Swami Omkarananda

Gedanken zum Tag

Juli 1998

 

1. Tag

Aller Reichtum dieser Welt und dieses Universums ist Asche für den wahren Gottliebenden.

Der Status eines grossen Königs ist für ihn ein Alptraum.

All der Ruhm, der Reichtum, die Bequemlichkeiten und der Luxus dieser Welt sind Asche für ihn.

Er will nichts davon.

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2. Tag

Das Leben des Gottliebenden ist ein Epos der Entsagung. Sein Herz ist verwurzelt im Herzen Gottes. Wodurch kann er wissen, ob er die Wahrheitserfahrung, die wahre Gotterfahrung erlangt hat? - Nicht durch eine Vision Gottes, auch wenn sich diese millionenmal wiederholt; denn das nützt nichts. Die Vision kommt und geht wieder. Sein Ziel ist es, eins zu werden mit dem ganzen Herzen Gottes, mit dem Leben und der Seele Gottes.

Zur Unendlichkeit zu werden, die Unendlichkeit zu erfahren, in der Unendlichkeit zu weilen - in Unendlichkeit jeglicher Art: Unendlichkeit an Schönheit, an Gesundheit, an Leben, Freiheit, Weisheit und Wissen: Das ist das Ziel des Gottliebenden.

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3. Tag

Der wahre Gottliebende will nicht wissen, was in der Welt vor sich geht: er ist nicht neugierig. Wenn er will, kann er - im Gottbewusstsein - alles wissen. Aber er will das nicht.

Er will keine Bilder. Solange man nämlich etwas sieht oder hört, sei es von dieser Welt, der okkulten Welt oder der Welt der Götter, befindet man sich in der Welt

der Unwissenheit und ist der Wahrheitserfahrung fern.

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4. Tag

Jener Zustand, der jenseits des Sehens, Hörens und Berührens ist, ist der Zustand der Gotterfahrung, der Wahrheitserfahrung.

Es ist ein Zustand des absoluten Wissens, der absoluten Freude, des absoluten Lebens, des ewigen Lebens.

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5. Tag

Einheit mit dem Göttlichen ist das wahre und einzige Glück, ist absolutes, anfangloses, ewiges, unendliches Glück. Jede andere Art von Glück ist in Wahrheit ein Fluch in einer Welt der Unwissenheit, Unreinheit, der Schmerzen und Leiden.n

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6. Tag

Alles, was durch die Sinnesorgane, die Organe des Gemüts oder durch okkulte Wahrnehmung erkennbar ist, ist faul, ist ein Fluch, ist etwas, das Dich von Gott und der Wahrheit, von der wahren Glückseligkeit fernhält.

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7. Tag

Alles, was wir tun können, ist, Wege und Mittel zu finden, wie wir uns selbst bessern können; über andere haben wir keine Macht, es sei denn, die anderen sind bereit und bitten uns ausdrücklich um Hilfe.

Die Überwindung der zugrundeliegenden niederen Natur ist nicht leicht, wenn diese schon tiefe Furchen in unserem Gemüt und Unterbewusstsein hinterlassen hat.

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8. Tag

Alle höheren Dinge sind nicht leicht, sie sind schrecklich schwierig. Es ist leicht herunterzufallen, aber schwierig, einen Berg zu ersteigen.

Unter Millionen von Menschen versuchen sich nur einige als Bergsteiger. Und es gibt keine Garantie dafür, dass diese Bergsteiger auch wirklich gute Bergsteiger werden.

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9. Tag

Wenn Du nicht fähig bist, ein Paradies in Deinem eigenen Gemüt zu errichten, wie willst Du das dann zusammen mit einem anderen Menschen zustandebringen? - Selbst wenn der andere Dein Freund oder Deine Freundin oder gar ein Heiliger ist, wird es Dir nicht gelingen.

Die vielen Unterschiede zwischen Euch beiden werden Schwierigkeiten und Disharmonie schaffen.

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10. Tag

Sei ein Heiliger, ein Philosoph, ein Yogi oder was immer Dir gefällt; aber dränge Deinen eigenen Lebensstil nicht anderen auf.

Solange Du mit einem anderen Menschen zusammen bist, kannst Du versuchen, seine Gedanken und Gefühle zu inspirieren, soweit das möglich ist.

