Swami Omkarananda

Gedanken zum Tag

Dezember 2006

Kalender Jan2000



1. Tag

Die Wissenschaft gibt uns Nahrung und Brot; sie und die Technik haben unsere Lebensspanne verlängert.

Sie haben um uns herum ein irdisches Paradies gebaut, indem sie uns lehrten, Krankheiten zu bekämpfen.

Sie errichten ganze Königreiche des Wissens und der Erkenntnis und legen fast übermenschliche Kräfte in die Hände der Menschen.

In einer Stunde legen wir Tausende von Kilometern zurück. Wir sind Herr der Natur, des Meeres und der Luft - trotzdem sind wir genauso unglücklich und ruhelos wie vor Jahrtausenden.

 

Es ist also kein Akt der Weisheit, von Gott gerade jene Materialien und Verhältnisse zu erbitten, die niemals ihr Versprechen halten und uns keine wirkliche Freude, keinen wirklichen Frieden und kein wahres Glück vermitteln.

Wir müssen um das bitten, was ewig ist.

2. Tag

Lasst uns von Gott die Güter erbitten, die uns weder Wissenschaft, Reichtum noch Technik jemals zu vermitteln vermögen. Was sind das für Güter?

Es sind Weisheit, Friede, Gnade, inneres Wachstum, mehr Glaube, mehr Liebe, mehr geistige Empfindsamkeit, ein höheres Bewusstsein, eine tiefere Verbindung mit Gott, ein stärkeres, glühenderes Feuer geistigen Strebens, ein sehnsüchtiges Hungern nach dem Gottesreich, nach Überwindung der vielen Formen von Unwissenheit in unserer menschlichen Natur.

 

3. Tag

Beten wir für die Befreiung von menschlichen Begrenzungen, für die Befreiung unseres Wesens von der menschlichen Natur, die uns immer wieder Schwächen ausliefert!

Das sind die wesentlichen Dinge, die wir von Gott erbitten sollen.

Doch wenn die Lebensumstände es so wollen, dass wir zu Gott um Gesundheit beten, oder um Befreiung von Leiden für jemanden, der schreckliche Qualen durchsteht; oder wenn es darum gehen sollte, Harmonie und Frieden in Beziehung zu gewissen Mitmenschen zu erbitten, dann sind auch solche Gebete absolut berechtigt und haben, wenn sie aufrichtig sind, Aussicht auf Erhörung.

4. Tag

Wir alle können tausendmal während des Tages beten, vorausgesetzt, dass alle tausend Male während des Tages etwas in unserem Herzen und Gemüt sich der Gottgegenwart bewusst wird, diese Gegenwart spürt, dieser Gegenwart dankt und sich in ihr stark, friedevoll und glücklich fühlt.

Allezeit ist also Gebetszeit.

Auch in der Bibel wird das unaufhörliche Gebet befürwortet. Paulus sagt: „Betet ohne Unterlass!"

Wenn wir die Kunst beherrschen, uns überall auf Gottes allgegenwärtiges Bewusstsein einzustimmen, erleben wir, dass wirklich jede Minute Gebetszeit ist.

Wir können alles, was wir im täglichen Leben tun, zu einem Akt des Gebets zu Gott machen - und das den ganzen Tag lang.

5. Tag

Nichts kann unsere Entwicklung so rasch vorantreiben wie das Gebet. Es befreit uns nicht nur von nervösen Spannungen, es gibt nicht nur den Frieden des Gemüts, einen hoffnungsvollen, freudigen Geist und ein würdiges Benehmen, sondern es verwandelt auch das Unbewusste und Unterbewusste. Es ist wie ein Schmelztiegel, durch den wir geläutert, gereinigt und in Gold verwandelt werden.

Wenn wir beim Beten die Augen schließen, uns von den Zerstreuungen der äußeren Welt abschirmen und unsere Aufmerksamkeit und unser Bewusstsein ganz dem Göttlichen zuwenden, dann reflektiert der Spiegel unseres Geistes die Unendlichkeit, die Farben und Eigenschaften Gottes.

6. Tag

Das fortwährende Nachsinnen über die Eigenschaften Gottes, die andauernde innere Beschäftigung mit den Attributen des unendlichen Bewusstseins und das ununterbrochene Wirken unserer Herzensliebe für den all-liebenden Gott wird uns Ihm ähnlich machen.

Dann verfügen wir über eine Macht, die durch nichts auf der Erde beeinflusst werden kann. Wir haben ein Licht, das durch keine Form von Dunkelheit oder Unwissenheit getrübt werden kann; und viele Dinge, die für gewöhnliche Wesen unmöglich sind, werden möglich werden.

