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ZWEIMONATLICH

Jahr 37

OFFIZIELLES ORGAN DES
DIVINE LIGHT ZENTRUMS
8400 WINTERTHUR SCHWEIZ

 

November/Dezember 2002

 

INHALT

Swami Omkarananda
"Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben!"

Wenn ich meine Augen öffne, sehe ich nur eines: Gott

Kultur, Gesellschaft und Natur -
Der Ausweg aus der Krise unserer Zeit

Die Hopi-Ältesten sprechen

Tod und Wiedergeburt

Gott war immer schon bei dir!

Der Seher in dir

Des Menschen unausweichliche Bestimmung

Liebe ist alles

 

 

Jesus Christus ist eine beständig anwesende Gegenwart in der Menschheitsgeschichte, eine ewige Gegenwart in der Schöpfung. Er ist die Wahrheit. Der Weg zur Wahrheit und die Wahrheit - Christus ist beides. Wo Wahrheit ist, da ist Leben, wahres Leben. Wo keine Wahrheit ist, da ist das Leben eine Fiktion, eine äußerliche Angelegenheit, ein Leben im nur Scheinhaften, und ein solches Leben ist voller Begrenzungen, ein nur kreatürliches Dasein in Zeit und Raum, das allen möglichen Problemen und viel Unglück ausgesetzt ist und bald wieder von der Bildfläche verschwinden wird. Jesus Christus ist die Wahrheit. Wahrheit ist die göttliche Wirklichkeit, das Zeitlose. Christus ist die Manifestation der zeitlosen Wahrheit, weshalb von Ihm gesagt wird: "Jesus Christus ist derselbe gestern, heute und in Ewigkeit" (Hebr. 13,8).

Vor zweitausend Jahren wurde Jesus verleumdet, verfolgt und gekreuzigt. Später wurde er als Offenbarung des Göttlichen verehrt. Überall wurden Kirchen errichtet. Psychologen wiederum haben Jesus für schizophren erklärt. So ändern sich die Meinungen im Laufe der Zeit. Der eine Gelehrte sagt: "Jesus hat nie existiert; meine Forschung beweist es!" Der andere sagt: "Jesus existierte, doch war er Ägypter." Wieder ein anderer sagt noch etwas anderes. Das sind lauter wechselhafte Meinungen. Sie machen nicht einmal vor der Person Jesu Christi halt. Doch bedeutet der Wandel der Zeit nichts für ein Herz, das Jesus Christus hingegeben ist, für ein Herz, das in der Lage ist, die Gegenwart Jesu Christi zu fassen.

Ein solches Herz ist vom Zeitlosen berührt.

 
Wenn ich meine Augen öffne, sehe ich nur eines: Gott.

Wenn ich meine Augen schließe, sehe ich nur eines: Gott.

Mit beiden Augen sehe ich immer nur eines: Gott.

Schaue ich auf viele Menschen,

erblicke ich doch nur eines: Gott.

Betrachte ich die vielen Dinge, sehe ich nur eines: Gott.

 

Grenzenlos sind die Gnade und das Erbarmen Gottes.

In Ihm findet mein Leben seine Erfüllung.

Mein Herz ist mit seinem Herzen verwoben.

Wer mein Herz berührt, berührt Gott.

Wer Gott berührt, berührt mein Herz.

 In der Einheit des Vaters

Was möchte denn Jesus Christus? - Er will die ganze Menschheit aus den groben Begrenzungen der menschlichen Schwächen erlösen und jedem Geschöpf den Vorgeschmack des himmlischen Reichs vermitteln - den unendlichen Frieden Gottes, der alles Verstehen übersteigt, das Glück, das unbegrenzt ist, das Leben, das ewig dauert. Ein Mensch, der diese Werte besitzt, ist eine wahrhaft göttliche Persönlichkeit, im Gegensatz zu dem nur vom physischen, psychischen und psychologischen Wesen geprägten Menschen.

Nach diesen göttlichen Werten zu streben, läutert, erleuchtet und bedeutet Erlösung.

Versenke dich in diese Weisheit, sei mit diesem Wasser getauft!

Swami Omkarananda

Über den Dingen stehen

Das ganze Phänomen, das ganze Universum, das du erfährst, das tägliche Leben, alles, was du mit deinen Sinnesorganen, den äußeren und inneren Wahrnehmungsorganen, wie Augen und Ohren, Vernunft oder Unterscheidungskraft erfährst, mit dem Gedächtnis, der Fähigkeit der Fantasie oder Vorstellung - kurz alles, was du durch irgendwelche Organe subjektiv oder objektiv erfährst, die ganze subjektive und objektive Welt, das ganze Universum - all das befindet sich im Ewigen und Unendlichen, in der Göttlichen Wahrheit. Werde aus dieser Wahrheit geboren, lebe in dieser Wahrheit und löse dich wieder in diese Wahrheit hinein auf, indem du eins mit ihr wirst!

Ein Beispiel: Auf eine Film-Leinwand wird ein Film projiziert. Was war und ist, das ist die Leinwand; sie ist immer da. Auf dieser Leinwand siehst du eine große Geschichte ablaufen. Wenn die Bilder und Ereignisse dieser Geschichte die Leinwand völlig verdecken, identifizierst du dich mit den Menschen und Ereignissen der Geschichte und zwar in dem Maß, dass du die Leinwand dahinter ganz vergisst. Du vergisst die Wirklichkeit. Die Wirklichkeit ist die Leinwand - ohne Leinwand kein Film.

Das ganze Universum ist ein Film, das ganze Leben ist ein Film. Was immer war und jetzt ist, das ist die wunderbare Leinwand Gottes - die Wahrheit. Die Leinwand ist immer da, ob ein Film darüber flimmert oder nicht.

Es ist eine Gnade Gottes, wenn du fähig bist, nicht nur dieses Leben, diese Lebensgeschichte, dieses Universum, diese Welt, diese Berge, dieses Feuer, dieses Wasser, diese Leute zu sehen, sondern auch das, was sie in ihrem Dasein erhält, nämlich die Wahrheit - das, worauf sich die ganze Geschichte des Lebens abspielt. Dann hast du Gnade. Du siehst beides: Du verlierst dich nicht in diesem Spiel. Du schreist nicht, wenn ein großes Feuer ausbricht, das alles zu Asche verbrennt. Deine Aufmerksamkeit ist auf die Leinwand gerichtet, auf diese Wahrheit, dieses Unendliche, diese raum- und zeitlose Wirklichkeit.

Der Weise erkennt, dass das ganze Leben ein Film ist, eine Illusion, ein Spiel von Licht, Schatten, Laut und so weiter. All diese Bilder und Laute kommen von der Leinwand Gottes, der Göttlichen Wahrheit, und verschwinden wieder in diese hinein. Sie sind flüchtige Phänomene, die schnell vorübergehen; und was besonders zu bemerken ist: Sie berühren die Leinwand gar nicht, sondern lassen diese ganz und gar unverändert.

Du entdeckst dich selbst als diese Leinwand durch die Gnade Gottes. Du entdeckst deine eigene Göttlichkeit durch die Gnade Gottes. Und dann bist du der Beobachter dieses Films, nicht mehr ein Teilnehmer. Du bleibst unberührt von allen Geschehnissen.

Große Wälder brennen, ganze Städte versinken in den Fluten, die das ganze Land überschwemmen,

Menschen sterben im Bombenhagel, niemand kann ihnen helfen. Du siehst das alles, und wenn du dich mit diesen schrecklichen Ereignissen identifizierst, leidest du. Wenn du dir aber der Tatsache bewusst bist, dass das alles nur eine Illusion ist, und dass das, was wirklich ist, die Leinwand ist, das Göttliche, das du ja selbst bist, dann nimmt das Weinen und Wehklagen ein Ende. Du stehst jenseits von Lachen und Weinen. Du bist befreit. Du lebst in einer zeitlosen, raumlosen Wirklichkeit oder Wahrheit.

Wir haben die Botschaft
der Gottesmutter Maria gehört

Länder werden überflutet, Eis bedeckt die Kontinente, Vulkane brechen aus und Erdbeben verwüsten viele Länder. Solche Katastrophen sind schon zahllose Male geschehen. Jeder Schöpfungszyklus hat diese Merkmale; sie gehören zum Angesicht der Welt, und es wird sie auch in Zukunft geben. Immer wieder treten solche Ereignisse ein; das ist das Schicksal der phänomenalen Schöpfung. Das Schicksal der Schöpfung ist eine stete Folge von Geburt und Tod - und dann, am Ende, verschwindet alles.

Eis bedeckt das Land, einige Landstriche verschwinden unter dem Wasser, neues Land steigt empor, es gibt Erdbeben und Feuer - aber das ist ganz normal! Diese Dinge geschehen nicht, um uns zu warnen oder irgendetwas anzukündigen. Ob du ein Heiliger oder ein Sünder bist, tut nichts zur Sache: Naturkatastrophen wird es immer geben. Auch wenn alle Menschen in der Welt Heilige wären, würde es immer noch Erdbeben und Fluten geben. Völker kommen, Völker gehen. Jedes Jahrhundert sieht eine Generation verschwinden, eine neue folgt nach.

Der Weise Gottes erkennt das Ganze als eine Illusion und bleibt unberührt davon. Die Leinwand brennt nicht, wenn im Film Wälder und Städte vom Feuer verzehrt werden, wenn Vulkane ausbrechen und die Erde bebt.

Für die Augen des Weisen läuft das Schicksal seines Körpers ganz von selbst ab; er bleibt davon unberührt. Er bleibt unberührt, was auch geschehen mag. Es ist alles eine Illusion. Er ist die Leinwand. Die Geschichten darauf kommen und verschwinden wieder, ohne ihn zu berühren oder auch nur zu erreichen. Der in Gott verwurzelte Weise sieht stets beide Dinge: die Leinwand und das Drama, das sich darauf abspielt. Er verliert sich nicht in diesem Spiel. Er erfährt sich als die Leinwand; es spielt keine Rolle, was sich darauf abspielt. Nichts kann ihn berühren, nichts kann ihn verändern. Er ist diese Leinwand der unendlichen Glückseligkeit, der grenzenlosen Freude, des unendlichen Friedens.

Gebet und Meditation führen
zur Erfahrung des Göttlichen

Sie sind das Wesentliche im Leben. Sie sind das Wesentliche im Leben für jene, die diesem Elend der Welt entkommen wollen, diesem Lachen und Weinen, diesem Brennen, dieser Dunkelheit, diesem Tod. Für den gottverbundenen Weisen gibt es nichts Phantastisches, nichts Bedauernswertes. Er ist der Beobachter, der ewig Unberührte. Er sieht den Urgrund, die Leinwand, was er auch erblickt. Er sieht die Stütze und den Hintergrund aller Ereignisse. Er ist von Angesicht zu Angesicht mit dem Ewigen, Zeitlosen, auf dessen Oberfläche die zeit- und raumgebundene Welt entsteht und vergeht.

Natürliche Ursachen von Naturkatastrophen 

Wie wir schon gesehen haben, sind einige Katastrophen und Naturereignisse durch den Aufbau der Natur selbst bedingt. Warum gibt es zum Beispiel eine Mondfinsternis? - Wenn die Position des Monds zu einer bestimmten Zeit so ist, dass die Erde zwischen ihm und der Sonne steht, wird er vom Erdschatten zugedeckt, und die Sonnenstrahlen können ihn nicht mehr beleuchten. Das geschieht periodisch und tritt regelmäßig ein- oder zweimal im Jahr ein.

Warum gab es in der Schweiz letztes Jahr einen so riesigen Erdrutsch? - Nun, nach mehreren Tausend Jahren wurde eine Verlagerung des Berges unumgänglich - deshalb der Erdrutsch. Das ist die Katastrophe! Und ihre Ursache? - Das Verstreichen der Zeit! Da die Welt selbst dem Verstreichen der Zeit unterliegt, gibt es selbstverständlich viele natürliche Katastrophen.

Ein Indonesier kam mit seiner Frau im Frühling in die Schweiz. Beide waren so glücklich. Wohin sie blickten, lächelte die Natur, blühten die Bäume und sprossen die Blumen aus dem Boden. Sie beschlossen wieder zu kommen.

Als sie das nächste Mal kamen, war gerade Winter. Sobald beide dem Flugzeug entstiegen waren und sich umblickten, entdeckten sie überall nur Schnee: Die ganze Schönheit des Landes war im Schnee versunken, keine Blätter waren an den Bäumen, und es war eiskalt. Die Frau sagte zu ihrem Mann: "Schau nur, wie öde und trostlos die Welt geworden ist; was für eine Katastrophe!"

Angenommen, ein etwas einfältiger, oberflächlicher Gläubiger steht gerade in der Nähe und hört, was die Frau zu ihrem Mann sagt, dann wird er sicher sofort sagen: "Das kommt daher, dass niemand mehr in die Kirche geht!" Aber was ist die wirkliche Ursache für diese Katastrophe? - Der Wechsel der Jahreszeiten! Wir sehen, der Lauf der Zeit beschert uns ständig Katastrophen. Wir müssen verstehen, dass solche Naturkatastrophen unvermeidlich und wichtig für die Gesundheit der Natur sind.

Der Einfluss der Gedanken und Taten
der
Menschen auf die Natur 

Aber es gibt andererseits auch Katastrophen, die nicht zur gewohnten Zeit eintreten, die kein Gesetz respektieren, die nicht erklärt werden können und auch nicht durch den Lauf der Zeit bedingt sind.

Wenn es täglich eine Mondfinsternis gibt, dann muss etwas entschieden falsch sein. Folgen Katastrophen zu schnell aufeinander und kommen zu viele auf einmal, dann kann irgendetwas nicht mehr stimmen. Es muss einen anderen Grund dafür geben als den Ablauf der Zeit, den Wechsel der Jahreszeiten oder die der ganzen Natur eigenen, periodischen Veränderungen.

Welche Ursachen können das sein? - Eine mögliche Ursache ist die Verletzung von Regeln und Gesetzen der Natur durch den Menschen.

Eine alte Frau sagt: "Früher schmeckten die Tomaten besser als heute." Wo liegt die Ursache? - Heißt das, dass früher die Erde den Menschen liebte, ihn heute aber hasst? - Nichts dergleichen! Oder heißt das, dass die Leute früher Gläubige waren, heute aber Ungläubige sind? - Das kann nicht der Grund sein! Ein Grund wäre zum Beispiel, dass heute die Tomaten künstlich gedüngt werden, der Boden ausgeblutet ist, während in alten Zeiten die Tomaten noch naturgemäß angebaut wurden.

Allgemein kann gesagt werden, dass der Mensch aus Wald und Land etwas Künstliches gemacht hat. Er lässt weder die Erde noch den Rest der Natur in Ruhe. Und wenn die Erde nicht mehr genügend eigene Nährstoffe hat, mischt er Kunstdünger darunter. Darum schmecken die Tomaten nicht mehr so gut wie früher. Sie sehen zwar rot aus und sind größer, aber Geschmack und Nährwert haben deutlich nachgelassen. Was führte nun zu dieser Katastrophe? - Es sind die Taten des Menschen!

Was also sind die Ursachen für die großen Naturkatastrophen heutzutage? - Eine krasse Verletzung der Regeln und Gesetze der Natur. 

Für die Europäer ist es wunderbar, fleißig zu sein, das Land zu bestellen und mehr Produktion einzufahren - aber nicht jenseits aller Proportionen! Sobald die Verhältnismäßigkeit verloren geht, blutet die Natur aus, und als Ergebnis haben wir minderwertigere Nahrungsmittel.

Das Leben wird immer künstlicher, neue Zivilisationskrankheiten breiten sich aus - es gibt Probleme auf allen Ebenen. Die Zivilisation, wie wir sie heute kennen, unterbindet die natürlichen Kreisläufe der Natur, verschmutzt Luft und Wasser, zerstört die regulierenden und ordnenden Kräfte der Natur.

Flugzeuge fliegen am Himmel, als ob sie die höchsten Herren des Luftraums wären, machen Lärm, stören jedermanns Ruhe und vergiften die Luft mit Millionen Tonnen von verbranntem Treibstoff.

Wir haben Klimaanlagen und Treibhäuser mit einem ganzjährigen, künstlichen Frühling, essen das ganze Jahr über Früchte, die eigentlich nur in einer bestimmten Jahreszeit reifen sollten und halten uns für wunderbare und fortschrittliche Leute.

Wir sind großartige, zivilisierte Zeitgenossen, bewundernswerte Wissenschaftler. Wir haben Kühlschränke erfunden, in denen wir unsere Lebensmittel frisch halten können.

Die Natur ist sowieso nur blind, doch wir sind geistreich und intelligent. Wir sind glücklich über unsere Klugheit und halten sie zweifelsohne für eine lobenswerte Errungenschaft; aber im Untergrund gärt es: Wir werden für all unsere grandiosen zivilisatorischen und technischen Leistungen, unseren Stolz und unsere geistige Arroganz langsam und unaufhaltsam bestraft.

