Swami Omkarananda

Gedanken zum Tag

März 2024

Kalender Jan2000



1. Tag

Menschliche Gedanken sind die Ursache für all dein Elend, deine Probleme und Krankheiten. Dieselben menschlichen Gedanken kann man in göttliche Gedanken umwandeln. Alles liegt in dem, was du denkst. Wenn du denkst: “Was ist wertvoll? Was ist ewig? Was bleibt? – Das Göttliche!”, dann hast du göttliche Gedanken. Die Zahl der göttlichen Gedanken in deinem Leben muss immer vermehrt und die Zahl der menschlichen Gedanken vermindert werden – mehr und mehr. Das ist Gedankenkultur!



2. Tag

Nach einer echten Meditation wirst du eine neue Schau, ein neues Verstehen, eine neue Weisheit besitzen. Das Leben, die Materie, der Körper, die alle so erschreckend auf den gewöhnlichen Menschen wirken und so voller Probleme und Rätsel sind, sind es nicht mehr für dich, denn du hast die höchste Energie berührt, die höchste Macht, die das Leben, die Materie, den Geist und die Natur aus sich erschaffen hat.


3. Tag

Wenn du einmal erkannt hast, dass überall nur Gott ist, dann wirst du auf Erden nichts Hässliches mehr erblicken, keinem Übel mehr begegnen, keiner Dunkelheit mehr ins Antlitz schauen. Du wirst weder Mann noch Frau sehen, sondern nur noch Kinder des höchsten Lichts, der höchsten Liebe, des höchsten Bewusstseins, der höchsten Macht.

Wenn das geschieht, wird dein Herz in einer fortgesetzten inneren Ekstase sein; dein Geist ruht in einem Frieden, der das Verstehen übersteigt; dein Leben ist von Stärke und Vollkommenheit erfüllt.

4. Tag

Nutze dieselbe Vorstellungskraft, welche die Ursache für alle Krankheiten im täglichen Leben des Menschen ist, als konstruktive, aufbauende Kraft!

Statt sich vorzustellen: “Dort sitzt meine Feindin!” oder: “Da sitzt meine Freundin!”, sage: “Da sitzt die Göttliche Mutter, da sitzt Gott selbst, da sitzt Christus!” – Diese Vorstellung ist deine Rettung.

5. Tag

Kriege können keine Kriege beenden. Unwahrheiten können die Wahrheit nicht fördern. Die Suche nach höchstem Frieden trägt den Sucher von Frieden zu größerem Frieden, tieferem Frieden in sich.

Das Bearbeiten der Schale des Ego mit dem Hammer der Weisheit schenkt von Augenblick zu Augenblick eine sich ständig erweiternde Vision der kosmischen Einheit, ein Ausdehnen des Herzens, das immer mehr Wesen in der wärmenden Umarmung der Liebe einschließt.

6. Tag

Allwissenheit wie die eines Computers ist wertlos. Einen schlanken Körper zu besitzen ist auch wertlos. Nichts ist wertvoll. Nur das, was zur göttlichen Erfahrung genutzt wird, ist wertvoll. Was hat deshalb Buddha gemacht? – Er war ein geborener König. Er hat das ganze Königreich aufgegeben und ist ein Bettler geworden, damit er Gotterfahrung, Erleuchtung, Wahrheitserfahrung erlangen kann, um ein Glück zu bekommen, das jenseits von Schmerzen, Karma und Maya (Illusion) ist. So ein Glück bekommst auch du: ewiges Glück, ewiges Leben, ewiges Licht.


7. Tag

Du sagst: “Ja, die Atemübung hilft mir, der Kopfstand hilft mir!” Gut. Aber all das muss nur zur Gotterfahrung führen, andernfalls haben sie keinen Wert. Was nützt mir ein schöner, starker Körper, wenn er mich nicht zur ewigen Wahrheitserfahrung hin führt?

8. Tag

Der Mensch ist voller Widersprüche: Das ist seine Schwäche und doch seine Herrlichkeit, zur gleichen Zeit eine Herausforderung sowie ein Drang zur Vollkommenheit. Darin liegt der Umstand unseres Menschseins und die Möglichkeit unserer Göttlichkeit.


9. Tag
 
Der moderne Mensch in allen Ländern und Kontinenten hat sich nicht darum bemüht, die grundlegende Bedeutung des Lebens zu erfassen. Getäuscht durch die spektakulären Erfolge der Wissenschaften, hat er seine Befriedigung in einem sinnenhaften Dahintreiben auf dem für ihn offensichtlich attraktiven Abschaum der Existenz gesucht.

10. Tag

Das Leben ist ein Gedicht Gottes. Für jene, die nicht zuerst Gott suchen, ist das Leben eine Qual, ein Problem und im besten Fall ein leiderfüllter Erfahrungsbereich, der von gelegentlichen, flüchtigen Augenblicken der Freude erhellt wird.

