Swami Omkarananda

Gedanken zum Tag

Dezember 2000

 

Kalender Jan2000



 1. Tag

Lebe im Gottbewusstsein, das ist die einzige Wirklichkeit, die Wahrheit. Die äussere Welt ist nur eine vorübergehende Erscheinung. Wer Interesse an der äusseren Welt hat, geht in Sorgen und Problemen unter.

Jene, die Gott kennen, Gott fühlen und erfahren, die in seinem Bewusstsein leben, sind gesegnet; ihnen gehört das Königreich des Himmels. Sie geniessen das Königreich des Himmels hier und jetzt, nicht morgen, nicht übermorgen oder nach dem Tod des Körpers, sondern gerade hier und jetzt.

 

2. Tag

Lebe auf dieser Erde nicht als Körper sondern als eine Manifestation des Bewusstseins Gottes.

Lass das Bewusstsein Gottes arbeiten, wenn Du arbeitest. Lass das Bewusstsein Gottes denken, wenn Du denkst. Lass das Bewusstsein Gottes fühlen, wenn Du fühlst. Lass das Bewusstsein Gottes atmen, wenn Du atmest.

Lass innen und aussen nur das Gottbewusstsein allein existieren. Erwecke das geistige Bewusstsein, das in Deinem inneren Sein schläft, mit einer machtvollen Wiederholung des Mantras, und lebe als dieses Bewusstsein.

 

3. Tag

Wenn innen und aussen nichts als Gottbewusstsein ist, dann wirst Du eins mit der Essenz in allen Wesen und der ganzen Natur. Du wirst zur Seele aller Wesen. Du wirst zum Herzen der ganzen Natur. Du wirst zum Licht aller Manifestation. Das ist wahres Leben, das ist wahre Errungenschaft. Das ist eines Kindes Gottes wert.

Jeder andere Zustand, der geringer ist als dieser, ist unvollkommen und vergänglich und Ursache von Sorgen. Lass darum Dein Bewusstsein in den unendlichen Ozean des Gottbewusstseins zurückkehren.

 

4. Tag

Materie ist schwer. Die Welt ist ein Feind des Lotos des Göttlichen.

Deshalb müssen wir beständig unsere innere Stärke zum Einsatz bringen.

Auch unter äusserst herausfordernden und schwierigen Umständen müssen wir die Stärke, Freude, Kraft und den Frieden Gottes aufrechterhalten.

Auf gar keinen Fall - was auch immer eintreten mag - dürfen wir unseren Halt am Gottbewusstsein aufgeben.

 

5. Tag

Die Wahrheit der Wahrheiten ist, dass die unendliche Kraft Gottes in uns und überall anwesend ist. Wir sind vom Atem Gottes geformt. Wir sind aus dem Atem Gottes gemacht. Das ist die zentrale Wahrheit unserer Existenz.

Der Atem Gottes ist in uns, und der gleiche Atem Gottes umgibt uns von allen Seiten; und dieser Atem Gottes ist unendlicher Frieden, unendliches Glück, unendliche Liebe und unendliches Licht.

Nichts kann uns davon abhalten, die Freuden dieses Königreichs des Himmels hier und jetzt zu geniessen. Es ist das Gemüt, das eine Barriere zwischen uns und dieser grossen Wahrheit der Wahrheiten errichtet hat.

 

6. Tag

Die eigentliche Natur des Gemüts ist es, uns zu begrenzen und so zu verhindern, dass wir die grossartige Wahrheit des Königreichs des Himmels in uns und überall wahrnehmen.

Das Gemüt ist im Grunde eine Kraft der Unwissenheit, der Schwäche und des Irrtums.

Das Gemüt muss beständig kontrolliert, mit göttlichen Gedanken erfüllt und durch ein Gefühl für die Gegenwart des Göttlichen erhoben werden. Seine Energien müssen umgewandelt und seine höheren Kräfte entwickelt werden.

Langsam muss das Gemüt in dieser Weise in das göttliche Bewusstsein umgewandelt werden. Dieses Bemühen muss dauernd und unter allen Umständen aufrechterhalten werden.

