Swami Omkarananda

Gedanken zum Tag

April 2005

Kalender Jan2000



1. Tag

Der leere Raum ist leer für dich. Er ist nicht leer für das Bewusstsein. Alles ist überall für das Bewusstsein. Es macht alles möglich.

Es macht das Unmögliche möglich. Es kann den Sommer zum Winter machen und umgekehrt. Es trägt alle wesentlichen Hilfsquellen in sich selbst.

Wenn du ein Haus bauen willst, brauchst du als nötige Voraussetzung allerlei Materialien. Du musst in verschiedene Geschäfte gehen und das Material zusammenkaufen; aber das Bewusstsein hat alle Möglichkeiten in sich selbst versammelt - es ist vollkommen unabhängig.

2. Tag

Das Bewusstsein erschafft ein Haus mit den Materialien, die es selbst erzeugt. Und es kann alles erschaffen, was es will: Ziegel, Eisenstangen, Zement, Wasser und die Maurer noch dazu. Es erschafft alles. Es trägt alles in sich selbst.

Das, was du eine materielle Struktur nennst, trägt in sich eine Bewusstseinsstruktur. Diese Bewusstseinsstruktur enthält in sich die Lichtstruktur, die Struktur des göttlichen Lichts.

In dem Augenblick, in dem du das Mantra aussprichst, rufst du in der Tat die göttliche Gegenwart hervor.

3. Tag

Du bist direkt in der Gegenwart des Göttlichen, wenn du das Mantra wiederholst. Das heißt, du solltest darauf achten, dass du rein bist. Dein Körper sollte rein sein, dein Herz sollte rein sein, deine Hände sollten rein sein, dein Denken sollte rein sein; wenn nicht, wirst du einen Schock bekommen, ein Unglück wird sich ereignen.

Der Arzt wagt sich nicht an eine Operation heran, ohne vorher seine Hände mit speziellen, keimfreien Handschuhen zu schützen. Tut er das nicht, schadet er womöglich sich selbst und dem Patienten. Für alles gibt es bestimmte Bedingungen, die zuerst erfüllt werden müssen, wenn es erfolgreich ausgeführt werden soll. Wenn du die mystischen Silben wiederholen möchtest, musst du zuerst die Bedingungen erfüllen. Du solltest ein reines Herz und Hingabe ans Göttliche haben; und du solltest das Göttliche über alles lieben.

4. Tag

Betrachte jeden als eine Manifestation des Bewusstseins, denn Bewusstsein ist der Träger des Lichts. Betrachte alle als Manifestationen Gottes, dann kann es keinen Betrug geben, dann wirst du andere nicht verletzen wollen, nicht hassen, nicht verachten; dann hast du Kontrolle über Eifersucht, Ärger und Zorn.

Alles ist wunderbar! Wenn du dann die mystischen Silben wiederholst, werden die Ergebnisse gut sein, und das Göttliche kommt und wohnt gerne in deinem Herzen.

Wenn du aber trotz vieler Unreinheiten die mystischen Silben wiederholst und damit die göttliche Gegenwart hervorrufst, dann beleidigst du das Göttliche, da das Umfeld für Es nicht akzeptabel ist. Es läuft davon und lässt dich alleine zurück.

5. Tag

Was geschieht mit der göttlichen Gestalt, die du durch das Aussprechen des Mantras hervorgerufen hast? - Wenn dein Herz rein ist, tritt sie in deine innere Seele ein und wird ein Teil davon. Wenn dies geschieht, wird deine Seele strahlender, denn das Licht im Klangkörper des Mantras geht in deine Seele ein und lässt sie ein wenig heller leuchten. Das gilt auch für das Objekt, über das du meditierst. Wenn du ein Bild hast mit der Darstellung einer göttlichen Form, einer Form also, die das Göttliche für dich repräsentiert, und wenn du davon überzeugt bist, dass dieses Bild göttlich, allwissend, allsehend, all-liebend und lebendig ist, wenn du dann vor diesem Bild das Mantra wiederholst, dann geht das Licht des Mantras auch in dieses Bild hinein, und das Bild wird mehr und mehr eine Quelle der Inspiration für dich - du brauchst es nur anzusehen und fühlst dich inspiriert -, denn durch deine lang anhaltende Mantrawiederholung sammelt das Bild immer mehr vom Licht des Mantras in sich an.

