ehe wir zu Heiligen heranreifen. Es sind nicht bloß einige wenige Stunden Gebet, die in unsere Natur und unser tägliches Verhalten, in unseren Charakter etwas vom Licht des Wesens Gottes hineinstrahlen lassen. Das Gebet ist in seinem tiefsten Sinn eine wunderbare Kunst, in Gott hineinzuwachsen. Es ist ein herrlicher Prozess der Umwandlung unseres menschlichen Wesens. Da in einer wirklichen Gebetsverfassung das ganze Gemüt, das ganze Herz und die ganze menschliche Seele sich als eine vielseitige Kraft erhebt und das Göttliche fühlt, erkennt und erfährt, können wir sagen, dass das Gebet die menschlichen Gefühle verwandelt, dass es alles, was bloß menschlich in uns ist, erhöht, uns von Begrenzungen befreit und uns hineinführt in die Welt des unbeschreiblichen göttlichen Friedens, der Freude, der Kraft, des Wissens, des Lichts und des schöpferischen Bewusstseins.

19. Tag

Es gibt keine Heiligkeit ohne die essentiellen Elemente des Gebets. Sogar Jesus Christus war von der Kraft des Gebets beseelt. Wieviele Male hat er nicht gebetet, um fortwährend übermenschliche Energien vom Vater im Himmel zu erlangen! Hat nicht auch Mohammed seine Zuflucht zu den Gebetsdisziplinen genommen? Buddha machte aus seinem ganzen Leben ein einziges Gebet, obschon in seinem Fall das Gebet mehr die Form von Meditation und Kontemplation angenommen hatte.

20. Tag

Seit der Geburt der Menschheit ist das Gebet jene Kraft gewesen, die alle Heiligkeit in dieser Welt hervorgebracht hat. Doch ist durch all die Jahrhunderte hindurch das Gebet nicht bloß für die innere geistige Entwicklung des Menschen und die Erlangung der Gottähnlichkeit angewandt worden, sondern auch für alle möglichen menschlichen Bedürfnisse. Wenn sich Menschen in großer Not, Sorge und Angst befanden, wenn sie irgendeinem großen Unglück gegenüber standen, haben alle durch das Gebet Erleichterung erfahren. Das irdische Leben bietet unzählige Situationen und Verhältnisse, auf die das Gebet offensichtlich die einzige Antwort ist.

21. Tag

Es gibt Menschen, die die Ansicht vertreten, es sei eigentlich eine Herabsetzung unseres Selbst, wenn wir als Betende vor Gott treten. Das ist absurd; denn Gott ist ja kein Wesen, das sich außerhalb von uns befindet. Er ist das geistige Reich in uns und um uns her, unbegrenztes göttliches Bewusstsein und göttliche Allgegenwart. Er ist allmächtig, ist absolutes Wissen, absolute Freiheit, absolutes Licht und absoluter Friede. Es ist unvermeidlich, dass der Mensch - durch die Umstände gezwungen - veranlasst wird, diese absolute Kraft der Freude und des Friedens zu berühren, heute oder morgen, auf diese oder jene Art, wenn er nicht in seinen eigenen Begrenzungen schließlich verkümmern will.

22. Tag

Das Gebet ist die größte Notwendigkeit der Seele und eine ungeheure Kraft, die allein imstande ist, alle menschlichen Begrenzungen abzubauen; denn der Mensch, so wie er ist, ist ein vergängliches Wesen. Er wird durch seine Nöte und Ängste von allen Seiten bedrängt, er ist nie sicher auf Erden. So besteht der einzige Ausweg für ihn darin, irgendwie das Unendliche zu berühren und sich mit ihm zu verbinden. Er muss sich auf dieses Ewige, Unendliche einstimmen . Und diese Einstimmung ist das Gebet.

23. Tag

Der Mensch ist wie ein Tropfen, und Gott ist das Meer. Wenn der Tropfen sich in seiner Selbstüberhebung als vom Ozean getrennt betrachtet, wenn er in seinem Egoismus versucht, abseits vom Meer zu verharren, dann läuft er Gefahr, sich in Dunst aufzulösen. Aber in demAugenblick, wo der Tropfen im Meer versinkt, wird er sofort die unbegrenzte Kraft und die grenzenlosen Proportionen des Meeres erleben. Wenn der Mensch sich ganz Gott hingibt, wird er zum Bewusstsein seiner innersten Beziehung zum Vater im Himmel kommen. Von jenem Augenblick an wird er danach trachten, so vollkommen wie der Vater im Himmel zu werden. Das Gebet ist also etwas, das uns innig mit der Macht, dem Wesen, der Erhabenheit und Unendlichkeit Gottes verbindet.

