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ZWEIMONATLICH

Jahr 39

OFFIZIELLES ORGAN DES
DIVINE LIGHT ZENTRUMS
8400 WINTERTHUR SCHWEIZ


Aktuelle Ausgabe

November/Dezember 2004

 

INHALT

Swami Omkarananda:

Das Leben - ein metaphysisches Problem

Liebe und Verehrung

Die Macht der Gedanken und Gefühle - das goldene Herz

Der Mensch ist Ausdruck des Höchsten Geistes

Der Wert eines spirituellen Lebens

 

Die Liebe, die dir weltliche Menschen geben, versagt. Aber die Liebe, die dir ein wahrer geistiger Mensch gibt, bleibt bei dir für alle Ewigkeit. Sie ist immer da.

Ein geistig Strebender entfaltet sein universales Bewusstsein, er wird eins mit der Seele der ganzen Natur. Die ganze Natur liebt ihn. Die Bäume lieben ihn, die Erde liebt ihn, die Steine lieben ihn, das Wasser liebt ihn, das Feuer liebt ihn, alle Engel lieben ihn, der Feuergott liebt ihn, der Wassergott liebt ihn, die Luft liebt ihn, auch wenn sein Körper in verschmutzter Luft lebt. Der Raum liebt ihn. Er wird der Geliebte der ganzen Schöpfung, der Geliebte aller Götter und Göttinnen. Er geht die Wege der Weisheit, der Vernunft, der Intelligenz, der Unterscheidungskraft, der Erleuchtung, des höheren Bewusstseins.

 
Der Mensch, der in der Idee: "Ich bin der Körper" aufgeht, ist der größte Sünder, und er ist ein 'Selbst'Mörder.

Die Erfahrung: "Ich bin das Selbst" ist die höchste Tugend.

Schon eine kurz aufblitzende Erfahrung des Selbst genügt, um alles angesammelte Karma aufzulösen.

Diese Erfahrung wirkt wie die Sonne, vor der die Dunkelheit nicht bestehen kann. Wenn man beständig in dieser Meditation: "Ich bin das Selbst" verweilt, wie könnte dann selbst die schlimmste Sünde diesen Zustand überdauern?

Sri Ramana Maharshi

 

In letzter Analyse ist das Problem des Lebens
ein metaphysisches Problem.

Wenn nicht alle anderen Probleme im Zusammenhang und Licht dieses zentralen Problems gesehen werden, kann es keine wahre Lösung für die Probleme der menschlichen Existenz auf Erden geben.

Für das Problem des Universums ist die Lösung letztlich metaphysischer Natur. Was die Frage der Existenz Gottes angeht, können wir keine wahre Auffassung, kein wahres Wissen haben, außer unsere Auffassung und unser Wissen wären vorwiegend metaphysischer Natur.

In diesem Zusammenhang dürfen wir nicht vergessen, sondern sollten wohl verstehen, dass das menschliche Individuum im Wesentlichen ein metaphysisches Wesen ist. Der Schlüssel zu des Menschen essentiellem Wesen liegt in der den Menschen betreffenden metaphysischen Erkenntnis.

Die Welt hat beständig versucht, vieles zu verändern und eine Art Paradies auf dieser Erde aufzubauen. Die großen Kulturen, Zivilisationen und Nationen der Vergangenheit und Gegenwart haben stets hart daran gearbeitet, ein irdisches Paradies zu errichten. In der griechischen und römischen Epoche hatte die Menschheit eine hohe Fertigkeit auf dem Gebiet der Kunst und des höheren Wissens erlangt. Seither, bis zum heutigen Tag, hat die Menschheit alle erdenklichen sozialen, moralischen, ökonomischen, politischen und intellektuellen Reformen eingeführt, ohne dass das Herz der Menschheit je das Paradies gefunden hätte, nach dem es immer gesucht hatte.

Heute stehen wir vor einer gewaltigen wissenschaftlichen und technologischen Revolution, die alle Lebensbereiche dominiert. Wenn wir in die Schaufenster schauen, besonders nachts, wenn es dunkel ist und diese hell erleuchtet sind, könnten wir manchmal schon den Eindruck haben, dass wir in einer Art Paradies leben. Aber das ist eine Illusion!

Das Auge berichtet uns von einem irdischen Paradies, aber es gibt kein Paradies in den Herzen, und das Gemüt ist angefüllt mit Problemen, Sorgen und Ängsten. Die Seele selbst ist nicht entwickelt, es existiert kein innerer Sinn, es gibt keine inneren Werte und Ressourcen. 

Die Menschheit wird auch weiterhin in ihrem Versuch versagen, ein irdisches Paradies zu schaffen, wenn sie nicht intelligenter und vernünftiger wird, sich nicht stärker von einem Geist des Forschens erfüllen lässt und das Leben nicht von der richtigen Perspektive aus betrachtet, sondern den Menschen weiterhin einer nur sozialen, ökonomischen und psychologischen Analyse unterzieht.

Die Menschheit sollte das Individuum nicht nur vom Standpunkt des menschlichsozialen Lebens aus betrachten oder seine Existenz und Ausdrucksformen allein psychologisch deuten, sondern es besonders auch vom Standpunkt der metaphysischen Realität und des metaphysischen Prinzips aus unter die Lupe nehmen.

