Swami Omkarananda

Gedanken zum Tag

März 2022

Kalender Jan2000



1. Tag

Wir müssen die Kunst beherrschen, mit Menschen zusammen zu sein und doch innerlich völlig allein zu sein; die Kunst, im Körper zu leben, für den Körper zu sorgen und doch innerlich nicht im Körper zu leben.

Diese Kunst wird dir helfen, dich in einem solchen Zustand der Reinheit zu erhalten, in dem Gott eine lebende Wirklichkeit in deinem inneren Wesen ist.

Aber du wirst keinen Erfolg in dieser Kunst haben, wenn du nicht alle Arten von unnötigen und nutzlosen Wünschen ausmerzt, wenn Eifersucht, Stolz, Eitelkeit und alle sonstigen Arten negativer Eigenschaften vorher nicht völlig verschwunden sind.



2. Tag

Die Idee, einen Körper zu besitzen, muss aufgegeben werden. Das Gefühl, dass du ein manifestiertes Licht und Bewusstsein aus Gottes allgegenwärtigem Bewusstsein und Licht bist, muss ständig erzeugt und bekräftigt werden.

Die ganze Psychologie des menschlichen Lebens und der menschlichen Existenz muss umgekehrt werden.

Die größte Gefahr droht von all dem, was du seit deiner Geburt erfahren hast, von all dem, was du seit deiner Geburt gefühlt, gedacht und getan hast.

All die vergangenen Gewohnheiten des Denkens, Fühlens und Verstehens müssen sublimiert, transformiert und aufgegeben werden. Je mehr du mit diesen Gewohnheiten lebst, desto weniger lebst du mit Gott.

3. Tag

Die mächtige Bewusstseinskraft des Mantras muss in jede Zelle deines Wesens hineinsinken und sich mit deinem Blut vermischen.

Im Laufe der Millionen Jahre von Evolution, die hinter dem menschlichen Individuum liegen, sind Ärger, Hass und Leidenschaft ins Blut eingesunken, so dass der Mensch voller psychologischer Unvollkommenheiten und emotionaler Unreinheiten ist, die zur Folge haben, dass er Gott, der allein überall sichtbar ist, nicht sehen kann. Deshalb ist der Mensch spirituell völlig blind.

Was ist der Weg zurück zu dieser Erfahrung des unendlichen Friedens, der Freude und Vollkommenheit Gottes? – All diese uralten Unvollkommenheiten, die uns die Wahrnehmung Gottes versperren, müssen aus unserem Körper, unserem Blut, unseren Zellen, dem Unbewussten und Unterbewussten entfernt werden.

4. Tag

Entferne alle falschen Ideen, Gefühle und Gedanken aus deinem Bewusstsein als ob sie ein schreckliches Gift wären.

Beschütze dich selbst vor allen unnötigen Gefühlen, Gedanken und Urteilen. Vermeide es, über irgendetwas ein Urteil zu fällen.

Belaste dich nicht mit unnötigen Erinnerungen. Behalte Gott allein in deinem Gedächtnis. Verbinde alles, was du siehst, mit der Form und Gegenwart Gottes, und übergib es Gott als eine Blume der Verehrung für seine unendliche Schöpferkraft.

5. Tag

Lass nicht zu, dass irgendetwas außer Gott einen Eindruck in deinem Bewusstsein hinterlässt.

Jeder Eindruck, den du in deinem Bewusstsein speicherst, wird zu einer Barriere zwischen dir und Gott.

6. Tag

Wenn ein Mensch ein reines Herz hat, wird er plötzlich in das Universum des göttlichen Bewusstseins transportiert, so wie er in den Tiefschlaf transportiert wird. Es geschieht, aber man muss sich vorbereiten. Selbstlosigkeit und vollkommene Reinheit des Herzens muss man haben, außerdem Weisheit und eine brennende, leuchtende Unterscheidungskraft, die alles beseitigt, was nicht Gott ist, was nicht selbstlose Liebe, allumfassende Liebe, wunderwirkende Liebe ist.

Gotterfahrung ereignet sich in der Reinheit des Herzens. Es ist, wie wenn man in den Schlaf hineinsinkt. Und wenn sie sich ereignet, ist man eine ganz andere Person, eine universale Person, ein wahrer Guru.


