Swami Omkarananda

Gedanken zum Tag

November 2007

Kalender Jan2000



1. Tag

Wie entfaltet sich dein Traum? - Er geschieht plötzlich!

Wie hat sich diese Schöpfung entfaltet? - Sie ist plötzlich im Herzen der unendlichen Wirklichkeit entstanden.

Das ist auch deine Herkunft: Auch du bist aus dieser unendlichen Wirklichkeit geboren, bist von einem Leben zum andern gewandert; und jetzt bist du hier!

Bevor das Universum entstanden ist, war es im Herzen Gottes, im Sein Gottes, im Sein der Wahrheit. Das heißt, dass auch du in dieser Wahrheit warst, und zwar als Wahrheit; und als Wahrheit hast du das Wesen der Wahrheit genossen, das wahre Wesen der Wahrheit als absolutes, vollkommenes, ewiges Leben.

Dort warst du. Das ist deine Herkunft. Und die Spuren dieser Herkunft sind auch jetzt noch in deiner Seele sichtbar.

 

2. Tag

Deine Herkunft liegt in der endlosen Vollkommenheit Gottes. Deine Zukunft liegt in der endlosen Vollkommenheit Gottes.

Und wenn du auf deiner Wanderung von Gott zu Gott alle möglichen Tragödien erlebst und endlose Mühen auf dich nimmst, so ist das bedeutungslos, weil es sich nur um eine flüchtige Angelegenheit handelt.

Niemand kann ewig leiden! Ein ewiges Leiden in einer ewigen Hölle gibt es nicht! Das ist eine Phantasievorstellung!

Gäbe es eine ewige Hölle mit einem ewigen Leiden, dann würde das die Existenz Gottes verneinen.

Die Existenz Gottes ist unendliche Freude, ewige Freude.

 

3. Tag

Gott kann nicht ewig einen Todfeind oder eine Hölle vor sich haben! So etwas gibt es nicht!

Kein Albtraum dauert lange. Nur die Freude dauert für alle Ewigkeit, weil die Freude wirklich ist - sie ist eine Eigenschaft Gottes, Gottes Wesen.

Und dieser Gott ist in dir! Liebe ist wirklich, Friede ist wirklich, denn es sind Eigenschaften der Wirklichkeit, der Wahrheit, Gottes in dir. Sie sind wirklich, weil sie aus der Wirklichkeit stammen, aus Gott, aus der Wahrheit.

4. Tag

Das ist die Botschaft, die uns die Wahrheit selbst gibt, die Wahrheit, die unser wahres Wesen ist: Das Leben unseres Lebens ist Gott, und dieser Gott gibt uns diese Botschaft. Diese Botschaft löst alle Sorgen und Probleme, Kummer und Leiden auf.

Wenn du Sorgen hast, dann bedeutet das, dass du diese Weisheit nicht hast, die jene Wissenschaft besitzt, die auf die Frage nach dem Ursprung des Universums antwortet: Der Ursprung des Universums liegt im göttlichen Bewusstsein. Er muss im göttlichen Bewusstsein liegen. Und das Wesen des göttlichen Bewusstseins ist Vollkommenheit.

5. Tag

Wir kommen aus dem Herzen Gottes und kehren wieder ins Herz Gottes zurück.

Was sich in der Zwischenzeit ereignet, ist ein Traum. Deshalb kann man endlose Leiden ertragen: Sie bedeuten nichts, sie sind nicht unser Wesen, nicht unsere Bestimmung; sie sind ein vorübergehendes, flüchtiges Phänomen.

6. Tag

Gott ist unser Herz, Gott ist unsere Seele, Gott ist unser wahres Wesen!

Das sind wir!

Alles andere geht vorbei, ist nur ein flüchtiger Traum, ein Theater, eine Rolle, die wir spielen, und über die man sich keine Sorgen macht und keine Tränen vergießt, vorausgesetzt, man hat Weisheit erlangt.

7. Tag

Ertragen wir unsere Alpträume - es sind nur Träume! Sie hinterlassen keine Spuren!

Nichts in der Schöpfung kann uns berühren, nichts kann uns zerstören. Kein Leiden ist zu groß für uns.

Alles ist nur eine flüchtige Erscheinung auf dem ewigen Hintergrund der Wahrheit.

Die Erscheinung währt nur so lange, als du die Welt durch deine begrenzten sinnlichen Organe betrachtest. Sie verschwindet, sobald du sie verneinst und dich selbst in der Wahrheit verwurzelst.

