Swami Omkarananda

Gedanken zum Tag

Juni 1998

 

1. Tag

Was sind Deine Erfahrungen auf dieser Erde, in diesem Leben? - Ein kleiner Nervenkitzel hier, ein wenig Unglücklichsein und Schmerz da.

Das ist die zentrale Frage, die unsere innere Seele stets stellt. Und wenn wir darüber nachdenken, sehen wir, dass es keinen grossen Unterschied ausmacht, ob wir Kaiser oder Bettler sind.

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2. Tag

Eine unendliche Kraft steht hinter uns, eine sehr wirkliche Kraft - denn sie gehört zu unserem Bewusstsein. Diese Kraft ist immer bei uns.

Unser Körper, unser Geld, unsere Freunde und unser Haus - alle werden uns einmal verlassen. Sie sind nur eine dünne, äusserliche Schicht.

Nur Erkenntnis gehört uns wirklich und bleibt immer bei uns.

Erkenntnis ist die grundlegende Eigenschaft des Bewusstseins, des Lebens und der Existenz.

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3. Tag

Wenn Du das Mantra wiederholst, erzeugt dies eine gewaltige Kraft. Deine innere Seele wird immer leuchtender, aber Du weisst es nicht, Du kannst es nicht sehen.

Bei jeder Wiederholung verändert sich etwas in Dir. Du siehst nur die äusseren Veränderungen, aber nicht das innere Licht, das Du ansammelst. Mit jeder Wiederholung des Mantras häufst Du endloses Licht an.

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4. Tag

Wenn Du das Mantra wiederholst, sind alle guten Kräfte der Welt Deine Freunde. Dann hast Du kosmische Harmonie. Harmonie nicht nur mit Deinen Verwandten und Freunden, sondern mit dem ganzen Kosmos.

Das Mantra verbindet Dich mit dem ganzen Kosmos, weil der Kosmos nur ein kleines Blatt im Ozean des göttlichen Bewusstseins ist, zu dem das Mantra gehört.

Der ganze Kosmos vibriert mit dem Mantra. Dich betreffende Botschaften eilen durch den ganzen Kosmos, der mit den von Dir erzeugten Schwingungen vibriert. Du hast das fundamentale Prinzip berührt, von dem der Kosmos nur eine teilweise, schwache und wacklige Manifestation ist. Deswegen ist der ganze Kosmos Dein Freund.

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5. Tag

Wir müssen sehen, wie wir den ganzen Tag erleuchten können mit einer Erleuchtung, welche die des Buddha bei weitem übertrifft.

Das ist ein schwierig zu erreichendes Ideal, ein sehr hohes Ideal, und es braucht eine lange Zeit, um es zu verwirklichen. Lasst uns deshalb jetzt damit beginnen, mit ausschliesslicher Konzentration auf dieses Ideal zu leben, ohne darauf zu achten, was um uns herum vorgeht.

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6. Tag

Wahre Erleuchtung bedeutet Allmacht. Sie kann Wunder wirken.

Du kannst nicht durch diese Wand gehen, denn sie setzt Dir einen Widerstand entgegen.

Du weisst, dass sie aus Materie besteht und dass auch Dein Körper aus Materie besteht: Das ist der Stand Deiner inneren Entwicklung.

Wenn Du aber völlig erleuchtet bist, weisst Du, dass alles Bewusstsein ist, die Wand und auch der Körper. Du bewegst Dich dann, als ob es keine Wand gäbe. Erleuchtung ist Allmacht.

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7. Tag

Wenn Du sagst: "Ich will das tun!", wirst Du keinen Erfolg haben, denn das Ego steht dahinter.

Überlass einfach alles dem Mantra. Das Mantra erledigt es bereits für Dich. Fahre fort, das Mantra zu wiederholen, und alles kommt in Ordnung.

Wenn das Ego in den Hintergrund tritt, vertausendfachen sich Deine Bemühungen. Das Ego setzt Deinen Bemühungen nämlich einen Widerstand entgegen.

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8. Tag

Die wunderbarste Methode ist das Mantra. Es bringt Dir alles und von selbst. Es wird Dir die notwendige Geduld geben zu warten, wenn Warten notwendig ist. Es beschert Dir unmittelbaren Erfolg und leistet vielfache Dienste.

Das Mantra ist ein aussergewöhnliches Ding. Du kannst niemals verstehen, wie aussergewöhnlich es ist. Es ist einfach freudespendend.

