Swami Omkarananda

Gedanken zum Tag

Maerz 2014

Kalender Jan2000



1. Tag

Jede aufrichtige Anstrengung auf dem Pfad zu Gott wird belohnt.

Es kann in diesem Leben sein oder im nächsten, aber keine Anstrengung, die wir einmal auf diesem Pfad des Fortschritts gemacht haben, geht je verloren.

Selbst wenn du das Mantra nur einmal wiederholt und dann vergessen hast, wirst du die Früchte dieser einmaligen Wiederholung ernten. Auch wenn du die göttliche Weisheit nur einmal für kurze Zeit besessen hast, wird diese Weisheit dich von Sorgen und Angst befreien.

Wenn du dieses ungeborene und todlose Ewige nicht kennst, sondern glaubst, dass alles, was geboren wurde, auch sterben muss, dann wirst du ein Opfer der Sorgen, ein Sklave deiner Sorgen bleiben.

Wenn jemand, den du liebst, stirbt, bist du untröstlich. Aber wenn du weißt, dass dieser Jemand nie geboren wurde und nie sterben wird, dass seine Geburt und sein Tod sich nur auf den Körper beziehen, dann wird dieses Wissen dich von allen Sorgen befreien.




2. Tag

Alles, was du denkst, fühlst und tust, zeigt sich in deinen Augen. An den Augen sieht man sofort, ob jemand müde oder frisch ist, aber nicht nur das: Der Zustand der ganzen Seele ist in den Augen ablesbar.

Du kannst anziehen, was du willst, deine Augen bleiben nackt. Alles über dich kann an deinen Augen abgelesen werden. Es steht also ein Bericht über uns selbst in unseren eigenen Augen geschrieben, wir tragen einen Spiegel unserer Seele mit uns herum, für jeden gut sichtbar.

Große Menschen haben einen Biographen. Dein Biograph ist in deinen eigenen Augen und schreibt ohne Unterbrechung deine Lebensgeschichte auf.

Augen sind so etwas Wunderbares. Man könnte sogar sagen, die Augen sind Gott, denn Wunder innerhalb von Wundern sind in den Augen enthalten.

3. Tag

Es ist ein Herz im Auge. Es ist ein Richter im Auge. Es ist ein Biograph, ein Engel, es ist Gott im Auge. Alle Götter sind im Auge. Das ganze Pantheon ist in den Augen, nicht nur das der west-lichen Götter, sondern das der Götter aller Religionen.

Alles ist in den Augen: Das ganze Universum ist in den Augen. Das Auge ist das Wunder der Wunder. Solche Wunder gibt es in deinem Körper. Dass du ein höchst wunderbares Wesen bist, weißt du aufgrund einer mächtigen Unwissenheit nicht. Hätte jemand dir seit Deiner Geburt gesagt, dass du dein eigenes Licht bist, dass du dein eigener Richter bist, dass du dein eigener Engel bist, hättest du immer die besten Gedanken und Gefühle gehegt und deine Augen wären leuchtender geworden; jeder würde deine Augen lieben. Deine Augen könnten vielen Frieden spenden.

Das ganze Universum ist in deinen Augen, der ganze Gott.

4. Tag

Ich bin ein Feuer der Erkenntnis,Ich habe meinen Körper darin verbrannt,Ich bin ein körperloses Wesen,das keine Krankheit kennt.Mein Körper mag abfallen,er ist nur ein Produkt der Natur,aber was hat das mit mir zu tun? –Ich bin grenzenloses Bewusstsein.
5. Tag

Es ist meine Aufgabe und Pflicht, dich in die Freude des Gottbewusstseins zu erheben; aus dir einen König zu machen, einen Kaiser, der nichts besitzt.

Besäßest du etwas, wäre das nur überflüssiger Ballast, eine Notwendigkeit vielleicht, um ein gottgeweihtes Werk in dieser Welt der Illusionen durchzuführen.

