Swami Omkarananda

Gedanken zum Tag

April 2001

 

Kalender Jan2000



 

1. Tag

Gott ist nicht einmal einen Millionstel Millimeter von Dir entfernt. Er ist hier, direkt in Deinem inneren Bewusstsein: Nicht in jenem Bewusstsein, das mit Gedanken und Gefühlen beladen ist, sondern im Bewusstsein im Hintergrund, das vollkommen frei von Gedanken und Gefühlen ist. Deshalb ist Gott gerade hier und jetzt zugegen.

Bete mit grosser Aufrichtigkeit, mit Hingabe, Glauben und Selbstübergabe.

2. Tag

Wenn das Gemüt und die Sinne vollkommen ruhig sind, erfährt die Seele Gott.

Das Gemüt selbst kann uns keine Erkenntnis Gottes geben. Erst wenn es uns gelingt, die Sinne und das Gemüt zu beruhigen, sind wir zu wahrer Meditation fähig.

 

3. Tag

Nachdem wir die zerstreuende Aktivität der Sinne ausgeschaltet und unser Gemüt beruhigt haben, stellt sich in der Meditation ein Zustand der Stille ein, in der das innere Licht sensitiv gemacht werden kann. Dann ist es uns möglich, Gott zu erfahren.

Wenn wir diese höheren inneren Kräfte zum Objekt unserer Erfahrung machen können, indem wir Gemüt und Sinne ausschalten, werden wir fähig, das Wesen und Sein Gottes zu verstehen und zu erfahren.

Meditation ist jede innere Haltung, durch die wir in der Lage sind, Gott zu erfahren.

 

4. Tag

Was ist das Ziel der Meditation? Das Ziel ist, Gotterfahrung, Frieden, Stärke und Glück zum Ausdruck zu bringen.

Meditation ist also der Weg zur Gottverwirklichung. Es ist die höchste Aktivität, zu der unsere Seele fähig ist.

 

5. Tag

Meditation ist nichts anderes als das Ausschalten der Sinne, der Gedanken und Gefühle zum Zweck der Schaffung geeigneter Voraussetzungen zur Erfahrung Gottes.

Meditation ist ein Mittel zur Gotterfahrung, von allen grossen Heiligen und Weisen erprobt. Diese Leute haben keine Bücher gelesen, um Gott zu finden, auch haben sie nicht Zuflucht zu irgendwelchen Kunstgriffen genommen. Sie sind nicht von Land zu Land gewandert, um Gott zu suchen. Sie haben ihre Erfahrungen gewonnen, indem sie einfach beteten und meditierten. Sie haben dabei die Erfahrung gewonnen, dass Gebet und Meditation die einzigen Mittel sind, um Gotteserkenntnis zu erlangen.

 

6. Tag

In der Meditation muss unser ganzes Gemüt mit Gedanken an Gott erfüllt sein: Dadurch werden alle anderen Gedanken und Gefühle ausgeschaltet. Unser Ziel ist es, dass das Gemüt immer mit Gott beschäftigt ist, auch wenn wir gerade nicht dasitzen und meditieren.

Wenn wir versuchen, den ganzen Tag so oft und intensiv wie möglich an Gott zu denken und seine Gegenwart zu fühlen, wird uns auch die Meditaton leichter fallen. Und umgekehrt, wenn wir schon früh am Morgen intensiv meditieren, wird dies den ganzen Tag überstrahlen, und wir werden uns öfter und leichter an Gott erinnern.

 

7. Tag

Immer wenn wir meditieren, stehen wir in Verbindung mit der höchsten Kraft Gottes.

Gott ist eine vollkommen schöne, allmächtige und allsehende Gegenwart. Wenn wir eins mit dieser Kraft sind, erlangen wir selbst unbegrenzte Kraft. Wir werden Meister des Lebens, der Welt, des Gemüts sein, Meister über Raum und Zeit, und alles wird für uns möglich. Alle Umstände des Lebens werden für uns von der allmächtigen Hand Gottes geordnet werden.

Dann sind wir höchst gesegnet.