Es öffnet alle Kanäle des inneren Bewusstseins. Das ist es, was in der mystischen Literatur beschrieben wird. Es öffnet die inneren Chakras und Blütenblätter. Es ist das gleiche Bewusstsein, das schon in latentem Zustand in uns ruht und nur noch geöffnet und entfaltet werden muss.

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9. Tag

Lass den ganzen Körper, das ganze Gemüt beeinflusst werden, beeinflusst von etwas Feurigem.

Lass die Intelligenz und Unterscheidung Tag und Nacht aktiv sein.

Lass die Mantra-Kraft in jede Zelle Deiner Intelligenz, Deines Körpers, Deines Gemüts und Deines Unterbewusstseins hineinsinken, und Du wirst sehen, dass sich Wunder ereignen.

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10. Tag

"Ich befinde mich direkt im Herzen der Gottheit. Die Gottheit hört mir zu, Sie sieht und beschützt mich."

Wenn Du in diesem Wissen verwurzelt bist, während Du das Mantra wiederholst, wird ein Lichtermeer vor Dir aufblitzen.

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11. Tag

Lass alles zusammen mit Dir das Mantra wiederholen.

Fühle Dich in der Zeitlosigkeit und wiederhole das Mantra.

Fühle Dich im Herzen der Gottheit und wiederhole das Mantra. Verneine und löse den Körper auf, stehe über dem Körper und wiederhole das Mantra.

Fühle, dass Du auf jedem Stern stehst und wiederhole das Mantra - und Du wirst sehen, zu welcher Macht das Mantra in Dir heranwächst!

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12. Tag

Ein kosmisches Wesen ist zum Menschen geworden und leidet. Was ist die Lösung dafür? - Es muss wieder kosmisch werden! Schliesse Deine Augen und stelle Dir vor, Du seist auf jedem Stern, in jedem Blatt und Stein, in der ganzen Natur - und wiederhole das Mantra.

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13. Tag

Das Böse ist ein Faktor wie der Schatten. Wo immer Licht ist, da ist auch Schatten. Wenn das Licht aber kein begrenztes Licht ist, ist auch kein Schatten da. In Gott, der unbegrenztes Licht ist, gibt es keinen Schatten. Der Mensch, der ein begrenztes Licht ist, wirft einen Schatten. Dieses begrenzte Licht, das der Mensch ist, hat jedoch die ihm innewohnende Kraft, ein unbegrenztes Licht zu werden. Wenn er dieses unbegrenzte Licht erfährt, ist der Schatten verschwunden. Dann sagt er, dass der Schatten nur eine Illusion war, eine Erscheinung und in Wirklichkeit gar nicht existiert.

Aber wenn der Mensch Gott vergisst, und Gott zu einer Illusion und Erscheinung wird, dann wird das Böse wirklich, und der Mensch kämpft dagegen an. Je mehr er aber das Böse bekämpft, desto mehr schlägt es zurück.

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14. Tag

Alle Weisheit nützt Dir nicht soviel wie das Mantra; dessen kannst Du Dir sicher sein. Die Menschen können das nicht verstehen, doch es ist gewaltig.

Das Mantra wird alles aus Dir heraus entfalten. Aber Du musst ihm erlauben, die vorbereitende Arbeit zu tun: Die Zellen müssen verändert werden, die mentalen, psychischen und physischen Zellen. Die Eindrücke vergangener Handlungen müssen ausgelöscht werden. Solange sie nicht völlig verbrannt sind, sind wir nicht in der Lage, in diesem zeitlosen und allwunderbaren, allschönen göttlichen Sein zu leben.

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15. Tag

Zuerst muss das Mantra die schwerste Pflicht vollbringen, nämlich die Bahn freizumachen: Eine vollständige psychische, emotionelle, mentale, intellektuelle und körperliche Transformation muss hergestellt werden.

Das Mantra bewirkt das automatisch. Wenn Du das Mantra nicht hättest, müsstest Du das alles selbst vollbringen, und das wäre harte Arbeit und würde Dich Dutzende von Leben kosten.