Es gibt etwas im Menschen, das beständig ist, das unvergänglich ist, das unveränderlich ist, das unzerstörbar ist und welches das wirklich erhaltende Element seines ganzen inneren und äußeren Wesens, seines ganzen inneren und äußeren Aufbaus ist.

Die Theologie und die Heiligen Schriften nennen dieses Prinzip den Atem Gottes oder das Königreich des Himmels. Intellektuell, vernunftmäßig gesehen, vom Standpunkt einer hoch entwickelten Vernunft, eines hoch entwickelten Geistes ist dieses Königreich des Himmels nichts anderes als die absolute Wahrheit oder Wirklichkeit - das unendliche Bewusstsein.

Wenn wir die Fehler des Lebens korrigieren und die menschliche Existenz aus all ihren das tägliche Leben tyrannisierenden Begrenzungen herausheben und dem menschlichen Individuum wahren Frieden, wahre Freude, wahre Kraft und ein wirkliches Paradies geben wollen, dann müssen wir die Aufmerksamkeit des menschlichen Individuums auf das metaphysische Prinzip lenken, das in seiner inneren Konstitution verankert ist.

Wie können wir ein kleines Paradies für einen Menschen erschaffen, der sich in äußerster Armut abquält, für einen Menschen, der hart arbeiten muss, nur um etwas Holz aus dem Wald zu holen, ein Feuer anzuzünden, um sich zu wärmen, der nach Früchten an Bäumen und Pflanzen sucht, um sich zu ernähren? - Das Einzige, was wir für ihn tun können, ist, ihn an die Millionen zu erinnern, die sein Großvater für ihn hinterlegt hat. Es gilt, in ihm das Wissen um die Tatsache zu erwecken, dass er viel Geld auf der Bank hat und ein reicher Mann ist - und innerhalb von Stunden ändert sich sein Leben völlig.

Genau so steht es mit dem Menschen. Der Mensch arbeitet hart, um sein tägliches Brot zu verdienen, sich Wissen und Fertigkeiten anzueignen, um sein Leben auf dieser Erde einigermaßen gestalten zu können; er arbeitet ruhelos, um für sich selbst ein kleines Paradies zu schaffen. Rastlos sucht er nach Vergnügen und findet doch nie wahren Frieden, wahres Glück oder wahre Kraft.

Der einzige Weg, um den Menschen zurück zur endlosen Welt des Friedens, des Glücks, der Kraft, Schönheit und Vollkommenheit zu bringen, ist, seine Aufmerksamkeit auf den endlosen Reichtum Gottes zu lenken, des Vaters im Himmel. Dieser endlose Schatz und Reichtum ist das metaphysische Prinzip im Menschen.

Es ist Gott im Menschen, was das Wichtigste am menschlichen Individuum ist, und es ist Gott, der das menschliche Individuum von innen heraus erhält.

Nicht das Gemüt, nicht das Herz, nicht der physische Atem, sondern das, was man das Leben des Lebens oder die Seele der Seele nennt, ist es, was das menschliche Individuum trägt und erhält. Und was ist das? - Es ist Gott, das letzte metaphysische Prinzip, die Wahrheit, Wirklichkeit oder das Absolute genannt. Das ist unsere Stärke, das ist unser Fundament - dieser Gott ist das Sein des Seins. Ohne Ihn können wir überhaupt kein Leben und keine Erfahrung haben, ohne Ihn können wir nicht denken, nicht fühlen, nichts wissen, nichts tun.

Er ist die Grundlage von allem.

Irgendwie müssen wir versuchen, eine tiefere Erkenntnis dieses metaphysischen Prinzips in uns zu gewinnen.

Die Probleme des Körpers können mit Hilfe des Gemüts gelöst werden, die Probleme des Gemüts können nur im Licht eines höheren Bewusstseins gelöst werden, und die Probleme eines höheren Bewusstseins können nur mit Hilfe des höchsten Bewusstseins, das Gott ist, gelöst werden.

Das Höhere ist die Lösung für das Niedrigere, und das Höchste ist die Lösung für alles. Wenn du weiterhin den Körper spüren willst, ihn stark und gesund erhalten willst, wird das nicht dazu beitragen, sein Leben über die ihm zugemessene Zeit hinaus zu verlängern.

Wenn du dein Gemüt endlos mit Informationen fütterst, heißt das nicht, dass es dadurch allwissend oder fähig werden wird, die Probleme des Lebens zu lösen.

Es gibt etwas Größeres als Körper und Gemüt, etwas Größeres sogar als die Seele im Menschen, und das ist die metaphysische Wirklichkeit.

Theologisch, vom Standpunkt der Religion aus gesehen, nennt man diese Wirklichkeit Gott, und die geistige Erkenntnis weiß, dass es Gott ist.

Die göttliche Erkenntnis bezeichnet diese Wirklichkeit als Wahrheit. Es ist eine allerhaltende und wunderbare Wahrheit. Es ist das Bewusstsein, welches ein Königreich in jedem Punkt seiner Existenz ist. Wenn wir das haben, wird unser Leben so wunderbar erleuchtet, dass das Licht von zehntausend Sonnen nicht ausreicht, um die strahlende Helligkeit in uns zu beschreiben.