Ich aber mache dich unabhängig von dem Spielzeug der Materie, mit der Stärke, die dir gehört, mit dem Bewusstsein, das dir gehört, mit einem Schatz, der dir gehört, der unbegrenzt ist, weil er von Gott herstammt.

Und dieser Schatz, der dir gehört, ist Gottes eigenes Selbst.

6. Tag

Gott wird als Mensch geboren,damit zu Gott du werden kannst.Das ist der Zweck, warum Er kommt.Das ist das Siegel der Liebe –der Liebe, die Gott für dich hegt.

Gott liebt dich so sehr,dass er in dieser Welt der Leiden,in dieser Welt der Illusionen,in dieser Welt der Sorgen und des Todesüberall verborgene Türenins Königreich des Himmelsfür dich offen gelassen hat.Er liebt dich unermesslich,und will dich aus allem Unglück befreien.


7. Tag

Liebe ist dein Wesen,und die Hand der Zeit kann dich nicht verändern.Der Tod hat Macht über den Körper,aber er kann die Liebe in deinem Herzen nicht berühren.Niemand stirbt!Doch wenn dir jemand sagt, dass der Tod dein Ende ist, und danach nichts mehr kommt,

dann ist es mit Sicherheit ein falscher Prophet.
8. Tag

Der wahre Prophet trägt das Herz Christi in sich.

Der wahre Prophet hat den Charakter Christi.

Der wahre Prophet besitzt den Geist Christi, die Liebe Christi und die Substanz der Gotterfahrung, die im inneren Herzen Christi wohnt.

Jeder, der dich geistig erhebt, dir diese unvergängliche Wahrheit zeigt, ist dein wahrer Lehrer.

Nichts ist schöner als die Wahrheit, und die Wahrheit trägt alle Wunder und Herrlichkeiten in sich.

Verwirkliche deshalb, ich bitte dich, die Herrlichkeit, die Gott in dir verborgen hat!

9. Tag

Nur Gott gibt dir Würde. Niemand kann wirklich groß werden in der Welt, ohne in Einklang mit Gott zu sein. Nur indem du eins mit dem Unendlichen wirst, mit dem Absoluten, Ewigen erlangst du unendliche Würde, unendliche Überlegenheit über die ganze Schöpfung.

Nur Gott kann dir wahre Würde geben, nicht die Menschenrechtskonventionen. Nur eine bewusste Beziehung mit Gott kann dir unendliche Würde und absolute Erfüllung geben. Von dem Tag an, an dem du eine bewusste Beziehung mit Gott eingehst, sind alle deine Wünsche erfüllt: Du lebst in Erfüllung, du lebst in Erleuchtung, du lebst in Vollkommenheit. Du brauchst nichts mehr! Du hast endlose Schätze, Herrlichkeiten, Wunder! Du hast alles höchst Positive, alles höchst Wünschenswerte, alles, was du dir vorstellen kannst! All das wird dir gegeben werden, all das wird zu deiner unmittelbaren Erfahrung, wenn du Gott berührst.

10. Tag

Es besteht ein dringender Bedarf an spiritueller Erziehung, die allein wirkliche Erziehung ist.

Wir brauchen Leute, spirituelle Lichter, die unseren Weg erleuchten, die den Menschen die Augen öffnen für das, was allein wirkliche Erziehung ist, was unvergänglich ist, was den Menschen unendliche Würde geben kann, was unmittelbare grenzenlose Erfüllung und Befriedigung, grenzenlosen Frieden, grenzenlose Freude und Kraft schenken kann.

Das ist es, was wir brauchen!

11. Tag

Gott ist nicht nur überall in den Wolken und in allen Universen, die es gibt, anwesend, Er ist auch in den Menschen, und zeigt sich besonders in der Intelligenz von genialen Menschen wie Einstein und anderen.

Gott ist die Liebe im Herzen aller Dinge. Er ist das Licht im Leben aller Wesen. Er ist die Kraft hinter jeder anderen Kraft, die auf dieser Erde wirkt.

