Swami Omkarananda

Gedanken zum Tag

März 2009

Kalender Jan2000



1. Tag

An der Wirkung erkennen wir, dass wir in der Ursache sind.

Die Welt ist die Wirkung, Gott die Ursache.

Sind wir in der Wirkung, so sind wir auch in der Ursache.

2. Tag

Gott ist das unendliche göttliche Bewusstsein, das in uns ist und unserer direkten Erfahrung zu allen Zeiten und an allen Orten zugänglich ist.

In uns selbst kann Gott berührt, erfahren und erkannt werden. Wir können Seine Schätze im täglichen Leben zum Ausdruck bringen.

3. Tag

Der Sinn für das Unsterbliche, dem folgerichtig die Überwindung der Vorstellung vom Tod folgt, erhebt sich aus dem Bewusstsein in uns.

Unbegrenzte Freiheit, absolute Freiheit, wirkliche Freiheit ist unser, wenn wir im Bewusstsein eins werden mit dieser Dimension des unendlichen Seins, das in uns, in allen Dingen und allen Formen des Lebens ist.

4. Tag

Im Raum gibt es eine raumlose Dimension, und es gibt ein zeitloses Jetzt in jedem Moment der Zeit.

In einem inneren, kontemplativen Zustand können wir hier und jetzt in die zeitlose, raumlose Dimension des Bewusstseins aufsteigen und Gott erfahren. An welchem Ort wir uns auch aufhalten mögen, Gott ist gerade für diesen Ort das ewige Hier; in welchem Abschnitt der Zeit wir auch leben, für diese Zeit und diesen Augenblick ist Gott das ewige Jetzt.

Gott ist das zeitlose Jetzt und das raumlose Hier. Er kann von jedem erfahren werden, überall, zu jeder Zeit; am besten hier und jetzt.

5. Tag

Gott ist unendliche Liebe.

Und der Weg zur Erfahrung Gottes ist die Liebe.

Menschen ohne Nächstenliebe, ohne weitherzige Einstellung, ohne grundlegende, von ausdauernder Liebe angetriebene Güte, werden es schwierig finden, Seine Gegenwart zu fühlen.

6. Tag

Die Erkenntnis der Wirklichkeit Gottes folgt aus der Entwicklung universaler Liebe.

Das Herz muss diszipliniert und geübt, seine Liebe auf die ganze Schöpfung ausgedehnt werden.

7. Tag

Ein Tropfen Wasser allein ist ohne Wert. Doch der gleiche Tropfen Wasser, einmal in den Ozean gefallen, dehnt sich zur Größe des weiten Ozeans aus und erwirbt unvergängliche Stärke, Schönheit, Herrlichkeit und Wert.

Wir erlangen die wahre Stärke, die wahren Dimensionen und den wahren Wert unserer Persönlichkeit, die wahre Erfüllung unseres Lebens, wenn wir den Tropfen unseres kleinen Herzens in das unbegrenzbare Herz der Schöpfung fallen lassen und so unsere Liebe universal, kosmisch, überkosmisch und göttlich werden lassen.

8. Tag

Die edelste Erscheinung in der Natur ist der Mensch, dessen Herz universale Gefühle ausstrahlt und sich die ganze Menschheit, die ganze Schöpfung in Liebe zu eigen macht.

9. Tag

Da wir um die Gegenwart Gottes in allen und in jedem einzelnen wissen, sollten wir eine tiefe Verehrung für die Natur und die Menschheit empfinden.

Wir müssen zu universalen Persönlichkeiten werden, indem wir immerzu kosmische Gefühle hegen.

10. Tag

Je weiter unser Herz, desto größer die Leuchtkraft unserer Intelligenz, desto empfänglicher sind wir für die unendliche Wahrheit und Schönheit - für Gott.

Fasse Gott in der Liebe - einer Liebe, die weiter ist als der Himmel, den du mit deinen Augen sehen kannst; einer Liebe, die du keinem in der ganzen Schöpfung verweigerst; einer Liebe, die mit den Blumen und Blättern lächelt; einer Liebe, die sich aus Sympathie mit den Sternen vereint; einer Liebe, die Seine Gegenwart im leeren Raum wahrnimmt und mit Ihm spricht; einer Liebe, die in allem, was die Augen wahrnehmen, einen Freund und Geliebten findet; einer Liebe, die unfehlbar, unbegrenzt und unbedingt ist und alle Geschöpfe groß und klein umfasst; einer Liebe, die eingestimmt ist auf die wunderbare Existenz in den Steinen und Bäumen.