Diese Wahrheit ist das Licht der Lichter, das Licht aller außerordentlichen geistigen und transzendenten Lichter. 

Es ist ein allschöpferisches Licht, das göttliche Licht, das großartige, unbeschreibliche Königreich des Himmels. Eine Erkenntnis desselben kann unser Leben von seinen meisten Problemen befreien, und die Erfahrung dieses Lichts kann den Menschen zu einer Persönlichkeit des ewigen Lebens machen.

Die Bedeutung unseres alltäglichen Lebens hier auf Erden besteht darin, dass wir nach dieser Wirklichkeit, die Gott ist, suchen und versuchen sie zu erfahren.

Warum ist ein großer Philosoph glücklicher als ein gewöhnlicher Mensch? - Weil er ein wenig Wissen hat, ein intellektuelles Wissen über die Wahrheit oder Gott.

Warum ist ein großer Weiser von Freude und unbeschreiblichem Glück erfüllt? - Aufgrund seiner inneren Identität mit der Wahrheit, seiner subjektiven Gemeinschaft mit dieser großartigen Wahrheit, dem göttlichen Licht.

Warum ist ein großes Genie so glücklich und von Frieden erfüllt und wird so sehr vom Herzen der Menschheit verehrt? - Weil durch seine Intelligenz etwas vom Licht der höchsten metaphysischen Wahrheit seinen Ausdruck findet.

Angenommen, du hast die Erkenntnis dieser Wirklichkeit, du unterhältst ein beständiges Gefühl der Gottgegenwart in deinem Herzen, du denkst immer nur an die Gegenwart des allsehenden, alldurchdringenden, allliebenden Gottes; wenn das so wäre, könnte man dich als einen Heiligen bezeichnen und du würdest über allen Problemen und Versuchungen stehen. Dein Glück, dein Friede und deine innere Stärke wären unabhängig von der Welt und ohne Ende.

Das ist Leben, wirkliches Leben. Wenn du dieses Leben hast, bist du Meister von allem, unabhängig von der Beschaffenheit deiner äußeren Umstände. Dann bist du furchtlos, gesegnet und in jeder Hinsicht reich.

Denken wir stets daran, dass wir einen Irrtum begehen, wenn wir bei der Betrachtung der Welt nur deren physischen Aspekt sehen, den uns unsere leiblichen Augen zeigen. 

Unsere Augen sollten von einer höheren Intelligenz erleuchtet sein, die metaphysisch auf die Welt blickt. Wenn wir uns selbst wahrnehmen, müssen wir verstehen, dass unser eigentliches Wesen nicht physisch, nicht sozial, nicht psychologisch ist, sondern metaphysisch. Denn was sind wir zuallererst - im Grunde genommen, unserem Wesen nach? - Der Atem Gottes, das Königreich des Himmels, die Wahrheit, das göttliche Licht, das unendliche Bewusstsein - das sind wir wirklich und ewig!

Wenn das so ist, dann überflute das äußere Leben mit den Schätzen dieser Wahrheit. Dann wird das Leben ein wirkliches Paradies.

Was ist in diesem Königreich des Himmels? Was ist in diesem Atem Gottes? Was ist in diesem göttlichen Licht, in dieser Wahrheit? - Es ist alles darin: unendliche Schönheit, unendliches Licht, unendliches schöpferisches Bewusstsein. Eine Unendlichkeit an Frieden, Kraft, Macht und Wissen sind darin. Alles, was man braucht, um Millionen Universen wie unseres zu erschaffen, ist darin. Alles ist darin: Es ist Gott, es ist allwissend, es ist unendliche Liebe.

Und Liebe ist ein Königreich in sich selbst. Sie trägt alles in sich: Friede und Glück, Weisheit und Kraft, Geduld und Freude. Wenn wir diese Wahrheit nicht berühren und ihre Schätze im täglichen Leben nicht manifest machen, können wir niemals wirklich von Frieden und Glück erfüllt sein.

Da nützt es uns dann auch nichts, wenn wir sonst alles haben, was die Welt uns bieten kann. Wir mögen einen hohen sozialen Status haben, akademisch gebildet sein, von den Menschen geachtet und steinreich sein - es kommt nicht darauf an.

 

Wir können aus unserem Leben kein wirkliches Paradies machen, wenn wir nicht die Eigenschaften und Schätze der Wahrheit in uns selbst entfalten und in unserem Leben wirksam werden lassen. 

Darum lasst uns wenigstens versuchen, etwas von der in uns schlummernden Liebe, der Schönheit, des Glücks und der Kraft Gottes im täglichen Leben zum Ausdruck zu bringen. Welches auch immer deine körperlichen oder psychologischen Begrenzungen sein mögen - das metaphysische Prinzip in dir ist davon nicht betroffen. Befreie dich deshalb äußerlich, gedanklich, moralisch von diesen Begrenzungen, und zwar mit Hilfe der Schätze und Mächte des Königreichs in dir. Lasst uns Lichter Gottes hier auf Erden sein und immer Frieden, Freude, Weisheit, Liebe und Schönheit ausdrücken!

Lasst uns immer in einem Bewusstsein ruhen, das weiß, dass es jederzeit und überall von der Gnade Gottes beschützt wird und sich ständig der großen Wahrheit bewusst ist, dass uns in jeder Not, zu jeder Zeit alles, was nötig ist, von Gott, der in uns und um uns herum gegenwärtig ist, zur Verfügung gestellt wird.