24. Tag

Wenn wir durch das Gebet imstande sind, das Göttliche wirklich zu berühren, in den Bereich Seiner Einwirkung zu gelangen, dann wird es uns befähigen, zur Kraft und Unendlichkeit Gottes vorzudringen. Das Gebet muss immer eine geistige Erfahrung sein. Wir müssen zu Gott gehen mit einem Herzen erfüllt von Liebe, von Glauben und Vertrauen, mit einer inneren Einstellung, die sich Gott völlig übergibt.Jedes Gebet muss ein Akt sein, durch den wir uns dem Einfluss Gottes öffnen, um von Seiner Gnade berührt zu werden. Jedes Gebet muss irgendeine Verwandlung in unserem Denken und Fühlen zur Folge haben, muss eine Verwandlung unserer Natur bewirken.

25. Tag

Wir sollten ein Herz haben, das alles vergeben kann und voller Freude ist, das eine seltene innere Kraft und Freude besitzt. Wir müssen imstande sein, den Verhältnissen der Welt gerecht zu werden, und zwar nicht auf die gewöhnliche menschliche Art. Wenn Jesus jederzeit zum Gebet Zuflucht nahm als Mittel, um wieder geistige Kraft zu empfangen, wie viel mehr haben wir dann das Gebet nötig, für ein besseres Verhalten anderen gegenüber, für Sanftmut im Leben, Gemütsfrieden, tiefere Wahrnehmung und bessere Lebensaussichten, für Kraft in schwierigen Situationen und für hundert andere Erprobungen!

 

26. Tag

Es geht uns nicht um Erziehung, Reichtum und Wohlergehen, nicht um unsere oberflächliche Kultur, nicht um unseren Luxus und alle Bequemlichkeit, nicht um Spitäler, Irrenanstalten und Gefängnisse. Alle diese Dinge werden die Lösung unserer Probleme nicht bringen. Für die Prüfungen des Lebens gibt es nur eine Antwort und Lösung: die fortwährende bewusste Erfahrung Gottes, die Erkenntnis, das Bewusstsein und die Verwirklichung des Unendlichen.

 

27. Tag

Das Gebet ist etwas, das nicht um eines blinden Glaubens willen von uns verlangt wird oder als Forderung der Religion, in die wir hineingeboren worden sind. Nicht einmal der Probleme wegen, denen wir täglich begegnen, sollen wir beten, sondern weil das eigentliche Wesen unseres inneren Seins durch das Gebet gefördert wird.

 

28. Tag

Wir müssen zurück zur Quelle der unbegrenzten Kraft, zur Quelle des Gottbewusstseins. Dabei hilft uns das Gebet, und deshalb wird kein Mensch auf Erden der Notwendigkeit des Gebets entgehen können. Wir kennen das Gebet des Herzens, das mentale Gebet, das mündliche, das laute Gebet. Wir haben das Gebet der Erkenntnis, das auf ein fortwährendes Gewahrsein der Gegenwart Gottes gegründet ist, im Wissen, dass Gott dem ganzen Universum innewohnt, dass Er die Grundlage, die Basis von allem bildet, was sich als Erscheinungsform kundgibt.

 

29. Tag

Der Mensch, der höheres göttliches Wissen erlangt hat, wird in dem Sinne beten, dass er der Gottgegenwart in allen Dingen, überall und in sich selbst bewusst wird. In allem, was vergeht, entdeckt er das Unvergängliche, Ewige. Er weiß, dass jeder Augenblick der Zeit vom Zeitlosen getragen wird. Er dringt ein in das Phänomen des Lebens und erkennt dort die Anwesenheit des unsterblichen Lebens. Diese Art der Erkenntnis und des Überlegens, diese Art dynamischen, aktiven Wissens, ist sein Gebet. Daher kann der weise Mensch, dessen Intelligenz das unendliche, absolute Prinzip berührt, wo immer es wirksam ist, am besten als Mensch des Gebets bezeichnet werden.

30. Tag

Es gibt Gebete mit dem einzigen Zweck, weltliche Gaben von Gott erlangen zu wollen. Es liegt nichts Unrichtiges in dieser Annäherung an Gott. Jedes Kind Gottes, jeder, der auf Erden geboren wird, hat das Recht, alles von Gott zu erbitten, was für ein glückliches Leben, für ein fortschrittliches Dasein der Entwicklung notwendig ist. Deshalb dürfen wir Gott auch um weltliche Gaben bitten. Doch wäre es weise von uns, wenn wir Gott um Gnade und Licht, um mehr geistiges Wissen und tieferen Glauben bitten würden. Denn wir wissen ja aufgrund unserer Lebenserfahrung, dass wir, obschon wir alles Wesentliche für ein glückliches und angenehmes Leben besitzen, trotzdem unglücklich, friedlos, unzufrieden und ruhelos sind.

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November 2006

Monatliche Zeitschrift,
Jahrgang 31, Nr. 361

Herausgeber: Omkarananda Ashram
Anton-Graff-Strasse 41
CH 8400 Winterthur

Tel: 052 - 202 19 03

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