8. Tag

Es ist etwas Grossartiges, Gott in der Meditation zu berühren. Jedes Mal, wenn wir in Verbindung mit Ihm stehen, stehen uns die unendlichen Quellen des Göttlichen zur Verfügung. Wir werden furchtlos und sind absolut von der unsichtbaren Gottheit beschützt, und alles, was mit den Sinnen zu tun hat, verliert langsam an Macht und Einfluss. Unsere Liebe wird grösser und weiter, unsere Intelligenz wird göttlicher und unsere Einsichten vertiefen sich. Alles in uns wird schön und wir werden zu magnetischen Persönlichkeiten. Die Leute fühlen sich wohl in unserer Gegenwart.

9. Tag

Wenn Du „Wasser" sagst, bezeichnest Du nur ein Ding, das man Wasser nennt; aber wenn Du eine mystische Silbe aussprichst, ist das nicht nur eine Bezeichnung für Gott, sondern es wird dadurch die Gegenwart Gottes hervorgerufen, das heisst, Gott ist in dieser mystischen Silbe enthalten.

Wenn Du „Wasser" sagst, wird kein Wasser vor Dir erscheinen; wenn Du „Gott" sagst, erscheint Gott nicht vor Dir. Wenn Du Gott bei hundert Namen in hundert verschiedenen Sprachen rufst, erscheint Gott nicht und steht vor Dir. Wenn Du aber ein mystisches Mantra sagst, wird im gleichen Augenblick die Gegenwart Gottes erzeugt, und Gott steht vor Dir!

10. Tag

Wenn Du diesen Pfad konsequent für einige Jahre weitergehst, wirst Du einen so grossen Fortschritt erzielen, dass Du für das unsterbliche, ewige Leben qualifiziert bist. Dann bist Du auch bereit für den Empfang jener unendlichen Kraft, die Dich befähigt, Welten und Universen zu erschaffen.

Aber auch schon ein kleiner Fortschritt auf dem geistigen Weg ist jedem Glück der Welt unendlich überlegen.

11. Tag

Die beste Methode herauszufinden, ob Du bei Gott bist oder nicht, ist, Deine Gedanken und Gefühle von Zeit zu Zeit zu beobachten.

Stelle fest, ob Deine Gedanken sich mit Gott oder der Welt beschäftigen. Wenn Deine Gedanken sich mit der Welt beschäftigen, bist Du von Gott abgeschnitten. Wenn Du Dich mit dem Körper beschäftigst, bist Du von Gott abgeschnitten. Wenn Deine Gedanken ständig der Befriedigung von Wünschen und Deines Ehrgeizes nachjagen, bist Du von Gott abgeschnitten.

Es ist also wichtig, dass Du von Zeit zu Zeit Deine Gedanken überprüfst, damit Du weisst, wo Du stehst.

 

12. Tag

Selbstanalyse ist eine beständige Notwendigkeit auf dem geistigen Weg. Gedanken, die sich mit dem Körper, anderen Leuten, persönlichen Wünschen und der Welt und ihrem Zustand beschäftigen, sind gefährlich. Gedanken an Gott sind unpersönlich, universal, neutral; sie halten Dich aus Deinem Körper und Deinem Gemüt heraus.

Wenn Du auf dem geistigen Weg weiterkommen willst, dann bringe Deine Gedanken immer wieder zu Gott und seiner unmittelbaren Gegenwart hier und jetzt zurück. Das ist die erste und wichtigste Übung.

 

13. Tag

Abgesehen davon, wo Deine Gedanken sich aufhalten, musst Du auch herausfinden, wo die Energien Deines Körpers und Gemüts aktiv sind. Wenn sie nach oben in das Herz und den Kopf, in den Punkt zwischen den Augenbrauen gestiegen sind, ist das gut; dann bist Du auf dem rechten Weg. Wenn sie aber unterhalb der Herzebene arbeiten, wird das Empfinden der göttlichen Gegenwart sehr schwierig sein.

Versuche deshalb, Deine Energien immer nach oben ins Herz und die Ebenen darüber zu ziehen.

14. Tag

Gott ist in Deinen Körper eingegangen; das heisst in der Sprache der Bibel, dass Gott Dich nach seinem Bild und Gleichnis erschaffen hat. Du bist Gott, der in die Falle des Körpers gegangen ist: Gott, eingesperrt in einen Körper. Und Du bist überhäuft mit psychologischen, emotionalen Unvollkommenheiten, Übeln, Sünden, Irrtümern.

