Swami Omkarananda

Gedanken zum Tag

Januar 2002

Kalender Jan2000



 

1. Tag

Meditiere intensiv über diese Offenbarung des inneren Herzens: Jede Zelle meines Körpers ist das Zentrum der Allmacht und Allwissenheit Gottes. Jeder Punkt des mich umgebenden Raumes und des Raumes in mir ist ein Zentrum unendlicher Intelligenz, Allwissenheit und Allmacht.

2. Tag

Ziehe Dich immer wieder in das Herz Gottes zurück! Erfahre das Eine und kehre mit dieser Erfahrung in das Reich der Dualität zurück, um möglichst grosse Harmonie zu schaffen!

Niemand kann Frieden schaffen, wenn Gott ihn nicht berührt und er Gott nicht berührt hat. Und es kann keine Gotteserkenntnis geben, keine Berührung Gottes, wenn wir uns nicht sehr anstrengen, leiden, leiden, leiden, das Beste in uns ausdrücken und Weisheit, Liebe und Glauben entwickeln.

 

3. Tag

Wenn Du betest, bete alleine!

Wir leiden, wir haben Schwierigkeiten, wir vollbringen aussergewöhnliche Leistungen und wir müssen von Zeit zu Zeit einen Kontakt zu Gott herstellen.

Vielleicht schreist Du Gott an, vielleicht weinst Du vor Gott. Es ist eine rein persönliche Angelegenheit, die zu heilig, zu geheim ist, um ausgeplaudert zu werden. Es ist etwas, das in Deinem Herzen und in dem anderen Herzen, Gott genannt, geschieht.

Alle Schriften, wie auch die Bibel, sagen Dir, dass Du insgeheim, schweigend und im Geiste beten sollst.

 

4. Tag

Gott ist formlos und hat gleichzeitig eine Form. Er ist Dir das Allernächste. Gott ist so wunderbar: Obwohl Er formlos und namenlos ist, hat er doch alle Namen und Formen. Obwohl Er transzendent ist, hat Er doch wunderbare Ohren und hört alles. Obwohl Er unendlich ist, hat Er doch eine schöne Form und wohnt in den Herzen aller Wesen.

Er wacht alle vierundzwanzig Stunden des Tages über uns und lächelt, wenn Er sieht, was wir tun und denken.

 

5. Tag

Es gibt keine andere Zuflucht für uns als in Gott. Nirgendwo können wir wirklich glücklich werden oder in Frieden leben als im Herzen der Gottheit.

Wir müssen in unserem innersten Herzen alles vergessen, was wir sind: unsere gehobene Stellung in der Gesellschaft oder unseren grossen Besitz. In grosser Demut, mit einer machtvollen, vielseitigen Hingabe an Gott und mit überwältigender Liebe zu Ihm müssen wir mit grosser Rastlosigkeit versuchen, aus dem Zustand eines Erdwurms, in dem wir gegenwärtig leben, herauszukommen und Gottes allerlösende Gegenwart zu erfahren.

 

6. Tag

Die mystischen Silben erwecken die Erkenntnis, die latent in der Wahrheit schlummert. Das menschliche Individuum wird allumfassend gereinigt.

In erster Linie jedoch sind die mystischen Silben selbst das Wesen Gottes, das Wesen der Wahrheit. Sie sind das Herz und die Seele der Wirklichkeit. Sie sind voll von unendlichem Licht. Sie sind potentielle Atombomben.

All das sind Tatsachen, aber es hängt von der Reinheit eines Menschen ab, ob er sie erkennt oder nicht. Wenn ein Mensch vollkommen rein ist, hat er blitzartig eine geistige Erfahrung, selbst wenn er das Mantra nur ein einziges Mal hört.

Wenn seine Reinheit nicht so gross ist, reinigt die Wiederholung des Mantras den Menschen zuerst, um danach sein wirkliches Wesen zu offenbaren.

7. Tag

Im überbewussten Zustand treten wir bewusst in die tiefe Stille, Ruhe und das Schweigen Gottes ein. Wir befinden uns in einem überbewussten Zustand unendlicher Stille und unendlichen Schweigens.