Der Preis für all diese künstlichen Methoden ist eine neue Form von Unglück und Elend, neue Arten von Krankheiten und Ruhelosigkeit. Für jede herrliche technische Neuerung zahlen wir schwer in irgendeiner anderen Richtung. Und nicht nur dies - es gibt einen dritten Grund für Naturkatastrophen.

Der erste Grund, der genannt wurde, bestand aus dem Ablauf der Zeit, dem Wechsel der Jahreszeiten und den der Natur innewohnenden, notwendigen Abläufen.

Der zweite Grund war die unverhältnismäßig künstliche Lebensweise des Menschen.

Der dritte Grund für Naturkatastrophen ist die moralische Schwäche des Menschen, der Hass, die Schlachten und Kriege

Allerlei Veränderungen im nationalen, sozialen Leben verursachen Missklänge und Disharmonien in der geistig-psychischen Atmosphäre, deren Auswirkungen sich auch auf die Natur erstrecken.

Der Mangel an Glauben von Seiten der Menschheit, die dem übermäßigen materiellen Erfolg entstammenden Formen von Blindheit und Verrücktheit, Ungerechtigkeit, Betrug in vielen Formen, das Übel ganz allgemein schlechter Lebensgewohnheiten - all diese moralischen Krankheiten des Menschen sind in unserer Welt zunehmend auf dem Vormarsch.

Die Politiker treffen Vereinbarungen, nur um sie am nächsten Tag zu brechen. Die Diplomatie der Welt scheint unglücklicherweise ein Werkzeug in den Händen von Betrügern zu sein. Länder werden unter dem Deckmantel des Selbstschutzes mit Krieg überzogen, nationale Rivalitäten, Rassenhass, Mangel an Güte - auch das sind einige der Ursachen, welche die großen Naturkatastrophen verursachen.

Die modernen Welttragödien, Katastrophen und verheerenden Ereignisse sind eine direkte Folge der Vorherrschaft von schlechten Gedanken und Gefühlen in den Menschen.

Alles, was in Herz und Geist der Menschen geschieht, hat einen gewaltigen Einfluss auf das ganze Universum. Die Schwingungen dessen, was du denkst und fühlst, der guten oder schlechten Taten, die du vollbringst, haften selbst noch nach Tausenden von Jahren an dem Ort, wo du dich zu jener Zeit aufgehalten hast, und ihre Ausstrahlung kann von sensitiven Personen gespürt werden. Alles, was aus deinem Herzen oder Gemüt aufsteigt, alles, was du mit deinen Händen oder deinem Körper tust, teilt sich sofort dem ganzen Kosmos mit.

Unsere Pflicht in einer leidgeprüften Welt:
Gott zu erfahren
 

Es gibt viele bedenklich stimmende, sehr negative Berichte aus den letzten zwanzig, dreißig Jahren, was die Zukunft der Menschheit angeht. Die Astrologen und Wahrsager, sowie auch viele Wissenschaftler sagen ständig große Katastrophen für die Menschheit voraus.

Es ist richtig, dass es viel Ungerechtigkeit, Elend, Unglück, Krieg und Disharmonie in der Welt gibt. Die Leute sind auf ein sinnliches Leben ausgerichtet und die Moral ist schlecht. Die modernen Vergnügungen sind zu zahlreich und destruktiv. Es findet sich schwerlich ein wirklich guter Mensch auf dieser Erde. Für eine solche Welt lassen sich keine guten Zukunftsprognosen stellen. So viel ist sicher.

Da die kommenden Tage für die Welt schlecht aussehen, ist es für uns umso dringender, uns selbst in einem möglichst reinen Zustand zu erhalten und zu Mittlern zu werden, durch welche die Gnade Gottes für die Menschheit fließen kann. Wir müssen unsere innere geistige Kraft stärken, die ganze Menschheit als unsere Familie betrachten und Zentren der Kraft werden, von denen Frieden, Licht und Liebe in die Welt hinausstrahlen.

Wir müssen dies nicht nur der oben angeführten Gründe wegen tun, sondern auch, weil es für uns außerhalb der spirituellen Entwicklung keine Sicherheit, keinen Frieden und kein Glück geben kann.

Reichtum und gesellschaftliche Stellung sind kein Schutz vor Elend und Unglück. Überall, wohin wir auch blicken, unterliegt das Leben schwersten und vielfältigsten Begrenzungen. Nur jene, die den geistigen Pfad gehen und nach Gotterfahrung streben, sind von solchem Unglück ausgenommen.

Lasst uns deshalb mit größerer Aufrichtigkeit und größerem Ernst so schnell wie möglich göttlich werden! Vergöttliche den Körper. Vergöttliche das Herz. Vergöttliche das Gemüt. Vergöttliche die Arbeit. Vergöttliche den Ort, an dem du lebst. Vergöttliche das Essen. Vergöttliche jeden Akt des Lebens.

Wenn du dein Haar kämmst, dann fühle, dass nicht deine Hand das Haar kämmt, sondern die Hand Gottes oder der Göttlichen Mutter. Wenn du isst, stelle dir vor, dass es die Hand Gottes ist, die dir die Speisen reicht, und dass du nicht um des Vergnügens willen isst, sondern um die Krankheit des Hungers im Körper zu bannen und die Krankheit der körperlichen Schwäche zu beseitigen.

Lebe als ein Heiliger in dieser Welt. Arbeite hart, um das Königreich des Himmels so schnell wie möglich hier auf Erden zu erbauen.

Was immer auch sein mag, eines ist sicher: Alles, was geboren wurde, muss sterben - entweder eines natürlichen Todes oder eines unnatürlichen. Der Körper Christi wurde geboren, und sogar er musste sterben.

Was bedeutet die Wiederkunft Christi? - Wenn wir Liebe für Christus empfinden, und Er als Licht und Liebe, als totale Hingabe an Gott und als Gottbewusstsein in unser Leben tritt - dann ist Christus individuell in unser Leben zurückgekehrt. Dann wird die Kraft Gottes uns führen, Gott wird immer bei uns stehen und unsere Gebete erhören.

Das ist das Ziel, das alle anstreben müssen und die Lösung aller Lebensprobleme für den Einzelnen wie für die Welt als Ganzes.

Die beste Antwort auf die Tragödie der Menschheit: Liebe entwickeln, Gutes tun, ein spirituelles Leben führen

Die dunklen Kräfte in der Welt sind sehr stark. Denkst du, dass die schlechten Gedanken, Gefühle und Taten, die gerade in den modernen, zivilisierten Gesellschaften überhand genommen haben, so leicht aufgelöst werden können?

Das kriminelle Verhalten, die Ungerechtigkeit der Menschen in hohen Positionen, die Flut der Vergnügungsstätten, Korruption aller Art, Mord, Verbrechen, Zeitungsklatsch und das kunterbunte Angebot des Fernsehens - all das erregt in den Menschen niedere Gefühle, Leidenschaften, primitive Impulse. Was soll nun mit dieser kollektiven Kraft der Dunkelheit und des Bösen geschehen? - Diese kollektive Kraft muss Ergebnisse zeitigen: Sie bringt die ganze Welt durcheinander, stört die natürlichen Funktionen der Natur, zerrüttet die Erde selbst. Dieses kollektive Böse in der Welt - der Hass der Israelis auf die Araber, der Afrikaner auf die Amerikaner, der Chinesen auf die Inder, der Russen auf die Amerikaner und der Australier auf die Russen - all dieser kollektive Hass, dieses kollektive Böse ist ein großer, zersetzender Faktor in der Welt. Er zerstört die natürlichen Abläufe in der Natur, den Frieden der Erde, den Frieden der Meere und Ozeane; er verpestet die Luft und ruiniert das Leben der Menschen. Durch diesen Faktor nehmen Krankheit und Kriminalität zu: Sorgen, Leiden, Vorurteile, Elend aller Art und Unglück entstehen zuhauf.

Durch dieses Chaos fließt den dunklen Kräften nur immer noch mehr Kraft zu.

Wenn Gott auf all dieses Böse, auf all die Zerstörungen und Verwüstungen auf der Erde schaut, erweckt Er vielleicht gerade in dir Mitleid für die Menschheit. Andere spornt Er an, für das Wohlergehen der Welt zu arbeiten. Er gründet Zentren der Geistigkeit, die spirituelles Wissen in der Welt verbreiten, die in den Menschen Glauben, Selbstlosigkeit, Güte, gute Werke, gute Gedanken und Gefühle erzeugen. All das tut Gott.

Was ist unsere Aufgabe in diesem Zusammenhang? - Es bleibt uns nichts anderes, als weiterhin gut zu sein und Gutes zu tun. Liebe! Vermehre deine Geistigkeit und mache größere Anstrengungen auf dem Pfad des geistigen Fortschritts, dann wirst du eines Tages das Licht der Welt sein! Das ist die beste Antwort auf die Tragödie der Menschheit. Es gibt keinen anderen Weg.

Sei nicht niedergeschlagen wegen der Ungerechtigkeit, dem Elend, dem Unglück, der Dunkelheit und dem Bösen in der Welt! Das soll nicht deine Sorge sein. Konzentriere dich auf Gott, und du wirst die Kraft erhalten, der Erde Stärke zu verleihen. Konzentriere dich auf Gott, und du wirst Liebe und Licht erhalten, um Licht und Liebe an die Welt weiterzugeben. Konzentriere dich auf Gott, und das Elend der Welt wird immer weniger werden. Deine Verbindung mit Gott und göttlichen Persönlichkeiten wird nie unterbrochen werden. Gott, Jesus und der Guru: Was Gott ist, kann dir nicht genommen werden!

Sei immer im Herzen der Göttlichen Wahrheit
verwurzelt und mische dich nicht in die Angelegenheiten anderer ein!

Das ist die einzige Art und Weise, wie du einen Himmel erschaffen kannst.

Vernachlässigst du diesen Grundsatz, wirst du bald erleben, wie du bestraft wirst, und wenn diese Tragödie sich einstellt, wird niemand dir beistehen wollen; und wie sehr du jetzt auch noch lächeln magst, auf der anderen Seite des Todes werden dich schreckliche Sorgen erwarten, und du weißt nicht, mit welchen Sorgen und Prüfungen du selbst in diesem Leben noch konfrontiert werden wirst.

Lebe direkt im Herzen der Wahrheit! Lebe direkt im Herzen des Göttlichen und nicht in den Umständen, den Gegebenheiten des Lebens, den Menschen und Dingen. Nur dann wirst du Kraft, Weisheit, Güte und Reinheit haben, denn diese Eigenschaften gehören dem Herzen des Göttlichen an, und du kannst sie nur besitzen, indem du im Herzen des Göttlichen lebst. Wenn du in den vergänglichen Gedanken und Gefühlen lebst, in äußeren Umständen und Zuständen, dann bist du vom Herzen Gottes abgeschnitten und dadurch auch von Kraft, Frieden, Glück, Güte, Reinheit, Weisheit und Schönheit. Äußere Umstände, Dinge, Beziehungen zu Menschen, deine Gedanken und Gefühle - sie alle werden immer besser und vollkommener, wenn du im Herzen der Wahrheit verankert bist.

Anstatt dich also mit Menschen, Dingen und vorübergehenden Gedanken und Gefühlen einzulassen, ist es besser für dich, dir einen festen Platz im Herzen der Wahrheit zu erobern, denn das ist der einzige Weg, auf dem du einen Himmel erschaffen kannst, der einzige Weg, auf dem du das äußere Leben bereichern, erfüllen und zu vollem Erfolg führen kannst.

Die Amerikaner haben Hunderte und gar Tausende von Büchern über den schnellsten Weg zum Erfolg, die Geheimnisse des Glücks, Methoden, um Ruhe und Entspannung zu finden, geschrieben; Anleitungen, wie man schnell reich wird und die Probleme des Lebens am besten lösen kann. Jedes dieser Bücher wurde millionenfach verkauft. Aber wo steht die amerikanische Gesellschaft heute? - Sie steht am Abgrund der Degeneration, des inneren Zerfalls und der Zerstörung. Was ist aus den guten Ratschlägen in diesen Millionen Büchern geworden? Warum konnten sie die amerikanische Gesellschaft nicht verändern? Warum konnten sie die amerikanische Gesellschaft nicht integrieren, harmonisieren, bereichern und geistig erheben? Warum ist die amerikanische Gesellschaft so voll von Kriminalität, von Übeln aller Art, von Leiden und Sorgen? Warum steht sie auf einer Grundlage, die zerbröckelt? - Weil diese Gesellschaft versucht, mit der unerbittlichen Macht des Kapitals und des rationalen Denkens die äußeren Lebensbedingungen zu verbessern, ohne sich im Herzen der Wahrheit oder Gottes fest zu verankern - darum!

Versuche deshalb, dich durch deine Meditationen im Herzen der Wahrheit festzusetzen. Meditation ist eine Methode, um im Herzen des Göttlichen Wurzeln zu schlagen.

Mische dich jedoch nicht in die Angelegenheiten anderer Leute ein, denn das wäre dein Untergang.

Ein Mittel gegen die Oberflächlichkeit
der
modernen Gesellschaft 

Die Lebensbedingungen und Umstände in den modernen Städten, in der modernen Gesellschaft tendieren sicherlich dazu, die Menschen immer oberflächlicher werden zu lassen. Das führt dazu, dass es ihnen auch immer mehr an tiefgreifenden, lebensrettenden, lebensumwandelnden und das Leben bereichernden Eigenschaften fehlt.

Es ist jedoch die Pflicht des Individuums, sich selbst vor dieser Tragödie einer inneren Leere, eines oberflächlichen Lebens, eines Mangels an innerer Tiefe zu schützen; aber dies verlangt die Einwirkung edler Kräfte und guter Gesellschaft. In Abwesenheit dieser beiden Faktoren muss der Mensch sich schon sehr anstrengen, sein Streben, besser zu werden, als er ist, zu verstärken. Aber erst, wenn er das tut, gewinnt sein Leben an Tiefe und Bedeutung.

Es ist nicht möglich, allen Einwohnern der Stadt die Hand zu schütteln. Und das Geschäftsleben erlaubt nicht, die Liebe, wie wir sie verstehen, ins Spiel zu bringen und auszuweiten. Es hindert uns aber nichts daran, dass wir in dieser speziell technologischen, kommerziellen und oberflächlichen Welt unseres Zeitalters für eine Minute unsere Augen schließen und jedem in der Welt in Liebe die Hand schütteln. Gedanklich, in Herz und Geist können wir unsere Liebe über die ganze Schöpfung ausbreiten.

Auf diese und ähnliche Weise können wir unsere universale, allumfassende Liebe entwickeln.

Denke daran: Die Motivation - die Absicht -
wiegt schwerer als die Tat

Du wirst nach deinen Motiven beurteilt werden, nach deinen inneren Absichten und Wünschen. Wenn du in Taten nicht groß sein kannst, hindert dich doch nichts daran zu beginnen, in Gedanken und Gefühlen groß zu sein. Du kannst natürlich den Tiger nicht mit deinen Händen streicheln, aber nichts hindert dich daran, dies im Geist und in Gedanken zu tun. Wenn du diese Fähigkeit entwickelst, wirst du in der Zukunft auch die Kraft erhalten, den Tiger tatsächlich mit deinen Händen berühren und streicheln zu können.

So hindert uns auch nichts daran, im schwierigen und oberflächlichen Leben in der Stadt gute Gedanken und Gefühle in uns wirken zu lassen und zu versuchen, auf diese Weise das Leben zu bereichern. Innerlich, in unseren Gedanken, in unserem Bewusstsein, müssen wir liebevoll sein, auch dann, wenn wir durch irgendwelche Umstände gezwungen sein sollten, nach außen hin scheinbar Ärger zu zeigen, wie die Mutter, die ihr Kind, um ihm zu helfen, manchmal auch bestrafen muss, und sei es nur dadurch, dass sie ein wütendes Gesicht macht.

Selbst im täglichen kommerziellen, technischen Leben, wo nirgends Platz für Liebe zu sein scheint, kann uns nichts daran hindern, die Liebe in unseren Herzen zu nähren, indem wir sie beständig in Gedanken, im Geist und im Bewusstsein zum Ausdruck bringen. Das ist der Weg, auf dem wir unser Wesen vertiefen und unseren inneren Charakter bereichern können. Wenn wir dies in die Tat umsetzen, sind wir gegen die negativen Auswirkungen des modernen Stadtlebens gefeit.