Solch eine Liebe befreit unser Bewusstsein und unsere Seele und macht uns äußerst empfänglich für Gottes alles belebende Gegenwart.

Wenn unser ganzes Sein in Liebe pulsiert, haben wir Gotterfahrung - hier und jetzt.

11. Tag

Lasse dich nicht vom Schein täuschen!

Hinter dem Schleier von Mensch und Natur ist Gott höchst sichtbar. Hinter dem Schleier des Tages sind die Sterne höchst sichtbar. Auch während des Tages sind die Sterne da und genauso strahlend wie in der Nacht.

Hinter den Worten der Menschen stehen die Gedanken; hinter den Gedanken das Gemüt; hinter dem Gemüt steht das eine gemeinsame, universale Bewusstsein. Hinter dem Bewusstsein ist Gott.

Die Sterne sind immer da. Die Wolken erscheinen und verschwinden. Tag und Nacht wechseln sich ab, doch bleiben die Sterne dessen ungeachtet so strahlend wie immer.

Worte vergehen, Gedanken verschwinden, das Gemüt ändert sich; doch das Bewusstsein bleibt immer das gleiche: leuchtend, unsterblich.

Erkenne es! Lebe in seinem Licht! Erfahre es und bringe seine schöpferischen Wunder, seine Freude, seinen Frieden, seine Vollkommenheit und Unsterblichkeit zum Ausdruck!

 

12. Tag

Gott allein ist; das ist die Stimme der Mystiker.

Gott ist und die Welt auch; das sagen die Theologen.

Die Welt allein ist; das behaupten die Materialisten.

 

Die Erfahrung des Mystikers ist wirklich, weit, vollkommen erleuchtend.

Die Erfahrung des Theologen ist gedanklicher Art.

Die Erfahrung des Materialisten beruht lediglich auf dem Zeugnis seiner Sinne.

 

Unter dem Druck des Lebens reift der Materialist zum Theologen; aus dem Theologen entwickelt sich schließlich der Mystiker.

Gesegnet sind alle, die die Unreife des Materialisten hinter sich gelassen und die dynamische Welt der mystischen Erfahrung betreten haben.

13. Tag

Große Geister nehmen Gott wahr; unser kleiner Geist zweifelt und verneint.

Großer Glaube findet Ihn; unser kleiner Glaube klagt und erleidet Rückschläge.

Große Liebe erfährt Ihn; unsere kleine Liebe ist zu sehr mit ihrem eigenen, kleinen Vergnügen beschäftigt.

Große Tugend lebt in Ihm; unsere kleine Tugend ist mit sich selbst zufrieden, nur um dann frustriert zu sein und eines Tages unsanft geweckt zu werden.

Je früher wir Gott zu erkennen und zu erfahren suchen, desto besser für uns.

14. Tag

Es gibt kein aus dem Herzen kommendes Gebet, das Gott nicht hören würde.

Er ist das allhörende Ohr.

Kein Mensch kann seine Hände im Gebet falten, ohne dass Gott ihn sehen würde.

Er ist das allsehende Auge.

Jedes Gebet, das aus einer Seele voll Glauben und Hingabe aufsteigt, wird beantwortet.

Gott hört uns immer, doch haben wir die Fähigkeit, Ihn zu hören, noch nicht entwickelt.

Gott sieht uns immer, doch haben wir unser inneres Auge noch nicht geöffnet, um Ihn zu sehen.

 

15. Tag

Gott hat stets die zärtlichsten Gefühle für uns und gießt Seine unendliche Liebe und Gnade auf uns aus, doch wir haben unsere Herzen noch nicht in wahrer Liebe zu Ihm erhoben.

16. Tag

Gott ist allbarmherzig. Er ist gerade da, wo wir denken, Er sei nicht.

Lasst uns lernen, richtig zu beten und sehen, welch herrliche Ergebnisse Gebete hervorbringen können.

17. Tag

Gnade ist die Kraft des Göttlichen, die du in dir selbst empfängst. Gnade ist das Licht des Göttlichen, das in dir selbst aufleuchtet. Gnade ist die Aufmerksamkeit des Göttlichen, die du so sehr suchst. Gnade ist der Grad der Intensität, mit dem du dich dem Göttlichen zuwendest. Gnade ist die Nähe zum Göttlichen in deinem Leben. Gnade ist nichts anderes als der Ausdruck deiner intensiven Liebe für das Göttliche. Gnade ist nichts anderes als dein Offensein dem Göttlichen gegenüber und die Empfänglichkeit des Göttlichen für dein Offensein.

