Swami Omkarananda

Gedanken zum Tag

Juni 2021

Kalender Jan2000



1. Tag

Überall und zu allen Zeiten ist das Unendliche sicher in seiner eigenen unendlichen Freude, Schönheit und Kraft geborgen.

Es kann durch nichts gestört werden. Es kennt keine Begrenzungen irgendeiner Art. Seine eigene Natur ist ein schöpferisches Bewusstsein von unendlicher Ausgeglichenheit. Es besteht aus der Substanz unendlicher Vollkommenheit.

Du bist aus ihm geboren, wirst von ihm erhalten und wirst eines Tages zu ihm zurückkehren.



2. Tag

Wenn wir uns zu höheren Zuständen des kontemplativen Bewusstseins erheben, wenn unsere Liebe für Gott so überwältigend geworden ist und beständig, unter allen Umständen und durch alle Prüfungen hindurch bei uns bleibt, dann bricht das Licht des inneren göttlichen Selbst hervor, und wir sehen überall das Königreich des Himmels.

3. Tag

Hast du Herzensreinheit, wirst du sofort das Licht des Göttlichen einfangen!

Nichts kann dich versuchen, nichts kann dich dann wieder auf die Erde herunterziehen.

Im Vergleich zu dem Glück, das du dann besitzen wirst, werden alle Freuden dieser Welt dir nur als Schmerz erscheinen.

Dein Herz wird die göttlichen Wahrheiten verstehen, wenn es einmal rein geworden ist.

4. Tag

In keinem Zustand unseres Bewusstseins kann es wahres Glück, wahren Frieden oder Vollkommenheit geben, außer in Gott, außer in einem Zustand göttlicher Erfahrung.

Deshalb mahnt Jesus uns, zuerst das Königreich des Himmels zu suchen und so vollkommen wie der Vater im Himmel zu werden.

5. Tag

Die Großen des Geistes, die eine direkte und unmittelbare Erfahrung Gottes hatten, waren keine nutzlosen Faulenzer oder Dummköpfe, denen es an Begabung fehlte.

Das Gegenteil ist der Fall: Sie allein sind übermenschliche Individuen, sie allein sind die wahren Helden der Menschheit. Sie haben danach gestrebt, die besten Kräfte ihres Geistes, Willens, Herzens und ihrer Seele zur vollsten Entfaltung zu bringen. Sie haben den höchsten Preis bezahlt, um Gott von Angesicht zu Angesicht zu sehen.

6. Tag

Du kannst die Silbe OM wiederholen.

Das wird eine große Hilfe für dich sein, weil eine solche Wiederholung geistige Schwingungen erzeugt, deinem Gemüt Frieden verleiht, düstere, depressive Gefühle zerstört und die Gegenwart Gottes erzeugt.

OM ist ein mystisches Wort.

Es ist ein zeitloses Wort.

Es ist Gott selbst.

Es gehört keiner menschlichen Sprache an.


7. Tag

Die Welt ist ein Feind des Lotos des Göttlichen. Deshalb müssen wir beständig unsere innere Stärke zum Einsatz bringen.

Unter höchst herausfordernden und schwierigen Umständen müssen wir die Stärke, Kraft, den Frieden und die Freude Gottes aufrechterhalten.

Auf gar keinen Fall, was auch immer eintreten mag, dürfen wir unseren Halt am Gottbewusstsein aufgeben.

8. Tag

Was du jetzt bist, hast du selbst verursacht.

Für dein Glück oder Unglück ist niemand verantwortlich außer du selbst!

Alles was du denkst, fühlst oder tust, kommt zu dir zurück; wenn nicht sofort, dann später; wenn nicht in diesem Leben, dann im nächsten.

Die Mühlen der Gerechtigkeit mahlen langsam, aber unfehlbar; sie können durch nichts aufgehalten werden.

9. Tag 

Überall sehe ich nichts als diese unendliche göttliche Vollkommenheit des Gottbewusstseins.

Der ganze Sinn des Lebens besteht in einer Erhebung unseres Gewahrseins, Fühlens und Denkens zur Erfahrung des göttlichen Bewusstseins.

Ihr seid die Söhne und Töchter des Königs der Könige, der Gott ist, und ihr müsst euren Status als solche wiedererlangen.

10. Tag

Wir werden nie wirklichen Frieden und wirkliche Freude erlangen, bevor wir nicht völlig in ein intensives Gottbewusstsein vertieft sind.