Wenn dieser Mensch ein Hindernis für Dich ist, dann lass ihn in Ruhe und kümmere Dich um Deine eigenen Angelegenheiten, und erlaube Gott in bezug auf ihn zu wirken.

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11. Tag

Was auch geschehen sein mag: versöhne Dich mit Deinem Schicksal und mache das Beste aus den gegenwärtigen Umständen, ohne deprimiert oder unglücklich zu sein.

Sogar wenn alles schief gehen sollte, musst Du Dir gut zureden und Kraft daraus ziehen. Mache das Beste aus den schlimmsten Umständen. Sei bereit für jede Art von Schwierigkeiten. Und wenn Du bereit bist, wirst Du durch Gottes Gnade die Schwierigkeiten überwinden.

Es gibt also keinen Grund, unglücklich oder deprimiert zu sein.

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12. Tag

Oft kommen Leute und klagen:

"Wir sind nicht fähig, diesen Weg zu gehen. Wir sind von den spirituellen Wahrheiten überzeugt, sie sind wertvoll, aber wir sind nicht fähig, sie zu praktizieren."

Es ist nicht richtig, dass wir denken, wir müssten diese geistigen Fähigkeiten ganz plötzlich besitzen, kaum dass wir etwas über den spirituellen Pfad erfahren haben. Wir sollten besser einsehen, wie gesegnet wir schon allein dadurch sind, dass wir überhaupt davon gehört haben und jetzt wenigstens wissen, in welche Richtung wir zu gehen haben.

Die Frage ist nun: Wie können wir unser Wissen in die Praxis umsetzen? - Das, was wir schon wissen, wird uns wenigstens in Zukunft davon abhalten, Falsches zu tun, und hilft uns, zwischen falsch und richtig zu unterscheiden.

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13. Tag

Wenn Du mit Deinen Übungen auf dem spirituellen Pfad nicht vorwärtskommst, ist das kein Grund zum Verzweifeln, kein Grund aufzugeben. Nimm innerlich Abstand von Deinem Versagen und analysiere, warum und wie Du versagt hast, und Du wirst das nächste Mal mehr Erfolg haben.

Es ist richtig, Du bist in der Lage, Deinen eigenen Misserfolg zu analysieren, und trotzdem stellt sich der Fortschritt nicht oder nur sehr zögernd ein. Woran liegt das? - Es sind die uralten Schwächen, dunklen Kräfte und Gewohnheiten, die sich hier manifestieren und ihre Macht über Dich ausüben. Deswegen fällst Du immer wieder, auch wenn Du den richtigen Pfad eingeschlagen hast und Dich bemühst, ihn zu gehen.

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14. Tag

Die Schwächen, an denen Du leidest, sind nicht das Produkt des heutigen Tages. Sie sind das Erbe vergangener Leben und sind in Deinem Blut. Deshalb musst Du grosse Geduld haben.

Je mehr Du versuchst, auf dem geistigen Pfad voranzukommen, desto grösser muss der Erfolg sein, den Du erwarten kannst. Aber Du musst Geduld haben.

Du brauchst nicht bekümmert zu sein, auch wenn Du die nächsten drei Jahre keinen Fortschritt erkennen solltest. Du musst hartnäckig sein, und das Verlangen nach Vollkommenheit muss immer feuriger werden. Nach jedem Fehlschlag musst Du zu Dir sagen: "O, es macht überhaupt nichts! Ich versuche es weiter. Erfolg kommt nach hundert Fehlschlägen, und ich habe bisher erst zwölfmal versagt. Es macht nichts, auch wenn ich lange auf den Erfolg warten muss, denn dieser Erfolg wird unendlich viel wertvoller sein als dieser Zustand der Unvollkommenheit und des Leidens."

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15. Tag

Der Erfolg Deiner geistigen Übungen hängt von verschiedenen Faktoren ab: Du musst Deine Sinne kontrollieren; Du musst ein reines Leben führen; Du musst mehr spirituelle Literatur lesen; Du darfst keinen Unsinn reden; Dein Leben muss völlig guten Werken und Taten gewidmet sein.

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16. Tag

Geistheilung wirkt dort, wo Gott es will. Und Gott will sie, wo sie notwendig ist. Wenn diese Voraussetzungen gegeben sind, wird es einen Heilerfolg geben.

