Swami Omkarananda

Gedanken zum Tag

April 1993

Kalender Jan2000




 

1. Tag

Dein Erdenleben gleicht einem Blitz auf der Bühne des Daseins. Was ist es, verglichen mit der Lebensdauer der Sterne, der Sonne oder des Mondes? Dein Leben ist so kurz, vergeude diese kostbare Gabe nicht, die Gott Dir geschenkt hat. Alle Möglichkeiten, alle Segnungen, die Gott in die Hände Christi und der grössten Heiligen gab, hat Gott auch Dir gegeben. Wenn Du nicht das Beste aus Deinem Leben machst, indem Du ständig göttliche Gedanken und Gefühle hegst und alle Möglichkeiten entwickelst, die Gott in Dich hineingelegt hat, dann ist es Deine eigene Schuld. Sieh all die wunderbaren Möglichkeiten, die in Dir angelegt sind. Beurteile Deine Würde und Deinen Wert nicht nach äusseren Qualitäten, etwa nach Deinem Aussehen oder Deinem schönen Gesicht, das einmal runzlig wird, sondern beurteile Deinen Wert nach dem Schatz, den Du in Deinem inneren Sein besitzt.

2. Tag

Was ist die Natur des Seins? - Die Natur des Seins ist unbegreifbar, unfassbar. Kannst Du genau sagen, was Du im Tiefschlaf berührst? - Es ist unvorstellbar.

Was Du im Tiefschlaf berührst, liegt jenseits des Erkenntnisbereichs aller Wissenschaften. Kein Wissenschaftler der Gegenwart oder der Zukunft wird jemals in der Lage sein, etwas über die Natur des Seins auszusagen, so sehr sich die Wissenschaften auch entwickeln mögen.

Auch Deine eigenen Vernunft, selbst wenn sie sich voll entfaltet haben sollte, wird kein Wissen von diesem Sein erlangen können.

3. Tag

Bringe jedes Opfer,

um jene unermessliche Quelle des Glücks und der Vollkommenheit, des Friedens,

der Freude,

des Lebens

zu erlangen.

Es ist das Ziel

Deines Lebens.

4. Tag

Was sagen die tausend Seiten der Bibel? - Gott ist in Dir. Gott hat Dich erschaffen. Du bist nach Gottes Bild und Gleichnis gemacht. Du bist Gott selbst. Dein Leben ist ewig. Erkenne das ewige Leben! Die Bibel sagt nicht: "Du wirst sterben." Kein Mensch kann sterben. Was stirbt, ist Staub. Doch selbst der Staub stirbt nicht, nichts in der Natur stirbt. Sogar der Körper, nachdem er zerfallen ist, wird in andere Substanzen umgewandelt. Es herrscht eine ständige Umwandlung in der Natur. Da geht nichts zugrunde, es gibt keinen Verlust. Was zugrunde geht, ist etwas anderes als man selbst. Du bist das einzig Unvergängliche in der ganzen vergänglichen Natur und im ganzen vergänglichen Universum. Alles stirbt, auch Zeit und Raum - alles, die ganze Schöpfung. Aber einer stirbt nicht, und das bist Du. Du stirbst nicht!

 

5. Tag

Was bin ich? - Nicht der Körper. Du kannst meinen Körper töten; das macht nichts. Ich bin nicht der Körper.

Der Körper schmerzt an vielen Stellen; es macht nichts. Ich bin nicht der Körper.

Der Körper ist hungrig, und es ist nichts zu essen da; es macht nichts. Ich bin nicht der Körper.

Ich bin unsterblich. Ich lebe nicht vom Brot.

6. Tag

 

Der körperlose Körper Gottes ist endloses, anfangloses, zeitloses, raumloses Licht, ewiges Licht, all-schönes Licht.

Man braucht nichts in diesem Licht.

Es ist Vollkommenheit, Schönheit, ewiges Leben. Alle Schätze sind da in diesem Licht, eine unendliche Anzahl von Schätzen.

