Swami Omkarananda

Gedanken zum Tag

August 2020

Kalender Jan2000



1. Tag

Die Bedeutung der Gnade für die geistige Entwicklung kann nicht hoch genug eingeschätzt werden.

Gnade ist sehr notwendig, nicht nur, dass das menschliche Herz nach dem Göttlichen hungern soll, sondern das Göttliche muss das strebende menschliche Wesen auch akzeptieren.

Wo Gnade ist, da sind alle Wunder, da ist wahre Reinheit, wahrer Friede, wahre Güte.



2. Tag

Gebet ist nichts anderes als Auslieferung an die göttliche Gegenwart, die man in seinen besten Augenblicken fühlen kann.

Das Göttliche ist eine Kraft, eine Liebe – grenzenlos, unendlich –, der wir uns ausliefern können, und wenn wir das tun, werden wir feststellen, dass wir dadurch nur umso reicher an Kraft, Intelligenz und Vollkommenheit geworden sind.

3. Tag

Wo Gnade ist, da sind alle Wunder, da ist wahre Reinheit, wahrer Frieden, wahre Güte.

Ohne Gnade ist selbst die Güte noch mit Mängeln behaftet oder steht auf schwachen, schwankenden Beinen.

Nur jene Güte ist bleibend und wunderbar, die aus dem Göttlichen, der göttlichen Gnade, aus einem entfalteten geistigen Wesen hervorgeht.

4. Tag

Nur der kann als rein bezeichnet werden, der von der göttlichen Gnade berührt ist.

Nur die Güte, die aus Gott stammt, die aus der göttlichen Gnade und geistigen Entwicklung hervorgeht, ist bleibende Güte.

Der Mensch ist dann wahrhaft rein und ohne Makel, wenn das Göttliche selbst darauf achtet.

5. Tag

Wenn du mit Problemen beladen bist, trifft Gott in seiner selbstlosen, allumfassenden verständnisvollen Liebe Vorkehrungen zur Lösung deiner Probleme. Nur Geduld musst du haben!

Lebe nicht mit dem Problem, sondern mit Gott, und das Problem verschwindet.

Lebe nicht mit dem schlechten Wetter, sondern mit Gott, und das schlechte Wetter ist kein schlechtes Wetter mehr.

6. Tag
Die Liebe in ihrem höchsten Zustand ist Gott selbst. Deshalb hast du, wenn du das Göttliche liebst, die höchsten Dimensionen der Liebe erlangt.

7. Tag

Glück kommt nur aus der Erfahrung des Göttlichen, und die ist unmöglich, wenn das Herz steinhart und voller Unreinheiten ist.

Ein reines Herz, ein gutes, selbstloses Herz ist zart und empfänglich für die Gottgegenwart und erlebt diese infolgedessen auch.

Das Glück liegt also in dir selbst, nicht in äußerlichen Dingen.

Unendliches Glück ist im Göttlichen in dir enthalten, und dieses Glück ist von allem unabhängig.

8. Tag

Unendliche Freiheit, unendlicher Friede, unendliche Macht und Erkenntnis sind in dir.

Versuche sie zu entfalten, indem du das begreifst. Lass das Königreich Gottes sich aus dir erheben, durch dich wirken und arbeiten, durch dich leben!

Lass nicht kleine, schmutzige Gefühle dein äußeres Leben entstellen und die Harmonie unter Menschen stören, sondern lass Stärke, Liebe, Licht und Frieden von dir ausstrahlen!

9. Tag 

Ein Mystiker zu sein ist keine peinvolle, sondern vielmehr eine freudvolle Sache.

Heilige werden oft als Narren bezeichnet, weil sie im Herzen zu gut sind für die Welt und ihre Weisheit zu hoch für deren Verständnis.

Sie sind ein zu großes Wunder, als dass die Welt sie begreifen könnte. Keiner versteht die Motive eines Mystikers. Sein Handeln sieht daher oft nach Narrheit aus, doch sind seine Taten unsterblich.

10. Tag

Wenn sich dein individuelles Bewusstsein im Licht, im Frieden und in der Freude des unendlichen Bewusstseins Gottes auflöst, gehst du über die Grenzen der Materie, über die Grenzen von Raum und Zeit hinaus und kannst als ein zu Lebzeiten Befreiter betrachtet werden.

