Swami Omkarananda

Gedanken zum Tag

August 2014

Kalender Jan2000



1. Tag

Wenn unser Herz eins wird mit dem Ewigen in allem, was wir berühren, sehen und erkennen, sind wir augenblicklich auf allen Kontinenten, und wir sind alles, und alles überall ist hier und jetzt bei uns.

Das unermessliche Überall wird zum unmittelbaren Hier; die endlose Vergangenheit und die endlose Zukunft werden zum ewigen Jetzt. Raum und Zeit sind verschwunden.

Wir befinden uns im inneren Herzen des Ewigen, bewusst und in lebendiger Erfahrung.

Es ist eine unbeschreibliche Freude. Wir besitzen unbegrenzte Freiheit. Das ist die wahre Freiheit, das ist die wahre Freude. Das ist die Freiheit des Königreichs des Himmels. Das ist die Freude des Unendlichen. Das allein ist für den Menschen erstrebenswert. Wenn der Mensch es hat, wird ihm alles andere hinzugefügt werden. Wenn er es nicht hat, ist es, als ob er überhaupt nichts hätte.

2. Tag

Kosmisches Bewusstsein ist eine Stufe der göttlichen Erfahrung.

Jenseits davon ist das transzendente Bewusstsein.

Auf der Stufe des transzendenten Bewusstseins werden wir ins Herz und Sein der höchsten Gottheit zurückgezogen.

Auf der Ebene des kosmischen Bewusstseins sind wir uns des göttlichen Seins in der ganzen Natur, im ganzen Kosmos bewusst. Wir haben eine tiefe Erfahrung der Gottheit in der Natur, im Universum und in allen Dingen.


3. Tag

In der geistigen Welt, in der Welt des göttlichen Bewusstseins im Innern, gibt es nicht einmal Transformation, sondern nur Beständigkeit, Ewigkeit, Dauer, Kontinuität.

Deshalb sind all diese Heiligen, die als vor langer Zeit gestorben betrachtet werden, noch am Leben. Sie leben im Herzen Gottes. Sie sind unzerstörbar, unsterblich. Ihre Hingabe, ihre göttlichen Gedanken leben im Universum weiter. Jeder wahre geistig Strebende, der in Wesen und Herz gereinigt ist, zieht diese unsterblichen Heiligen an sich, und diese unsichtbaren, unsterblichen Heiligen, Weisen und Mystiker helfen ihm.

4. Tag

Leiden ist das Wesen eines jeden begrenzten Dinges. Das ist unvermeidlich.

Die Erde leidet, die Erde vergeht. Das Universum hat seine Schönheit, aber auch seine hässlichen Seiten.

Der Wald ist schön, aber da gibt es auch Grausamkeiten: Ein Tier frisst das andere. In der Schöpfung ist das unvermeidlich.

Aber all das sind wir nicht!

5. Tag

So wie die Sonne nie sagt, sie sei die Sonne, so ha

be ich nie gesagt, ich sei ein Guru. Ich habe nie gesagt, dass ich Schüler habe. Schüler machen sich selbst zu Schülern durch ihre

Hingabe an mich.

6. Tag

Der Guru ist Selbstverwirklichung in Aktion. Er ist sprechende Gotterfahrung.

Er ist Wahrheitsbewusstsein in der Unmittelbarkeit der Erfahrung der Menschheit.

Obwohl die Weisen mich einen Guru nennen und gerne sähen, dass ich die Aufgaben eines Gurus ausübte, habe ich nie gesagt, dass ich ein Guru bin und werde auch nie sagen, dass ich ein Guru bin.

Ich habe stets darauf hingewiesen, dass ich keine Schüler habe, sondern der Diener aller bin.


7. Tag

Gott ist überall in dem grenzenlosen Licht gegenwärtig, das den ganzen Kosmos durchdringt.

Du siehst Ihn nicht, doch gibt es Augen, die Ihn sehen.

Die Geistererscheinungen siehst du nicht, doch gibt es Augen, die sie sehen und beschreiben.

8. Tag

Wir leben in einer Welt des Lichts – eines Lichts, das alle Abstufungen aufweist; aber diese Abstufungen sind nicht im Licht selbst enthalten, sondern im Geist der erfahrenden Individuen.

Je größer die innere Sensibilität für das allgegenwärtige göttliche Licht ist, desto größer ist die Zahl der Wahrnehmungen, für die du offen bist.

Was in der Offenbarung geschaut werden kann, ist für menschliche Vernunft unsichtbar. Was intuitiv wahrgenommen werden kann, kann vom menschlichen Instinkt nicht erspürt werden.

Einige Tiere besitzen Instinkte, die mehr wahrnehmen als der Mensch.