Wo ist diese unendliche Stille? - Sie ist überall. Sie ist im Herzen. Der Mensch kann in sie hineinsinken, in sie eingehen, wie er es auch im Tiefschlaf tut. Unglücklicherweise sind wir uns im Tiefschlaf nicht bewusst, dass wir in die unendliche Stille eingetreten sind: Tiefschlaf ist keine bewusste Erfahrung, sondern ein total unbewusster Zustand.

Im überbewussten Zustand, in Momenten der Meditation, wenn wir tief von der göttlichen Wahrheit absorbiert sind, erfahren wir bewusst einen tiefen Frieden.

Dieser Zustand muss langsam entwickelt werden. Wir müssen aus dem Gemüt alle unnötigen Ablenkungen und nutzlosen Gedanken entfernen, das innere Leben und äussere Leben vereinfachen und uns auf das Wesentliche beschränken.

8. Tag

Es gibt nichts, das nicht das Unendliche und Ewige in sich trüge.

Alles ruht im Urgrund des Zeitlosen und Ewigen.

Die ganze Schöpfung ist durchstrahlt vom Licht des allschöpferischen göttlichen Bewusstseins.

9. Tag

Das unbedingte, absolute, unendliche, ewige, unzerstörbare und unveränderliche Bewusstsein ist der Ursprung allen begrenzten, bedingten, wechselnden und individuellen Bewusstseins, und aufgrund der inneren Logik der organischen Beziehungen zum zeitlosen Bewusstsein kann das individuelle Bewusstsein jederzeit seine Einheit und ewige Identität mit dem unbedingten Bewusstsein wiedererlangen.

10. Tag

Das Unendliche trägt das Endliche. Das Transzendente durchdringt das Empirische. Das Noumenale ist die Grundlage aller Phänomene. Das Absolute ist das geheime Herz des Individuums.

Wie ein Stück Eis in den Tiefen des Ozeans, so ist alles im Ewigen enthalten, von ihm umgeben und beseelt.

Jedes Ding allüberall wird aus dem Unendlichen geboren; es hat im Unendlichen sein Sein und kehrt wieder ins Unendliche zurück.

11. Tag

So wie die Ereignisse eines Films sich auf dem unbeweglichen Hintergrund der weissen Leinwand abspielen, so entfaltet sich das ganze Drama der Raumzeitwelt auf dem unbeweglichen Hintergrund des Zeitlosen. Die Beziehung zwischen der Zeit und dem Zeitlosen ist aber nicht ganz so einfach.

Das Zeitlose ermöglicht nicht nur die Vorgänge in der Zeit und bildet den Hintergrund und ihr Wirkungsfeld, sondern es ist auch selbst im Zeitprozess mit enthalten. Genauso wie das Licht auf der feststehenden Leinwand den im Film erscheinenden Gestalten Leben verleiht und in ihnen enthalten ist, so gibt auch das Zeitlose den in der Zeit ablaufenden Vorgängen Leben und ist in ihnen enthalten. Das Zeitlose ist Herz und Substanz der Zeit, so wie das Raumlose Herz und Substanz des Raumes ist. Ob Baum oder Stein, ob Mensch oder Tier - alles ist erfüllt vom Ewigen. Innen und aussen ist das Ewige als alleinige Wirklichkeit, als Herz und Substanz alles Geschaffenen gegenwärtig.

 

12. Tag

Das grosse Reich der Seligkeit, die unbeschreiblich schöne Realität des grenzenlosen Seins, der unendliche Friede des Ewigen, die unfassbaren Möglichkeiten des zeitlosen Bewusstseins werden zur Substanz unserer unmittelbaren Erfahrung, wenn unser Bewusstsein in einen kontemplativen Zustand erhoben ist.

Für den Mystiker ist ein solcher Zustand alltäglich. Er beginnt, das Ewige in allem Sichtbaren wahrzunehmen, er lebt in seiner eigenen ewigen Welt des unendlichen Friedens und Glücks. Er ist im Einklang mit dem einen unendlichen Herzen Gottes in allem, was im Erfahrungsbereich der Sinne und jenseits davon liegt.

