Swami Omkarananda

Gedanken zum Tag

September 2020

Kalender Jan2000



1. Tag

Jene, die das unveränderliche Sein verehren und es verstehen darüber zu meditieren, werden eins mit diesem unwandelbaren Sein.

Sie werden unsterblich, frei von Angst, ledig aller Probleme und von allen Begrenzungen befreit.

Sie sind die Erbauer des Königreichs der Himmel, denn in ihnen ist das göttliche Licht.

Sie sind die wahren Träger des göttlichen Lichts.



2. Tag

Dieses Wesen in uns — das wahre Wesen, das wahre Leben in uns, das ist unser Ziel.

Allein darin wirst du deine Freude, deinen Frieden, deine Kraft, Unsterblichkeit und Todlosigkeit finden. Es ist der schöne Palast – das Königreich des Himmels. In ihm hast du all das, womit Gott die Millionen und Trillionen Universen, die zahllosen Lebewesen erschaffen hat.

3. Tag

Überall ist nichts als die unendliche Vollkommenheit des Gottbewusstseins; wir sind vom göttlichen Bewusstsein umgeben.

Die ganze Bedeutung des Lebens besteht in einer Erhebung unseres Gewahrseins, unserer Gefühle und Gedanken zur Erfahrung dieses göttlichen Bewusstseins.

Du bist ein Sohn oder eine Tochter des Königs der Könige, der Gott ist. Du musst diesen Status bewusst wiedererlangen!

4. Tag

Die Wahrheit über uns ist: Das göttliche Bewusstsein in uns ist schon jetzt ewig vollkommen, selbstleuchtend, sich selbst erhaltend, sich selbst enthaltend.

Wenn du es berührst, hast du Frieden, Harmonie, Musik, Schönheit und Vollkommenheit. Wenn du es in seiner gewahr bist, ist deine Furchtlosigkeit absolut, deine Ruhe und Stille sind unfehlbar und unbegrenzt.

Dein Leben hat den Tod, die Krankheiten, die Unvollkommenheiten und Schwächen besiegt.

5. Tag

Das ist das Gesetz und der Plan des Lebens: Liebe, aber fordere keine Liebe zurück!

Tröste andere, aber halte nicht nach Trost Ausschau! Gib, aber erwarte nichts dafür von anderen! Sei friedvoll, aber erwarte nicht, dass andere dir Frieden geben! Sei frohgemut, aber erwarte von nichts und niemandem Freude! Sei stark, aber erwarte nicht, das irgendetwas oder irgendwer dir Stärke gibt! Sei immer ein Sonnenschein, der die Welt erleuchtet und erwarte nie, dass andere dir Licht bringen.

Das ist das Gesetz des Lebens.

6. Tag

Was ist das Göttliche? — Wenn du nach innen schaust, und tief in dich hineingehst, da ist das Göttliche.

Wenn du nach außen gehst, — da ist das psychologische Wesen, das voller Unvollkommenheiten ist; da gibt es Zwänge, Wünsche, Forderungen, Glück und Unglück sowie körperliche, mentale und soziale Befangenheit. Es ist ein chaotisches Netz an der Oberfläche, in welches sich das menschliche Individuum verstrickt hat.

Durch die Gnade Gottes und ein wenig mehr Reinheit, wenn die Menschen verstehen, dass das, was sie hören und sehen nicht alles ist, dass es noch etwas anderes, Tieferes gibt, und dass es kein wirkliches, dauerhaftes Glück in der äußeren Welt geben kann – von diesem Tag an befinden sie sich auf dem Weg zur Erleuchtung.


7. Tag

Intensive Arbeit zieht die Gnade Gottes schneller an.

Beobachte nur einmal die Gemütsverfassung der Leute, die sich nicht intensiv mit Arbeit beschäftigen! – Sie sind voller Probleme und Schwierigkeiten. Wenn du das Gemüt auch nur eine Minute nicht beschäftigst, erzeugt es schon Schwierigkeiten, Zweifel, eingebildete Ängste, Probleme aller Art, die dir immer mehr schlechtes Karma aufladen und dich immer mehr von der göttlichen Gnade abschneiden.

Das ist der Grund, warum intensive Arbeit als geistige Disziplin empfohlen wird: als Beschützer und Vernichter des Karma, als Spender größerer Gnade, als Geheimnis des Fortschritts, als Mittel, das Gemüt zu beherrschen.

8. Tag

Intensive Arbeit vermehrt deine Reinheit.

Während du in die Arbeit vertieft bist, kannst du nichts Schlechtes tun, denken oder fühlen. Das führt zu innerer Reinheit.