Was Du tun kannst ist, eigene Stärke aus Deinem inneren Herzen heraus zu entfalten; denn auch das ist ein Wunder Gottes. Es ist das beste Wunder; denn es bleibt auf natürliche Weise und für immer in Deinem Besitz, während die Hilfe von aussen nur einmal kommt und vorübergehend ist.

Hast Du einmal Deine eigene Stärke entfaltet, kannst Du sogar auch noch anderen helfen.

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17. Tag

Christus sagte, dass Er denen helfen werde, die an Ihn glauben. Und Er hat ihnen geholfen. Er hat jenen geholfen, die an Ihn glaubten. Und es gab Hunderte, die dachten, dass sie an Ihn glauben, und es wurde ihnen doch nicht geholfen. Und selbst viele seiner Schüler, die ständig um Ihn herum waren und wollten, dass Er ein Wunder wirke, damit sie an Ihn glauben könnten, glaubten nicht einmal dann an Ihn, nachdem Er schon viele Wunder gewirkt hatte.

Denken wir deshalb nicht, dass wir so leicht glauben können. Aber wenn wir glauben, können wir sicher sein, dass das Wunder geschehen wird.

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18. Tag

Wenn du betest, musst Du Dich ganz Gott ausliefern.

Sprich nie von Deinen Schwierigkeiten zu Gott, wenn Du betest. Er kennt Deine Schwierigkeiten. Geh nackt zu Gott mit Deinem Gebet, und Du wirst in einem königlichen Gewand zurückkommen. Dann werden auch all Deine Probleme und Schwierigkeiten gelöst sein.

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19. Tag

Wenn Dein Gebet nicht beantwortet wird, kann das daran liegen, dass Du nicht richtig gebetet hast. Bete nicht mit einem düsteren Herzen zu Gott, sondern mit Freude und Dankbarkeit; vergiss Deine Klagen, Schwierigkeiten und Zustände völlig. Liefere Dich ganz dem unendlichen, allbesiegenden Frieden und Licht Gottes aus. Wenn Du Dich völlig dieser wunderbaren allmächtigen Gegenwart auslieferst, werden Deine Gebete erhört werden.

Dies ist der richtige Weg und der einzige Weg zu Kraft, Frieden und Vollkommenheit.

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20. Tag

Probleme gibt es, solange das Gemüt existiert. Wo kein Gemüt ist, sind auch keine Probleme.

Wenn sich das Gemüt in Gottesliebe und Gottbewusstsein auflöst, sind alle Probleme gelöst.

Aber das ist eine sehr hohe Stufe, und alle, die darüber reden, haben sie noch nicht erreicht.

Wir erreichen sie durch unsere grosse Liebe, Güte und innere Erleuchtung.

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21. Tag

Das Gemüt kann nicht im Gottbewusstsein aufgelöst werden, wenn nicht die ganze innere Natur gereinigt und erleuchtet ist und wir nicht der lebende Beweis einer Liebe sind, die sich Gott mit aller Kraft von Herz und Seele hingibt.

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22. Tag

Wenn während eines jeden Augenblicks unseres Lebens das ganze Herz voller Liebe zu Gott, unser ganzes Gemüt von der Erkenntnis und dem Gewahrsein Gottes erfüllt ist, dann ist das Gemüt erleuchtet und im Gottbewusstsein aufgelöst.

Bis es soweit ist, werden wir Probleme haben.

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23. Tag

Die Welt, in der wir leben, ist eine relative Welt. Eine relative Welt setzt sich aus zwei oder vielen Dingen zusammen - was das gleiche bedeutet. Sobald es sich um einen relativen Erfahrungsbereich handelt, operieren darin Subjekt und Objekt. Es gibt keinen Satz ohne Subjekt und Objekt. Die ganze Welt ist aus Subjekten und Objekten zusammengesetzt. Wenn Du das Subjekt bist, ist die Welt das Objekt; wenn die Welt das Subjekt ist, bist Du das Objekt.

Es gibt Probleme, solange es Subjekt und Objekt gibt. Das Gute verschlingt das Böse, und das Böse versucht, das Gute zu verschlingen. Das Glück versucht, das Unglück zu beseitigen, und das Unglück versucht, das Glück zu beseitigen.

Der ganze relative Erfahrungsbereich bleibt bestehen und ist wirklich, solange das Gemüt besteht.