 

7. Tag

Das Gemüt bringt uns Furcht und Sorgen, während das unendliche Königreich des Himmels Glück, Kraft und Frieden in uns und um uns herum verbreitet.

Die Weisen unter uns, die Heiligen und Mystiker, haben Zugang zu diesem Königreich des Himmels, und deshalb sind sie die glücklichsten Leute auf Erden.

8. Tag

Im unterbewussten Gemüt tummeln sich alle möglichen dunklen Kräfte, alte Eindrücke und Neigungen. Wenn wir nicht wachsam sind, wenn unser Gemüt geschwächt ist, dringen diese Kräfte in unseren bewussten Bereich ein und bewirken grosse Furcht, Sorge und machen uns nur noch schwächer.

Wenn wir uns sehr bemühen, im bewussten Bereich Gedanken an Gott zu pflegen, dann werden wir Frieden, Freude und Stärke erlangen; wenn wir aber einschlafen, haben wir keine bewusste Kontrolle des Gemüts mehr, die unbewussten Prozesse sind dann am Werk, und all die alten Neigungen und Eindrücke versuchen sich auszudrücken. Sie finden keinen physischen Ausdruck, da der Körper schläft, das bewusste Gemüt schläft, aber die Prozesse dieser alten Eindrücke laufen trotzdem ab. Deshalb sollten wir während unseres Wachzustands versuchen, eine positive Einstellung beizubehalten, positive Gedanken und Gefühle zu pflegen.

 

9. Tag

Wenn wir wach und bewusst sind, sollen wir versuchen, beständig über die Allwissenheit, Allgegenwart und Allmacht Gottes nachzudenken. Etwas in unserem Herzen muss stets die Gegenwart des allmächtigen Gottes um uns herum und in uns erfühlen. Während unseres bewussten Lebens muss etwas in unserem Denken sich stets mit der Allgegenwart und Allwissenheit Gottes befassen und etwas in unserem inneren Herzen muss das Königreich des Himmels erfühlen.

Wenn wir uns der Gegenwart Gottes intensiv bewusst sind, verschwinden alle Ängste, eine übernatürliche Kraft nimmt vom ganzen Körper Besitz und wir verfügen über grossen Frieden und innere Heiterkeit.

Wenn dieser Zustand des Bewusstseins lange genug aufrechterhalten wird, sinkt er in das Unbewusste und transformiert es, wäscht die alten Eindrücke weg und entfernt jede Art von Angst und Sorge.

10. Tag

Sobald das Gemüt sich negativer Dinge bewusst wird, schneidet es uns vom Königreich des Himmels ab und macht uns schwach.

Sobald wir wissen, dass wir einen Körper besitzen, haben wir Probleme, sind schwach, geben uns eingebildeten Ängsten hin, und eine Anzahl körperbezogener Kräfte beginnt ihre Arbeit.

Wenn wir uns des Geistes im Körper - des Atems Gottes in uns - bewusst sind , und wissen, dass der Atem Gottes unser wirkliches Selbst ist, dann fliesst uns eine grosse Kraft zu, und Frieden und Freude nehmen von uns Besitz.

11. Tag

Immer wieder müssen wir unser Denken und Fühlen auf Gott richten. Und wir müssen es dazu erziehen, stets nur über die bessere Seite der Dinge nachzudenken.

Fürchte nichts! - Denke daran, dass Du unsterblich bist! Identifiziere Dich nicht mit den Zuständen des Körpers, weil der Atem Gottes Dein eigener Atem ist, weil das lebendige Bild Gottes in Dir Dein wirkliches Bild ist, weil das Königreich des Himmels in Deinem inneren Herzen ist.

Wenn Du Dich mit den Zuständen des Körpers identifizierst, schneidest Du Dich von der Kraft Gottes ab und wirst von der Last der körperlichen Zustände erdrückt werden.