11. Tag

Unser Herz, unser Geist und unsere Seele müssen offen sein, dann erst können wir hier und jetzt das endlose Glück, den Frieden, die Vollkommenheit Gottes erfahren.

Dann geschieht es, dass unser Bewusstsein plötzlich ins grenzenlose Licht göttlicher Vollkommenheit und Seligkeit hinein befreit wird.


12. Tag

Intuitive Erfahrung, offenbarende Zustände des inneren Bewusstseins eröffnen uns die einzige Wirklichkeit, nämlich die Grenzenlosigkeit der göttlichen Existenz, die eine Unendlichkeit von Bewusstsein und Freude ist.

In unserer inneren Einheit mit dieser höchsten, allgegenwärtigen Wirklichkeit, die sich ihrer selbst als Unendlichkeit des Friedens, der Schönheit und Vollkommenheit bewusst ist, transzendieren wir die Erfahrung des RaumZeitUniversums vollständig und finden uns vollkommen frei von allen Grenzen der Endlichkeit und Individualität.

13. Tag

Weihe Gott täglich einige Zeit, reserviere jeden Tag ein oder zwei Stunden allein für Ihn. Nimm Zuflucht zu Stille und Einsamkeit. Überwinde weltliche Besessenheit und die von ihr ausgehende Unruhe durch Meditation.

Im Laufe deines Fortschritts wirst du die Kraft der Unterscheidung erlangen, und die Sehnsucht nach Befreiung aus der Knechtschaft der Sinne wird stärker werden.

Wenn die innere Reinigung schließlich vollständig ist, wirst du in die Einheit mit dem allvollkommenen Gott eingehen.


14. Tag

Du bist größer als deine Dunkelheit. Denke immer an diese Tatsache! Deine Dunkelheit ist für dich etwas Äußerliches. Wärst du nicht größer als deine Dunkelheit, wärst du nicht voller Intelligenz und Bewusstsein – wie könntest du die Dunkelheit überhaupt wahrnehmen?

Du bist der Dunkelheit immer überlegen, du bist immer größer als sie. Du bist Herr über die Dunkelheit.

Wenn Dunkelheit dich erfüllt, dann versuche mit Hilfe des sehenden Bewusstseins in dir, die Dunkelheit mit dem Licht des Bewusstseins zu überfluten. Du kannst die Dunkelheit durch das beobachtende Bewusstsein in dir, das von Licht erfüllt ist, auflösen. Lade die Dunkelheit mit der Kraft des Mantras auf, und alles Dunkle wird Licht werden.

15. Tag

Furchtlosigkeit ist natürlich für dich. Eine alles überwindende Kraft ist für dich natürlich. Liebe ist für dich natürlich. Überwindung und Sieg sind für dich natürlich.

Stelle dich deshalb immer auf die Seite dieser positiven göttlichen Eigenschaften des Unendlichen. Akzeptiere keine Niederlage, kein unglückliches Gefühl, keine Sorge, keine Schwierigkeit, keine Dunkelheit, keine Disharmonie, nichts Hässliches, nichts Böses, nichts Falsches, keine Unwissenheit!

Weise alles Negative zurück, überwinde es mit Hilfe der positiven Kräfte in dir!

All diese negativen Eigenschaften sind nicht wirklich. Sie sind nur wirklich solange wir das Licht in uns unterdrücken und weil wir das, was wir selbst in Wirklichkeit sind, nicht zum Ausdruck bringen.

Wir sind Licht, Bewusstsein, Schönheit, Harmonie, Liebe und das höchste Gute. Das ist unser wahres Wesen.

16. Tag

Wenn man eine Unendlichkeit von der Unendlichkeit wegnimmt, bleibt immer noch Unendlichkeit übrig.

Das ist die Mathematik des Göttlichen.

In menschlicher Mathematik ist eins minus eins gleich null. Doch in der Mathematik des Göttlichen kann das Unendliche nicht erschöpft werden.

Unendlichkeit ist das, was nicht ausgeschöpft werden kann. Man kann deshalb von dieser Unendlichkeit eine Unendlichkeit nach der anderen abziehen – es macht keinen Unterschied.

Die Unendlichkeit hat sich dadurch um nichts verringert; sie ist immer noch voll, immer noch und für immer unendlich.

17. Tag

Dein liebendes Herz ist dein größter Schatz – es ist das Gold in dir.