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24. Tag

Welcher Weg führt aus den Problemen heraus? -

Nicht durch Genialität, nicht durch Jugend und Gesundheit, nicht durch Reichtum und wunderbare Freunde kannst Du Deine Probleme überwinden.

Nur durch Gottbewusstsein und im Gottbewusstsein werden alle Probleme gelöst.

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25. Tag

Du kannst Dich nicht der Welt zuwenden, ohne dass die Welt Dich plagt. Sogar Deine eigenen Kinder werden zur Quelle von Problemen für Dich und Du für sie.

Es gibt nur eines, mit dem Du eins werden kannst, und das ist Gott. Du kannst nie eins werden mit der Welt oder mit irgend jemandem. Wirkliche Einswerdung ist nur mit Gott möglich.

Dein Gemüt kann nirgendwo aufgelöst werden, ausser in Gott, der absolut, unendlich, der die wirkliche Wahrheit und wahre Vollkommenheit ist.

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26. Tag

Nur mit Gott hast Du wirkliche Beziehungen.

Und wenn Du nicht bei Gott und in Gott bist, kannst Du nicht glücklich werden, kannst Du nicht von Problemen frei werden.

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27. Tag

Ich möchte Dich darauf hinweisen, dass alle Kraft in Dir ist, dass Frieden, Harmonie und der ganze Himmel ihren Sitz in Dir haben. Der Himmel ist latent in Dir vorhanden wie der winzige Same, der den ganzen grossen Baum in sich trägt.

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28. Tag

Die Einnahme von Drogen ist nicht der richtige Weg, um unsere psychischen Kräfte zu entwicklen oder um psychische Erfahrungen zu machen.

Der richtige und natürliche Weg liegt im Wachstum und in der Entwicklung: Entwicklung von Erkenntnis, Wachstum in Liebe, Reinheit und innerer Ruhe. Und Ruhe und Reinheit stellen sich durch Liebe zu Gott, durch Denken an Gott, durch Dienst an Gott ein: Das ist der natürliche Weg.

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29. Tag

Drogenkonsum ist niemals ratsam. Die Seele in Dir muss auf natürliche Weise erblühen - unter dem Druck der Liebe, einer Liebe, die aus dem Inneren der Seele kommt. Die Seele muss erblühen unter dem Druck einer Erkenntnis, die aus dem Inneren der Seele kommt. Die Seele muss erblühen durch unentwegtes Gutsein und Gutes-Tun; und das Gute kommt aus der Seele.

All das ist für die Seele natürlich. Du kannst Deiner Seele nicht zum Wachstum verhelfen, indem Du Chemikalien schluckst. Das wird Dir im Gegenteil nur schaden.

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30. Tag

Mit diesen von Drogen erzeugten abnormalen mentalen Zuständen hat der Geist in uns nichts zu tun. Das göttliche Bewusstsein in uns ist unendlich viel mehr als alle mentalen Zustände.

Das göttliche Bewusstsein ist auch anders als psychische Erfahrungen, obwohl uns, wenn wir es erlangen, ungewöhnliche psychische Kräfte zuteil werden.

Aber jene, die es erlangt haben, benützen diese psychischen Kräfte nicht, denn sie wissen, dass sie nutzlos sind.

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31. Tag

Was bist Du nach Deinen Drogenerfahrungen? Der gleiche alte Narr! Wenn Du aus diesen Erfahrungen zurückkommst, kannst Du dann ein Buch wie die Bibel schreiben, leben wie ein Heiliger oder grosse Weisheit zum Ausdruck bringen?

Nicht nur stellen sich diese Fähigkeiten nicht ein, sondern Du wirst Dir auch noch das 'Rückgrat brechen', Du wirst eine schwache Persönlichkeit. Du wirst abnormal in Deinen Beziehungen zu anderen. Dein Denken wird angegriffen, Deine Vernunft beschädigt, und die Leute halten Dich für verrückt.

Ein wenig Ruhe und Nachdenken wird Dir sagen, was was ist.

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Juli 1998

Monatliche Zeitschrift, Jahrgang 23, Nr. 261

Herausgeber: Pushpananda, DLZ
Anton-Graff-Strasse 65,
CH 8400 Winterthur

Tel: 052 - 202 19 03

Druck und Versand:
Verlag DLZ-Service,
Anton-Graff-Strasse 34,
CH 8400 Winterthur

World Wide Web Edition 1999