Swami Omkarananda

Gedanken zum Tag

Januar 1997

Kalender Jan2000



 

1. Tag

Die Erkenntnis des Göttlichen ist das wesentlichste Element für die Lösung der Probleme des menschlichen Lebens.

Ohne diese Erkenntnis ist es unmöglich, irgendeine Art von Erleuchtung zu erhalten, denn die Natur des Göttlichen ist Licht, und in diesem Licht gelangt das ganze Bewusstsein mit all seinen Möglichkeiten zum vollsten Ausdruck.

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2. Tag

Sieh zu, dass Du eine Erfahrung der allgegenwärtigen, allmächtigen, allwissenden Gottheit erlangst; denn darin liegt das Geheimnis der Schönheit, der Kraft, der Würde und des Reichtums des menschlichen Lebens.

Die Stärke des Fisches liegt im Wasser, die Stärke des Menschen im Göttlichen. Wie der Fisch nicht ausserhalb des Wassers leben kann, so kann der Mensch nicht ausserhalb des Göttlichen leben.

Erkenne deshalb die grosse Bedeutung eines Lebens in vollständiger Verbindung mit dem Göttlichen. Löse Dich weder in Gedanken, in Gefühlen noch in Deinem Bewusstsein je vom Göttlichen los!

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3. Tag

Ein spiritueller Mensch betrachtet jede Stunde als die wichtigste Stunde, jeden Tag als den wichtigsten Tag und klammert sich mit dem Gefühl grösster Dringlichkeit ans Göttliche. Er hat keine Zeit für ein lockeres Leben; denn das Leben ist ernst, es ist eine Herausforderung. Jederzeit kann irgend etwas geschehen, und niemand kann wissen, was die Zukunft bringt.

Darum klammert sich der spirituelle Mensch mit grosser Intensität ans Göttliche. Ein müssiger Augenblick genügt, um den Forstschritt zu verzögern oder gar in einen Rückschritt zu verwandeln.

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4. Tag

Das Leben ist ernst; das Leben ist eine Herausforderung.

Versuche deshalb, bevor es zu spät ist, Deinen geistigen Fortschritt mit aller Kraft voranzutreiben! Lass Dein Herz Tag und Nacht nach dem Göttlichen schreien - mit Freude, mit Stärke, mit Frieden, mit Weisheit, mit Verstehen, mit dem Feuer des Strebens.

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5. Tag

Ein geistiger Mensch findet seiner Liebe zum Göttlichen wegen selbst im Unmöglichen eine Möglichkeit.

Sogar in herzzerreissenden Situationen empfindet er etwas Angenehmes und Tröstliches, weil er das Göttliche liebt. Mit der Kraft, die ihm aus seiner Liebe zum Göttlichen zufliesst, überwindet er alle Schwierigkeiten.

Das sind einige typische Merkmale des geistigen Menschen.

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6. Tag

Ein geistiger Mensch erzeugt das starke Gefühl, dass in jeder Zelle seines Wesens die unendliche Kraft, der unendliche Friede, die unendliche Gnade, die unendliche Liebe, die unendliche Freude des Göttlichen anwesend ist.

Deshalb beschliesst er, das Bestmögliche in kürzester Zeit zu vollbringen.

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7. Tag

Ein wirklich geistiger Mensch hat, während er das Mantra wiederholt, das starke Gefühl, dass er trunken ist vor Liebe zu Gott, dass er von der Kraft des Göttlichen erfüllt ist, dass er eine Flamme Gottes ist, dass er zur Verherrlichung Gottes lebt und wirkt.

Er ist stets damit beschäftigt, die Umgebung etwas schöner für das Göttliche zu gestalten - ist immer ein Künstler, ein Wissenschaftler, ein unermüdlicher Arbeiter. Er steht fest in seinem Entschluss, völlig göttlich zu sein und wird so zu einem Repräsentanten des Göttlichen auf Erden.

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8. Tag

Der spirituelle Mensch pflegt stets eine metaphysische Einstellung, denn die göttliche Wirklichkeit ist das zentrale Thema der Metaphysik.

Innerlich bezieht er alles auf die letzte Wirklichkeit. Die ganze Struktur seiner Intelligenz fundiert im Unendlichen, ist von metaphysischen Einsichten erleuchtet - der Erkenntnis der metaphysischen Wirklichkeit.

Alles was wir mit den Sinnen hören, sehen, wissen, und fühlen können, ist physischer Natur.