Gott ist nicht beeindruckt von deinem Heroismus in der Welt, deiner großen Intelligenz, deinem großen Reichtum.

Er liebt dein liebendes Herz; und wenn dein Herz Gottes Wesen und Charakter immer ähnlicher wird, wirst du unsterblich, und alles wird wunderbar sein mit dir: Das ist das Gold in dir.


18. Tag

Alles, was in unserem Gemüt geschieht – subjektiv oder objektiv –, ist außerhalb des Sehers. All das verändert sich, geht vorbei.

Mit keinem deiner Sinne kannst du den Seher erkennen oder wahrnehmen. Die Intelligenz kann die Gedanken in deinem Gehirn sehen. Das ist eine subjektive Erfahrung.

Alle subjektiven Erfahrungen finden in deinem psychischen und mentalen Wesen statt. Alles vergeht, verändert sich, ist bedingte, falsche Erkenntnis.

Der Seher sieht all das. Der Seher ist anders als alles.

19. Tag

Jedes durch ein Hilfsmittel erlangte Wissen ist indirektes Wissen und kann dich deshalb hie und da einmal in die Irre führen. Alles wird durch etwas anderes erfahren, während der Seher in dir einzig die direkte Erfahrung hat.

Der Seher sieht deine sehende Intelligenz. Diese sehende Intelligenz ist wiederum nur ein Instrument.

Sobald du aber deine Position in dieser sehenden Intelligenz aufgibst und im Seher untertauchst, wie du es im Tiefschlaf tust, dann hast du direkte Erfahrung; dann erfährst du ohne die Vermittlung eines Instruments. Eine solche Erfahrung ist eine unmittelbare Erfahrung: Du wirst zu dem, was du erfährst.

20. Tag

Schau die leuchtenden Sterne an: Stelle dir einmal das Gewicht so eines Sterns vor! – In einem Traum siehst du einen großen Stern. Das Gewicht dieses Sterns im Traum ist das gleiche wie das Gewicht des Sterns, den du im Wachzustand am Nachthimmel siehst!

Obwohl du in deinem Traum vielleicht ein ganzes Universum siehst und somit in dir trägst, spürst du nichts von einem Gewicht desselben. Es belastet dich auch nicht.

Genauso wenig ist auch das äußere Universum eine Last für den Seher in dir, der dieses ganze große Universum in sich trägt – und dieses ganze Universum hat kein Gewicht für diesen Seher.


21. Tag

Die Erfahrung unseres eigenen Wesens, von vielen Standpunkten aus gesehen, erschließt uns, dass wir Ebenen des Seins besitzen, die bei Weitem jene transzendieren, die von der modernen Psychologie erkannt, studiert und aufgelistet wurden.

Wir sind nicht nur, was wir unserem äußeren, physischen Gewahrsein nach zu sein scheinen. Das bewusste individuelle Wesen ist nur ein Fragment unseres wirklichen Wesens.

Hinter dem bewussten individuellen Wesen, unserem bewussten Gewahrsein, befindet sich das unterbewusste Wesen; darunter wiederum ist das weite Feld des Unbewussten. Aber diese drei erschöpfen noch nicht unser ganzes inneres Sein; sie machen nicht unser gesamtes inneres Wesen aus. Es handelt sich dabei nur um kleine, relativ unbedeutende Schichten unseres Bewusstseins. Dahinter steht das unendliche, überbewusste göttliche Individuum.

22. Tag

Versuche doch einmal, ein ideales Leben in dieser Welt zu führen, ein Leben nach deiner eigenen Vorstellung, das glücklichste Leben, dem es an nichts mangelt.

Nun, nach einiger Zeit wird es zu Ende sein. Die Hand der Zeit wird es hinwegwischen.

Auch tausend Jahre sind schnell vorbei, ob es tausend Jahre im Traum oder auf dieser Welt sind oder auch tausend Jahre in einer Himmelswelt.

Es bleibt ein Leben in Zeit und Raum und trägt schon allein aus diesem Grund seinen Gegensatz in sich.


23. Tag

Dieses Wesen – der Seher in dir – ist der wahre Gott, die Wahrheit, das Ewige, das Absolute, das Unsterbliche.

Nur ein Leben im Ewigen und Absoluten ist wirkliches Leben. Außerhalb davon ist auch das Leben eines Gottes nur mit Problemen behaftet.

