Swami Omkarananda

Gedanken zum Tag

Juli 2025

Kalender Jan2000



1. Tag

Durch dauernde Mantrawiederholung erhält sich der geistige Mensch in einem höheren Zustand des Bewusstseins. In diesem ist vieles möglich, was in einem niedrigen Zustand unmöglich ist. – Das Mantra erhebt den Menschen in einen Bewusstseinszustand, in dem alle Schmerzen ertragen und alle Herausforderungen bewältigt werden können, alle Probleme einfach zu lösen sind und alle Ängste bedeutungslos werden und verschwinden.


2. Tag

Wenn ein weltlicher Mensch eine Mauer sieht, dann denkt er: „Das ist eine Mauer und sonst nichts“. Wenn er eine andere Person sieht, denkt er: „Das ist eine andere Person und weiter nichts.“

Wenn andererseits der geistige Mensch eine Mauer sieht, weiß er sofort, dass sie nur wie ein Schleier das göttliche Prinzip verhüllt, dass sie in Wirklichkeit – wie auch jeder Mensch und alles andere – das göttliche Prinzip selbst ist.

Der geistige Mensch versucht stets, die Dinge so zu sehen, wie sie wirklich sind – als Formulierungen des Göttlichen im Göttlichen. Er bittet das Göttliche: „Gib mir bitte Erleuchtung und Weisheit. Das ist das Einzige, worum ich dich bitte.“

3. Tag

Sieh im Geist immer die ewige Sonne vor dir. Weile mit deinen Gedanken und Gefühlen stets bei dieser ewigen Sonne und schenke deine ganze Hingabe dieser ewigen Sonne, welche die Wahrheit, die das Göttliche ist, welche die allliebende, allsegnende Mutter, die allerfüllende göttliche Wirklichkeit ist.

4. Tag

Durch beständige Mantrawiederholung wird dein inneres Wesen zu seiner grundlegenden und wahren Natur erweckt. Wie ist diese beschaffen? Sie ist eine Unendlichkeit von Bewusstsein, Freude, Frieden und Schönheit. Das innere Wesen ist zeitlos und ewig.

5. Tag

Es gibt viele Arten und Ordnungen von Zeit. Was für den Menschen tausend Jahre sind, ist für Wesen in der höheren geistigen Welt nur ein einziger Tag. Von ihrem Standpunkt aus ist eine Lebenszeit von hundert Erdenjahren in etwas mehr als zwei Stunden vorbei. So kurz ist unser Leben, und deshalb versucht der geistige Mensch, das Zeitlose in diesem Leben zu erfahren – das Zeitlose, in dem es weder Tag noch Nacht gibt, sondern nur ewiges Licht, ewige Freude, ewige Schönheit, ewige Vollkommenheit – ein ewiges Paradies.

6. Tag

Der einzige Weg, um den Menschen zurück zur endlosen Welt des Friedens, des Glücks, der Kraft, Schönheit und Vollkommenheit zu bringen, ist, seine Aufmerksamkeit auf den endlosen Reichtum Gottes zu lenken, des Vaters im Himmel. Dieser endlose Schatz und Reichtum ist das metaphysische Prinzip im Menschen. Es ist Gott im Menschen, was das Wichtigste am menschlichen Individuum ist, und es ist Gott, der das menschliche Individuum von innen heraus erhält.


7. Tag

Was das menschliche Individuum trägt und erhält, ist nicht das Gemüt, nicht das Herz, nicht der physische Atem, sondern das, was man das Leben des Lebens oder die Seele der Seele nennt. Und was ist das? Es ist Gott, das letzte metaphysische Prinzip, die Wahrheit, die Wirklichkeit, auch das Absolute genannt. Das ist unsere Stärke, das ist unser Fundament. Dieser Gott ist das Sein des Seins. Ohne Ihn können wir überhaupt kein Leben und keine Erfahrung haben, ohne Ihn können wir nicht denken, nicht fühlen, nichts wissen, nichts tun. Er ist die Grundlage von allem.

8. Tag

Wenn du in der Weisheit und Erkenntnis Gottes oder des Ewigen verbleibst, dann hast du Reinheit. Reinheit gibt dir große Freude an den geistigen Übungen und erhebt deine Erfahrungen auf eine höhere Ebene. Deshalb ist Reinheit sehr wichtig. Auch die Bibel betont die Bedeutung der Reinheit: „Gesegnet sind die reinen Herzens sind, denn sie werden Gott schauen!“

Das Göttliche erkennen heißt, zeitlos werden oder in anderen Worten: das ewige Leben erlangen. Fahre also fort, das Mantra zu wiederholen, und wende Herz und Intelligenz immer wieder dem Göttlichen zu.