Wie immer die Lebensbedingungen in unserer Zivilisation auch sein mögen, welche Kräfte auch immer versuchen mögen, die Liebe, jeden subtileren Idealismus und jedes edle Gefühl vom Herzen des menschlichen Individuums fernzuhalten, so müssen wir doch daran denken, dass es ein transzendentes, göttliches Prinzip in uns gibt, das ein unbegrenzter Ozean an Liebe, Schönheit, Erkenntnis, Weisheit, Harmonie und Vollkommenheit ist. Wenn wir Ihm vertrauen, uns unserer unzertrennlichen Beziehungen zu Ihm bewusst sind und ausdauernd versuchen, zumindest in Gedanken, im Geist und in Gefühlen etwas von seiner Liebe für die ganze Schöpfung auszudrücken, werden wir nicht nur Herr über die negativen Auswirkungen des modernen Stadtlebens sein, sondern zusätzlich in unserem inneren Herzen dauernden Frieden, beständiges Glück, unbesiegbare Stärke und ein ewiges Licht finden. Sogar in den herausforderndsten Situationen kann etwas vom Glauben in unserem inneren Herzen, etwas vom Licht der Intelligenz unseres Geistes dieses göttlichen Prinzips bewusst gewahr werden und daraus die notwendige Stärke und Energie ziehen, um das äußere Leben reicher zu machen und zu erleuchten.

Gotteskenntnis ist wahre Bildung

Von Beleidigung zu Verletzung, von Verletzung zu Ungerechtigkeit, so geht die Geschichte weiter.

Weder Erziehung noch Stellung in der Gesellschaft, noch das Alter - nichts scheint die Menschen vor dem Einfluss dunkler Kräfte zu schützen.

Je tiefer man das Leben analysiert, desto mehr findet man es beherrscht von Unwissenheit, Irrtum, Boshaftigkeit und falschen Neigungen aller Art. Das Leben scheint völlig in der Falle dieser Kräfte gefangen zu sein. Diese Falle ist überall, von der höchsten Spitze bis hinunter zum tiefsten Grund. Und der einzige Schutz gegen diese Falle ist, beständig die Gnade Gottes einzuatmen, wie die Pflanzen den Sauerstoff. Außerhalb des Göttlichen gibt es keinen Schutz gegen die dunklen Kräfte, welche die innerste Seele dieser Welt auszumachen scheinen.

Der geistige Mensch verlangt deshalb nicht, ein guter, großer oder reicher Mensch zu sein; denn das ist keine ausreichende Verteidigung gegen die titanischen Kräfte des Irrtums, der Unwissenheit oder des Bösen. Nur das Licht des Göttlichen, die Gnade des Göttlichen, die Hingabe an das Göttliche können ihn schützen; und nicht nur das: Sie sind auch die Überwinder allen Irrtums, alles Bösen, aller Unwissenheit. Wende deshalb Herz, Seele und Intelligenz immer wieder dem Göttlichen zu. Das ist dein einziger Schutz - ein Schutz nicht nur vor diesen titanischen Kräften, sondern auch vor den Schlägen des Schicksals und den Begrenzungen des Lebens.

Selbst ein Mann, der sich als der Welt größter und mächtigster General ausgezeichnet hat, wird im Alter von kleinen Beschwerden herumgestoßen: ein kleiner Schmerz hier, eine kleine Beleidigung von denen, die ihn nicht verstehen wollen und körperliche Schwächen in großer Zahl.

Für jedes Problem aber ist die einzige, beste und endgültige Lösung das Göttliche. Vermehre deshalb deine Hingabe an das Göttliche, vertiefe deine Konzentration auf das Göttliche!

Erziehung ist nicht die Lösung für
die
Unvollkommenheiten des Lebens

Der Glaube an das Göttliche - das ist die Lösung. Liebe zum Göttlichen ist die Lösung. Wissen vom Göttlichen ist die Lösung. Gewahrsein der allsehenden, allwissenden, allvollkommenen Wirklichkeit ist die Lösung. Ein kultiviertes spirituelles Leben ist die Lösung für die Unvollkommenheiten des Menschen.

Eine menschliche Gesellschaft, die keine spirituelle Kultur besitzt, geht langsam unter. Ihr technischer, materieller und wissenschaftlicher Fortschritt hilft ihr nicht weiter. Zur spirituellen Kultur gibt es keine Alternative, und deshalb ist sie unerlässlich für das menschliche Leben, den menschlichen Frieden, das menschliche Glück, den menschlichen Fortschritt. Deshalb bauen die Menschen auch Kirchen und Tempel. Der Mensch kann ohne Kirche nicht leben. Selbst wenn er nicht an den Nutzen der Kirche glaubt, muss er eine Kirche haben. Selbst wenn das Land atheistisch ist, muss er eine Kirche haben; es liegt ihm im Blut und ist für ihn natürlich. Sie ist der Mittelpunkt seiner Befreiung, und wenn sie auch gegenwärtig keinen Nutzen zu haben scheint, verachtet wird und zerfällt - der Geist, in dem sie erbaut wurde, wird sie wieder aufrichten und ihren unendlichen Nutzen verkünden. 

Das göttliche Wesen ist überall als das beobachtende Prinzip gegenwärtig, als das Prinzip unendlicher Freude, unendlicher Macht. Es weiß alles, sieht alles, ist allgegenwärtig, allwissend und allmächtig. Wir befinden uns im Herzen der allmächtigen, allgegenwärtigen, allwissenden Wirklichkeit. Allein jenes Herz ist gesegnet, das gelernt hat, sich dieser erstaunlichen Wirklichkeit bewusst zu werden. Keine Kulturform auf dieser Erde, wie reich sie auch sein mag, wie geistreich und beneidenswert sie auch sein mag, ist wirklich gesegnet, solange sie nicht des Göttlichen gewahr ist. Das Gewahrsein des Göttlichen verleiht dem Leben unendliche Würde, verpflichtet das Göttliche dem gottsuchenden Individuum gegenüber und macht dessen Hilfsquellen unerschöpflich. Solange unser Leben nicht an das Göttliche gebunden ist, können wir nicht behaupten, dass unser Leben wirklich gesegnet sei. Wir müssen persönliche Beziehungen zum Göttlichen aufbauen, sei es durch Hingabe, höhere Erkenntnis oder andere Methoden. Das Leben auf Erden hat nur den einen, höchsten Zweck: des Göttlichen gewahr zu werden.

Da das Leben endlich ist, muss es, allein schon bedingt durch diese seine Eigenart, die Hilfe des Unendlichen suchen. Ohne die Hilfe des Unendlichen kann es keine wahre Stärke im Leben geben, kein wirkliches Glück, auch dann nicht, wenn man sehr gebildet und reich ist und scheinbar ohne große Probleme auskommt. Irgendwann und irgendwo wird ein großer Mangel sichtbar werden. Und nicht nur das: Immer gibt es trotz aller Zufriedenheit einen Rest von Ruhelosigkeit und Unzufriedenheit, die kennzeichnend sind für alles Geschaffene. Unzufriedenheit nistet direkt im Herzen alles Geschaffenen, weshalb der heilige Augustinus schon sagte: "O Herr, unser Herz ist ruhelos, bis es Ruhe findet in Dir!"

Was und wieviel du auch besitzen magst, du wirst nie von Ruhelosigkeit und einer zentralen Unzufriedenheit frei sein. Immer fehlt etwas. Wie vollkommen eine Regierung auch sein mag, sie kann den Menschen keine echte und dauernde Befriedigung schenken. Es ist sehr gut, wenn Armut und Hunger von der Erde verbannt werden, aber das allein löst noch nicht das Problem. Und das müssen die Regierungen der Welt wissen!

Die fundamentalsten Probleme des menschlichen Herzens, die auch seine wirklichen Probleme sind, lassen sich nicht verbannen, außer man lehrt die Menschen, sich mit dem Unendlichen, dem Göttlichen zu verbinden. Das ist die Grundvoraussetzung. Wenn du diese Voraussetzung erfüllst, bist du frei, dich um den Rest zu kümmern, und du wirst in allen Unternehmungen erfolgreich sein.

Amerika ist hier ein wunderbares Beispiel: Amerika hat ein gewisses Maß an beneidenswertem materiellen Wohlstand erreicht; und doch scheint keine Gesellschaft so schnell zu degenerieren wie gerade die amerikanische.

Das erste also, was eine Regierung, eine Religion, eine Gesellschaft tun sollte, ist, die Menschen praktische Methoden zu lehren, wie sie sich mit dem Unendlichen, dem Göttlichen verbinden können, wie sie der göttlichen Gegenwart gewahr werden können. Auf eine vernünftige, eine wissenschaftliche Weise sollte dies den Menschen vermittelt werden. 

Der Hinduismus ist ein zeitloses Beispiel für Vernünftigkeit und wissenschaftlichen Charakter und besitzt auf Grund dessen einen überraschenden Reichtum an Hilfsmitteln. Er hat eine lebendige Vitalität, die seinen wirklichen Namen rechtfertigt: Sanatana Dharma - Ewige Religion. Sanatana Dharma ist eine religionslose Religion, eine wissenschaftliche Religion, eine Religion der Wahrheit; sie gruppiert sich um die universalen und fundamentalen Methoden zur Erfahrung des letzten und höchsten Wertes im menschlichen Leben. Jene, die diese ewige Religion zur Durchsetzung ihrer persönlichen politischen Ziele und weltlichen Interessen auf fanatische und aggressive Weise missbrauchen, zerstören sich letztlich selbst.

Heilige wachsen nicht im Himmel heran

Es ist die Erde, auf welcher der Mensch zum Heiligen wird. Im Himmel kann man nicht zum Heiligen werden, Heilige müssen hier auf dieser Erde heranwachsen.

Je größer die Unwahrheit, je größer die Schwierigkeiten und Herausforderungen, die ihn umgeben, desto stärker und gewaltiger manifestiert sich der Ausdruck der Wahrheit im Herzen des gottergebenen Menschen. Ob einer ein Heiliger ist oder nicht, erweist sich nicht im Himmel oder in der Einsamkeit der Berge, sondern mitten unter Leuten, Versuchungen, Herausforderungen. Je größer diese Herausforderungen und Versuchungen, desto größer der Heilige auf dem Prüfstand: Die Schwächeren versagen, die Stärkeren überleben die Anfechtungen. Die Stärke eines Heiligen beruht darauf, wie tief seine Beziehung zum Göttlichen ist, wie tief sein Herz in das Göttliche eingedrungen ist und dort fest verankert ruht, so, wie die Stärke eines Baumes in der tiefen Verankerung seiner Wurzeln im Boden liegt.

Das große Geheimnis nämlich ist, dass nur jene, deren Wurzeln tief ins Göttliche hineinreichen, den Frieden kennen, der das Verstehen übersteigt. Alle anderen, ohne diese tief verwurzelten Beziehungen zum Göttlichen - auch wenn als Heilige verehrt -, fallen in Zeiten zu großer Belastung ab. Ihr Friede ist nur menschlich und kann leicht zerstört werden.

Wisse, dass du hier in dieser schwierigen Welt eine goldene Gelegenheit hast, zum Heiligen heranzuwachsen. Deshalb werden die Erdenmenschen von den Himmelsbewohnern beneidet; denn diese möchten gerne auf der Erde geboren werden, weil das Erdenleben das Gold des Göttlichen aus dem Individuum hervorholt.

Ohne Herausforderungen, Prüfungen, schwerste Probleme, Leiden und geradezu übermenschliche Tugenden besteht keine Möglichkeit der Entwicklung von wirklicher Heiligkeit.

Verwechsle nicht die anscheinende Frömmigkeit der Menschen mit Heiligkeit! Es ist nur eine oberflächliche Tugend. Spiritualität zeichnet sich dadurch aus, dass das Herz tief im Göttlichen verwurzelt ist. Ergreife also die goldene Gelegenheit, die sich dir bietet und wachse zum Heiligen heran! Verliere deinen Kopf auch unter den schlimmsten Umständen nicht, sondern bringe deine positive Natur umso mehr zum Vorschein, auch und besonders unter den schwersten Herausforderungen der Dunkelheit!

Heiligkeit kann nur auf Erden - also in der Umgebung von Weltlichkeit - entwickelt werden. Weltlichkeit besteht aus Irrtum, Unwissenheit in Bezug auf geistige Dinge, Missverstehen, Gottlosigkeit, Glaubenslosigkeit und dem Mangel an moralischen Qualitäten.

Zweifel können große Hindernisse für das geistige Wachstum sein. Liefere dich dem Göttlichen aus und bitte die allhörende Gottheit, dich zu führen, bei dir zu stehen und dich zu befähigen, die richtigen Gedanken und Gefühle zu unterhalten und die richtigen Dinge zu tun.

Eine wesentliche Voraussetzung für dein geistiges Wachstum ist, dass du dich beständig, mit aller Kraft deiner Seele und großer Intensität an das Göttliche klammerst.

Mache das Beste aus deinem Leben auf dieser Erde! Tue gute Werke! Entstelle deine Opfer und Dienste nicht durch Zweifel, sondern bereichere deine Einstellung zum Dienen und Opfern durch edle Eigenschaften - durch Vertrauen auf das Göttliche - und indem du Gott bittest, dir mehr Weisheit zu geben, damit du die Dinge klarer sehen kannst!

Versuche immer so positiv als möglich zu sein, auch unter schwierigen Bedingungen! Tue alles aus dem Gefühl der Hingabe heraus, aus Willensstärke, im Vertrauen auf das Göttliche! Versuche zu erkennen, dass das Göttliche dich immer führt! Manchmal magst du - obwohl es nur so scheint - vielleicht den Eindruck haben, du seist auf dem falschen Pfad! Bitte deshalb das Göttliche, dich an der Hand zu nehmen, dir mehr Licht, Reinheit, Ruhe und Demut zu gewähren!

Das Göttliche sitzt im Herzen des Menschen

Die Bibel sagt nicht, Gott habe den guten Menschen nach seinem eigenen Bilde geschaffen, den Sünder aber nicht! Doch jeder ist nach dem Bilde des Göttlichen geschaffen.

Es ist ein lebendiges Bild, ein dynamisches Bild. Jeder kann ein Heiliger werden, ein Mystiker, der das Göttliche wahrnimmt, der im Leben auf Schritt und Tritt der Freude und dem göttlichem Entzücken begegnet, da er ja selbst die Quelle grenzenlosen Entzückens ist und eine Verkörperung des Friedens, der das Verstehen übersteigt.

Überall ist das Göttliche, innerhalb und außerhalb des Menschen. Jeder Mensch ist ein Mittelpunkt des Göttlichen.

Niemand will schlecht sein, auch nicht der Schlechteste. Schlecht zu sein ist für uns nicht natürlich; wir müssen alles Schlechte hinter uns lassen. Niemand hat den Mut, den Menschen, auch wenn sie sowieso schon schlecht wären, zu sagen: "Schlagt den schlechten Weg ein!" Eher würde einer den schlechten Weg umtaufen und ihn den guten Weg nennen, als zu sagen: "Gehe den schlechten Weg!"

Der Mensch ist eine Verkörperung des unendlich Guten, auch wenn dieses vorläufig noch so stark vom Schlechten überdeckt sein mag. Der Mensch ist unendliches Leben, er ist unsterblich, unzerstörbar, ewig jung, er hat kein Alter, er ist die immer gleiche Wirklichkeit. Der Körper, den er trägt, ist eine zeitweilige Erscheinung und gleicht der Traumerfahrung.

Eine alte Frau träumt, sie sei ein junges Mädchen und gehe zur Schule. Sie hat ihren alten Körper zurückgelassen und hat jetzt einen jungen. Wie wirklich ist diese Erfahrung? - Gewiss so wirklich wie eine Erfahrung im Wachzustand.

Das menschliche Wesen ist Geist und kann sich mit jeder beliebigen Form, jedem beliebigen Körper umkleiden. Der Körper ist etwas Äußerliches, Zeitweiliges. Im Gegensatz dazu ist der Mensch als solcher - als der Geist, der er ist - fortdauernd. Er ist seinem Wesen nach voller Licht. So, wie selbst die Traumerfahrung im Licht der inneren Intelligenz abläuft, wird auch das Wesen des Menschen vom inneren Licht getragen, und in diesem Licht sind alle Wunder, alle Kräfte und Möglichkeiten enthalten.

Der wahre, innere Mensch ist das Wunder der Wunder. Er kann Eigenschaften aufrufen, die Gott angehören. Seine Eigenschaften sind die Eigenschaften des Göttlichen.

Weisheit, Friede, Liebe, Schönheit, Vollkommenheit - all dies sind seine natürlichen Eigenschaften und Attribute. Kein Leben ist so wertvoll wie das spirituelle Leben, das es dem menschlichen Individuum ermöglicht, die Schätze des zeitlosen Geistes zu erfahren und im täglichen Leben zum Ausdruck zu bringen.

Je größer unsere Hingabe an Christus, die Wahrheit oder Gott ist, desto höher ist der Stand unserer Evolution. Der Mensch entwickelt sich durch Hingabe, durch Wachstum in der Liebe, durch Vertiefung in höhere Erkenntnis. Ein Leben, das dem Göttlichen geweiht ist, ist ein Leben der Kraft, der Freiheit, des wahren Friedens und der wahren Freude, ein Leben wirklicher Erkenntnis und Kultur.