11. Tag

Wir haben Schutz vom Unendlichen und Ewigen. Jeden Augenblick, auf Schritt und Tritt in dieser Finsternis, welche die Welt ist, haben wir Schutz, Führung, Licht und Liebe. Göttliche Liebe ist rings um uns, und diese Liebe ist die Ursache für alle unsere guten Gedanken und guten Taten, für unsere göttlichen Gedanken, göttlichen Taten.


12. Tag

Der Reichtum, den wir aus den Händen des Unendlichen und Ewigen erlangen, ist unschätzbar, unbeschreiblich, fantastisch. Wir tauschen einen elenden Reichtum gegen wahren Reichtum ein. Wir tauschen einen elenden Zustand gegen ewiges Glück, ewige Freude hier und jetzt ein.

13. Tag

Wie erlangt man ein reines Herz?

Entwickle Tugenden, jede denkbare moralische Tugend. Überwinde die alte menschliche Natur. Bringe keine Vorurteile zum Ausdruck, sondern sei immer weise. Halte dich am Göttlichen fest und sprich zu ihm:

„Bitte führe mich, wohne in mir, begleite mich, arbeite durch mich, denke durch mich, fühle durch mich, damit nicht mein Wille, sondern der göttliche Wille, nicht meine Weisheit, sondern göttliche Weisheit am Werk ist und durch meine Intelligenz wirkt, damit nicht mehr meine Liebe, sondern göttliche Liebe durch mein Herz zum Ausdruck gelangt.“


14. Tag

Welches Thema hat unsere Universität hier? – Unser Thema ist das, was war, ist und immer dasselbe bleibt: die ewige Wahrheit, das ewige, unendliche Bewusstsein, die unendliche Freude, der unendliche Frieden, das unendliche Leben und anfanglose, endlose, sich nicht ändernde, ungeborene, nicht sterbende Freude, ewiges Leben, Vollkommenheit, Schönheit, Gesundheit, jede denkbare Tugend, jeder denkbare ewige Schatz. Das ist unser Thema.

15. Tag

Der Geist, in dem die Wissenschaft ihre wunderbaren Anstrengungen zum Fortschritt unternimmt, ist solcherart, dass er nichts in sich trägt, was ihn befähigen würde, die tiefen und bedeutungsvollen Veränderungen zu erfassen, die der Mensch im Innersten durchläuft, noch seine Veranlagung in Gemüt, Herz und Geist als ein schöpferisches Wesen zu erkennen, um so sein Streben zu lenken und die Entfaltung seiner edelsten Kräfte zu unterstützen, die – ruhend in seinem Herzen – in ihm verborgen sind.

16. Tag

Der Unterschied zwischen unserer Universität und allen Universitäten der Welt ist, dass für uns das Thema der Wissenschaft die unendliche Wahrheit betrifft, eine Wahrheit, die immer dieselbe ist. Kein anderes Thema in der Welt ist immer dasselbe. Deine Mathematik, deine Physik – alle ändern sich, alles sind sterbliche Wissenschaften, die kommen und gehen, zweifelhafte Wissenschaften, die für die Gotterfahrung nutzlos sind.
17. Tag

Jeder Gedanke, den wir denken, jedes Gefühl, das in unserem Herzen erwacht, erzeugt eine starke Schwingung in jeder Zelle unseres Körpers und hinterlässt einen tiefen Eindruck in unserem inneren, unbewussten psychologischen Wesen.

18. Tag

Wir schließen unsere Augen und meditieren, sinken mit unserem ganzen Bewusstsein in das hinein, was wir im Tiefschlafzustand erfahren: in Gott, Friede, Stille.

Wir sehen diesen Frieden, diese Stille, Gott in allem und jedem, mit dem Auge unseres Bewusstseins, und verehren alle und jeden als Verkörperung der ewigen Wahrheit, des ewigen Lichts, der ewigen Freude, des ewigen Friedens, des ewigen Lebens, der ewigen Vollkommenheit.


19. Tag

Ein guter und positiver Gedanke ist dreifach gesegnet: Erstens nützt er dem, der ihn denkt, indem er seinen Gedankenkörper verbessert und erhebt.

Zweitens nützt er der Person, auf die der Gedanke gerichtet ist, und drittens nützt er der ganzen Menschheit, indem er die allgemeine Atmosphäre verbessert.

20. Tag

So wie sich die Schallwellen durch die Luft fortpflanzen, so legen die geistigen Schwingungen, die in der Meditation erzeugt werden, große Entfernungen zurück und bringen Tausenden Frieden und Kraft.

Wenn sich der Meditierende über sein Gemüt erhebt, durchdringt sein Bewusstsein die ganze Welt, und die Frieden spendenden, reinigenden, heilenden geistigen Schwingungen dringen tief in Gemüt und Leben anderer ein.


21. Tag

Du hast keine Ahnung mehr vom Körper im Tiefschlafzustand, weil dein eigentlicher Körper endloser Friede ist. Das ist dein Körper. Endlose Freude, das ist dein Körper, das ist deine Substanz, deine Seele, dein Herz, deine Gestalt. Was ist deine Gestalt? – Endlose Freude. Was ist dein Name? – Freude, Ananda. Von welcher Gestalt bist du? – Ich bin gestaltlos, formlos.