6. Tag

Es gibt Leute, die haben gerne Steine - Edelsteine. Sie wissen aber oft rein gar nichts über die Psychologie, die dahinter steht. Es gibt auch eine Wissenschaft der Steine, eine Psychologie der Steine. Bestimmte Steine besitzen die Fähigkeit, die Mantra-Kraft aufzunehmen und zu bewahren; sie werden dann zu einem Mittelpunkt des Ausdrucks dieser Mantra-Kraft. Es gibt Steine, die besonders dazu geeignet sind, mehr als andere Steine oder Metalle beispielsweise. Was ist ein Stein letztlich anderes als eine Struktur des Bewusstseins? - Steine können die Kraft der Mantras aufnehmen, sie können das Göttliche beherbergen. Ein Stein, der solchermassen mit dem Licht des Göttlichen aufgeladen ist, ist das Göttliche selbst. Ein Gesandter Gottes wohnt in ihm.

Wie mit dem Stein, so verhält es sich auch mit einem Bild oder einem Mandala. Wohin geht das im Stein oder Bild gespeicherte Licht, wenn man sie zerstört? - Es geht in die Seele der Person ein, die es (mit Hilfe des Mantras) geschaffen hat. Das ist eine zeitlose Wissenschaft, so alt wie das Göttliche selbst.

7. Tag

Die mystischen Silben sind nicht Teil der menschlichen Sprache, aus Buchstaben des Alphabets zusammengesetzt.

Es sind Töne, die dem Kosmos innewohnen. Sie sind der Klang der Wahrheit, das Wort Gottes.

Es ist ein weltweiter Unterschied zwischen einem von Menschen geschaffenen Namen und dem Ton oder Laut der Wahrheit.

Der Laut der Wahrheit und die Wahrheit selbst sind nicht etwa zwei verschiedene Dinge. Sie sind ein und dasselbe. Die gleiche Kraft, welche die Wahrheit besitzt, besitzt auch der Laut der Wahrheit. So sind Wissen, Weisheit, Liebe, die in der Wahrheit sind, auch im Laut der Wahrheit. Der Laut der Wahrheit ist die Wahrheit selbst.

8. Tag

Wenn Du "Wasser" sagst, ist dann plötzlich Wasser auf dem Tisch? - Sicher nicht. Das Aussprechen dieses Wortes bringt kein Wasser hervor. Es ist nur ein beliebiger Name. Der Name ist nur ein Mittel, um das Vorhandensein von Wasser anzudeuten; er ist ein Hinweis, ein Symbol.

So ist auch der Name "Jesus" oder "Krishna" ein Symbol. Das heißt, wenn du den Namen aussprichst, steht Krishna deswegen nicht gleich vor dir. Er ist irgendwo und hört dich vielleicht den Namen aussprechen.

Wenn du aber die mystischen Silben aussprichst, entsteht sofort die Gestalt des Göttlichen; Gott selbst steht dann vor dir. Die mystischen Silben auszusprechen, bedeutet das Gleiche wie die Göttliche Gegenwart unmittelbar hervorzurufen.

Das ist der Unterschied, und darum die Notwendigkeit der Qualifikation für den Gebrauch mystischer Mantras.

9. Tag

Die mystischen Silben sind unveränderlich. Sie sind überall und zu allen Zeiten die gleichen.

Sie sind die Seele der Wahrheit und als solche unabhängig von Religionsformen und Kulturen.

Sie sind ewig und unwandelbar. Sie sind die Laute der Wahrheit und im ganzen Universum gegenwärtig.

10. Tag

Die Wissenschaft in ihrem gegenwärtigen Entwicklungszustand befasst sich immer noch mit der Erforschung von Objekten. Sie muss erst noch einen bedeutenden Fortschritt machen, bis es ihr endlich gelingen wird, auf endgültige Tatsachen zu stoßen, endgültige Realitäten von grundlegendem Charakter zu entdecken.