Die Werte, die jeder Mensch im Leben sucht, werden in der Vollkommenheit des inneren Wesens gefunden, in der Unendlichkeit Gottes. Gott ist das wirkliche Ziel eines Lebens des Strebens und Suchens. Je mehr wir Gott zum Mittelpunkt unseres Gewahrseins und Verhaltens im äußeren Leben machen, desto wunderbarer und reicher wird dieses werden. Während des Lebens im vergänglichen Körper können wir einen bewussten Kontakt mit dem ewigen Leben herstellen. Das Göttliche ist immer bereit, die suchenden, sich entwickelnden menschlichen Individuen jederzeit auf vielerlei Arten und Weisen zu unterstützen. Es gibt immer eine Antwort, ein entsprechendes Handeln, vonseiten des Göttlichen.

Das Göttliche ist der Atem unseres Atems.

Gewahrsein

Es gibt zahllose Techniken, mit deren Hilfe wir das Göttliche im täglichen Leben erfahren können. Die Erfahrungen der großen Heiligen zeigen, dass es nicht nötig ist, unsere Lebensweise zu ändern, um Gott zu erkennen und zu erfahren.

Was auch die äußere Form unseres Lebens sein mag, welchen Beruf wir auch ausüben - gerade in diesen Lebensumständen und durch sie können wir Gott erfahren. Dazu ist eine Einstellung erforderlich, die vom Wissen um das Göttliche beseelt ist, ein Gewahrsein, das sich des Göttlichen stets bewusst ist.

Wenn wir Zahnschmerzen haben, leben wir mit dem Gefühl dieser Schmerzen, und alles, was wir tun, geschieht unter dem Eindruck des Gewahrseins der Zahnschmerzen. Genauso können wir mit dem Bewusstsein des Göttlichen leben - im Bewusstsein einer grenzenlosen Stärke, die uns jederzeit zugänglich ist, im Bewusstsein eines grenzenlosen Glücks und Friedens, die wir erlangen können, im Bewusstsein des höchsten Freundes, der immer bereit ist, alle erdenklichen Segnungen über uns auszugießen.

Ein Leben, das mit dem vorherrschenden Gefühl für die Gegenwart des Göttlichen geführt wird, ist ein edles Leben, ein machtvolles Leben, ein schönes Leben, ein Leben in Erfüllung

Wir tragen das Ebenbild Gottes in uns,
ohne es zu wissen

Ein Blinder, der Tag und Nacht vor einem strahlenden Licht sitzt, weiß nichts von diesem Licht, obwohl er die ganze Zeit davor sitzt. So sitzen auch wir vierundzwanzig Stunden am Tag in der Gegenwart Gottes; doch nichts in unserer Kultur, in unserer Erziehung, in unserer Kirche, in unserem Leben hat uns je zu einer lebendigen, machtvollen und nützlichen Erkenntnis dieser Tatsache hingeführt.

Darum bitte ich dich ernsthaft, erwirb diese Erkenntnis! Dadurch wird die Gesellschaft, in der du lebst, geistig reicher, der Evolutionsstandard steigt, die ganze Welt erkennt die Gegenwart Gottes ein wenig mehr - nämlich genau um das Maß, in dem du Gott erkannt hast.

Vergiss nie, dass du in Gott unsterblich bist, dass du von Gott kommst, in und durch Gott lebst und mit Gott atmest - das ist dein Wesen und deine Natur.

Wenn einer oder eine kleine Gruppe nach Gotterfahrung strebt, kann dies tatsächlich Auswirkungen auf die ganze Menschheit haben?

Kleine Ursache - große Wirkung! Im Wald steht eine einzige duftende Blume, doch ein großes Gebiet ist von ihrem Duft erfüllt. Die Welt ist also um das Maß des Dufts dieser einen Blume reicher. Genauso beeinflussen die Gebete eines einzelnen Menschen auf die eine oder andere Weise die Gesamtheit des Lebens der Menschheit. Das ist eine Tatsache. Es gibt noch eine größere wissenschaftliche Tatsache: Ein trockenes Blatt fällt vom Baum. Die Wissenschaft sagt, dass dieser Vorgang die Sterne und alles im ganzen Universum beeinflusst. Und es ist wahr.

Warum sollte also ein aus dem Herzen des Menschen aufsteigendes Gebet, das eine viel größere Energie darstellt als das fallende Blatt, nicht den ganzen Kosmos beinflussen?

Wenn man in einen großen See ein kleines Sandkörnchen wirft, wirkt sich das auf die ganze Oberfläche des Sees aus: Die kleinen Wellen breiten sich überallhin aus. Genauso kann ein Gebet nicht anders, als überall im ganzen Kosmos eine Auswirkung zu erzeugen. Es braucht ein besonderes Verständnis, um das zu verstehen oder wahrzunehmen.

Angenommen, es sind siebzig arme Leute versammelt, und einer davon besitzt 70 Millionen. Wenn man nun das durchschnittliche Vermögen aller versammelten Personen ermittelt, gibt das eine Million pro Person. Das heißt, sie alle wären Millionäre; die Tatsache ist aber, dass sie alle, bis auf einen, Habenichtse sind. Nähmen wir aber den Durchschnitt, müssten wir sagen, sie seien alle reich.

Ähnlich verhält es sich mit den siebzig Leuten, wenn einer davon Gotterfahrung hat und ein sehr spiritueller Mensch ist. Auch wenn alle außer einem Atheisten sind, wird die durchschnittliche Spiritualität aufgrund der Tatsache, dass einer unter den siebzig Leuten Gotterfahrung hat, wesentlich erhöht. Du kannst diese Frage von jedem beliebigen Standpunkt aus betrachten und wirst sicher feststellen müssen, dass die Auswirkung selbst einer kleinen Gruppe von spirituellen Leuten auf die Gesamtheit der Menschheit gewaltig und vielseitig ist. Wir müssen wissen, dass vom Standpunkt einer höheren Wissenschaft aus gesehen, der ganze Kosmos eine organische Einheit bildet. Daher kommt es, dass das, was in einer Ecke des Kosmos geschieht, gleichzeitig überall stattfindet. Wenn wir die ruhige Oberfläche eines Sees stören, indem wir an irgendeiner Stelle einen kleinen Stein hineinwerfen, ist der ganze See davon betroffen, weil der ganze See eine organische Einheit ist. Ebenso ist die Menschheit ein organisches Ganzes. Die ganze Schöpfung, all die Universen sind ein organisches Ganzes, und wir können uns nicht selbst stören, ohne dadurch die ganze Schöpfung zu stören. Wir können keinen Frieden empfinden, ohne auf irgendeine Art zum Frieden im ganzen Universum beizutragen. Und wir können niemals Kräfte des Hasses in uns entfalten, ohne das ganze Universum gegen uns aufzubringen.

Weise Menschen kennen diese Gesetze und Tatsachen der höheren Wissenschaft und versuchen deshalb, ihr Leben stets einer fortgesetzten Qualität der Liebe, Güte und Spiritualität zu unterwerfen.

Kultur ist eine Sache des Herzens

Ziele darauf ab, Wissen zu erwerben, weite dein Herz in Liebe; Liebe entfaltet die verschiedenen Wunder deiner Seele. Sie manifestiert die Leuchtkraft der göttlichen Wahrheit in dir. Entwickle die Kräfte der Vernunft, denn sie führt dich der Erkenntnis der Göttlichen Wahrheit entgegen. Sieh dir die größten europäischen Philosophen an: Jeder von ihnen hatte zumindest ein theoretisches Wissen von der Letzten Wahrheit. Die Vernunft führt dich der Wirklichkeit entgegen, denn die Wirklichkeit ist höchste Vernunft.

Das größte Geschenk eines wahren europäischen Rationalismus liegt in seiner Fähigkeit, die menschliche Aufmerksamkeit auf die Wahrheit zu lenken. Wenn die europäische Zivilisation und Kultur überleben soll, muss es sich jeder Europäer zur notwendigen Pflicht machen, ein spirituelles Leben zu führen. Ohne spirituelles Wissen wird die menschliche Vernunft in die Irre geführt. Menschliches Verstehen und menschliche Intelligenz werden von niederen Zwängen und Tendenzen beherrscht werden. Die Größe einer Kultur liegt nicht in den herrlichen Kathedralen, die dem Zahn der Zeit trotzen, sondern in einem guten Herzen, einem Herzen, das empfänglich für höhere Wirklichkeiten ist, einem Leben, das dem Streben nach höheren Werten gewidmet ist - das ist es, was Europa heutzutage braucht, soll es nicht vom selben Schicksal ereilt werden wie die Vereinigten Staaten von Amerika.

Es gibt viele Voraussagen, die vom Ende der Welt um das Jahr 2000 herum sprechen. Was ist daran?

Diese Vorhersagen der Zukunft sind unnötig. Sie mögen vielleicht wahr sein, vielleicht falsch, aber sie haben keine Relevanz zu unserer unmittelbaren Entwicklung. Weil die Welt viele Jahre später vielleicht zerstört werden soll, können nicht alle Menschen heute aufhören, ihre Häuser zu bauen. All diese Spekulationen sind unnötig, sie dienen niemandem, stehlen uns unsere Zeit, lenken unsere Aufmerksamkeit ab, verschwenden unsere Energien und begünstigen allerlei wilde Einbildungen.

Voraussagen sind unnötig, selbst wenn die Welt morgen früh zerstört werden sollte. Was äußerst wichtig für uns ist, ist nicht das Wissen, wann die Welt untergehen wird, sondern das Wissen, dass Gott bei uns ist und wir deshalb beschützt sind, auch wenn die ganze Welt in Trümmer fallen sollte. Wenn wir Glauben an Gott und Liebe für Gott haben, kann uns kein Unheil befallen. Wie erging es Noah? - Überlebte er nicht die große Flut, die die Welt bedeckte und ganze Völker hinwegraffte? Selbst wenn die ganze Welt von Wassermassen bedeckt sein sollte, werden wir durch unseren Glauben und unsere Gottesliebe beschützt sein. Was ist also höchst wichtig? - Lasst uns unsere Zeit und Energien nutzen, um Liebe zu Gott und Glauben an Gott zu entwickeln, um Gotteserkenntnis anzusammeln und Gutes zu tun, Dinge, durch die wir auf den Geist säen und Schätze im Himmel anhäufen. Die Auswirkungen dessen, was wir heute an Gutem tun, werden uns immer begleiten, wohin wir auch gehen. Seien wir also positiv und befassen wir uns nicht mit unnötigen Spekulationen!

Zum Leidwesen jener großen Zukunftsspekulanten haben sich die meisten ihrer Voraussagen nicht erfüllt. Seit 2000 Jahren haben die Menschen das Ende der Welt verkündet, aber die Welt existiert noch immer und nimmt ihren Fortgang. Wir müssen so schnell wie möglich unser Leben auf die Liebe zu Gott gründen und es somit unzerstörbar machen, es mit Frieden und Stärke erfüllen, mit Wohlergehen und Glück, mit Gottbewusstsein und göttlichen Kräften.

Nur eines kann dir unerschütterliche Stärke geben: Christus, der Geist Gottes, das höchste Bewusstsein in dir

Nur der Geist Gottes kann dich todlos machen. Sogar in der Mündung der Kanone bist du sicher und erfreust dich ewigen, unzerstörbaren Lebens, wenn du von Christus gestärkt, von der Wahrheit bewegt, von der Erkenntnis der Göttlichen Wirklichkeit mit Energie aufgeladen und erleuchtet bist. Von diesem Standpunkt aus ist deine Größe unbegrenzt, unermesslich und ewig. Deshalb sagt der heilige Johannes: "Das, was in dir ist, ist größer als das, was außerhalb von dir ist."

Immer ist da das Größere in dir. Die Schönheit der Welt mag groß sein, doch ist sie unermesslich? Die Schönheit, die in dir wohnt, ist unvergleichlich groß. Sind die Kräfte der Welt groß, gewaltig, überwältigend? - Sicher, aber die Kraft in dir ist unendlich groß!

Das Wissen in den Bibliotheken der Welt, das Wissen großer und gebildeter Menschen ist sicherlich groß. Das Wissen in dir ist größer!

Alles Positive in dir ist absolut, unendlich, unermesslich, unvergänglich. Das ist die Wahrheit der Erfahrung, das ist es, was jeder Weise erfährt und was die großen Religionen als ihre höchste Erkenntnis lehren. Es ist eine Wahrheit der Erfahrung, eine Wahrheit deines Wesens, es ist eine ewige Tatsache.

Das, was in dir ist, was dich beseelt, ist unsterbliches Leben, ein allschöpferisches Bewusstsein. Spirituelle Wunder sind in dir, sogar dein grobstofflicher Körper ist ein Wunder, das wiederum aus einem Komplex, einer Anhäufung von Wundern besteht. Betrachte deine Handfläche - gestern waren die Linien darin noch anders als heute, auch die Farben haben sich verändert. Das Wirken der Seele bringt diese Veränderungen hervor. Dein ganzes Schicksal ist darin sichtbar, Krankheiten und zukünf
tige Ereignisse. Etwas schreibt in deine Hand und bringt viele Veränderungen hervor, und nicht nur in der Hand sondern auch überall im ganzen Körper.

Das Herz ist ein Wunder, die Zellen sind Wunder, die Blutzirkulation ist ein Wunder, das Verdauungssystem ist ein Wunder, das Gehirn ist ein Wunder. Es gibt zahllose physiologische Wunder im Körper. Es befinden sich alle möglichen Keime im Körper. Dieser Körper ist ein lebendiges, pulsierendes, dynamisches Universum. Doch unendlich viel mehr und größere Wunder gibt es in deinem Bewusstsein.

Je größer unser innerer Kontakt mit Christus ist, mit der Wahrheit, mit der Seele unserer Seele in uns, desto wunderbarer wird unser Leben sein. Wunderbar ist jenes Leben, das Unmögliches möglich macht. Wir müssen Stärke aus dem Göttlichen in uns beziehen, und wenn wir das tun, blüht unser Leben mit natürlichen Eigenschaften, die uns niemand nehmen kann.

21.10.2001
Du hast den Leuten erklärt, dass dies die elfte Stunde sei.

Nun geh zurück und sage ihnen, dass jetzt die Stunde ist und es Dinge gibt, die überlegt werden müssen.

Wo lebst du? Was tust du? Was für Beziehungen pflegst du? Wo ist dein Wasser? Erkenne deinen Garten!

Es ist Zeit, deine Wahrheit auszusprechen.

Schaffe deine Gemeinschaft.

Sei gut zu den anderen.

Und halte nicht draußen Ausschau nach einem Führer.

Es könnte eine gute Zeit sein!

Es gibt einen Fluss, der jetzt sehr schnell fliesst.

Er ist so groß und schnell, dass es Leute gibt, die sich davor fürchten werden. Sie werden versuchen, sich am Ufer festzuhalten. Sie werden fühlen, dass sie auseinander gerissen werden und werden sehr darunter leiden.

Wisse, dass der Fluss sein Ziel hat.

Die Ältesten sagen, wir müssen das Ufer loslassen, uns davon abstoßen, um in die Mitte des Flusses zu gelangen; wir müssen unsere Augen offen und unsere Köpfe über Wasser halten.

Schau, wer bei dir ist; helft euch gegenseitig und feiert!

Zu dieser Zeit in der Geschichte dürfen wir nichts persönlich nehmen, am wenigsten uns selbst; denn sobald wir das tun, kommt unsere spirituelle Reise zum Stillstand.

Die Zeit des einsamen Wolfes ist vorbei. Sammelt euch!

Streiche das Wort "Streit" aus deiner Einstellung und deinem Wortschatz!

Alles, was wir jetzt tun, muss auf geheiligte Weise und als Feier getan werden.

Wir selbst sind jene, auf die wir gewartet haben.

Die Stammesältesten, Oraibi, Arizona, Hopi Nation

 

Wie leicht fällt uns jetzt der Glaube an die Seelenwanderung. Das zunehmende Leben und die wachsende Seele haben sich allmählich eine Form geschaffen, um sich in ihr zu zeigen. Der unvollkommene Strahl ward im Tier sichtbar, der höhere im Menschen, und doch immer noch der gleiche Strahl, nur mit Zusätzen versehen. Es ist eine Evolution der Seele, die sich in einer Evolution des Körpers manifestiert.

Wir sind das Ergebnis einer Evolution. Ja, nicht nur unsere Körper, sondern auch unsere Seelen. Als unsere Körper sich als geeignet erwiesen, das größere Leben zu inkarnieren, wurde etwas von 'Oben' hinzugefügt.

War es nicht ein Orientale, der schrieb: "Die Erde ist das lebende Kleid Gottes?" ... Das ist ein universaler Gedanke, der in jedem aufsteigt, der ein naturnahes Leben führt. Was ist schon Östliches in dem Gedanken eines Lebens vor diesem Leben? Die ganze Welt weiß selbstverständlich, dass unser Leben nicht mit dieser Geburt begann. ... Die Menschen haben das immer schon gewusst, bis dieses Wissen in ihnen unterdrückt wurde. Sie wissen es sogar immer noch, denn die Wahrheit stirbt nicht. Wissen wird sich wieder erheben, es muss sich wieder erheben und die Grabsteine zerschmettern, die man über ihm errichtet hat, um es zu unterdrücken.