Es gibt eine Sehfähigkeit, die in die Zukunft sehen kann.

Es gibt vielerlei Arten von Wahrnehmungsfähigkeit.


9. Tag

Es gibt Seher und Weise, welche die göttliche Wahrheit sehen. Für ihre Augen sind die Berge keine Berge, sondern die Substanz und Gegenwart der unendlichen Wahrheit, das grenzenlose Licht, das von unendlichen Eigenschaften erfüllt ist.

Es gibt Heilige, die die Gegenwart des Göttlichen überall wahrnehmen. Es gibt Herzen der Liebe, die selbst eine Stimme im Tisch, Augen im Kissen und Ohren in den Wänden entdecken. Sie können zu den Pflanzen sprechen, und die Pflanzen antworten ihnen.

Die wissenschaftliche Forschung auf dem Gebiet des Pflanzenlebens ist so weit fortgeschritten, dass die Wissenschaftler erstaunt sind festzustellen, dass jede Pflanze ein Wesen, eine Persönlichkeit mit Ängsten, Hass, Eifersucht und Liebe ist – die Pflanze ist zu allen möglichen Emotionen fähig; die Pflanzen haben sogar ein Gedächtnis. All das wurde in wissenschaftlichen Labors erforscht. Die Wissenschaft ist dabei, das zu entdecken, was primitive Völker schon längst gefühlt und herausgefunden haben.

10. Tag

Es gibt wohlwollende Pflanzen und übelwollende Pflanzen, gute und schlechte Pflanzen. Sie haben ihre eigene Persönlichkeit. Sie reagieren auf die menschliche Sprache und Gegenwart, die mit Gefühlen aufgeladen sind.

Dein Hass ist an den Pflanzen ringsum ablesbar, ebenso deine Liebe. Die Pflanzen spiegeln deine emotionellen Zustände; und was für die Pflanzen gilt, gilt auch für die unbelebte Natur.

Wenn du die Dinge, die du besitzt, liebst, halten sie länger. Wenn du dein Auto liebst, dient es dir besser.

Das sieht wie Aberglaube aus, ist aber ein wissenschaftliches Faktum. Sogar Metalle reagieren auf deine Gefühle.

Der ganze Raum ist von einer allhörenden Intelligenz erfüllt, von einem allsehenden Licht, einer allschöpferischen Intelligenz, und diese durchdringt auch deine Fingernägel und Knochen.

11. Tag

Es gibt Welten innerhalb von Welten, und diese Welten sind in dir. Dein Herz ist in sich selbst ein Universum. Es sind Millionen von Geschöpfen in dir: Du bist eine Person, die aus Billionen von Personen besteht. Alle Arten von Keimen – zahllose Keime

– sind in dir, und jeder dieser Keime hat sein eigenes Leben. Du bist ein Mensch mit Millionen von Menschen in dir. Selbst in einem kleinen Teil deiner Hand finden sich jede Men

ge Wunder. Jeder Tropfen Blut trägt das ganze Universum in sich, hat Beziehungen sogar zu den Sternen und ist von den Einflüssen der Planeten betroffen.

Du bist andererseits nur eine kleine Zelle unter den zahllosen Zellen im Universum. Das ganze Universum in seiner Gesamtheit ist selbst eine Persönlichkeit, eine Person, in der zahllose Personen existieren.

12. Tag

Eine erstaunliche Intelligenz ist überall gegenwärtig

– eine einzige Intelligenz, die sich in vielen verschiedenen Formen und Gestaltungen zeigt.

Es gibt Wunder über Wunder. Wir leben in einer Welt der Wunder, auch wenn unsere Unwissenheit diese Wunder vor uns verbirgt.

Du lebst in Wundern, du lebst im Licht; alle leben in dir, und du lebst in jedem Einzelnen.

13. Tag

Was wahr ist in Beziehung auf Gott und Christus, gilt auch für dich, denn du bist ein Teil Gottes, ein Teil Christi. Der Geist Gottes ist in dir.

Du bist der Geist Gottes, sowie auch die Blume, der Diamant und die Pflanze nichts anderes sind als der Geist Gottes.

14. Tag

Der Geist Gottes enthält dich in sich.

Überall geschehen Wunder.

Du kannst deine Augen schließen und New York sehen oder das zukünftige Leben des Kindes, das noch gar nicht geboren ist.

Du kannst deine Augen schließen und das Leben der Tiefseefische beobachten.

Du kannst deine Augen schließen und Fernsehfilme anschauen, die erst in zehn Jahren gedreht und ausgestrahlt werden.