Er ist allgegenwärtig, unendlich und allwissend, und selbst wenn die Menschen sich gegenseitig zerstören, geht doch nichts von ihrer wirklichen inneren Substanz verloren.

Gott ist nicht in seiner Fähigkeit begrenzt, zahllose neue Welten und Universen zu erschaffen und sie mit Abermillionen menschlicher Wesen zu bevölkern. Das ist Gottes allmächtige Wunderkraft.

12. Tag

Im göttlichen Plan gibt es immer Zerstörung und Aufbau. Man kann es vielleicht am besten mit dem mensch-lichen Körper vergleichen: Wenn der Körper in Disharmonie gerät, wird sich Fieber oder eine Krankheit einstellen, die wesentlich dazu beiträgt, die Harmonie im Körper wiederherzustellen.

Was wir als Zerstörung ansehen, ist in den Augen des Göttlichen ein wesentlicher Prozess des Fortschritts und der Wiederherstellung des Gleichgewichts. Das ist die Wahrheit. Aber es gibt auch verschiedene andere Wahrheiten, die gleichzeitig neben dieser Wahrheit agieren.

13. Tag

Es ist nicht notwendig, dass ein menschlicher Körper periodisch Krankheiten oder Schwierigkeiten unterworfen werden muss, um seine Harmonie aufrechtzuerhalten.

Diese Notwendigkeit ergibt sich nur, wenn einige Prinzipien der Gesundheit oder andere natürliche Lebensregeln verletzt werden.

Genauso wenig sind die Katastrophen, die die Menschheit überfallen, unvermeidlich oder unbedingt notwendig; aber sie werden notwendig, wenn sich die Menschheit, wie in den vergangenen Jahren, durchweg auf dem falschen Pfad befunden hat.

14. Tag

Wenn die Menschheit auf dem falschen Pfad wandelt und beständig Gedanken und Gefühle erzeugt, die nicht göttlich sind, ja nicht einmal menschlich genannt werden können, was wird dann die natürliche Folge davon sein? – Die geballte Kraft und die konzentrierten Schwingungen dieser schlechten Gedanken, Gefühle und Motive im Menschen beschädigen selbst die elementaren Grundlagen der Harmonien der Natur.

Es besteht eine innige Beziehung zwischen den Gedanken im Gemüt der Menschheit und den elementaren Naturkräften. Das unbewusste Gemüt in der ganzen Natur reagiert auf die Art von Schwingungen und die Kräfte, die vom menschlichen Herzen und Gemüt ausgesandt werden. Es ist eine große Unwissenheit vonseiten der Menschheit zu denken, dass die Natur der menschlichen Gedanken und Gefühle nicht gewahr ist. Die ganze Natur weiß, was wir sind, weil der unendliche Geist des Göttlichen überall in der Natur anwesend ist.

15. Tag

Solange die Zeit nicht reif ist, kannst du die Früchte nicht ern-ten. Das ist Karma! Die Zeit ist noch nicht gekommen! Das Gold ist da, es liegt hier auf dem Tisch, aber du bemerkst es gar nicht! Das ist Karma!

Wenn du es schließlich bemerkst, verstehst du sofort, dass es die göttliche Gnade ist; aber diese Gnade kommt nicht zu allen!

Die Gnade kann jederzeit kommen, und wenn sie kommt, kann es sein, dass dein Nachbar plötzlich ein größerer Heiliger ist als du!

Man spricht von der Gnade Gottes in zweifacher Hinsicht: Gottes Gnade ist überall, sie ruht auf allen Dingen. Aber sobald sie beginnt, speziell durch dich zu wirken, oder du sie durch dich wirken lässt, sagt man, du habest die Gnade Gottes erhalten.

16. Tag

Wollen wir das Leben erleuchten, müssen wir das innere Gemüt erleuchten.

Das äußere Leben kann nicht erleuchtet werden, wenn die innere Erfahrung nicht erleuchtet ist. Die äußeren Dinge sind materiell, grobstofflich; sie sind leblos und können deshalb weder erleuchtet sein noch erleuchten.