7. Tag

Die Göttliche Mutter ist die Intelligenz der Intelligenz. Sie ist die Liebe in unseren Herzen. Sie ist der Zorn in unseren Herzen. Sie ist dieses und jenes. Ohne ihre Anwesenheit kann sich nichts ausdrücken, nichts kann bestehen. Sie ist alles.

Sie ist Licht. Sie ist Millionen Dinge, unzählige Dinge, und doch ist Sie inmitten all dieser Dinge ein transzendentes Wesen, in dem es keine Formen gibt, keine Schwingungen oder Strahlen – nichts!

Dieses transzendente Wesen ist nicht irgendwo jenseits der Wolken im Himmel, sondern hier und jetzt zugegen. Sie ist beides: ein unberührbares Vakuum, das alle Strahlen ermöglicht, trägt und berührt, selbst aber unberührt von allen Strahlen und unberührt selbst von Raum und Zeit bleibt.

8. Tag

Jedes Lebewesen ist das Zentrum aller Erfahrungen.

In meinem Kopf, in meinem Herzen sind alle Himmelreiche. Unendliches Licht ist hier und jetzt gegenwärtig, hier in meinem Herzen, endlose Freude, endloser Friede.

Es gab Weltenschöpfungen, die lange schon verschwunden sind. Sie sind auch hier in mir; man kann sie abrufen.

In Milliarden von Jahren wird es andere Schöpfungen geben. Auch diese sind hier in mir!

Dasselbe gilt für dich und alle Lebewesen, denn in jedem Lebewesen ist das Absolute und Unendliche anwesend, und im Unendlichen ist alles gegenwärtig.


9. Tag 

Wenn du träumst, du seist auf einem anderen Planeten, wo bist du dann als der Erfahrende? – Bist du auf diesem Planeten, von dem du träumst, weit weg im All? – Nein, ganz und gar nicht! Du bist hier, und alles, was du erfährst, ist auch hier! Alles ist hier, nichts ist fern oder weit weg. Alles ist hier, weil die erfahrende Person hier ist.

Willst du die Hölle erfahren, dann musst du hier die Hölle erfahren, da, wo der Erfahrende, der Beobachter ist.

Willst du Gott erfahren, musst du keine Reise in den Himmel antreten. Du erfährst Gott da, wo du als der Erfahrende bist: hier. Alles, was du erfährst, wird hier und jetzt erfahren.

10. Tag

Der Raum in uns allen ist ein und derselbe. Er ist hier und dort, aber dennoch immer hier, wo der Erfahrende ist.

Der Erfahrende stirbt nicht, sondern erfährt den Tod als etwas Äußerliches, als etwas wie einen Film, ein Drama, ein Theater, das er nur beobachtet, das ihn nicht berühren kann, das nicht zu ihm gehört.

Nichts kann den Beobachter fassen, nichts kann ihn beeinflussen. Keine Erfahrung, und sei es das Paradies oder ein Alptraum, kann den Erfahrenden berühren oder verändern. Er bleibt durch alle Erfahrungen hindurch der Gleiche: unwandelbar, nicht beeinflussbar, unverletzbar, absolut vollkommen.

Deshalb soll man nicht denken: „Ja, was ist hier schon? Diese Kälte, diese langweilige Gegend.“ – Nichts ist langweilig, der ganze Himmel ist hier, alle Götter und Göttinnen sind hier, alle Sterne sind hier im eigenen Kopf und Herzen, die ganze Welt ist hier. Du kannst jede Stadt der Welt erfahren, hier und jetzt, wenn du das willst.

11. Tag

Wo kann man Unsterblichkeit erfahren? – Hier und jetzt! Alles ist hier. Alle Götter, alle Schönheiten, alle Herrlichkeiten des Himmels sind hier unter diesem Dach, in jedem Menschen: Wenn nur das Herz rein genug ist, kann jeder das verwirklichen und für sich selbst erkennen.

Ich lebe in einer Welt ohne jegliche Angst! Warum? – Weil für den Erfahrenden alles etwas Äußerliches ist. Nichts kann ihn fassen: Kein Tod, keine Krankheit, keine Naturgewalt – nichts kann ihm etwas anhaben.


12. Tag

Alle Erfahrungen sind vorübergehende, flüchtige Phänomene, die niemanden zu erschrecken brauchen, auch wenn es sich um etwas Furchtbares handelt.

Für den Erfahrenden gibt es nichts Furchtbares: Alles, was geschieht, ist etwas Äußerliches und kraftlos angesichts des Erfahrenden.