7. Tag

Das Leben ist kein würdiges Leben, solange es nicht von Liebe, Glauben, Güte, Weisheit und Gottbewusstsein erleuchtet ist.

Sobald der Mensch in Berührung mit Gott gekommen ist, ist er erleuchtet. Überall gewahrt er das Königreich Gottes. Schmerz und Freude fallen von ihm ab. Er lebt in einem beständigen Zustand des Bewusstseins absoluten Glücks, in dem er Gott gewahrt, ob er nun seine Augen offen oder geschlossen hat.

8. Tag

Betrachte Dich selbst im Licht der unendlichen Wahrheit. Die höheren Kräfte in Dir sind endlos. Fasse den Entschluss, diese höheren Fähigkeiten zu entfalten. Tief in Dir ist das Königreich des Himmels verborgen, und es ist ohne Ende und unerschöpflich in seiner Kraft. Könntest Du Dich nur mit diesem in Berührung bringen, dann würden Deine Kräfte im äusseren Bereich gewaltig zunehmen.

9. Tag

Sei Dir klar darüber, dass Du nicht bloss der Körper bist, als der Du Dir vorkommst.

Ein ewiges Licht voll endloser Kraft und Macht ist in Dir. Das Bildnis Gottes ist in Dir. Der Atem Gottes ist in Dir. Er ist allvollkommen, allmächtig; er ist Deine wirkliche Seele und Deine Seinsgrundlage.

10. Tag

Der Körper entstand einmal, und er wird einmal vergehen.

Du bist mehr als der Körper; und weil Du Gott liebst und Dir mehr und mehr bewusst wirst, dass Gott in Dir ist, Dich umgibt und Dich beschützt, wirst Du unendliche Kraft erlangen.

11. Tag

Rede Dir niemals ein, Du seiest schwach. Anstatt Dir solche negativen Suggestionen zu geben, oder statt immer nur zu fragen, was Du denn wohl falsch machst, sprich zu Deinem Herzen: "Durch die Gnade Gottes werde ich gesünder, und meine Umstände bessern sich. Alles ist zu meinem Besten und was noch schwierig scheint, wird die Zeit bereinigen. Mein Wille wird zunehmend stärker. Liebe und Frieden strömen von mir aus. Meine guten Wunschgedanken mögen ständig dem Wohlergehen aller Wesen förderlich sein. Ich strahle Liebe aus, und Liebe kehrt zu mir zurück. Durch meine positive Einstellung ziehe ich Erfolg und Gutes herbei. Da ich niemanden hasse, habe ich keinen Grund zu irgendwelchen Befürchtungen."

12. Tag

Du bist am sichersten in den Armen der unendlichen Barmherzigkeit. Darum sei guten Mutes und lasse nicht von Deinem inneren geistigen Streben ab! Bemühe Dich, das innere geistige Leben und Licht ständig wachsen und zunehmen zu lassen, und Du wirst sehen, dass Dir von innen her immer weitere Führung zuteil wird. Unsichtbar wirst Du Hilfe von der hohen Gegenwart und Macht des höchsten Gottes erfahren.

 

13. Tag

Geistige Erfahrung unterscheidet sich von jeder anderen Art von Erfahrung. Geistige Erfahrung bedeutet das Erwachtsein des ganzen Menschen im Unterschied zu einer nur intellektuellen, moralischen oder ästhetischen Aktivität oder einer Verbindung all dieser.

Geistige Erfahrung gibt sich nicht mit weniger zufrieden als mit dem Absoluten.

14. Tag

Nichts in der Schöpfung ist wertvoller, schöner und wunderbarer als der Mensch, weil dieser allein in der Lage ist, das Göttliche, die Quelle unerschöpflicher Schätze und endlosen Lebens zu erfahren.

Und doch gibt es nichts Armseligeres in der Schöpfung als den Menschen, weil er keine Ahnung hat von seiner Herkunft, keine Ahnung vom Göttlichen in ihm, vom Verwurzeltsein seiner inneren Seele im Göttlichen, keine Ahnung von seiner wahren Natur und seinem wahren Sein, in dem er ewig eins ist mit dem unendlichen und ewigen Gott.