Nur Bewusstsein kann erleuchten, und dieses ist innen.

17. Tag

Die äußeren Dinge sind immer gefährlich, weil dies eine Welt der Unwahrheiten, Begrenzungen und Gegensätze ist, in der es zwei Minuten lang gute Nachrichten und die nächsten zwei Minuten lang schlechte Nachrichten gibt. Es ist eine Welt der Polaritäten, der Dualitäten.

Wie können wir aber das innere Gemüt erleuchten? – Wir können es erleuchten durch geistige Gedanken, geistiges Wissen, durch Hingabe, Glauben und Reinheit, Mantrawiederholung und Nachdenken über das Wesen des Göttlichen.

Wenn du dich für den Körper hältst, wirst du dich unvermeidlichen Leiden aussetzen, aber sobald du weißt, dass du Geist bist, dass du das innere göttliche Selbst bist und über das Wesen der Wirklichkeit nachdenkst, bist du erleuchtet und bist Herr über den Körper, die Umstände und das äußere Leben.

18. Tag

Willst du das Gewahrsein der Gegenwart Gottes vertiefen, ist eine der besten Methoden dazu die Erinnerung, das heißt, das beständige Sich-an-Gott-Erinnern. Wenn du eine Szene auf der Straße siehst, ein Bild in der Zeitung oder eine schöne Landschaft, dann steigen diese Bilder immer wieder in dir auf und mit ihnen eine Reihe von Assoziationen und Ideen. So arbeitet die Erinnerung, das Gedächtnis. Benutze diese Eigenschaft des Gedächtnisses zu schnellem geistigem Fortschritt. Konzentriere dich so stark auf das Bild Gottes, das du erwählt hast, dass dieses sich tief in dein Gedächtnis einprägt, so dass es bei jeder Gelegenheit von der Erinnerung reproduziert wird und zusammen mit ihm die Assoziationen, die zu diesem Bild gehören: unendliche Liebe, unendlicher Friede, unendliche Macht, unendliche Erkenntnis, unendliche Gnade, unendliche Vollkommenheit.

Denke an Gott, als jemanden, der schon Millionen spiritueller Sucher beschützt hat, als jemanden, der all die Billionen Geschöpfe in der ganzen Schöpfung ernährt, als jemanden, der die Quelle aller Schönheit, aller Kraft und allen Wohlergehens ist.

19. Tag

Nutze die Methode der Erinnerung, um deinen spirituellen Fortschritt zu beschleunigen. Nimm das Bild Gottes in deiner Erinnerung mit, wohin du auch gehst: Iss mit diesem Bild, arbeite mit diesem Bild, beziehe Kraft und Stärke aus diesem Bild, und lass dieses Bild Ströme von Reinheit, Licht und Gnade in dein Herz eingießen.

Wenn dieses Bild immer stärker in deiner Erinnerung wird, werden alle anderen Bilder, die Angst und Leid verursachen, aus deinem Gedächtnis verschwinden.

20. Tag
Das Wirken des Göttlichen ist ganz methodisch und zeichnet sich durch extreme Weisheit und Vernunft aus. Wir sind so ungeduldig, weil wir sehen wollen, dass das Werk Gottes sich ausbreitet, dass Wunder geschehen und vieles mehr. Aber die Gottheit hat ihre eigene Weisheit und Logik! Sie will nicht in einem groß angelegten Umfang arbeiten. Die Gründe dafür kennen wir nicht. Gott könnte in einer Minute alles erreichen, denn die ganze Welt ist seinem Kopf entsprungen und sie könnte augenblicklich erleuchtet werden, wenn Er es wollte. Doch warum tut Er es nicht? – Es gibt Regeln, Gesetze und Vorgehensweisen. Die Gottheit ist eine mächtige Kraft und offenbart sich selbst nicht einmal durch seine Söhne und Töchter auf irrationale oder verschwenderische Weise. Sie erlegt sehr große Einschränkungen auf. Sie sagt: „Das kannst du nicht machen, das sollte nicht geschehen; Ich habe meine Zwecke, die erfüllt werden müssen, du kannst nur dieses gute spirituelle Werk vollbringen, nicht mehr; denn tätest du mehr, käme die Balance in der Schöpfung aus dem Gleichgewicht.“
21. Tag

Die Gottheit sorgt selbst dafür, dass alles der Ordnung gemäß abläuft.