Krankheiten, Tod und finstere Kräfte haben keine Macht. Nur der Erfahrende hat Macht. Er nimmt den Tod nicht an, weder Krankheit noch Schmerz akzeptiert er!

Ich bin dieser Erfahrende! Wenn deine Aufmerksamkeit im Erfahrenden verweilt, dann bedeuten alle Erfahrungen nichts. Du trägst in dir selbst ein ewiges zeitloses, raumloses Himmelreich, Schönheit, Freude, Stille. Alles ist hier und jetzt in der erfahrenden Person zugegen.


13. Tag

Was ist Energie? – Licht. Und was ist Licht? – Licht ist auch Ton. Man kann Licht in Ton und Ton in Licht umwandeln. Energie, Ton, Licht – sie sind alle ein und dasselbe.

Alles ist ein Spiel der Energien in endlosen Verwandlungen, in endlosen Gestaltungen. Eine Form von Energie durchdringt die andere. Die Geisterwelt durchdringt die materielle Welt. Davon haben die Menschen keine Ahnung. Die Götterwelt durchdringt die Geisterwelt und die physikalische Welt. Auch davon haben die Menschen keine Ahnung.

Was ist die Götterwelt? – Wieder eine Form von Energie. Die Geisterwelt ist eine andere Form von Energie und die physikalische Welt wieder eine andere Form und Gestalt von Energie.

Was der Wissenschaftler nicht weiß: Diese Energie, dieses Licht, dieser Laut hat Intelligenz, hat Bewusstsein. Bewusstsein ist unzertrennlich von Energie.


14. Tag

Was verstehen wir unter Wirklichkeit? – Sprechen wir von einer Wirklichkeit des Universums im Sinne einer empirischen Wahrnehmung? – In diesem Fall wäre diese Wirklichkeit etwas anderes als Gott oder die Wahrheit.

Wahrheit ist Wirklichkeit. Diese Wirklichkeit ist ewig und ändert sich nicht. Sie ist ein integrierender Faktor. Ohne diese Wirklichkeit kann es keine Welt geben.

Dieses Universum ist eine Erscheinung, wie die Erfahrung des Mystikers zeigt. Zwischen der Erfahrung des Mystikers und der des Philosophen besteht ein grundlegender Unterschied. Der Mystiker ist in der Erfahrung der Wahrheit verwurzelt, er braucht nicht darüber nachzudenken und Schlussfolgerungen zu ziehen, wie der Philosoph es zu tun gezwungen ist. Die Erfahrung des Mystikers stellt sich durch seelische Entfaltung oder Intuition ein; es handelt sich also um eine direkte Erfahrung.

15. Tag

Die Wirklichkeit oder Wahrheit ist ein grenzenloses, ein unbeschreibliches Etwas. Sie kann deshalb kein Thema für den Philosophen sein, der auf Vernunft und Denken angewiesen ist.

Der Intellekt ist selbst nur ein Produkt der Wahrheit, eine Folge der Anwesenheit der Wahrheit, und kann als solcher seinen eigenen Ursprung weder begreifen noch erkennen.

16. Tag

Millionen von Veränderungen geschehen jeden Augenblick im Körper: Bakterien sind da, sie vermehren sich, gehen zugrunde; die Nägel wachsen, die Zellen befinden sich in einem kontinuierlichen Umwandlungsprozess. Alles ist in Veränderung, im Umbau begriffen, nichts bleibt sich gleich.

Auch unsere Gedanken ändern sich beständig, aber auch für sie gibt es Kontinuität, Wachstum, Individualität.

Und diese Individualität nimmt einen hervorragenden Platz ein. Sie ist nicht dazu verdammt, Sklave unaufhörlicher Veränderungen zu sein. Sie hat ihre eigene Unabhängigkeit und Freiheit. Und jenseits dieser immerwährenden Individualität ist die wahre Individualität: Gott oder die Wirklichkeit. Und diese Wirklichkeit ist alles.

17. Tag

Der Mensch ist als zuinnerst transzendentes Wesen in der Lage, jedes Problem, das auftaucht, zu lösen, jede Frage zu beantworten, die sich erhebt.

Das transzendente Prinzip im Menschen ist der einzige Schnittpunkt für die Lösung aller Fragen und Probleme, die sich bezüglich der Existenz des Universums und des Menschen erheben können.