15. Tag

Alle Wunder können wahrgenommen werden. Und es gibt das Wunder der Wunder in dir – den Geist Gottes. Er hat Allwissenheit als charakteristischen Zug. Er ist hier, dort und überall zur gleichen Zeit, wie

der Raum. Er ist jedoch mehr als der Raum; denn die Intelligenz in dir, der Geist Gottes in dir ist weiter als der Raum.

16. Tag

Hinter dir stehen alle Götter, hinter dir steht die ganze Menschheit, hinter dir steht die ganze Schöpfung.

Das ist das Wunder, und dieses Wunder ist eine Tatsache.

Die sogenannten gewöhnlichen Tatsachen sind wirkliche Wunder, sie sind wunderbarer als die auffälligen, sogenannten Wunder.

Überall ist das unfassbare Licht, die Intelligenz oder der Geist Gottes anwesend.

17. Tag

Alle Wunder haben ihren Mittelpunkt im Geist des Göttlichen in dir. Überall kannst du das Königreich des Himmels erfahren. Überall kannst du die himmlische Musik hören, überall kannst du die ganze Vergangenheit und Zukunft des Universums ablesen.

Alles ist hier, und was hier ist, ist überall.

18. Tag

Das Bewusstsein, der Geist Gottes, ist überall.

In den Pflanzen oder den Metallen ist er weniger organisiert; im Menschen ist er am besten organisiert, und die Möglichkeiten für eine bewusste Erfahrung des Bewusstseins Gottes sind deshalb beim Menschen weiter gefächert und größer.

19. Tag

Die mystische Erfahrung erkennt das ganze Universum als eine Struktur des Lichts der göttlichen Gegenwart.

In jeder Rose befindet sich das Königreich des Himmels. In jedem Auge befindet sich das Königreich des Himmels – und sei es das Auge einer Schlange.

Das ist ein Mysterium und die größte Tatsache.

20. Tag

Jeder ist mit dir verwandt, und du bist mit jedem verwandt.

Es macht nichts, dass die Person, mit der du als Weißer verwandt bist, ein Schwarzer ist; es besteht ein Unterschied der Rasse zwischen dir und ihm, ein großer Unterschied in vielerlei Hinsicht, und doch bist du zutiefst mit dieser Person verwandt.

Du bist verwandt mit den Pflanzen, mit den Sternen, mit dem Raum, mit der Luft.

Jedes Quäntchen Luft hat seine eigene Persönlichkeit und trägt die Gegenwart des Göttlichen in sich.

Alle Wunder können überall geschehen, zu jeder Zeit.

21. Tag

Wir leben im Herzen einer mächtigen Wirklichkeit, die als viele Dinge erscheint – als Diamanten, als Sterne, als der Teppich hier, die Wände des Hauses, die Leute rings umher, als Tag und Nacht, als Süße und Bitterkeit, als Liebe und Hass, als Gutes und Schlechtes, als Dunkelheit und Licht – als alle Arten von Gegensätzen und endlichen Manifestationen.

Wir leben im Herzen des Unvergänglichen.

22. Tag

Du erfährst nur Vergänglichkeit, weil die Kraft deiner Wahrnehmungsfähigkeit begrenzt ist.

Aber diese Begrenzungen können leicht beseitigt und überschritten werden. Es ist eine Tatsache, dass die Natur dich darauf einübt, diese Begrenzungen zu überwinden, und die Versuche, sie zu überwinden, dauern solange, bis du die Vollkommenheiten des Unendlichen, die Vollkommenheiten des göttlichen Lichts erreicht hast.

Dieses Licht, diese Intelligenz, diese Wirklichkeit, dieser Geist Gottes, der überall anwesend ist, sogar in deinen Haaren, trägt Allwissenheit in sich, unendliche Freude, absoluten Frieden, sowie ein endloses Licht, das war, ist und immer sein wird.

Wunder umgeben uns von allen Seiten: zwischen deinen Fingern, in deinem Herzen, über dir, rings um dich herum; Wunder mitten unter den Sternen – Wunder überall.


23. Tag

Es ist ein einziges Sein Gottes, das als diese Welt der Erfahrung erscheint.

Es ist nur eine Erscheinung: Die Erfahrung enthüllt das Wunder der göttlichen Gegenwart, die als das einzig Wirkliche an allen Orten ist.

24. Tag

Du bist unsterblich, erfährst aber Sterblichkeit.

Das ist ein Unglück, ein Rätsel, eine Illusion – es handelt sich dabei aber nur um eine zeitweilige Tatsache.

Und zeitweilige Tatsachen sind illusorisch.

Was am Anfang nicht war und am Ende nicht mehr sein wird, ist illusorisch.