Eine solche Arbeit ist zudem das größte Geschenk, das wir Gott anbieten können und wird uns schnellen Fortschritt und mehr Gnade einbringen.

Deshalb empfehlen wir intensive Arbeit!

9. Tag 

Unermesslich groß und wunderbar ist der Kosmos. Das Licht der weiter entfernten Sterne benötigt Milliarden Jahre, um zu uns zu gelangen. Milliarden Jahre vergehen, bis das Licht, das mehr als dreihunderttausend Kilometer in einer Sekunde zurücklegt, bei uns eingetroffen ist.

In diesem Zeitalter, in diesen unseren Tagen, sollte es nicht mehr schwer fallen, das Wesen der Wahrheit zu erfassen und zu verstehen, wie groß die Herrlichkeit des höchsten Schöpfers ist. Für Ihn, den höchsten Erschaffer, die höchste Wahrheit, die Intelligenz des unendlichen Gottes, ist alles hier, und alle Zeit ist jetzt.

10. Tag

Der Mensch ist mit dem Wissen um seine Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft beladen. Er spricht vom Hier und vom Dort, von kürzeren und längeren Entfernungen. Für die Wahrheit aber, die weiter ist als das ganze Universum, ist alles hier.

Der ganze Kosmos befindet sich in ihrer Hand, und unsere Milliarden Jahre, welche die Wissenschaft ins Auge fasst, sind noch nicht einmal eine millionstel Sekunde für diese Wahrheit.

11. Tag

Der Geist der Wahrheit lebt im Hier und Jetzt, weil die göttliche Wahrheit das Hier und Jetzt ist

Die Wahrheit sieht alles, weiß alles, beobachtet alles. Sie ist überall zugleich. Sie ist weder Vergangenheit, Gegenwart noch Zukunft, sondern das ewige Jetzt.

Dieses Sein-Bewusstsein ist Gott.


12. Tag

Die zukünftigen Äonen oder Jahrmillionen der Welt sind im Jetzt der Wahrheit enthalten, sind in der Wahrheit ein Jetzt. Die Wahrheit sieht schon, was in Jahrmillionen sein wird; sie sieht die Zukunft als ein Jetzt. Alles, was einst in Milliarden Jahren sein wird, ist ihr wie ein gegenwärtiges Geschehen vor Augen.

13. Tag

Das ist die Wahrheit: das ewige Jetzt

Sie ist das Hier, oder in anderen Worten, das Überall: Sie ist Allgegenwart.

Der Mensch identifiziert sich so völlig mit seinem Körper und dessen Bedingungen, dass er in jeder Hinsicht äußerst begrenzt ist.

Er identifiziert sich mit der physikalischen Zeit, mit seiner materiellen Umwelt, dem materiellen Körper. Sobald jedoch in seinem Herzen Hingabe aufkommt, wird diese Identifikation mit seinen materiellen Grenzen schwächer, ein Gefühl der Wahrheit dämmert in ihm auf, ein Gefühl der göttlichen Gegenwart ergreift von ihm Besitz.


14. Tag

Gott hat den Menschen aus seiner Wahrheit heraus erschaffen, nach dem Bildnis seines eigenen zeitlos-raumlosen Wesens, nach seinem Vorbild, als sein Abbild, aus der Geistsubstanz seiner eigenen Wirklichkeit

Da nun der Mensch nach dem Bildnis Gottes erschaffen ist, da das Bildnis Gottes im Menschen den Menschen erhält, ist Gott im Menschen zugegen.

Die Wahrheit ist jetzt schon im Menschen, auch wenn der Mensch nicht in der Lage ist, diesen Gott zu sehen oder diese Wahrheit zu erkennen, auch wenn der Mensch gegenwärtig in schweren Begrenzungen lebt.

Ein Tag wird kommen, an dem er die Wahrheit erkennt und Gott schaut.

15. Tag

Die menschliche Seele ist wunderbar, denn sie trägt das Bildnis Gottes in sich

Die menschliche Seele ist in der Wahrheit, in der zeitlosen Wirklichkeit erschaffen, und wenn Herz und Bewusstsein des Menschen nach innen gekehrt sind, wenn der Mensch in Hingabe und Weisheit, in Reinheit und Güte erblüht, erwirbt er die notwendige Empfindsamkeit, um die Gegenwart Gottes in sich und überall zu fühlen.

