Swami Omkarananda

Gedanken zum Tag

Mai 2005

Kalender Jan2000



1. Tag

Sind die Schwingungen des menschlichen Bewusstseins zu niedrig oder zu langsam, um der geistigen Wahrheiten gewahr zu werden?

Da das menschliche Gemüt von Natur aus begrenzt ist, angefüllt mit niederen Tendenzen und groben Schwingungen, stellen wir die Frage, wie diese Schwingungen verfeinert werden können, wie der Mensch die Einheit mit der unendlichen Wahrheit finden kann.

Eine der wunderbarsten Methoden dazu i st es, sich selbst zu analysieren, sich selbst als getrennt von diesen Schwingungen als den Zuschauer, Beobachter oder Seher zu erkennen.

2. Tag

Jeder von uns ist ein Zentrum von Kräften, Schwingungen und anderen Einflüssen, die wir ausüben. Wie wohltuend die Kräfte und Einflüsse, die wir ausüben, sind, hängt davon ab, wie stark unser Kontakt mit der unendlichen göttlichen Wirklichkeit ist, und wie sehr diejenige Person, die etwas von uns empfängt, in der Lage ist, auf diese wohltuenden Kräfte zu reagieren.

Wenn die empfangende Person sich in ihre eigene Schwäche einschließt, erhält sie wenig oder fast gar nichts. Wenn die empfangende Person von Liebe und Hingabe dem Gebenden gegenüber erfüllt ist, empfängt sie am meisten.

3. Tag

Stelle dir nur vor, welch wohltuende Kräfte eine Mutter im Gebet für ihr Kind hervorbringen kann!

So großartig ist diese Frau in ihrem Gebet für ihr kleines Kind, dass sie das Unendliche selbst zu erschüttern scheint. Die ganze Natur scheint sich während dieser Zeit an ihr zu erfreuen. Sie entlässt eine wohltuende Kraft in den Kosmos.

4. Tag

Die Menschen senden andauernd Schwingungen und Kräfte in die Welt hinaus.

Alle möglichen Kräfte treten durch die Augen aus: wohltuende sowie schädigende. Jemand schaut uns an, und wir fühlen uns unwohl. Ein anderer schaut uns an, und wir spüren Freude in uns aufsteigen oder fühlen uns erhoben.

Genauso stellt der Charakter jedes Einzelnen eine Kraft dar, die einen ganz bestimmten Einfluss auf die Natur ausübt. Die Natur erfreut sich an der einen Person und ist traurig in Gegenwart einer anderen Person. Das hängt von der Art der Ausstrahlung ab, welche die betreffende Person in ihre Umgebung entlässt. In den Pflanzen und Blumen ist ein rudimentäres Bewusstsein zugegen, und dieses reagiert auf die wohltuenden Kräfte, die von einem betenden Herzen ausgehen.

5. Tag

Der geistige Mensch erfüllt den Kosmos mit den Schwingungen des Göttlichen, indem er beständig die mystischen Mantras wiederholt.

Er lebt in diesen Schwingungen; er atmet diese Schwingungen; er arbeitet in diesen Schwingungen; er ist vollkommen auf diese Schwingungen eingestimmt, die er als eine wohltuende Kraft in den Kosmos entlässt. Diese Schwingungen sind Licht; sie sind ein Teil des Wesens des Göttlichen; sie können alles erschaffen, jeden Wunsch erfüllen; sie sind unvorstellbar wunderbar.

Schon nur das Aussprechen der Silbe OM genügt, um den ganzen Kosmos in eine spirituelle Schwingung zu versetzen. Schon nur ans Göttliche zu denken bewirkt, dass der Geist des Menschen spirituelle Schwingungen aussendet. Schon nur ein göttliches Gefühl zu hegen genügt, das Herz starke geistige Schwingungen aussenden zu lassen.