Erst dann kann die Wissenschaft zu einem Führer im Leben, zu einer kulturellen und erleuchtenden Kraft emporsteigen.

Je mehr der Fortschritt der Wissenschaft auf höchster Ebene vorangetrieben wird, desto größer sind auch die Möglichkeiten für den Menschen, der letzten Wirklichkeit zu begegnen und sie zu erfahren. Die größten Genies in der Geschichte der Menschheit haben sich mit der Möglichkeit der Erkenntnis dieser Wirklichkeit beschäftigt. Diese Wirklichkeit oder Wahrheit ist das höchste Objekt menschlichen Wissensdrangs. Sie ist gleichzeitig das höchste Objekt menschlicher Erfüllung.

11. Tag

Die letzte Wirklichkeit ist überall gegenwärtig. Die Luft, die wir atmen, befindet sich innerhalb dieser Wirklichkeit. Der ganze Kosmos, den wir wahrnehmen, ist in dieser Wirklichkeit enthalten.

Und diese Wirklichkeit ist allsehend und allwissend. Das ist eine grundlegende geistige Wahrheit.

 

12. Tag

Beobachten wir einmal die Luft um uns herum: Wir nehmen sie nicht mit den Augen wahr, obwohl sie uns am Leben erhält. Sie ist eine Kraft. Sie ermöglicht und erhält Leben. Ohne Luft können wir nicht einmal eine halbe Stunde leben. Sie ist das erhaltende Element des Lebens. Alle anderen Werte beruhen auf diesem primären Wert.

Die letzte Wirklichkeit wiederum ist das erhaltende Prinzip eben dieses Prinzips der Luft, welches seinerseits das Leben erhält. Die letzte Wirklichkeit ist unsichtbar für die physischen Augen, und doch trägt sie die Luft und das ganze Universum in sich und verleiht ihnen ihr Sein. Diese mächtige Wirklichkeit, die auch Gott genannt wird, befindet sich überall, so wie sich die Luft überall in dieser Welt befindet. Da sie aber unendlich feiner ist als Luft, ist sie auch unendlich schwieriger wahrzunehmen. Es ist aber durchaus möglich, dass etwas, das wir nicht sehen, das Herz allen Lebens sein kann. Wie die Luft unentbehrlich ist für unser Leben, so ist das Göttliche unentbehrlich für eben dieses Leben unseres Lebens. Das Göttliche ist der höchste Erhalter von allem, was existiert. Seine Unsichtbarkeit gibt uns nicht das Recht, Seine Gegenwart zu verneinen.

13. Tag

Der Raum manifestiert sich im Göttlichen und löst sich wieder im Göttlichen auf, in der grenzenlosen göttlichen Intelligenz.

Schau den Himmel an: Die Wolken kommen und verschwinden wieder. Die Wolken des Universums entstehen und lösen sich wieder auf. Das geschieht immer wieder, in endlosem Zyklus. Das ist das Wirken der göttlichen Intelligenz.

Wissenschaft kann ein Werkzeug der Erkenntnis der letzten Wirklichkeit sein. Intuition, Hingabe, Offenbarung, Erleuchtung - das sind alles Methoden zur Wahrnehmung der letzten, göttlichen Wahrheit. Die Vernunft in ihrer höchsten Blüte, in ihrer gereinigten Form, in der Schärfe ihrer Wahrnehmungskraft und die Wissenschaft in ihrer vollendeten Form sind ebenso Methoden zur Erfahrung der Wahrheit.

Je größer der menschliche Geist, desto durchdringender ist seine wahrnehmende Intelligenz, desto größer ist der Ausschnitt der Realität, den er erfährt.

14. Tag

Die Verbreitung spirituellen Wissens ist wertvoller als die Verbreitung irgendeines anderen Wissens.

Die menschliche Gesellschaft auf der ganzen Welt erfährt eine vollständige Veränderung durch die Verbreitung spirituellen Wissens. Millionen von Menschen werden ihre Ängste verlieren und bleibenden Frieden, Stärke und Glück finden, wenn sie sich wahres Wissen über geistige Dinge aneignen.