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16. Tag

Gleichzeitig mit all den inneren psycho-physischen Prozessen, die durch die Mantrawiederholung ausgelöst werden, läuft auch ein gnostischer Prozess ab, ein Prozess der Weisheit. Was ist das für eine Weisheit? - Du bist Dir bewusst, dass Du Dich im Ozean Gottes befindest. Gott hört Dir zu. Gott sieht Dich. Du bist nicht der Körper. Du bist nicht das Gemüt, Du bist nicht Gedanken und Gefühle. Du bist Licht im Ozean des Lichtes Gottes, und Du bist Dir nur des Friedens, der Freude, der Vollkommenheit, der Kraft, der Gnade, der Schönheit und Unzerstörbarkeit Deiner selbst in Gott bewusst.

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17. Tag

Im Zustand der Gotterfahrung bist Du Dir bewusst, dass Dir ein unendlich Liebender gegenübersteht. Die Göttliche Mutter steht bei Dir und legt Dir Ihre Hand auf den Kopf. All das geschieht. Du bist völlig ins geistige Reich eingeschlossen.

In diesem Zustand kann keine böse Kraft Dich berühren. Der Magnetismus dieses Zustandes wehrt alles Übel ab, was immer es auch sei.

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18. Tag

Gott ist wirklicher als die Welt, solider als der Stein.

Auch hier und jetzt, in diesem Leben.

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19. Tag

Versuche, das boshafte Gemüt soweit wie möglich zurückzuhalten, und erlaube Deiner Liebe, Deinem Streben, der Stimme des besseren Selbst in Dir zu dominieren. Erlaube Deiner höheren Natur, Dich zu beherrschen. Dann wirst Du wissen, wo die Erleuchtung ist oder wo Gottes Gegenwart ist. Dann wird die Zeit kommen, wo Gott Dich annehmen kann.

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20. Tag

Wiederhole Dein Mantra und fühle, wie durch jeden Nerv Gottes heilende Kraft, Gegenwart und Licht fliessen. Lege Dich nieder, entspanne Körper und Gemüt vollkommen und fühle, dass Du im von allheilender Kraft erfüllten Bewusstsein Gottes schwimmst, dass die Energien Gottes sich in Dein Blut, in Deine Zellen und Nerven ergiessen, dass alles harmonisch, vollkommen und gesegnet ist.

Erzeuge dieses Gefühl immer mehr, denn es wirkt wie eine starke Medizin für das ganze System und bringt alles in Ordnung.

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21. Tag

Was sagt die Bibel? - Gott ist Geist und muss im Geist und in der Wahrheit verehrt werden.

Sie sagt nicht: Verehre Gott durch Atemübungen oder indem Du auf dem Kopf stehst.

Aber wenn Dein Geist bei Gott ist, wird automatisch auch der Atem kontrolliert. Wenn Deine Gedanken und Gefühle göttlich sind, wird Dein Atem fein, rein, und die Krankheiten des Körpers beginnen zu verschwinden, die Nerven werden stark, das Leben wird verlängert.

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22. Tag

Was sollst Du in der Meditation tun? - Versuche, Gottes Gegenwart zu fühlen. Fühle, dass ein unendlicher Friede sich in Dich ergiesst. Fühle, dass überall um Dich herum ein Licht ist. Fühle, dass Gott Dir zuhört, Dich sieht, Dich beobachtet, Dich beschützt. Meditiere über die unbegrenzte Liebe Gottes. Denke an das endlose, ewige, unsterbliche Leben Gottes. Was geschieht dann? - Dein Leben wird innerlich immer reicher und reicher werden.

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23. Tag

Sei glücklich, wachse in der Liebe, sei Dir der Wahrheit bewusst, und alle Kräfte Gottes werden bei Dir sein. Jedes Mal, wenn Du das Mantra wiederholst, werden sofort die Gegenwart und die Kräfte Gottes erzeugt.

Du hast keinen Grund, Dich zu sorgen und zu fürchten. Fühle immer die hundertfache Gegenwart Gottes um Dich herum. Du hast keinen Grund zur Angst, denn Du bist im Besitz aller Schlüssel zum Eintritt ins Königreich des Himmels.

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24. Tag

Für unseren Fortschritt auf dem spirituellen Pfad müssen wir eine Ordnung einhalten und Vernunft walten lassen. Wir müssen der Gnade und den Anordnungen Gottes folgen.

Können wir etwas Unnatürliches erzwingen? Wenn wir etwas erzwingen, zerbricht es, und wir haben nichts erreicht. Können wir Gott auf diese Weise zwingen?