Auf diese Weise reinigt der geistige Mensch den Kosmos, indem er ihn mit den Schwingungen göttlicher Töne erfüllt. Er lädt den ganzen Kosmos mit der Freude, der Schönheit, dem Frieden, dem Bewusstsein, dem Licht und der Liebe des Göttlichen auf.

6. Tag

Dein Körper ist voller Energie; deine Gedanken und Gefühle sind voller Energie. Alles ist ein Produkt der Energie. Energie, Kraft und Schwingung sind das Gleiche. Ein falscher Gedanke ist eine falsche Kraft, eine negative, dunkle Energie.

Der geistige Mensch arbeitet deshalb hart daran, sich in einem Zustand göttlicher Schwingungen zu halten. Er vermeidet jede Art von falschen Gedanken und alles, was seinen strahlenden geistigen Schwingungszustand beeinträchtigen könnte, würde dies doch ihm selbst und der Welt großen Schaden zufügen. Er setzt alle Mittel ein, um diesen inneren Zustand aufrechtzuerhalten.

Ein gutes Gefühl, ein edler Gedanke, Gefühle der Hingabe, der Liebe zur göttlichen Wahrheit, der Liebe zu göttlicher Erkenntnis - das sind emporhebende göttliche Kräfte.

7. Tag

Jeder hat eine Aura, eine strahlende Energie, die seinen Kopf und seinen Körper umgibt. Abhängig vom Wesen des Betreffenden, ist die Aura entweder gut oder schlecht. Wenn die Aura nicht so gut ist, werden sich einige Leute dadurch abgestossen fühlen. Wenn die Aura eines Menschen gut ist, fühlen sich alle - unabhängig von seiner äußeren Persönlichkeit - von ihm angezogen.

Jene, die immerzu die Hingabe zum Göttlichen in ihrem Herzen hegen, tragen in ihrer Aura das Bild des Göttlichen. Dieses ist immer da, solange die Energien von Herz, Gemüt und Seele dem Göttlichen geweiht sind, im Dienst am Göttlichen eingesetzt werden. Diese lebendige Gegenwart in der Aura eines Menschen beschützt diesen, nimmt stillschweigend alle seine Probleme weg. Ein Unglück kann diesem Menschen nur passieren, wenn das Göttliche nicht mehr in seiner Aura anwesend ist; und das geschieht, wenn er innerlich - in seinem Herzen - vom Göttlichen losgelöst ist.

Wir leben in einem geheimnisvollen Universum. Das ganze Geheimnis taucht auf aus der Einen Wirklichkeit, die das Geheimnis aller Geheimnisse ist, großartig und unbeschreiblich.

8. Tag

Das geistige Leben ist eine großartige und exakte Wissenschaft, exakter als die Tatsache, dass zwei und zwei vier gibt, denn "zwei und zwei ist gleich vier" ist nur eine äußerliche Feststellung.

In der objektiven Welt, die ja ihrem eigenen Wesen nach begrenzt ist, ist die Wahrheit schwer zu finden. Wirklicher ist die Wahrheit im Inneren, die subjektive Wahrheit, die unendliche Wahrheit, die göttliche Wahrheit. Diese ist unveränderlich, zeitlos, raumlos, jenseits aller Messbarkeit. Und was jenseits von Zeit, Raum und Messbarkeit liegt, ist immer dasselbe und wandelt sich nie.

Alle anderen Dinge verändern sich. Alles, was manifest ist, sich innerhalb von Begrenzungen ausdrückt - alles Phänomenale -, ist den verschiedensten Arten von Unwahrheit ausgesetzt. Das gilt nicht für die zentrale, noumenale Wirklichkeit. Sie ist ewig, zeitlos. Daher kann es Wissenschaft nur in Beziehung zum Unveränderlichen geben.

9. Tag

Dass der Raum leer ist, ist eine Wahrheit, die nicht ewig währt. Es ist heute eine wissenschaftliche Annahme. Morgen wird vielleicht ein Wissenschaftler sagen: "Der Raum ist nicht leer, er ist voller unsichtbarer Keime." Oder ein anderer Wissenschaftler behauptet: "Der Raum ist nicht leer, er ist mit Energie erfüllt." Wieder ein anderer sagt: "Der Raum ist nichts als eine Illusion."