All diese Schleier, Dunkelheiten, Unvollkommenheiten des psychologischen, emotionalen Wesens müssen aufgelöst werden, bis der Gott in Dir alle Begrenzungen von Körper und Gemüt abgestreift hat. Körper, Gefühle und Gemüt müssen in das Licht und Feuer des unbegrenzten göttlichen Bewusstseins umgewandelt werden.

 

15. Tag

Die Erde, diese Welt, dieses physische Universum ist nicht die einzige Ebene unserer Erfahrung. Es ist nicht der einzige Platz unserer täglichen Erfahrung. Du bist elend dran, wenn Du glaubst, dass Du der Körper bist und dass das materielle Universum alles sei und es jenseits davon nichts gäbe. Solche Begrenzungen zu erfahren, ist der Grund des menschlichen Leids.

Wenn der Mensch über das materielle Universum hinausschaut, über den Körper und das mentale Universum hinausgeht, dann vermehrt sich seine Kraft und er kommt dem Göttlichen näher.

16. Tag

Es ist absolut wahr, dass alles, was wir sehen, berühren und fühlen die Gottheit selbst ist, wie die mystische Erfahrung der grössten Heiligen und Weisen zeigt. Alles, was wir berühren, ist nichts als ein und dieselbe Gottheit in verschiedenen Formen.

Die Wissenschaft sagt, dass alle Dinge nur eine Energiestruktur sind. Die mystische Erfahrung sagt, dass alles eine Struktur des göttlichen Bewusstseins ist.

Wenn das wahr ist, müssen wir alles verehren, achten und darum bitten, uns die göttliche Gegenwart zu offenbaren.

17. Tag

Der einzige Feind für Deine Erfahrung Gottes ist die Unreinheit.

Weil Gott ganz Liebe ist, straft Er Dich nicht für Deine Unreinheiten. Die Unreinheit straft sich selbst.

Gott ist das Feuer unendlicher Reinheit. Wenn das Wachs der Unreinheit Ihm nahekommt, straft Gott es nicht, indem Er es schmelzen lässt; es schmilzt von selbst hinweg in Sorgen und Leiden, unfähig, dieses Feuer der Reinheit zu ertragen.

Bemühe Dich deshalb um Reinheit: Reinheit des Denkens, Reinheit des Fühlens, Reinheit des Handelns. Reinheit ist die Grundlage Deiner wachsenden geistigen Kraft und Persönlichkeit.

18. Tag

Denke immer daran, dass Gott nicht weit von uns entfernt ist. Gott ist direkt in Deinem Bewusstsein.

Dein Körper ist weit von Deinem wahren Wesen entfernt, aber nicht Gott.

Selbst der Körper, die Gedanken und das Gemüt sind weit weg, nicht aber Gott, der in Dir ist.

19. Tag

Je mehr Schwierigkeiten wir auf uns nehmen, desto mehr Gnade kommt auf uns herab, und unser Fortschritt ist gesichert.

In Abwesenheit von Schwierigkeiten vegetieren wir nur dahin, wir machen keinen Fortschritt, sondern rutschen auf eine niedrigere Stufe ab. Nur jene, die ins Wasser geworfen werden, lernen die Kunst des Schwimmens. Unsere verschiedenen Fähigkeiten werden nur erweckt, wenn wir uns unter dem Druck schwieriger Umstände befinden. Aber anstatt uns irgendwelche belanglose Schwierigkeiten aufzubürden, können wir die Schwierigkeit angestrengter Arbeit für das Göttliche auf uns nehmen. Wenn dann die Zeit des Todes herannaht, können wir sagen, dass unser Leben mit den edelsten Beschäftigungen erfüllt war: Und das ist eine grosse Errungenschaft.

 

20. Tag

In jedem von uns wohnt der Heilige Geist. In jedem von uns lebt das Licht, der Atem und das Bild Gottes. Dieses Licht Gottes in uns, das höchste Bewusstsein in uns, wird nicht von unseren äusseren Unvollkommenheiten beeinträchtigt. Herz und Gemüt mögen unrein sein und uns Leiden und Sorgen bringen, aber das innere Licht Gottes ist jenseits aller Unvollkommenheiten, allen Leidens, aller Sorgen.

Das Licht Gottes in uns ist vollkommen, ewig, unsterblich, unzerstörbar.