25. Tag

Was war und immer sein wird, ist Wirklichkeit, ist die Wahrheit, als die Christus sich bezeichnete.

Wenn du einmal die Wahrheit erfährst, wirst auch du sagen: „Ich bin die Wahrheit; ich war und werde immer sein.”

In der gleichen Weise haben die größten Mystiker ihre Erfahrung zu verschiedenen Zeiten, an verschiedenen Orten, in verschiedenen Kulturen und als Angehörige unterschiedlicher Rassen ausgedrückt.

Niemand kann umhin, den Geist Gottes, dieses ewige Licht, zu erfahren, das die Substanz des Universums ist, das die Essenz deiner Seele und die geheime Lagerstätte ist, aus der alle Fähigkeiten, Erfahrungen, Wahrnehmungen und Intuitionen aufsteigen.

26. Tag

Du bist so groß wie der Geist Gottes selbst und du kannst diese Tatsache zu deiner eigenen Erfahrung machen: Darin liegt dein Genius, die Bedeutung deines Lebens, das Ziel deines Wachstums und deiner Evolution.

Du bist in der Tat der Geist Gottes; der Körper ist etwas Äußerliches für dich, etwas anderes als du selbst. So sind auch deine Gedanken etwas anderes als du selbst: Sie erscheinen und verschwinden wieder. Das gleiche gilt für deine Gefühle, deine Jugend, dein Alter.

All diese Vorgänge, diese Veränderungen werden von deinem inneren Wesen beobachtet.

27. Tag

Jenes in deinem inneren Wesen, das alles beobachtet, selbst aber von allem, was es beobachtet, verschieden ist, das ist der Geist Gottes.

Dieser ist ewig, ist weder Mann noch Frau.

28. Tag

Das gleiche Licht, das in dir ist, ist auch in den Pflanzen, und deshalb verdienen auch die Pflanzen deine Liebe und Verehrung. Alles, was du hast, verdient deine Liebe und Verehrung.

Pflege den Geist der Verehrung, das wird dich reich machen. Der Wind wird dich auch unter den schlimmsten Umständen beschützen, anstatt dir Schaden zuzufügen, wenn du den Wind verehrst. Die Erde wird dich beschützen, anstatt dir Schaden zuzufügen, wenn du sie achtest, wenn du sie liebst. Die Vögel werden zu dir sprechen, wenn du sie verehrst und liebst.

Das gilt sogar für die Wände deines Hauses: Sie scheinen dich immer anzulächeln, dich immer zu inspirieren, wenn du ihnen Achtung entgegenbringst.

Je mehr du die Dinge achtest, desto mehr liebst du sie, und desto mehr strahlen sie Segnungen für dich aus.

29. Tag

Alles strahlt etwas aus, alles hat eine Ausstrahlung der einen oder anderen Art, und hinter diesen Ausstrahlungen steht wiederum der Geist Gottes mit seinen endlosen Vollkommenheiten und seiner unendlichen Erkenntnis.

Alles hat seinen eigenen Geruch, seine eigene Ausstrahlung. Alles kann Segen bringen, wenn du von Achtung und Verehrung erfüllt bist. Und selbst wenn irgendetwas ein negatives Ergebnis einbringt, ist auch das – in einem größeren Zusammenhang gesehen – ein Segen.

Pflege diesen Geist der Verehrung, den Geist der Liebe!


30. Tag

Verwirf jede Art unnötiger Diskriminierung, vermeide unnötige Verdächtigungen. Auch wenn die Leute Fehler machen, sprich sie nicht darauf an! Sprich etwas Positives in ihren Herzen an!

Hinter allem Positiven und Negativen in ihnen befindet sich das unendlich positive Prinzip, der Geist Gottes, die mächtige Intelligenz Gottes, das göttliche Licht, das allschöpferische Bewusstsein. Diese mächtige Intelligenz enthält alles in sich. Sie ist die Macht der Mächte, die Schönheit der Schönheit, endlose Erkenntnis, endlose Freude. Alles kann überall erschaffen werden.

31. Tag

Aus der Leere heraus entstand das Universum.

Aus jedem Teil des Universums können Millionen andere Universen entstehen: Das ist die Logik der Allgegenwart des Göttlichen.

Alle Wunder können überall und jederzeit erfahren werden. Alles, was die Propheten der Bibel erfahren haben, kann auch jetzt erfahren werden. Was sie in Jerusalem gefunden haben, kann hier gefunden werden. Was sie irgendwo an heiligen Orten gefunden haben, kann hier gefunden werden.

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August 2014

Monatliche Zeitschrift, Jahrgang 39, Nr. 454

Herausgeber: Omkarananda Ashram

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