Die wissenschaftlichen Aussagen können sich als unwahr erweisen. Je nach Bezugssystem sind sie wahr oder unwahr. Solche Erkenntnisse sind keine wahren Erkenntnisse. Wahre Erkenntnis ist jene Erkenntnis, die unter allen Umständen und zu jeder Zeit wahr ist und von allen Menschen aller Zeiten gleichermaßen erfahren werden kann. Das ist widerspruchsfreie Erkenntnis, unbedingte Erkenntnis, unvergängliche Erkenntnis.

"Alles ist Gott" ist eine Wahrheit, die unvergänglich ist.

10. Tag

Wenn wir also die zentrale und absolute Wahrheit als die wirkliche Wissenschaft der Wissenschaften erkannt haben, dann werden wir natürlich alle anderen Wissenschaften gemäß dieser Wissenschaft interpretieren wollen.

Diese Wahrheit, was ist ihre Natur, ihr Wesen? - Es ist Leben. Alle Wissenschaften vom Leben müssen also demnach zu dieser einen Wahrheit kommen. Ihre letzten Studien, ihre letzten Schlussfolgerungen können von uns in diese Wahrheit integriert werden. Wenn die Erkenntnisse der Wissenschaft nicht in diese Wahrheit integriert und nicht auf sie bezogen werden, was geschieht dann? - Eine solche Wissenschaft muss vergehen, hat nur eine begrenzte Gültigkeit und wird nicht viel Gutes zustande bringen.

Das spirituelle Leben ist eine großartige Wissenschaft, die Wissenschaft vom Menschen, die Wissenschaft von der Wahrheit.

11. Tag

Wir brauchen eine Wissenschaft der Wahrheit, eine Wissenschaft vom Leben im Menschen, eine Wissenschaft vom Selbst im Menschen. Wahre Wissenschaft gibt es nur in Beziehung zum Unwandelbaren.

Wenn wir sagen: "Das menschliche Individuum ist die Verkörperung der unendlichen und absoluten Wahrheit", dann haben wir eine Tatsache festgestellt; wir haben die Wahrheit festgestellt. Wenn wir aber sagen: "Das ist ein Mann", dann ist dies keine Feststellung der Wahrheit, weil dieser Mann mit den Mitteln der modernen Gen-Forschung zum Beispiel einfach in eine Frau umgewandelt werden kann. Eine Feststellung, die Gültigkeit besitzen soll, muss daher auf das bezogen sein, was war, ist und immer sein wird.

 

12. Tag

Wie können wir zwischen dem, was wirklich, und dem, was unwirklich ist, unterscheiden? -

Das Wirkliche ist das, was sich nicht ändert, was nicht stirbt, was nicht verschwindet.

Erscheinung ist all das, was begrenzt ist, zu Ende geht, sich verändert, vergänglich ist, stirbt.

13. Tag

Alles in der Welt von Zeit und Raum ist eine Erscheinung. Die unsichtbare Dimension in der Welt der Sichtbarkeit ist die Wahrheit. Die unsichtbaren Dinge sind die bestimmenden Wirkkräfte, und sie sind wirklicher als die sichtbaren Dinge.

Das Leben bleibt unerklärlich, wenn wir nur seine Oberfläche oder Außenseite erforschen; wir dringen dann nicht bis zum Unsichtbaren vor, zu den unsichtbaren Ursachen, die das Sichtbare determinieren.

Das führt dazu, dass die Menschen versuchen, sich ihre eigenen Hypothesen zurechtzulegen, um die auftretenden Ungereimtheiten hinwegzuerklären.

Sie kreieren eine Wissenschaft aus ihren eigenen, fehlerhaften Hypothesen und sagen, die Dinge sind so oder so.

Die Dinge verhalten sich aber völlig anders.