 

Das Mantra enthält das Wort Namah. Dieses Wort weist auf einen Zustand hin, in dem das Gemüt sich nicht mehr als getrennt vom Selbst manifestiert. Wenn dieser Zustand erreicht ist, hört das Wiederholen des Mantras auf; denn der Handelnde verschwindet und mit ihm die Handlung selbst. Das ewige Wesen allein bleibt übrig.

Japa sollte solange gemacht werden, bis dieser Zustand erreicht ist. Es gibt kein Entrinnen vor dem Selbst. Der Handelnde wird automatisch in das Selbst hineingezogen. Wenn das einmal geschehen ist, kann der Mensch nichts anderes mehr tun, als untergetaucht im Selbst zu verbleiben.

Sri Ramana Maharshi

Was man gewöhnlich als unbelebte Natur bezeichnet, ist genauso vom Licht der göttlichen Intelligenz beseelt wie die belebte Natur. Die Wissenschaft kommt immer mehr hinter diese Tatsache.

Alles kann auf Licht reduziert werden. Licht ist überall, auch wenn du es nicht sehen kannst. Die Blinden sehen kein Licht, auch wenn die Sonne scheint. Für sie gibt es kein Licht, obwohl Licht doch eine Erfahrungstatsache für andere ist. Nachts siehst du fast nichts, aber es gibt Tiere, die nachts gut sehen. Licht ist immer da. Unter gewissen Bedingungen siehst du nichts, deine Sehkraft ist verschiedenen schweren Begrenzungen unterworfen. Du kannst nicht, wie Röntgenstrahlen es können, die Knochen in deinem Körper sehen. Die Gedanken anderer Menschen siehst du auch nicht, aber es gibt Menschen, die Gedanken sehen und sie beschreiben oder sogar auf ein Blatt Papier zeichnen können. Es gibt alle möglichen Wahrnehmungen, und Gott ist überall als grenzenloses Licht gegenwärtig.

Du siehst Ihn nicht, und doch gibt es Augen, die Ihn sehen. Der Geist, den du nicht siehst, kann von anderen gesehen werden.

Wir leben in einer Welt des Lichts - eines Lichts aller Abstufungen und Schattierungen, und diese Abstufungen sind nicht im Licht selbst, sondern in den erfahrenden Individuen 

Je größer die innere Sensibilität dem überall anwesenden göttlichen Licht gegenüber ist, desto größer ist die Zahl der Wahrnehmungen, die dir offen stehen.

Was der Offenbarungskraft sichtbar ist, kann die Vernunft des Menschen nicht sehen. Was intuitiv wahrgenommen werden kann, ist dem menschlichen Instinkt verschlossen.

Und einige Tiere nehmen mit gewissen Instinkten mehr wahr als der Mensch.

Der ganze Raum ist mit einem allsehenden Licht, einer allhörenden, allschöpferischen Intelligenz erfüllt, und diese ist auch hier - in deinen eigenen Knochen. Selbst innerhalb deiner eigenen Person gibt es Welten über Welten, und dein Herz ist ein Universum in sich selbst.

Millionen von Geschöpfen wohnen in dir

Du bist eine Person, die aus Millionen Personen besteht. Alle Arten von zahllosen Keimen sind in dir, die alle ihr eigenes Leben haben. Du bist ein Mensch mit Millionen Menschen in sich selbst.

Es gibt alle möglichen Wunder schon nur in einem Stück Zellgewebe an deiner Hand. Jeder Tropfen Blut trägt in sich das ganze Universum, hat Beziehungen selbst zu den Sternen und ist den Einflüssen der Planeten ausgesetzt.

Und du bist selbst wieder nur eine kleine Zelle unter den unzähligen Zellen im Universum. Das ganze Universum ist seinerseits eine Persönlichkeit, eine Person, die zahllose Personen enthält. Überall ist jene erstaunliche Intelligenz anwesend, die eine ist, sich aber als viele darstellt.

Es gibt Wunder innerhalb von Wundern.
Du lebst in einer Welt der Wunder

Es spielt keine Rolle, wie blind du diesen Wundern gegenüber bist und wie groß deine Unwissenheit sie betreffend ist. Du lebst ja in diesen Wundern, du lebst in diesem Licht - alle leben in dir und du lebst in allen.

Was für Gott gilt, gilt auch für dich; denn du bist ein Teil des Göttlichen. Der Geist Gottes ist in dir - du bist der Geist Gottes, wie auch die Blume der Geist Gottes ist, der Diamant oder die Pflanze.

Es ist der Geist Gottes, der dich ausmacht.

Und überall gibt es Wunder. Du kannst deine Augen schließen und zum Beispiel New York von hier aus sehen. Du kannst deine Augen schließen und das zukünftige Leben eines Kindes sehen, das noch nicht einmal geboren ist. Du kannst deine Augen schließen und das Leben der Tiere in der Tiefsee beobachten. Du kannst deine Augen schließen und alles sehen, was die nächsten Jahre im Fernsehen gezeigt werden wird. Alle Wunder können wahrgenommen werden. Und das Wunder der Wunder - der Geist Gottes, das Bildnis Gottes - ist nämlich in dir!