H. Fielding Hall, (1859-1917) "The Inward Light"

Frage:

Ich bin zur Zeit untröstlich! Ein sehr guter Freund von mir liegt im Sterben und ich bin verwirrt und deprimiert! Es ist eine schwere Prüfung für mich. 

Swami:

Du solltest nicht traurig und verwirrt sein! Zu sterben ist das Schicksal aller Körper - deines Körpers, meines Körpers. Wir können nicht annehmen, dass wir nicht Opfer eines ähnlichen Schicksals werden würden. Weil es ein universales Phänomen ist, lassen sich weise Menschen davon nicht niederdrücken. Dein Niedergedrücktsein ist ein Verlust für dich selbst, ein Verlust für deinen Freund und ein Verlust für die ganze Menschheit.

Ich gebe dir einen allgemeinen Ratschlag: Wenn immer du an deinen Freund denkst, lenke deine Gedanken auf Gott und rufe die Gnade, den Segen und den Schutz Gottes auf deinen Freund herab! Das ist der größte Dienst, den du ihm leisten kannst. Halte dich selbst in einem Zustand der Inspiration und der Freude, so dass du ein Licht in der Welt erschaffen kannst - ein Licht in dir und in der Welt. Verwende deine Energien und deine Zeit für etwas Konstruktives, etwas Wertvolles, für etwas, das dir, deinem Freund und allen Menschen zugute kommt.

Ich denke, es ist ein gewaltiger Verlust, wenn wir unsere Zeit und Energien mit Depressionen eines unvermeidlichen Phänomens wegen verschwenden.

Du kannst die Situation deines Freundes verbessern, nicht, indem du deprimiert bist, sondern indem du ihm die positiven Kräfte spiritueller Gedanken sendest, für ihn zu Gott betest und ihm alles Gute, Inspiration und Ermutigung wünschst. Das ist der richtige Weg, der Situation zu begegnen.

Ich sehe keinen Grund für eine Depression oder Verwirrung deinerseits. Und weil Leid und Tod die unentrinnbare Bestimmung aller Körper sind, musst du umso aufrichtiger in deinem Streben nach höheren Dingen sein. Du musst Gotterfahrung und Gottes Schutz weit früher erreichen - lange bevor die Katastrophe dich einholt.

Jederzeit kann es sich ereignen, dass dein Körper plötzlich im Krankenhaus liegt - so hilflos wie der deines Freundes. Bevor dich ein solches Unglück überfällt, solltest du dich beeilen und alles, was dir an Gutem möglich ist, für die Menschheit tun.

Frage:

Was ist unser Schicksal zwischen Tod und Wiedergeburt?

Swami:

Was uns geschieht - jedem von uns, nach dem Tod und vor der nächsten Geburt -, hängt von unserem Karma ab, also unseren Taten. Wenn du ein hochentwickelter Mensch bist, regelmäßig betest und meditierst, beständig die Gegenwart des Göttlichen spürst und Seelenkraft entwickelst - was wird dann dein Schicksal nach dem Tod sein? - Du wirst in eine andere Welt geführt werden, eine höhere, eine himmlische Welt. Dort wirst du einige Zeit bleiben, so lange, wie es deiner weiteren Entwicklung gut tut.

Wenn die Gottheit entscheidet, dass es für dich notwendig sei, wieder in die Welt zurückzukehren und weiterhin an deiner Vervollkommnung zu arbeiten, dann wirst du in die Welt zurückgesandt und wiedergeboren werden. Wenn dies geschieht, wirst du in den passenden Umständen geboren werden, wo es dir möglich ist, mehr zu meditieren, anderen zu dienen, Weisheit zu erwerben und die Kraft deiner Liebe zu vertiefen.

Nehmen wir einmal an, ein sehr schlechter Mensch sterbe. Er hat allen möglichen Unsinn in der Welt angerichtet. Was geschieht nach seinem Tod? - Er wird von den dunklen Kräften, von den Teufeln oder Agenten der Höllenwelt in die Hölle geführt, die ein Ort des Leidens und des Unglücks ist. Dort muss er so lange leiden, wie sein Karma es erfordert. Dann wird er auf die Erde zurückgesandt, wo er sich weiterentwickeln und Fortschritt machen kann. 

Stirbt ein Mensch vor seinem natürlichen Tod, möglicherweise durch einen Unfall, dann muss er die verbleibende Zeitdifferenz als entkörperter Geist umherwandern. Und wenn die Zeit seines natürlichen Todes kommt, wird auch er entweder in den Himmel oder die Hölle gehen oder wiedergeboren werden. 

Es ist auch möglich, dass es für dich als guter Mensch nach dem Tod nicht nötig ist, in den Himmel oder andere Welten zu gehen, sondern dass du direkt wieder auf der Erde geboren wirst. Auch das ist möglich.

Zwischen Tod und Wiedergeburt besteht die Möglichkeit, in eine der nach verschiedenen Bewusstseinsebenen gestaffelten höheren Welten zu gehen und dort einige Zeit zu verbringen, um neue Lektionen zu lernen, neue Erfahrungen zu sammeln oder eine neue Erziehung zu erhalten. Diese Welten sind wirkliche Welten; du hast dort auch einen Körper so wie jetzt, nur dass dieser Körper von völlig anderer Beschaffenheit ist.

Während du dich in einer bestimmten Welt befindest, ist diese für dich Wirklichkeit. Im Traum bist du in Australien, siehst seltsame Tiere und begegnest den Eingeborenen. Sind diese Erfahrungen im Traum nicht auch absolut wirklich? Fühlen sie sich nicht auch sehr substantiell an, oft deutlicher als die Dinge in der materiellen Welt? Jene höheren Welten, in die du unter Umständen nach dem Tod gehst, sind, wie die Traumwelt, für dich die einzige Wirklichkeit, während du sie erfährst.

Im Traum hast du die Möglichkeit, dich von den Erfahrungen des Traums zu distanzieren und zu wissen, dass es ein Traum ist. Du kannst dann den Traum sogar bewusst verändern, wenn du willst.

Das Gleiche ist natürlich auch im Wachzustand möglich. Du kannst dich entscheiden, ob du nach Zürich oder Genf fahren willst. Bist du in Zürich, und es gefällt dir dort nicht, kannst du woandershin fahren. Wer kreiert diese Veränderungen? - Du selbst! All das ereignet sich in einer bewussten Welt. Im Traum befindest du dich in einer unbewussten Welt. Dort, im Traum und hier, im Wachbewusstsein - in beiden Welten hast du jedoch die Möglichkeit, deine Umstände zu ändern.

Aber eine solche Freiheit besteht nicht in den höheren Welten.

Die Fähigkeit, dich von deinem Traum zu distanzieren und die Erfahrungen des Traumes zu verändern, ist keine allgemeine; nicht jeder ist dazu in der Lage. Die meisten sind völlig von ihren Traumerfahrungen versklavt. Es gibt nur wenige Menschen, die ihre Träume, während sie träumen, bewusst verändern können.

Ein Traum ereignet sich, und plötzlich bist du bewusst gewahr - dein bewusstes Gewahrsein projiziert sich in den Traum hinein und greift in das Traumgeschehen ein. Dieses bewusste Gewahrsein im Traum ist aufgrund vieler Gegebenheiten möglich; zunächst kann es sein, dass dein Schlaf sehr leicht ist und du dir bewusst bist, dass du schläfst und träumst. Das geschieht, weil ein kleiner Teil des Wachbewusstseins sich in den Traum eingeschlichen hat und nun versucht, diesen zu beobachten.

Was mit uns zwischen Tod und Wiedergeburt geschieht, hängt von der Art unseres Karmas ab. Manche sehr gute Menschen und Heilige werden unmittelbar wiedergeboren. Es ist nicht immer notwendig, dass wir die Früchte unserer guten Taten im Himmel genießen oder die Folgen unserer schlechten in der Hölle abbüßen. Auch schlechte Leute können unter Umständen sofort wiedergeboren werden. Alles hängt von der individuellen Disposition ihres Karmas ab. Himmelsfreuden können auch in dieser Welt gefunden werden. Warst du ein guter Mensch, hast anderen ohne Eigeninteresse gedient und geholfen, wirst du vielleicht als Tochter oder Sohn eines Millionärs wiedergeboren. Du kannst in Luxus und Bequemlichkeit leben, und es ist für dich wie im Himmel - nur Freude und Angenehmes widerfährt dir.

Ebenso kann ein böser und übelgesinnter Mensch die Hölle auf Erden erleben. Sein Karma ist so geartet, dass er für seine verbrecherischen Taten bestraft werden muss. Das kann in der Hölle geschehen oder auch in dieser Welt. Er wird als armer Schlucker geboren, wächst mit einer angeborenen Geldgier auf, stiehlt und raubt, und eines Tages erwischt ihn einer dabei, bricht ihm die Knochen und schlägt ihm die Zähne aus. Die Hölle muss nicht notwendigerweise in einer Höllenwelt erfahren werden. Es kann auch hier auf Erden sein. Deshalb braucht zwischen Tod und Wiedergeburt kein langes Intervall zu sein, währenddessen man entweder in den Himmel oder die Hölle geht. Es kann auch sein, dass man in eine Art Zwischenwelt geht, die zwischen Himmel und Hölle liegt. Wenn das Karma eines Menschen aber so aussieht, dass das auf Erden erfahrbare Leid als kompensierende Strafe nicht genug ist, dann muss dieser Mensch ohne Wenn und Aber eine entsprechende Zeit in einer Höllenwelt verbringen.

Das Gesetz der Kompensation

Vielleicht denkst du jetzt, du willst nicht als Kind eines Millionärs geboren werden. Das wäre dann eine andere Qualität in deinem Wesen. Warum würdest du das nicht wollen?

- Vielleicht, weil du fühlst, dass du Gottbewusstsein willst, nicht Reichtum und Vergnügen. Dabei handelt es sich um einen heiligmäßigen Zug oder eine göttliche Eigenschaft. Wenn du also keinen Reichtum zur Belohnung für deine guten Taten willst, muss Gott dir etwas anderes geben. Entsprechend dem Maß an Vergnügen, das dir der Besitz von Reichtum gewähren würde, wird dir ein Maß an Weisheit zugesprochen.

Wenn die Leute zu einem Heiligen gehen, nehmen sie Blumen, Früchte und etwas Geld mit, und bieten dies alles dem Heiligen an. Wenn der Heilige dieses Geschenk annimmt, erhalten sie als Gegenleistung automatisch innere, geistige Segnungen, Glück, Frieden, bessere Lebensumstände oder vertieftes Gottbewusstsein.

Wären dieselben Leute mit ihrem Geld auf den Markt gegangen und hätten es dort ausgegeben - hätten sie dann Segen, Gemütsfrieden, göttlichen Schutz und tiefere Gottesliebe dafür bekommen? - Nein! Aber durch ihr Geschenk an den Heiligen haben sie ein Opfer gebracht. Der Heilige aber wollte keine Blumen, keine Früchte und kein Geld. Er lebt nur für Gott, in Gott und will nur Gott.

Deshalb fließt den Spendern dieser Gaben als Entgelt für dieses Opfer etwas von der göttlichen Gnade, dem göttlichen Bewusstsein, der göttlichen Erkenntnis und Freude zu.

Was du einem heiligen Menschen gibst, hast du Gott gegeben; denn im heiligen Menschen ist Gott höchst aktiv.

Wenn du kein Geld und keinen Reichtum willst, was soll Gott tun? 

Er muss deine Weisheit vermehren, deinen Frieden, dein Gottbewusstsein und dein Gefühl der Unsterblichkeit. Das ist genau das, was auch mit uns geschieht. Wir sind auf dem mystischen Pfad, und wir können unsere innere geistige Kraft entweder durch Mantrawiederholung, durch Meditation oder Hingabe und Gebet vergrößern - oder aber, indem wir ein Opfer bringen, Geld geben oder einen anderen materiellen Beitrag leisten. Deshalb sagt auch die Bibel: "Mildtätigkeit deckt viele Sünden zu." In dieser Feststellung liegt eine tiefe Weisheit. Wie ist es möglich, dass Mildtätigkeit, gute Werke oder Nächstenliebe eine Vielzahl von Sünden zudecken können? - Ein schlechter Mensch kann die zu erwartende Strafe abmildern, wenn er einem Heiligen ein Almosen opfert oder anderen gegenüber Erbarmen zeigt und ihnen selbstlos aus ihrer Not hilft. Ein solches Opfer hebt eine Anzahl von Sünden und Leiden auf, und wenn er vor Gott auf jede materielle Belohnung verzichtet, ist es, als ob er Gott selbst diesen Dienst erwiesen hätte.

Als ich ein junger Mann von 20 Jahren war, wäre es normal gewesen, wenn ich, wie andere, geheiratet hätte; doch ein Eheleben zu führen, schließt allerlei sinnliche Vergnügen ein.

Ich sagte: "Ich will nicht heiraten. Ich will kein Vergnügen. Ich will keine körperlichen Freuden." Wenn ich all das zurückweise und nie heirate, habe ich damit die Freuden, die ich durch ein Eheleben hätte haben können, geopfert. Was tut Gott in diesem Fall? - Er wandelt dieses Opfer sofort in ein Mittel um, das mich an Weisheit und innerem Licht reicher macht.

Jede Form von Opfer im äußeren Bereich entspricht einer Bereicherung des inneren Wesens

Du willst kein Millionärskind werden, obwohl dein Karma sagt, du musst als das Kind eines Millionärs wiedergeboren werden, weil du so viele Opfer gebracht und Almosen gespendet hast, weil du so ein hart arbeitender, guter, hilfsbereiter Mensch warst. Als Kind eines Millionärs sollst du nun Gelegenheit bekommen, die Früchte deiner guten Taten und Werke zu genießen. So spricht das Karma. Und das Karma trifft alle Vorbereitungen dazu. Die Herren des Karma haben diese Entscheidung getroffen.

Deine Weisheit, deine Unterscheidungskraft und dein Streben nach der Wahrheit aber sagen:

"Nein, ich will Gottbewusstsein, Glauben, Weisheit, göttliche Kraft - keine weltlichen Freuden!"

Gott versteht das. Dieses Gute in deinem Wesen ist größer und stärker als mechanisches Karma. Dieses Gute erreicht und berührt das Herz Gottes, und das Herz Gottes sagt zum Karma: "Oh, das ist mein Kind; mach daraus nicht das Kind eines Millionärs! Es muss in einer edlen und guten Familie geboren werden, wo es die Möglichkeit hat, geistig zu wachsen und sich innerlich zu entwickeln, wo es Weisheit, inneren Frieden, innere Stärke, mystische Kraft und göttliches Bewusstsein erwerben kann." Das Karma sagt daraufhin zu Gott: "Gut!" So kommt es, dass du in eine fromme Familie hineingeboren wirst, anstatt das Kind eines Millionärs zu werden.

Wie ist es Buddha ergangen? - Das Karma sagte: "Das ist ein guter Mann; er besitzt Liebe, Erbarmen, Mitleid. Er muss als Prinz geboren werden." So hat das Karma ihn in ein Königreich versetzt; er wurde in einer Königsfamilie geboren. Nachdem Buddha herangewachsen war, entdeckte er, dass er dieses Königreich nicht erben wollte, dass er nichts mit Geld zu tun haben wollte, dass er den Luxus des Königspalasts verabscheute. Er machte sich heimlich auf und ließ Heimat und Königreich hinter sich. Was sollte nun mit ihm geschehen, da er seinem Karma nicht gehorchte, sondern all das königliche Vergnügen opferte und sich als Bettler herumtrieb, sich Leiden, Einsamkeit, Kälte aussetzte und nie wusste, wo er seine nächste Mahlzeit hernehmen sollte? - Das Karma hat ihm alle Schätze eines Königreichs gegeben, doch die Stimme des Guten in ihm lehnte sie ab. "Ich will diese Schätze nicht", sagte sie, ich will Gotterfahrung. Ich will die menschliche Unwissenheit, das menschliche Übel und Leiden ein für allemal überwinden!" Daraufhin sagt Gott: "Gut, er muss alles bekommen, was er verlangt." Gott wartete die rechte Zeit ab, um ihm zu geben, was er wollte. Nach zwanzig Jahren Leiden und Meditation bekommt er die Erleuchtung. Hätte er sich mit dem Königreich zufrieden gegeben, mit den Schätzen und dem Luxus des Palasts, wäre er nie Gautama Buddha, der große Erleuchtete, geworden.

Für jedes Opfer, das du bringst, erhältst du den entsprechenden Ausgleich 

Ich gebe dir noch ein anderes Beispiel: Du lebst wie ein Heiliger,betest dauernd, meditierst, hilfst deinen Mitmenschen und dienst allen selbstlos.