9. Tag
 
Wenn du dein Gemüt endlos mit Informationen fütterst, heißt das nicht, dass es dadurch allwissend oder fähig werden wird, die Probleme des Lebens zu lösen. Es gibt etwas Größeres als Körper und Gemüt, etwas Größeres sogar als die Seele im Menschen, und das ist die metaphysische Wirklichkeit. Theologisch, vom Standpunkt der Religion aus gesehen, nennt man diese Wirklichkeit Gott, und die geistige Erkenntnis weiß, dass es Gott ist.

10. Tag

Das Leben eines weltlichen Menschen ist nur zu drei bis vier Prozent von Vernunft geleitet, und selbst dieser geringe Anteil an Vernunft wird noch zu niederen Zwecken verwendet. Die Vernunft findet ihre wahre Würde nur bei einem geistigen Mensche

11. Tag

Die Wahrheit ist das Licht der Lichter, das Licht aller außerordentlichen geistigen und transzendenten Lichter. Es ist ein allschöpferisches Licht, das göttliche Licht, das großartige, unbeschreibliche Königreich des Himmels. Eine Erkenntnis desselben kann unser Leben von seinen meisten Problemen befreien, und die Erfahrung dieses Lichts kann den Menschen zu einer Persönlichkeit des ewigen Lebens machen. Die Bedeutung unseres alltäglichen Lebens hier auf Erden besteht darin, dass wir nach dieser Wirklichkeit, die Gott ist, suchen und versuchen sie zu erfahren.


12. Tag

Warum ist ein großer Philosoph glücklicher als ein gewöhnlicher Mensch? Weil er ein wenig Wissen hat, ein intellektuelles Wissen über die Wahrheit oder Gott.

Warum ist ein großer Weiser von Freude und unbeschreiblichem Glück erfüllt? – Aufgrund seiner inneren Identität mit der Wahrheit, seiner subjektiven Gemeinschaft mit der großartigen Wahrheit, dem göttlichen Licht.

Warum ist ein großes Genie so glücklich und von Frieden erfüllt und wird so sehr vom Herzen der Menschheit verehrt? – Weil durch seine Intelligenz etwas vom Licht der höchsten metaphysischen Wahrheit seinen Ausdruck findet.

13. Tag

Angenommen, du hast die Erkenntnis der höchsten Wirklichkeit, du unterhältst ein beständiges Gefühl der Gottgegenwart in deinem Herzen, du denkst immer nur an die Gegenwart des allsehenden, alldurchdringenden, allliebenden Gottes; wenn das so wäre, könnte man dich als einen Heiligen bezeichnen und du würdest über allen Problemen und Versuchungen stehen. Dein Glück, dein Friede und deine innere Stärke wären unabhängig von der Welt und ohne Ende. Das ist Leben, wirkliches Leben. Wenn du dieses Leben hast, bist du Meister von allem, unabhängig von der Beschaffenheit deiner äußeren Umstände. Dann bist du furchtlos, gesegnet und in jeder Hinsicht reich.


14. Tag

Nach dem Wirklichen zu suchen, den Tod zu überwinden, die instinktive Natur zu besiegen und die menschliche Natur zu transzendieren – das ist das erstrangige Ziel des spirituellen Lebens.

15. Tag

Die wahre Religion ermutigt stets die Entwicklung der Vernunft, während die falsche vor ihr Angst hat und anderen ihren eigenen Standpunkt aufzwingt. Sei also kritisch, analysiere, wende deine Vernunft an! Gott ist höchste Vernunft. Gott ist die unwandelbare Wahrheit. Du kannst nicht anders, als Ihn zu erfahren. Du brauchst auf deinem Weg zu Gott nicht durch die Unwahrheit gehen. Mit offenen Augen kannst du das Göttliche wahrnehmen. Mit klarer Vernunft musst du das Göttliche erkennen. Wer von dir verlangt, dass du die Vernunft fallen lässt, kann dich irreführen und dir falsche Ziele vorgaukeln.