Eine der Eigenschaften dieses Geistes Gottes ist Allwissenheit. Der Geist Gottes durchdringt alles; Er ist hier, dort und überall zur gleichen Zeit - so wie der Raum überall gleichzeitig ist. Aber der Geist Gottes ist mehr als der Raum, denn er ist weiter als der Raum - und dieser Geist Gottes ist in dir! Alle Wunder haben in diesem Geist Gottes in dir ihren Ursprung und Mittelpunkt, und diese Wunder sind überall. Jeder Punkt des Raumes enthält den Geist Gottes; überall kannst du das Königreich des Himmels erspüren und erfahren; überall kannst du himmlische Musik hören; überall kannst du die ganze Vergangenheit und Zukunft des Universums lesen.

Alles ist da, und was hier ist, ist überall.

Hinter dir stehen all die Götter, hinter dir steht die ganze Menschheit, hinter dir steht die ganze Schöpfung. Das ist ein Wunder, aber es ist auch eine Tatsache.

Die Tatsachen sind wirkliche Wunder, es sind die noch wunderbareren Wunder. Überall scheint das wunderbare Licht oder die Intelligenz des Geistes Gottes. Dein Haus ist mit dem Geist Gottes erfüllt.

Liebe dein Haus - dann wird es länger halten, und du wirst weniger an Reparaturkosten zu zahlen haben. Liebe deine Kleider, respektiere sie - und sie werden länger in gutem Zustand sein; und selbst wenn die Gefahr besteht, dass sie verbrennen, werden sie auf wunderbare Weise keinen Schaden leiden.

Die Liebe, mit der du aufgeladen bist, wirkt Wunder. Alles um dich herum bleibt wunderbar, wenn du es achtest. Alles reagiert auf deine Einstellung von Verehrung und Achtung. Sogar deine Schuhe bleiben schön, wenn du sie achtest - sie werden dir besser und länger dienen. Alles ist sensitiv gegenüber dem, was in deinem Herzen geschieht. Sogar der Stuhl, auf dem du sitzt, und auch Metalle besitzen ein rudimentäres Bewusstsein; auch sie spüren primitive Formen von Schmerz und Vergnügen.

Das Bewusstsein Gottes ist überall. 

In den Pflanzen ist es weniger organisiert, in den Metallen am allerwenigsten, im Menschen hat es den höchsten Organisationsgrad erreicht, und deshalb sind da die Bedingungen für eine bewusste Erfahrung des göttlichen Bewusstseins größer und umfangreicher.

Kein Wunder ist es darum, dass die mystische Erfahrung das ganze Universum als eine Struktur aus dem Licht der göttlichen Gegenwart erkennt. In jeder Rose steckt das Königreich des Himmels, in jedem Auge ist das Königreich des Himmels enthalten und sei es auch das Auge einer Schlange.

Dies ist ein Mysterium, aber es ist die größte Wahrheit.

 

Jeder ist mit dir verwandt, und du bist mit jedem verwandt. 

Es spielt keine Rolle, ob die Person, mit der du verwandt bist, ein Schwarzer ist oder ein Weißer. Rassenunterschiede sind natürlich da, und es gibt andere Unterschiede verschiedenster Art - und doch bist du zutiefst mit dieser Person verwandt. Genauso bist du mit den Pflanzen, den Sternen, dem Raum und der Luft verwandt. Jede Einheit der Luft hat ihre eigene Persönlichkeit und trägt die Gegenwart des Göttlichen in sich. Alle Wunder können überall geschehen und zu jeder Zeit.

Wir leben im Herzen einer mächtigen Wirklichkeit, die als Diamanten, als Sterne, als dein Körper erscheint; du begegnest ihr in den Menschen rings um dich, im Licht des Tages und in der Dunkelheit der Nacht, in der Liebe und im Hass, im Guten wie im Bösen, in allen möglichen Gegensätzen, in allen möglichen begrenzten Manifestationen.

Wir befinden uns im Herzen des Unvergänglichen 

Du erfährst nur Vergänglichkeit, weil deine Fähigkeiten in ihrer Wahrnehmungskraft begrenzt sind. Die Begrenzungen mögen irgendwelche Unreinheiten sein, Unwissenheit, Mangel an Übung oder ein primitiver Entwicklungsstand. Wie du sie auch nennen magst, es ist eine Tatsache, dass deine Wahrnehmungskräfte begrenzt sind. Aber diese Begrenzungen können leicht durchbrochen und überwunden werden. In der Tat trainieren Natur und Leben dich darin, deine Begrenzungen zu durchbrechen, und dieses Training dauert so lange, bis du die Vollkommenheiten des Unendlichen, des göttlichen Lichts erlangt hast.

Dieses Licht, diese Intelligenz, diese Wirklichkeit, dieser Geist Gottes, der überall ist, sogar in deinen Haaren, trägt in sich Allwissenheit, unendliche Freude, absoluten Frieden, endloses Licht - ein Licht, das war, ist und immer sein wird. Wunder umgeben uns von allen Seiten - zwischen deinen Fingern, in deinem Herzen, über und unter dir, Wunder mitten unter den Sternen und überall. Es ist ein Sein Gottes überall, das als diese Welt erscheint. Aber diese Welt ist nur eine Erscheinung! Die Erfahrung offenbart die göttliche Gegenwart überall.