Ich bin ein weltlicher Mensch, habe keine Zeit für Gebet und Meditation, aber mein Geschäft bringt mir jede Menge Geld ein. Ich schicke dir also hundert Euro. Durch dieses Almosen meinerseits wird etwas von der Kraft und Wirkung deiner Gebete auf mich übertragen. Es ist genauso gut, als ob ich selbst gebetet hätte. Was geht daraus hervor? - Aus meinem Opfer ziehe ich einen entsprechenden inneren Gewinn, sofern es ein innerer Gewinn ist, den ich im Auge hatte. Angenommen, ich gehe mit einem Almosen zu einem Heiligen mit der Absicht, ihn um einen weltlichen Gewinn zu bitten; zum Beispiel, dass er für mich beten solle, damit mir kein Unfall zustoße. Dann wird dies so geschehen. Weil ich nicht um Weisheit, sondern um einen materiellen Gewinn gebeten habe, werde ich einen materiellen Gewinn erhalten.

Das von einem Menschen gebrachte Opfer kann entweder in einen materiellen oder einen spirituellen Vorteil umgewandelt werden. Auch wenn du ein Opfer bringst, ohne daran zu denken, dass du je etwas dafür bekommen wirst, wirst du trotzdem etwas dafür bekommen. Das ist unvermeidlich! Was du bekommst, liegt an dir, an deiner inneren Disposition, der Art deiner Bestrebungen.

Ein Beispiel: Du hast Samen von Blumen in der Hand und verstreust sie in der Umgebung, ohne dir etwas dabei zu denken; du willst diese Blumensamen einfach loswerden. Nach einiger Zeit kommst du wieder in der Gegend vorbei und siehst überall die schönsten Blumen wachsen, dabei hattest du doch nicht das Geringste erwartet. Du hast die Samen einfach weggeworfen, um sie endlich loszuwerden. Doch siehe, die Blumen blühen und erfüllen die Luft mit ihrem Duft!

Ein anderes Beispiel: Sagen wir, ich gebe dir eine Goldmünze, ohne an irgendeine Gegenleistung zu denken. Vielleicht machst du mir ein Gegengeschenk oder du hast die Absicht dazu, vergisst es aber; oder vielleicht denkst du überhaupt nicht daran, mir etwas dafür zurückzugeben. Wie auch immer: Das Gesetz verlangt, dass es eine Kompensation geben muss. Ob diese von den Beteiligten gewollt ist oder nicht, spielt dabei keine Rolle.

Nehmen wir an, du gibst mir nichts als Gegenleistung für die Goldmünze; du vergisst einfach, dass du je etwas von mir bekommen hast. Auf unsichtbare Weise wird dann aber etwas aus deinem Besitz entnommen und mir, dem Spender, übertragen; wenn nicht in diesem Leben, dann im nächsten. Wir beide werden wiedergeboren und begegnen uns wie zufällig. Ich gehe hinter dir her, ohne zu wissen, dass ich dir vor langer Zeit in einem anderen Leben einmal eine goldene Münze geschenkt hatte. Plötzlich verlierst du deinen Geldbeutel, und ich hebe ihn auf. Als ich ihn dir zurückgeben will, bist du schon im Gedränge der Stadt verschwunden.

Wer hat mir diesen Geldbeutel vermacht? War es der Zufall? - Nein, du warst es, der mir genau den Betrag schuldete, den die Münze wert war, die ich dir einst in einem anderen Leben schenkte.

Ob du es willst oder nicht, deine Handlungen wirken ständig auf dich zurück. Du kannst dieses Gesetz nicht vermeiden. Es ist eine gute Tugend, etwas zu tun, ohne eine Gegenleistung dafür zu erwarten. Aber wie kannst du den Wirkungen und Ergebnissen deiner Taten entkommen?

Wenn du nichts erwartest, wirst du mehr bekommen: Unmerklich und still werden dann göttliche Gnade, Frieden, Freude und Segen auf dich übertragen.

Gib dich nicht Gefühlen der Enttäuschung hin, wenn du jemandem gedient hast, wenn du jemanden geliebt hast, und nichts von ihm zurückkommt!

Denke nicht, du seist betrogen worden! Denn diese deine liebenden Dienste werden eines Tages zu dir zurückkehren müssen.

Nehmen wir an, du gehst zu einem heiligen Menschen, um ihm zu dienen. Du willst nichts für diese Dienste, du willst ihm einfach nur ohne Erwartung einer Gegenleistung dienen. Als Antwort auf deine selbstlosen Dienste vermehrt die göttliche Gnade langsam dein inneres Atma-Licht, das Licht deines göttlichen Selbst, das göttliche Licht in dir. Nach zwanzig oder dreißig Jahren eines solchen Dienens bemerkst du, dass du ein erleuchteter Weiser geworden bist. Du hast nicht gebetet wie ein Heiliger das tut, du hast nicht meditiert wie jener heilige Mensch, du weißt überhaupt nicht, wie du meditieren sollst und wie du eine so hohe Erleuchtung erreichen kannst. Wie hast du diese hohe Erleuchtung aber trotzdem erreicht? - Nur durch deine Dienste, für die du nichts erwartet hast.

Du bist ein erfolgreicher Geschäftsmann und nicht in der Lage, wie jener heilige Mensch zu meditieren; trotzdem möchtest du die Erleuchtung haben. Du hast keine Zeit zu beten und zu meditieren und weißt nur, wie man Geld verdient. Du gehst zu einem Heiligen und unterstützt ihn mit dem Geld, das du verdienst. Nach zwanzig Jahren treuer und selbstloser Unterstützung bist du auch ein erleuchteter Mensch. Du hast nie gebetet, nie meditiert, hast nicht einmal Philosophie studiert oder auch nur einmal einen Blick in die heiligen Bücher der Welt geworfen.

Da ist noch eine andere Person; sie dient einem heiligen Mann. Sie ist so arm, dass sie nicht einmal ein kleines Almosen geben kann. Sie versteht auch nicht zu beten und zu meditieren. Sie hat nichts zu bieten, außer ihre selbstlosen Dienste. Nach 10 oder 20 Jahren aufrichtigen Dienens steht sie plötzlich als erleuchteter Weiser da.

Gehen wir weiter zur nächsten Person: Sie kann beten und meditieren. Auch sie kommt zum Heiligen, um sich neue Inspiration, neue Weisheit und bessere Meditationstechniken zu holen. Sie strengt sich zwei Jahrzehnte an, um auf dem Weg zur Erleuchtung voranzukommen, betet und meditiert unablässig. Auch sie wird schließlich erleuchtet.

Es gibt verschiedene Typen von Menschen mit unterschiedlicher Begabung 

Man kann alle diese Wege oder Methoden kombinieren. Ein reicher Mann, der Almosen spendet, betet und meditiert, gleichzeitig auch noch einem Heiligen seine Dienste anbietet, wird wahrscheinlich früher zur Erleuchtung kommen als einer, der nur dient, nur meditiert oder nur finanzielle Unterstützung anbietet. Vielleicht erlangt er die Erleuchtung schon nach drei Jahren, vorausgesetzt natürlich, dass er aufrichtig und selbstlos ist und nichts anderes als eben nur Erleuchtung und Gnade für die von ihm erbrachten Leistungen will.

In jedem Fall wäre es das Beste, Gott weiterhin zu lieben, seine Gegenwart zu fühlen und zu versuchen Gott näher zu kommen. All die Komplikationen des Karma und seiner Auswirkungen werden dich dann nicht mehr kümmern müssen. Immer ist es möglich, das Karma durch Gottesliebe und Glauben an Gott, durch ein Leben im Bewusstsein der Gegenwart Gottes zu überwinden.

Wenn einer zu dir kommt, weil er dir etwas schuldet, und er diese Schuld jetzt abzahlen will, bleibt dir keine Wahl, als dies zu akzeptieren.

Wenn du aber jemandem etwas schuldest, hebt die göttliche Gnade das Gesetz auf, vorausgesetzt, du strebst ernsthaft und ausschließlich nach göttlicher Gnade, ohne nach allen Seiten auf Anerkennung oder Gegenleistungen zu schielen.

Das ist die Botschaft, die ich dir heute gebe.

Geistiges Wachstum durchlöchert deine Begrenzungen nach und nach, und wenn dieser Vorgang eine lange Zeit andauert, wirst du überrascht sein zu sehen, dass in dir Kräfte sind, die du niemals erwartet hättest; du wirst überrascht sein zu erkennen, dass die ganze Zeit schon, dein ganzes Leben, eine Gottheit neben dir gestanden hat, deren Anwesenheit du nicht bemerkt hast; du wirst überrascht sein zu erkennen, dass all diese Tage, Monate und Jahre eine tiefe Unwissenheit in Bezug auf deine Beziehung zu Gott von dir Besitz ergriffen hatte.

Wenn ein Mensch träumt, erschafft er sich selbst ('ahamkar', das heißt den Seher im Traum) und die Umgebung. All diese werden später in ihn zurückgenommen. Der Eine wurde zu vielen, zusammen mit dem Seher. Ähnlich wird der Eine auch im Wachzustand zu vielen. Die objektive Welt ist in Wirklichkeit subjektiv.

Ein Astronom entdeckt einen neuen Stern in einer unermesslichen Entfernung und verkündet, dass sein Licht Tausende von Jahren braucht, um die Erde zu erreichen. Gut, wo ist der Stern tatsächlich? Ist er nicht im Beobachter?

Aber die Leute wundern sich, wie eine riesige Kugel, die größer ist als die Sonne und in solch einer Entfernung im Raum schwebt, in den Gehirnzellen eines Menschen enthalten sein kann. Der Raum, die Größe und das Paradox sind alle zusammen nur im Gemüt. Wie existieren sie da? - Insofern man ihrer gewahr wird, muss man ein Licht zugeben, das sie erleuchtet. Die Gedanken sind im Schlaf abwesend, erheben sich aber beim Aufwachen. Dieses Licht ist also vorübergehend, da es Anfang und Ende hat. Das Bewusstsein des 'Ich' aber ist beständig und ununterbrochen. Das kann also nicht das vorher erwähnte Licht sein, weil es verschieden vom 'Ich' ist und keine unabhängige Existenz hat. Deshalb muss es reflektiertes Licht (abhäsa) sein. Das Licht im Gehirn ist somit reflektierte Erkenntnis (abhäsa samvit) oder reflektiertes Sein (abhäsa sat). Die wahre Erkenntnis (samvit) oder das wahre Sein (sat) hat seinen Sitz im Zentrum, das man Herz (hridaya) nennt.

Wenn man nun vom Schlaf aufwacht, wird es, das wahre Sein (sat), im Gehirn reflektiert, ... von da breitet sich das Bewusstsein über den ganzen Körper aus, und so wirkt das überlagernde ,Ich' als die Wesenheit im Wachzustand.

Das reine Licht im Gehirn ist 'suddha manas', das später verunreinigt wird und zu 'mälina manas' wird, das man gewöhnlich vorfindet.

Alle sind jedoch im Selbst enthalten. Der Körper und seine Gegenstücke sind im Selbst. Das Selbst ist nicht auf den Körper begrenzt, wie allgemein angenommen wird.

Sri Ramana Maharshi

"Erkenne dich selbst!" Oder: "Erkenne dein Selbst!" - dieser griechische Weisheitsspruch stand über dem Eingang des Tempels von Delphi. Wahrsagen war immer schon mehr als Zukunftsdeutung. Wer die Wahrheit hat, weiß alles. Wer das wahre Selbst erkennt, verlangt nach keiner Charakterdeutung mehr.

Der wahre Seher in dir, das bist du!

Schließe die Augen - was siehst du? - Gedankenbilder! Du hast Gedanken in Bezug auf deine Umgebung oder die Leute rings um dich her. Du hast auch eine Vorstellung davon, ob es gerade Tag oder Nacht ist. Das sind Gedankenbilder, die du vor dir hast. Es ist ein Seher in dir, und du willst herausfinden, woher dieser Seher kommt und was sein Wesen ist. Ich glaube, das versteht jeder. Jeder, auch der Analphabet, beobachtet seine Gedanken, sieht Gedankenbilder und weiß, dass da einer in ihm ist, der sieht. Aber er kennt die wahre Natur dieses Sehers in sich nicht.

Der Seher ist immer da, ob Gedankenbilder kommen oder nicht, ob du im Schlafzustand bist oder nicht.

Im Tiefschlaf, im Wachzustand wie auch im Traum - in all diesen drei Zuständen ist der Seher da. Und dieser Seher sagt dir, dass du ein paar Stunden vorher im Schlafzustand warst und jetzt im Wachzustand bist. Wenn du dich schlafen legst und träumst, bist du im Traumzustand. Doch immer ist der Seher da. Er sieht deine Gefühle und berichtet darüber, berichtet über deine Gedanken und deinen Zustand - über alles berichtet Er, ohne ein Teil dessen zu sein, worüber er berichtet, nämlich dessen, was du beobachtest, erfährst, siehst, fühlst, denkst. Dieser Seher ist immer in dir.

Du selbst bist nicht die Gedanken. Gedanken kommen und gehen. Du beobachtest sie. Deshalb hast du Kenntnis von der Vergangenheit, von der Gegenwart und ein wenig auch von der Zukunft. Dieser Seher in dir ist in allen. Diejenigen, die dir als Narren erscheinen, wie diejenigen, die du für intelligente Leute hältst - beide haben diesen Seher in sich. Ja, in ihnen allen ist dieser Seher ununterbrochen anwesend, während alles andere kommt und geht.

Was kommt und geht, bist du nicht wirklich. Du bist das, was immer als der Seher gegenwärtig ist 

Dieser Seher ist kein Gedanke: Es ist ein Licht in dir, ein unsichtbares Licht, unsichtbar für deine leiblichen Augen - aber Er, der Seher, sieht sich selbst.

Dieser zentrale, sich selbst sehende und aus eigener Kraft sehende Seher in dir - die immer bleibende, unveränderliche Person in dir - ist dein wahres Selbst. Dieser Seher ist keine Frau. Er ist kein Mann. Er ist kein Ding. Er ist nicht, was du denkst oder fühlst. Er hat keine Gestalt. Dieser Seher in dir ist formlos, namenlos. Diesen Seher sollst du erkennen. Was ist das Wesen dieses Sehers? - Dieser Seher ist grenzenlos, anfanglos, endlos; er ist die Freude selbst, der Friede selbst. Du hast keine Ahnung davon, was die wahre Natur dieses Sehers in dir ist. Diese wird ständig von anderen Erfahrungen überlagert. Doch helfe ich dir, seine wahre Natur zu erfahren.

Übung: Schließe deine Augen; denke, du seist im Tiefschlaf! Was ist dort? - Stille! Welche Stille? - Unermessliche Stille, vollkommene Stille! Diese vollkommene, unermessliche Stille ist das Wesen dieses Beobachters, des Sehers in dir. Im Tiefschlafzustand ist dieser Seher wach und beobachtet deinen Schlaf. Wenn du wach bist, berichtet Er über diesen Schlafzustand. Wäre dieser Seher abwesend, gäbe es niemanden, der sich an seinen Schlaf erinnern könnte.

Niemals und unter gar keinen Umständen ist dieser Seher abwesend. In allen Zuständen ist Er zugegen. Angenommen, du bist gestorben. Der Seher in dir beobachtet dieses Ereignis. Es macht nichts, wohin du nach dem Tod deines Körpers gehst, der Seher ist unzertrennlich von dir, er geht mit dir und berichtet dir, dass du den Körper, der auf der Erde zurückgeblieben ist, verlassen hast.

Im Leben und im Tod, in allen Zuständen ist dieser Seher da. Du bist in Wirklichkeit dieser Seher. Du bist nicht die Gedanken, die kommen und gehen - die sind etwas Äußerliches. Du bist nicht die Gefühle, die kommen und gehen - die sind etwas Äußerliches. Du bist nicht der Schmerz, nicht die Empfindungen der Sinne. Diese kommen und gehen, sie sind vergänglich; sie berühren den Seher in dir nicht. Weil du tatsächlich der Seher bist, berühren diese Erfahrungen dich nicht wirklich. Du hast immer einen Abstand zu ihnen. Alles lässt dich unberührt, unangetastet. Du bist immer frei von allem, was du erfährst und siehst.

Mach dir eine Vorstellung von dem, was der Seher in dir ist, indem du dir den Tiefschlaf vorstellst und einfach das Licht des Bewusstseins hinzufügst!

Du bist unendlich viel größer als alles, was du sehen, empfinden und erfahren kannst. Du bist nicht dieser kleine Bub, dieser Mann, diese Frau. Du isst etwas: Das ist eine Erfahrung. Du bist etwas Anderes als der Vorgang des Essens und das, was du isst. Es berührt dich nicht innerlich, noch kann es dich wirklich ernähren. Worauf ich abziele, das ist der Seher in dir. Dieser Seher muss auch nicht ein- und ausatmen. Wenn du deinen Atem anhältst, berührt das den Seher in dir nicht; der Körper stirbt dann, aber es ist nicht dein Tod, nichts ist dir geschehen. Du bist der Seher. Dieser Seher in dir ist dein wahres, ewiges Wesen.