 

13. Tag

Das transzendente Herz des Ewigen ist unzerstörbar und bleibt völlig unberührt von der Erschaffung, Erhaltung und Auflösung der kosmischen Manifestation.

Im ewigen Licht wird die Schöpfung hervorgebracht und erhalten. Das Zeitlose trägt das offenbar gewordene Universum. Wird das Universum wieder aufgelöst, geschieht im Zeitlosen selbst nichts. Es bleibt unberührt davon. Es ist jenseits aller Zeit, obwohl es das Herz der Zeit ist. Es bleibt von allen Vorgängen innerhalb der Zeit unberührt, obgleich die Zeitprozesse in ihm ablaufen.

14. Tag

Das Ewige in der Schöpfung, im Relativen, in der Raumzeitwelt bleibt stets unberührt.

Die Zerstörung von Welten oder das Wirken des kosmischen Plans innerhalb des Ewigen beeinträchtigt das Ewige selbst in keiner Weise. Die ganze Vielfalt der endlosen Schöpfung spielt im transzendenten Herzen der Göttlichen Mutter ab. Nichts, was in der Welt geschieht, berührt das Ewige, das die Welt durchdringt und sie doch gleichzeitig transzendiert.

Mehr noch: Nichts kann ohne das Ewige geschehen. Darin liegt das Geheimnis. Und das ist die Wahrheit. Darin besteht die Grösse Gottes, der unzerstörbar, unauslöschlich, unberührbar und vollkommen ist.

 

15. Tag

Das Bewusstsein ist unergründlich und wunderbar. Es ist ewiges Sein. Sein und Bewusstsein können nicht voneinander getrennt werden. In diesem Bewusstsein, in diesem göttlichen, zeitlos ewigen Sein-Bewusstsein, welches das Herz Gottes ist, tritt alles Geoffenbarte in Erscheinung.

In allem, was Du siehst, berührst, fühlst, denkst, erlebst, ist der Pulsschlag des Ewigen, ist die Seele des Zeitlosen gegenwärtig. Die Weisen sehen das, die Mystiker leben darin, die grossen Heiligen wissen es. Die grössten Philosophen der Welt verstehen es.

Göttliche Offenbarung enthüllt dieses Geheimnis in spontaner innerer Wahrnehmung.

16. Tag

Das ewige Sein-Bewusstsein ist das eigentliche, innerste Herz unserer Seele. Es ist das Himmelreich in uns. Es kann vor uns ein grosses, grenzenloses Reich des Friedens, der Schönheit, des Lichts und der Vollkommenheit ausbreiten. Alles ist in ihm enthalten.

Es besteht ein Übergang von der Zeit ins Zeitlose, da das Ewige mit dem Zeitlichen verbunden und das Zeitliche ins Ewige eingebettet ist. Die zeitlose Wirklichkeit, das Nichtwahrnehmbare, wohnt als Herz in dem, was wahrgenommen wird und trägt es von innen heraus. Doch kennt das Zeitgebundene und Wahrnehmbare das Nichwahrnehmbare nicht; dieses aber kennt das Wahrnehmbare voll und ganz, weil es dieses als dessen Substanz durchdringt.

17. Tag

Die ganze Schöpfung ist in unserem innersten Herzen, welches das Herz des Ewigen ist.

In dem Augenblick, in dem unser Bewusstsein zur Erfahrung des Ewigen befreit und unser Herz eins mit dem Ewigen in der ganzen Schöpfung wird, schrumpft der Kosmos in seinen Dimensionen zusammen und zieht sich irgendwo in eine winzige Ecke unseres unermesslichen inneren Bewusstseins zurück. Der Mensch als Mikrokosmos wird zum Makrokosmos und transzendiert ihn. Er erlebt, dass sich alles in ihm selbst befindet. Ja, als das unendliche Bewusstsein ist er sogar unbeschreiblich grösser als all die unermesslichen Sternenräume und Weltensysteme. Der Kosmos ist für ihn nichts Äusserliches mehr; er ist zu etwas Innerlichem geworden, und ist nur noch wie eine dünne Schicht auf der Oberfläche des weiten, grenzenlosen Meeres des inneren, ewigen Bewusstseins.

