Swami Omkarananda

Gedanken zum Tag

Februar 2022

Kalender Jan2000



1. Tag

Wenn das Herz zart und erhoben, die Seele auf die göttliche Gegenwart ausgerichtet ist und die Gefühle feinfühlig sind, entströmen dem inneren Wesen von selbst Schönheit und höhere Emotionen, beherrschen die Seele und erschließen andere Dimensionen der Wirklichkeit.

Hier und jetzt, unter den gegenwärtigen Umständen, auch wenn alles dunkel wäre, wirst du dann Wunder erblicken.

Auf einer gewissen höheren Stufe wird dies automatisch geschehen, denn du darfst die Wahrheit nicht vergessen, dass dieses materielle Universum schließlich ganz und gar nur eine Selbstoffenbarung des unendlichen göttlichen Bewusstseins ist.



2. Tag

Kriege und dergleichen gibt es nur für für jene, die sich noch in einem Zustand des Träumens befinden, also menschliche Wesen, die eine materielle Welt erfahren.

Eine solche Welt existiert nicht im höchsten Licht. Das höchste göttliche Bewusstsein sieht nur sich selbst, und erkennt sich selbst als Vollkommenheit. Wenn es auf die menschlichen Tragödien und Kriege herabschaut, findet Es diese wunderbar, weil Es sich eben nur selbst sieht.

Erst wenn das gleiche Bewusstsein sich auf einen menschlichen Zustand begrenzt, sieht es die Kriege und menschlichen Tragödien.

Die Gottheit mischt sich nicht in die weltlichen Aktivitäten ein. Sie erlaubt ihnen, sich zu entfalten, und im Prozess dieser Entfaltung sind Kriege, Katastrophen und Mühseligkeiten natürlich und allgemein üblich.

3. Tag

Das Mantra darf nicht zu einer Gymnastik gemacht werden. Du musst dir ganz der göttlichen Gegenwart bewusst sein und dich selbst völlig vergessen.

Denke nicht an den Körper, wenn du das Mantra wiederholst. Stehe außerhalb des Körpers und segne ihn von der Entfernung. Betrachte deinen eigenen Körper so, als ob es gar nicht dein Körper wäre.

Werde zu Licht, zu Bewusstsein, und als solches wiederhole das Mantra!

4. Tag

Gott kann nicht von mir getrennt werden. Nichts im Leben interessiert mich. Die Arbeit hier ist ganz offensichtlich eine Qual für mich; weil sie jedoch Gottes Arbeit ist, gibt Er mir alle Hilfe, die ich dafür brauche.

Ich tue gar nichts; Er ist es, der alles tut!

5. Tag

Achte im täglichen Leben darauf, dass du kein unnötiges Wort sprichst! Denn schon jedes unnütze Wort hinterlässt eine Spur in deinem Gemüt und zerstört deinen geistigen Fortschritt. Beschütze dich deshalb vor diesen Gefahren, indem du durch beständige Mantrawiederholung und Gottgedanken nur den Eindruck Gottes in deinem Gemüt zulässt.

Beginne jetzt damit, all die schmutzigen Eindrücke, die zwischen dir und Gott stehen, zu entfernen, indem du das Mantra wiederholst, indem du in Gott bist und durch die Gnade Gottes für Gott lebst und arbeitest.

6. Tag

Es wäre besser, deine Wünsche würden sich nicht erfüllen, denn auch wenn sich ein Wunsch erfüllt, stellt sich keine wirkliche Befriedigung ein. Das Glück und die Freude, nach denen du Ausschau gehalten hast, sind nicht von Dauer und nicht tief genug. Derselbe Wunsch taucht nach kurzer Zeit wieder auf, vielleicht in einer anderen Form und noch mächtiger.

Weise Leute mit einem reinen Herzen sehen deshalb sehr schnell die Tragödie des menschlichen Lebens, die Tragödie eines vergeblichen Strebens und schmerzlichen Sehnens nach Wunsch erfüllung. Weise Menschen ziehen sich zurück vom Netzwerk der Illusion, in welches das Leben den Menschen beständig wirft, und konzentrieren sich ausschließlich auf die Erfahrung dessen, was die wirkliche Lösung aller Probleme darstellt – Gott.