Du bist unsterblich, aber erfährst nur Sterblichkeit.

Das ist ein Unglück, das ist das Geheimnis, das ist eine Illusion, obschon es eine zeitweilige Angelegenheit ist. Und zeitweilige Angelegenheiten sind illusorisch.

Was am Anfang nicht war, und was am Ende nicht sein wird, ist eine Illusion.

Was immer war und immer sein wird - das ist eine Wirklichkeit, die Wahrheit, von der Jesus sagt, dass Er sie sei. Wenn du die Wahrheit erfahren würdest, würdest auch du sagen: "Ich bin die Wahrheit - ich war und werde sein!"

So haben es alle großen Mystiker zu verschiedenen Zeiten, an verschiedenen Orten, in verschiedenen Kulturen und als Angehörige verschiedener Rassen ausgedrückt.

 

Jedem Einzelnen ist es bestimmt, den Geist Gottes zu erfahren, dieses ewige Licht, das die Substanz des Universums ist, die Essenz deiner Seele, das geheime Fundament, von dem sich alle Fähigkeiten, Erfahrungen, Wahrnehmungen und Intuitionen ableiten. 

Du bist so groß wie der Geist Gottes, und du kannst das in Erfahrung bringen. Darin liegt deine Genialität, der Sinn deines Lebens, das Ziel deines Wachstums und deiner Entwicklung. In Wirklichkeit bist du der Geist Gottes - der Körper ist etwas Äußerliches für dich, etwas anderes als du selbst. Auch deine Gedanken und Gefühle sind etwas anderes als du selbst - sie kommen und gehen und werden von deinem inneren Wesen beobachtet. Das in dir, was alles beobachtet, selbst aber nicht beobachtet werden kann, das ist der Geist Gottes. Und dieser Geist ist ewig, ist weder Mann noch Frau. Auch wenn du einen männlichen oder weiblichen Körper hast - du bist in Wirklichkeit dennoch der Geist Gottes. Je mehr du das erkennst, verstehst und zu deiner eigenen Erfahrung machst, desto stärker wird dein Gefühl für die Unsterblichkeit, desto besser verstehst du das Universum, desto größer wird deine Liebe für alle, desto mehr erkennst du, dass du alles bist, desto mehr erkennst du, dass der Geist Gottes in dir und den anderen der Gleiche ist, dass du mit allen grundsätzlich verwandt bist, dass es dein Licht ist, das in allen wohnt und dass es das Licht in den Herzen der anderen ist, das in dir wohnt.

Das gleiche Licht ist in den Pflanzen und deshalb verdienen auch die Pflanzen deine Liebe und Achtung. Alles, was du besitzt, verdient deine Liebe und Achtung. Pflege den Geist der Verehrung, und du wirst sehr reich sein. Der Wind wird dich beschützen, anstatt dir Schaden zuzufügen. Die Erde wird dich in jeder Hinsicht beschützen, anstatt dir zu schaden, wenn du sie liebst und achtest. Die Vögel werden zu dir sprechen, wenn du sie verehrst und liebst. Auch die Wände deines Hauses sind empfänglich für deine Liebe und Verehrung: Sie scheinen stets positiv zu lächeln, dich zu inspirieren, wenn du ihnen Respekt entgegenbringst. Alles strahlt etwas aus - die eine oder andere Schwingung mit einer typischen Qualität, und hinter diesen Schwingungen steht wiederum der Geist Gottes, der endlose Vollkommenheiten, endloses Wissen enthält.

Wenn du ein neues Klavier in dein Zimmer stellst, verändert sich die Atmosphäre im Zimmer. Es riecht sozusagen nach etwas Neuem. Alles hat seinen eigenen‚ Geruch‚ seine eigene Ausstrahlung oder Schwingung. Alles kann einen Segen für dich mit sich bringen, wenn du es verehrst. Und auch dann, wenn irgendein Gegenstand dir negative Ergebnisse beschert, kann auch das, in einem größeren Zusammenhang gesehen, ein Segen sein.

Entwickle einen Geist der Verehrung, einen Geist der Liebe und verbanne alle Arten von unnötigen Unterschieden, unnötigem Argwohn.

Und auch dann, wenn die Menschen Fehler begehen, vermeide es, auf ihre Fehler Bezug zu nehmen. Erwecke lieber in ihren Herzen etwas Positives, das sie besitzen - und hinter dem Positiven wie dem Negativen in ihnen steht wieder nur das unendlich positive Prinzip, der Geist Gottes, die mächtige Intelligenz Gottes, das göttliche Licht, das allschöpferische Bewusstsein.

Diese mächtige Intelligenz enthält alles, sie ist die Macht aller Mächte, die Schönheit aller Schönheit, endloses Wissen, endlose Freude - sie ist alles, was irgendwo erschaffen werden kann.

Aus der Leere entstand das Universum.

Aus jedem Teil des Universums können Millionen andere Universen entstehen - das ist die Logik der Allgegenwart des Göttlichen. Alle Wunder können überall und jederzeit erfahren werden. All das, was die Propheten der Bibel erfahren haben, kann hier und jetzt erfahren werden. Was sie in Jerusalem gefunden haben, kann hier gefunden werden. Was sie irgendwo an heiligen Stätten entdeckt haben, kann hier und jetzt entdeckt werden. Die ganze Erde ist heilig, der ganze Raum ist heilig, denn die Gegenwart Gottes weilt in ihnen. Entwickle den Geist der Verehrung für die Sonne, die Sterne, die Dinge, die du besitzt, für die Menschen um dich herum und auch für jene Menschen, die du noch nicht kennst - für alles und jeden.