8. Tag

Von Gott zu Gott geht unsere Reise. Wir sind in Gott. Wir waren in Gott. Wir bleiben in Gott.

Wenn wir unseren Blick nach innen wenden, sind wir von Angesicht zu Angesicht mit Gott.

Schauen wir nach außen und betrachten die materielle Welt mit Hilfe unserer Sinnesorgane, dann sehen wir Vielfalt, Unvollkommenheit, Probleme, Leiden und so weiter.

9. Tag

Leiden ist das Wesen eines jeden begrenzten Dinges. Das ist unvermeidlich.

Die Erde leidet, die Erde vergeht. Das Universum hat seine Schönheit, aber auch seine hässlichen Seiten.

Der Wald ist schön, aber da gibt es auch Grausamkeiten: Ein Tier frisst das andere. In der Schöpfung ist das unvermeidlich. Aber all das sind wir nicht!

10. Tag

Wir sollen die ganze Schöpfung zu Gott erheben.

Wir sollen der ganzen Menschheit als Vorbild dienen, wie sie ganz bewusst das unendliche Leben, das ewige Leben, das vollkommene Leben, die vollkommene Freude erlangen kann.

11. Tag

Jeder Mensch hat die Wahl: Er kann ein sinnliches Leben führen, das Alpträume nach sich zieht und ihn jeder Art von Elend ausliefert, oder er wählt das wunderbare geistige und göttliche Leben in Weisheit, in Wissen, in Vernunft - eine Vernunft, die unsere Schwächen und Unvollkommenheit erkennt und uns antreibt, nach Vollkommenheit und Schönheit, nach der Erfahrung des unendlichen Lebens, dem Reich Gottes in uns, zu trachten und darum zu kämpfen.

 

12. Tag

Man kann nicht leben, ohne Gott zu begegnen.

Überall, in allem und jedem, ist Gott anwesend.

Grüße Gott in allen!

Die Mitmenschen sind nicht nur Mitmenschen. Sie tragen die göttliche Gegenwart, das Reich Gottes, in sich. Ich grüße dieses Reich Gottes, ich grüße die göttliche Anwesenheit in ihnen.

Ich danke für alles. Ich bin glücklich. Ich nehme dieses Himmelreich in allem und in jedem wahr. Ich grüße alle und alles mit Gott, in Gott, durch Gott, als Gott.

Ich grüße Gott in meinem eigenen Herzen. Ich grüße Gott in meinen eigenen positiven Eigenschaften, in meiner Unterscheidungskraft. Ich grüße Gott in meinem Gewissen und in meiner Seele.

13. Tag

Was sagt die Iso Upanishad? - "Durch Entsagung gewinne Freude!"

Das scheint ein Widerspruch zu sein. Und doch ist es die Stimme der Wahrheit und eine Art zu leben.

Du brauchst nichts aufzugeben! Du kannst alles behalten, was du hast, bis zum letzten Atemzug deines körperlichen Lebens auf Erden.

In Gedanken und im Geist gib alles auf! Dann genieße alles ohne Sorge, mit innerer Freiheit und voll und ganz!

14. Tag

Unsere Bilder sind überall im ganzen Universum anwesend. Wir können uns nirgendwo verstecken. Ein wahrer Seher sieht alles.

Es bedeutet auch, dass wir überall im ganzen Universum anwesend sind, und dass alles, was sich irgendwo im Universum befindet, hier und jetzt ist.

So ist auch Gott überall - hier und dort gleichzeitig.

Wir sind in jedem Punkt des Raumes, und alles, was in jedem Punkt des Raumes und in jedem Punkt des Universums ist, ist hier, in unserem eigenen Kopf, in unserem eigenen Geist.

 

15. Tag

Du findest Gott überall: innen, außen, in jedem Lebewesen.

Gott als Schöpfer hat dieses mysteriöse, magische Wunder entstehen lassen, diese Welten, diese Universen. Doch Er ist unendlich mehr als dieses rätselhafte Universum in uns und außerhalb von uns. Er ist überall. Er ist das Fundament.

Er ist die Existenz eines jeden Dings, das war, ist und sein wird. Er ist das Sein, die Existenz der Existenz, das Selbst des Selbst in jedem und in allem: im Stein, im Wasser, im Feuer, in den Planeten, in den Sternen, in den Menschen, in den Tieren, in den Pflanzen, im Sandkorn, im Grashalm.

In jedem Grashalm rings um die Welt ist Er mit all seinen Vollkommenheiten anwesend.

Gott ist in jedem Kopf und jedem Herzen mit all seinen Vollkommenheiten gegenwärtig.