Noch während wir in dieser Welt des Leidens, der Krankheit, der Beschränkungen und des Todes leben, werden wir uns des Friedens, der Freude und der Wonne des Reichs Gottes erfreuen.

7. Tag

Alles Manifestierte ist eine Projektion, eine Widerspiegelung Gottes.

Er erschafft und erhält die gesamte Schöpfung; Er löst sie auf und nimmt sie in Sich zurück. Dabei wird nichts und niemand im eigentlichen Sinn zerstört, denn alles wird wieder mit der göttlichen Existenz vereint, alles geht wieder ein in das göttliche Bewusstsein. Und wenn es Gott beliebt, kann er die Schöpfung in einem einzigen Augenblick wiedererstehen lassen.

Das ist das Gesetz der Schöpfung.

8. Tag

Es ist Gott, der als Universum erscheint!

Lassen wir uns nicht von den Erscheinungen täuschen, sondern erkennen wir die wahre Essenz, die eigentliche Substanz hinter aller Erscheinung!

Diese Substanz ist vom Wesen des unendlichen Lichts und Friedens, der unendlichen Kraft und Freude, der Schönheit und Gnade des Göttlichen, die als Welt und als Mensch, als Laut und Farbe erscheint.

So ist alles Formgewordene eine Manifestation des Göttlichen und darum göttlich.

9. Tag

Durch Unkenntnis wird die Wahrheit, dass Gott es ist, der als das Universum erscheint, ins Gegenteil verkehrt, und der Mensch glaubt, dass das Äußere das Ganze der Wirklichkeit sei.

Er stürzt sich in diese Vorstellung und vergisst, dass über allem Bestehenden und jenseits alles Bestehenden ein höheres Sein existiert.

Alles Phänomenale ist nur eine Teilerscheinung des Göttlichen. Was dem menschlichen Geist als die Welt erscheint und was er die Welt nennt, existiert im Lichte der göttlichen Wahrheit nicht.

Was existiert, ist allein das namenlose, formlose, allwunderbare göttliche Bewusstsein.

10. Tag

Durch diese Welt und in dieser Welt muss der Mensch zur Gotterfahrung, zum bewussten Einssein mit dem Göttlichen kommen.

Wenn er dieses Ziel erreicht hat, wird solch ein Vollendeter einige der Schätze des Göttlichen der Welt zugute kommen lassen.

11. Tag

Alle Geschöpfe sind der Stoff gewordene Gedanke Gottes!

Doch sind sie in Begrenzungen eingeengt, und diese Begrenzungen werden noch durch eine Persönlichkeit, die aus diesen Beschränkungen entstanden ist, verstärkt. Zu dem Persönlichkeitsbereich gehören die seelische Struktur, das Unbewusste und der menschliche Geist.

Der Körper des Menschen ist so beschaffen, dass er dem göttlichen Geist erlaubt, sich durch ihn zum Ausdruck zu bringen. Und der Mensch ist außerdem im Stande, diesen göttlichen Geist, sein höheres Selbst, wahrzunehmen, zu erkennen und zu erfahren.

Das ist es, was ihn über alle Kreatur hinaushebt. Einen menschlichen Körper zu haben ist darum ein ganz besonderes Geschenk Gottes; es ist das erste große Geschenk Gottes.

Vermittels des Körpers, durch rechten Gebrauch des Körpers, kann der Mensch die Vollkommenheit des Vaters im Himmel erlangen.

 

12. Tag

„Der Vater im Himmel" bedeutet die Vollkommenheit des allgegenwärtigen Gottes.

Lasst uns bedenken: Überall ist Raum allein für Gott! Die Welt ist von Gott erschaffen worden und ist darum der Schauplatz, wo Gott erlebt und erfahren werden muss.

Sie ist eine Bühne des Daseins, auf der wir immer währenden Frieden, Glück, Kraft, Vollkommenheit, Erkenntnis, Weisheit und Schönheit erfahren können.

13. Tag

Viele unsichtbare Welten durchdringen das sichtbare Universum. Die subtilste aller Welten ist das Göttliche selbst.

Die Welt des Göttlichen erfüllt alles, erhält alles, indem sie die innerste Essenz, die wahre Substanz, der Wesenskern alles Bestehenden ist. Diese innerste Essenz in allem Sein ist so subtil, so überelektronisch, so sensitiv, so reich an Kräften - im Sinne einer metaphysischen, formgestaltenden Entwicklungsstufe des Absoluten -, dass sie als Grundsubstanz alles nährt, alles erhält und in allem höchste Fähigkeiten entwickelt.