Erkenne das, und du bist frei von Schmerzen und vergänglichen Freuden, frei von allen erdenklichen Gegensätzen der täglichen Erfahrung. Diesen Seher in dir kannst du dir besser vorstellen, wenn du deine Aufmerksamkeit auf den Tiefschlafzustand lenkst; denn du hast nicht die Erfahrung eines großen Mystikers und Weisen und kannst deshalb nicht wirklich wissen, was dieser wunderbare Seher in dir ist. So denke also über deinen Zustand im Tiefschlaf nach, der zeitlos, raumlos, der Vollkommenheit und absolute Erfüllung ist - solch eine Erfüllung, dass du keine Wünsche, keine Gedanken, keine Gefühle mehr hast. Als dieser Seher bist du frei von allem, du hast grenzenlose Freiheit - und die hast du jeden Tag.

Dieser Zustand ist der wahre Zustand des Sehers in dir 

Wenn du zum Zustand des Tiefschlafs noch grenzenloses Licht hinzufügst, ihn mit diesem Licht erhellst, hast du die richtige Vorstellung vom Wesen des Sehers in dir. So gewinnst du eine Ahnung davon, was der wahre Seher in dir ist. Diese Übung sollst du immer wieder machen, auch im täglichen Leben, im Hintergrund deines Bewusstseins. Innerhalb von kurzer Zeit bringt das in dein Herz ungeheure Reinheit, innerliche Stärke, Frieden, Freude und Furchtlosigkeit. Du bist in diesem Seher verwurzelt, und dieser Seher ist grenzenloses Licht, er stirbt nicht, niemand kann Ihn fassen, niemand kann Ihm schaden, keine Macht der Welt kann Ihn berühren oder Ihn zerstören, weder eine innere noch eine äußere Macht. Dieses Licht bist du, dieser Seher bist du. Erkenne das, und du hast Millionen Segnungen für das tägliche Leben empfangen. Das ist die zentrale Methode, mit welcher man Selbsterkenntnis erlangt. Sie läuft hinaus auf die Beantwortung der Frage: "Wer bin ich?"

Es gibt kein Lebewesen ohne Tiefschlafzustand, und die bewusste Erfahrung des Tiefschlafzustands ist identisch mit der Erfahrung der Mystiker, der göttlichen Erfahrung, der transzendenten Erfahrung der Weisen. Der Unterschied ist geringfügig. Im Schlafzustand ist kein Bewusstsein, keine Ahnung, kein Licht vorhanden. Darin besteht der Mangel des Schlafzustands. Doch selbst im Schlafzustand bist du im Herzen Gottes, hast du eine Erfahrung von Gott; aber das nützt dir nichts. Du kommst aus dem Schlafzustand mit demselben Elend heraus, mit dem du hineingegangen bist. Angenommen du sinkst in einen mit strahlendstem Licht und klarstem Bewusstsein erhellten Tiefschlafzustand, dann ist alles ganz anders: Du kommst als Gott selbst heraus; mit grenzenloser Freude, endloser Erkenntnis, endloser Stärke, mit Frieden, Ruhe und Liebe für alle Wesen. Du erfährst deine Einheit mit der ganzen Schöpfung; denn der Seher in dir ist derselbe Seher, der in allen wohnt. Er ist der Gleiche in den vielen, und all diese vielen sind in diesem einen sehenden, wahrnehmenden, beobachtenden Prinzip enthalten.

Es gibt nur einen Seher, den unendlichen Seher, den ewigen Seher, den absoluten, unbedingten Seher. Er ist allgegenwärtig. Er ist allsehend. In Ihm ist wahre Macht, weil Er allein existiert. Es gibt keine zwei Dinge, keine Gegensätze. Es gibt keine andere Kraft, die dieser einen, einzigen Macht Widerstand leisten könnte. Dieser Seher in dir ist Gott, ist Wahrheit. Erkenne die Wahrheit! Erkenne Gott!

Das ist Wahrheit! Verwirkliche sie, erfahre sie, lebe als diese Wahrheit!

Finde dich selbst in allem und jedem wieder! Freue dich, denn dein Licht ist in allen Wesen und Dingen. Deine grenzenlose Freude ist in allem! Das ganze Universum ist in deine Freude eingebettet. Das Universum ist nur wie ein kleiner Teppich in einem grenzenlosen Raum, der über alles hinausreicht. Diese Grenzenlosigkeit von Sein und Bewusstsein ist die Seele; sie ist unermesslich.

Dieser Seher also in dir, der deine Gedanken beobachtet, der die beobachtende Intelligenz in dir beobachtet, dieser Seher ist das ganze Reich Gottes. Er ist das Ebenbild Gottes in dir. Er ist Gott Selbst. Er ist Narayana in dir und in allen. Er ist Devi in dir und in allen. Devi ist Licht, die Quelle aller Lichter, das Licht aller Lichter, ein unbeschreibliches Licht. Devi ist absolute Schönheit und Weisheit. Diese Schönheit und Weisheit bist du selbst. Erkenne das!

Bringe diese Schönheit und Weisheit im täglichen Leben zum Ausdruck! Dann bist du ein Übermensch; ein Übermensch nicht von der Art eines Nietzsche, der mit endlosen Mängeln behaftet und voller Egoismus in einer flüchtigen, leidvollen Welt der Gegensätze lebt, sondern ein Übermensch kosmischer Liebe, endloser Liebe und endlosen Friedens. Hier ist Weisheit, die Quelle aller Erkenntnis, und das bist du.

Darüber gilt es nachzusinnen.

Gott ist ein Punkt, der unendlich ist;

ein Punkt, der ohne Dimensionen ist;

ein Punkt, der absolut ist.

Es ist ein winziger Punkt, aber dieser Punkt enthält alles.

Er ist größer als alles.

Aus diesem Grund ist Gott

keine entfernte Wirklichkeit.

Die eigene Seele, das eigene Herz Gottes ist hier,

wann immer man seine Gegenwart fühlt.

Gott sitzt nicht irgendwo in einem jenseitigen Himmel.

Sein Thron ist direkt in der Seele des menschlichen Individuums,

im inneren Herzen des Menschen.

Gott ist gerade hier im Herzen,

und hier ist sein Thron; hier ist seine Seele;

hier ist seine Intelligenz.

Überall ist Gottes Herz zugegen: Berühre

irgendetwas, und du hast Gott berührt.

Werde eins mit diesem Punkt, diesem Herzen des Göttlichen,

diesem Thron Gottes,

wenn du das Mantra wiederholst.

 

Die schlichten Herzen und reinen Seelen, die glänzenden Geister und kühn Strebenden sind über dieses Erdenwurmdasein hinausgelangt, haben ihre Leidenschaften der Vernunft unterworfen und diese Vernunft dem allsehenden Gottbewusstsein unterstellt.

Sie streben ernstlich nach Gotterfahrung und nach Vollendung in Gott. In ihrem ruhelosen Streben nach Gott, ihrem transzendenten Ziel, treten, als Folge und Belohnung ihrer ungewöhnlichen Selbstzucht, ihre höheren Wahrnehmungssinne und Erfahrungsmöglichkeiten in Funktion. Die Berichte und Eindrücke aus der Außenwelt werden ihnen dann durch Sinne vermittelt, die außerhalb der fünf gewöhnlichen Körpersinne liegen. Sie erfahren das Leben und die Welt also mit neu entfalteten Wahrnehmungsfähigkeiten.

Es ist die unausweichliche Bestimmng eines jeden Menschen auf dieser Welt, auf immer höhere Stufen der Entwicklung und Vollendung emporzusteigen, bis er vollkommen ist wie der Vater im Himmel und alles, was Gottes ist, auch ihm zuteil wird und ihm gehört.

Möge die göttliche Gnade unsere Fähigkeit, den Menschen zu nützen, stärken und uns helfen, täglich mehr und mehr an Liebe und Erkenntnis, an Frieden, Güte und Reinheit zu wachsen, bis wir ganz bewusst in Gott leben und unser ganzes Sein und Wesen in der unendlichen Vollkommenheit Gottes ruht.

Benimm dich anderen gegenüber,

wie du dich dir selbst gegenüber benehmen würdest.

Betrachte alle als deine eigenen Freunde,

denn in ihnen allen wohnt eine Seele;

alle sind nur ein Teil der universalen Seele.

Ein Mensch, der glaubt, dass alle

seine Seelengefährten sind und sie deshalb alle

gleichermaßen liebt, fühlt sich niemals einsam.

Die göttlichen Eigenschaften des Verzeihens und des Dienens werden ihn in den Augen aller

liebenswert erscheinen lassen.

Er wird sein Leben lang intensive Freude empfinden.

Yajur Veda

Die Welt ist aus Liebe erschaffen

Die Welt ist Gottes Welt. Sie wurde durch seine Liebe erschaffen. Sie wird durch seine Liebe erhalten. Liebe bedeutet Gott in Wirksamkeit. Gott, wie Er sich offenbart, ist Liebe. Das Licht Gottes ist Liebe im Selbstausdruck. Wo wirkliche, makellos göttliche Liebe durch eine menschliche Persönlichkeit zum Ausdruck kommt, sehen wir etwas vom Reich Gottes offenbar werden.

Liebe ist Licht, Schönheit, Güte, Frieden, Weisheit, Wahrheit, Gott. Sie ist wie das weiße Licht, das sich in die herrlichen Farben des Regenbogens aufteilt. Die Natur wird durch die verborgene Schönheit Gottes, der Mensch im Bilde der Wahrheit erschaffen.

Die Welt ist voller Uneinigkeit und Ruhelosigkeit, voll von Kriegen, Problemen, Sorgen, Nöten, Elend und Jammer, weil die Liebe durch Unwissenheit und Selbstsucht aus dem menschlichen Leben verbannt wurde.

Wo Liebe ist, herrschen Harmonie, Glück, schöpferisches Wirken, Fortschritt, Wohlergehen und wahre Erfüllung. Wo Liebe ist, da ist Weisheit, Geduld, wahre Kraft und Freiheit.

Wenn die menschliche Natur sich von der Liebe lossagt, ruft sie Kriege hervor, Ungerechtigkeit und Grausamkeit. Wenn Menschen sich von Hass beherrschen lassen und die Liebe ihnen fremd geworden ist, werden sie ungerecht und destruktiv, sodass durch Zwietracht und Disharmonie Kriege entfesselt werden, die verheerende Folgen nach sich ziehen.

Die ganze Natur reagiert auf den Hass, die Ungerechtigkeit und Bosheit des Menschen. Alles fällt auf den Menschen zurück, daher die mannigfaltigen Schwierigkeiten, die ihn überfallen.

Was die Liebe alles vermag

Wo Liebe wirkt, ist Harmonie, Friede, Freude, schöpferische Aktivität, Weisheit, Stille, göttliche Macht und Gnade.

Liebe lässt sich durch nichts beeindrucken, sie siegt über alles, überwindet alles, ist allen Situationen gewachsen und meistert jede Lage - ganz still und unbemerkt. Ihrer eigenen Wahrheit bewusst, lässt sie sich von der Macht des Feindes nicht in Aufregung versetzen, wie groß und gewaltig diese auch sein mag. Auch von offensichtlichen Anfangsschwierigkeiten, Prüfungen und Fehlschlägen lässt sie sich nicht irremachen, denn sie tragen in Wirklichkeit den Sieg schon in sich.

Die Liebe verfügt über eine Weisheit, die jedes Problem zu lösen vermag. Sie hat große Geduld und kann warten, bis Tropfen um Tropfen ein Meer ergeben. Die Liebe ist von königlicher Würde, tapfer im Geist, unzerstörbar im Wesen, von göttlicher Natur. Sie klagt nicht und richtet nicht. Sie verwandelt alles, was sie berührt. Sie beherrscht alles, worauf sie ihr Licht ergießt. Sie ist voll Verständnis und Entgegenkommen - und dennoch sieghaft, wie es dem Licht, der Wahrheit und Gott eigen ist. Die Liebe verfügt über unerschöpfliche Quellen und Kräfte.

In den Augen der Liebe ist die Welt schön, ist jeder Mensch wunderbar und des Dienstes würdig. Die Liebe trägt die Kraft in sich, die Welt zu verklären, so dass sie schön wird. Sie besitzt eine alles überwindende Sanftmut und Weisheit, die dem schlechten Menschen seine Gehässigkeit austreibt und einen Engel aus ihm macht. Wo die Liebe nur begrenzt und menschlich ist, führt sie nicht immer zum Ziel und erlebt dann mit Recht ihre Fehlschläge. Begrenzte Liebe ist keine wirkliche Liebe, sondern erweckt nur den Anschein davon. Die Liebe nimmt die Welt mit dem Herzen Gottes wahr, sieht die Welt durch die Augen Gottes. Die Liebe befähigt uns, in der Welt das Leben Gottes zu leben; sie atmet Frieden, strahlt Weisheit aus und verbreitet Licht. Ihr Wesen ist Wahrheit.

Die Liebe ist göttlich, und Jesus ist die herrliche Verkörperung der Liebe

Die Liebe ist die unauslöschliche Flamme im inneren Wesen des Menschen. In den Bösen ist sie völlig verborgen. Bei den Guten schimmert sie durch ihre Verhüllung hindurch. Im Reinen tritt sie völlig zutage.

Diese Flamme der Liebe trägt Schönheit, Kraft, Kunst, Wissenschaft, Vollkommenheit - den Himmel - in sich. Liebe ist Gott; Gott ist Liebe. Die lebendige Gegenwart dieser Liebe in unserem Herzen weckt unser Aufwärtsstreben, veranlasst uns, Gutes zu tun, drängt nach höherem Wissen, löst in uns den Wunsch nach Vollkommenheit aus, bringt unseren Willen und unsere Energien in Bewegung und lässt uns durch Überwindung unserer menschlichen Begrenzungen nach wahrer Freiheit, Frieden und Erleuchtung streben.

Wenn Gott nicht Liebe wäre, wäre unser Atem Schmerz, unser Leben ein endloser Jammer. Aus Liebe sind wir geboren, durch Liebe werden wir am Leben erhalten, durch Liebe werden wir auf immer und ewig fortbestehen.

Wäre Gott nicht Liebe, hätten menschliche Liebesregungen und Sympathien keine Grundlage. Wäre Gott nicht Liebe, hätte die Blume weder Farbe noch Duft; und läge im Leben nicht der Wunsch nach Fortdauer, gäbe es nicht Glaube, Hoffnung und Vertrauen.

Wäre Gott nicht Liebe, hätte auch Vertrauen keinen Bestand, Schönheit keine Realität, das Leben keine Bedeutung. Liebe ist alles. Jesus Christus ist eine Verkörperung der Liebe, dieser wunderbaren Liebe Gottes. Er ist die unendliche Liebe in Person. In Ihm offenbart sich die Liebe Gottes, die der Menschheit Erlösung, Heil und Erleuchtung zuteil werden lässt. Sein Leben und seine Lehre sind ein herrliches Zeugnis für die göttliche Liebe.

Liebe ist eine universale Tugend, eine alles umfassende Kraft, ein alles umwandelndes Licht

Unsere Erlösung besteht in unserer Fähigkeit, in stets wachsendem Ausmaß Liebe auszudrücken. Unsere schwache menschliche Natur wird von einer wunderbaren Stärke, Kraft, Gnade und Schönheit erfüllt, sobald sie von Liebe erleuchtet wird. Liebe birgt jede nur denkbare Tugend in sich. Sie trägt den Menschen über die Begrenzungen des Lebens hinaus und verklärt den menschlichen Charakter.

Wenn die umwandelnde göttliche Liebe in uns wächst und aus unserem Herzen allen Wesen entgegenströmt, ist Christus in uns geboren, für uns sichtbar geworden, und unsere geistige Aufnahmefähigkeit und Wahrnehmungskraft entfalten sich.

Wir beginnen, Christus und Gott überall zu schauen.

Die Liebe entfaltet geistige Anlagen

Wenn die Liebe in unserem Herzen erwacht, bringt sie eine Anzahl geistiger Fähigkeiten zur Auswirkung, und mit dem Beistand dieser höheren Kräfte erfassen wir die geistige Welt hinter dieser materiellen Welt und jenseits von ihr.

Die Außenwelt ist eine unbestreitbare Realität für die leiblichen Sinne. Gott und die Liebe Gottes sind ebenso unbestreitbar wirklich für die geistigen Empfangsorgane in uns.

Wenn ein Mensch von Lieblosigkeit und folglich auch von moralischer Unvollkommenheit beherrscht wird, sieht er überall in der Welt Hass, Irrtum und Leiden dominieren. Er sieht die negativen Kräfte und trägt zu ihrer Verstärkung mit bei. Werden indessen die höheren Eigenschaften, durch die sich die Liebe kundtut, im täglichen Leben wirksam, gewahrt der Mensch die höheren Dimensionen der Welt. Er erkennt die höheren Wahrheiten, die allem Sein zugrunde liegen, die wirklicher sind als die niedrigere Ordnung der äußeren Gegebenheiten, und die deshalb auch die Kraft in sich tragen, letztere zu verändern.