Wenn Du die Menschen betrachtest, dann lass das Auge Deines inneren Herzens das Göttliche in ihnen entdecken. Verbinde Deine inneren Gefühle und Gedanken mit dem Königreich des Himmels in allen.

 

12. Tag

Für die Erfahrung der unendlichen göttlichen Gegenwart und Vollkommenheit ist das menschliche Gemüt das grösste Hindernis.

Das menschliche Gemüt ist eine Kraft der Unwissenheit, es vergisst gute Dinge schnell und erinnert sich gerne an die schlechten. Anstatt eine höhere Einstellung anzunehmen, verharrt es lieber in einer niederen. Anstatt sich auf etwas Positives zu konzentrieren, konzentriert es sich lieber auf etwas Negatives. Anstatt friedlich zu sein, neigt es zur Ruhelosigkeit. Es schafft nicht Harmonie, sondern Disharmonie. Anstatt an Gott zu denken, jagt es stets Sinnesobjekten und sinnlichem Vergnügen nach.

 

13. Tag

Das Gemüt ist verräterisch, deshalb musst Du auf der Hut sein, um nicht beständig Opfer des zerstörerischen Wirkens Deines eigenen Gemüts zu werden! Werde eine Kraft Gottes, werde zum Herz Gottes, erwirb die Intelligenz Gottes! Zerstöre das Gemüt durch Überwindung aller moralischen und menschlichen Schwächen. Versuche eine göttliche Natur zu entwickeln!

Prüfe Dich selbst von Zeit zu Zeit. Das Ego ist immer in Deinem Blut. Eifersucht, Gier und andere ungünstige Eigenschaften sind in Deinem Blut: Das Gemüt lässt sie im ganzen Körper zirkulieren. Deshalb musst Du schauen, wie Du am besten Deine ganze Natur göttlich machen und so das Gemüt und seine Tendenzen kontrollieren kannst.

Sei immer positiv, wähle immer das Schwierigere, befasse Dich stets mit konstruktiven Aktivitäten, damit das Gemüt keine Chance hat, etwas Falsches zu denken, etwas Falsches zu fühlen oder etwas Falsches zu tun.

14. Tag

Wenn wir Gott haben, haben wir alles.

Wenn wir Gott haben, haben wir endlose Kraft, unbegrenzte Freude, ewiges Leben.

Wenn wir Gott haben, können wir nichts verlieren, selbst wenn wir der ganzen Erde beraubt würden.

Gott ist alles. Er ist unendlich viel mehr als alles.

 

15. Tag

Solange Du nicht eins mit Gott bist, bist Du wie ein abgeschnittener Ast, der jede Minute mehr abstirbt.

Wenn Du aber Gott hast, dann macht es nichts aus, ob Du ein Bettler oder ein König bist; dann ist es gleich, in welchen äusseren Umstände Du Dich befindest; dann bist Du der König der Könige, der Mystiker der Mystiker, der Philosoph der Philosophen, der reichste Mensch der Welt, der mächtigste Mensch der Welt.

Wenn Du Gott nicht hast, hast Du nichts, auch wenn Du sonst alles hast, was die Welt begehrt, und Du bist Kummer und Sorgen ohne Ende ausgesetzt.

16. Tag

Gott ist alles! Lebe deshalb für Gott, atme für Gott, arbeite für Gott! Setze Körper, Geist und Seele im Dienste Gottes ein! Sprich von Gott, höre von Gott, denke an Gott, schlafe mit Gott, steh auf mit Gott, gehe mit Gott!

Lass Gott das Zentrum Deiner Existenz und das Ziel all Deiner Bestrebungen, Arbeiten und Meditationen sein!

Lebe in Gott, lebe durch Gott. Wenn Du Gott hast, wird Deine Freude unermesslich sein, und die Freuden dieser Erde werden Dir im Vergleich dazu als eine schreckliche Qual erscheinen.

17. Tag

Wenn Du Gott hast, stehen alle auf Deiner Seite.