16. Tag

Liebe trägt alles in sich: Friede und Glück, Weisheit und Kraft, Geduld und Freude. Wir mögen einen hohen sozialen Status haben, akademisch gebildet sein, von den Menschen geachtet und steinreich sein – wenn wir aber diese Wahrheit nicht berühren und ihre Schätze im täglichen Leben nicht manifest machen, können wir niemals wirklich von Frieden und Glück erfüllt sein. Da nützt es uns dann auch nichts, wenn wir sonst alles haben, was die Welt uns bieten kann.
17. Tag

Wir können aus unserem Leben kein wirkliches Paradies machen, wenn wir nicht die Eigenschaften und Schätze der Wahrheit in uns selbst entfalten und in unserem Leben wirksam werden lassen. Darum lasst uns wenigstens versuchen, etwas von der in uns schlummernden Liebe, der Schönheit, vom Glück und der Kraft Gottes im täglichen Leben zum Ausdruck zu bringen. Welches auch immer deine körperlichen oder psychologischen Begrenzungen sein mögen – das metaphysische Prinzip in dir ist davon nicht betroffen. Befreie dich deshalb äußerlich, gedanklich, moralisch von diesen Begrenzungen, und zwar mit Hilfe der Schätze und Mächte des Königreichs in dir.

18. Tag

Lasst uns Lichter Gottes hier auf Erden sein und immer Frieden, Freude, Weisheit, Liebe und Schönheit ausdrücken! Lasst uns immer in einem Bewusstsein ruhen, das weiß, dass es jederzeit und überall von der Gnade Gottes beschützt wird und sich ständig der großen Wahrheit bewusst ist, dass uns in jeder Not, zu jeder Zeit alles was nötig ist von Gott, der in uns und um uns herum gegenwärtig ist, zur Verfügung gestellt wird.

19. Tag

Endlose Weisheit, endlose Glückseligkeit, endloser Frieden und unendliches Licht wohnen im geistigen Menschen. Sie machen sein Leben zu einem Paradies in sich selbst und geben ihm eine von allem unabhängige Freude, eine von allem unabhängige Erkenntnis, einen von allem unabhängigen Frieden, unfehlbare Stärke, unerschöpfliche Kraft und die Fähigkeit, mit jeder Herausforderung fertig zu werden.

20. Tag

Was man gewöhnlich als unbelebte Natur bezeichnet, ist genauso vom Licht der göttlichen Intelligenz beseelt wie die belebte Natur. Die Wissenschaft kommt immer mehr hinter diese Tatsache. Alles kann auf Licht reduziert werden. Licht ist überall, auch wenn du es nicht sehen kannst. Die Blinden sehen kein Licht, auch wenn die Sonne scheint. Für sie gibt es kein Licht, obwohl Licht doch eine Erfahrungstatsache für andere ist. Nachts siehst du fast nichts, aber es gibt Tiere, die nachts gut sehen. Licht ist immer da.


21. Tag

In Berührung zu sein mit dem unendlichen Schweigen in einer lärmerfüllten Welt, mit der unendlichen Freude in einer leidenden Welt, mit der unendlichen Erkenntnis des Göttlichen in einer Welt, die überwältigt ist von Unwissenheit und nur wenig Erkenntnis besitzt – das ist es, was den Sinn unseres Daseins auf dieser Erde ausmacht.

22. Tag

Denke immer wieder über die unmittelbare Gegenwart des Göttlichen nach! Sei dir bewusst, dass dich das Göttliche immer beobachtet. Lebe unter den Augen des Göttlichen, für die Herrlichkeit des Göttlichen. Das Göttliche ist die Liebe der Liebe, immer barmherzig, alles vergebend, alles emporhebend, alles gewährend.


23. Tag

Wiederhole weiter das Mantra, auch wenn du keine besondere Lust dazu hast und in Problemen steckst. Das ist genau der Grund, warum du es erst recht und umso mehr wiederholen solltest. Erinnere dich, dass die allsehende Gottheit jede deiner Mantra-Wiederholungen zählt. Erhöhe die Zahl der Mantras, die du täglich wiederholst und versuche, die Qualität der Wiederholungen mit der Quantität Schritt halten zu lassen. Innerlich kannst du dabei mit dem Göttlichen sprechen und dir das Göttliche vorstellen.