Wenn die Liebe von unserem Herzen und unserem Leben Besitz ergreift, entzündet sich in uns eine neue geistige Sichtweise. Alle Geschöpfe, groß und klein, sind uns dann Geschwister. Wir haben auf einmal Geduld. Wir besitzen einen Glauben, der Berge versetzt. Wir tragen einen Frieden in uns, der jedes Verstehen übersteigt.

Die Liebe ist das Licht der Welt

Ein Christ ohne Liebe ist ein Widerspruch in sich selbst. Tatsächlich wird der Charakter eines wahren Christen ganz wesentlich von der Liebe geprägt und beherrscht. Christliches Wesen und Lieblosigkeit sind reine Gegensätze.

Die Liebe bringt erstaunliche Geduld auf. Sie ist voll Verständnis, Ruhe und Güte. Sie verleiht eine Kraft, die selbst Bosheit in begeisternde Liebe verwandelt. Die Liebe ist wie das Meer, das all den hässlichen Unrat der Flüsse in sich aufnimmt und in durchsichtig klares Meerwasser verwandelt. Die Liebe nimmt ihren eigenen Himmel selbst noch in die Hölle mit, und augenblicklich verwandelt sich die Hölle in den Himmel, in gleicher Weise, wie das Dunkel im Raum sich in Licht verwandelt, sobald nur Licht darin aufleuchtet.

Die Liebe wird nie müde, denn sie ist stets neu, ihre Kraft ist unerschöpflich. Wenn sie einen Menschen beseelt, dann wird er durch göttliche Kraft weise, schön, groß und stark. Die Liebe macht aus uns Künstler des Geistes und der Schönheit. Sie verwandelt uns in Genies voll intuitiven Wissens und Wahrheitserkenntnis. Sie macht Helden aus uns, wenn es gilt, die vorübergehenden Tücken der Umstände zu ertragen. Sie ist wahrhaft göttlich und die antreibende und erhaltende Kraft hinter jeder wertvollen, schöpferischen, aufbauenden und erleuchtenden Arbeit.

Das Herz des Christentums und seine Seele, das unsterbliche, unvergängliche Wesen des Christentums, das wir in Jesus Christus verkörpert finden, ist Liebe, ist Licht - ist das Licht der Welt, das erlöst, befreit, erhebt. Es vergöttlicht unser Leben. Es verleiht uns die Furchtlosigkeit und den unbezwingbaren Geist, der zum Beispiel einen heiligen Paulus beseelte.

Die Liebe macht aus uns einen Mittelpunkt allumfassender kosmischer Gefühle. Die Liebe trägt Wachstum in sich. Sie weitet sich aus. Sie ist eine Macht in sich. Sie lässt uns eine Persönlichkeit von der schlichten Größe eines heiligen Franziskus werden, der mit den Vögeln sprach.

Wir finden dann einen Freund in jedem Lebewesen. In jedem sehen wir unser eigenes göttliches Bild, das Bildnis Gottes in uns, nach dem unser inneres Wesen geformt ist. Dieses Bildnis Gottes ist ein und dasselbe in allen. Es ist in jedem. In ihm liegt das Königreich des Himmels beschlossen. Unser Vater, der im Himmel ist - dieser Vater ist im Königreich des Himmels in uns.

Wachstum in der Liebe schenkt
Gotteserkenntnis und Glückseligkeit

Das Ewige, der göttliche Vater, ist in dem Bildnis enthalten, nach dem Er unser inneres Wesen schuf. Er ist allwissend. Er ist unendliche Liebe, Schönheit und Milde.

Wir lernen Ihn kennen, sobald wir in der Liebe wachsen, die Er selbst ist. Und die wachsende Liebe in uns bewirkt zunehmenden Glauben und Hingabe an das, was unendlich schön, unendlich friedvoll, unendlich liebenswert ist. Unser Leben wird immer größer an Einsicht, innerlich reiner und reicher an Glück - einem Glück, das nicht aus den Sinnen bezogen, sondern aus göttlicher Erkenntnis geboren wird.

"In Deiner Gegenwart ist die Fülle der Freude!" So drückt es die Bibel aus. Diese Gegenwart Gottes wird zur lebendigen Wirklichkeit, sobald die Liebe in uns zunimmt. Wir werden empfänglich für die Gottgegenwart. Die ganze Welt ist für uns in ein neues Licht getaucht. Wir sind erneuert in Seele und Geist. Es ist jene Erneuerung der Seele und des Geistes, von der auch der Apostel Paulus spricht.

Das Wesen der spirituellen christlichen Intelligenz

Die wahre spirituelle christliche Intelligenz ist keineswegs unvernünftig, sondern vielmehr übervernünftig. Sie ist durch höchste Vernunft gekennzeichnet, weil sie im Zusammenhang steht mit der Wahrheit, welche Gott ist, und mit der Liebe, die Gott ist. Sie ist durch Liebe geläutert. Sie ist von Beschränkungen und störenden Faktoren befreit. Sie ist lichtvoll, klarsichtig. Ihre Stimme vergeht nicht. Ihre Logik ist unfehlbar.

Die Gedanken der christlichen Heiligen und der großen Apostel sind unvergänglich. Ihr Verhalten erhebt sie über die menschliche Stufe. Sie sind beseelt von der Liebe zu Gott, dem Glauben an Gott, dem Wissen von Gott, das aus einer lebendigen Erfahrung seiner Gegenwart hervorquillt. Sie haben die Kraft lebendiger geistiger Erfahrung in sich.

Die Liebe ist es, welche die Kirche in unserem Herzen wie die Kirche außerhalb erbaut. Wenn wir wirkliche Gottesliebe haben, wird die Welt für uns zur Kirche, wo wir Gott begegnen, Ihn grüßen und in allen anbeten. Wenn wir das verwirklichen, tragen wir das Allerheiligste im Herzen mit uns. Unsere Erfahrung der Gottgegenwart ist dann überwältigend und intensiv geworden.

Der wahre Christ umspannt mit
seinem Mitgefühl die ganze Welt

Das Mitgefühl des wahren Christen erstreckt sich auf die ganze Welt. Die ganze Menschheit ist ihm Betätigungsfeld und Gelegenheit, im Dienen seine Liebe zum Ausdruck zu bringen. In den Augen des wahren Christen verschwinden die Unterschiede von Rassen, Kulturen und Glaubensweisen. Alle sind ihm Kinder Gottes, alle brauchen das erleuchtende Christuslicht. Alle haben es nötig, dass ihnen mit der erlösenden und umwandelnden Liebe Jesu Christi gedient wird. Alle sind es wert, dass man ihnen die Botschaft der göttlichen Wahrheit übermittelt. Für den wahren Christen gibt es weder Juden noch Heiden. Wie das Neue Testament darlegt, werden keine Unterschiede zwischen Mensch und Mensch gemacht. Die Liebe überwindet Schranken und Grenzen.

In dem Maße, als diese allumfassende universale Liebe sich dem Grad annähert, in dem sie das Herz Jesu erfüllt hat, gewinnen wir Gotteserkenntnis und sind Erben des Himmelreichs zusammen mit Jesus Christus. Diese Liebe will wachsen. Darin liegt Sinn und Kraft des Lebens, seine Essenz.

Die verschiedenen Fähigkeiten, Kräfte und Möglichkeiten, die im Bilde Gottes in jedem von uns verborgen liegen, gelangen proportional zu unserem Wachstum in der Liebe zum Ausdruck. Gott kann nicht erfahren werden, ohne dass wir Liebe entwickeln. Die Liebe wächst in dem Maß, als die Reinheit unseres Wesens zunimmt. Glaube, Gebet, Meditation und Dienst steigern die Glut der göttlichen Liebe in unserem Herzen. Das Studium der Heiligen Schrift und die Aneignung ihres geistigen Gehalts vermehrt unsere Liebe, erhellt unser inneres Wesen und beseitigt die Hindernisse, die dem Ausdruck der göttlichen Liebe im Wege stehen.

Das wahre Wesen und die Auswirkungen der Liebe

Wenn wir die Menschen mit den Augen der Liebe betrachten, sehen wir in ihnen unsere Brüder und Schwestern. Eine köstliche Freude ergreift dann Besitz von uns, und wir lassen uns von nichts mehr umwerfen, haben die Geduld und den Frieden eines Engels.

Liebe ist die wesentliche Eigenschaft des Bildes Gottes in uns. Je selbstloser unsere Liebe ist, desto strahlender, kraftvoller, göttlicher ist sie auch. Da die Liebe eine Eigenschaft unseres inneren göttlichen Bewusstseins ist, bringen sich umso mehr geistige Kräfte und Fähigkeiten in unserem Leben zum Ausdruck, je tätiger wir in der Liebe sind. Wir werden immer empfänglicher für die Gottgegenwart, die alles durchdringt. Die Natur offenbart uns dann überall eine göttliche Schönheit. Langsam verwandelt sich uns die ganze Welt ins Königreich des Himmels. Wie immer auch der Mensch im allgemeinen die Welt erfahren mag, der von göttlicher Liebe Erfüllte sieht überall nur das Reich Gottes, und jedes Wesen wird in seiner Gegenwart spontan bereit sein, Liebe zu entfalten und zum Ausdruck zu bringen.

Wenn wahre Liebe unser ganzes Wesen ergreift und ganz von ihm Besitz nimmt, empfinden wir intensiv unsere Unsterblichkeit in Gott. Wir empfinden unser Einssein mit der Essenz in allen Geschöpfen. Wir beginnen, alle Menschen wie uns selbst zu lieben, in der starken Überzeugung, dass Gott, den wir anbeten, im inneren Bildnis Gottes in ihnen wohnt.

Die Liebe verwandelt und erhöht nicht nur unser ganzes unbewusstes Sein und Wesen, sondern lässt auch unsere Gefühle universal und kosmisch weit werden. Sie macht unsere Intelligenz strahlend - weiter und strahlender noch, als es den Möglichkeiten eines geübten und glänzenden Intellekts entspricht. Die Liebe ist die eigentliche Seele aller Heiligkeit und Heiligkeit eine normale und natürliche Eigenschaft des Atems Gottes in uns.

Unser Leben soll auf jene ideale Ebene emporgehoben werden, die Ausdruck der höchsten spirituellen Möglichkeiten in uns ist. Da wir aus den Händen Gottes hervorgegangen sind und das Bildnis Gottes mit all den Möglichkeiten des göttlichen Bewusstseins in uns tragen, ist es unserer unwürdig und sollte als Schande betrachtet werden, wenn wir hinter dem Vorbild der Liebe und des Lichtes, das uns Jesus Christus gab, zurückbleiben.

Christ ist, wer beständig danach strebt, sich in seinem Verhalten und Wesen dem Ideal anzunähern, das in den unsterblichen Worten und Taten des völlig in Gott gegründeten Erlösers Jesus Christus verkörpert ist.

Gott ist überall. Er sieht alles. Er ist mit uns, in uns und um uns. Er ist von unendlich größerer Realität als alle Materie, mit der wir jeden Tag umgehen. Es kommt der Tag, wo unsere Liebe so groß ist, dass uns eine lebendige Gotterfahrung zuteil wird und unser Herz mit Paulus bekennt, dass wir in Gott leben, uns in Gott bewegen und in Ihm unser Dasein haben. Dann können wir auch von uns sagen, dass uns der Herr auf Schritt und Tritt von innen her stärkt.

Wir sind Kinder des Himmelreichs, Kinder des Lichts. Wir verwirken unser Anrecht auf dieses hohe Erbe, wenn wir aus Unglauben von der Herrlichkeit und Größe der Lehre und Wirksamkeit des höchsten Erlösers Jesus Christus nichts wissen wollen.

Bereichere die Welt durch göttliche Liebe

Unser Erdenleben soll Stunde um Stunde reicher werden durch die Macht der Liebe, durch das immer weiter wachsende Licht und den transformierenden Einfluss der Liebe. Dann stehen wir auf heiligem Grund, wo immer wir stehen; dann ist die Erde heilig für uns, wenn wir erleuchtet sind durch Liebe. Wir brauchen eine Liebe, die so groß ist, dass sie selbst Feinde in Freunde verwandeln kann.

Das Ende menschlicher Evolution liegt in der Vollendung des Lebens durch allumfassende göttliche Liebe. Wir haben ein Maß an Liebe nötig, das uns in Herz und Bewusstsein mit aller Schöpfung vereinigt. Wir brauchen jenes Übermaß der reinen Liebe, aus dem Jesus Christus in uns geboren wird. Das ist unsere Bestimmung. Je eher wir dieses Ziel erreichen, desto besser für uns, desto besser für die Welt.

Wir sind lebendige Ebenbilder Gottes. Aus diesem Grund haben wir die schwere Verantwortung, allen Ernstes und getreulich in die Fußstapfen jener zu treten, die groß in ihrem Herzen und heroisch in der Wahrhaftigkeit sind, in die Fußstapfen jener edlen Seelen voll wahrer Weisheit, Frieden und Freiheit.

Lasst unser Herz das Zentrum eines Stroms von Gedanken und Gefühlen der Liebe und des Friedens sein! Lasst uns diese Liebe und diesen Frieden nach Norden und Süden, nach Osten und Westen aussenden! Lasst uns ständig beste Wünsche und Wohlwollen für alle ausstrahlen! Lasst uns in Liebe die ganze Schöpfung umarmen.

Die Liebe, die wir in uns tragen, soll unseren Körper übersteigen; sie soll über das unmittelbare Netzwerk von Beziehungen, in dem wir leben, hinausgehen und sich auf die ganze Schöpfung erstrecken.

Lasst uns mit den Blumen lächeln! Unser Leben soll erblühen in Liebe und in der Wahrheit. Lasst uns unsere Verehrung, verborgen im Innersten unseres Herzens, auf alle Wesen ausdehnen!

Lasst uns die verschiedenen geistigen Eigenschaften, welche die Erde bereichern und aus unserem Leben einen Himmel machen, zum Ausdruck bringen!

Zahllos sind unsere großartigen spirituellen Möglichkeiten. Wir wollen nicht unterhalb unserer Möglichkeiten leben. Wir sind nicht geboren, um zu sterben, sondern um das ewige Leben zu erlangen, auf das wir Anrecht haben. Wir sind Kinder der Unsterblichkeit. Je früher wir es lernen, in die Fußstapfen Jesus Christi zu treten und in unserem Leben bis zu einem gewissen Maß die wunderbaren Eigenschaften, die Ihn charakterisieren, zu verwirklichen, desto besser ist es für uns und die Welt.

Der Friede der Welt beruht auf
dem Frieden im Herzen des Einzelnen

Wir dürfen uns nicht auf die anderen verlassen, wenn es darum geht, Frieden in der Welt zu schaffen! Die herrliche Aufgabe, den Frieden auf Erden zu verwirklichen, muss durch unser Herz vollbracht werden, durch jedes einzelne Herz! Lassen wir Frieden von unseren Herzen ausströmen! Jeder von uns muss das Empfinden haben, für das Wohl und Wehe der Welt mitverantwortlich zu sein.

Wenn wir auch nicht in der Lage sein mögen, die ganze Welt zu erleuchten, können wir immerhin eine kleine Kerze sein, die das eigene Leben und das Leben um uns herum erhellt. Obgleich wir nicht in der Lage sein mögen, die Mächte der Zerstörung und des Krieges in der Welt aufzuhalten, die Machthaber großer Nationen zu beeinflussen und den Frieden herzustellen, tragen wir doch alle in uns die Möglichkeit, Frieden um uns herum zu verbreiten, indem wir Gedanken und Gefühle des Friedens hegen und aussenden.

So wollen wir uns kompromisslos für den Frieden einsetzen, der aus dem Glauben an den allsehenden und allliebenden Gott hervorgeht.

Göttliches Blut fließt in unseren Adern, und es wird durch unsere Liebe zu Christus und unseren Glauben an Ihn bereichert. Keine Charaktereigenschaft, keine Verhaltensweise ist unser würdig, welche nicht christusgleich ist. Es liegt in der Verantwortung jedes Einzelnen, seinen Glauben zu vertiefen und erstarken zu lassen, den Glauben an den allmächtigen Vater, an Gott, der im Johannes-Evangelium als Liebe bezeichnet und von unserem inneren geistigen Herzen ganz unmittelbar im täglichen Leben als Liebe erfahren wird.

Das Licht in deinen Augen spiegelt das Licht des unendlichen göttlichen Bewusstseins wider. Die Liebe in deinem Herzen ist eine Offenbarung der Liebe des Unendlichen. Dein Leben selbst ist ein großartiger Ausdruck unendlichen Entzückens. Die Gottheit, welche grenzenlose Existenz und Wonne ist, bereitet sich selbst das Vergnügen, sich in Form eines endlichen Individuums gegenüberzustehen. Überall und zu allen Zeiten ruht das Unendliche sicher und heil in seinem eigenen unendlichen Entzücken, seiner Schönheit und Macht; Es wird durch nichts gestört und weiß nichts von Begrenzungen irgendwelcher Art. Sein ureigentliches Wesen ist schöpferisches Bewusstsein in unendlicher Herrlichkeit. Es ist aus der Substanz unendlicher Vollkommenheit geschaffen. Und daraus bist du geboren.
 

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