14. Tag

Die Wissenschaftler wissen nicht, was Leben wirklich ist, sonst hätten sie schon längst Leben erschaffen.

Sie wissen nicht, was das Denken wirklich ist. Kein Wissenschaftler kann mit einer vernünftigen Definition von ‚Denken' aufwarten. Ihre Definition beschränkt sich auf das, was an der Oberfläche sichtbar ist, so wie die Menschen Gott auch nur in Form ihrer Schlussfolgerungen erkennen, da sie Seine Liebe und Weisheit überall am Werke sehen. Gott als solchen sehen sie nicht, weil die äußerst schwerwiegenden Begrenzungen des menschlichen Intellekts und der menschlichen Vernunft sie daran hindern.

 

15. Tag

Es kann keine exaktere Wissenschaft geben als die Wissenschaft von der göttlichen Wirklichkeit, die Wissenschaft der Wahrheit, weil sie direkte Erkenntnis ist. Jede andere Erkenntnis ist indirekt und weist deshalb Fehler auf. Auf dieser Wissenschaft von der Wahrheit baut sich alles andere auf. Alle anderen Wissenschaften sind in diese zentrale Wissenschaft integriert, die die Wissenschaft der letzten Wirklichkeit im Universum, in der Materie und im Menschen ist.

Die letzte Wirklichkeit im Menschen, die letzte Wirklichkeit in der Materie, die letzte Wirklichkeit im Universum, die letzte Wirklichkeit im Göttlichen ist ein und dieselbe!

16. Tag

Die göttliche Wirklichkeit allein garantiert uns eine exakte Wissenschaft - im Gegensatz zu den anderen Wissenschaften, die nicht exakt sind, wie exakt sie auch relativ gesehen sein mögen. Die Theorien Einsteins wurden bald von den Theorien anderer großer Wissenschaftler überholt. Alle diese Theorien verändern sich dauernd und erweisen sich irgendwann als falsch. Das Veränderliche genügt nicht für eine wahre Wissenschaft.

Exponenten der Wissenschaft sind längst zur Überzeugung gelangt, dass alle wissenschaftlichen Begriffe subjektiver Natur sind. Begriffe richten sich nach den Eigentümlichkeiten der Urteilskraft des einzelnen Wissenschaftlers. Es ist immer ein persönliches Element in den Erkenntnissen auch der großen Wissenschaftler enthalten. Wenn ihr Erkennen auch objektiv vollständig sein mag, hat es doch inhärente Mängel aufzuweisen, von denen es sich nicht befreien kann.

Wo genau denn können wir sicher sein? - Nur in der Wahrheit, die Eine ist, absolut und unmanifestiert. Die ganze Bedeutung des geistigen Lebens liegt darin, uns zu einer Erfahrung der Wahrheit zu führen, zu Gott oder der Gegenwart des Göttlichen.

17. Tag

Ohne die Gnade Gottes kannst du keinen Fortschritt auf dem geistigen Pfad machen.

Hier bedeutet ‚Gott' Sein, Existenz. Gott ist ein so unvorstellbares, absolutes, unendliches Sein, dass Er nicht auf das reagiert, was mit dir geschieht. Er macht sich keine Sorgen um dich. Er ist eine unendliche Existenz, unvorstellbar, vollkommen und völlig gleichgültig gegenüber der Existenz von Welten, die aus Seinem unendlichen Sein hervorgegangen sind.

Nur das dynamische unendliche Bewusstsein - die Göttliche Mutter - kann dir Gnade gewähren.

18. Tag

Angenommen du träumst. Im Traum siehst du ein Schlachtfeld. Hunderte von Häusern werden bombardiert und in die Luft gesprengt. Millionen von Leuten werden umgebracht. - Wie wirkt sich das auf dich aus? Du stehst der Situation gleichgültig gegenüber. Du bist nicht davon betroffen. Du weißt, es ist nur ein Traum: Es ist alles unwirklich, niemand stirbt, schon gar nicht du selbst.

