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ZWEIMONATLICH

Jahr 36

OFFIZIELLES ORGAN DES
DIVINE LIGHT ZENTRUMS
8400 WINTERTHUR SCHWEIZ

 

Januar/Februar 2002

 

INHALT

Swami Omkarananda
Philosophieren liegt in der Natur des Menschen

Ein neues Jahr der Freude

Wahrheit und ihre Verwirklichung

Spirituelle Kultur

Vergiss die Vergangenheit

Gebet ist eine universale Notwendigkeit

Die Morgendämmerung göttlichen Lebens

In Gott zu ruhen, ist die Bestimmung Deiner Seele

Die Seele ist unzerstörbar

Das Universum im göttlichen Bewusstsein

Das Universum als Widerspiegelung des Göttlichen

Alle äusserlichen Ereignisse sind gedanklicher Natur

Gott ist die höchste Intelligenz

Bewusstsein enthält in sich alle Wunder

Das Herz der Wissenschaften

Es gibt unzählig viele Welten

 

Philosophieren liegt in
der Natur des Menschen

Sobald Du nach der Bedeutung von etwas fragst, sei es nach dem Sinn des Lebens, des Universums oder Deiner eigenen Handlungen, bist Du ein Philosoph.

Ein Wissenschaftler befasst sich nicht mit Sinn und Ziel des Lebens, dem Sinn und Ziel des Universums. Er beschäftigt sich mit physikalischen Fakten, mit physischen Dingen. Er erforscht Materialien, selbst wenn es abstrakte Dinge sind, wie Raum und Zeit; er betrachtet die sichtbaren, die physikalischen Aspekte von Raum und Zeit. Er befasst sich mit jenen Dimensionen von Raum und Zeit, die er beschreiben kann. Die anderen Dimensionen von Raum und Zeit, die er nicht wahrnimmt, kann er auch nicht beschreiben. Deshalb bleibt seine Wahrnehmung immer bruchstückhaft. Ein Mensch, dessen Wissen und Erfahrung bruchstückhaft sind, kann für andere kein Führer sein. Das sieht der Philosoph, und deshalb versucht er, seinen Erfahrungshorizont zu erweitern, er versucht, alle Dimensionen von Raum und Zeit zu sehen. Der Philosoph erkennt, dass die das Wesen und den Ursprung des Lebens betreffenden Erklärungen der Wissenschaftler höchst unangemessen und in der täglichen Lebenspraxis auch nicht hilfreich sind.

Zu philosophieren ist charakteristisch für das menschliche Individuum. Jeder ist ein Philosoph, wenn auch manchmal ein schlechter, doch das macht nichts. Du kannst ein vorzüglicher Philosoph sein, Du kannst Dein Denken organisieren, Du kannst ein analysierendes Wesen sein, Du kannst bewusst Deine Kraft der Analyse, der Logik und Vernunft entwickeln; dann wirst Du ein guter Philosoph mit einer klaren Vorstellung von Sinn und Ziel des Lebens werden. Die wahren Werte des Lebens werden Gegenstand Deiner Erfahrung und Erkenntnis sein.

 

Ein neues Jahr der Freude

In allen Dingen erkenne TAO, dann fühlst Du Dich mit allem Dasein eins, und die gesamte Natur wird Dir so vertraut wie Dein eigenes Selbst. Denke nicht zu viel an den an und für sich so unbedeutenden Körper. Dein Festhalten am Körper ist nur das Gefühl eines Gefangenen, der befreit werden soll von seinen falschen Vorstellungen, und der sich nun ängstigt, die dunkle Zelle zu verlassen, in der er so lange Zeit zugebracht hat. Sieh den Tod nicht als Gegensatz zum Leben, denn beide sind unwirklich, beide nur ein Wechsel und ein Schein. Was wirklich ist in Dir, Deine Seele, kann niemals sterben, daher gehört Deine Todesfurcht niemals Deiner Seele an, die unsterblich ist.

aus dem Taoismus 

Ein neues Jahr göttlichen Lebens, höchster Freude, ewiger Einheit und vollkommener Harmonie liegt vor uns: Lasse jeden Tag dieses neuen Jahres erfüllt sein von einer neuen Botschaft, der Botschaft der Liebe, der Botschaft des Dienens, der Botschaft der Weisheit. Heute ist der vorzüglichste Tag, der glückverheissendste Tag, der beste Tag, um ein geistiges Leben zu beginnen, für eine neue Geburt, um einzutreten in den natürlichen Prozess des rechten, seelischen Verlangens, Gott zu verwirklichen. Fühle die erhaltende Gnade Gottes und seine Gegenwart! Gott wird detvHerzen offenbar, das sich intensiv nach Ihm sehnt, dem Herzen, das ganz erfüllt ist von Liebe zu Ihm. - Richte Deinen Blick nach innen und Du wirst finden, dass der Herr in Dir ist. Schau nach innen und lebe ein innerliches Leben, um Dich selbst mit der Liebe Gottes in Einklang zu bringen. Geistiges Leben ist ein Leben der Fülle und Vollkommenheit. Lebe von jetzt an solch ein Leben und verströme Frieden und Segen rings um Dich herum. Fürchte nichts und wünsche nichts anderes, als das Bewusstsein Gottes zu erlangen, in dem Du schon verwurzelt bist, und das die unsichtbare Quelle aller Kraft ist. Trinke den Nektar des Erbarmens mit allen lebenden Wesen, die Gott selbst sind. Gib alles auf, was den geistigen Pfad versperrt. Zerreisse den Schleier, der das Gesicht Gottes vor Dir verbirgt! Reisse die Mauern des Nichtwissens nieder! Zerstöre die Festungen blinder Leidenschaften und Abhängigkeiten! Übe Unterscheidung mit durchdringender Intelligenz. Verbrenne die Neigung, Dich ans Ego zu klammern, werde ein Heiliger noch in diesem Jahr! Wache schnell auf! Freue Dich in Gott! Verschwende nicht diesen Tag und dieses Jahr! Sammle die Strahlen Deines Geistes; übe Dich in einhelliger Konzentration, um die Unermesslichkeit des Segens zu erfahren, der jenseits aller Sorgen waltet.
 

 

Wahrheit und ihre Verwirklichung

Wenn ich vom Tisch aufstehe, weiss ich nicht, was ich gegessen habe. Mein Auge bleibt immer in Einfalt auf Gott gerichtet und mein Herz in Liebe zu Ihm hangen; ich danke Ihm für seinen Beistand und unterhalte mich mit Ihm auf unzählige Weise, in grösster Einfalt und immer so, dass ich seiner Gegenwart fest und unverrückt bewusst bleibe. Die gänzliche Überlassung an Gott und seine Vergegenwärtigung ist der sicherste Weg.

Bruder Lorenz

 

Wahrheit ist das ewige Brahman, das Absolute. Wahrheit ist Schweigen; Wahrheit kann nicht ausgedrückt werden. Ausdruck ist Veränderung. Alles, was sich ändert, ist selbst unwahr. Neben der Wahrheit ist und kann nicht irgend etwas anderes sein. Die Wahrheit existiert als Einheit mit allem. Wahrheit ist Einswerden mit der unsterblichen Essenz. Wahrheit ist Leben und Existenz. Nicht-Wahrheit ist Zerfall und Tod. Universale Liebe ist Wahrheit. Schranken zwischen einem Ding und einem anderen sind Nicht-Wahrheit. Das Wirkliche ist die Wahrheit der Wahrheiten. Alle, angefangen von Brahman, dem Höchsten, bis hinunter zum Grashalm, sind Sucher nach der einen Wahrheit - einige bewusst, andere unbewusst, unterschieden nur durch Abstufungen des Bewusstseins, durch das Ausmass mentaler Reinigung, welche beiträgt zur Subtilität des jeweiligen Zustands. Jeder Lebensabschnitt hier ist ein Schritt näher zur Wahrheit hin, denn die Wahrheit ist die freudenvolle Wohnstätte aller Wesen. In sie treten alle ein und finden vollkommene Zufriedenheit und höchsten Frieden. Die vorbereitenden Erfordernisse für einen Wahrheitssucher sind festgehalten im 'Sadhana Chatushtaya' (philosophisch: Mittel zur Vollendung); sie umfassen Unterscheidungskraft, Leidenschaftslosigkeit, Gelassenheit, Selbstbeherrschung, Aufgeben von Beschäftigungen im Sinne der Welt, Durchhaltekraft, Glauben an die Wahrheit, geistige Konzentrationsfähigkeit und Sehnsucht nach Befreiung.

Meisterschaft in diesen Eigenschaften erlangt man durch praktische Meditation. Diese kann ausgeübt werden, entweder in Form von Dienst und Selbstaufopferung (Karma-Yoga), von Hingabe und Selbstübergabe (Bhakti-Yoga) oder von Unterscheidung und Erkenntnis (Jnana-Yoga). Diese drei Wege führen zum gemeinsamen Ideal und Ziel von allen, zur alles einschliessenden Einheit, wobei es nebensächlich ist, ob wir diese Einheit Gott, die Wahrheit, das Absolute oder sonstwie nennen. Worte zählen hier nicht, sondern das innere Empfinden. Ausgestattet mit vollkommener Gemütsruhe, Zufriedenheit, der Kraft der Ausdauer, mit unnachgiebigem Glauben an das Selbst, an das innere Wesen aller, mit richtiger Kenntnis der heiligen Schriften und tiefer Meditation wirst Du zum höchsten Ziel, zu ewiger Herrlichkeit und Verwirklichung der Wahrheit gelangen.

Gesegnet sind die Wahrheitssucher, die ihr Herz entleert, ihr Ego entwurzelt, das Gefühl des Getrenntseins, die Macht des Nichtwissens und alle selbstverursachten Begrenzungen abgelegt haben, denn dadurch werden sie erfüllt mit der Seligkeit der Wahrheit.

Ein bedingungsloses Aufgeben des Gefühls des Abgetrenntseins und eine Bekräftigung der Idee der Einheit sind der Mittelpunkt spiritueller Praktiken in allen Religionen. Einer, der das Gefühl hat, dass er selbst ein Wesen ist und der andere ein anderes, von ihm getrenntes, hat sich längst von der Wahrheit abgewandt und das Gefängnis seiner selbstbewirkten Einkerkerung fest verschlossen. Liebet alle! Seid eins mit allen! Weg mit allen bedeutungslosen Unterschieden! Genug mit den Schranken zwischen Mensch und Mensch, zwischen einem Ding und einem anderen!

Ihr seid alle Wellen auf dem einen Ozean des ewigen Lebens. Deshalb seid Ihr alle eins - nur Eines! Denkt daran! Praktiziert das! Verwirklicht das!