Jene, die sich als Deine Feinde betrachten, werden morgen Deine Freunde sein. Wenn Du Gott hast, hast Du alles! Wenn Du Gott hast, stehen die ganze Natur und alle Engel auf Deiner Seite. Wenn Du Gott hast, wirst Du zur innersten Seele aller Wesen, Du wirst zum innersten Herzen der ganzen Schöpfung. Dein Glück ist unbeschreiblich.

Vertiefe Dich mit all Deiner Kraft ins Gottbewusstsein! Lass Deinen Körper, Dein Gemüt, Dein Herz, Deinen Willen, Deine Seele und Dein Bewusstsein zu einer einzigen Flamme der intensiven und alles absorbierenden Verehrung des Göttlichen werden!

18. Tag

Weil Gott über alles wertvoll ist, solltest Du manchmal Dein Herz intensiv an die grosse Wahrheit erinnern, dass nichts einen wirklichen Wert hat, ausser Gott; dass nichts wirklich ist, ausser Gott; dass uns nichts wirklich gehört, ausser Gott; dass nichts existiert, ausser Gott.

Verehre Gott in Gott. Denke an nichts anderes als an Gott. Lass alles, was Du empfinden kannst, zu Gott werden. Mit Deinem ganzen Wesen verehre Gott allein!

19. Tag

Vergiss das grosse Gesetz nicht: Alles, was in Deinem Herzen und Gemüt vorsichgeht, kommt wieder zu Dir zurück! Es kann Dich entweder befreien oder binden. Es kann Dich entweder erleuchten oder Dir Schaden zufügen.

Wenn jemand Dich ungerechterweise verletzt hat, wird das auf diese Person zurückfallen. Wenn jemand Dich bewundert hat, wird das auch eine Auswirkung auf jene Person haben und ihr Leben bereichern. Wenn jemand Dich verletzt, wird etwas von Deinem schlechten Karma aufgehoben.

Denke an dieses grosse Gesetz, und Dein Leben wird tadellos und von geistigem Licht erfüllt sein.

Vertraue Deinem kleinen Selbst nicht! Halte Dich nicht für vollkommen, nur weil Du in dieser Stunde etwas Gutes getan hast. Nächste Stunde wird vielleicht dieses Gute schon wieder von einem unentdeckten Übel tief in Deinem Unterbewusstsein verschluckt werden.

Sei demütig und versuche, das Gute in Dir zu stärken.

 

20. Tag

Die innere unbewusste Natur im Menschen ist so riesig und so dunkel, dass sich das wenige Gute, das wir besitzen, wie ein kleines Blatt auf der Oberfläche eines endlosen Ozeans ausnimmt. Jede Welle kann das Blatt einfach wegschwemmen.

Das Gute, das Du schon erworben hast, ist deshalb nicht sicher und verlässlich. Es kann jeden Augenblick von unkontrollierbaren inneren Kräften unterminiert werden. Das ist der Grund, dass Du stets wachsam sein musst und Deinen bewussten Halt an Gott niemals verlieren darfst!

21. Tag

Die christlichen Heiligen haben sich oft körperlichen Leiden unterzogen, um geistigen Fortschritt zu erzielen.

Für Dich ist es besser, wenn Du Dich innerlich, in Deinem Herzen, in einen Zustand des Leidens oder der Askese versetzt, um eine schnelle spirituelle Entwicklung zu erzielen.

Ausserdem musst Du ausserordentlich wachsam und selbstbeherrscht sein, wenn Du den tödlichen Schlägen des Egos und der alten menschlichen Natur entgehen willst.

Deine alte menschliche Natur hat die Tendenz, die Wahrheit zu verdrehen und zu missbrauchen und Dich in die Irre zu führen. Sie hat nichts anderes zu tun, als Dich herunterzuziehen. Je mehr Du Dich entwickelst, desto stärker scheint ihre Kraft zu werden, Dich herunterzuziehen. Es ist ein fast unüberwindlicher Gegner, den Du bekämpfen musst.

Ohne die Gnade und Hilfe Gottes wirst Du das nicht schaffen. Darum klammere Dich jeden Augenblick an Gott und liefere Dich seiner Gnade aus!