15. Tag

Im Lotus des inneren Herzens wohnt das Göttliche als der Mittelpunkt eines jeden Menschen. Diese Mitte hat weder Anfang noch Ende. Obwohl sie nur ein winziger Punkt zu sein scheint, ist sie doch überall gegenwärtig und subtiler als der Raum.

Dieses Herzzentrum ist reines Bewusstsein, es ist alles in allem, doch so fein und unfassbar, dass es für unsere Sinnesorgane nicht wahrnehmbar ist.

16. Tag

Das Streben nach Vollkommenheit muss alle Deine Energien absorbieren:

Anstatt gegen alles Mögliche zu kämpfen, verwende Deine Zeit und Energie dazu, in Gottesliebe zu wachsen, Gott verstehen zu lernen, Deine Liebe auszuweiten, Deine Erkenntnis zu vertiefen, und Deine innere Stärke zu festigen.

 

17. Tag

Das Leben auf Erden, in dieser Welt der Täuschungen, in der Du in Bezug auf Gott schläfst, aber für die Sinne, deren Erfahrungen und deren Welt wach bist, ist eine herrliche Gelegenheit, Deine Erfahrung des Göttlichen zurückzuerlangen, Dich der endlosen Schätze und des ewigen Lebens Gottes zu erfreuen, Dich hin zum Licht, zur Wahrheit, zur Weisheit zu bewegen.

Du bist aus Gott geboren; Du bist jetzt in Gott; Du wirst von Gott erhalten. Du bist aus der unendlichen Vollkommenheit geboren. Du bist unendliche Vollkommenheit, und das sollst Du bewusst erfahren.

18. Tag

Alle Menschen sind tot, obschon sie leben. Warum? -

Weil sie nicht in lebendiger Verbindung mit dem allsehenden, allschützenden, all-liebenden Gott sind, der das Leben ihres Lebens ist.

19. Tag

Wenn Du die mystische Silbe OM wiederholst, berührst Du Deine eigene Seele. Deine Seele und OM sind ein und dasselbe. Die unendliche Wirklichkeit, ewige Freude, ewiger Friede, ewiges Leben und OM sind ein und dasselbe.

OM ist alles.

OM ist die Wahrheit.

OM ist Unendlichkeit.

OM ist die Seele des Göttlichen, die Seele des Ewigen und Unendlichen.

 

20. Tag

 

OM ist der "Stoff", aus dem die Schöpfung besteht. In der ganzen Schöpfung gibt es nichts ausser OM. OM ist die Energie aller Energien, die Intelligenz hinter jeder Intelligenz, die Seele der Liebe, die Essenz aller Schönheit, die Quelle aller Freude, das Leben allen Lebens, das Sein in allem Seienden, die Basis aller Werte und Ideale.

Durch intensive und ausdauernde Wiederholung des OM transzendierst Du den Körper und wirst körperloser, zeit- und raumloser Geist Gottes; die Seele erhebt sich aus der Gefangenschaft des Körperbewusstseins in ihre angestammte Dimension der Unendlichkeit, Ewigkeit, Zeit-und Raumlosigkeit.

21. Tag

Solange Du denkst, Du seist der Körper, verharrst Du in Sünde.

Die Vorstellung "Ich bin der Körper" ist die Ursache des Leidens.

Das macht Dich zum Sklaven der Gegensätze, und Du weisst nicht, wo Deine wirkliche Freude und Deine wahre Stärke liegen.

22. Tag

In tiefer Meditation löst sich die Seele

vom Körper und

geht in einen Bereich jenseits von Zeit und Raum, wo sie als körperlose Schönheit, als Licht der Lichter im Ewigen und Unendlichen weilt.

23. Tag

Im täglichen Leben erinnert Dich alles an den Körper: die Menschen um Dich herum, das Raum-und Zeitgefühl, Hunger und Durst, Deine eigenen Gedanken und Gefühle. So verlierst Du Dich völlig im Körperbewusstsein.