 
 

Spirituelle Kultur

Das Geheimnis der inneren Weiterentwicklung liegt in der Konzentration auf eine einzige Sache: die göttliche Gegenwart. Darin besteht in Wirklichkeit das ganze spirituelle Leben.

Swami Omkarananda

Das Gottgedenken ist ein vorzügliches Mittel auf dem mystischen Weg; es ist der zentrale Weg der Sufi-Methode und als Universalmittel der kürzeste Weg zu Gott. "Gottgedenken ist die Hauptstütze des mystischen Weges. Keiner kommt zu Gott, es sei denn durch anhaltendes Gottgedenken."

Sufismus 

 
Die grundlegende Ursache für all die Risse im Gefüge des Lebens liegt darin begründet, dass wir es versäumt haben, unser Leben auf einem Fundament religiöser Kultur aufzubauen, die erst den richtigen Sinn für geistige, und deswegen grundlegende Werte gibt, die uns mit einer Schau erfüllt, mit Hilfe derer wir ein erfülltes Leben in Freiheit und Glück - in der Weite des Geistes - führen können, ein wahres Leben im eigentlichen Herzen des Universums.

Augenblicklich durchschreiten wir kritische Abschnitte in der Geschichte der Menschheit. Die Grösse unseres Elends nimmt immer noch zu. Solange wir nicht eine innere Umwandlung, eine individuelle Regeneration erreichen, indem wir unerwünschte Elemente ausmerzen, und die natürliche Güte, die in unseren Herzen angelegt ist, entfalten, können wir nicht hoffen, den drohenden Gefahren, die unserer Unwissenheit entstammen, zu entrinnen. Das höchste geistige Bewusstsein, welches das Erbe eines jeden Menschen ist, verabscheut jede Isolation von dessen Existenz, die ohnehin in dieser unvollkommenen Welt von allen möglichen Absurditäten überfallen wird.

Wahre Kultur - die Arbeit an sich selbst - ist es, was das Gemüt beruhigen und zufriedenstellen kann, indem sie dem Menschen hilft, seine selbstsüchtigen Interessen zur Auflösung zu bringen, seine zerstörerischen Leidenschaften umzuformen, Furcht und Tod zu besiegen, seine rohe Persönlichkeit in das typische Bildnis der selbstleuchtenden Schönheit des Höchsten, das Gott ist, umzuwandeln und ihm das Licht der Wahrheit zu schenken, das ihn befähigt, ein inneres Leben zu führen, das ein Leben in transzendenter Majestät ist. Wahre Kultur jedoch ist weit davon entfernt, eine blosse Aussöhnung des Widerstreits äusserlicher Kräfte, das Ergebnis der Kontrolle rein äusserlichen Benehmens, eine rein oberflächliche Verfeinerung der Umgangsformen, eine Pflege der äusseren Erscheinung zu sein. Diese Art von Verschönerung der Oberfläche wird uns niemals zu einer Erleuchtung führen, die diesen Namen verdient, zu irgendeiner tieferen Einsicht in die Geheimnisse des Lebens.

Kultur ist vielmehr höchste Lebenskunst im Sinne einer Technik der Arbeit an sich selbst, ein Weg, die Unvollkommenheiten zu überwinden, die das Wesentliche unseres Lebens verschlingen, wenn nicht gar die Schönheit unserer Seele zerstören.

Kultur ist eine wissenschaftliche Lebensweise der Disziplin und des inneren Wachstums, sie ist eine Integration des Wesens, eine stetige Entwicklung hin zu unserem wirklichen, göttlichen Selbst. Es ist möglich, all dies zu erreichen, während wir in der geschäftigen Welt der Arbeit, des Konkurrenzkampfes und der Auseinandersetzungen leben und nicht notwendigerweise nur in der eingebildeten Sicherheit einsamer Bergeshöhlen. Die Wissenschaft, in die man während ihrer Anfangsstadien übergrosse Erwartungen setzte, hat nichts zu unserer Rettung beigetragen; zudem wirkt sie als eine Kraft, die unseren angeborenen Drang nach höchster Vollendung verdreht und entstellt und uns dem Untergang entgegenführt. Trotz der gefeierten Errungenschaften der Wissenschaften und des vielgerühmten Fortschritts unserer Zivilisation und Kultur müssen wir zugeben, dass wir in Wirklichkeit unreif und ungebildet sind, dass wir der strahlenden Freude und Fülle des Lebens entbehren, uns beständig vom Wesentlichen - und deswegen auch vom Universellen - entfernen, das die Essenz des Lebens und allen Seins ist.

 

Vergiss die Vergangenheit

 

Vergiss die Vergangenheit ein für allemal. Ängstige Dich nicht um die Zukunft, nimm nichts vorweg, was das Zeitliche betrifft, sondern reinige Deinen Geist jetzt durch heilige und reine Gedanken! Führe ein ungestörtes, ruhiges, geheiligtes Leben! Dein Pfad wird erhellt werden; Du wirst ein friedvolles, erfolgreiches, harmonisches Leben inmitten der Unvollkommenheiten und der Hast des heutigen Alltags führen können.
 

Gebet ist eine
universale
Notwendigkeit
 

Meine Religion besteht in der demütigen Anbetung eines unendlichen geistigen Wesens, das sich selbst in den kleinsten Einzelheiten kundgibt, die wir mit unseren schwachen und unzulänglichen Sinnen wahrzunehmen vermögen. Diese tiefe, gefühlsmässige Überzeugung von der Existenz einer höheren Denkkraft, die sich im unerforschten Weltall manifestiert, bildet den Inhalt meiner Gottesvorstellung.

Albert Einstein

 
Gebet ist eine universale Notwendigkeit. Eines Tages wirst Du nicht umhin können zu beten, denn dadurch erlangst Du den Schlüssel zur Glückseligkeit. Genauso, wie Nahrung für den Körper notwendig ist, so ist das Gebet Brot für die Seele. Gebet ist Hilfe für die Hilflosen, Stärke für die Schwachen, Augenlicht für die Blinden. Das Gebet zermalmt den Felsen des Egoismus, zerbricht die Mauern des Stolzes und verzehrt das Feuer der Selbstsucht. Es öffnet das dritte Auge oder den Blick der Weisheit - das wirkliche Auge der Intuition. Entwickle dieses Auge der Intuition durch Gebet und sieh den majestätischen Herrn, wie Er in jedem Wesen spielt und in jeder Ader des universellen Raums pulsiert! Wohin Du auch mit diesem Auge schauen magst, wirst Du Gott wahrnehmen - die transzendente Gottheit. Mit Hilfe des Gebets wohnst Du in Gott, der ganz Glückseligkeit und süsser als das Süsseste ist. Gebet erhebt die Seele und stimmt sie auf den Herrn ein, den höchsten König der Könige. Es erweckt Dich zum Gewahrsein Gottes in Deinem Herzen. Es löst die Unwissenheit auf und trocknet den Ozean des Kreislaufs von Geburt und Tod aus. Es erhebt das menschliche Bewusstsein zum göttlichen Bewusstsein, indem es die Grenzen der menschlichen Natur auflöst. Es reinigt das Gemüt und beseitigt alle Hindernisse. Ausserdem ist es ein Mittel gegen alle Krankheiten, ein Allheilmittel und eine Kur für alle Übel.
 
Die Morgendämmerung
göttlichen Lebens
Der wahre Name eines jeden Menschen ist Bewusstsein.

Die Seele eines jeden Menschen ist Bewusstsein.

Der Körper eines jeden Menschen ist Bewusstsein.

Wenn man den wirklichen Stoff des Körpers, der Bewusstsein ist, erkennt, ist man befreit und eins mit dem allgegenwärtigen, allwissenden, allsehenden, alles beobachtenden,allvollkommenen Gott.

Swami Omkarananda

 
Funke der göttlichen Flamme, fliege nicht fort von der Flamme, nur um Dich zu verirren, nur um in einem einzigen Moment in Asche verwandelt zu werden! Zurück zur Flamme, liebe! Durch die Macht der Liebe kehre zurück zur göttlichen Flamme! Sei eins mit der Flamme und erkläre Deine Allmacht! Die Rückkehr zur göttlichen Flamme ist der Beginn der Morgendämmerung göttlichen Lebens. Fürchte Dich nicht, kleiner Funke göttlichen Bewusstseins! Die Zeit ist da: Du wirst eins sein mit der göttlichen Flamme. Gesegneter Funke göttlichen Bewusstseins! Die Morgendämmerung eines neuen Lebens ist da: Lebe ein Leben göttlicher Liebe, denn das ist das ewige Leben! Liebe, denn das ist der einzige Zweck des Daseins!

Achte immer auf die Liebe, denn sie ist das erhaltende Gesetz des Lebens. Zu allen Zeiten wirst Du Dich der Liebe weihen, wie es im göttlichen Plan für Dich vorgesehen ist, denn Liebe ist das Urprinzip des Universums. Ohne Liebe wird das Leben eng, begrenzt, voller Unglück. Ohne Liebe wird das Leben eine Beute zahlloser Übel. Ohne Liebe wird das Leben ein Opfer von Sünde und Hass. Doch ein Leben in Liebe gelebt, wird zu einem Leben überfliessender Freude. Der Liebe ist nichts unmöglich: alles wird Dir gehören, und alle werden gut zu Dir sein! Verwirkliche diese Liebe im täglichen Leben! Liebe ist die eigentliche Natur Deines wahren inneren Selbst. Handle nicht gegen das geistige Gesetz. Die glorreiche Wirklichkeit der Wahrheit ist, dass sie als Liebe existiert. Aus Liebe bist Du geboren, aus Liebe wirst Du erhalten und zur Liebe wirst Du einmal zurückkehren. So lasst uns also die Liebe im Geiste betrachten, lasst uns über die Liebe meditieren, lasst uns diese Liebe in die Tat umsetzen. Denn Liebe ist Dein Atem, Dein Schutz und Deine Stärke. Mögest Du wach sein und Dein Herz offenhalten, den Sturzbach göttlicher Liebe zu empfangen, denn Liebe ist das Grösste, die höchste Macht, über der nichts anderes steht. Mögest Du den Pfad der Liebe betreten, der zugleich der Pfad des Lichts ist!

 

In Gott zu ruhen, ist die
Bestimmung Deiner Seele
In Gott zu ruhen, ist die Bestimmung Deiner Seele

Nähre das Licht des Glaubens, wandere zu den Kammern der Hingabe, um in Ihm zu ruhen, die Fülle des Lebens zu schmecken und die Ganzheit der Freude zu geniessen! Nimm den Herrn wahr, wie Er auf der Bühne eines jeden Herzens sein Spiel spielt, und sieh in jedem einzelnen die Gestalt des einen Gottes. Entdecke die Wahrheit, indem Du anderen mit Ernsthaftigkeit, Aufrichtigkeit und nach bestem Vermögen dienst!