16. Tag

Was gewinnst du dabei, wenn du Vergangenheit und Zukunft sehen kannst? - Nichts! Es geht alles vorbei wie in einem Kino.

Deshalb ist die Natur sehr klug und weise: Sie deckt alles zu und ermöglicht es den Menschen, sich auf ihre Höherentwicklung zu konzentrieren, auf ihre moralische, ethische und geistige Entfaltung.

Wir brauchen die Zukunft nicht zu sehen. Jeder Mensch hat seine eigene Zukunft. Was geschehen soll, wird geschehen. Doch können wir von all den Geschehnissen unberührt bleiben, wenn unser Herz rein und in der Wahrheit verwurzelt ist, in der Wahrheit, die niemand fassen, niemand erblicken, niemand berühren kann: ein absolutes Wesen und Sein.

17. Tag

Der Sucher nach der Wahrheit lässt alle Kräfte und speziellen Fähigkeiten total fallen. Sein Interesse ist die Wahrheit, das Herz Gottes, die Seele Gottes. Das ist sein Ziel. Er ist in Gott verwurzelt.

Er lässt alles andere fallen: Übernatürliche Kräfte, Hellsichtigkeit, Kräfte des höheren Gemüts in ihm; er lässt sie alle fallen. Er will Gotterfahrung. Er will in der Wahrheitserfahrung verweilen, in der echten Wahrheitserfahrung.

18. Tag

Der Sucher nach der Wahrheit hat als Ziel, mit der Wahrheit eins zu werden, mit dem ganzen Herzen Gottes eins zu werden. Unendlichkeit werden, Unendlichkeit erfahren, in Unendlichkeit verweilen ist sein Ziel. Unendlichkeit an Schönheit, Leben, Liebe, Gesundheit, Vollkommenheit jeder Art, unendliche Freiheit und Erkenntnis.

Sein Leben ist ein Epos der Entsagung. Sein Herz ist im Herzen Gottes verwurzelt und deshalb rein, frei für die Erforschung der Wunder über Wunder, die im Herzen Gottes verborgen sind: Wunder jenseits der Wunder in der Schöpfung.

Der Sucher nach der Wahrheit will Wahrheitserfahrung: Das ist das höchste Gut, der höchste Wert, das höchste Ideal, die höchste Stufe des Bewusstseins, die wahre Stufe des Bewusstseins, das wahre Wesen des innerlichen, unendlichen Bewusstseins.

Das ist es, was er will.

19. Tag

In der Erfahrung der Wahrheit sieht man nichts, hört man nichts, berührt man nichts.

Man kann ohne Augen sehen, ohne Ohren hören. Alle Fähigkeiten sind im Gottbewusstsein enthalten, aber der Mensch nutzt sie nicht.

Jener Zustand, der jenseits des Sehens, Hörens oder Berührens liegt, ist der Zustand der Wahrheitserfahrung. Es ist ein Zustand absoluten Wissens, absoluter Freude, absoluten Lebens, ewigen Lebens, ewiger Freude. Dort ist alles ewig.

Das ist in der Tat der Prüfstein, ob du Wahrheitserfahrung hast oder nicht. Es ist ähnlich wie im Tiefschlafzustand. Auch dort hörst du nichts, siehst du nichts, berührst du nichts, hast keine Launen, keine Euphorie, keine Depressionen.

In der Wahrheitserfahrung fallen Zeit und Raum weg. Es ist ein vollkommener Zustand. Eine zeitlose Freude ist da, ein zeitloser Friede. Freunde und Feinde gibt es nicht. Der eigene Körper ist nirgendwo. Das eigene Gemüt ist verschwunden. Alle Vorstellungen und Bilder fallen weg.

Man ist Vollkommenheit geworden, absolute Vollkommenheit.

20. Tag

Das ist Glück: Einheit mit dem Göttlichen. Das ist Glückseligkeit, absolute Glückseligkeit, endlose Glückseligkeit, anfangslose Glückseligkeit, ewige Glückseligkeit, wahre Glückseligkeit.

Jede andere Art von Glückseligkeit ist in Wahrheit ein Fluch in einer Welt der Unwissenheit, der Unreinheit, des Schmerzes, des Leidens.

Der Mensch empfindet diesen Albtraum in seiner Unwissenheit und Blindheit als etwas Schmackhaftes und verharrt darin.

21. Tag

Ob man es will oder nicht, eines Tages erfährt man Gott. Das ist unvermeidlich!

Aber bis es so weit ist, erhält man viele Schläge, unerträgliche Schläge!

Dadurch wird man wach.