Wenn man das weiß, ist im Hintergrund des Erlebens ständig ein Gefühl, dass die gesamte Materie in der Schwingung der Gottgegenwart vibriert! - Es bedarf eines Wissenschaftlers, um zu erkennen, dass alles aus Energie geformt ist; und es bedarf eines Wahrheitssehers, eines Gottkenners, um zu wissen, dass alles Träger des Göttlichen ist.

14. Tag

Im Zustand höchster Weisheit und durch das Zuteilwerden der göttlichen Gnade erlebt der Mensch die äußere Welt als göttliches Sein, als absolute Wirklichkeit, als Struktur des göttlichen Bewusstseins.

Der Unterschied in dem Erleben der Welt liegt in der inneren Sichtweise. Wenn diese vom Göttlichen durchdrungen ist, dann sehen wir eine andere Welt in dieser äußeren Welt; Wir erkennen die wundersame göttliche Allgegenwart in der materiellen Welt.

 

15. Tag

Von der Gnade Gottes berührt zu werden, ist dasselbe wie GottesWeisheit besitzen. Man ist immerfort von einer seltenen inneren Freude erfüllt, einem bleibenden inneren Frieden, innerem Licht und Liebe.

Man ist unablässig in einem schöpferischen Zustand, selbst wenn man gar nicht tätig ist; denn es ist der göttliche Geist, der in einem wirkt und sich zum Ausdruck bringt.

Wenn du einen solchen Zustand erreicht hast, dann fließen aus deinem Herzen unaufhörlich Segnungen in die ganze Schöpfung. In allem erkennst du die Gegenwart des Göttlichen: im wehenden Wind, im Himmel über dir, in den Lebewesen - in allem, was ist - erscheint dir die Allgegenwart Gottes.

16. Tag

Alles erfreut sich der Gegenwart des Vollendeten!

Du kannst das Deine dazu beitragen, um dieses Ziel zu erreichen, indem du dich ständig in einem Bewusstseinszustand hoher Geistigkeit erhältst.

Sei dir immer bewusst, dass Gott um dich herum ist; dass du niemals von Ihm getrennt bist; dass Er allsehend, allbarmherzig und allsegnend ist; dass du in Ihm bist, und Er in dir; dass deine einzige Pflicht darin besteht, Weisheit, Liebe und Güte zu üben und Gutes zu tun.

Erweitere dein Streben immer mehr und vertiefe deinen Glauben. Segne diese Welt immerfort. Sei ständig in einer positiven, dem Göttlichen unbedingt vertrauenden Verfassung. Spüre die allsehende Gottheit in deinem Innern und um dich herum.

Und wenn du diese geistigen Disziplinen fortführst, werden deine Fähigkeiten endlos und grenzenlos sein.

17. Tag

Der gesamte Kosmos ist mit jedem Einzelnen im Universum eng verknüpft.

Wenn dir jemand auf die Zehen tritt, fühlst du es sofort; und wenn jemand deinen Kopf berührt, spürst du es ebenfalls sogleich, denn der ganze Körper ist ein organisches Ganzes.

Niemand kann auch nur einen Stein oder ein trockenes Blatt, ein Wesen oder eine Person oder irgendetwas in der Welt berühren, ohne dass der gesamte Kosmos es fühlt.

Es ist nicht Poesie, sondern Tatsache, dass die gesamte Natur - ob manifestiert oder unmanifestiert - sich insgeheim erfreut, wenn ein guter Mensch oder ein Gottliebender vorübergeht.

18. Tag

Auch in den Mineralien und Pflanzen ist die unendliche göttliche Gegenwart zugegen - in ihrer ganzen Vollkommenheit, mit ihrer Allwissenheit und Allmacht. Als innewohnender Zeuge und Beobachter erkennt und steuert sie alle Vorgänge in deren „Behausung".

Im Pflanzen- und Mineralreich ist bereits eine Elementarseele vorhanden. Im Mineral wächst und entwickelt sich diese Seele und in der Pflanze nimmt sie Gefühl an.

Im Tier hat die Seele dann bereits Eigenschaften wie Liebe und Begierde, Hass, Habgier und Eifersucht entwickelt, bis dann im Menschen all diese Eigenschaften plus Willenskraft und vielem anderen vertreten sind.

Das Menschenreich ist die Krone der Schöpfung, und darum ist das menschliche Leben von höchstem Wert und größter Bedeutung.

19. Tag

Wodurch sind die einzelnen Entwicklungsstadien vom Mineral zur Pflanze, zum Tier, bis hin zum Menschen charakterisiert? Worin liegt der Unterschied zwischen den einzelnen Stufen?