Diese ausgedehnte, vielfältige Welt ist eine Schöpfung gedanklicher Trugbilder. Verneine die Namen und Formen, konzentriere die zersplitternden Kräfte Deines Geistes und richte sie auf die Erfahrung des einen Lebensprinzips, das die einzige Wahrheit ist, die allem, was da ist, zugrundeliegt und die das Alles-in-Allem ist. Mache Dich frei von allen kleinlichen Streitigkeiten und Meinungsverschiedenheiten, im Grunde bedeutungslosen Disputen und Unterscheidungen und klammere Dich zäh an das eine innere Selbst in den Myriaden von Wesenheiten!

Die Seele ist unzerstörbar
Ohne den Glauben an die Seele und ihre Unsterblichkeit ist das Sein des Menschen unnatürlich, undenkbar und unerträglich.

… Nur durch den Glauben an seine Unsterblichkeit erfasst der Mensch den vernünftigen Zweck seines Daseins auf Erden.

F. M. Dostojewski

 
Die Philosophie, welche sich der Betrachtung des Todes widmet, ist eine falsche; die wahre Philosophie ist eine Weisheit des Lebens; für sie gibt es gar keinen Tod.

Ernst Freiherr von Feuchtersleben

 

 
Was die Menschheit im allgemeinen erschreckt und entmutigt, erschreckt und entmutigt mich nicht.

Was immer auch Schlimmes der Menschheit zustossen mag, so bin ich doch weder besorgt noch beunruhigt, denn ich bin mir der todlosen Macht im Herzen der Menschheit bewusst. Ebenso bin ich mir der unendlichen Güte und unendlichen Vollkommenheit im Herzen der Menschheit klar bewusst.

Die Missetaten und Irrwege der heutigen Menschheit werden morgen verschwunden sein. Die Zerstörung, die die Menschheit eigenhändig herbeiführt, wird sie eines besseren belehren und zu ihrer schnelleren Evolution beitragen. Wenn ich auch nicht beeindruckt bin vom Unheil, das die Menschen gegenwärtig anrichten, habe ich deswegen nicht trotzdem endlose Liebe für die Menschheit? - Ich bin nicht nur voller Liebe für die Menschheit, sondern mein ganzes inneres Bewusstsein atmet Tag und Nacht Wohlergehen, Frieden und Fortschritt für die Menschen aus. Meine ganze innere Natur ist eingestimmt auf einen einzigen Gedanken, eine einzige Handlung, nämlich der Menschheit Glück, Frieden, Vollkommenheit und harmonische Entwicklung zu wünschen und an der Verwirklichung dieser Ideale zu arbeiten.

Mein inneres Wesen kann Falschheit, Ungerechtigkeit, Schlechtigkeit, Kleinlichkeit oder Unwissenheit nicht ertragen, denn ich bin zutiefst verwurzelt in der Liebe, der Güte, der Gerechtigkeit, dem Fortschritt, dem Frieden und dem Glück.

Das göttliche Bewusstsein ist somit also unberührt von allem, was auf der Erde oder im ganzen universalen System auch immer geschehen mag. Nicht einmal zehntausend Atombomben können unsere Seele verletzen. Atomwaffen können nur Vergängliches zerstören, aber nicht das Unvergängliche. Im ausgedehnten universalen System geschehen andauernd nukleare Explosionen; Tausende von Welten werden Sekunde um Sekunde zerstört und wieder aufgebaut. Die Menschen können kein einziges Leben erschaffen, aber Gott in seiner unbegrenzten Schöpfermacht kann Millionen von Menschen in einem einzigen Augenblick erschaffen. Unsere kleine Erde ist nichts als ein Staubkorn im universalen System, und das ganze universale System ist ein Nichts für Gott. Er kann es aufrollen wie einen kleinen Teppich. Atombomben und Atomwaffen können wohl kleine Gemüter in Angst und Schrecken versetzen, aber nicht ein Herz erschüttern, das im Gottbewusstsein ruht.

Es ist immer gut für uns, unser Herz ununterbrochen auf die unendliche Macht, Güte, Gnade und Milde des Göttlichen eingestimmt zu halten und das Göttliche zu bitten, die Menschheit zu segnen und zu verhindern, dass sie die falsche Richtung weiterverfolgt, die nur zur Zerstörung führen kann.

Seien wir auch der guten Kräfte eingedenk! Obwohl negative Kräfte rund um die Welt auf einen Krieg hinarbeiten, gibt es gleichzeitig auch gute Mächte und Kräfte, die für den Frieden wirken. Der grösste Dienst, den wir der Welt und uns selbst erweisen können, ist, dass wir unsere Aufmerksamkeit nicht auf das Negative in der Welt richten, sondern uns auf das Gute konzentrieren, das schon in uns vorhanden ist, um es zu unbegrenztem Ausmass zu entwickeln. Anstatt die Menschheit zu beobachten, wie sie auf die Zerstörung zusteuert, ist es besser, zu Gott um Frieden, Fortschritt und Glück für die Menschheit zu beten. Unsere Gebete bringen schliesslich nicht nur anderen Segnungen, sondern kommen auch uns selbst zugute.

Denken wir daran, wie wunderbar das uns innewohnende göttliche Bewusstsein ist: so voller Mächte, so voller endloser Wunder, dass nichts, was auf dieser Erde wohnt, nichts, was im Traum geschieht, nichts, was in vergangenen Jahrtausenden sich ereignete, nichts, was morgen oder Tausende von Jahren später geschehen mag, das innere Licht irgendwie berühren kann. Es ist die Macht des Bewusstseins in uns, die fähig ist, notfalls jede erdenkliche Schwierigkeit zu ertragen.

Es ist eine wissenschaftliche Tatsache, dass der Mensch in seinem winzigen Gehirn die Erfahrung von mehreren Jahrmillionen der Vergangenheit gespeichert hat. Vielleicht kannst Du Dir anhand dieser Tatsache einen Begriff von der magischen Kraft des Bewusstseins machen.

Was unserer äusseren, physischen, bewussten Wahrnehmung als grossartig und verwirrend erscheint, lässt unser inneres Bewusstsein vollkommen unberührt.

Bewusstsein - subtiler noch als Raum - durchdringt alles. Es ist das höchste universale Prinzip. In ihm ist alles eins, so wie im kosmischen Raum alle universalen Kräfte in allem - in jedem Stern, jedem Planeten, jedem Atom - eine Einheit sind. Und so wie alle Planeten und Sterne den einen kosmischen Raum gemeinsam haben, so hat jeder und alles in der Schöpfung das eine Bewusstsein gemeinsam.

 

Wir leben in einem aussergewöhnlich geheimnisvollen Universum, und das Wissen des Menschen darüber ist äusserst gering. In der Tat lebt das menschliche Individuum in grenzenloser Unwissenheit, in einer Finsternis des Nichtwissens, in praktisch absoluter Unwissenheit.

Doch wäre es falsch zu sagen, der Mensch lebe in absoluter Unwissenheit, denn die Möglichkeit besteht, daraus zu entkommen und in zunehmendem Masse Erkenntnis zu erwerben.

Swami Omkarananda

 

 

Das Universum im
göttlichen Bewusstsein

Je mehr wir vom Universum zu wissen glauben, desto weniger wissen wir, weil nämlich die Unwissenheit oder Dunkelheit in uns zu gross und das Universum, das es zu erkennen gilt, unbegrenzt ist.

Swami Omkarananda

 
Wir leben nicht in einem materiellen Universum, wie es uns unsere Sinneswahrnehmung vortäuscht

Unsere physische Welt setzt sich nicht aus Äther, Energie oder elektrischen Partikeln zusammen, in der Art und Weise, wie es uns die moderne Wissenschaft verkündet.

Das ganze Universum besteht aus den zeitlosen, alles erschaffenden Energien des göttlichen Bewusstseins. Alles um uns herum reagiert auf alles, was wir tun, sagen oder denken. Der uns umgebende Raum ist Zeuge aller Gedanken, die in uns aufsteigen. Sogar die Luft, die uns umgibt, hat unseren Gefühlen entsprechend einen angenehmen oder unangenehmen Duft. Wir sind nicht Bewohner eines Reichs toter Materie, sondern einer Welt, die von einer immer antwortenden, allbewussten Intelligenz geschaffen ist.

Unsere Handlungen kommen auf uns zurück. Unsere Gedanken und Gefühle kehren mit doppelter Kraft zu uns zurück. Sie formen den Charakter unseres Lebens und bestimmen die äusseren Bedingungen. Wie das Echo, so kehrt auch jedes Gefühl, das sich aus unserem Herzen erhebt, zu uns zurück.

Unsere ganze Welt ist durchdrungen von Gottes Intelligenz

Der Wissenschaftler sagt: Wir leben auf einem Weltkörper, der sich in einem immer noch in Ausdehnung befindlichen Kosmos um die eigene Achse dreht und mit erheblicher Geschwindigkeit um die Sonne rotiert. Der gewöhnliche Mensch denkt normalerweise nicht an Tatsachen wie diese, es sei denn, er habe soeben Bilder von der Erde gesehen, die vom Mond aus aufgenommen wurden.

Ein Mensch der universalen Liebe jedoch, der sich in den Erfahrungen des Lebens geläutert, diszipliniert und seine Wahrnehmungskräfte entwickelt hat, ein Mensch, der von der Gnade der unendlichen Wahrheit, die alle Welten lenkt, berührt ist, kann von sich sagen: "Ich lebe im Königreich des Himmels; überall bin ich von der allsehenden, auf alles Antwort gebenden unendlichen Intelligenz umgeben."

Das materielle Universum ist nur ein Gebilde innerhalb der unendlichen Intelligenz endloser Schönheit und Freude

Der gewöhnliche Mensch findet es schwierig, die volle Bedeutung einer solchen Feststellung zu verstehen. Doch der Weise voll universaler Liebe, der von der Gnade oder dem Licht der unendlichen Wahrheit berührt ist, erfährt tatsächlich mit all seinen Sinnen eine Welt des Friedens und Glücks, voller Kraft, Liebe und Schönheit, die keinerlei Begrenzungen unterliegt. Er hat wirklichen Einblick ins Leben gewonnen. Er hat die Wahrheit gefunden. Seine Erkenntnis ist deshalb unbegrenzt.