18. Tag

Die Zukunft ist festgelegt und doch nicht ganz festgelegt; sie ist festgelegt insofern, als es sich um einen Prozess handelt, der einen Anfang und ein Ende hat. Und dieser Prozess folgt denselben Pfaden, die frühere Weltenschöpfungen schon gegangen sind und zukünftige gehen werden.

Innerhalb des Festgelegten jedoch hat der Mensch Freiheit. Der Mensch ist kein Sklave von Materie und Universum. Er kann während seines Aufenthalts im Universum aufsteigen, ja über dieses Universum hinausgehen. Das ist das Einzigartige in bezug auf den Menschen: Er kann, wenn er will, grenzenlose Freiheit genießen und sich in einem Zustand der Transzendenz aufhalten.

Während er sich in einem physischen Körper umherbewegt, kann er jenseits dieses Körpers sein. Während er in einem sich ständig verändernden Umfeld lebt, kann er in einem unwandelbaren Sein leben.



19. Tag

Das Leben ändert sich jeden Augenblick. Jeder Baum zum Beispiel, ist ein lebendiges Ganzes, das unaufhörlichen Veränderungen unterworfen ist. Die Blätter wachsen, der Saft steigt auf, Blüten entstehen, die Blätter fallen ab.

Innerhalb des Baums ist das Bewusstsein Gottes, die Energie Gottes. Dieses Bewusstsein Gottes ist Basis und Substanz für den Baum, für den Menschen, für das ganze Universum. Da alles in Gott ist und Gott als Basis und Substanz in allem ist, ist alles – der ganze Kosmos – auch in jedem Einzelnen, in jedem Menschen, in jedem Wesen.

Gottes Intelligenz ist grenzenlose Energie, sie ist die Quelle der Atomenergie. Gottes Intelligenz ist Superatomenergie, das heißt: In jeder kleinen, winzigen Zelle ist die unendliche Kraft des Göttlichen verborgen.

20. Tag

Will man die Wirklichkeit jenseits der Illusion, die das Universum ist, erkennen, nützt es nichts, dieses Universum zu studieren und zu analysieren – ein unmögliches Unterfangen. Man muss durch die Kraft der Intuition, die Kraft der Seele, die Kraft der inneren Offenbarung in die Wirklichkeit versinken, zu dieser Wirklichkeit werden.

Das ist der einzige Weg, auf dem man Gott oder die Wirklichkeit erkennen kann. Und dann hat man eine klare Antwort, eine Antwort auf jede Frage, die sich in Bezug auf das Universum stellt. Erkenne Gott und du erkennst alles! Gewinne Gott und du gewinnst alles! Ohne Gotteserkenntnis bist du der größte Verlierer und du hast nichts, auch wenn dir alle Güter dieser Welt gehörten.


21. Tag

Wir brauchen eine wahre Ansicht vom Leben und der Welt, und diese kann nur aus einer Kenntnis der Wahrheit entspringen, der Wahrheit, welche die Welt und das Leben erschaffen hat und sie erhält.

Kultiviere jene Wahrnehmung, die das Göttliche überall sieht. Wir sehen nur dann wirklich, wenn wir die Dinge im Licht des Göttlichen sehen, wenn wir eine Erkenntnis der Wahrheit besitzen. Solange dies nicht der Fall ist, sehen wir die Dinge nicht so, wie sie sind, und deshalb ist unser Leben ein beständiger Kampf, eine andauernde Disharmonie, eine Begrenzung und ein Missklang. Wir müssen versuchen, unser Bewusstsein zum Göttlichen zu erheben, das in uns ist und uns von allen Seiten umgibt. Es ist das Göttliche, das uns mit dem Licht erfüllt, das uns die Dinge richtig sehen lässt.

22. Tag

Wenn wir essen, denken wir an Ihn. In Gedanken bietet unser Herz Gott an, was wir essen, und wir nehmen die Speisen in seinem Namen zu uns, als Medizin, als Heilmittel, als sein Manna. Angst und Sorgen fallen von uns ab, der allbarmherzige Vater ist immer bei uns.

Warum sollten wir uns also fürchten? Seine Allmacht beschützt uns von allen Seiten. Wo bestünde da die Notwendigkeit, Angst zu haben? Wir sind Kinder seines Herzens. Er ist allwissend. Er weiß, was morgen auf uns zukommt, und Er hat schon Vorsorge getroffen, um uns, wenn nötig seinen Schutz zu gewähren. Er besteht ganz aus Liebe.