Der Unterschied ist lediglich materieller Art; und innerhalb der materiellen Unterschiede besteht ein weiterer Unterschied in der Ausdrucksform des Lebens.

Innerhalb dieses Bereichs gibt es wiederum die organischen, strukturellen und mentalen, die den Intelligenzgrad betreffenden Verschiedenheiten und weiterhin die unterschiedlichen Bewusstseinsstufen.

Der menschliche Organismus ist so beschaffen, dass er die vollste Entfaltung des latenten Bewusstseins, die vielseitigen Ausdrucksformen des latenten Lebens in einem Ausmaß ermöglicht, in dem Entdeckung, Improvisation, tiefe Einsicht und Vorstellungskraft lebendig werden, die ihrerseits den menschlichen Erfahrungsschatz bereichern und damit zugleich allen Geschöpfen zugute kommen.

20. Tag

Wir leben nicht in einem Universum der Materie, sondern der Geistsubstanz!

Alle Materie kann in Energie verwandelt, alle Energie in Bewusstsein transformiert werden. Materie ist eine Manifestation von Bewusstsein, im Bewusstsein und als Bewusstsein.

Demgegenüber steht das Gemüt, das ebenfalls Bewusstsein ist. Darum kann gesagt werden: Alles ist Bewusstsein!

Es ist hier jenes Bewusstsein gemeint, das die empirische Wahrnehmungsfähigkeit - die Wahrnehmung von inneren und äußeren Vorgängen, von Gegenständen, Gedanken, Gefühlen - transzendiert, welches das absolute Gottbewusstsein, die absolute Intelligenz, das absolute Gewahrsein ist.

Das menschliche Gewahrsein ist eng begrenzt; es existiert und funktioniert nur unter bestimmten Bedingungen.

21. Tag

Das höchste göttliche Bewusstsein ist - in all seiner grenzenlosen Vollkommenheit - überall existent.

Eine Göttlichkeit ist in dir, die allvollkom-men ist! Die ganze geistige Entwicklung betrifft nur dein äußeres, dein individuelles Wesen und deine Seele.

Das Unendliche ist bereits in dir, unberührt von deinem individuellen Wesen mit seinen Begrenzungen und Verstrickungen.

Es ist die Seele in der Individualität, die sich entwickelt, bis sie schliesslich ihr wahres Wesen, ihre wahre Substanz erkennt: das unendliche, allvollkommene Sein!

Dann wird sie eins mit dem Göttlichen, sowohl im Stadium des Menschseins als auch jenseits dieses Stadiums. Evolution ist nur möglich für etwas, das begrenzt ist.

Das Unendliche, Grenzenlose, kann sich nicht weiter entwickeln, weil es bereits vollkommen ist.

22. Tag

Wenn die Seele eins geworden ist mit dem Einen, eingegangen in das Göttliche, ist sie völlig vom Bewusstsein des Göttlichen durchdrungen.

Dieses Bewusstsein in ihr ist allgegenwärtig, allwissend und allmächtig.

Im Gewahrwerden dieser Allmacht des göttlichen Bewusstseins in der Seele und überall, gibt es keinen Grund mehr, irgendetwas zu fürchten oder irgendeine Schwäche aufkommen zu lassen, keine Möglichkeit mehr, Fehler zu machen, in falscher Richtung zu denken oder zu empfinden; die Seele versteht und erlebt die Allmacht Gottes in sich und bringt dieses Verstehen und Erleben in all ihrem Sein und Wesen zum Ausdruck.

23. Tag

Wenn wir aufgegangen sind im Bewusstsein des All-Einen, wo gibt es da irgendetwas, das uns anfechten, Grenzen setzen oder quälen könnte?

24. Tag

Die Mannigfaltigkeit von Millionen Arten von Wesen und Dingen in der Welt ist von einer Wesenheit - von Gott - erschaffen, aus Seiner eigenen Substanz, in Ihm und durch Ihn.

Wenn du Gott nicht in allem erkennst, lebst du in einer Welt der Unwahrheit; dann bist du materialistisch, stoffgebunden, den Sinnen verhaftet, dann bist du begrenzt und von der unendlichen Glückseligkeit, Macht, Schönheit und vom unendlichen Frieden ausgeschlossen.

25. Tag

Wenn du nicht völlig in Gott lebst, dann lebst du in einer Welt der Unwahrheit, in einer Welt, die des wahren Lichts beraubt ist.

Dann bist du dir selber und anderen Ursache des Unglücklichseins, des Missbehagens, auch wenn deine Werke und deine Arbeit von anderen bewundert werden.