Für Gott als unendliche Existenz sind wir alle unwirklich. Wenn du Gott berichtest, dass dein Bruder leidet, dann wirst du keine Antwort bekommen. Er wird nicht antworten und reagieren. Warum? - Weil Er weiss, dass alles unwirklich ist, dass alles nur ein grosser Traum ist.

Leben und Leiden deines Bruders waren nicht wirklich vor einer Million Jahren und werden eine Million Jahre später ebensowenig wirklich sein.

Gott ist nicht berührt, Er ist von nichts betroffen. Jahrmilliarden sind für Ihn nicht einmal ein Sekundenbruchteil.

Doch im unendlichen Sein Gottes wohnt die Göttliche Mutter, die das dynamische unendliche Bewusstsein ist. Sie ist allbarmherzig. Sie spürt und empfindet alles. Sie weiß, was mit deinem Bruder geschieht und Sie kann verstehen, dass dein Bruder leidet. Und schnell kommt Sie zu seiner Rettung. Das ist die Göttliche Mutter.

19. Tag

Jene Intelligenz in Gott, die eine unendliche Liebe in sich beherbergt und für jedes Geschöpf sorgt, nennen wir Göttliche Mutter.

Gott antwortet nicht. Doch wenn du dich an Gott als Mutter, als Liebe oder Licht, als Gnade oder Frieden wendest, dann wirst du eine Antwort erhalten. Wenn du der unendlichen Existenz eine Eigenschaft zuordnest und dich an diese wendest oder diese verehrst, dann findest du diese Eigenschaft in der Göttlichen Mutter. Alle Eigenschaften sind in der Göttlichen Mutter. Sie sind die Göttliche Mutter. Jede Form von Intelligenz ist die Göttliche Mutter. Jede Form von Frieden, wo immer du sie antriffst, ist die Göttliche Mutter. Jede Form von Macht, begrenzt oder unbegrenzt, ist die Göttliche Mutter. Alle Eigenschaften in der unendlichen Vollkommenheit, in ununterbrochener, ewiger Einheit mit dem Unendlichen, gegenwärtig in all den verschiedenen Seinsweisen: Das ist die Göttliche Mutter.

20. Tag

Gott in Wirksamkeit, Gott in Liebe zu Seiner Schöpfung - das ist die Göttliche Mutter.

Gott als Erlöser und Retter der Menschheit - das ist die Göttliche Mutter.

Gott als der Erhalter aller Geschöpfe - das ist die Göttliche Mutter.

Gott als der Befreier der Seele des Menschen zur höchsten Erfahrung und Verwirklichung - das ist die Göttliche Mutter.

Doch diese Göttliche Mutter ist keine Frau, wie du jetzt vielleicht denkst. Und doch ist Sie zu allen Frauen und allen Männern geworden.

Ohne Sie gibt es kein Leben, keine Intelligenz, keine Aktivität, keine Macht, keine Schönheit, keine Weisheit, keinen Frieden, keine Bewegung, keine Kraft:

Sie ist das höchste göttliche Bewusstsein.

21. Tag

Jeden Tag meditierst du und wiederholst das Mantra. Aber diese Art spiritueller Übung allein genügt nicht. Du musst innerlich ebenso schön werden wie das Mantra. Dein Herz, dein Gemüt, dein Leben müssen so großartig werden wie das Mantra.

Das Mantra ist unendliche Liebe. Es ist ein allsehendes, allwissendes Licht. Es ist die Göttliche Mutter - dynamisch, höchst aktiv, alles durchdringend.

Dein Verhalten, dein Charakter, dein Leben müssen sich den Eigenschaften der Göttlichen Mutter angleichen.

22. Tag

Was ist die Göttliche Mutter? - Eine unendliche Wahrheit, die unendliche Schönheit, unendliche Vollkommenheit ist, die alle Bedingtheiten und Zustände der Existenz und des Bewusstseins transzendiert. - Das ist die Göttliche Mutter.