22. Tag

Kannst du der Freude, die du im Tiefschlafzustand genießt, eine Gestalt verleihen, wenn du in deine Existenz hineinsinkst, mit all deinen Sinnen, Gedanken, Gefühlen, deinem ganzen Bewusstsein? – Da gibt es keine Gestalt. Diese gestaltlose endlose Freude – das bist du, und das ist Gott: endlose, gestaltlose, namenlose Freude – Ananda.


23. Tag

Im Tiefschlafzustand erfährst du einen fantastischen Frieden, eine fantastische Freude, weil du das Gefühl für Zeit und Raum, für Körper, Umgebung und Mitmenschen, also jedes denkbare Gefühl, jede denkbare Sinneswahrnehmung aufgibst. Das ist eine perfekte Entsagung. Und was ist die Belohnung dafür? Die Belohnung ist endlose Freude, endloser Friede, zeitlose, raumlose Freude, Freiheit, Furchtlosigkeit, Wunschlosigkeit – ein Zustand jenseits von Gedanken und Gefühlen. 24. Tag

Die Welt besteht nicht aus Materie. Die Materie hat die Welt nicht erschaffen. Materie ist etwas, das selbst erschaffen wurde. Materie hat das Leben nicht hervorgebracht; sie ist nicht der Schöpfer. Materie ist nur eine Wirkung; Gott ist die Ursache, der höchste Verursacher.
25. Tag

Was ist die Voraussetzung für dieses Hineinsinken in Gott, in deine Existenz im Tiefschlafzustand? Voraussetzung ist: Du schließt die Augen, schaltest die ganze Welt aus, entsagst der ganzen Gesellschaft, dem eigenen Körper, verlässt deine Gedanken und Gefühle, deine Wahrnehmungen, und plötzlich passiert da etwas. Du sinkst in die Existenz, in Gott hinein. Dieselbe Voraussetzung braucht man für die Erfahrung Gottes im Wachzustand.

26. Tag

Wenn du angesichts eines Tigers Angst hast, erinnere dich dieser Tatsache: Der Tiger kann deinen Körper fressen, aber du bist nicht dein Körper, genauso wie du nicht dein Stiefel oder dein Schuh bist. Du bist nicht dein Mantel. Vergiss das nicht! Der Köper ist ein Stiefel, ein Mantel, ein nutzloser Mantel. Du brauchst ihn nicht. Während des Tiefschlafzustands, wenn du hineinsinkst in deine Existenz, hast du wahre Freude. Diese Freude stammt nicht von deinem Körper.

27. Tag

Denke über die wirkliche Natur und über die Einheit mit dem Göttlichen nach. Wenn du während des Tiefschlafzustands in deine Existenz hineinsinkst, sind dort zwei Dinge – du und die Freude? – Nein. Da sind keine zwei Dinge. Du bist Freude und Freude bist du. Da ist eine Einheitserfahrung, eine wahre Einheit. Da gibt es keine andere Einheit. Jede andere Einheit ist eine Täuschung und Irreführung, Ursache und Quelle des Elends und des Leidens.


28. Tag

Das unendliche, absolute Bewusstsein, Gott genannt, das allein das Eine ohne ein Zweites ist, kann erfahren werden, doch nicht mit den körperlichen Sinnen.

Die körperlichen Sinne sind auf die Erfahrung der physischen Welt begrenzt. Wir können die Gefühle eines anderen nicht mit unseren Händen berühren und seine Gedanken nicht mit unseren Augen sehen. Gott zu erfahren oder die Welt, wie sie in sich selbst ist – dazu sind die physischen Sinne nicht fähig.

29. Tag

Die einzige Möglichkeit, die wir haben, Gott überall zu erfahren, liegt im höheren Bewusstsein in uns. Durch ein Bewusstsein, das befreit ist von den Begrenzungen der physischen Sinne und des Gemüts, können wir Gott überall sehen und erfahren. Durch das Selbst in uns, das Bewusstsein in uns, Gott in uns, sehen wir überall das Selbst, das göttliche Bewusstsein.


30. Tag

Ein Instrument der Erfahrung, das in seinen Möglichkeiten begrenzt ist, kann das Unbegrenzte nicht erfahren.
Unsere fünf Sinne sind begrenzt; unser menschlicher Geist ist begrenzt. Deshalb können diese uns nur von einer ebenso begrenzten Welt berichten.


31. Tag

Eine große Ruhe, ein großes Schweigen muss von unserem ganzen inneren Wesen Besitz ergreifen.

Nur dann sehen wir die Dinge klar, nur dann können die höheren Aktivitäten des Bewusstseins in uns zu wirken beginnen.


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März 2024

Monatliche Zeitschrift, Jahrgang 49, Nr. 570

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Omkarananda Ashram

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