Swami Omkarananda

Gedanken zum Tag

März 2012

Kalender Jan2000



1. Tag

Das Zeitalter der Upanischaden war durch Intuition gekennzeichnet. Die intuitive Erfahrung war der Prüfstein der Wahrheit.

Intuition ist unmittelbares Erkennen im Unterschied zu mittelbarem Wissen.

Die Intuition ist die einzige Art, in welcher das Absolute in seiner Ganzheit und Integrität erkannt und erfahren werden kann.

Die begrenzten sterblichen Sinne und der beschränkte Intellekt können die allumfassende Realität nicht erkennen. Der Verstand vermittelt nur begriffliches Wissen. Der fragende und zweifelnde Intellekt forscht und bricht alles in Teile und Stücke. Wie könnte er die Ganzheit erfassen oder erleben?

Die Sinneswahrnehmungen und der Intellekt dienen den Menschen als Grundlage für die Erkenntnis der Wirklichkeit, und was außerhalb der sinnlichen Eindrücke liegt, wird als nicht beweiskräftig abgelehnt.

2. Tag

Lasse alles in dir - dein Gemüt, deine Aufmerksamkeit, deine Gefühle - völlig auf das Göttliche gerichtet sein.

Fühle, dass es nichts gibt als das Göttliche. Du hast keinen Körper - nichts dergleichen. Du bist ein Licht im unendlichen Licht. Du bist ein Punkt des Friedens in einem unendlichen Frieden. Du bist ein Punkt der Weisheit in einem Meer unendlicher Erkenntnis.

Die Gegenwart Gottes hüllt dich von allen Seiten ein. Fühle, dass du in der Gnade Gottes badest. Fühle, dass du von Angesicht zu Angesicht mit Gott, dem unendlichen Bewusstsein, bist. Zeit und Raum existieren in diesem Zustand nicht für dich. Du entschlüpfst in die unendliche, zeitlose, raumlose Welt der Vollkommenheit, in das Königreich Gottes.

3. Tag

Die Anwesenheit oder Abwesenheit von Dingen kann den wunderbaren, höchst glücklichen, höchst friedvollen, leuchtenden, herrlichen Zustand meines inneren Bewusstseins nicht verändern.

Um das zu erreichen, muss täglich ein spiritueller Lebensstil eingehalten werden. Erhebe dein Bewusstsein immer mehr, lasse dich nicht von menschlichen Gefühlen in die Falle locken.

Du kannst keine göttliche Vollkommenheit erlangen, wenn du nicht beständig das menschliche Element ersetzt, wenn nicht die spirituelle Natur aufgrund deiner intensiven Gebete zum vorherrschenden Element in dir geworden ist.

4. Tag

In Wirklichkeit und Wahrheit gibt es nirgends etwas anderes als Gott, der unendliches kreatives Bewusstsein, Entzücken und unendliche Schönheit ist.

Materie, Gemüt und Leben sind Manifestationen, abgeleitet aus diesem Bewusstsein. Da Gott einer ist, ist das Gemüt im Universum auch nur eines, ist das Leben im Universum nur eines, ist die Schönheit im Universum nur eine, ist wirkliches Glück im Universum nur eines, ist wirklicher Friede im Universum auch nur einer.

Die weisen Menschen von großer Herzensreinheit, die im Geist, im Bewusstsein und im Gemüt eins werden mit dem Geist, dem Bewusstsein und dem Gemüt des Universums, zeichnen sich durch vollkommene Reinheit und Erleuchtung aus.

5. Tag

 Unser Herz ist auch das Herz aller Wesen.

Es ist unser Atem, der im Atem aller Wesen fließt, denn schließlich sind alle Wesen eine Formulierung, eine Manifestation des göttlichen Bewusstseins in uns selbst.

Überall ist die gleiche Schönheit, die gleiche Kraft, das gleiche Bewusstsein Gottes am Werk.

Das Licht in mir und das Licht in dir sind nicht zwei verschiedene Dinge: Es ist dasselbe Licht.