21. Tag

Wenn wir das Mantra immer weiter wiederholen, wenn unser ganzes Bewusstsein mit der Kraft des Mantras erfüllt ist, dann bringt das Licht Gottes plötzlich endlose Erkenntnis, endlosen Frieden, endlose Freude und Kraft, überfliessendes Leben und ewiges Leben zum Vorschein.

Alles Wissen ist in uns. Alle Kraft ist in uns. Endloser Frieden und endlose Freude sind in uns. All das werden wir erfahren, sobald wir uns Tag für Tag, Monat für Monat, Jahr für Jahr durch die Wiederholung des Mantras genügend gereinigt haben.

22. Tag

Diese Welt ist eine Welt der Begrenzungen und der Dunkelheit. Sie ist ein Feind des Lichts, der Erkenntnis, der Vollkommenheit, des Friedens und des Glücks. Deshalb versucht sie stets, Deine Geistigkeit zu zerstören. Das ist das Wesen der Welt.

Nutze deshalb jede Gelegenheit zur Meditation und um Gott zu dienen. Stelle alle anderen Vorhaben zurück und widme Dich ausschliesslich diesem Programm der Gotterfahrung durch Meditation und Gottesdienst.

23. Tag

Versuche Dein Leben zu vereinfachen. Reduziere unnötige Bedürfnisse und gib nutzlose Wünsche auf. Verfolge den Pfad der geistigen Entwicklung mit grosser Konzentration.

Denke daran, dass Vereinfachung des Lebens wesentlich für den geistigen Fortschritt ist. Wir können alles zurückstellen, nur nicht Meditation, Gebet und geistige Arbeit. Wir können sogar Essen und Trinken aufschieben, aber nicht unsere Meditation und geistige Arbeit. Ein gutes oder sogar ein schlechtes Gebet ist besser als die beste Mahlzeit.

24. Tag

Frage: Was ist Gottes Plan mit mir?

Gottes Plan mit Dir ist, dass Er versucht, sich durch Dich auszudrücken: Durch Deine Vorzüglichkeiten, Fähigkeiten, Talente versucht Er, etwas von seinem Licht, seiner Liebe, seiner Vollkommenheit, seines Friedens und seiner Freude in der Welt offenbar werden zu lassen.

Was Du auch tust oder welches Deine Situation im Leben auch sein mag, welche Fähigkeiten und Talente Du auch immer hast: Durch sie versucht das höchste Bewusstsein sich selbst auszudrücken. Je mehr Du ihm dies erlaubst, desto mehr wird sich dieses höchste Bewusstsein durch Dich ausdrücken.

25. Tag

Einsamkeit ist von grossem Wert für Dich. Beklage Dich deshalb nicht darüber, dass Du einsam bist! Alle geistigen Menschen sind einsam. Diese Einsamkeit wird Dich ins Königreich des Himmels führen. Du gehörst zum Königreich des Himmels: Du kannst hier auf dieser Erde nicht glücklich und zufrieden werden.

Einsamkeit ist also genau der Zustand, in dem Du eine aktive Kameradschaft mit Gott kultivieren kannst. Fühle und erkenne die Tatsache an, dass hundert Kräfte Gottes Dich umgeben, dass seine Engel Dich immer beobachten, dass Du niemals allein bist.

Edle, geistige Gefühle und Gedanken könnten Deine besten Freunde sein, während die Freunde im äusseren Bereich, in der Welt, gefährlich für Deine innere Entwicklung sein können.

Ohne Einsamkeit können keine Wunder geschehen.

 

26. Tag

Ein Stein ist ein Stein für die körperlichen Sinne. Diese Wand ist eine Wand für die körperlichen Sinne und ist für den Körper undurchdringlich.

Im Gottbewusstsein können wir durch die Wand hindurchgehen, so wie die Geister es tun. Die Materie ist nicht mehr materiell. Der ganze Himmel befindet sich direkt unter Deinen Füssen. Aber er ist auch über Deinem Kopf - er ist überall: Er ist im Herzen, in den Augen, in allem, was existiert. Jedes Fleckchen Raum ist mit den Vollkommenheiten Gottes aufgeladen. Das Königreich des Himmels ist überall stillschweigend gegenwärtig und tätig.

Wo ist Gott? - Einige Schriften und die Bibel beschreiben Gott als irgendwo im Himmel sitzend - aber Er ist überall und zu jeder Zeit ewig, allvollkommen, allgegenwärtig.