Der Raum als Gleichnis für die alldurchdringende Wahrheit

Ein simpler physikalischer Begriff wie der Raum kann unserem Verstand hundert Lektionen erteilen, wenn wir aufrichtig zu lernen bereit sind. Könnte Musik erklingen, oder könnten wir auch nur die Tasten eines Klaviers niederdrücken, wenn kein Raum vorhanden wäre? Könnten Töne unser Ohr erreichen ohne den Raum? - Der Raum ist überall und macht jede unserer Bewegungen, ja unseren Atem erst möglich. Wir wollen nun ganz schlicht nach der Natur des Raums fragen und seine Beziehung zur unendlichen Wahrheit erforschen.

Der Raum ist überall

Wo befindest Du Dich jetzt? - Im Raum! Wo sind die fernsten Sterne? - Im Raum! Wodurch wird es möglich, dass Du die Millionen Lichtjahre entfernten Sterne sehen kannst?

Der Raum verbindet uns mit diesen Sternen, er ist hier und dort und überall zugegen. Verstand und Logik wollen uns beweisen, dass ein Gegenstand, der hier ist, nicht zugleich auch dort sein kann. Das mag auf begrenzte Gegenstände zutreffen, nicht aber auf den Raum. Der Raum ist hier wie dort und überall zur gleichen Zeit zugegen. Angenommen, Du bewegtest Dich mit nahezu Lichtgeschwindigkeit durch das Weltall: So weit Du auch im Raum vordringst, immer noch dehnen sich weitere unermessliche Räume vor Dir aus. Du kannst dem Raum niemals entrinnen! Er ist immer schon vor Dir da, wohin Du Dich auch bewegen magst; und wo immer Du auch ankommst: Raum ist überall, hier wie dort, zugegen. Dieser leere Raum, der Gegenstand physikalischer Forschung ist, ist ein subtiles Prinzip. Er ist hier und dort zugleich. Um so mehr gilt das für das grenzenlose Sein, das unendlich subtiler ist als der physikalische Raum!

Wie der Raum, ist Gott hier und überall 

Wenn der Erschaffer des Raumes die unendliche Wahrheit ist, dann ist diese ein Prinzip, das hier, dort und überall zugegen ist. Die Mystiker und Heiligen, die eine innere Erkenntnis ihrer Identität mit der unendlichen Wahrheit besassen, sagten: "Mein Gott ist hier und überall." Der menschliche Verstand stellt mit Hilfe der Logik die Frage, wie Gott, der hier ist, gleichzeitig auch irgendwo anders sein kann. Die Antwort auf eine solche Frage liegt in der Natur des Raums, der ebenfalls hier, dort und überall zugegen ist. Gott, der hier bei uns ist, ist auch dort auf den Sternen. Wie der bewegungslose Raum jede Bewegung in sich gestattet, so bleibt auch Gott ohne Bewegung und ermöglicht doch erst jede Bewegung. Gott oder die Wahrheit ist Fülle, wie auch der Raum alles erfüllt. Es gibt nichts, was sich ausserhalb des Raums befände; es ist ein einziger, zusammenhängender, homogener, alles durchdringender Raum. Dasselbe gilt für Gott. Es ist der eine, gleiche Gott, der alles durchdringt und jeden Augenblick überall gegenwärtig ist.

Das Unwandelbare

Alles im Raum ist wandelbar. Ändert sich deshalb auch der Raum? - Nein! Die Wolken ziehen dahin, aber der weite Raum des Himmels bleibt immer derselbe.

Die Welt wandelt sich von Augenblick zu Augenblick, doch nicht der Raum. Die Welt ist veränderlich, unser Denken ist stetem Wandel unterworfen. Unser Herz, unsere Erfahrungen, die Situationen unseres Lebens sind nie die gleichen. Alles verändert sich. Doch wandelt sich der Raum?

Hier in dieser Welt geniesst der Mensch wohl ein wenig Vergnügen und hält es für Glück. Ein paar Augenblicke oder Stunden später, nach ein paar Tagen oder Wochen ist es vorbei. Genauso ergeht es ihm mit seinem Frieden, seiner Freude, seiner Gesundheit, seinem Leben. Alles hat ein Ende, denn alles ist begrenzt, und alles, was sich messen lässt, ist endlich.

Kann der Raum zugrundegehen? - Sicher nicht. Warum geht er nicht zugrunde? - Er ist unbegrenzt und unermesslich. Versuche den Raum zu verbrennen: das Feuer wird sich verzehren, der Raum aber bleibt. Versuche den Raum mit dem Schwert zu zerteilen: Du schwingst Dein Schwert vergeblich; der Raum bleibt unberührt. Baue alle möglichen Gebäude in den Raum hinein: sie alle gehen einmal zugrunde; der Raum aber bleibt. Der Raum selbst ist unwandelbar. Ebenso verhält es sich mit der Wahrheit. Sie ist unwandelbar. Darum trafen Menschen mit hoher intuitiver Erfahrung, grosse Propheten, die Verfasser der biblischen Schriften, Menschen von umfassender Liebe und Güte die Feststellung, dass die Wahrheit selbst unwandelbar sei.

Die Wahrheit, Gott oder Christus sind unwandelbar. Von Christus steht geschrieben, dass Er gestern, heute und morgen derselbe ist. Er ist unter allen Umständen, zu allen Zeiten der gleiche. Er ist die unwandelbare Wirklichkeit, so wie man auch vom Raum als von der unwandelbaren Wirklichkeit sprechen kann. Alles im Raum verändert sich, doch der Raum selbst ändert sich nicht. Er ist die unveränderliche Wirklichkeit, die immer gleiche Wahrheit. Gott ist das unwandelbare, sich immer gleichbleibende Sein.

Alles in der Welt kann verbrannt werden, und die Welt selbst auch. Der ganze Kosmos kann in Flammen aufgehen und verbrennen. Doch kann der Raum verbrannt werden? - Der Raum verbrennt nicht. Das Feuer verzehrt sich selbst, aber nicht den Raum. Der Raum ist unzerstörbar und kann weder verbrannt noch sonstwie angetastet werden. Gleicherweise ist die Wahrheit, Gott, unzerstörbar, unantastbar, unsterblich, ewig. Alles kann beschmutzt werden, nur der Raum nicht. Die Verunreinigung kommt und geht, der Raum bleibt wie zuvor: vollkommen rein. Gott oder die Wahrheit ist unendlich subtiler als der Raum, ist weiter und wunderbarer als der Raum.

Der ewige Zeuge

Wo immer Du Dich befinden magst, ob Du allein bist oder unter Menschen, im Haus oder im Freien - immer bist Du im Raum, und diese wunderbare, zeitlose, raumlose Wahrheit, die im Raume wohnt und über den Raum hinausragt, ist gleicherweise auch bei Dir. Du schaust ihr jederzeit ins Antlitz. Wenn Du sie auch noch nicht erkannt hast, kannst Du sie doch erkennen, wie Hunderte im Verlauf der Weltgeschichte sie erkannt haben. Es ist möglich, sie wahrzunehmen, und das Leben findet erst dann seine volle Erfüllung, wenn Du einmal diese Erkenntnis erlangt hast.

Der Raum ist Zeuge. Was immer Du tust, ob Gutes oder Böses, ob offen oder insgeheim, immer ist der Raum Zeuge. Wenn Du schon dem Raum nicht entrinnen kannst, um wieviel weniger dann Gott, der unendlich subtiler ist als der Raum. Immer ist Er der Zeuge. Darum ist sich der wahrhaft weise Mensch darüber klar, dass die Wahrheit stets und in jeder Lage sein Zeuge ist, dass Gott ihn ununterbrochen beobachtet. In diesem Bewusstsein wird er nur das tun, was in Harmonie mit der Wahrheit ist, und was immer er tut, wird er mit Liebe, Freude und von ganzem Herzen tun. Er wird im Hintergrund stets den Gedanken hegen, dass Gottes unendlich liebevolle Gegenwart sein Zeuge ist. Das hat zur Folge, dass all sein Tun und Handeln ohne Tadel ist, vom menschlichen, wie auch vom geistigen Standpunkt aus gesehen; das heisst, es kann vor dem Auge Gottes bestehen. Was immer er denkt und fühlt, entspricht der Wahrheit, der Schönheit und der Liebe; denn Schönheit und Liebe sind Eigenschaften der Wahrheit.

Befreiung von allen Grenzen

Der Raum selbst weiss nicht, dass er von der Wahrheit, von einem subtileren Prinzip, erhalten wird und ohne dieses nicht existieren kann. Mit zunehmender innerer Reinheit gewinnt das Bewusstsein des Menschen an Leuchtkraft, wird sein Wesen verfeinert und weitet sich, befreit sich von den Grenzen des Körperlichen, des Mentalen und Psychischen, so dass es immer mehr mit der raumlosen Wirklichkeit im Raum eins wird. Dies gilt besonders für die Meditation: Eine Freude erhebt sich aus dem Herzen und strahlt in alle Schöpfung hinaus. Der Mensch wird im Bewusstsein eins mit der grenzenlosen Wirklichkeit.

Wo befindet sich der Mensch im Zustand der Einheit mit dem grenzenlosen Bewusstsein? - Er sagt: "Ich bin überall, in der Wahrheit, im Göttlichen. Ich bin hier und dort und überall zugleich." Dieser Zustand ist durch ein derartig intensives Licht gekennzeichnet, dass nichts an Zerstörung, Unreinheit oder Begrenzung in ihn eindringen kann. In diesem Zustand erlebt der Mensch ein Prinzip, das unzerstörbar und absolut rein ist.

Das unvorstellbare Universum und die ihm zugrundeliegende Wahrheit 

Das allumfassende, unendliche Bewusstsein des unbegrenzten Seins schuf Abermilliarden kosmischer Zyklen. Schauen wir nur den Nachthimmel mit seinen Planeten und Sternen an! Hinter unzähligen dieser Lichtpunkte am nächtlichen Himmel, die wir leicht für einzelne Sterne halten können, verbergen sich ganze Weltensysteme, riesige Galaxien wie unsere Milchstrasse, die zwar mit ihren rund zweihundert Milliarden Sonnen nicht eine der kleinsten ist, aber auch nicht zu den grössten zählt. Es gibt unzählige solcher Welteninseln. Die von der Erde aus gerade noch wahrnehmbaren sind achtzehn Milliarden Lichtjahre entfernt und sind, wie alle Galaxien, in ständiger Auswärtsbewegung begriffen, weg von einem gemeinsamen zentralen Fluchtpunkt, als wollten sie seit mehr als achtzehn Milliarden Jahren ins Unendliche des Raumes streben; und zwar bewegen sich die äussersten Quasare - die auch als solche Galaxien gelten - fast mit Lichtgeschwindigkeit. Nach neuesten Berechnungen entstand unser gegenwärtiges Universum also vor etwas mehr als achtzehn Milliarden Jahren.