11. Tag

Du kannst nicht alles in einer Minute erreichen.

Du wiederholst das Mantra Tag für Tag, Jahr für Jahr. Langsam stellt sich dann die Erleuchtung ein.

Deine Nerven brauchen eine Zeitlang, bis sie sich angepasst haben und bereit für die Erleuchtung sind.

Käme die Erleuchtung plötzlich, ohne Vorbereitung, würde dein Nervensystem zusammenbrechen.


12. Tag

Es gibt verschiedene Arten von Samadhi.

Immer in Samadhi zu sein, während man die ganze Zeit über in der Welt lebt und wirkt, ist möglich und sollte angestrebt werden.

Ein Mensch, der sich in einem solchen Samadhi befindet, ist allezeit, auch während er geht, spricht oder arbeitet, in vollkommenem Gottbewusstsein.

13. Tag

Wir verstehen die Menschen erst dann ganz, wenn wir Gott verstehen.

Wenn wir das Königreich des Himmels besitzen, wird uns alles andere dazugegeben werden.

Wenn wir Gott verstehen, verstehen wir auch alles andere.


14. Tag

All die kleinen Gebete, die du als Kind gesprochen hast, und die deiner Ansicht nach nie erhört wurden, sind immer noch bei dir mit all ihren Wirkungen.

Auch wenn du das ganze Leben nicht mehr beten solltest, so ist es doch wahrscheinlich, dass jene kleinen Gebete, die du als Kind so innig hergesagt hast, später, im nächsten Leben, wieder hervorkommen und sich dahingehend auswirken, dass sie in dir eine Sehnsucht zu beten und die Neigung, Gott zu lieben, erzeugen.

15. Tag

Das Wichtigste ist die Übung der Hingabe.

Diese Übung wirkt sich auch auf körperliche Zustände aus.

Durch Gefühle der Hingabe und der Liebe zu Gott werden von selbst auch Atem, Nerven und Körper kontrolliert.

16. Tag

Gottes Liebe und Licht sind uns immer zugänglich.

Tatsächlich hat Gott keine andere Aufgabe als sich um uns zu kümmern, uns zu beschützen und seine Liebe, Barmherzigkeit und Vollkommenheit über uns auszugießen.

Jene, die seine Kraft, seine Liebe und sein Licht nicht erfahren, haben willentlich ihre Türen vor Ihm verschlossen, indem sie das Gesetz in ihre Hand genommen, sich mit vielerlei Gedanken abgeplagt und Angst und Sorgen beherbergt haben.

Lasst uns deshalb beständig danach streben, von der Gnade, dem Licht und der Kraft Gottes Gebrauch zu machen.

Es gibt keine Schwierigkeit im Leben, die wir nicht leicht überwinden können, wenn wir uns in Kontakt mit der göttlichen Gegenwart befinden.

17. Tag

Auch in schwierigen Situationen, wenn du nicht weißt, wie du dich entscheiden sollst, besteht kein Anlass zur Verwirrung.

Jede Verwirrung oder Aufregung hindert dich, die Dinge klar zu sehen.

Beruhige dich zuerst ein wenig und sei still! Prüfe die verschiedenen Möglichkeiten, die dir offenstehen und frage dich, auf welche Art und Weise du dir und anderen am besten dienen und helfen kannst.

Frage dich, welcher Weg dir am besten zu innerer Höherentwicklung, am meisten zu Frieden, Freude, Kraft, Furchtlosigkeit und Verstehen verhelfen kann.

Entscheide dich für den Weg, der deine inneren Fähigkeiten entwickelt, der von dir mehr Opfer und Anstrengungen verlangt und dir Gelegenheit gibt, deine Liebe, Güte und Größe auszudrücken, der dich deine Suche nach Gott am besten weiterverfolgen läßt.


18. Tag

Wenn wir die Welt durch das Auge der inneren Seele betrachten, finden wir überall ein grenzenloses Königreich der Schönheit, des Friedens, der Freude, der Kraft und Vollkommenheit.

Das normale Individuum ist aus dieser wunderbaren Welt endloser Wunder und Herrlichkeiten ausgeschlossen, denn es erfährt die Welt nur durch die körperlichen Sinne, durch das kollektive Phänomen seiner Emotionen und Gedanken, Instinkte und Zwänge.