Wenn man wach ist, dann ist der Traum der Schrecken vorbei.

Die Natur straft uns ständig. Überall gibt es Leiden. Durch diese Leiden wird man erschüttert und durchgerüttelt - bis man wach wird.

Der Traum des menschlichen Lebens ist dann schließlich vorbei und man erfährt die eigene ewige Vollkommenheit - eine totale Vollkommenheit.

22. Tag

Wenn du sagst: "Ich habe Gotterfahrung!", dann stellst du dir das vielleicht so vor.

Gotterfahrung bedeutet: Man ist in einem ganz anderen Universum, in einer total anderen Welt. Man kann sich selbst oder die Welt nicht täuschen, indem man erklärt: "Ich habe Gotterfahrung!"

Man geht in eine ganz andere Welt, in die Welt der Gotterfahrung, so wie man in den Tiefschlafzustand geht.

Weil diese Welt des Gottbewusstseins so subtil, so fein und durchdringend ist, ist sie überall.

Du kannst dir nicht vorstellen, im Tiefschlaf zu sein, während du wach bist! Wenn du dir das vorstellst, dann hindert dich das daran einzuschlafen. Genauso ist es mit der Gotterfahrung. Du kannst dir nicht vorstellen: "Ich bin in Gott. Ich habe Gotterfahrung." Diese Vorstellung trennt dich in der Tat von Gott. Gotterfahrung kommt, wie der Schlaf dich überkommt.

Wenn der Schlaf kommt, geschieht das ohne Anstrengung. Wenn du dich bemühst, flieht dich der Schlaf.

23. Tag

Wenn ein Mensch ein reines Herz hat, wird er plötzlich in das Universum des göttlichen Bewusstseins transportiert, so wie er in den Tiefschlaf transportiert wird.

Es geschieht von selbst, aber man muss sich vorbereiten.

Vollkommene Reinheit des Herzens und Selbstlosigkeit muss man haben, außerdem Weisheit, Unterscheidungskraft, eine brennende, leuchtende Unterscheidungskraft, die alles entfernt, was nicht Gott ist, was nicht selbstlose, allumfassende, wunderwirkende Liebe ist.

In der Reinheit des Herzens geschieht die Gotterfahrung: Es ist, wie wenn man in den Schlaf hineinsinkt. Und wenn sie geschieht, ist man eine ganz andere Person, eine universale Person.

24. Tag

Devi, die Göttliche Mutter, ist die Quelle aller Strahlungen. Ohne Ihre Anwesenheit können die Geschöpfe nicht leben, und doch bleibt Sie von allem unberührt. Sie ist ein transzendentes Wesen und ist doch in allen Schwingungen enthalten. Sie ist auch in allen Lichtern. Ihre Eigenschaften sind unzählig, und Sie hat unendlich viele Farben.

Sie ist die Intelligenz der Intelligenz. Sie ist die Liebe in unseren Herzen. Sie ist der Zorn in unseren Herzen. Sie ist dieses und jenes. Ohne ihre Anwesenheit kann sich nichts ausdrücken, kann nichts bestehen. Sie ist alles. Sie ist Licht. Sie ist Millionen Dinge, unzählige Dinge, und doch ist Sie inmitten all dieser Dinge ein transzendentes Wesen, in dem es keine Formen gibt, keine Schwingungen oder Strahlungen - nichts! Und dieses transzendente Wesen ist nicht irgendwo jenseits der Wolken im Himmel, sondern hier und jetzt zugegen. Sie ist beides: ein unberührbares Vakuum, das alle Strahlen ermöglicht, trägt und berührt, selbst aber unberührt von allen Strahlen und unberührt selbst von Raum und Zeit bleibt.

25. Tag

Es gibt etwas, das man Himmel nennt und so weiter. Aber wir gehen nicht dorthin, dieser Himmel soll zu uns kommen!

Es gab Schöpfungszyklen, vergangene Schöpfungen, die lange schon verschwunden sind. In Milliarden von Jahren wird es andere Schöpfungen geben. Auch diese sind hier in uns! Dasselbe gilt für alle Lebewesen.

In jedem Lebewesen ist das Absolute und Unendliche, und im Unendlichen ist alles gegenwärtig.

 

26. Tag

Die erfahrende Person, der Erfahrende, ist vor allem wichtig. Ohne einen Erfahrenden gibt es keine Erfahrung. Leben ist eine Serie von Erfahrungen, aber ohne den Erfahrenden gibt es keine Wahrnehmungen. Deshalb ist der Erfahrende absolut wesentlich.