Die Wiederholung des OM ist ein Heilmittel dafür:

Dein Geist geht auf in der allgegenwärtigen, zeitlosen, gestaltlosen, raumlosen Vollkommenheit.

 

24. Tag

In uns und um uns ist die strahlende Wirklichkeit der allsehenden Gottheit. Wir sind in der Liebe Gottes erschaffen, von der Freude Gottes werden wir erhalten, und in uns ist das ganze Königreich des Himmels.

Sei es, dass die Hingabe unser ganzes Herz erfüllt oder göttliche Erkenntnis unsere Intelligenz durchdringt, beide führen uns zur Einheit mit Ihm. Wir werden überall nur noch Gott sehen, unter allen Umständen und in allen Lebenslagen, unsere Energie und unsere Stärke werden unerschöpflich sein, und unser Leben wird zu einem unaufhörlichen Gesang des göttlichen Lichts, der Liebe und der Wahrheit.

 

25. Tag

Alles nimmt ein Ende. Doch die Seele im Innern lässt Dich nicht im Stich; auch ist sie unvergänglich: sie ist zeitlos und ewig. Sie ist das Göttliche.

Werde Dir des Göttlichen bewusst; Es ist Deine wahre Stärke, Dein wahres Licht, Deine wahre Freude, Deine wahre Schönheit und Dein wahrer Friede.

 

26. Tag

Weltlich gesinnte Menschen nehmen Eindrücke von aussen auf, geistige Menschen nehmen Eindrücke von innen, vom Göttlichen in ihrer eigenen inneren Seele, auf.

Sie laden sich auf mit den Energien Gottes und geben diese an die Welt in unaufhörlichem Dienen weiter.

Sie schenken der Welt das Licht, die Liebe und die Freude des Göttlichen.

27. Tag

Höhere Liebe bedeutet bedingungsloses Wohlwollen, ein Wohlwollen, das nie und unter keinen Umständen irgend jemandem etwas Böses wünscht, das allen Menschen jederzeit und ohne jeden Kompromiss Friede, Glück, Gesundheit und Wohlergehen wünscht. Das ist höhere Liebe.

Diese Liebe beruht auf der erhöhten inneren Wahrnehmung der Einheit mit dem unvergänglichen und alles erhaltenden göttlichen Sein in allem Geschaffenen.

28. Tag

Höhere Liebe ist bedingungsloses Wohlwollen, ein Wohlwollen, das nie und unter keinen Umständen irgend jemandem etwas Böses wünscht, das allen Menschen jederzeit und ohne jeden Kompromiss Friede, Glück, Gesundheit und Wohlergehen wünscht. Das ist höhere Liebe.

Diese Liebe beruht auf der erhöhten inneren Wahrnehmung der Einheit mit dem unvergänglichen und alles erhaltenden göttlichen Sein in allem Geschaffenen.

 

29. Tag

Das Göttliche ist in unbegrenzten Formen und als unendliche Möglichkeiten anwesend, auch als grenzenloses Bewusstsein oder als eine unsichtbare, alles hörende, all-liebende Persönlichkeit. Das Göttliche ist nicht auf eine bestimmte Art und Weise seiner Gegenwart oder Manifestation beschränkt.

Sobald Du die Erfahrung des Göttlichen machst, ist die ganze Welt mit dem Licht der göttlichen Gegenwart erfüllt.

30. Tag

Alles ist Gott. Alles ist eine einzige, unendliche, ewige Wahrheit. Innen und Aussen gibt es nichts anderes als diese Wahrheit, die unendliche Wirklichkeit.

Wir mühen uns ab und denken, wir sind es, die arbeiten; doch Gott ist der Handelnde. Wir arbeiten mit Seinen Energien oder Seine Energien arbeiten durch uns.

Letztlich sind wir selbst nichts anderes als Gott, und wissen es nicht.

Gott allein ist.

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April 1993

Monatliche Zeitschrift,
Jahrgang 18, Nr. 198

Herausgeber: Omkarananda Ashram
Anton-Graff-Strasse 41
CH 8400 Winterthur

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