Kannst du dir ein Wesen vorstellen, das alle Bedingtheiten und Zustände der Existenz und des Bewusstseins transzendiert? - Es ist unvorstellbar!

23. Tag

Du bist ein menschliches Wesen. Dein Dasein als Mensch ist ein Zustand des Bewusstseins. Dein menschliches Bewusstsein ist ein Zustand des Bewusstseins. Im Schlaf hast du einen anderen Zustand des Bewusstseins. Im Tiefschlaf hast du wieder einen anderen Zustand des Bewusstseins. Als Arbeiter, Künstler, Dichter, Philosoph hast du jeweils einen anderen Zustand des Bewusstseins. Nach dem Tod des physischen Körpers wechselst du in einen anderen Zustand des Bewusstseins.

Jenes Bewusstsein uns, das keiner von allen möglichen Bewusstseinszuständen ist, das alles transzendiert, das ist die Göttliche Mutter.

Die ganze Natur hat ein Bewusstsein; das Universum hat ein Bewusstsein. Ist deren Bewusstsein das Bewusstsein der Göttlichen Mutter? - Nein! Sie transzendiert alle Zustände des Bewusstseins.

24. Tag

Höre nicht auf, das Mantra zu wiederholen. Wiederhole es beständig. Halte dein Herz und Gemüt dabei die ganze Zeit über in einem Zustand der Reinheit und nähere dich dadurch dem Sein und Wesen Gottes in deinem Leben und Verhalten an. Du wirst deinen Fortschritt an deiner eigenen Meditation ablesen können.

Durch das Mantra kannst du alles über das Wesen der Göttlichen Mutter erfahren. Du musst nur weitermachen.

25. Tag

Die Göttliche Mutter ist unendliche Macht, Bewusstsein, unendliches Licht, und Ihre alles erhaltende Kraft ist überall im ganzen Universum am Werk. Sie kennt deine Mühen und Schwierigkeiten. Sie weiß, wo du jetzt bist, wo du vor tausend Jahren warst und wo du in tausend Jahren sein wirst. Sie weiß alles, auch was vor einer Million Jahre einst geschah, und alles, was in einer Million Jahre geschehen wird. Sie ist unvorstellbare, allwissende Intelligenz. Sie kennt jedes Blatt an jedem Baum, jeden Kieselstein, jede Seele, jedes Wesen, jede Mücke, jeden Vogel, jedes Tier, jeden Mann, jede Frau und jedes Kind.

 

26. Tag

Ein wenig Reinheit wird dich nicht zur Erfahrung Gottes führen - große Reinheit ist notwendig.

Das Feuer der Reinheit muss in allen Zellen und Knochen deines Körpers lodern. Gott ist unendliche Reinheit. Wie kannst du Ihm in deiner Erfahrung begegnen, wenn du nicht in jeder Zelle deines Wesens rein bist? Welches Recht hast du, Gottes Hilfe zu verlangen, wenn dein Herz nicht rein ist? Wie kannst du eine Erfahrung Gottes erhoffen, wenn dein Herz, dein Wesen und dein gesamtes Sein nicht rein sind?

Nur ein reines Herz kann die unendliche Reinheit, die Gott ist, empfangen.

Sand vermischt sich nicht mit Wasser. Wasser vermischt sich mit Wasser. Ein unreines Herz kann nicht in Gottbewusstsein aufgelöst werden. Nur ein Herz, das in Liebe und Reinheit dahinschmilzt, kann sich völlig im Gottbewusstsein auflösen.

 

27. Tag

Ein wenig Gebet, ein wenig Meditation, ein wenig Gutes zu tun reichen nicht aus. Schüre das Feuer göttlicher Erkenntnis, das in deiner Seele brennt. Denke über die wahre Natur Gottes nach. Erkenne Ihn als den unendlichen Zeugen, der überall gegenwärtig ist. Er ist der eine Zeuge ohne einen zweiten. Er ist nicht gefangen in Seiner Schöpfung. Er ist ein strahlendes, grenzenloses Licht der Schönheit und Freude.