6. Tag

Was ist der Unterschied zwischen mir und Dir? - Der Unterschied liegt im Körper, im Temperament, in den psychologischen Gefühlen, in den psychophysischen Erfahrungen. Es gibt jedoch keinen Unterschied in den wesentlichen Dingen.

Du bist ich in Gott; du bist ich als mein inneres göttliches Bewusstsein. Ich kann dir am besten helfen, indem ich im Einklang mit dem göttlichen Bewusstsein in uns beiden bin. Ich kann dich nicht ablehnen, ohne mich selbst abzulehnen. Jeder Versuch, dich abzulehnen wäre eine Verneinung meiner eigenen Natur und somit unmöglich für mich.

7. Tag

Wir sollten den Zustand der inneren Reinheit des lebenden göttlichen Bewusstseins, das unendlicher Reichtum ist, erlangen.

Unser Herz muss eins werden mit der unendlichen Schönheit, die überall um uns herum und in uns erstrahlt.

Unser Gemüt muss eins werden mit dem allwissenden, allwunderbaren Gemüt des Höchsten.

Wir sollten uns mit Hilfe einer neuen Skala von Werten über alle Begrenzungen erheben.

Das ist der Weg, um sich in großer Reinheit zu erhalten: in Gott zu leben, aus Gott zu leben und als Gott zu leben.

 

8. Tag

Das Geheimnis des höheren göttlichen Bewusstseins besteht in der Tatsache, dass uns das Herz der ganzen Natur wohlgesinnt ist.

Durch deine Meditationen kannst du bewirken, dass die ganze Welt dich zu lieben beginnt, und nicht nur das: selbst die Engel, Weisen und Götter werden dir günstig gestimmt sein. Ungeachtet deiner äußeren Erscheinung wirst du die ganze Schöpfung anziehen. Deine Gegenwart wird zum Segen für alle, zur Quelle einer geheimen inneren Freude und eines geheimen inneren Friedens.

9. Tag

Es ist gefährlich, sich mit der äußeren Persönlichkeit der Menschen zu beschäftigen.

Konzentriere dich auf Gott in den Menschen, verehre Gott in ihnen. Wenn du deine Aufmerksamkeit aber ihrer äußeren Persönlichkeit schenkst, tritt dein Gemüt in Funktion, und wenn das Gemüt aktiv ist, wirst du sie entweder kritisieren oder loben. Wenn du sie heute lobst, wirst du sie morgen kritisieren; wenn du sie heute kritisierst, wirst du sie morgen loben: Und das vermehrt dein Karma.

10. Tag

Vom Standpunkt des erhobenen Zustandes aus gesehen, in dem Gott sich befindet, sind selbst deine wunderbarsten Lobgesänge nichts als Lärm und Unsinn. Aber da Gott aus grenzenloser göttlicher Liebe besteht, und dein Lob aus der Hingabe zu Ihm entspringt, erlangt dieses Lob sofort Wert, Bedeutung und Macht und wird zum Kanal, durch den seine Gnade in dein Leben fließt.

Hunderte von Heiligen haben den einfachen Lobpreis Gottes zum Weg einer großartigen Gotterfahrung gemacht.

11. Tag

Jedesmal, wenn du das Mantra hörst, lass deine Seele als ein Licht aufsteigen und sich im unendlichen Licht Gottes auflösen.

 

12. Tag

Deine Fähigkeit, die Stolpersteine auf dem Pfad zu erkennen oder dir zumindest bewusst zu werden, dass es da einige Hindernisse, einige Barrieren gibt, die deinem geistigen Fortschritt im Weg stehen, ist selbst ein klarer Beweis für die Tatsache, dass viele der Stolpersteine schon beseitigt worden sind.

Das Herz ist genügend rein und ist deshalb in der Lage zu sehen, dass Steine da sind.

Ein Blinder weiß nicht einmal, wo der Weg ist.

13. Tag

Was ist das Göttliche? - Wenn du tief in dich selbst hineingehst - dort findest und erkennst du das Göttliche!