Das Äussere wird zum Inneren, welches das Äussere überragt, umfasst und transzendiert. Das Königreich innen ist grösser als das Königreich aussen und trägt deshalb über das Letztere den Sieg davon.

Dieses Wunder, dieses unfassbar Wunderbare des Zeitlosen, hält den Mystiker völlig gefangen und beschäftigt den Weisen.

18. Tag

Gesegnet ist die Schöpfung, denn jedes ihrer Atome trägt die Vollkommenheiten des Himmelreichs, des Ewigen in seinem Herzen. Die Probleme des menschlichen Bewusstseins sind nicht die Probleme Gottes und nicht die Probleme des Ewigen. Die Logik der unvergänglichen Wirklichkeit ist unverständlich für die Logik der vergänglichen, begrenzten menschlichen Vernunft.

Das Ewige schaut auf die Welt und findet sie schön und gut. Es weiss, dass das Universum ein Kosmos und nicht ein Chaos ist. Die Zerstörungen und Verwüstungen, die der Mensch erlebt, sind jenseits des Erfahrungsbereichs des Menschen nicht vorhanden. Sobald das menschliche Individuum sein Bewusstsein zurückzieht und diese Welt vom Standpunkt des Ewigen aus betrachtet, gewahrt es überall nur das vollkommene Königreich Gottes.

19. Tag

Wir sind aus dem Herzen des Ewigen geboren. Wir sind aus der Substanz des Ewigen gebildet. Deshalb wollen wir uns nicht länger von den menschlichen Bedingungen hypnotisieren lassen. Wir wollen uns von den Ereignissen und Erfahrungen des Alltags nicht länger beherrschen und versklaven lassen.

Mögen die höheren Fähigkeiten und Kräfte der Wahrnehmung in unserer bewussten Intelligenz aufbrechen und aus dem Urgrund unseres inneren Seins hervorquellen! Die Liebe unseres Herzens soll universal werden, soll den ganzen Kosmos umspannen und uns in die Lage versetzen, auf das, was ewig und transzendent im Universum ist, zu reagieren.

 

20. Tag

Tatsächlich erfahren wir das Ewige, sobald wir selbst zu seinem Herzen werden; und das ist nur möglich durch ein Überschreiten der Raumzeiterfahrung. Solange wir irgend etwas im Sinne einer Subjekt-Objektbeziehung erfahren, befinden wir uns ausserhalb der Erfahrung des Einen, des Unendlichen, der Einheit des Absoluten.

Wenn wir in unserem inneren Bewusstsein nichts erfahren ausser dem Ewigen, wenn von uns nichts übrigbleibt als nur das Ewige allein, dann haben wir eine wirkliche Erfahrung des Unendlichen.

Wir sind erst dann im Zeitlosen, im Ewigen, wenn unser inneres Sein - das erfahrende Subjekt - eins mit dem Vorgang und dem Objekt der Erfahrung geworden ist.

Wo es Subjekt und Objekt gibt, treten Raum und Zeit in Erscheinung. Erheben wir uns jedoch zur Einheitserfahrung des Ewigen, dann befinden wir uns im Zeitlosen, Raumlosen, im Allvollkommenen.

21. Tag

Der Bereich der Bezogenheiten und Beziehungen ist die Zeitraumwelt. Wo man ausserhalb seiner selbst etwas wahrnimmt, da sind auch Zeit und Raum im Spiel.

Doch wo findet dieser Vorgang statt? - Im Ewigen.

Welche Kraft ermöglicht ihn? Die Kraft des Ewigen.

Wann und wie findet er statt? Die Vernunft, die diesem Vorgang ja erst entspringt, findet darauf keine Antwort. Das Herz, das eins ist mit dem Herzen des Ewigen, weiss es.

22. Tag

Die unfassbar herrliche Intelligenz des alles gewahrenden, ewigen göttlichen Bewusstseins ist das Herz unseres inneren Wesens und Seins.

Es ist diese wunderbare Intelligenz, die alles aufzeichnet und in sich bewahrt. Dennoch ist sie gänzlich rein und wird durch nichts, was sie aufnimmt und bewahrt, verunreinigt. Sie wird durch nichts belastet, was sie hervorbringt. Sie wird nicht beeinträchtigt von dem, was sie weiss.