Doch was war vor dieser Schöpfung? - Es muss eine andere Schöpfung vor ihr gegeben haben, und wieder eine andere vor dieser, und endlos so weiter.

Das äussere Universum ist für uns fast ebenso unvorstellbar wie Gott selbst, dessen unendliche Bewusstseinskraft alle Welten aus sich erschaffen hat und noch immer am Werke ist, Welten ihrer Vollendung entgegenzuführen und neue Welten zu erschaffen.

Zu all diesen unvorstellbar langen Zeiten war das Göttliche zugegen und ist auch jetzt in unserem Universum anwesend, ein unbeschreiblich wunderbares, vollkommenes, unendliches Bewusstsein, das alldurchdringend immerzu und überall gegenwärtig ist.

Wie aber ist dieses Bewusstsein in seinem unmanifestierten Zustand beschaffen?

Welche Natur hatte es, ehe es die Welt und die Menschen erschaffen hat? - Es war, ist und bleibt unendlich vollkommenes Bewusstsein, selbstleuchtend, von vollkommenem Frieden und vollkommener Schönheit, sowie endlos in seinen schöpferischen Möglichkeiten.

Doch in dem Moment, wo es durch das menschliche Herz und die Seele im Ausdruck begrenzt wird, treten Schwierigkeiten auf, eben deshalb, weil das Bewusstsein durch eine ganz bestimmte, persönliche Erfahrungsweise eingeengt wird. Aus dieser persönlichen, ichbezogenen Erfahrung entstehen sämtliche Probleme und Prüfungen im Leben des Menschen.

Das schöpferische Bewusstsein ist voll Freude. Der ganze Kosmos ist aus Gottes Freude erschaffen, ist aus der Freude Gottes hervorgegangen und wird von der Freude Gottes getragen; sein Ziel ist wiederum die Freude Gottes. Wir leben und befinden uns in der Freude Gottes. Freude ist unser eigentliches Wesen. Unsere Seele ist Freude. Freude ist das Wesen der Seele im Innern. Der Name, der Deiner Seele gebührt, ist Freude, und das ist Dein wahrer Name. Der Gottesfunken im Menschen ist vom Wesen und der Beschaffenheit der göttlichen Freude. Darum sage Deinem Herzen hundertmal: "Durch Gnade bin ich Freude!"

Das grenzenlose Sein des ewigen Schöpfers

Wenn durch die Gnade Gottes das innere Auge der Seele in uns geöffnet wird, gewahren wir überall ein grenzenloses Sein voller Schönheit, Licht und Bewusstsein. Von dieser Grundlage, von dieser inneren Erfahrung aus gesehen, ergeben sich Aufschlüsse über das Wesen des Göttlichen. Wir erkennen, dass es nicht so sehr darauf ankommt, wie wir das Göttliche benennen; wir können Gott als Vater, als Wahrheit oder Wirklichkeit bezeichnen, und immer finden wir ein unbeschreiblich wunderbares, allvollkommenes Bewusstsein. Diese Einsicht erlangen wir in einem meditativen Bewusstseinszustand. Vertieft sich dieser, dann besteht auch kein Unterschied mehr zwischen dem Meditierenden und dem Göttlichen. Man wird zum Licht, das man gewahrt, zum göttlichen Bewusstsein, das man erfährt, und erkennt das Wesen Gottes durch das Einssein mit Ihm.

Von diesem Standpunkt aus gesehen, was ist da das äussere Leben? - Es ist dem Traum vergleichbar. Es erscheint als ein Nichts, es rückt an seinen rechten Ort, das heisst: es versinkt ins Unbedeutende, wie gross, wie schwer, ja wie erschütternd die Probleme des Lebens auch sein mögen. Das individuelle Bewusstsein, das sonst von ihnen Notiz nimmt, das sie erlebt, hebt sich empor und ist dann als solches nicht mehr vorhanden: Wir verschmelzen mit dem Herzen allen Seins. Wir gewahren uns in uns selbst und finden überall das eine Sein, das ohne ein Zweites ist. Wovon wird man hier Zeuge? - Man beobachtet alles und nichts, man ist sein eigener Zeuge. Man ist sein eigener Beobachter, dessen Wesen grenzenloses Licht von unendlicher Schönheit ist, und ist zugleich der allwissende Zeuge aller Dinge.

Die Geschichte und die grossen Schriften der Welt sprechen von millionenfacher Schöpfung

Woher kamen all die Universen? - Die menschliche Vernunft folgert, dass auch in Zukunft noch Millionen Universen erscheinen werden, dass Erschaffung, Erhaltung und Auflösung sich abwechseln werden. Worin finden diese künftigen Weltenschöpfungen statt? - In diesem grenzenlosen, unendlichen Sein, in diesem Bewusstsein, in dieser Macht und Schönheit des Göttlichen. Die Geschichte jedes Blattes, jeder Blume, jedes Wesens, jedes Schöpfungskreislaufes ist in Ihm enthalten, und doch ist nichts in Ihm. Es ist allreines Feuer, ein goldenes Licht, ein grenzenloses, unbegrenzbares, allwunderbares Sein auf zahllosen Ebenen. Das göttliche Bewusstsein bleibt von allem unberührt. Sein Name und seine Natur sind absolute Reinheit. Sein Wesen ist unbeschreibliche und unbegrenzte Freude. Es ist dieser Gott, den wir anbeten. Es ist der Gott der Erfahrung, der Gott, den das göttliche Bewusstsein in uns erkennt, erschaut und erfährt.

Die alltägliche Vorstellung vom himmlischen Vater ist, verglichen mit dieser zeitlosen, unbegreiflichen Ewigkeit, eine Verminderung des Göttlichen, eine Verkleinerung des grossen Gottes. In diesem unbegreiflichen und unbegrenzten Bewusstsein des Göttlichen befindet sich eine Ewigkeit von Raum und Zeit, aber auch eine raum- und zeitlose Ewigkeit. Dieses Bewusstsein ist ungeboren, unerschaffen, allvollkommen, aller Dinge Zeuge, ohne doch selbst einen Zeugen zu haben, ein Sein ohne einen Zeugen ausserhalb seiner selbst. Es ist sein eigener Zeuge.

Diese Wirklichkeit ist unsere einzige Zuflucht 

Wenn wir sie erkennen, erwachsen unserem Geist unendliche Schätze. Wenn wir sie erkennen, wird unser Wille durch ihre Gnade und ihr Licht unüberwindlich, unser Leben transzendiert seine Begrenzungen und wird grenzenlos. Die ganze Schöpfung wird eins mit unserem innersten Herzen. Es gibt nur eine einzige Wirklichkeit: das Göttliche! Alles andere ist wie ein Spass, eine zeitweilige Angelegenheit. Es gibt nur einen Felsen im Universum: die Wahrheit, Gott! Alles andere ist nicht ernst zu nehmen. Halte Dich an diesen Felsen der Wahrheit!

Nichts ist zerstörbar

Nichts ist zerstörbar; nichts kann endgültig zerstört werden. Das Mysterium der Gotterfahrung und selbst die Wissenschaft lassen uns erkennen, dass es für nichts eine endgültig Zerstörung gibt. In der Unendlichkeit ist kein Ereignis ein tatsächliches Ereignis, und im materiellen Universum wird alles, was scheinbar zerstört wird, nur in etwas anderes umgewandelt. Es gibt keine wirkliche Zerstörung.

Wir leben nicht in einem materiellen Universum, das aus materiellen Atomen besteht. Die höchste Energie, welche die materiellen Prozesse lenkt, ist unzerstörbar, unverwundbar. Sie allein ist die Seele und das wahre Sein dieses materiellen Universums, in dem wir leben. Mit dieser höchsten Energie, die selbst schon eine Unendlichkeit des Bewusstseins und der Erkenntnis in sich trägt, sind wir zu allen Zeiten und unter allen Umständen innigst verbunden. Wir sind unzerstörbar. Nichts kann uns wirklich berühren. Freilich können wir wie ein irdenes Gefäss zerbrechen, wenn wir möchten, dass eine solche Erfahrung in unserem Leben stattfinden soll. Doch ist eine solche Erfahrung nur möglich, wenn wir unser göttliches Wesen vergessen, wenn wir unserem Bewusstsein und unserer inneren Erfahrung nach die Gottheit aus unserem Leben verbannt haben. Trotzdem wäre eine solche Erfahrung auch nur eine Wahrheit unseres Denkens, unserer psychologischen, psychischen und körperlichen Erfahrungsweise, aber keine Wahrheit des Geistes. Gott ist Geist, die Wahrheit ist Geist. Sie wohnt als das höchste geistige Sein in Dir. Es gibt nur einen Geist, eine Wahrheit, einen Gott.

Und diese drei sind ein und dasselbe.

Die Arroganz des menschlichen Standpunkts 

Sprechen wir vom materiellen, physikalischen Standpunkt aus: Was ist die Länge und Breite der Erde? - Sie ist weit, hat grosse Dimensionen, obwohl sie ein Staubkorn ist im Vergleich zum universalen System. Wo ist der Platz des Menschen auf diesem Staubkorn? - Nirgends! Von seinen materiellen Dimensionen her gesehen ist der Mensch ein Nichts, eine völlig unbedeutende Kreatur, ein Wurm im Staub. Das Universum ist weit, unglaublich weit, unvorstellbar weit, doch es gibt Wirklichkeiten über Wirklichkeiten, Welten über Welten, von denen niemand etwas weiss oder auch nur ahnt.

Die Wissenschaftler tappen im dunkeln; jede neue Entdeckung widerspricht einer alten, 'gültigen'

Wir halten uns in einer Welt des Chaos, der Unordnung und Disharmonie, des Zweifels und Nichtwissens auf. Darum sage ich, es ist reine Arroganz von seiten des Menschen, sich vorzustellen, dass sich die Schöpfung in den Menschen erschöpft, die er um sich herum sieht, in der physischen Natur, die er beobachtet, und in der Tierwelt.

Das Entscheidende ist, dass es Welten innerhalb von Welten geben kann - auch innerhalb dieser unserer Welt -, Welten, die von rein physischer, mentaler, astraler oder göttlicher Natur sein können. Sie können sich durchdringen. Die in anderen Welten errichteten Gebäude können direkt durch unsere hindurchgehen, und wir bemerken nichts davon. Die Arroganz des Menschen ist gross, wenn er vermutet, dass es keine anderen Schöpfungsordnungen gibt als jene, der er selbst angehört.