16. Tag

Weil das Bildnis Gottes in den Menschen gelegt ist, weil es diese zeitlose Wahrheit gibt, weil der Mensch nach dem Bilde göttlicher Allwissenheit und Allgegenwart erschaffen ist, hat er zuweilen ein vages Gefühl und Erkennen künftiger Dinge

Weil es wahr ist, dass Gott den Menschen nach dem Wesen seiner eigenen allwissenden Wahrheit und allgegenwärtigen Wirklichkeit erschaffen hat, haben wir eine so wundervolle Seele.

Selbst in unserer extrem materialistischen Welt von heute gibt es Menschen, die unsterbliche Gedanken denken.

Woher kommen ihnen diese? – Aus dieser wunderbaren Seele in ihrem Innern.

17. Tag

Wundervoll ist die Seele des Menschen, in die das Bildnis Gottes gelegt ist, durch die der Heilige Geist sich auf vielerlei Weise zum Ausdruck bringen möchte: durch höhere Eigenschaften und alles, was edel, gut und wundervoll ist.

Und eines Tages wird der Mensch ein direktes, unmittelbares Erkennen der zeitlosen Wahrheit gewinnen, die das ewige Hier und Jetzt ist.


18. Tag

Was ist das Ziel der Evolution von Natur und Menschheit? – Unsere Wissenschaft ist schon so weit vorangeschritten, hat aber trotz allem noch kein solches Ziel erkannt.

Die Bibel sagt es: „Ihr sollt vollkommen sein wie der Vater im Himmel vollkommen ist.“

19. Tag

Der Prozess der Höherentwicklung der Menschenseele geht weiter, bis der Mensch schließlich so vollkommen wie der Vater im Himmel ist.

Das ist Ziel aller Evolution des menschlichen Wesens.

Vollkommen zu sein wie der Vater im Himmel aber bedeutet so viel wie in einem machtvollen, alles beherrschenden Bewusstsein des zeitlosen Hier und Jetzt verwurzelt zu sein.

Es ist dasselbe wie eins mit dem Herzen der allliebenden, allwissenden, allsehenden, allvollkommenen, allschönen Wirklichkeit zu sein.

20. Tag

Die Gesetze des Lebens lassen keinen Irrtum bestehen, nehmen keine Rücksicht auf irgendwelche Schwächen, sondern verlangen von uns ein Verhalten und ein Wesen, wie es dem Bildnis Gottes in uns entspricht

Im täglichen Leben wollen wir in uns und anderen das erwecken, was das Beste ist, was befreit, was wahren Frieden und wahres Glück verleiht. Dies ist der erste Schritt zur Selbstumwandlung und zum geistigen Fortschritt.


21. Tag

Die tiefe Unwissenheit des Menschen – ein gewaltiges Dunkel – ist die Ursache, dass er die wundervolle, alles erleuchtende Gegenwart der Wahrheit in sich und überall nicht erkennen kann

Um die Erkenntnis der Wahrheit zu erlangen, brauchen wir ein Herz voller Güte, ein Herz voller wahrhaftiger Liebe, ein Herz voller Hingabe. Wir sollten uns im Alltag nicht beirren lassen, alles was gut in uns ist, alles was geistig in uns ist zu mehren, unsere Liebe sich weiten zu lassen und unser tägliches Leben in Harmonie mit dem Bildnis des allvollkommenen Göttlichen in uns zu führen. Wir wollen das Beste in uns und in anderen wecken und uns dem zuwenden, was das Beste in anderen ist.

22. Tag

Keine gute Handlung bleibt ohne gute Folgen. Kein guter Gedanke geht jemals zugrunde, sondern macht uns um unermesslich vieles reicher.

Wir sind Gott oder der Wahrheit nicht treu, solange wir nicht im täglichen Leben versuchen, die Eigenschaften des Bildnisses Gottes in uns auszudrücken.

Das Leben ist ein schwieriger Umstand, und wir sind dazu aufgerufen, höhere und immer höhere Eigenschaften der Seele aus uns hervorzuholen, um damit die Situation des Lebens zu retten.


23. Tag

Die Menschen leiden, weil es ihnen an der Erkenntnis der Wahrheit fehlt. Sie leiden, weil es ihnen an der Einsicht mangelt, dass Gott tatächlich bei ihnen ist. Aber sie glauben, sie seien der Körper und sind als solcher hilflos und verlassen. Indem sie an ihre Begrenzungen und Schwächen glauben, fühlen sie sich unglücklich und geplagt und kommen aus den Problemen und dem Unglücklichsein nicht heraus.

Dieser Abwärtstendenz des menschlichen Geistes, sich mit dem Niederen zu identifizieren, muss man entgegenwirken. Man muss sie energisch zum Stillstand bringen und sich mit dem identifizieren, was groß, was wirklich, was wahr und dauerhaft in einem ist.