Der Mystiker, der eins ist mit ihr, kann wahrhaft rein genannt werden. Er besitzt die Reinheit des göttlichen Bewusstseins. Er ist der gesegnetste Mensch. Die Glückseligkeit des Reiches Gottes ist in seinem inneren Herzen Wirklichkeit geworden. Das ewige Sein jenseits von Raum und Zeit ist das ewige Jetzt und das ewige Allüberall. Es ist hier, und alles ist ihm ein Hier. Es ist das Hier und Jetzt.

23. Tag

Lasst uns in der Abgeschiedenheit des Herzens, in der Stille des inneren Bewusstseins, im aktiv betrachtenden Zustand des inneren Seins Gemeinschaft suchen mit diesem allsehenden, allwunderbaren Ewigen, dieser unendlichen Schönheit, diesem unendlichen Licht, dieser allsehenden Intelligenz, diesem allschöpferischen Bewusstsein, diesem allerhaltenden Absoluten, diesem allbarmherzigen Gott!

Hier und jetzt lasst uns mit Ihm in Einklang kommen!

24. Tag

Du bist ein Kind Gottes, von Gott in Gottes eigenem Herzen erschaffen!

Sprich zu Deinem Herzen: "Ich bin unsterblich. Das Licht in mir, das Leben in mir ist unzerstörbar. Durch Gottes Gnade werde ich immer die positive Seite der Dinge sehen. Ich bin unsterblich. Ich kann nicht zerstört werden. Nichts kann mich berühren, wenn ich es nicht will. Das Licht, die Gnade und die Liebe Gottes sind in mir; sie erhalten mich. Ich werde nie Mangel an Frieden und Stärke erleiden. Ich bin ein Kind Gottes, von Gott in Gottes eigenem Herzen erschaffen!"

25. Tag

Ein Fisch in den Tiefen des Ozeans träumte, er sei in der Wüste gelandet. Er kam aus Mangel an Wasser fast um. Die Wahrheit aber war, dass er in den Tiefen des Ozeans weilte.

Genauso ist es mit uns Menschen: Wir sind alle in den Tiefen des Herzens Gottes - in Gottes Vernunft, Liebe, Licht und Sein. Unfähig, dies zu erkennen, leiden wir in einer materiellen Umgebung. Es kann keine grössere Narretei als diese geben!

Innerhalb und ausserhalb von uns ist das herrliche Königreich Gottes, das uns am Leben erhält. Anstatt diese Tatsache zu sehen, sehen wir andere Menschen, die wir entweder lieben oder hassen, akzeptieren oder ablehnen.

All dieser chaotische Unsinn kommt zustande, weil wir nicht wissen, dass Gott jetzt bei uns ist, dass Er in uns und ausserhalb von uns ist, dass Er überall und in allen anderen ebenso gegenwärtig ist.

 

26. Tag

Im Herzen wohnt das unendliche göttliche Licht. Es ist immer da, im Sünder wie auch im Heiligen, im Kriminellen wie im Engel, in den Göttern wie im armseligen, sündigen Menschen. In allen ist dieses Licht anwesend.

Im sündigen Menschen ist es unter dem Schleier seiner Sünde verborgen; in guten und heiligen Menschen fallen diese Schleier weg, und man kann dieses Licht im Herzen leichter wahrnehmen; doch ist es nicht nur in ihrem Herzen, sondern im Herzen aller Lebewesen.

27. Tag

Weil wir mit Gottes eigener Seele, aus seinem Herzen und Wesen geschaffen sind, verlangen wir nach der bewussten Erfahrung Gottes. Wer ist ein Gottmensch? - Jener, der ständig die Tatsache erfährt, dass er in seiner tiefsten Seele eins mit Gott ist, und Gott sein Ein und Alles ist: Vater, Mutter, Freund; grenzenloses Wissen, vollkommene und absolute Freude und Frieden.

So ein Mensch erfährt die Welt mit ganz anderen Augen. In allem und jedem sieht er die Anwesenheit Gottes. In allen Menschen und Lebewesen sieht er dieses zentrale Prinzip des zeitlosen Friedens, der unendlichen Freude, die Seele der Seele, das Herz aller Herzen, das Licht aller Lichter - Gott.