Du bist nicht, was du erfährst; du bist der Erfahrende.

Millionen Träume kommen und gehen, Millionen Erfahrungen kommen und gehen, endlose Veränderungen laufen ab, aber etwas ist in dir, das all diese Träume, Erfahrungen und Veränderungen erst möglich macht: Es ist das erfahrende Prinzip in dir.

Kein Ereignis hat einen Wert ohne den Erfahrenden, der alles beobachten kann. Alles, was du erfährst, wird durch die Existenz des Erfahrenden erst möglich gemacht.

Doch alles Erfahrene ist dem Wesen des Erfahrenden fremd.

 

27. Tag

Wenn du träumst, du seist auf einem anderen Planeten, wo bist du dann als der Erfahrende? Bist du auf diesem Planeten, von dem du träumst, weit weg im All? - Nein, ganz und gar nicht! Du bist hier, und alles, was du erfährst, ist auch hier! Alles ist hier, nichts ist fern oder weit weg. Alles ist hier, weil die erfahrende Person hier ist.

Willst du die Hölle erfahren, dann musst du hier die Hölle erfahren, da, wo der Erfahrende, der Beobachter ist. Willst du Gott erfahren, brauchst du keine Reise in den Himmel anzutreten: du erfährst Gott da, wo der Erfahrende ist: hier.

Alles, was erfahren wird, wird hier und jetzt erfahren.

Ein weiterer Punkt: Der Erfahrende in mir und der Erfahrende in dir und allen anderen Wesen ist nur einer! In allen ist der gleiche Erfahrende gegenwärtig, obwohl die Erfahrungen aller sich sehr unterscheiden. Millionen Menschen erfahren Millionen Ereignisse zu verschiedenen Zeiten. Aber inmitten all dieser Verschiedenheit, in dieser endlosen Vielfalt, steht der Erfahrende. Er ist in allen ein und derselbe: der Beobachter.

 

28. Tag

Der Raum in uns allen ist ein und derselbe. Er ist hier und dort, aber dennoch immer hier. Der Erfahrende stirbt nicht, sondern erfährt den Tod als etwas Äußerliches, als etwas wie einen Film, ein Drama, ein Theater, das er nur beobachtet, das ihn nicht berühren kann, das nicht zu ihm gehört.

Nichts kann den Beobachter fassen, nichts kann ihn beeinflussen. Keine Erfahrung, und sei es das Paradies oder ein Alptraum, kann den Erfahrenden berühren oder verändern. Er bleibt durch alle Erfahrungen hindurch der Gleiche: unwandelbar, nicht beeinflussbar, unverletzbar, absolut vollkommen.

Deshalb soll man nicht denken: "Ja, was ist hier schon? Diese Kälte, diese langweilige Gegend ..." Nichts ist langweilig! - Der ganze Himmel ist hier, alle Götter und Göttinnen sind hier, alle Sterne sind hier im eigenen Kopf und Herzen, die ganze Welt ist hier! - Du kannst hier und jetzt jede Stadt der Welt erfahren, wenn Du das willst.

 

29. Tag

Alles kann hier und jetzt erfahren werden, aber nicht mit groben, materiellen Mitteln, wie das Fernsehen sie benutzt.

Wir besitzen äußerst subtile Augen in unserem inneren Bewusstsein. Das Bewusstsein trägt alle Fähigkeiten in sich. Es braucht keine körperlichen Augen, um zu sehen. Es hat seine eigenen Augen, allsehende Augen und auch Ohren.

Man braucht keine Ohren, um einen Ton zu hören, man kann alles direkt durch das Bewusstsein selbst hören, weil das Bewusstsein in sich alle Wahrnehmungsorgane trägt.

Und dieses Bewusstsein ist im Erfahrenden. Deshalb kann man sehen ohne Augen, hören ohne Ohren, riechen ohne Nase und so weiter.

Alles ist im Bewusstsein, hier und jetzt.

Wir brauchen nirgendwohin zu gehen, um etwas zu erfahren.

30. Tag

Unsterblichkeit - wo kann man Unsterblichkeit erfahren? - Hier und jetzt! Alles ist hier. Alle Götter, alle Schönheiten, alle Herrlichkeiten des Himmels sind hier unter diesem Dach, in jedem Menschen: Wenn nur das Herz rein genug ist, kann jeder das verwirklichen und für sich selbst erkennen.

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November 2007

Monatliche Zeitschrift,
Jahrgang 32, Nr. 373

Herausgeber: Omkarananda Ashram
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CH 8400 Winterthur

Tel: 052 - 202 19 03

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