Wenn du wieder herauskommst, findest du das emotionale, das psychologische Wesen vor - voller Unvollkommenheiten. Darin gibt es Zwänge, Wünsche, Verlangen, körperliche, mentale, soziale Vorurteile, soziale Interessen, Aufregung, Glück, Unglück - all das. An der Oberfläche ist es ein chaotisches Netz, in dem das menschliche Individuum gefangen ist.

Wenn die Menschen durch die Gnade Gottes und ein wenig mehr Reinheit erlangt haben und verstehen lernen, dass das, was sie sehen, hören und wissen, nicht alles ist, sondern es noch etwas anderes, Tieferes gibt, und dass es in dieser Welt kein Glück, keinen Frieden, keine Stärke und kein Wissen, die von Dauer sind, geben kann - von dem Tag an, da sie das einsehen, sind die Menschen auf dem Weg zur Erleuchtung.

14. Tag

Worin besteht deine Erfahrung? - Es sind körperliche, mentale, soziale Erfahrungen.

Gut, welche Erfahrungen hast du im Schlaf? - Keine sozialen Erfahrungen, keine psychologischen Erfahrungen, nichts dergleichen.

Aber bist du deswegen, weil du im Schlaf keine Erfahrungen hast, tot? - Nein, du bist nicht tot; du schläfst nur.

Nachdem du all diese Erfahrungen ausgeschlossen hast, weißt du nicht mehr, ob du ein Mann oder eine Frau bist.

Du befindest dich im Tiefschlaf und bemerkst nicht, ob es hell oder dunkel um dich herum ist. Aber bist du deswegen tot? - Nein, du lebst! Du existierst!

Nur dieses ganze Netzwerk des bewussten Lebens ist ausgesetzt, beiseite geschoben, verschwunden, und deshalb kannst du so wunderbar schlafen.

 

15. Tag

Solange du dir deines Körpers, deiner Umgebung, deiner Arbeit und deiner Freunde bewusst bist, kannst du nicht schlafen. Erst wenn alles Äußere hinausgeworfen,abgelegt ist, kannst du schlafen. Das gleiche gilt auch für die spirituelle Erfahrung.

Aber wir können die äußere Erfahrung nicht völlig ausschließen. Was können wir dagegen tun? - Wir können die spirituelle Erfahrung in die äußere Erfahrung mit hineinnehmen und die äußere Erfahrung in die spirituelle. Nimm all deine geistigen Erfahrungen mit hinein in das bewusste äußere Leben, in das ganze Netzwerk des äußeren Lebens, und deine sozialen Beziehungen, und setze alle deine äußeren Erfahrungen dem Licht des göttlichen Seins, deinem Wissen von der Gottheit aus.

16. Tag

Du existierst im Schlaf, aber die ganze Welt ist tot für dich. Du weißt nicht, ob es sechs oder zehn Uhr ist. Du weißt nicht, ob ein Krieg ausgebrochen ist oder ob Ruhe herrscht in der Stadt. Du weißt nicht, ob das Zimmer, in dem du schläfst, warm oder kalt ist. Du befindest dich im Tiefschlaf, aber du bist nicht tot.

Das Bewusstsein ist da, die Existenz ist da, Du lebst. Nun, was ist der Ursprung dieser deiner Existenz? - Eines musst du verstehen: Der Ursprung dieser Existenz ist eine andere Existenz, die unendlich und unbegrenzt ist - Gott.

Diese Existenz ist dir und allen Wesen gemeinsam. Es ist die gleiche Existenz im Staatspräsidenten wie im Arbeiter, in der Frau wie im Kind, im Vogel wie im Tiger: überall die gleiche Existenz.

17. Tag

Existenz ist Gott.

Kannst du ohne diese Existenz irgendetwas erfahren? - Nein! Wenn Gott sich von dir zurückzieht, kannst du nichts mehr sehen, nichts mehr hören; du kannst dich nicht mehr bewegen, es gibt kein Leben, keine Existenz mehr.

Gott ist die zentrale Wirklichkeit deines Lebens. Er ist der Atem deines Atems, das Auge hinter deinen Augen. Wie könntest du ohne Ihn sehen?