 

28. Tag

Unser Leben wird eine ungeheure Kraft, eine grosse Freude, ein gewaltiges Licht in sich selbst sein, wenn wir das göttliche Prinzip in uns, in unseren Mitmenschen, in der ganzen Natur und überall berühren.

Es ist unvermeidlich für den Menschen, eins mit Gott zu werden. Niemand kann das vermeiden. Eines Tages wird jede Person eins mit der grenzenlosen Freude Gottes, eins mit der grenzenlosen Liebe Gottes, dem grenzenlosen Leben Gottes sein. Das ist unvermeidlich. Wenn es in diesem Leben nicht geschieht, geschieht es im nächsten oder übernächsten Leben oder später. Es ist unerheblich, wann es geschieht - aber es wird geschehen. Das ist unvermeidlich.

Wir sind nicht nur mit Gott in uns geboren, sondern auch mit der Fähigkeit, diesen Gott zu erfahren. Wir sollen diese Fähigkeiten anwenden und entfalten. Unsere Meditationen, unser Lebensstil, unsere Arbeit - all das führt hin zur Gotterfahrung. Unsere Arbeit und alles was wir tun, soll selbstlos sein: in Gott, für Gott, durch Gott!

 

29. Tag

Alle Weisheit Gottes ist in Dir verborgen. Alles ist in Dir verborgen und muss sich entfalten, und das geschieht durch Hingabe und Weisheit, Anwendung von Unterscheidungskraft. Auf Schritt und Tritt gilt es, Unterscheidungskraft anzuwenden und die Welt mit Gottes Augen zu betrachten, mit den Augen dessen, was das Grösste in uns ist. Was ist das Grösste in uns? - Dieser Punkt, diese Gottgegenwart, dieses Licht der Seele. Es ist für den Herz-Chirurgen unsichtbar. Dieser kann es nicht berühren: das geistige Herz hinter dem physikalischen Herzen. Dieses Herz enthält das Licht Gottes.

30. Tag

Gott ist immanent, gegenwärtig in allem. Deshalb nennt man Gott "Immanuel". Der allem innewohnende Gott ist Immanuel. Im Sanskrit heisst Immanuel "Narayana": der allem Innewohnende.

Dieser innewohnende Gott ist die Wahrheit: "Satya-Narayana". "Satya" ist Wahrheit.

Dieser innewohnende Gott zerstört all unseren Kummer, unsere Sorgen und Leiden. Der Name dafür ist Hari-Narayana: Der innewohnende Gott, der allen Kummer, alle Leiden, Sorgen, Unwissenheit, also alles Negative, Begrenzte, Leidvolle zerstört.

Dieser innewohnende Gott ist Licht; deshalb wird Er auch "Surya-Narayana" genannt. Surya ist die Sonne.

 

31. Tag

Das Herz Gottes ist äusserst subtil, es ist liebevoll und reagiert auf alles.

Ich kann Deine Aufmerksamkeit nicht auf mich ziehen, wenn ich Dich nicht bei Deinem Namen rufe. Sobald ich aber Deinen Namen gerufen habe, reagierst Du. So ist es auch mit Gott. Wenn Du "Narayana" sagst, gibt es einen grossen Wirbel im Herzen Gottes! Du hast eine Verbindung zu Gott hergestellt, dessen Herz überall ist. Es ist in unseren Händen, Füssen, Augen und in unserer Seele. Es ist innen, aussen, oben, unten und reagiert sehr schnell!

Du musst nur eine vernünftige, nachdenkliche Person sein; ein Mensch, der sein inneres Wesen ständig entfaltet. Dann werden Deine höheren Wahrnehmungskräfte der Intuition und Erleuchtung aktiviert. Dann steht Dir endloses Wissen zur Verfügung, das direkt Deiner Seele entströmt.

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Januar 2002

Monatliche Zeitschrift,
Jahrgang 27, Nr. 303

Herausgeber: Omkarananda Ashram
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CH 8400 Winterthur

Tel: 052 - 202 19 03

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