Ich gebe allen Wissenschaftlern absolut recht, wenn sie behaupten, sie seien Genies. Ich verehre sie und bewundere ihren Forschergeist und ihre Erkenntnisse. Aber sollten sie nicht bedenken, dass ihr Forschungsgebiet, ihr Verstehen und Experimentieren extrem eingeschränkt sind? - Wenn dem so ist, ist es dann von seiten der Wissenschaft nicht äusserst arrogant anzunehmen, dass all die anderen Daseinsordnungen des Universums und der Wahrheit nicht existieren? - Wissenschaftler verhalten sich oft wie der sprichwörtliche Frosch, der seinen kleinen Brunnen, aus dem er nie herausgekommen ist, als das grösste Meer betrachtet, oder wie jener Blinde, der das Bein des Elefanten betastet und es für eine Säule hält.

Deshalb denke ich, wir sollten eine Gruppe von Tatsachen nicht einfach abweisen, ohne dass wir sie angemessen und genügend erforscht haben. Und wir sollten nicht so ungeduldig sein und denken, wir hätten etwas gründlich genug erforscht, um es dann für nicht vorhanden zu erklären und es lediglich als Mutmassung zu betrachten! Wir müssen unseren Forschergeist weitertreiben, dann werden wir neue Wahrheiten entdecken. Nachdem wir eine Wahrheit entdeckt haben, sollten wir sie prüfen und immer wieder prüfen, ob sich in unsere Betrachtungen nicht irgendwelche Formen von Aberglauben, Täuschung oder rein fiktive Tatsachen eingeschlichen haben.

Die ganze Schöpfung ist eine Form von Licht

Der Schöpfungsvorgang ist vergleichbar mit der Projektion von Licht auf eine Kinoleinwand. Das ganze Universum ist eine Gestaltwerdung des Lichts.

Sogar Dunkelheit wird durch Licht möglich gemacht. Dort, wo sich das Licht zurückzieht, herrscht Dunkelheit. Aber das göttliche Licht zieht sich von nirgendwo zurück, es ist allgegenwärtig, überall gleich vollkommen, unendlich vollkommen.

Nur für die menschliche Erfahrung gibt es eine Abwesenheit von Licht, weil die Menschen ihre Sinne zur Erfahrung der äusseren Welt einsetzen. Die Sinne sind Instrumente der Unwissenheit, der Unreinheit und Begrenztheit; sie sind dem Wechsel und dem Tod ausgesetzt.

Wahre Erfahrung bedient sich der endlosen Fähigkeiten des Lichts des göttlichen Bewusstseins. Wenn wir die Welt durch dieses erfahren, finden wir überall - hier und jetzt - das unbegrenzte, herrliche Licht der göttlichen Gegenwart, und diese ist die Freude selbst, ist Frieden, Vollkommenheit, Weisheit, Schönheit, Ewigkeit und Unendlichkeit. Keine Begrenzung, kein Problem, keinen Gegensatz gibt es da - nur das Spiel der Vollkommenheit.

Der Ursprung aller Dinge liegt im Transzendenten

Wo ist die Quelle der ganzen Schöpfung? - Sie ist in OM, dem unendlichen Bewusstsein, dem Licht der unendlichen Wirklichkeit.

OM ist die ureigenste Natur Gottes, das Herz Gottes, Gott selbst in seinem transzendenten und immanenten Aspekt. In der Tat durchdringt OM das ganze Universum.

Es gibt einen zugrundeliegenden göttlichen Laut, den schöpferischen Laut des schöpferischen Bewusstseins Gottes, der die ganze Schöpfung erhält. Das ist OM, das gleichzeitig einen transzendenten Aspekt hat.

Warum gibt es die Schöpfung? 

Niemand konnte je eine befriedigende Antwort auf die Frage geben, warum es eine Schöpfung gibt, warum wir überhaupt erschaffen wurden, warum wir ausserhalb von Gott geboren werden mussten, nur um wieder zu Gott zurückzukehren.

Das ist eine schwierige Frage und niemand hat sie je beantwortet, auch nicht die Mystiker.

Einige sagen, dass Gott sich aus der Fülle seiner unendlichen Freude heraus auf diese Weise ausdrückt. Andere sagen, dass die Schöpfung vom Standpunkt der nichtmanifestierten, unendlichen Wirklichkeit aus gesehen gar nicht existiert, dass sie nur eine Illusion sei. Antworten wie diese wurden gegeben. Aber eines ist sicher: Wir alle wissen, dass es eine Schöpfung gibt, dass wir uns in Begrenzungen befinden, dass wir zu Gott zurückkehren müssen, wenn wir frei von diesen Begrenzungen sein wollen, wenn wir wahres Glück und wahren Frieden haben wollen.

Da wir das Ziel und den Pfad der Evolution und Entfaltung kennen, lasst uns versuchen, den Weg abzukürzen! Lasst uns so schnell wie möglich Gott erfahren, um die Dinge direkt zu sehen, das heisst, sie so zu erfahren, wie sie wirklich sind.

 

Das Universum als
Widerspiegelung des Göttlichen

Heute ist man sich ziemlich einig darüber, und auf der physikalischen Seite der Wissenschaft fast ganz einig, dass der Wissensstrom auf eine nichtmechanische Wirklichkeit zufliesst; das Weltall sieht allmählich mehr wie ein grosser Gedanke aus. Der Geist erscheint im Reich der Materie nicht mehr als zufälliger Eindringling; wir beginnen zu ahnen, dass wir ihn eher als den Schöpfer und Beherrscher des Reiches der Materie begrüssen sollen ... Das neue Wissen zwingt uns, unsere flüchtigen ersten Eindrücke, dass wir in ein Weltall gestolpert seien, das sich entweder um Leben nicht kümmere oder dem Leben direkt feindlich sei, zu revidieren. Der alte Dualismus von Geist und Materie ... scheint zu verschwinden: nicht dadurch, dass die Materie irgendwie schattenhafter oder unkörperlicher wird als bisher, oder dass der Geist zu einer Funktion der Tätigkeit der Materie wird, sondern dadurch, dass körperliche Materie zu einer Schöpfung und Offenbarung des Geistes wird. Wir entdecken, dass das Weltall Spuren einer planenden und kontrollierenden Macht zeigt, die etwas Gemeinsames mit unserem eigenen individuellen Geist hat ... wir sind im Weltall nicht so sehr Fremdlinge oder Eindringlinge, wie wir zuerst dachten.

James Jeans: 'Der Weltraum und seine Rätsel'

Alles Manifestierte ist eine Widerspiegelung Gottes

Er erhält die ganze Schöpfung; Er löst sie auch wieder auf, indem Er sie in sich zurücknimmt. Er kann sie in einem Augenblick neu erstehen lassen, wenn es Ihm gefällt. Und nichts und niemand wird im eigentlichen Sinn je zerstört, denn alles wird wieder mit der göttlichen Existenz vereint, alles geht wieder ein ins göttliche Bewusstsein: das ist Schöpfungsgesetz. Es ist Gott, der als Universum erscheint!

Lassen wir uns nicht von den Erscheinungen täuschen, sondern erkennen wir die wahre Essenz, die eigentliche Substanz hinter jeder Erscheinung! Diese Substanz ist vom Wesen des unendlichen Lichts und Friedens, der unendlichen Kraft und Freude, der Schönheit und Gnade des Göttlichen, das als Welt und Mensch, als Laut und Farbe erscheint. So ist alles Formgewordene eine Manifestation des Göttlichen und darum göttlich.

Durch Unkenntnis wird diese Wahrheit ins Gegenteil verkehrt, und der Mensch glaubt, dass das Äussere das Ganze der Wirklichkeit sei. Er hypnotisiert sich selbst mit dieser Vorstellung und vergisst, dass über allem Bestehenden und jenseits desselben ein höheres Sein existiert.

Alles Phänomenale ist nur eine Teilerscheinung des Göttlichen.

Durch seine augenblickliche, unvollständige Wahrnehmung erscheint dem menschlichen Geist etwas, das er 'die Welt' nennt.

Im Licht der göttlichen Wahrheit jedoch existiert diese Welt nicht mehr, sondern allein das namenlose, formlose, herrliche göttliche Bewusstsein. Wir verstehen die Welt als eine Ausdrucksform des Göttlichen. Durch diese Welt und in dieser Welt muss der Mensch zur Gotterfahrung, zum bewussten Einssein mit dem Göttlichen gelangen. Wenn dieses Ziel erreicht ist, wird ein solchermassen Vollendeter einige dieser Schätze des Göttlichen der Welt zugute kommen lassen können.

Alle Geschöpfe sind der stoffgewordene Gedanke Gottes

Doch sind sie in Begrenzungen eingeengt, und diese werden noch durch die Persönlichkeit, die aus diesen Begrenzungen entstanden ist, verstärkt. Zum Bereich der Persönlichkeit gehören die seelische Struktur, das Unbewusste und das menschliche Gemüt. Der physische Körper des Menschen und sein Organismus sind so beschaffen, dass sie dem göttlichen Geist erlauben, sich durch sie zum Ausdruck zu bringen, so dass der Mensch imstande ist, diesen göttlichen Geist, der sein höheres Selbst ist, wahrzunehmen, zu erkennen und zu erfahren. Das ist es, was ihn über alle Kreatur hinaus erhebt. Einen physischen, menschlichen Körper zu haben, ist darum ein ganz besonderes Geschenk Gottes; es ist das erste grosse Geschenk. Vermittels des Körpers - durch rechten Gebrauch des Körpers - kann der Mensch die Vollkommenheit des Vaters im Himmel erlangen. Der Vater im Himmel bedeutet die Vollkommenheit des allgegenwärtigen Gottes. Lasst uns bedenken: überall ist Gott allein gegenwärtig. Die Welt ist von Gott erschaffen und ist auch der Schauplatz, wo Gott erlebt und erfahren werden kann. Sie ist eine Bühne des Daseins, auf der wir immerwährenden Frieden, Glück, Macht, Vollkommenheit, Erkenntnis, Weisheit und Schönheit erfahren können.

Die subtilste aller Welten ist das Göttliche selbst

Diese Welt Gottes erfüllt alles, indem sie die innerste Essenz, die wahre Substanz, der Wesenskern alles Bestehenden ist. Diese innerste Essenz in allem Sein ist so subtil, so überelektronisch, so sensitiv, so reich an Möglichkeiten im Sinne einer metaphysischen, formgestaltenden Kraft des Absoluten, dass sie als Grundsubstanz alles nährt, erhält und höchste Fähigkeiten daraus entwickelt. Wenn man dies weiss, ist im Hintergrund allen Erlebens ständig das Gefühl vorhanden, dass die gesamte Materie in der Schwingung der Gottgegenwart vibriert. Es bedarf schon eines Wissenschaftlers, um zu erkennen, dass alles aus Energie besteht, und es bedarf eines Wahrheitssehers und Gotterkennenden, um zu wissen, dass alles Gott in sich trägt.