7. Tag

Ob du einen erkennbaren Fortschritt machst oder nicht: bewege dich weiter auf das Ziel der Gotterfahrung zu!

Ob du die Fähigkeiten dazu hast oder nicht, ob es dir leicht oder schwer fällt, diesen Pfad zur Gotterfahrung zu gehen: Geh weiterhin auf diesem Pfad! – Befasse dich nicht mit den Schwierigkeiten, halte dich nicht damit auf zu untersuchen, ob es der richtige Pfad ist, auf dem du gehst, und ob du Fortschritt gemacht hast oder nicht. Geh weiter in Richtung Gotterfahrung. Das ist die einzige Lösung deines zentralen Lebensproblems.

Du kannst in keinem anderem Umstand wirklich und dauerhaft glücklich werden.

8. Tag

Führe ein Leben, das deine persönlichen Wünsche nicht erfüllt, sondern dich zur Lösung der Lebensprobleme hinführt und dir unendlichen Frieden, unendliches Glück und unendliches Leben geben kann.

Strebe dieses Ziel an, ohne je zu zögern, alles zu opfern, was notwendig ist, und ohne Kompromisse zu schließen.

Dein Gemüt wird dich auf hundert Weisen täuschen. Im Namen des Guten wird es dich zum Schlechten verführen. Es wird versuchen, deine Zeit zu vertrödeln und dich vom Weg zu Gott abzuhalten. Deshalb sei äußerst wachsam und analysiere all deine Motive.


9. Tag

Jene, die wirklich äußeres Glück in vollen Zügen genießen, sind es, die innerlich an einer großen spirituellen Öde leiden. Die Seele wird mit jedem unterdrückten Sinnesgenuss größer und heller. Deshalb fasten die Heiligen und lassen ihre Sinne verhungern.

10. Tag

Sei ein Held! Schließe keine Kompromisse mit der Welt und den Erscheinungen! Lass dich nicht von deinem größten Feind, dem Ego – dem persönlichen Ich – herunterziehen!

Die Wirklichkeit in dir ist die gleiche Wirklichkeit, die in allen ist. Der allwissende Gott, der in deinem inneren Schrein gegenwärtig ist, ist auch in allen anderen. Lass dein Herz deshalb alle lieben, verehren und allen dienen. Führe ein Leben, das Tausenden nützt, anstatt nur dir allein, und du wirst die Disziplin der Unterscheidung zwischen Wirklichkeit und Erscheinung leicht auszuüben finden.

11. Tag

Alles, was du siehst, alles, was du berührst, alles, was du fühlst und weißt, ist dazu bestimmt zu vergehen. Aber etwas, das man die Wahrheit nennt, ist in allem Vergänglichen. – Es ist Gott, das Königreich des Himmels, die unendliche Energie, die absolute Kraft oder die eine Wirklichkeit. Damit solltest du dich befassen!

Um das Königreich des Himmels für dich zu einer lebendigen Erfahrung werden zu lassen, musst du dich zuerst reinigen! – Reinige dich durch konzentrierte, absorbierende Arbeit für Gott! – Reinige dich durch das Lesen von Worten spiritueller Führer und Heiliger! Reinige dich durch Meditation! Lass den Gedanken an Gott nie fallen! Lass diesen Gedanken das dominierende Element in deinem bewussten Denken sein!


12. Tag

13. Tag

Erblicke das Bild Gottes in den Augen aller Menschen. Wenn du mit Menschen zusammen bist, dann sei mit Gott in den Menschen zusammen. Lebe als wahres Kind Gottes. Lass alles Gemeine, das so charakteristisch für die menschliche Natur ist, fahren. Sage deinem Herzen immer wieder: „Ich bin ein Kind Gottes. Ich werde als Kind Gottes denken, fühlen und leben.“

Ärger, Depression, Zweifel und Angst müssen dir als Kind Gottes fremd sein; denn es sind Kräfte und charakteristische Funktionen des menschlichen Gemüts.

Mit dem menschlichen Gemüt hast du nichts zu tun! Denke und fühle in Begriffen göttlicher Erkenntnis und Liebe, lebe im Bewusstsein der Gegenwart Gottes. Wiederhole dein persönliches Mantra und erhebe dein Bewusstsein zum Göttlichen.


14. Tag

Der Mensch, den du täglich beobachtest, gehört dem Tierreich an. Er ist ein Tier unter vielen Tieren.