Genau das ist es, was die Menschen dringend brauchen. Die Art von Literatur, welche die Leute gewöhnlich lesen, scheint eher die Kräfte der Unwissenheit und der Dunkelheit in ihnen zu stärken, als sie zum Licht zu führen. Es ist die Verbreitung spirituellen Wissens, die von erstrangiger Bedeutung ist. Dieses Wissen kann das menschliche Leben von seinen Schwierigkeiten und Begrenzungen erlösen.

 

15. Tag

Die Erkenntnis des Göttlichen löst die Dunkelheit der Unwissenheit auf, die die Ursache aller Arten menschlicher Schwierigkeiten darstellt. Durch die Erkenntnis der göttlichen Wahrheit wird das Unbewusste mehr und mehr geläutert und verfeinert. Ängste um Gegenwärtiges und Zukünftiges verschwinden. Der Mensch ist dann keine Kreatur der Materie und der Natur mehr, sondern ein Licht im Licht des Göttlichen.

16. Tag

Es ist eine Tatsache, dass überall Luft ist. Die Luft befindet sich innerhalb von etwas, das wir "Raum" nennen; dies ist eine weitere Tatsache.

Der Raum wiederum befindet sich in einem anderen Prinzip, das wir die "göttliche Wahrheit" oder die "göttliche Intelligenz" nennen. Das ist eine endgültige Tatsache, das letzte Prinzip, die letzte Wahrheit.

Mehr als in der Luft leben wir in den mächtigen Wundern, in der Liebe, Schönheit und Vollkommenheit des Göttlichen. Im Einklang mit der göttlichen Intelligenz zu sein heißt, die besten Ergebnisse menschlichen Wissens zu übertreffen und zu transzendieren.

17. Tag

Was ist das höchste, das größte "Ding" im ganzen Universum? - Es ist der Raum; denn alles befindet sich im Raum. Alle Universen befinden sich im Raum. Der Raum ist weiter als alles andere innerhalb der Schöpfung, ja, größer als die ganze Schöpfung zusammengenommen.

Obschon der Raum gewissermassen "nichts" ist, trägt er doch alles. Er ist so subtil, dass man ihn nicht verbrennen, nicht verschmutzen, nicht zerschneiden kann. Rein äußerlich gesehen ist der Raum die höchste Realität. Er ist der sichtbare Ausdruck Gottes. Er ist eine mächtige Schöpfung. Er ist immer rein, unzerstörbar, auch wenn Welten zusammenstoßen.

18. Tag

Subtiler als der Raum ist das Göttliche! Näher als der Raum ist dir das Göttliche! So wie alle Erfahrungen auf den Raum gegründet sind, so ist der Raum seinerseits auf das Göttliche gegründet. Keine Erfahrung ist ohne das Göttliche als ihre Grundlage möglich. Diese universelle Wirklichkeit, das Göttliche, diese unableugbare Wirklichkeit, ist das Allersichtbarste für jene, die frei sind von Unwissenheit, während sie für jene, die von Unwissenheit überwältigt sind, völlig unerkennbar bleibt.

Die menschliche Unwissenheit hat eine mächtige Wirkung: Sie macht das Allersichtbarste unsichtbar. Das Allersichtbarste ist das Göttliche. Das, was dich erhält, ist gerade das, was sich deiner Sicht entzieht. Das ist die große Wirkung der Unwissenheit, der Unreinheit. Die "Erbsünde" des Christentums ist nichts anderes als diese große Unwissenheit, die die Ursache aller anderen Ursachen von Unwissenheit ist, aller anderen Formen von Schwäche, Begrenzung, Übel, Irrtum, Sünde.

19. Tag

Alles im Raum wandelt sich. Aber wandelt sich der Raum? - Nein, er wandelt sich nicht - nie. Die Wolken kommen, die Wolken gehen; der Raum aber bleibt, was er war - für immer. Die Welt verändert sich jeden Augenblick, der Raum nicht. Unser Denken, unser Fühlen, unsere Erfahrung verändern sich dauernd; die Umstände, in denen wir uns befinden, ändern sich. Alles ist in steter Veränderung begriffen. Der Raum aber bleibt sich immer gleich.