Dasjenige in der physischen Wirklichkeit, von dem die physische Wirklichkeit und die physischen Sinne des Menschen nichts wissen, ist die metaphysische Wirklichkeit, die über und jenseits des Physischen ist.

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9. Tag

Die metaphysische Wirklichkeit durchdringt alle physischen Wirklichkeiten. So wie sich alles im Raum befindet, der Raum aber unberührt davon bleibt, so befindet sich auch alles in der metaphysischen Wirklichkeit, die gleicherweise davon unberührt bleibt.

Der geistige Mensch bezieht seine Stärke nicht aus den physischen Dingen, sondern aus der metaphysischen Wirklichkeit. Das, was innerhalb und über der physischen Wirklichkeit ist, was sie umgibt, das, was die physische Wirklichkeit erhält, aber nicht von den physischen Sinnen wahrgenommen wird, ist die metaphysische Wirklichkeit. Diese metaphysische Wirklichkeit ist das Göttliche. Es ist überall und allwissend, Es ist allmächtig, Es ist die Quelle aller Schätze, Es ist die Quelle von Frieden, Freude, Kraft, Es ist die Quelle allen Lebens, aller Weisheit und Schönheit, der Freiheit, der Wahrheit und Vollkommenheit.

Der geistige Mensch klammert sich an diese metaphysische Wirklichkeit. All seine Kraft, seinen Frieden und seine Freude bezieht er daraus.

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10. Tag

Wenn eine grosse spirituelle Person geboren wird, kündigt die Natur dieses Ereignis durch besondere Zeichen an, welche ihre Freude an der Geburt dieser Person ausdrücken.

Niemand kann gross werden, wenn er nicht intensiv dem Göttlichen dient und seine Energien, seine Zeit und sein ganzes Wesen dem Göttlichen opfert.

Dienen, Liebe und Meditation gehören zusammen. Wer meditiert, ohne zu dienen und ohne Liebe im Herzen, macht keinen Fortschritt.

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11. Tag

Dienen und Liebe sind wesentliche Bestandteile der Meditation. Mit diesen dreien erreicht man geistige Grösse. Ohne diese geistige Grösse gibt es keine Erleuchtung. Grösse ist wesentlich, und sie ist das Ergebnis harter Arbeit, intensiver Hingabe, treuen, dynamischen, ausdauernden und geduldigen Dienens. Je grösser der Dienst, desto mehr freut sich das Göttliche und desto eher wird die spontane innere Erkenntnis geboren.

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12. Tag

Der geistige Mensch erhebt die ganze Atmosphäre.

Ist die Atmosphäre depressiv, erzeugt er Licht und Freude; aus Versagen macht er Erfolg. Er ist das Gegenteil von allem Negativen. Nichts Negatives gedeiht in seiner Gegenwart.

 

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13. Tag

Es wohnt eine gewaltige Kraft in den mystischen Silben.

Du brauchst kein Prophet zu sein, um das Göttliche zu erfahren; Du brauchst nicht alle die Bücher der grossen Bibliotheken der Welt zu lesen, um Weisheit zu erlangen.

Die Erfahrung des Göttlichen und überfliessende Weisheit stellen sich von selbst in Deinem inneren Herzen ein, wenn Du einfach weiterfährst, OM zu singen.

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14. Tag

Du brauchst nicht jahrelang zu fasten, in der Einsamkeit der Berge zu leben oder alle Arten von asketischen Disziplinen zu praktizieren.

Allein durch die Wiederholung des Mantra kannst Du das Gleiche und noch mehr erreichen.

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15. Tag

Die Verherrlichung des Göttlichen durch das Singen des Mantra oder des Namens Gottes ist das grossartigste, was wir tun können; dadurch sperren wir das Göttliche in unserem Herzen ein.

So gross ist der Segen, der uns daraus zuteil wird!

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16. Tag

So handelt nur Gott Seinen eigenen Kindern gegenüber: Er gibt ihnen alles für nichts.

Das Göttliche liebt alle Wesen so sehr - darum nennt man Es "allbarmherzig" -, dass Es ihnen in Seiner Liebe diese leichte und einfache Methode der Wiederholung des OM, durch die man alles bekommen kann, geschenkt hat.

Das ist das höchste Geheimnis.

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17. Tag

Die Göttliche Mutter ist die Verkörperung von OM. Sie wird "Omkareshwari" genannt. Das ist die höchste Königin des OM; das ist die Göttliche Mutter. Sie ist überall. Sie ist unendliche Weisheit, unendliche Intelligenz, unendliches Bewusstsein, unendliche Energie.