Je mehr du diesen Geist der Verehrung entwickelst, desto größer, magnetischer und attraktiver wird deine Persönlichkeit, desto mehr Segnungen ziehst du an; du wirst zu einer Freude für dich selbst werden, und überall wird ein Freund auf dich warten. Du wirst alle Arten von Wundern erfahren. Deine Liebe wird sich ausweiten und zugleich noch andere Dimensionen aus sich heraus entfalten, die dein Leben furchtlos, frei, friedlich, stark und leuchtend machen werden. Du wirst unter allen Umständen positiv sein, es wird keinen Tod mehr für dich geben, keine Sorgen, keine Probleme, auch wenn dein Körper rings von einer problematischen Welt umgeben sein mag.

Erkenne den Geist Gottes überall! Dieser Geist ist ein allsehendes, allhörendes, allwissendes Prinzip, ein allschöpferisches Prinzip; es ist ein allvollkommenes Prinzip, ein aus sich selbst leuchtendes Prinzip, ein Licht, das nicht geboren wurde, ein Licht, das selbst von sich sagte: "Es werde Licht!", und das Universum trat ins Dasein innerhalb dieses Lichts. Es ist ein zeitloses Licht - und aus diesem Licht bist du gemacht. Es ist das Wesen deiner innersten Seele, das durch das Licht deiner Augen scheint, durch das Licht deiner Intelligenz, mit Hilfe derer du die Dinge wahrnimmst, selbst wenn du die Augen geschlossen hast. Du bist ein Geschöpf des Lichts! Überall ist Licht. Es ist ein wunderbares Licht, das selbst Leben ist, Liebe, Schönheit, Vollkommenheit, Weisheit, Kraft. Und es ist eine mächtige Kraft - überall ist Kraft, unendliche Kraft, eine Kraft innerhalb von Kräften. Und das ist die Intelligenz des Göttlichen, der Geist Gottes, deine Seele, dein Herz. Ja, dieses Licht ist dein Herz, dein Leben; du gehörst zum unendlichen Geist Gottes. Christi Wesen ist dein Wesen. Hinter der Rolle, die du in deinem Leben in diesem materiellen Universum als guter oder schlechter, als gebildeter oder ungebildeter Mensch spielst, steht der Geist Gottes, der du bist.

Dieser ewige Geist Gottes ist auch die innerste Seele im Leben der Pflanzen. Dieser Geist Gottes kann erfahren werden. Dein Leben wird vollkommen erfüllt sein, wenn du den Geist Gottes erfahren kannst. Was du hier liest, ist die Wissenschaft der Wissenschaften - eine Erfahrungstatsache.

Die empirische Wissenschaft ist zu primitiv und doch hat sie gewaltigen Fortschritt gemacht. Sie wird ihre primitiven Begrenzungen verlieren, je mehr sie wächst, je näher sie dem Geist Gottes kommt. Und sie wird dem Geist Gottes näher kommen, und zwar aufgrund der Logik ihres eigenen Wachstums. Schon hat die Wissenschaft Wunder im leeren Raum entdeckt, schon sagt sie, dass das ganze Universum nichts sei als leerer Raum. Das ist eine große Errungenschaft und der mystischen Erfahrung vergleichbar. Aber noch muss die Wissenschaft weitergehen.

Die Wissenschaft hat schon entdeckt, dass alles Energie ist; überall findet sie eine grenzenlose Energie am Werk. Mensch und Stein und alles Übrige reduziert sie auf Energie. Somit ist sie bereits bei einer Art Einheitserfahrung angelangt und bestätigt immer mehr der altbekannten spirituellen Wahrheiten - Wahrheiten, die von den Mystikern entdeckt wurden, von Menschen der Gotterfahrung, Menschen, die vom Geist Gottes inspiriert und erhoben waren.

Die Wissenschaft ist bei wunderbaren Erkenntnissen angelangt, die wirklich spirituellen Charakter haben.

Der Wissenschaftler wird zum Seher, zum Weisen. Je mehr die Wissenschaft fortschreitet, desto mehr wird der Wissenschaftler zum Seher, und er wird das erfahren, was auch der spirituelle Mensch erfährt.

Wir befinden uns direkt im Herzen der unendlichen Intelligenz, des unendlichen Lichts.

Und mehr noch: Wir bestehen daraus, wir sind immer darin, zu jeder Zeit - und alle die Kräfte und Vollkommenheiten des Geistes Gottes sind unsere natürlichen Charakteristiken.

Überall ist unendliche Glückseligkeit, aber trotzdem erfahren wir Kriege, Elend, Unglück, Leiden, Sorgen, Dunkelheit. Das liegt an unseren schweren Begrenzungen. Sobald diese verschwunden sind, erfahren wir das Universum, wie es in sich selbst ist und zwar als unendliche Glückseligkeit, unendlichen Frieden, unendliches Licht, unendliche Intelligenz.