24. Tag

Es gibt Wunder innerhalb von Wundern. Du lebst in einer Welt der Wunder. Es spielt keine Rolle, wie blind du diesen Wundern gegenüber bist und wie groß deine Unwissenheit sie betreffend ist. Du lebst ja in diesen Wundern, du lebst in diesem Licht – alle leben in dir und du lebst in allen. Was für Gott gilt, gilt auch für dich; denn du bist ein Teil des Göttlichen. Der Geist Gottes ist in dir – du bist der Geist Gottes, wie auch die Blume der Geist Gottes ist, ein Diamant und jede Pflanze. Es ist der Geist Gottes, der dich ausmacht.

25. Tag

Eine der Eigenschaften des Geistes Gottes ist Allwissenheit. Der Geist Gottes durchdringt alles; Er ist hier, dort und überall zur gleichen Zeit – so wie der Raum überall gleichzeitig ist. Aber der Geist Gottes ist mehr als der Raum, denn er ist weiter als der Raum – und dieser Geist Gottes ist in dir! Alle Wunder haben in diesem Geist Gottes in dir ihren Ursprung und Mittelpunkt, und diese Wunder sind überall. Jeder Punkt des Raums enthält den Geist Gottes; überall kannst du das Königreich des Himmels erspüren und erfahren; überall kannst du himmlische Musik hören; überall kannst du die ganze Vergangenheit und Zukunft des Universums herauslesen.

26. Tag

In dem Augenblick, in dem wir zum Bewusstsein Gottes erwachen, verschwinden alle Kräfte, die wir in der Traumwelt der menschlichen Erfahrung wahrnehmen und eine unendliche Kraft beginnt zu unserer einzigen Erfahrung zu werden.

27. Tag

Die Liebe, mit der du aufgeladen bist, wirkt Wunder. Alles um dich herum bleibt wunderbar, wenn du es achtest. Alles reagiert auf deine Einstellung von Verehrung und Achtung. Sogar deine Schuhe bleiben schön, wenn du sie achtest – sie werden dir besser und länger dienen. Alles ist sensitiv gegenüber dem, was in deinem Herzen geschieht. Sogar der Stuhl, auf dem du sitzt, und auch Metalle, besitzen ein rudimentäres Bewusstsein; auch sie spüren primitive Formen von Schmerz und Vergnügen.


28. Tag

Wenn dein Körper stirbt, ist wieder ein anderer für dich bereit. Mangel an Wissen ist die Ursache aller Angst vor dem körperlichen Tod. Wenn du dir der Gottheit bewusst bist, wenn Gott für dich wirklicher geworden ist als die äußere Welt, wirklicher als dein eigener Körper, bist du von Weisheit erfüllt. Dann bist du furchtlos, dein Herz pulsiert in göttlicher Liebe und du brauchst nichts anderes mehr als diese Liebe zu Gott; die Gnade Gottes genügt dir. Wenn du in einer solchen Verfassung bist, wirst du Wunder sehen, die unendliche Kraft erfahren und sie zum Ausdruck bringen.

29. Tag

Wenn unbedingte Liebe, unendlicher Friede und unendliche Freude, Furchtlosigkeit und Unsterblichkeit nicht natürlich für dich wären, würdest du nicht in deinem Herzen nach ihnen hungern.


30. Tag

Wir leben im Herzen einer mächtigen Wirklichkeit, die als Diamanten, als Sterne, als dein Körper erscheint; du begegnest ihr in den Menschen rings um dich, im Licht des Tages und in der Dunkelheit der Nacht, in der Liebe und im Hass, im Guten wie im Bösen, in allen möglichen Gegensätzen, in allen möglichen begrenzten Manifestationen. Wir befinden uns im Herzen des Unvergänglichen.



31. Tag

Du erfährst nur Vergänglichkeit, weil deine Fähigkeiten in ihrer Wahrnehmungskraft begrenzt sind. Die Begrenzungen mögen irgendwelche Unreinheiten sein, Unwissenheit, Mangel an Übung, Stolz oder ein primitiver Entwicklungsstand. Wie du sie auch nennen magst, es ist eine Tatsache, dass deine Wahrnehmungskräfte begrenzt sind. Aber diese Begrenzungen können leicht durchbrochen und überwunden werden. In der Tat trainieren Natur und Leben dich darin, deine Begrenzungen zu durchbrechen, und dieses Training dauert so lange, bis du die Vollkommenheiten des Unendlichen, des göttlichen Lichts erlangt hast.


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Juli 2025

Monatliche Zeitschrift, Jahrgang 50, Nr. 585

Herausgeber:

Omkarananda Ashram

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