22. Tag

Was Du jetzt bist, hast Du selbst verursacht.

Für Dein Glück oder Unglück ist niemand verantwortlich, ausser Du selbst!

Alles, was Du denkst, fühlst oder tust, kommt zu Dir zurück. Wenn nicht sofort, dann später; wenn nicht in diesem Leben, dann im nächsten.

Die Mühlen der Gerechtigkeit mahlen langsam, aber unfehlbar; sie können durch nichts aufgehalten werden.

 

23. Tag

In der Regel ist es nicht leicht, die alte Natur, das Ego, zu zerstören. Je älter wir sind, desto schwieriger ist dieses Unterfangen, es sei denn, wir haben früher schon entsprechende Grundlagen gelegt. Die Tragödie geistiger Sucher besteht darin, dass die meisten von ihnen aus ihrem geistigen Leben ein Chaos machen und am Ende frustriert sind.

Das geistige Leben und die Gotterfahrung sind versteckt wie ein grosser Schatz, der schwer zu finden ist. Die meisten Schatzsucher sterben noch bevor sie den Schatz gefunden haben, verirren sich und sind enttäuscht; schliesslich geben viele verbittert die Suche ganz auf. Einige verfallen sogar in den Irrtum, die Methoden und Umstände der geistigen Suche dazu zu nutzen, ihre eigene alte Natur zu füttern und aufzublähen, anstatt sie abzubauen. Kaum einer auf dem geistigen Weg hat wirklichen Erfolg.

Ohne die Gnade Gottes stellt sich kein Erfolg ein, so sehr man sich auch bemühen mag.

24. Tag

Der Schatz der Gotterfahrung ist so selten und wunderbar, dass er nicht einfach so leichthin gewonnen werden kann.

Der geistige Sucher muss von Unterscheidung, einem Geist des Dienens, moralischer Reinheit und Wissen über Gott erfüllt sein. Nichts darf sein Streben nach geistigen Werten und seine Auslieferung ans Göttliche beeinträchtigen. Er muss ein Held sein, ein Genie in Gedanken, Gefühlen und Taten, bevor er auf dem Pfad wirklich vorankommen kann.

Es sind nur die Grossen, die den Schatz als Frucht ausdauernder und harter Bemühungen schliesslich bekommen.

25. Tag

Der geistige Lehrer kann nicht leicht verstanden werden.

Er wurde nicht von der Menschheit zum Lehrer ernannt, noch hat er sich selbst dazu gemacht. Er ist eine Manifestation der Liebe und Gnade Gottes. Es sind unauslotbare Tiefen der Weisheit und Liebe in ihm, die durch ein eher abweisendes Verhalten verdeckt sind. Er ist wie eine Kröte, die einen seltenen Juwel trägt. Kein von Gott gesandter Prophet, kein grosser Sohn Gottes war äusserlich angenehm oder erfreulich. Deshalb ist der geistige Lehrer schwer zu verstehen. Man kann fast nicht anders, als ihn misszuverstehen. Die Ebene seines Lebens und die Ebene Deines Lebens sind direkte Gegensätze, Polaritäten.

Die Weisheit und Liebe Gottes schickt uns keinen geistigen Lehrer, der mit menschlichen Unvollkommenheiten behaftet ist. Was seine Weisheit erwählt, besteht jeden Test und überlebt.

 

26. Tag

Du musst die grosse psychologische Tatsache verstehen, dass Deine Persönlichkeit ohne das zentrale Ego nichts ist. Jeder ist in Wahrheit ein machtvolles Ego.

Verstehe dieses Problem, das sich Dir auf dem Pfad zu Gott darstellt.

Lege alle Selbstverteidigungsmechanismen ab! Die grossen Gesetze Gottes werden Dich immer beschützen, beziehungsweise bestrafen, je nach dem, was Du verdient hast. Du brauchst Dich also weder zu verteidigen noch zu entschuldigen. Automatisch tun diese Gesetze ihre Arbeit.