Im Zustand höchster Weisheit und durch das Zuteilwerden der göttlichen Gnade erlebt der Mensch die äussere Welt als Göttlichkeit, als absolute Wirklichkeit, als Gefüge göttlichen Bewusstseins. Der Unterschied im Erleben der Welt, ob materiell oder göttlich, liegt in der inneren Sichtweise. Wenn diese vom Göttlichen durchdrungen, erhoben und vergeistigt ist, dann sehen wir eine andere Welt in dieser äusseren Welt; wir erkennen die wunderbare göttliche Allgegenwart auch im materiellen Universum.

Von der Gnade Gottes berührt zu werden, ist dasselbe, wie Gottesweisheit zu besitzen. Dann sind wir immerfort von einer seltenen inneren Freude erfüllt, von einem andauernden inneren Frieden, von innerem Licht und allumfassender Liebe; wir sind unablässig in einem Zustand des Schöpferischen, selbst wenn wir gar nicht tätig sind: denn es ist der göttliche Geist, der in uns wirkt und sich durch uns zum Ausdruck bringt.

Wenn Du einen solchen Zustand erreicht hast, fliessen aus Deinem Herzen unaufhörlich Segnungen hin zur ganzen Schöpfung; in allem erkennst Du die Gegenwart Gottes - im wehenden Wind, im Himmel über Dir, in allen Lebewesen; in allem, was ist, erscheint Dir die Allgegenwart des Allmächtigen. Dein Inneres bestätigt unaufhörlich die Existenz Gottes und Deine ganze Umgebung ebenso. Du lebst von Angesicht zu Angesicht mit dem Göttlichen und direkt unter den Augen Gottes; Du bist ein Segen für die ganze Schöpfung! Auch wenn Du zu niemandem sprechen, niemandem dienen solltest, so bleibst Du doch ein Segen für jedes Geschöpf. Schon Deine blosse Existenz ist eine unendliche Wohltat für alle Lebewesen, denn diese Existenz ist vom strahlenden Licht der Gottgegenwart erfüllt, von Gottes Weisheit und den schöpferischen Eigenschaften Gottes.

Du führst dann ein Leben voller Schönheit und Segen, das nicht nur herrlich und glückbringend für Dich selbst, sondern auch eine Wohltat für andere ist: für die Luft, die Du atmest, für den Raum, der Dich umgibt, für alle sichtbaren und unsichtbaren Geschöpfe, Dinge und Wesen um Dich herum - alle erfreuen sich der Gegenwart eines Vollendeten.

Du kannst das Deine dazu tun, um dieses Ziel zu erreichen, indem Du Dein Bewusstsein ständig in einem Zustand hoher Geistigkeit erhältst. Sei Dir immer bewusst, dass Gott bei Dir ist, dass Du niemals von Ihm getrennt bist, dass Er allsehend, allbarmherzig und allsegnend ist, dass Du in Ihm bist und Er in Dir, dass Deine einzige Pflicht darin besteht, Weisheit und Liebe zu üben und Gutes zu tun. Erweitere Dein Streben immer mehr, vertiefe Deinen Glauben, segne die Welt, sei ständig in einer positiven, auf Gott vertrauenden Haltung und spüre die allsehende Gottheit in Deinem Inneren und um Dich herum. Wenn Du diese geistigen Disziplinen mit Ausdauer in die Tat umsetzt, werden Deine Fähigkeiten durch die Gnade Gottes ins Unendliche wachsen.

Der gesamte Kosmos ist mit jedem
einzelnen im Universum eng verknüpft

Wenn Dir jemand auf die Zehen tritt, fühlst Du es sofort; und wenn jemand Deinen Kopf berührt, spürst Du es ebenfalls sogleich, denn der ganze Körper ist ein organisches Ganzes. Niemand kann auch nur einen Stein oder ein trockenes Blatt, ein Lebewesen oder eine Person oder irgend etwas in der Welt berühren, ohne dass der gesamte Kosmos das fühlt. Es ist nicht etwa Poesie, sondern eine Tatsache, dass die gesamte Natur sich insgeheim daran erfreut, wenn ein guter Mensch oder ein Gottliebender vorübergeht. Die ganze Natur ist ihm in Dankbarkeit verbunden, denn er entlässt in sie äusserst harmonische, wohltuende Kräfte des Einsseins mit der ganzen Schöpfung.

In der Mythologie kommt es vor, dass Menschen sagen: "Oh Baum, sei mein Zeuge!" Selbst die Materie, die Erde wird in der Mythologie als Zeuge angerufen. Das ist kein lyrischer Ausdruck, sondern eine exakte Tatsache. Denn es gibt in der unbelebten Natur auch eine allsehende Intelligenz, von der die Materie nichts weiss, ebenso wie es im Menschen eine allwissende göttliche Wirklichkeit gibt, der sich der Mensch selbst im allgemeinen nicht bewusst ist.

Sogar in den Mineralien und in den Pflanzen ist die unendliche göttliche Gegenwart mit ihrer ganzen Vollkommenheit, Allwissenheit und Allmacht vorhanden. Als innewohnender Zeuge und Beobachter erkennt und steuert sie alle Vorgänge in den Wesen und Dingen, im ganzen All. Auch Pflanzen und Mineralien haben eine elementare Seele. Im Mineral wächst und entwickelt sich diese Seele und nimmt in der Pflanze ein Gefühl an. Im Tier hat die Seele bereits Eigenschaften wie Liebe und Begierde, Hass, Habgier und Eifersucht entwickelt, bis dann im Menschen alle diese Eigenschaften samt Willenskraft und vielem mehr vertreten sind. Das Menschenreich ist die Krone der Schöpfung; darum ist das menschliche Leben von höchstem Wert und grösster Bedeutung.

Wodurch sind die einzelnen Entwicklungsstadien vom Mineral zur Pflanze, zum Tier, bis hin zum Menschen gekennzeichnet? Worin besteht der Unterschied zwischen den einzelnen Stufen?  

Der Unterschied ist einmal materieller Art; sodann bestehen innerhalb der ganzen Stufenfolge Unterschiede in den Ausdrucksformen des Lebens, den organischen, strukturellen und mentalen Eigenschaften, Unterschiede im Intelligenzgrad und in den Bewusstseinsstufen.

Der menschliche Organismus ist so beschaffen, dass er die vollste Entfaltung des latent in ihm angelegten göttlichen Bewusstseins und die vielseitigsten Ausdrucksformen des Lebens ermöglicht, in dem Entdeckung, Improvisation, tiefe Einsicht und Vorstellungskraft zur Entfaltung kommen können.

Das wichtigste und ausschlaggebendste Merkmal im menschlichen Individuum aber ist die ihm innewohnende Fähigkeit zum Ausdruck von Liebe, Schönheit, Güte sowie das Streben nach Erkenntnis des Wahren und der Erfahrung des unendlichen Gottes.

 

Alle äusserlichen Ereignisse sind gedanklicher Natur

Alle äusserlichen Ereignisse sind gedanklicher Natur. Ohne den Geist ist keine Erfahrung möglich. Und der Erfahrende ist wichtiger als das Erfahrungsfeld. Der erfahrene Bereich ist nichts anderes als eine Konkretisierung der Atome im Erfahrenden zu verschiedenen Abstufungen oder Graden von Wirklichkeit und Materie. Was im Erfahrenden geschieht, wird im gesamten Erfahrungsbereich reflektiert. Da dies so ist, kann man mit Recht sagen, dass alles, was in Deinem Herzen geschieht, überall von Dir angetroffen wird.

 

Gott ist die höchste Intelligenz

Gleich dem Juwel pocht das Unsterbliche nicht auf seine unzählbaren Jahre, nur auf seines Augenblickes Funkeln.

Rabindranath Tagore

 
Die höchste Intelligenz in uns ist Gott: ein Bewusstsein, eine Energie, ein unendliches Meer von Energie, in dem alle Materie sich zur Form verdichtet, sich zu Welten formt; ein Bewusstsein, das Leben erschafft, Wälder und Lebewesen und sich durch die Intelligenz dieser Lebewesen und die Schönheit der Natur ausdrückt; ein Bewusstsein, das alle Universen erschafft, erhält und wieder in sich zurücknimmt.

Was ist der Ursprung des Lebens? Was ist das Leben des Lebens? Was ist der Geist des Geistes? Was ist das Bewusstsein des Bewusstseins? Was ist die Schönheit der Schönheit? - Es ist Gott. Der Ursprung des Lebens ist eine fundamentale Quelle, die Gott ist: eine unbegrenzte Kraft, keine begrenzte! Wäre diese Kraft begrenzt, hätte sie höchstens einige Menschen zustande gebracht, aber wie wir sehen, hat sie die ganze Menschheit erschaffen. Und nicht nur auf dieser Welt wirkt sie: sie hat zahllose Lebewesen in jenseitigen Welten, zu denen wir keinen Zugang haben, erschaffen.

Die Wissenschaftler strengen sich sehr an, um herauszufinden, was auf dem Mars oder dem Mond vorsichgeht. Aber all diese Planeten, Sonnen und Galaxien machen nicht die ganze Schöpfung aus. Unzählige Sterne und Millionen von Welten und Universen gibt es. Wer ist dort anwesend, wer hat sie erschaffen, wer erhält sie alle? - Eine unendliche Macht, eine unendliche Energie - Gott oder das unendlich

 

Bewusstsein enthält
in sich alle Wunder

Bewusstsein enthält in sich alle Wunder, unvorstellbare Wunder, alle Schönheit, allen Reichtum. Göttliches Bewusstsein ist Licht. Licht kann alles hervorbringen. Das ganze Universum ist eine kleine Schöpfung des göttlichen Bewusstseins. Jede vorstellbare Erfüllung, Weisheit, Erkenntnis, Technik, Wissenschaft, Freude ist in diesem Bewusstsein, das Schöpfer aller Dinge ist, enthalten.

Wenn Du 'OM Rudraya namah OM' sagst, leuchtet plötzlich das Feuer des göttlichen Bewusstseins vor Dir auf und verbrennt alle von der Dunkelheit der Unwissenheit verursachten menschlichen Begrenzungen. Das unendliche Bewusstsein ist das Feuer, das jedes Hindernis, jede Begrenzung, jede Einschränkung der Freude, des Friedens und der Vollkommenheit verbrennt.

Jede Wand, die den Zugang zur Erfahrung der unbegrenzten Freude versperrt, wird von Rudra zerstört.