Wie der Raum ist auch die Wahrheit unwandelbar. Die Wahrheit ist die unwandelbare Wirklichkeit, und der Raum ist die unwandelbare Wirklichkeit. Die Wahrheit, die im Raum wohnt und den Raum ausbreitet, ist in uns allen. Wir können dem Raum sowie auch der göttlichen Gegenwart nicht entfliehen.

20. Tag

Obwohl der Raum selbst sich nicht bewegt, lässt er alles in ihm Enthaltene sich bewegen; er ermöglicht erst alle Bewegung. Obschon die Wahrheit sich nicht bewegt, macht sie alle Bewegung erst möglich.

Was verbindet uns mit den Sternen? - Der Raum. Der Raum, der Milliarden Lichtjahre von uns entfernt ist, ist auch hier bei uns. Er ist dort, und er ist hier.

Wo befindet sich dieses gesamte Universum? - Im Raum. Alles hat sein Dasein im Raum, besteht im Raum. Genauso haben wir unser Sein im Raum der unendlichen Wirklichkeit.

21. Tag

Der Raum mag von Energie, Materie, Dingen, Menschen und Welten erfüllt sein, doch ist er selbst etwas Unbeschreibliches, etwas Größeres als alles, was in ihm ist.

Es mögen sich Schwingungen und Teilchen im Raum befinden, doch ist der Raum anders als diese. Die Teilchen sind vom Raum verschieden, und somit ist der Raum unvorstellbar. Er ist eines von jenen Dingen, die das menschliche Bewusstsein ausweiten und den Menschen von seinen Begrenzungen befreien.

Wenn du den Mond, die Planeten, die Sterne, ja den ganzen Kosmos zerstörst, hast du damit aber nicht auch den Raum zerstört. Der Raum ist immer noch da; er ist unzerstörbar.

Unser Körper ist zerstörbar, aber nicht der Raum, den der Körper einnimmt. Und feiner als der Raum ist die Gottheit in uns.

22. Tag

Ist der Raum entstanden? Wird der Raum vergehen? - Er ist nicht entstanden und wird nicht vergehen.

Die Welt ist entstanden und wird wieder vergehen; ebenso die ganze Schöpfung.

Unser Körper, unsere Gedanken sind irgendwann entstanden und werden irgendwann aufhören zu sein, nicht aber der Raum.

 

Unendlich feiner als der Raum ist das Göttliche, und weil du dem Raum direkt ins Gesicht blickst und das Göttliche im Raum anwesend ist - feiner und durchdringender als der Raum -, blickst du dem Göttlichen ins Gesicht.

Die Stimme der inneren Reinheit sagt dem Menschen: "Mein Herz und meine Seele sind von Angesicht zu Angesicht mit dem Göttlichen."

23. Tag

Da wir immer von Angesicht zu Angesicht mit dem Raum sind, sind wir auch immer von Angesicht zu Angesicht mit dem, was innerhalb des Raums ist, und wovon der Raum nichts weiß: dem höchsten Sein.

Dieses höchste Sein ist - wie der Raum - jetzt in unserem Körper, in unseren Händen, in uns und um uns herum.

24. Tag

Wenn du dich fortgesetzt auf das Wesen des Raums konzentrierst, kannst du Erleuchtung erlangen.

Du kannst den Raum zum Gegenstand deiner Meditation machen. Durch eine solche Meditation dehnt sich dein Bewusstsein aus, du lebst in größeren Dimensionen; dein inneres Bewusstsein wird eins mit der raumlosen Wirklichkeit im Raum.

25. Tag

Wenn du über die Wahrheit meditierst, gelangst du zu einem inneren Raum.

Der Raum im Traumbewusstsein ist nicht identisch mit dem äußeren Raum; es ist ein ganz anderer Raum. Wenn du träumst, du seist in einer weiten, endlosen Wüste, wo befindet sich diese Wüste dann? - Sie ist hier, in dem winzigen Punkt des träumenden Bewusstseins.