27. Tag

Es ist das Ego, das versucht, Fehler zu vertuschen. Wenn Du diese Praxis zulässt, dann wird eine eingefleischte Gewohnheit daraus, so dass Dir selbst ein Ozean göttlicher Gnade nichts nützen wird.

Kontrollierst Du die Gewohnheiten des Ego nicht, dann ist die einzige Alternative, die Dir zur Verfügung steht, zu leiden, damit die Härte dieser alten Gewohnheiten aufgelöst werden kann.

Und in diesem Leiden drückt sich die Gnade Gottes aus; denn es zerstört alte Gewohnheiten, die Deinem Glück im Wege stehen.

 

28. Tag

Wenn Du irgend etwas Gutes getan hast, dann übergib es in Gedanken sofort dem Göttlichen, damit die Schlange des Ego es nicht verschlingen kann.

Übergib Dein ganzes Leben dem Göttlichen.

Dieses Leben übergebe ich Dir!" - sprich so zum Göttlichen. Pflege die Gewohnheit, Dich selbst immer wieder dem Göttlichen auszuliefern.

29. Tag

Es gibt keine äusseren Feinde, nur innere. Unsere Feinde sind in uns selbst. Der äussere Feind hat keine Macht über uns, nur der Feind in uns selbst hat Macht über uns. Wenn der äussere Feind uns, ohne dass wir es verdient haben, zu schaden versucht, wird er von Gott bestraft. Wir haben nichts mit äusseren Feinden zu tun; sie werden an ihrer eigenen Bosheit zugrunde gehen.

Dein Problem hat nur mit Dir selbst zu tun, es ist ein innerliches Problem. Wenn der innere Feind Dich angreift, bestraft Gott ihn nicht, weil Du ja selbst dieser Feind bist. Wenn Dein innerer Feind Dich plagt, und Du es ihm erlaubst, wird er dadurch nur immer stärker werden.

Siehst Du nun den grossen Unterschied zwischen dem inneren und dem äusseren Feind?

30. Tag

Lass alles und jeden in der Welt Gott selbst sein! Löse Dein ganzes Wesen in der Liebe zum Göttlichen und der Erkenntnis des Göttlichen auf! Löse Deinen Körper im inneren Gewahrsein, im inneren Fühlen und Bewusstsein in nichts auf!

Bekräftige immer wieder: Nichts ist wichtig, nichts ist wirklich, Gott allein ist wirklich. Ich werde für Gott atmen, ich werde für Gott arbeiten und für Gott leben."

Wenn Du wahre Reinheit hast, wirst Du durch die Übung dieser Einstellung bald einen Zustand erreichen, in dem Gott allein sichtbar ist, wenn Du zu meditieren beginnst. Aber denke nicht, damit hättest Du schon das Ziel erreicht: Das ist erst der Anfang! Du musst diesen Prozess ununterbrochen aufrechterhalten, bis nur noch eines übrigbleibt!

 

31. Tag

Mache es zu Deinem Prinzip, jede Kritik, die man Dir entgegenbringt, als besondere Gnade Gottes zu betrachten.

Dein Ego wird Dir sagen, dass eine Kritik ungerecht und unangebracht ist, aber wenn Du Dich deswegen erregst und wütend wirst, bist Du schon auf dem Pfad des Teufels.

Selbst wenn eine Kritik völlig falsch und ungerecht ist, reagiere nicht darauf! Zeige in Deinem täglichen Leben ein Verhalten, das so wunderbar ist, dass niemand diese Kritik ernst nehmen und sie für richtig halten wird.

Index WürdigungGedanken zum Tag GzTArchivDivine Light Magazin Freie Online Bücher Bildergalerie AudioVideoLinks

Dezember 2000

Monatliche Zeitschrift,
Jahrgang 25, Nr. 290

Herausgeber: Omkarananda Ashram
Anton-Graff-Strasse 41
CH 8400 Winterthur

Tel: 052 - 202 19 03

Druck und Versand:
Verlag DLZ-Service,
Anton-Graff-Strasse 34,
CH 8400 Winterthur

World Wide Web Edition 2000