Während wir hier zusammensitzen und über Mittel und Wege beratschlagen, wie wir am besten etwas Gutes für die Welt tun können, während wir gleichzeitig versuchen, dem Herzen des Göttlichen näherzukommen, wirkt das Göttliche mit einer unendlich größeren Weisheit. Es sitzt in jedem Punkt des Raums und sieht alles. Auch folgt Es seinen eigenen Regeln. Das Göttliche besitzt die Antworten auf alle Probleme. Alles ist vom Göttlichen geordnet. Das Göttliche hat seine eigene Logik, mit der wir nicht in Konflikt kommen wollen.

Es wäre auch kein Zeichen von Weisheit, sich in die Logik des Göttlichen einmischen zu wollen, denn diese ist so vollkommen, so weise, so von Liebe und Verständnis erfüllt, dass man nichts darüber sagen kann. Man kann sie nur anerkennen und preisen, ob sie tröpfchenweise oder als Flut daherkommt!

22. Tag

Zweifelhafte Entscheidungen gibt es nicht für mich. Man geht über solche Zweifel hinaus. Man sieht den Pfad klar vor sich liegen. Und selbst das, was aufgrund irgendeiner Begrenzung für andere nicht richtig zu sein scheint, stellt sich schließlich als das Beste, was wir tun konnten, heraus.

Aber es ist ein wenig schwierig für jemanden, der irgendwo zwischen Null und dem Ziel unterwegs ist, eine Entscheidung zu treffen. Man kann nur zwischen A und B wählen. Es hängt vom persönlichen Entwicklungsstand ab, ob man bereit ist, dem Göttlichen zu erlauben, dazwischenzutreten und die Entscheidung zu treffen. Was aber, wenn man nicht die kristallklare Antwort bekommt, die man erwartet? – Eine klare Antwort zu erhalten, muss angestrebt werden, und das ist nicht möglich, wenn man erst zu Gott ruft, wenn man schon mitten in Problemen steckt. Die klare Antwort kommt nur, nachdem schon eine angemessene Entwicklung stattgefunden hat.


23. Tag

OM: Unwissend und in völliger Hilflosigkeit nennen wir dies ein Wort. Wir wollen etwas beschreiben, jenem einen Namen geben, das nicht benannt oder beschrieben werden kann, da es jenseits der Kräfte und Möglichkeiten unserer Intelligenz liegt. Unsere Intelligenz ist begrenzt und arbeitet innerhalb von Raum und Zeit, wenn auch nicht in der äußeren Raum-Zeit, so doch in der inneren, subjektiven.

Wenn wir deshalb etwas Raum- und Zeitloses wie OM benennen wollen, wird nur unsere Hilflosigkeit, dem Namenlosen einen Namen geben zu wollen, offenbar, und es erhebt sich leicht ein Missverständnis, denn OM ist Gott selbst.

Das, was immer ist und sich selbst als die Schöpfung ausdrückt, aber mehr ist als die Schöpfung, das ist OM. OM ist Unendlichkeit.

Das bist du!

OM TaT SaT, das ist dein wahrer Name!