Diese Existenz, die Gott ist, ist universal, ewig, zeitlos und stirbt nicht.

Was stirbt? - Der Körper stirbt, das Gemüt stirbt, deine Erfahrungen sterben, das heißt, sie vergehen. Aber stirbt die Existenz? - Nein, sie stirbt nicht. Diese Existenz, die unsterblich, ewig, todlos ist, ist in jedem und ist allen gemeinsam.

Gott ist deshalb in jedem Einzelnen.

18. Tag

Erkenne Gott in jedem und respektiere jeden, egal ob es sich um einen Kriminellen oder einen Heiligen handelt.

Gut und schlecht, das sind äußere Unterschiede. Zuinnerst ist alles das Gleiche: eine strahlende, allreine, wunderbare Existenz.

Wo immer Existenz ist, ist auch Bewusstsein oder Gewahrsein. Du weißt, dass du geschlafen hast. Wenn du aufstehst, berichtet dir irgendetwas, dass du gut und tief geschlafen hast.

Wer sagt dir das? - Das Bewusstsein sagt dir das. In der Existenz ist Bewusstsein. Existenz und Bewusstsein treten immer zusammen auf.

19. Tag

Was ist die Grundlage deines Lebens? - Existenz. Und wer sagt dir, dass du eine Uhr am Handgelenk trägst? - Bewusstsein, Erkenntnis.

Die Existenz erkennt sich selbst. Die Existenz trägt Bewusstsein in sich. Existenz und Bewusstsein sind das Wirkliche. Und was ist Gott? - Gott ist Existenz und Bewusstsein. Und es liegt Glück im Wissen, dass man existiert.

Existenz, Bewusstsein und Glückseligkeit: Diese drei sind immer zusammen.

Was ist demnach das Wesen Gottes? - Gott ist Existenz, Bewusstsein und Glückseligkeit.

20. Tag

Gut, du existierst, du hast Bewusstsein. Kannst du etwas Schönes erschaffen? Kannst du ein Haus bauen? -Ja, das kannst du. Du weißt, wie du ein Haus bauen kannst: vier Wände und ein Dach darüber. Jede kreative Aktivität geht aus dem Bewusstsein hervor. Künstlerische Aktivität und Schönheit entspringen aus dem Bewusstsein. Bewusstsein ist die Quelle aller Intelligenz, aller künstlerischen und wissenschaftlichen Aktivität, alles Genialen und aller Kreativität.

Alles ist also in dieser Existenz und diesem Bewusstsein enthalten. Das ist deine wesentliche Natur, das ist Gott in dir - der gleiche Gott, der in allen ist, ungeachtet der äußeren Unterschiede von Name und Form.

 

21. Tag

Erforsche den Ursprung des kreativen Bewusstseins: Wo können wir wirklichen Frieden finden? - Nur in uns selbst.

Lass die Weisheit größer sein als die Welt, und alle Probleme der Welt sind für dich in deinem eigenen Bewusstsein gelöst. Dann bist du der Meister und weißt, was du zu tun hast, wie, wo und zu welcher Zeit. Du bist sodann eine Freude, ein Frieden, ein Glück für dich selbst. Du trägst endlose Wunder in dir selbst.

22. Tag

Wir können von äußeren Dingen kein wirkliches Glück, keine kreative Freude und Kraft beziehen.

Auch ein Millionär kann unglücklich sein. Er ist ein Opfer von Problemen, von Schwierigkeiten, der Angst vor dem Tod, der Unfähigkeit, sich seinen Familienmitgliedern anzupassen - Hunderte von Problemen können auftauchen. Was nützt ihm da all das viele Geld auf der Bank?

Gut, ich bin hier, ich bin ein Bettler, ich habe nichts, ich bin ein Mönch, ich habe keine Familie, keine Sorgen, nichts dergleichen. Ich habe kein Geld, keine einzige Münze, und doch bin ich glücklich.