24. Tag

Die Menschen dieser Welt kennen die Schätze und Freuden des Lebens nicht wirklich, solange sie nicht die Wahrheit selbst berührt haben, solange sie sich nicht des Königreichs Gottes bewusst geworden sind und die Tatsache erkannt haben, dass ihre wahre Stärke in Gott liegt und sie ohne Ihn überhaupt nicht bestehen können.

Nichts kann ohne Ihn sein.

25. Tag

Gott ist die Ursache von allem. Er hat die Welt erschaffen. Er ist der Ursprung aller Dinge.

Als abstrakte Wahrheit und zeitlose Realität ist Er uns fern, doch als Christus ist Gott uns nahe.

Er ist es, der als Liebe zu uns kommt. Er ist das Herz Gottes. Er ist gekommen, uns zu erlösen, die Augen unseres Geistes zu öffnen und unser Leben der Vollkommenheit des Vaters entgegen zu führen.

26. Tag

Es kommt nicht darauf an, was wir im Alltag sind. Wie bescheiden unsere Stellung in der menschlichen Gesellschaft auch sein mag, eines allein ist wichtig, nämlich ob wir von der Gnade Gottes berührt sind oder nicht.

Hat die Gnade uns berührt, haben wir alles erreicht.

Wir sind dann stark und gesegnet, und keine Herausforderung des Lebens kann uns beeindrucken.

Die Gnade löst jede Schwierigkeit für uns, enthebt uns der Bedingtheit menschlichen Daseins und überrascht uns jeden Augenblick aufs Neue, indem sie uns mit einem kostbaren Frieden, mit Licht und großer Kraft erfüllt.

27. Tag

In Herz und Geist bin ich mir immer der zeitlosen Wirklichkeit und der Wunder des Göttlichen bewusst.

Daher stammt meine Furchtlosigkeit, meine Freude, mein Glaube und meine Stärke. Ich lebe in einem Raum erleuchteter innerer Erkenntnis.

Und das ist auch für dich möglich, wenn du weiter und mit Beständigkeit das Mantra wiederholst, über Gott nachdenkst und Ihn liebst. Wisse, dass dieser Gott wirklicher ist als deine Hände und Füße.

Ich lebe in der Dimension der Wirklichkeit. Deshalb werde ich von all diesem äußeren Chaos nicht im Geringsten berührt.



28. Tag

Gott selbst ist im Menschen – Es ist alles im Menschen.

Die gesamte äußere Schöpfung, die entferntesten Sterne sind in uns selbst.

Weil wir jedoch in der Verblendung des Nichtwissens befangen sind, fern von der Einheit mit dem Göttlichen, erfahren wir eine Welt der Objektivität.

Solange der Mensch sich als Körper versteht, erlebt er die Dinge als außerhalb seiner selbst.

Sobald er sich als reines Bewusstsein erkennt, weiß er, dass er alle Dinge in sich trägt!

29. Tag

Betrachten wir den Menschen vom Standpunkt der höchsten Wirklichkeit, vom letzten Prinzip aus, dann gewinnen wir eine vollkommen neue Perspektive.

Unser Blickfeld weitet sich. Neue Horizonte tun sich auf. Es eröffnet sich uns eine neue Schau des Menschen.

Wir sehen ihn im rechten Licht und gewinnen die Zuversicht, dass jede Herausforderung, mit der das Leben an uns herantritt, uns gewappnet findet, allen noch so schwierigen Umständen zu begegnen und aus ihnen als Sieger hervorzugehen.


30. Tag

Von ganz großer Wichtigkeit ist das Wissen um unser eigentliches Wesen, das besonders bei allen, die in verantwortungsvollen Positionen an der Spitze einer Regierung, Verwaltung oder eines Unternehmens stehen, stets im Hintergrund des Bewusstseins lebendig sein sollte, denn dann werden sie fähiger sein, den Menschen in rechter und selbstloser Weise zu dienen.


31. Tag

Wenn wir uns wirklich selbst erkennen, wird das Leben sehr viel leichter, und all unsere Ängste verschwinden.

Wir werden überraschender Möglichkeiten unseres Bewusstseins gewahr, die nicht nur unsere Probleme lösen, sondern wertvolle Qualitäten hervorrufen.

Diese werden sodann als Attribut des inneren Bewusstseins offenbar.


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August 2020

Monatliche Zeitschrift, Jahrgang 45, Nr. 526

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Omkarananda Ashram

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