Doch gleichzeitig ist dieser Mensch in der Tat ein Sohn Gottes, ein Kind Gottes, ein Licht Gottes, innerlich ewig eins mit Gott.

15. Tag

Das Leben ist ein Mittel zur Gotterfahrung und um sie zum Ausdruck zu bringen, ein Mittel, mit dem die ewige Freude und das ewige Leben wiedergewonnen werden können.

Dank dieses Wissens ändert sich alles: Die ganze Welt wird mit anderen Augen gesehen. Es gibt keine Vielzahl von Menschen mehr, denn alle sind ein Licht Gottes.

Mit völlig anderen Augen und Sinnen werden die Menschen erfahren und ebenso die Natur.

16. Tag

Keiner ist mehr gesegnet, reicher, schöner, glücklicher, erfüllter im Leben – ja ewig glücklich und ewig erfüllt – als der Mensch, der im Gottbewusstsein weilt.

Er findet nichts außerhalb seiner selbst; er findet nichts, worum er jemanden beneiden könnte, nichts, was erstrebenswert oder wert zu besitzen wäre. Sein Leben ist unendliche Erfüllung.

17. Tag

Sehen wir uns selbst und auch die anderen als Lichter Gottes! Daraus schöpfen wir grenzenlosen Mut und Kraft, alle Tugenden gedeihen und werden unendlich. Die Liebe wird unendlich, sie wird kosmisch, und unsere Selbstlosigkeit wird vollkommen.

Wir erkennen unser eigenes Selbst, das Gott ist, in den anderen an, denn im Innersten jedes Wesens ist das Reich Gottes, das erfahren, genossen und im täglichen Leben zum Ausdruck gebracht werden muss. So wird unser Leben ein erfülltes, unendlich bereichertes Leben.


18. Tag

Im Johannesevangelium lesen wir: „Gott ist Liebe, und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm.“

Liebe ist das eigentliche Wesen Gottes. Sie ist von allumfassender Natur und stellt Wesen und Substanz des Göttlichen dar. Es kann gar keine bessere Beschreibung für das Göttliche geben.

Liebe ist Licht, Friede, Glück, Wahrheit, Leben. Liebe umfasst in sich alles, was es an positiven Eigenschaften gibt, und sie fasst alle in sich zusammen. So wie das eine weiße Licht in sich die sieben Farben trägt, so enthält auch die Liebe all die zahllosen Eigenschaften, Merkmale und Qualitäten des Göttlichen.

Das Leben des Göttlichen ist aus der Substanz der göttlichen Liebe und Freude gebildet. Liebe ist Schönheit. Das zeigt sich im täglichen Leben immer wieder: Mutterliebe lässt in den Augen der Mutter auch das hässliche Kind als schön erscheinen.



19. Tag

Sieh dir die größten Heiligen der Welt an, die im Verlauf der Jahrhunderte geboren wurden. Die meisten von ihnen konnten nicht einmal schreiben, und dennoch hatten sie ein Herz voller Liebe, und aus den Tiefen jener Liebe erwuchs ihnen eine Weisheit, erwuchsen ihnen Worte, die, unwandelbar wie die Wahrheit selbst, ewige Gültigkeit besitzen.

Sie sind unter allen Umständen wahr, sind Saatkörner der Weisheit aus dem Herzen des Göttlichen. So hohe Einsicht gewährt die Liebe.

Liebe und Weisheit sind unzertrennlich. Liebe und Schönheit sind unzertrennlich. Liebe und Licht sind unauflöslich miteinander verbunden. Liebe und Freude, auch sie gehören unzertrennlich zusammen, und wer Liebe besitzt, hat Gott.

20. Tag

Indem du Liebe offenbarst, bringst du etwas von Gott zum Ausdruck. Bleibst du in der Liebe und sind deine Gedanken aus der Liebe geboren, ist dein Wille von Liebe getragen, kommen deine Gefühle aus dem Innersten der Liebe, dann bist du eine Kathedrale, in der Gott wohnt.

21. Tag

Alle Größe, die unvergängliche Größe, die sich in den größten Geistern der Welt offenbart, steigt aus den Tiefen der göttlichen Liebe empor.