Tue darum dein Bestes, um dich mit der Welt Gottes in Einklang zu bringen und sieh überall, was wirklich ist: die Gegenwart des Göttlichen.

 

26. Tag

Da das gesamte Universum auch von psychischer Beschaffenheit ist, kann es durch das psychische Prinzip im Menschen umgewandelt werden. Alles kann dem Menschen so erscheinen, wie er es wünscht! Wenn er alles als Frieden sehen will, kann er alles als Frieden erfahren. Wenn er alles als das Göttliche erleben will, dann kann er alles als Offenbarung des Göttlichen erfahren.

Wenn jedoch sein seelischer Zustand von niederem und primitivem Niveau ist, dann wird der Mensch - obwohl die höchste göttliche Wirklichkeit überall im Universum hinter dem Schleier des Psychischen vorhanden ist - nur Unglück, Elend, Schwierigkeiten, Probleme, Last und Plage erfahren.

Wie im Traumzustand die Gebirge, die Eisenstangen und alles andere nur eine psychische Struktur sind, so ist auch das äußere Universum ein psychisches Gefüge, obgleich es materiell erscheint.

 

27. Tag

Der menschliche Geist sieht diese Welt als Welt im Sinne eines materiellen Gefüges, bezeichnet sie als Welt, erlebt sie als Welt, hat gefühlsmäßige Beziehungen zu diesem Ding, genannt ‚die Welt', leidet durch die Welt, erlebt Freuden durch sie. Doch die Wahrheit ist:

Die Welt ist nichts anderes als Gott selbst! Gott allein ist alles, was ist, innen und außen, überall. Alles ist Gott Selbst.

Der menschliche Geist nimmt irrtümlicherweise anstelle Gottes nur die Welt wahr; und alle Probleme nehmen ihren Anfang in dem Augenblick, da man vergisst, dass die Welt nichts anderes als Gott Selbst ist.

 

28. Tag

Der Mensch ist nicht bloß eine Kreatur unter vielen Kreaturen in der Schöpfung, sondern er ist Träger des Schöpfers innerhalb der Schöpfung!

Darum nimmt er unter allen Geschöpfen den höchsten Rang ein.

Er ist größer als die ganze Schöpfung. Ohne diesen Schöpfer ist er nichts weiter als ein trockener, geknickter Halm.

Es ist die Gegenwart des Schöpfers im Innern des Menschen, die ihn größer macht als die Schöpfung.

Warum erbettelst du dir bei so viel Größe und Erhabenheit, die du in deiner Seele trägst, Brotkrumen von dieser Welt?

 

29. Tag

Geschöpf, das du bist, du bist größer als die Schöpfung!

Ist das nicht paradox, ist das nicht ein Rätsel?

Du bist nicht stärker als ein Kieselstein, der dich treffen und töten kann - doch zugleich bist du größer als alles Erschaffene! Wie ist das möglich? - Allein aufgrund der Wahrheit, dass der Schöpfer in deinem inneren Herzen lebt.

Kraft dieser Tatsache bist du um ein Unendliches größer als die Schöpfung, wie groß die Schöpfung auch sein mag, und welche unschätzbaren Werte in ihr auch enthalten sein mögen. - In dir ist der Wert aller Werte!

30. Tag

Das Wunderbarste an dir ist: Obgleich du ein Produkt des erschaffenen Universums bist, trägst du doch in dir den Schöpfer selbst!

Das ist die einzigartige Tatsache, die dich über das ganze Universum hinaushebt.

Aufgrund dieser unumstößlichen Wahrheit ist dir völlige Freiheit von allen Begrenzungen, die das Universum dir auferlegt, verbürgt.

Durch dein persönliches Streben kannst du diese dir zugesicherte Freiheit in die Tat umsetzen und erleben.

Der Schöpfer ist unendlich viel größer als alles Erschaffene. Er ist in dir - und Er ist die Transzendenz jenseits von dir und der ganzen Schöpfung.

31. Tag

Du bist nicht der Körper, in dem du lebst. Du bist ein verborgener Mittelpunkt göttlichen Bewusstseins.

Wie alt, schön oder hässlich dein Körper auch sein mag, wie deine Lebensumstände auch beschaffen sein mögen, ob du reich oder arm bist, gesegnet oder nicht - du hast unter allen Umständen Zugang zu den Vollkommenheiten Gottes.

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Dezember 2006

Monatliche Zeitschrift,
Jahrgang 31, Nr. 362

Herausgeber: Omkarananda Ashram
Anton-Graff-Strasse 41
CH 8400 Winterthur

Tel: 052 - 202 19 03

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