24. Tag

Anstatt von flüchtigen Gedanken und Gefühlen umhergestoßen zu werden, müssen wir lernen, uns auf die unwadelbare Wahrheit hinter den flüchtigen Gedanken und Gefühlen zu verlassen.

Gedanken und Gefühle, Umstände und schwierige Lebenssituationen können uns nichts anhaben, wenn wir einen starken Halt an der Wahrheit, an der Gegenwart des Göttlichen gewonnen haben.

25. Tag

Wir sind das, womit wir uns identifizieren; wir sind das, womit unser Geist sich ständig befasst. Wenn du dich innerlich mit Kleinigkeiten beschäftigst, bist du ein kleinlicher Mensch. Identifizierst du dich mit wirklichen, wesentlichen, großen Dingen, bist du innerlich ein ein großer, bedeutender Mensch.

Du kannst in der Schönheit verweilen, die wahr und dauerhaft ist, oder aber in Hässlichkeit. Du kannst in Macht oder in Schwäche verweilen.

Die Wahl liegt bei dir. Lernst du in dem zu verweilen, was edel, großartig, gut und göttlich ist, wird dein Leben ebenso sein.

26. Tag

Unsere äußeren Bedingungen sind ein genaues Abbild jener Gedanken und Gefühle, die wir zuinnerst hegen.

Sind unsere Gedanken dem Göttlichen zu gewandt, und beziehen sich unsere Gefühle auf das Göttliche, ist unser äußeres Leben machtvoll: Unsere Hände sind dann heilende Hände, unsere Augen lassen Frieden und Segen auf alles niederregnen, worauf ihr Blick fällt. Wir sehen die Dinge im Licht, in dem die Güte sie sieht, im Licht der göttlichen Gegenwart, und ganz von selbst geht von uns eine Liebe aus, die alles einschließt.

27. Tag

Wenn jemand Menschen und Dinge betrachtet, dann macht er sich diese und jene Gedanken: Er sieht die einen als Freunde und andere als Feinde an, einmal empfindet er Zueigung, ein andermal Abneigung, einmal wünscht er den Menschen Glück, ein anderes Mal Unglück.

So ist das menschliche Herz beschaffen; und diese Beschaffenheit ist die Ursache menschlichen Leidens, die Grundlage allen menschlichen Unglücks, allen Irrtums und Fehlverhaltens, aller menschlichen Katastrophen.


28. Tag

Das gute Herz, das sich dem ewigen, allsehenden und auf alles reagierenden Hier und Jetzt gegenüber immer empfänglich und aufgeschlossen zeigt sieht alle Menschen, alles Erschaffene im Licht Gottes, wünscht allen das Beste, sieht jedes Wesen und jeden Gegenstand vom Licht Gottes umhüllt.

Nichts als Segensschwingungen strömen von ihm aus. Selbst Pflanzen fühlen sich in der Gegenwart eines solchen Menschen wohl.

29. Tag

Die Erde hat Augen, die Natur hat eine Seele, alles rings um uns her ist antwortbereit, reagiert auf alles, was in unserem Geist und Herzen geschieht.

Die elektronischen Vorrichtungen Gottes befinden sich tatsächlich in jedem Pünktchen des Raums.

Alles, was wir fühlen oder denken, kündigt sich sogleich dem ganzen Kosmos an. Nur aufgrund der Grobheit unserer Sinne merken wir nichts von diesen großen Wirklichkeiten, diesen höheren Tatsachen des Lebens und der Natur.


30. Tag

Solche Tugenden wie Geduld und Ausdauer, Großmut, das Forschen nach höherer Erkenntnis, der Glaube an das, was Ursprung und Grundlage unseres Lebens ist – all das gehört wesentlich zur Bereicherung des Lebens.

Nicht aus unserem irrigen menschlichen Denken heraus sollen wir handeln. Wir müssen die Dinge vom Standpunkt der Wahrheit betrachten, alle Menschen, Situationen und Umstände im Licht der göttlichen Gegenwart sehen.

Das lässt uns zu Überwindern, zu Siegern und Friedensstiftern werden, sodass, wohin wir auch gehen, gute Nachrichten auf uns warten.




Index WürdigungGedanken zum Tag GzTArchivDivine Light Magazin Freie Online Bücher Bildergalerie AudioVideoLinks

September 2020

Monatliche Zeitschrift, Jahrgang 45, Nr. 523

Herausgeber:

Omkarananda Ashram

Anton-Graff-Strasse 41

CH-8400 Winterthur


World Wide Web Edition 2020