19. Tag

Wenn dein Herz rein ist, wirst du die wahre Erfahrung des Königreichs des Himmels haben.

Wer reinen Herzens ist, sieht, fühlt und kennt die Wahrheit. Er lebt in einer anderen Welt innerhalb dieser Welt.

Wenn das Herz rein ist, wird das Bewusstsein nicht von äußeren Objekten berührt, es ist nicht mehr an den Dingen dieser Welt interessiert. Es ist voller Licht, voller Friede, voller Reinheit, Glückseligkeit und unbeschreiblichem Frieden.

Lass dein Herz immer sagen: „Ich bin das ungeborene, zeitlose, allschöne, unendliche göttliche Licht und Bewusstsein.“

20. Tag

Solange du nicht eins mit Gott bist, bist du wie ein abgeschnittener Ast, der jede Minute mehr abstirbt.

Wenn du aber Gott hast, dann macht es nichts aus, ob du ein Bettler bist oder ein König. Dann ist es gleich, in welchen äußeren Umstände du dich befindest. Dann bist du der König der Könige, der Mystiker der Mystiker, der Philosoph der Philosophen, der reichste Mensch der Welt, der mächtigste Mensch der Welt.

Wenn du Gott nicht hast, hast du nichts, auch wenn du sonst alles hast, was die Welt begehrt.

Wenn du hingegen alles hast, was die Welt begehrt, hast aber Gott nicht, bist Kummer und Sorgen ausgesetzt.


21. Tag

Der Meister, der Guru, braucht deine Dienste nicht. Er ist jünger, reicher, weiser und energetischer als du. Er braucht weder deine Dienste noch die Dienste der Welt, um leben zu können. Er hat die Stärke, sich selbst zu erhalten, und nicht nur sich selbst, sondern auch noch ein Dutzend andere. Er ist unpersönlich und selbstlos.

Er kommt auf die Welt, um Opfer zu bringen, nicht um des Vergnügens willen.

Ihm zu dienen ist das Gleiche wie Gott zu dienen und mehr, denn Gott steht nicht vor dir, sondern ist weit weg für dich, während Gott im Meister aktiv ist und durch ihn sieht, hört, arbeitet, lebt und atmet.

22. Tag

Dogmen zerstören nicht nur die menschliche Freiheit, sondern verscheuchen auch Gott.

Gott ist nicht da, wo Dogmen sind, weil Er unbegrenzte Freiheit ist.

Gott liebt die Herzen und Seelen der Menschen, ihre Liebe und ihren Glauben. Gott hat keinen Respekt für ihre Dogmen.

Dogmen sind menschliche Erfindungen. Gott hat keine Regeln und Instruktionen erlassen. Er hat den Menschen ein Herz gegeben, das lieben soll. Er hat den Menschen ein Gemüt gegeben, das an Erkenntnis wachsen soll. Er hat den Menschen ein Leben gegeben, das seine Erfüllung in Friede, Freude und Vollkommenheit finden soll.

Gott hat jedoch keine Dogmen aufgestellt.


23. Tag

Wenn das Herz erhoben ist, wenn du Begeisterung verspürst, dann benutze diese Gelegenheit sofort, um so viel Fortschritt wie möglich daraus zu machen.

Wenn deine Begeisterung vergeht, und die Inspiration verschwunden ist, wirst du es sehr schwierig finden, voranzukommen.

Geistige Trockenheit ist ein großer Tod. Wenn du keine Hingabe, keine Liebe zu Gott und kein geistiges Wissen mehr hast, ist das ein Zustand, den man als einen großen Tod bezeichnen kann – er ist sogar noch schlimmer als der Tod, weil es sich um etwas Bleibendes handelt, während der Tod eine momentane Angelegenheit ist.

24. Tag

Überall ist nur Gott allein. Unwissenheit ist die Ursache der Unfähigkeit, dies zu erkennen.

Ob ich unter der Erde begraben oder bei lebendigem Leib verbrannt werde – in beiden Fällen habe ich die gleiche Erfahrung Gottes.

Ob ich in einer kleinen Zelle eingeschlossen bin oder im offenen Wald dahingehe, den noch keines Menschen Fuß betreten hat – in beiden Fällen ist meine Erfahrung Gottes dieselbe.

25. Tag

Im Königreich des Himmels gibt es viele Wohnungen und Wunder. Es gibt alle möglichen Welten, alle möglichen Wunder.