OM ist in allem. OM ist überall. OM ist auch höchste Schönheit, höchstes Leben, höchster Frieden, höchstes Glück, höchste Reinheit. OM ist die höchste Gottheit. Es gibt keinen Gott ausser OM, keinen Gott grösser als OM.

Wenn Du OM singst, erzeugst Du Schwingungen im Herzen des Göttlichen; Du berührst das Herz des Göttlichen.

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18. Tag

Die Heiligen trinken OM, essen OM.

Ihr Herz ist OM. Ihr Körper ist OM. Ihre Augen sind OM. Ihr ganzes Wesen ist OM.

Sie atmen OM. Sie sind aus OM geformt. Sie leben in OM.

OM ist ihre Wunderkraft. OM ist ihre höchste Seele. OM ist die Seele ihrer Seele. OM ist alles für sie.

OM ist der Schöpfer und Erhalter aller Himmel.

OM ist die höchste Wahrheit.

OM ist das höchste Leben, die höchste Freude.

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19. Tag

Die Erfahrung Gottes ist etwas, das im Bewusstsein geschieht, das innerlich vor sich geht. Tiefe Geistigkeit ist eine Angelegenheit der inneren Natur, des inneren Zustands, der inneren Erfahrung.

Man nimmt neue Dimensionen in dieser Welt und in sich selbst wahr und entdeckt das Antlitz des Göttlichen überall. Dies ist eine innere Angelegenheit und hat nichts mit dem zu tun, was man gerade tut - ob man nun eine Strasse kehrt, malt oder im Garten arbeitet. Was immer man auch tut, man ist in der Erfahrung des Göttlichen gegründet.

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20. Tag

Lass Dein Leben immer kreativer, produktiver, dynamischer und fruchtbarer werden. Das ist das Geheimnis des Wachstums und der Entwicklung. Du musst Anstrengungen auf Dich nehmen, denn ohne Anstrengungen wird sich kein Erfolg einstellen. Du musst Deine inneren Qualitäten entwickeln. Wo ein Dutzend Leute zusammen arbeiten, da wird das Ego geprüft und herausgefordert, da hast Du Gelegenheit, das Ego zurückzustellen. Darum ist dies ein gesegneter Umstand. Gib den Menschen um Dich herum das Gefühl, dass Du ihr Diener bist, ihr Helfer, nicht einer, der ständig widerspricht und missversteht. Sei ein Mensch mit Selbstkontrolle, lass Dich von Weisheit und Liebe leiten, wirke harmonisierend auf Deine Umgebung ein. Versuche jede Minute, jede Stunde etwas Wunderbares zu tun. Alle Umstände können Dich etwas lehren, wenn Du weise genug bist, dies zu erkennen; jeder Umstand des Lebens ist bestens zum Fortschritt geeignet.

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21. Tag

Lass, während Du Deiner täglichen Arbeit nachgehst, das innere Bewusstsein mit Licht erfüllt sein - mit dem Licht der allgegenwärtigen Gottheit, mit dem Licht des Nachdenkens über die allwissende, allmächtige, allschöne Gottheit.

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22. Tag

Ein geistiger Mensch kann seine Hand nicht bewegen, ohne das Göttliche zu berühren.

Das Göttliche ist die Wirklichkeit der Wirklichkeiten, der Körper aller Körper, die Seele aller Seelen, die Luft der Luft, der Raum des Raumes, die Intelligenz der Intelligenz, das Licht des Lichts. Es ist alles und überall. Es ist die grösste Wirklichkeit.

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23. Tag

Auslieferung an das, was unendlicher Frieden ist, erfüllt Dich mit unendlichem Frieden. Auslieferung an das, was unendliche Freude ist, erfüllt Dich mit unendlicher Freude. Wenn Du Dich dem Göttlichen auslieferst, bist Du in jeder Hinsicht unendlich reich.

Gewöhnliche Menschen fürchten sich jämmerlich davor, sich auszuliefern. Auslieferung bedeutet für sie Sklaverei und den Verlust der Freiheit, bedeutet für sie mehr Probleme und grösseren Druck.

Doch der Gottliebende kennt das Geheimnis der Auslieferung. Nur in der Auslieferung ans Göttliche liegen unendliche Stärke und unbegrenzte Freiheit.

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24. Tag

Solange die Auslieferung ans Göttliche nicht vollzogen wird, herrschen Begrenzungen aller Art und infolgedessen Leiden.