Was ist das Geheimnis meines Glücks? - Erkenntnis! Ich weiß, dass das Bewusstsein todlos ist, dass ich todlos bin. Ich bin die unsterbliche Existenz, das wahre "Ich". Gott ist in mir, Gott ist mit mir, Gott ist überall um mich herum.

23. Tag

Existenz ist überall. Ich kann ihr begegnen, kann mit ihr sprechen. Ich kann zu Gott sprechen, Er spricht zu mir. Ich lebe in Ihm, Er lebt in mir. Er ist unendlich, Er ist allvollkommen, Er ist vollkommene Freude. Ich bin gesegnet. Ich will nichts von der Welt.

Wenn ich wissen will, was vor sechs Millionen Jahren in der Welt geschah, wird die Existenz mir das mitteilen, weil die Existenz auch vor sechs Millionen Jahren schon da war. Sie hat gesehen, was geschehen ist, und sie ist in mir und sagt mir, was vor sechs Millionen Jahren geschehen ist. Sollte ich mir Sorgen um morgen machen: Die Existenz sagt mir, was morgen oder in sechs Millionen Jahren sein wird.

24. Tag

Jede Anziehung geht von Gott aus. Jedes Wunder geht von Gott aus und gehört zu Gott. Das Lob, das dir gezollt wurde, war in Wirklichkeit für Gott bestimmt. Übergib es Gott, dann wird das Ego schwächer, Gott in dir wird stärker und du wirst auf diese Weise unpersönlicher.

Von diesem Unpersönlichen ausgehend wird deine Persönlichkeit gestärkt. Der Weg zu einer starken Persönlichkeit führt über das Unpersönliche. Unpersönlich zu sein heißt nicht, die Persönlichkeit zu zerstören, sondern sie stark zu machen, so stark, dass sie von keiner psychologischen, moralischen oder emotionalen Kraft erschüttert werden kann.

25. Tag

Unser Ziel ist die göttliche Vervollkommnung des menschlichen Wesens.

Alle denkenden Menschen können sich im Geiste einen idealen Zustand im Sinne einer Höherentwicklung, einer Annäherung an einen idealen Zustand der Vollkommenheit vorstellen.

Einige verstehen darunter eine bloß weltliche Veränderung, während es sich bei anderen um eine vollständige Umstellung der menschlichen Persönlichkeit handelt.

Das menschliche Ideal bezieht sich auf die äußeren Verhältnisse, auf soziale, politische, wirtschaftliche Verhältnisse, auf einfühlsames Eingehen auf die Mitmenschen und ihre Lebensbedingungen, auf eine bessere und gütigere Art zu leben. Diese Bestrebungen umfassen auch die Entwicklung der Intelligenz, des Willens und der Vernunft, ein edles, ethisches, ein reiches ästhetisches und ein feines Gefühlsleben. Erziehung und bessere, günstigere soziale Verhältnisse sind hier die Mittel zur Erreichung dieses Ziels.

Unser höchstes Ideal aber ist die Erfahrung Gottes.

 

26. Tag

Ich bitte dich, dir immer mehr der endlosen göttlichen Schätze in deinem Innern bewusst zu werden. Diese Schätze können erlangt werden. Wir müssen sehr weise sein und höchst urteilsfähig. Wir müssen unterscheiden zwischen dem, was höchst wertvoll und dem, was nutzlos ist.

Wenn du die Welt betrachtest, wirst du finden, dass sie keinen Wert besitzt, verglichen mit den endlosen Kräften, die in deiner inneren Welt wohnen.

Deshalb haben große Kaiser und Könige vergangener Zeiten ihr Königreich aufgegeben, um das innere Königreich zu suchen und zu erfahren.

Wenn wir erst einmal einen Halt an diesem inneren Königreich gefunden haben, sind wir höchst gesegnet; unsere Kraft ist nicht mehr begrenzt, unsere Freude, unser Frieden und unsere Vollkommenheit werden absolut.

 

27. Tag

Du musst dein Bewusstsein beständig über den Körper, über die Raum-Zeit-Welt, über die Begrenzungen deines endlichen menschlichen Lebens erheben. Durch diese Übung wirst du in der Lage sein, bewusst die Unsterblichkeit zu erlangen, während du noch in diesem Körper lebst.