Jede Sekunde arbeiten die Energien Gottes für unser Wohlergehen. Wenden wir uns Gott zu! Lasst uns im Guten, in der Wahrheit, im Frieden, in der Liebe, in der Erkenntnis und in einem dynamischen Bewusstsein von Gottes Allgegenwart, Allmacht und Allwissenheit verwurzelt sein. Lasst uns mit dem Auge unserer Seele das Königreich des Himmels überall erblicken.


23. Tag

Segne alles und segne alle! Segne die ganze Natur! Segne unter allen Umständen! Vertiefe deine Beziehungen zum Göttlichen! Deine wesentliche Beschaffenheit hast du von Gott erhalten, sie ist immer noch in Gott und wird immer in Gott bleiben.

Diese wesentliche Beschaffenheit ist absolute Existenz, absolutes Bewusstsein, absolute Schönheit, absoluter Reichtum. Du verlierst nichts, wenn du deine Liebe über die ganze Schöpfung ausgießt. Du verlierst nichts, wenn du die Schätze deiner guten Gedanken und Gefühle verschenkst und alle Räume mit den Bildern deiner schönen Gedanken erfüllst. In Liebe lass dein Herz eins mit dem Herzen in der ganzen Natur werden.

24. Tag

Ich nehme Zuflucht zur unendlichen Ewigkeit.

Wer sagt das? – Das endliche Gemüt, das endliche Herz. Und was bewirkt das? – Das endliche Herz befreit sich von allen Grenzen, allen Schranken, allen Begrenzungen. Es will sich ausdehnen und die göttliche Gnade empfangen.

Die göttliche Gnade besteht in der Gegenwart des Göttlichen. Die Gegenwart des Göttlichen ist göttliches Licht, dynamisches, alles erschaffendes Licht – ein intelligentes Licht mit einem Herzen. Es ist keine tote Energie ohne Herz und Intelligenz! Es ist eine Energie, die erfüllt ist mit endloser Intelligenz und Allwissenheit, die ein Herz endloser Liebe hat.

Intelligenz, Leben, Schönheit, alle Arten von Kräften in Hülle und Fülle – alles ist in dieser Energie Gottes, diesem Bewusstsein Gottes vorhanden.


25. Tag

Die Schwingungen von Gottes Gegenwart, die Energien, das Bewusstsein, das Licht, die Seele Gottes – all das ist im Mantra enthalten.

Wir entfalten unsere Hingabe, unser Herz pocht mit göttlicher Liebe. Das Mantra erlangt Kraft.

Nicht mit dem Mund und den Lippen wiederholen wir das Mantra, sondern mit unserer Hingabe, mit unserer Liebe zum Göttlichen wiederholen wir das Mantra, während wir innerlich die Gegenwart Gottes wahrnehmen.

Auf diese Weise wiederholen wir das Mantra, das verleiht der Mantrawiederholung Kraft. Wir übergeben uns Gott und bitten Ihn, unseren geistigen Bemühungen zum Erfolg zu verhelfen.

26. Tag

Tod, Angst, Probleme, Begrenzungen, Schmerz, Leidenschaft – all diese kennt der Sadguru nicht; und doch ereignen sie sich alle in seiner Gegenwart.

Er ist überall dieselbe beobachtende Intelligenz, die Quelle aller Welten, die Kraft, die alle Welten erhält und die Kraft, die alle Welten auflöst.

Und trotzdem hat er keine Ahnung von diesen Welten. Er bleibt immer jenseits dieser Welten – immer vollkommen.

Niemand kann ihn bestechen, niemand kann ihn loben, niemand kann ihn schätzen, niemand kann ihn beschimpfen. Er ist unendlich subtiler als der Raum.

Raum und Zeit sind notwendig für unsere Existenz. Aber der Sadguru ist jenseits von Raum und Zeit. Er ist die ewige Wahrheit, die ewige Vollkommenheit, das ewige Reich Gottes.

27. Tag

Der Köper sagt: Das ist heiß, das ist kalt! Für denjenigen aber, der jenseits des Körpers lebt, gibt es nichts als die endlose Vollkommenheit. Alles verschwindet, wenn du ins Göttliche hineinsinkst, und was unsichtbar war, wird sichtbar. Die endlose Vollkommenheit wird zum Gegenstand der Erfahrung.