Was wir tun können ist, beständig nach Gott zu rufen, wie das Baby nach der Mutter. Wenn wir grosse Sehnsucht nach Gott haben und vierundzwanzig Stunden am Tag ununterbrochen nach Ihm rufen, dann wird Er kommen.

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25. Tag

Alles, was hier ist, ist dort; und was dort ist, ist hier. Unsere Bilder und die Informationen über uns sind überall im ganzen Universum verbreitet. Wir können uns niemals irgendwo verstecken.

Ein wahrer Seher sieht.

Das Gemüt des Yogi ist wie eine Kristallkugel. Er muss nur an Dich denken und sieht alles in Bildern: Deine Vergangenheit, Deine Gegenwart und Deine Zukunft. Er braucht seine Aufmerksamkeit nur auf das zu lenken, was er wissen will, und schon ist die ganze Geschichte in seinem Kopf.

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26. Tag

Du bist in jedem Punkt des Raumes, und alles, was in jedem Punkt des Raumes ist, ist hier, in Deinem eigenen Kopf, in Deinem eigenen Geist. Alles ist hier. Beziehe diese Tatsache auf Gott. Du findest Gott überall: innen, aussen, in jedem Lebewesen. Weil Gott Schöpfer des ganzen Universums ist, ist Er unendlich mehr als dieses mysteriöse, magische Wunder, diese Welten, diese Universen. Er ist überall. Er ist die Basis. Er ist das Sein eines jeden Dinges in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.

Er ist die Existenz der Existenz, das Selbst des Selbstes in jedem und allem: im Stein, im Wasser, im Feuer, in den Planeten, in den Sternen, in den Menschen, in den Tieren, in den Pflanzen, im Sandkorn, im Grashalm. In jedem Grashalm rings um die Welt ist Er mit all Seinen Vollkommenheiten anwesend. Gott ist in jedem Kopf, in jedem Herzen mit all Seinen Vollkommenheiten gegenwärtig.

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27. Tag

Was macht der Yogi mit seiner Fähigkeit, die Zukunft, die Vergangenheit und Gegenwart jedes Individuums im ganzen Universum sehen zu können? -

Er lässt diese Fähigkeit fallen,

total fallen. Sein Interesse ist die Wahrheit, das Herz Gottes, die Seele Gottes, die Seele des unendlichen Friedens, der unendlichen Freude, des unendlichen Wissens, der unendlichen Weisheit, Schönheit und Vollkommenheit.

Das ist sein Ziel.

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28. Tag

Schluss mit diesem Spiel! -

Die Rolle eines Königs willst Du hier auf Erden spielen, Ruhm, Reichtum und Macht erlangen? Wozu? - Damit all der Schmutz, der in Deinem Unterbewusstsein angesammelt ist, herauskommt und den Status als König für seine eigenen Zwecke missbraucht, diese Macht, diesen Reichtum, diesen Ruhm, nur um Unruhe und Chaos im Leben der Mitmenschen zu stiften.

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29. Tag

Was macht ein reines Herz, ein gutes Herz, ein gottliebendes Herz? - Es will nichts von dieser Welt. Es will die ganze Gottheit, die Erfahrung des Unendlichen, des Ewigen. Es will nicht die Bilder, die verwirrenden Bilder, die einen Nervenkitzel verursachen, der dann für Freude gehalten wird. Es will nichts von all dem. Es lässt alles fallen, alle Beziehungen zu diesem und jenem, zu Mensch und Tier, zu Baum und Pflanze.

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30. Tag

Das Herz des Gottliebenden ist rein - frei für die Erforschung der Wunder über Wunder, die im Herzen Gottes sind, jenseits aller Wunder der Natur in der Schöpfung.

Der Gottliebende will nur die Wahrheitserfahrung. Das ist das höchste Gut, der höchste Wert, das höchste Ideal, die höchste Stufe des Bewusstseins, das wahre Wesen des innerlichen unendlichen Bewusstseins.

Das allein will er.

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Juni 1998

Monatliche Zeitschrift, Jahrgang 23, Nr. 260

Herausgeber: Pushpananda, DLZ
Anton-Graff-Strasse 65,
CH 8400 Winterthur

Tel: 052 - 202 19 03

Druck und Versand:
Verlag DLZ-Service,
Anton-Graff-Strasse 34,
CH 8400 Winterthur

World Wide Web Edition 1999