Willst du aber Gott selbst, den Schöpfer all dieser Wunder oder das, was Er erschaffen hat?

Wenn Gott dein Ziel ist, was macht es dann aus, in welchem Garten du dich befindest?

26. Tag

Nur im Ewigen und Unendlichen ist wahre Wahrnehmung, ist wahres, unfehlbares Wissen möglich. Aber es ist ein anderes Wissen, nicht dem Wissen des Denkens vergleichbar. Es ist so unfassbar!

Wenn wir wollen, können wir einen Stein oder eine Wand – irgendeinen Punkt – veranlassen, die Lebensgeschichte eines jeden Menschen im Universum zu erzählen. Wie ist das möglich? – Alles ist möglich! In jedem Punkt ist das unendliche Bewusstsein anwesend, und deshalb sind in jedem Punkt auch unendliche Fähigkeiten und Möglichkeiten verfügbar.

Die Basis für ein geistiges Leben ist das Unendliche, nie Endende, Allvollkommene – das ist die Basis für das geistige Leben.

Das geistige Leben beginnt erst wirklich mit einer Erfahrung des Göttlichen, denn wer könnte uns ohne diese Erfahrung etwas über das Göttliche sagen? – Niemand! Selbst der Prophet ist nur eine blinde Kuh.

27. Tag

Die Dimensionen des göttlichen Bewusstseins sind endlos; sie enthalten unendliche, unerschöpfliche Möglichkeiten.

Das göttliche Bewusstsein ist eine zeitlose Wirklichkeit, ein ewiges Jetzt, ein ewiges Hier.

Zeit, Raum und Entfernung sind ausgelöscht.

Subjekt-Objekt-Erfahrungen gibt es nicht.

Eine wunderbare Einheitserfahrung mit unvorstellbaren Möglichkeiten, von unbegrenzter Freude, unbegrenztem Frieden und unendlicher Schönheit eröffnet sich uns hier.


28. Tag

Dieses Sein und Bewusstsein, das selbst den leeren Weltenraum mit unsichtbaren Wesen bevölkert hat, hat für jede Lebensform auf der Erde, in der Luft und in den Ozeanen Vorsorge getroffen.

Diese Kraft des Bewusstseins ist der höchste Herrscher über die ganze Schöpfung und alle ihre Bewohner.

29. Tag

Unser Ziel sollte immer nur die göttliche Vollkommenheit sein. Wir sollten uns mit keinem Stadium der Entwicklung oder des Fortschritts zufriedengeben. Alles in uns muss im Bewusstsein Gottes erstrahlen.

Wir müssen nicht nur diese Welt hinter uns lassen, sondern auch die verborgenen jenseitigen Welten. Wir müssen uns selbst nicht nur von der Raum-Zeit in dieser Welt befreien, sondern auch von der Raum-Zeit in unserem Gemüt und in den inneren Welten. Von jedem Zustand der Entwicklung, von jedem Zustand der Meisterschaft, von jedem Zustand innerer Entwicklung müssen wir uns lossagen und versuchen, in das unendliche All, das der Allmächtige ist, einzugehen.


30. Tag

Nur indem ich Gott kenne, kann ich alles kennen. Deshalb ist Gott allein wichtig.

Ich lebe für Gott, ich atme für Gott, ich arbeite für Gott, ich mache mein Herz zum Zentrum aller Hingabe der Welt, mein Gemüt zum Zentrum aller Weisheit der Welt.

Wenn die Menschheit und die ganze Schöpfung zu den Vollkommenheiten Gottes emporgehoben werden soll, soll dies durch mein inneres Wesen geschehen.

Ich übernehme die Verantwortung für die ganze geistige Entwicklung. Ich werde jeden Fleck des Raums mit den Schwingungen des göttlichen Namens erfüllen, mit dem Licht meiner Liebe für den Herrn. Ich brauche nichts außer Gott, denn indem ich Gott habe, habe ich alles.





Index WürdigungGedanken zum Tag GzTArchivDivine Light Magazin Freie Online Bücher Bildergalerie AudioVideoLinks

Juni 2021

Monatliche Zeitschrift, Jahrgang 45, Nr. 535

Herausgeber:

Omkarananda Ashram

Anton-Graff-Strasse 41

CH-8400 Winterthur


World Wide Web Edition 2021