Was wäre Jesus Christus ohne Liebe? Er kann geradezu als Verkörperung der Liebe bezeichnet werden. Gott ist Liebe. Gott ist jene Liebe, durch die Christus mit dem Vater geeint ist.

Es gibt keinen Materialisten und keinen Marxisten, keinen Agnostiker und keinen Rationalisten, auch keinen Wissenschaftler, der die Liebe verneint, der nicht wüsste, worum es sich handelt, der nicht bis zu einem gewissen Grad von Liebe beseelt ist. So weit dies wahr ist, gibt es keinen Menschen auf der Welt, der Gott nicht kennt.

22. Tag

Die Größe und Erhabenheit deines Lebens beruht auf der Beständigkeit, mit der deine Liebe wächst.

In gewissen Aspekten und Ausdrucksformen der göttlichen Liebe solltest du Tag für Tag ein Stückchen wachsen, bis du auf jener Entwicklungsstufe angelangt bist, die dir die Erkenntnis und Erfahrung der absoluten Liebe ermöglicht, jener Liebe, die das eigentliche Wesen Gottes ist.


23. Tag

Liebe ist eine läuternde, einigende und aus der Enge der Ichsucht befreiende Kraft. Sie befreit von menschlichen Schwächen und dem Gefühl des Mangels.

In dieser Befreiung liegen Freude, Bewusstseinserweiterung, eine größere Erkenntnis und tiefere Einsicht.

Die Weisheit, wie man sein Leben dem Göttlichen angleichen kann, erwächst aus dem Herzen, das liebt.

24. Tag

Wissenschaftlich gesehen ist die Materie heute Bewegung und Energie. Hinter diesem Spiel physikalischer Kräfte steht eine subtilere Kraft, die sich wissenschaftlich als letztes Prinzip betrachten lässt: das Bewusstsein Gottes, das allgegenwärtige Schöpfungswort, der Wille Gottes, der alles im Dasein erhält.

Dieses Bewusstsein Gottes ist die Liebe, die höchste und reinste Liebe, die alles in sich trägt. Diese Liebe wohnt in deinem Herzen als die Seele deiner Seele und das Leben deines Lebens. Durch sie kannst du zur Einheit mit dem Göttlichen gelangen.

25. Tag

Liebe ist nicht nur Gott, sondern zugleich der Weg zur Erfahrung Gottes.

Hast du Liebe, dann hast du alles, dann hast du Weisheit, Schönheit und Unsterblichkeit. Du hast ewige Weisheit gewonnen, auch wenn die Gedanken kommen und gehen. Du hast die Freude nie endender Liebe, auch wenn die Gefühle aufsteigen und wieder verschwinden.

Liebe ist das Geheimnis aller Höherentwicklung und die höchste geistige Disziplin auf dem Weg zur Wahrheitserfahrung.

26. Tag

Die Liebe Gottes, die überall zugegen ist, soll für dich erfassbar werden.

Dies wird möglich durch deine Hingabe an Christus, der eine Verkörperung des Lichtes Gottes ist.

Weisheit, Licht und Liebe sind ein und dasselbe. Wahrheit, Christus und Gott sind ein und dasselbe.

27. Tag

Mit der Gegenwart Gottes, die Himmel und Erde erfüllt, die alles sieht, segnet und erhebt und dich stets umgibt, ist Christus eins.

Die Einheit des Wesens Christi mit dem göttlichen Vater, die dynamische Erfahrung, die Christus vom himmlischen Vater hatte, das wunderbare und ewige Einssein Christi mit dem Vater ist die wesentliche Grundlage des Christentums.


28. Tag

Die Bibel warnt uns: „Richtet nicht, auf dass ihr nicht gerichtet werdet!“

Prüfe dich selbst, und du wirst sehen, dass du noch sehr viel an dir selbst arbeiten musst. Was hast du deshalb für ein Recht, andere zu kritisieren?

Wenn du dich aber selbst prüfst, wenn du sehr wachsam, intelligent, weise, aufrichtig, ernsthaft und von Glaube und Hingabe an Gott erfüllt bist, dann wirst du in der Lage sein, alle Gefahren und Schwierigkeiten, die dir drohen zu erkennen und auch den Weg zu finden, auf dem du aus ihnen herauskommen kannst.


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Februar 2022

Monatliche Zeitschrift, Jahrgang 47, Nr. 544

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Omkarananda Ashram

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