Wenn dein Offensein dem Göttlichen gegenüber groß ist, dein Verlangen nach dem Göttlichen stark, wenn deine Liebe zum Göttlichen wächst, wenn du der Vergnügungen und Begrenzungen des Lebens müde bist und sie dir nichts mehr geben können, wenn du nichts mehr vom Leben erwartest, sondern nur noch Gottes Vollkommenheit, Kraft, Weisheit und Stärke ersehnst, dann wird die göttliche Gnade bei dir einkehren, und jeden Tage wirst du in Gottes Bewusstsein, Erfahrung und Gegenwart hineingeführt werden.

18. Tag

Prüfungen, Herausforderungen, nervenzerreißende Probleme sind Botschafter einer großen Zukunft. Es sind Zeichen der Gnade und Auswirkungen unserer zutiefst innerlichen spirituellen Anstrengungen. Ihre Anwesenheit ist der Beweis der göttlichen Gunst, deren wir uns erfreuen.

Wir leben in einem Bereich des Wachstums und der Entwicklung, nicht in einem Vergnügungspark.

Raue, aufgewühlte Meere formen die besten Kapitäne, schwierige Zeiten große Männer.

19. Tag

Schwierigkeiten kommen nur, um wieder zu verschwinden. Sie aktivieren Kräfte in uns, die bislang verborgen ruhten. Sie lassen uns Fähigkeiten nutzen, an die wir bisher nicht einmal gedacht haben. Sie stärken unseren Willen, schenken uns ein tapferes Herz und eine reiche Erfahrung.

Für die Tapferen, Heldenhaften, Hochgesinnten, für die an Geist und Seele Großen ist selbst diese Welt der Prüfungen und Herausforderungen ein Ort der Freude. Wo andere zusammenbrechen, da bringen die von der göttlichen Gnade Beschützten Stärke und Mut zum Ausdruck und erkennen neue Möglichkeiten.

20. Tag

Wo das Göttliche aktiv ist, da ist Hoffnung für eine fortschreitende Selbstentfaltung, für eine Aktivierung der in uns schlummernden Kräfte; da hat man jene aus dem Geheimnis des Göttlichen stammende Kraft, die uns auch unter offensichtlich unmöglichen Herausforderungen aufrechterhält.

21. Tag

Schau die kleine Pflanze an! Sie hat schöne Blätter und duftende Blüten; woher kamen sie - all die faszinierenden, farbigen Blüten mit dem herrlichen Duft? - Sie waren alle im Samen schon enthalten.

Wir sind die Samen des Königreichs Gottes. Wir sind die Samen von Gottes Liebe, Schönheit, Tugend, Wissen, Kraft und Glückseligkeit.

Wahres Glück, wahre Liebe, wahre Schönheit können nur durch die zunehmende Entfaltung der Eigenschaften, die verborgen im Königreich Gottes in uns liegen, erfahren werden.

22. Tag

Anstatt eingesperrt von der Natur und überwältigt von den Anforderungen des Erdendaseins dahinzuleben, lasst uns der Erde das Licht Gottes überbringen.

Erlösen wir unsere Bedingtheiten und unsere Umgebung. Möge alles, was wir berühren, göttlich werden!

Kommt immer wieder zurück auf den Pfad der Göttlichkeit! Lasst Euch nicht begraben von der Materie, in der Ihr lebt! Lasst das Licht in Euch die Materie durchdringen und seine ihm eigene unendliche Freiheit finden.

23. Tag

Macht euch bereit, in den Wohnungen des Vaters zu leben.

Schenkt euer Herz Gott oder dem Meister! Beide sind ein und dasselbe.

Gib Gott dein Herz und Gott allein, dann werden dir alle menschlichen Herzen gehören.

Das ist der einzige Weg um Menschenherzen zu erobern ohne allen möglichen Versuchungen zum Opfer zu fallen.

24. Tag

Jede geistige Übung, jedes moralische und ethisch ausgerichtete Leben trägt zum inneren geistigen Leben, zur Entfaltung geistiger Eigenschaften bei.

Jedermann soll sich als höchst gesegnet betrachten, weil er ein Kind Gottes ist, weil Gott ihm zugänglich ist.

25. Tag

Jeder sollte im Wissen um die Gegenwart Gottes glücklich sein und in seiner Entwicklung fortschreiten, Herausforderungen ruhig an sich herankommen lassen im Vertrauen, dass ihm genügend Kraft gegeben werden wird, sie zu meistern: Kraft der Weisheit, Kraft des Willens, Kraft der Einstellung, Kraft in Gedanken und Gefühlen.