Wenn du diesen Zustand erreichst, bist du jenseits aller Probleme. Jede wahre Erziehung und Bildung, jede wahre Kultur und Religion, alle geistigen Übungen haben letztlich dieses Ziel im Auge und sollten in der Lage sein, zu diesem Ziel hinzuführen.


28. Tag

Was machst du im Tiefschlafzustand? – Du nimmst Zuflucht zur eigenen Existenz. Plötzlich sinkst du hinein in dein innerstes Sein – in Gott in dir. Was geschieht? – Du bist nicht tot! Du bist nicht verloren gegangen, sondern bist in einen Zustand des Glücks, der endlosen Freude, des endlosen Friedens versetzt worden.

Diese Freude, dieser Friede, dieses Wissen, diese Vollkommenheit und Liebe, dieses Licht in dir ist dein wahres Wesen.

Du darfst nicht denken, dass du dieser Körper bist, den du bewohnst, denn damit beginnt alles Elend. Du musst ein neues Bild von dir haben als ein zeitloses, raumloses, ewiges, unsterbliches allgegenwärtiges Licht; als Existenz, als Bewusstsein, als Friede und Freude.

29. Tag

Das ruhelose Gemüt muss trainiert werden. Immer und immer wieder muss man sich fragen, was Gott ist und welche Beziehungen wir zu Ihm haben.

Was haben wir denn für eine Beziehung zu Gott? – Wir haben eine lebendige Blutsverwandtschaft mit Gott, eine unzertrennliche Verwandtschaft zu Gott, so unzertrennlich, dass man sagen kann: Wir sind Gott, Gott ist wir. So innig sind unsere Beziehungen mit Gott!

Es ist wichtig und notwendig, dass wir uns immer wieder an das Wesen Gottes und unser eigenes inneres Wesen erinnern, das eins mit Gott ist, damit wir eines Tages, wenn unser Herz vollkommen rein geworden ist, mit Christus sagen können: „Ich und der Vater sind eins.“


30. Tag

Mit jedem „Ich tue“ wird unser Ego stärker. Das ist Unreinheit. Große Unreinheit ist nichts anderes als krasser Egoismus. Entferne das Ego und die Reinheit ist wiederhergestellt!

Das Ego sagt: „Ich leide. Ich genieße!“ Immer ich, ich, ich! Der kleine IchPunkt zerstört alles. Wie sollen wir je in diesem Zustand Reinheit erlangen, wenn doch das Ego andauernd zunimmt und stärker wird. Es sagt: „Meine Nase ist schön, deine nicht! Ich bin größer und stärker als du! Ich weiß mehr als du!“

Unterschiede zu machen verstärkt den Egoismus. Die beste Methode, um aus diesem Zustand herauszukommen, ist, dass man alles, was man tut und denkt, Gott übergibt. Auf diese Weise kann man das Ego langsam ausschalten.



31. Tag

Die mächtige, unbeschreiblich subtile Intelligenz Gottes ist überall. Niemand kann den anderen belügen oder betrügen, ohne dass es registriert würde. Und irgendwann kommt dann alles auf einen zurück, das Gute und das Böse. Man muss für alles bezahlen. Nichts bleibt unbemerkt. Niemand kann sich verstecken vor den allsehenden Augen Gottes, vor dem alldurchdringenden Bewusstsein Gottes.

Überall, wo ein wenig Reinheit ist, nutzt die göttliche Intelligenz diese Reinheit, um sich auf vielfältige Art und Weise auszudrücken.

Meditation, selbstlose Arbeit und Entfaltung universaler Liebe führen zur Reinigung des ganzen Herzens, und die Reinheit ermöglicht es der subtilen Intelligenz Gottes, durch uns zu arbeiten.


Index WürdigungGedanken zum Tag GzTArchivDivine Light Magazin Freie Online Bücher Bildergalerie AudioVideoLinks

März 2022

Monatliche Zeitschrift, Jahrgang 47, Nr. 545

Herausgeber:

Omkarananda Ashram

Anton-Graff-Strasse 41

CH-8400 Winterthur

Tel: +41 52 202 19 03

E-Mail: omkarananda@sunrise.ch

Internet: www.omkarananda.ch

und: www.omkarananda-ashram.net

Druck und Versand:

Verlag DLZ-Service, Anton-Graff-Strasse 65

CH-8400 Winterthur


World Wide Web Edition 2022