Denke über Gottes unendliches und unvergängliches Wesen nach. Denke über Ihn als die einzige Wirklichkeit nach. Klopfe auf die Erde und sieh, wie hart sie ist: Wirklicher als die Erde ist Gott. Er ist die einzige Wirklichkeit. Denke über diese Wirklichkeit nach. Schlafe in dieser Wirklichkeit. Arbeite in dieser Wirklichkeit. Denke immer und immer wieder über diese Wirklichkeit nach.

 

28. Tag

Was du auch für Gott tust - es ist nichts. Alles was du für Ihn tust, kann nur dir selbst helfen, dich reiner machen. Und das ist eine große Hilfe für deinen weiteren Fortschritt. Die große Wirklichkeit, die Gott ist, hat keine Bedürfnisse. Sie hat keine Feinde. Sie hat keine Freunde. Sie allein ist. Sie ist unbeschreiblich wunderbar. Sie wurde nie geboren. Sie kann nicht sterben.

Erhebe dein ganzes Wesen und löse es auf im unbegrenzbaren Ozean des unendlichen göttlichen Bewusstseins. Keine Unreinheit kann dieses unendliche Bewusstsein berühren. Es ist unbeschreiblich. Es ist Mahatripurasundari, die Göttliche Mutter: größer als das Größte, höher als das Höchste.

 

29. Tag

Die Wahrheit widersteht allem, nicht so die Falschheit.

Die Wahrheit manifestiert sich langsam, aber vollkommen und absolut.

Jede Stimme, die sich gegen sie erhebt, wird allmählich aus der Schöpfung entfernt.

Es ist nicht leicht, Gutes zu tun; es ist schwierig, göttliche Arbeit in einer Welt zu vollbringen, die beherrscht ist von Irrtum, Bosheit und Unwissenheit.

Propheten werden getötet, Heilige gemartert und lebendig verbrannt, die Wahrheit wird mit Füßen getreten.

Das ist das Wesen der Welt; aber die Wahrheit wird triumphieren, und das Leben der Propheten wird auf die weite Leinwand des Ewigen gezeichnet werden.

30. Tag

Lasst uns dafür arbeiten, den Kräften des Guten und der Frömmigkeit auf dieser Erde überleben zu helfen!

Erkennen wir die Wahrheit an!

Öffnen wir unser Herz für die Gnade des Göttlichen; geben wir unsere Energien Gott - und Gott allein!

Groß ist die Herrlichkeit jeder kleinen Arbeit, die du für Gott tust. Die Ergebnisse einer solchen Arbeit werden über Jahre hinaus fortwirken und werden schließlich umgewandelt in ein stetig wachsendes Licht göttlicher Erkenntnis und Reinheit in dir.

31. Tag

Deine Aufgabe ist es, mehr Licht zu schaffen, mehr Opfer für Gott zu bringen: in Liebe, in Stärke, glücklich und guten Mutes.

Dienste und Opfer, die aus einem murrenden Wesen entspringen, werden von Gott nicht akzeptiert. Arbeiten, obschon für Gott, aber mit den Energien einer menschlichen Natur getan, sind immer fehlerhaft. Lass Hingabe und Reinheit dich führen, lass Selbstlosigkeit dich beherrschen, und lass deine Auslieferung an Gott dich mit gewaltiger Kraft und göttlichem Licht erfüllen.

Du bist ein Kind Gottes; lebe als Kind Gottes. Nichts wird dir fehlen. Alles, was notwendig ist für dein Wachstum und deine Entwicklung und um das Königreich des Himmels in dir aufzubauen, wird zu dir kommen.

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Mai 2005

Monatliche Zeitschrift,
Jahrgang 30, Nr. 343

Herausgeber: Omkarananda Ashram
Anton-Graff-Strasse 41
CH 8400 Winterthur

Tel: 052 - 202 19 03

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World Wide Web Edition 2005