Wenn du dich also nach innen wendest, hast du einen anderen, einen inneren Raum. Und wenn du tiefer gehst, bis zum Ursprung dieses Raumes, dann wirst du dein eigenes Sein und Bewusstsein finden. Innen ist es Bewusstsein, außen ist es Raum.

 

26. Tag

Der Geist in uns ist dem Raum überlegen. Der Geist in uns ist feiner als der Raum.

Der Raum ist eine Manifestation der göttlichen Wirklichkeit, der Wahrheit, des Absoluten, des Unendlichen, das den Raum ins Dasein gebracht hat. So ist das Unendliche größer als der Raum.

Und weil der Geist in uns das Unendliche ist, ist er größer als der Raum.

 

27. Tag

Die Wirklichkeit in Schwingung ist Schöpfung.

Der unendliche Gott in Schwingung, in Bewegung, ist Manifestation.

Das Unmanifestierte ist jenseits der Schwingung. Wäre es nicht jenseits der Schwingung, dann wäre es in den Schwingungszustand einbezogen, dann würden dessen Bedingungen, Mängel und Begrenzungen dem Sein Gottes innewohnen.

 

28. Tag

Die Wissenschaft der Physik reduziert alles auf Schwingung, kennt aber nicht die geistige Schwingung, die die Grundlage der physikalischen Schwingungen ist.

Ja selbst was die Schwingungen betrifft, von denen die Wissenschaft spricht, so hat niemand sie bis jetzt gehört, gesehen oder gefühlt. Für die Wissenschaft sind sie etwas wie Hypothesen, unsichtbar auch für sie. Die Wissenschaft schließt von den sichtbaren auf die unsichtbaren Schwingungen.

Die höchste Wissenschaft, die Wissenschaft von der Wahrheit, weiß, dass hinter den physikalischen Schwingungen eine feinere Schwingung steht. Ohne diese Schwingung gibt es überhaupt keine Schwingung.

Und diese Schwingung ist OM.

 

29. Tag

Wir leben in einem wissenschaftlichen Universum. Darin gibt es nirgends eine irrationale Kraft oder irrationale Ereignisse; da gibt es keinen Zufall. Alles ist geordnet und organisiert. Ein jedes ist von jedem abhängig.

Obwohl ein großer Teil des Universums für uns unsichtbar ist, und wir nichts von der unendlichen, unsichtbaren Wirklichkeit sehen, ist es dennoch eine Tatsache, dass die unendliche, unsichtbare göttliche Wirklichkeit dieses sichtbare Universum trägt und erhält.

30. Tag

Es gibt Schwingungen, so unendlich fein, dass im Vergleich dazu Radiowellen wie ein Strom von Wasser oder gar von Eisenstangen erscheinen.

Kann man sich das menschliche Bewusstsein als einen Schwingungszustand vorstellen? - Das äußere menschliche Bewusstsein ist ein Schwingungszustand; unsere Gedanken und Gefühle sind ein Schwingungszustand; unser Gemüt ist ein Schwingungszustand; unsere innere Seele ist ein Schwingungszustand - aber nicht die Wirklichkeit in der Seele. Sie ist das Zentrum von allem. Sie ist mehr als Schwingung: Sie ist die Quelle aller Schwingungen. Sie trägt alle Schwingungen in sich. Sie steht über allen Schwingungen und kann bestehende Schwingungen in sich zurückziehen.

Index WürdigungGedanken zum Tag GzTArchivDivine Light Magazin Freie Online Bücher Bildergalerie AudioVideoLinks

April 2005

Monatliche Zeitschrift,
Jahrgang 30, Nr. 342

Herausgeber: Omkarananda Ashram
Anton-Graff-Strasse 41
CH 8400 Winterthur

Tel: 052 - 202 19 03

Druck und Versand:
Verlag DLZ-Service,
Anton-Graff-Strasse 34,
CH 8400 Winterthur

World Wide Web Edition 2005