24. Tag

Die Eltern geben ihrem Kind einen Namen. Jeden Augenblick kann dieser Name verändert werden. Es ist nur ein Name, etwas Unwirkliches, etwas Vorübergehendes. Andererseits ist OM dein wirklicher Name, deine wirkliche Seele. Es ist das ganze unendliche Bewusstsein in dir. Es ist die unbegrenzte Liebe in deinem inneren Wesen, das du als Freude im Tiefschlaf erfährst. OM zu sagen heißt, OM zu sein. OM zu berühren heißt, das Unendliche und Ewige zu berühren. OM ist das einzige Wort in der ganzen Welt, das man aussprechen kann, ohne den Mund zu öffnen, denn OM ist deine Seele selbst. Wir haben eine falsche Vorstellung von OM, weil wir OM mit unseren Ohren hören. Sinneswahrnehmungen verfälschen alles, erzeugen Illusionen. Die Sinne leben von Illusionen. Sie fragmentieren die Wirklichkeit, ergreifen nur ein winziges Bruchstück des Wirklichen und verdrehen alles. Deshalb sind wir nicht in der Lage, OM so zu verstehen, wie es wirklich ist, weil wir stets versuchen, es mit Hilfe der Sinnesorgane in den Griff zu bekommen.

25. Tag

Ein Mensch, der das Ewige erkannt hat, hat keine Wünsche mehr. Warum? – Weil er vollkommen gesättigt, vollkommen befriedigt und zufrieden ist, weil er die Wahrheit kennt.

Er sagt: „Ich bin Vollkommenheit. Ich bin grenzenlose Fülle.“

Er lebt in der Fülle eines Gefühls der Befriedigung, deshalb sind alle Wünsche von ihm abgefallen. Ein solcher Mensch steht über dem Gesetz der Tätigkeit. Wer ist tätig? Wer will arbeiten? – Nur jener, der den Wunsch hat, ein Ziel zu erreichen! Aber wer im Überfluss der Erfüllung lebt hat nicht den Wunsch, ein Ziel zu erreichen; deshalb besteht für ihn auch keine Notwendigkeit tätig zu sein.

Wenn du eins mit dem höchsten Frieden bist, eins mit dem ewigen Leben, dann kannst du keine Wünsche haben, und infolgedessen findet keine Tätigkeit statt, und deshalb auch keine Rückwirkung. Du stehst jetzt über dem Karma, bist jenseits von Handlungen und deren Folgen, jenseits auch aller anderen Formen von Gegensätzen – unendlich frei!

26. Tag

Der Mensch muss etwas genießen, etwas tun, um zu ein wenig Freude zu kommen. Aber Gott hat keinen Grund, tätig zu sein: Es gibt nichts mehr zu erreichen. Er hat alles schon erreicht, hat die höchste Vollkommenheit und Unabhängigkeit in sich verwirklicht. Die Freude, die andere in der Außenwelt suchen müssen, ist in Ihm selbst.

Weil Er aber mit dem Universum konfrontiert ist, und Er dieses Universum zu erhalten hat, ist Er tätig, obwohl es für Ihn an und für sich keinen Grund gibt, tätig zu sein. Er könnte die ganze Schöpfung zurückziehen und sich zur Ruhe setzen. Doch obwohl Er durch seine Tätigkeit nichts hinzugewinnt, ist Er tätig, und deshalb ist dieses sein Wirken rein. Es erzeugt keine auf Ihn zurückwirkenden Konsequenzen. Er handelt aus dem Bewusstsein des Ewigen heraus.

27. Tag

Der Mensch ist ganz ein Opfer der Schatten, auch wenn er in vieler Hinsicht eine große Persönlichkeit sein mag. Wir verschlimmern unsere eigene Situation, wenn wir Schatten in anderen und in uns selbst wahrnehmen und diese in unserer Vorstellung noch bekräftigen.

Für ein Opfer dieser Schatten ist das beste Gegenmittel, ins Licht zu schauen, ausschließlich ins Licht zu schauen. Das ist die einzige Lösung und Antwort auf die Schatten. Sich mit den Schatten entweder in sich oder in den anderen zu befassen, führt langsam zu einer zunehmenden Schwächung der eigenen Energien und einer immer schwieriger aufzulösenden Versklavung.