Auslieferung führt zu absoluter Befreiung. Das ist die Herrlichkeit der Auslieferung ans Göttliche.

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25. Tag

Der Gottliebende liefert sich dem Göttlichen aus und dient dem Göttlichen gleichzeitig unermüdlich und selbstlos. Er arbeitet für das Göttliche, im Namen des Göttlichen und mit dem Bewusstsein des Göttlichen im Hintergrund. Sein Dienen ist beseelt von Weisheit und Gottesliebe. Ein solches Herz sagt nicht: "Die anderen arbeiten nicht, warum sollte ich also arbeiten?" Es sagt im Gegenteil: "Ich werde arbeiten. Lass die andern sich ausruhen. Ich werde für hundert Leute arbeiten, und das Göttliche wird mir die Kraft geben, für tausend zu arbeiten."

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26. Tag

Das geistige Herz sagt:

"Es macht nichts, wenn andere nicht meditieren. Aber ich werde intensiv meditieren, ich werde für tausend Leute meditieren.

Möge das höchste Gute durch mich wirken, möge ich immer produktiv und konstruktiv sein!

Mögen die Energien des Göttlichen durch mich arbeiten!

Möge das Göttliche meine Energien vervielfältigen!

Möge ich fähig sein, für die Welt viel Gutes zu wirken!"

Wenn Du diese Einstellung pflegst, wirst Du in kurzer Zeit einen gewaltigen Fortschritt erzielen.

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27. Tag

Das geistige Herz vertieft sich ganz ins göttliche Bewusstsein.

Darin gibt es keine Zeit, keinen Raum, kein Ich und Du; es gibt nur das Göttliche, und man ist überall. Man ist unendlicher Friede, unendliche Freude und bewegt sich im unendlichen Licht, im unendlichen Bewusstsein, im ewigen Leben - das ist der göttliche Zustand.

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28. Tag

Die Gnade wirkt nicht, wenn Unreinheit vorhanden ist.

Wo Reinheit ist, ist der Himmel. Wo Unreinheit ist, zerbricht das Glück plötzlich und man ist schnell am Ende. Doch wenn man göttliche Gnade hat, ist man nie am Ende; man ist immer voller Energie, voll unerschöpflicher Energie, immer frisch, immer leuchtend, immer kraftvoll, immer gesegnet.

Den Zustand der Gnade erreichst Du durch ununterbrochene Mantrawiederholung.

Ununterbrochene Mantrawiederholung ist jedoch nicht möglich ohne Reinheit, und Reinheit gibt es nicht ohne hartes und selbstloses Dienen.

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29. Tag

Du musst nicht nur die Mantras wiederholen und das Göttliche als Vollbringer des Unmöglichen verehren, sondern diese Haltung auch im täglichen Leben zum Ausdruck bringen, indem Du zum Beispiel trotz grösster Provokation Ruhe und Selbstkontrolle bewahrst.

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30. Tag

Die geistige Entwicklung geht dadurch vonstatten, dass man alle Kräfte bis zum äussersten ausschöpft. Tust Du das nicht, wirst Du auch nach vierzig Jahren Gebet keine Ergebnisse in Händen halten.

Ergebnisse stellen sich nur ein, wo das reine Herz betet, und das Herz wird nur gereinigt durch beständige Selbstauslieferung, Opfern und Dienen.

Reinige also Dein Herz, schöpfe Deine Kräfte bis zum äussersten aus und sei voll des Feuers der Sehnsucht nach dem Fortschritt auf dem Pfad zu Gott. Bitte das Göttliche, Dein ganzes Wesen zu erfüllen, lass all Deine Dienste eine grossartige Anbetung, Meditation und geistige Vereinigung mit dem Göttlichen sein!

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31. Tag

Entwickle einen Hang zur beständigen Meditation! Ein meditierender Mensch ist voll innerem Frieden, innerem Leuchten, innerer Kraft, erfüllt von der Gnade Gottes und göttlichen Qualitäten.

Entwickle deshalb einen meditativen Geist und lass alle Arbeiten, Gedanken und Gefühle von diesem Geisteszustand ausgehen. Je meditativer Dein Leben ist, desto weiser wirst Du, desto näher kommst Du der göttlichen Wahrheit.

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Januar 1997

Monatliche Zeitschrift,
Jahrgang 22, Nr. 243

Herausgeber: Omkarananda Ashram
Anton-Graff-Strasse 41
CH 8400 Winterthur

Tel: 052 - 202 19 03

Druck und Versand:
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