Der geistige Weg ist ein innerlicher Weg.

 

26. Tag

Gott, der unbegrenzt ist, wohnt in allem Begrenzten als das Unbegrenzte.

Er ist das Unbegrenzte auch im Begrenzten, so wie der Raum in deinen Ohren ohne Grenzen ist, weil er ja nicht nur hier, sondern überall ist.

Gott ist das Unbegrenzte im Begrenzten, das du als ein begrenztes Wesen bildest.

So wie der Raum in deinem Körper nicht durch den Körper begrenzt wird, sondern sich überallhin erstreckt und eins ist mit dem Raum im ganzen Weltall, so kann etwas Subtiles zugleich bedingt und unbedingt sein, wie etwa der subtile Raum. Sein ist subtiler als Raum, und somit ist es nicht nur in deinem Körper, sondern auch außerhalb davon und überall.

 

27. Tag

Es gibt vielerlei Ebenen in der Natur, nicht nur die sichtbare, nicht nur das, was der Intellekt erfassen kann, sondern auch das, was wir mit unserem psychischen Wesen wahrnehmen können.

Es gibt so vielerlei Arten, das Universum zu verstehen und kennenzulernen, dass wir uns nicht allein auf die unzuverlässigen, begrenzten physischen Sinne oder wissenschaftlichen Instrumente verlassen können.

Mit Hilfe der Seele und der Fähigkeiten des Bewusstseins können wir alles über das Universum erfahren, was wir wollen.

 

28. Tag

Die Erfahrung des Transzendenten als solche ist stets dieselbe.

Die vielen Aspekte des Transzendenten oder der Wirklichkeit treten deshalb in Erscheinung, weil es ein Universum gibt, das von dieser Wirklichkeit erschaffen wurde, das von ihr erhalten und sich einst wieder in ihr auflösen wird.

Das ist ein Vorgang, der sich ständig wiederholt, ohne dass diese transzendente Wirklichkeit selbst irgendwie in ihrem Sein oder Wesen davon berührt oder in ihn einbezogen wäre. Sie bleibt unberührt von allem, was sie selbst in stetigem Kreislauf wirkt. Um diesen Vorgang zu unterhalten, nimmt die höchste Wirklichkeit eine Anzahl von Kräften zu Hilfe, die sie aus sich selbst entlassen hat. Jede dieser Kräfte ist ein Gott und beherrscht und regiert ein Universum. Alle diese Götter sind Kräfte einer Regierung, welche die gesamte Schöpfung regiert.

 

29. Tag

Was ist unvergängliche Macht und grenzenloses Bewusstsein? - Es ist das, was deine Erfahrung möglich macht, was jedermanns Erfahrung möglich macht.

Werde zum Herzen dieser Macht, dieses Bewusstseins und wiederhole das Mantra.

So wie man eine Banane schält, so entferne das Körperbewusstsein, das weltliche Bewusstsein vom innersten Herzen deiner Verehrung für Gott.

Befreie dein Bewusstsein und lass es zu einer großartigen Verehrung werden, lass es zur Gemeinschaft mit dem Göttlichen heranreifen.

30. Tag

Geh niemals Kompromisse ein, wenn es um Ruhe, Selbstkontrolle und Sanftmut geht. Errege dich nicht.

Erregung ist für die menschliche Natur normal, Ruhe für die göttliche.

Bleibe friedlich, tapfer, furchtlos, voll innerer Stärke und Freude.

Nichts geschieht, was nicht zu deinem Guten ist; und was zu deinem Guten ist, musst du mit großer Freude und Dankbarkeit annehmen.

Versuche deine menschliche Natur zu kontrollieren!

31. Tag

Der Unterschied zwischen der göttlichen und der menschlichen Natur ist folgender:

Wenn Schwierigkeiten auftreten, versagt die menschliche Natur, sie verliert die Geduld, die Selbstkontrolle und den inneren Frieden. Sie wird aufgeregt, und anstatt zur Lösung der Schwierigkeiten beizutragen, vermehrt sie diese nur.

Die göttliche Natur ist dem gerade entgegengesetzt. Wie schwierig die Lage auch sein mag, sie bleibt ruhig, friedvoll, selbstbeherrscht, tapfer, frisch und wird so mit der Situation fertig.

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März 2009

Monatliche Zeitschrift,
Jahrgang 34, Nr. 389

Herausgeber: Omkarananda Ashram
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Tel: 052 - 202 19 03

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