27. Tag

Du brauchst eine Lebensphilosophie, eine Philosophie, die Dir hilft, unter dem Druck des täglichen Lebens ruhig zu bleiben.

Alles vergeht. Alle Schwierigkeiten gehen vorüber. Ja, es gibt Schwierigkeiten, aber sage nicht, dass etwas schwierig sei, denn das schwächt Deinen Willen.

 

28. Tag

Was ist die Göttliche Mutter? - Sie ist eine unendliche Wahrheit, die man als unendliche Schönheit und Vollkommenheit bezeichnet, die alle Zustände und Ebenen der Erfahrung und des Bewusstseins transzendiert - das ist die Göttliche Mutter.

Alle Zustände der Existenz transzendierend - was ist das für ein Bewusstsein? Kannst Du Dir ein solches Wesen vorstellen? - Es ist eine unvorstellbare Wirklichkeit.

Was sind „Zustände der Existenz"? - Du bist ein menschliches Wesen: Deine menschliche Existenz ist ein Zustand der Existenz. Du hast ein menschliches Bewusstsein: Dein Bewusstsein ist ein Zustand des Bewusstseins. Im Schlaf hast Du einen anderen Zustand des Bewusstseins. Im Traum hast Du wieder einen anderen Zustand des Bewusstseins.

Die Natur hat ein Bewusstsein, der ganze Kosmos hat ein Bewusstsein. Ist das die Göttliche Mutter? - Nein! Sie transzendiert alle Zustände des Bewusstseins.

 

29. Tag

Die höchsten mystischen Erfahrungen der überragenden alten Weisen Indiens offenbarten ihnen vielseitige Erfahrungen des unendlichen Bewusstseins und der unendlichen Kraft, die als die Gottheit bekannt ist. Nicht mit den Kräften des Gemüts, nicht mit der Kraft, die in der psychologischen Organisation des menschlichen Individuums wohnt, nicht mit irgendeiner uns bekannten Erkenntnismethode, sondern mit dem Licht und der Seele, dem Auge und den Kräften des höchsten Bewusstseins in sich selbst haben sie die höchste Gottheit in ihrer dynamischen Erfahrung, in ihrer dynamischen Verwirklichung erfasst und haben erkannt, dass die höchste Wirklichkeit in zwei bestimmten Formen existiert: Eine ist das nichtmanifestierte Jenseits, das eigenschaftslose Absolute; die andere ist das manifestierte Wesen, die Gottheit, die in der Schöpfung gegenwärtig und aktiv ist. Diese Weisen haben herausgefunden, dass die Wahrheit die Basis allen Bewusstseins und aller Wahrnehmung ist. Sie entdeckten, dass das unendliche, unbekannte, unsichtbare Wesen ein unbeschreibliches, reines Sein ist. Es ist ein farbloses, eigenschaftsloses, unbeschreibliches Jenseitiges. Dieses Jenseitige, dieses unbeschreibliche Sein, trägt in sich die Erkenntnis seiner selbst, es ist sich seiner selbst bewusst, es gewahrt sich selbst und alles.

30. Tag

Wirklichkeit - beziehungsweise Sein oder Existenz - geht immer zusammen mit Bewusstsein und Erkenntnis. Deshalb ist dieses Bewusstsein eine Unendlichkeit der Kraft. Es ist eine Unendlichkeit an Energie, fähig, alles zu erschaffen. Es ist die Quelle aller Eigenschaften, Kräfte und Mächte. Dieses Bewusstsein wird deshalb auch Kraft (Shakti) genannt.

Wo Bewusstsein ist, da ist auch Freude. Deshalb ist Bewusstsein Freude und Kraft. Diese Freude ist die Quelle aller kreativen Aktivitäten.

Es gibt etwas, das die höchste Wirklichkeit genannt wird, welche die Grundlage aller Existenz ist, und seinen Aspekt, das unzertrennliche, unveräusserliche Bewusstssein, welches das wahre kreative Prinzip ist.

  

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April 2001

Monatliche Zeitschrift,
Jahrgang 26, Nr. 294

Herausgeber: Omkarananda Ashram
Anton-Graff-Strasse 41
CH 8400 Winterthur

Tel: 052 - 202 19 03

Druck und Versand:
Verlag DLZ-Service,
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CH 8400 Winterthur

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