Konzentriere dich deshalb ausschließlich auf das Licht und das Mantra: „Dieser höchsten Gottheit, die sich in allen Wesen als Licht manifestiert, bringe ich meine Verehrung dar.“

28. Tag

Möge die Kraft des Göttlichen meine Hände füllen! Möge der Wille des Göttlichen meinen Willen ersetzen! Möge das Herz des Göttlichen mein Herz ersetzen! Möge mein ganzes Leben vom Leben des Göttlichen er

setzt werden! Überall ist die mächtige, allsehende, allwunderbare, allsegnende Macht des Göttlichen gegenwärtig.

Möge das Göttliche mir mehr Gnade gewähren, damit ich die göttliche Wahrheit überall erfahre, damit ich kompromisslos im Göttlichen lebe, für das Göttliche lebe, aus dem Göttlichen lebe, für das Göttliche atme und arbeite!

29. Tag

Man stellt sich die Gegenwart des Göttlichen nicht einfach nur vor! Sie ist wirklich da! Aber was nicht immer da war, das ist der Zustand als Mensch. Dieser hat einen Anfang und ein En-de, während im Gegensatz dazu die Gegenwart des Duftes des Göttlichen immer da war, immer da ist und immer da sein wird. Das Wesen der göttlichen ist Wahrheit Sein, Bewusstsein, Seligkeit. Sein ist SaT, Bewusstsein ist ChiT, Seligkeit ist ananda. Diese drei fassen die ganze Gottheit unendlicher Eigenschaften, Kräfte und Vollkommenheiten zusammen.

Die reinen Herzen können nichts tun, ohne zur gleichen Zeit intensiv das Göttliche zu fühlen, zu erkennen und zu erfahren. Sie werden eins mit der Intelligenz in allen Wesen, dem Herzen in allen Wesen, dem göttlichen Bewusstsein in der Seele aller Wesen. Für sie gibt es keine Nacht und keinen Tag. Es ist alles ein unaufhörliches Fest der göttlichen Erfahrung.


30. Tag

Lasst uns in unserem inneren Bewusstsein beständig die Wahrheit festhalten, dass wir mitten im Herzen Gottes sind, von Gott beschützt, von Gott geführt und von Gott geliebt werden.

Wenn wir das Göttliche haben, haben wir alles.

So einzigartig ist das innere Bewusstsein im Menschen, dass es alles in sich trägt. Es ist zeitlos, es ist unzerstörbar, es ist allwissend, allmächtig und auch allgegenwärtig.

Das Licht des Göttlichen – das innere Königreich in uns

– kennt keine Grenzen, keine Dunkelheit, keine Schwäche; sein Name ist Vollkommenheit, sein Charakter unbegrenzte Schönheit, unbegrenzter Frieden, unbegrenzte Freiheit und Kraft.

31. Tag

Jeder Mensch kann ein Philosoph sein, wenn er ein wenig nachdenkt und solch grundlegende Fragen stellt wie: „Wer bin ich?“ „Was hält das Universum in Gang?“ „Was ist Wahrheit?“, „Was ist wahres Glück?“, „Was ist der Sinn des Lebens?“

Empedokles, der große griechische Philosoph des fünften Jahrhunderts vor Christus, sagte einmal: „Gott ist ein Kreis, dessen Mittelpunkt überall und dessen Umfang nirgendwo ist.“ Dieser Mittelpunkt ist unendliche Fülle. Erkenne Gott als unendliche Fülle! Er ist unendlich vollkommen in jedem Punkt des Raums. Seine unendliche Vollkommenheit wohnt auch im winzigsten Atom. Es gibt keinen Ort, wo Gott nicht wäre. Er ist deine Mitte, Er ist das Herz deines Herzens, die Seele deiner Seele, dein Schatz, deine Stärke, deine Freude.

Es gibt keinen Ort, wo Er nicht in der ganzen Fülle seines Lebens, Friedens, Bewusstseins, seiner Schönheit und Vollkommenheit zugegen wäre.

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März 2014

Monatliche Zeitschrift, Jahrgang 39, Nr. 447

Herausgeber: Omkarananda Ashram

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World Wide Web Edition 2014