Deshalb musst du dieses hohe Streben aufrechterhalten und nie auch nur einen Millimeter davon abweichen.

Das Bewusstsein in dir braucht nicht zu essen, es ist allvollkommen. Das Bewusstsein in dir braucht nicht zu schlafen, es ist allvollkommen. Es ist immer wach. Es isst nicht. Du ernährst das Bewusstsein nicht, indem du etwas isst; durch Essen ernährst du nur den Körper. Durch Essen und Schlafen erhältst du das Gemüt und die nervlichen Aktivitäten, aber nicht das innere Bewusstsein. Dieses erhält sich selbst; es ist unabhängig von Körper, Gemüt und dem Nervensystem. Es schläft nie. Es ist allvollkommen und selbstleuchtend.

 

28. Tag

Sieh selbst: Schließe deine Augen und stelle dir irgendetwas vor, zum Beispiel eine Blume. Du siehst die Blume, obwohl im Zimmer es dunkel ist und deine Augen geschlossen sind. In welchem Licht siehst du die Blume? - Es ist das Licht des Bewusstseins. In welchem Licht siehst du die Ereignisse, die sich in deinen Träumen abspielen? - Im Licht des Bewusstseins. In welchem Licht tritt das Überbewusstsein in Funktion? - Im Licht des göttlichen Bewusstseins in dir.

Es ist also die ureigene Natur des Bewusstseins in dir, von Licht erfüllt zu sein. Deshalb ist es selbstleuchtend, selbst erhaltend. Es braucht nicht zu atmen wie der Körper. Wenn du den Atem für zwei Stunden anhältst, bist du tot; aber das Bewusstsein ist nicht tot; es braucht nicht zu atmen. Das Bewusstsein nimmt sofort einen anderen Körper an und existiert weiter wie zuvor.

 

29. Tag

Das weltliche Ideal hat als Betätigungsfeld nur das gegenwärtige Leben und dessen Tätigkeiten.

Intellektuelle, emotionelle, ethische und ästhetische Entwicklung, politische Freiheit und wirtschaftliches Wohlergehen sind alles gute und absolut notwendige Voraussetzungen für ein abgerundetes Wachstum des Einzelnen wie der Gesellschaft; aber ohne einen bestimmten Lebenszweck, ohne ein befreiendes und erleuchtendes Ziel enden alle diese Bestrebungen im Nichts. Sie gehen ewig im Kreis herum.

30. Tag

Die Stimme Gottes kommt zu uns, wenn wir völlig rein und transformiert sind, wenn es keine Zweifel und nichts dergleichen mehr gibt, wenn unser Glaube vollkommen und unsere Auslieferung ans Göttliche vollständig ist - dann hören wir die Stimme Gottes. Sie kommt nicht in den Anfangsstadien.

Was immer du in den Anfangsstadien für die Stimme Gottes hältst - sie ist es nicht. Es ist etwas anderes.

31. Tag

Eine bedeutende Eigenschaft, die du in der Meditation erwerben sollst, ist große Ruhe.

Eine solche Ruhe ist ein grundlegendes Erfordernis, nicht nur für deinen eigenen Gemütsfrieden, nicht nur, um die nicht transformierten Kräfte in dir niederzuringen und unter Kontrolle zu bringen, sondern auch, um von schlechten Menschen, die dir viele Probleme bereiten, unberührt bleiben zu können. Und nicht nur das: Du musst auch versuchen, die Umstände zu beeinflussen und einen beruhigenden Einfluss auf sie auszuüben.

Wenn du mit deiner täglichen Meditation beginnst, dann versuche zunächst das Gemüt zu beruhigen und es mit dem Ozean von Frieden, Stille und Schweigen zu verbinden. Stille und Ruhe sind keine äußerlichen Angelegenheiten.

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März2012

Monatliche Zeitschrift, Jahrgang 37, Nr. 425

Herausgeber: Omkarananda Ashram

Anton Graff-Strasse 41

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