 

Das Herz der Wissenschaften

Das tiefste und erhabenste Gefühl, dessen wir fähig sind, ist das Erlebnis des Mystischen. Aus ihm keimt alle wahre Wissenschaft.

Wem dieses Gefühl fremd ist, wer sich nicht mehr wundern und in Ehrfurcht verlieren kann, der ist bereits tot. Das Wissen darum, dass das Unerforschliche wirklich existiert und dass es sich als höchste Wahrheit und strahlende Schönheit offenbart, wovon wir nur eine dumpfe Ahnung haben können - dieses Wissen und diese Ahnung sind der Kern aller wahren Religiosität. In diesem Sinne, und in diesem allein, zähle ich mich zu den echt religiösen Menschen.

Albert Einstein

Die Wahrheit ist das Herz aller Wissenschaften,

denn die Wahrheit ist die Tatsache der Tatsachen. Die Wissenschaft befasst sich mit Tatsachen, mit Wirklichkeiten. Alle Wirklichkeiten haben ihren Ursprung in der Wahrheit. Keine Wirklichkeit kann ohne die Unterstützung der Wahrheit bestehen. Alle Phänomene gründen sich auf die letzte Wahrheit, nichts kann ohne die letzte Wahrheit existieren.

Das letzte Ziel der Wissenschaft ist die Wirklichkeit

Unglücklicherweise hat die Wissenschaft in dieser Hinsicht in den letzten fünftausend Jahren keinen Fortschritt erzielt. Die Wissenschaft hat einen spektakulären Erfolg, einen wirklich dramatischen und fast unvorstellbaren Fortschritt und Durchbruch im Bereich der Phänomene erzielt, in der Welt der Erscheinungen, in der flüchtigen Welt von Zeit, Raum und Materie, aber sie hat keinen Fortschritt erzielt, was die wirkliche Wissenschaft betrifft, was die Erkenntnis der Wirklichkeit betrifft, was den Ursprung des Lebens betrifft, was die Seele des Menschen betrifft, was das grundlegende Bewusstsein im Menschen als solches betrifft, was das höchste schöpferische Prinzip im Universum angeht.

Ich hege keine Illusionen bezüglich der Wissenschaftler

Wissenschaftler sind für mich Kinder, die plappern. Ihre Tricks beeindrucken mich nicht. Interstellare Raumflüge und dergleichen machen keinen Eindruck auf mich, denn es sind blosse Phänomene in einer sich stets wandelnden Welt von Zeit und Raum, in einer Welt der Illusionen und Täuschungen. Es handelt sich nicht um Erkennen der Wahrheit und Wirklichkeit, Wissen von der Liebe und Schönheit, vom Sonnenschein, der die Seele ist. Nur durch die Gnade Gottes können wir Erfolg auf diesem Gebiet haben.

Der Mensch ist eine Manifestation Gottes

Ich spreche hier eine zentrale Wahrheit aus: Wir sind Manifestationen Gottes. Die wichtigste Tatsache ist: Wir befinden uns vierundzwanzig Stunden im strahlenden Licht und in der Gnade Gottes. Seine allwissende Intelligenz, seine allsehenden Augen beobachten uns immer, Tag und Nacht. Er ist das sehende Prinzip in unseren Augen. Er ist das Bewusstsein unseres Bewusstseins. Er beobachtet uns, indem Er das Auge unseres Auges ist. Er weiss alles über uns, da Er die Intelligenz unserer Intelligenz ist. Unsere Liebe hätte keine Grundlage, keine Substanz, wenn Gott nicht in uns wäre. Je schöner, je ausdauernder, je edler, je selbstloser, je erhebender unsere Liebe ist, desto mehr ist sie eine Eigenschaft Gottes. Sie ist nicht länger unsere Eigenschaft. Und keine Wissenschaft kann Liebe erzeugen.

Menschliche Emotionen können von der Wissenschaft manipuliert werden, aber das ist nicht gleichbedeutend mit der Erzeugung der fundamentalen Emotion der Liebe  

Liebe ist identisch mit Gott. Liebe ist das Antlitz, die Substanz Gottes. Liebe ist das elementare Prinzip in der Schöpfung. Wir sind aus Liebe geboren, wir leben in der Liebe, unser Ziel ist unendliche Liebe.

Der Schöpfer steht unendlich höher als alles Erschaffene

Jeder Mensch strebt nach dem einen oder anderen innerhalb der Schöpfung, doch jener ist der grösste Mensch, der nach dem Schöpfer selbst strebt.

Nach dem Schöpfer zu streben, Ihn bewusst in unseren Herzen wohnen zu lassen, Ihn unter allen Umständen bei uns sein zu lassen, das ist der grösste Segen, das ist die höchste Erfüllung des Lebens; denn das bedeutet, etwas zu haben, das wir von nichts innerhalb der Schöpfung jemals erhalten können.

Alles in der Schöpfung, so wertvoll und kostbar es auch sein mag, ist unendlich weniger als der Schöpfer. Nach dem zu streben, was in der Schöpfung ist, heisst, nach etwas Vergänglichem zu streben, nach etwas, was uns bald wieder entgleiten wird.

Das Leben im physischen Körper ist zeitlich begrenzt, und alles, was wir innerhalb eines solchen Lebens erstreben, ebenso.

Alles Vergängliche, so angenehm und vielversprechend es auch sein mag, wird uns einmal im Stich lassen. Auch wenn wir alles hätten, was die Schöpfung uns bieten kann, wir würden immer noch Mangel leiden, wir wären immer noch unzufrieden und ruhelos. Darum zwingt uns die Weisheit, unser suchendes und ernsthaftes Herz, unser zentrales Interesse auf den Schöpfer zu richten.

 

Niemand kann sagen, wie oft die Welt schon entstanden und wieder verschwunden ist

Kein Wissenschaftler kann sich das je vorstellen, auch nicht das grösste Genie. Es ist kindisch zu sagen, dass unser jetziges Universum das erste sei, das jemals existierte. Was war, bevor dieses Universum entstand? - Vielleicht ein anderes Universum. Und vor diesem wieder ein anderes und so weiter, ad infinitum. Es gibt eine symbolische Repräsentation der Zeit und des Zeitlosen im Hinduismus: Kali, die Gottheit der Zeitlosigkeit, trägt um ihren Hals eine Kette aus Totenköpfen, welche die Ewigkeit der Zeit symbolisiert; und jeder Totenschädel darin ist ein Universum. Wie Gedanken in uns aufsteigen und wieder verschwinden, wie Träume kommen und gehen, so erheben sich zahllose Gedanken und Träume aus der unendlichen Intelligenz des Göttlichen und gehen wieder darin unter. Solche zeitgeformten Universen sind zahllos, und die Totenköpfe um Kalis Hals verkünden: Unzählige Welten sind bereits vergangen.

Woher kamen sie und wohin verschwanden sie wieder? Wer trägt sie? - Es ist die zeitlose Wirklichkeit, auch Kali genannt. Jenes Wesen, das zeitlos ist, trägt alle Universen. Unser Universum ist eines der unzähligen Universen, die schon entstanden und wieder vergangen sind, und es wird zahllose Universen in der Zukunft geben.

Wer ist gross? - Dieses schöne Universum oder jener, der es erschaffen hat? 

Dieses Universum, das als eine vorübergehende Struktur entstanden ist, wird bald wieder verschwinden, auch wenn dieses 'bald' Milliarden von Jahren bedeutet.

Sicher ist der Schöpfer grösser als die Universen. Wenn Du wahre Freiheit, wahren Frieden, wahre Lebensfreude und ewiges Leben willst, musst Du Dich an den Schöpfer wenden, das höchste Prinzip in Dir, das höchste Prinzip in der Schöpfung und das alles Erschaffene transzendierende Prinzip.

 

Es gibt unzählig viele Welten

Die Natur umfasst nicht nur den Teil, den wir sehen, den wir verstehen können. Es gibt vielerlei Möglichkeiten, wie wir das Universum betrachten und was wir über es wissen können. Dieses Wissen muss nicht notwendigerweise durch die physischen Sinne oder naturwissenschaftliche Methoden erworben werden, es kann auch direkt durch die Fähigkeiten des Bewusstseins, durch die Seele erlangt werden.

Wir sollten nicht so eingebildet und unwissend sein und denken, dass unsere Erde die ganze Schöpfung ausmacht, dass jenseits davon nichts mehr existiert. Es gibt Millionen und Trillionen von Universen, in denen Leute wie wir wohnen, diskutieren, denken und schreiben, essen und Kaffee trinken - da draussen, in anderen Welten. Es sind völlig unterschiedliche Welten; sie haben vielleicht ähnliche Formen und all das, aber die konstituierenden Substanzen sind verschieden, die Wesen in diesen Welten haben andere Probleme und Freuden.

In gleicher Weise gibt es auch Welten von Göttern. Sie haben ihre eigene Sprache. Sie besitzen leuchtende Körper, haben am Wesen Gottes teil und ihre Sprache muss gut, wunderbar, schön, freudig und harmonisch sein. Die grossen Weisen haben Kontakt und sprechen mit ihnen.

Es gibt eine Welt der Götter und Göttinnen, hier und jetzt! Das ganze Königreich Gottes ist hier zugegen. Es gibt eine okkulte Welt, eine psychologische Welt, eine emotionale Welt, eine materielle Welt von Raum und Zeit. All diese Welten existieren hier und jetzt. Wir sind nur nicht sensitiv genug, um sie wahrzunehmen. Wir sehen die Gedanken in den Köpfen der Menschen und die Gefühle in ihren Herzen nicht.

Gott ist überall, aber wir sehen Ihn nicht. Es ist endlose Energie in allem enthalten, was wir berühren, aber wir bemerken es nicht. Unser Radiogerät ist sensitiver als wir, denn es lässt sich auf jeden Sender einstellen und kann sein Programm für uns hörbar machen. Das gleiche gilt für unseren Fernsehapparat. Die Bilder die er empfangen und wiedergeben kann, gehen durch unseren Körper und unseren Kopf, aber wir hören und sehen nichts davon. Gott hat uns nicht mit einer dergestalt stumpfen Wahrnehmungsfähigkeit erschaffen. Gott hat uns mit seiner eigenen unendlichen Wahrnehmungsfähigkeit ausgestattet. Nicht der Radioapparat, nicht der Fernsehapparat ist gesegnet; wir sind gesegnet, denn wir sind mit der Intelligenz Gottes begabt. Wir sind all diesen Apparaten absolut und unendlich überlegen. Wir sind grösser als alles in der Schöpfung, weil nichts in der Schöpfung eins mit Gott, dem Schöpfer werden kann, ausser wir als Menschen. Gott hat unser Leben mit unendlichem Wert und grenzenloser Würde ausgestattet.

 

 

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