Du bist ein Geschöpf voller Wunder. Etwas Unzerstörbares ist in dir, etwas Unendliches. Du musst es erkennen, erfahren. Verehre alle Dinge, die du siehst, liebe alles, was du siehst, liebe den Schnee, den Regen, die Pflanzen, die Sandkörner; liebe das Haus, in dem du lebst, liebe die ganze Welt, liebe die Erde, den Raum und die Vögel. Vermehre deine Liebe für alles, achte alles, bewege dich in einem Geist der Verehrung, und du wirst Wunder erfahren. Wohltätige Kräfte vom Herzen des Universums werden in dein Leben einfließen und dich reicher machen. Der allmächtige Gott selbst wird in deinem Herzen wohnen. Alles um dich herum wird dir den Geist des Göttlichen offenbaren. Du bist in dir selbst unendlich gesegnet und kannst dieses Gesegnetsein in deinem Leben sichtbar werden lassen.

Lass dich nicht von deinen eigenen Fehlern, deinem kleinen Hass, deiner kleinen Eifersucht und Zuneigung täuschen! Lass dich nicht von der Schwäche deines Körpers hypnotisieren oder von der unausweichlichen Tatsache des körperlichen Todes! Fürchte den Tod nicht - er kann dir nicht wirklich etwas anhaben! Er mag deinen Körper von dir fordern, wie es seine Pflicht ist, denn wir können den Körper nicht übermäßig beanspruchen; auch er hat seine Grenzen! Lass ihn fahren - du wirst einen anderen bekommen, einen besseren! Du kannst dir den Körper, den du haben willst, aussuchen.

Deine Gedanken und Gefühle sind die größten Baumeister deiner Zukunft, und sie erklären deine Vergangenheit. 

Achte auf jeden Gedanken, jedes Gefühl und jede deiner Handlungen!

Lasse sie immer edler und positiver werden! Auf diese Weise kommst du der Erfahrung des Geistes Gottes näher. Lass deine Gedanken und Gefühle von etwas Positivem beseelt sein! Lasse dein Wissen um den Geist Gottes immer in dir lebendig sein und lasse dich von Ihm führen - jede Stunde und Minute deines täglichen Lebens.

Du bist ein kosmisches Wesen. Auch die Blume hier ist ein kosmisches Wesen. Sie hat Beziehungen zum Licht der Sonne, wie weit die Sonne auch weg sein mag; sie hat Beziehungen zur Luft und Beziehungen zum psychischen Universum.

Es ist kindisch zu denken, dass sich diese Welt nur aus materiellen Kräften zusammensetzt. Es gibt alle möglichen Kräfte. Es gibt Kräfte der Liebe überall, Kräfte des Hasses, Kräfte des Guten oder zum Beispiel auch Gedankenkräfte. Es existiert eine Gedankenwelt rings um dich, auch wenn du diese vielleicht nicht wahrnimmst.

Du lebst inmitten einer Welt von Gedanken - das ganze Universum ist voll von Gedanken. Mächtige, unvorstellbare psychische Kräfte sind überall am Werk: über dir, um dich herum, unter dir.

Niemand kann die Radiowellen sehen, die von den verschiedenen Radiostationen ausgestrahlt werden, aber sie sind alle hier und gehen durch dich hindurch. Mehr als diese Radiowellen sind die psychischen Kräfte überall. Wir leben in unsichtbaren Welten, die aber sichtbar werden können, wenn wir unsere inneren Fähigkeiten entwickeln.

Wir haben alle Arten von Antennen in uns, und diese können alles empfangen. Und Antennen aller Art sind auch überall im Universum da. Wir leben in einem geheimnisvollen Universum, geheimnisvoll deshalb, weil wir es noch nicht richtig und ganz entdeckt haben. Es entzieht sich zu großen Teilen immer noch unserer Erfahrung.

Es gibt ein psychisches Universum, das dieses Universum durchdringt. Es gibt okkulte Welten innerhalb dieses materiellen Universums - kurz, Welten innerhalb von Welten. Jedermanns Kopf enthält seine eigene Welt. Wenn alle hier gleichzeitig zu träumen anfingen, hätten wir verschiedene Welten hier, die sich gegenseitig durchdringen - alle unabhängig voneinander und doch alle an einem Ort versammelt. Welten innerhalb von Welten, Welten über Welten! Wir leben in einem mysteriösen Universum, das aus dem Geist Gottes besteht. Psychische Energie ist eine Emanation des spirituellen Prinzips, ebenso wie die materielle Energie.

Alles stammt von einer zentralen Energie, der Energie der göttlichen Intelligenz, des Geistes Gottes.

Denke daran: Du bist das unendliche Wesen, das die Rolle einer endlichen Wesenheit spielt. Je mehr du des Unendlichen gewahr werden kannst, desto mehr wirst du in der Lage sein, das äußere Spiel deines Lebens unberührt davon zu beobachten, desto freier von den Begrenzungen der Individualität eines endlichen Wesens wirst du sein, denn du lebst in einem Universum der Liebe, einer mächtigen Liebe, die sich in der physischen, materiellen Welt als das Gesetz der Anziehung ausdrückt, sogar im Magnetismus.

Dieses Licht ist überall wirksam. Alles ist eine Manifestation dieses Lichts, dieser Liebe. Und dieses Licht und diese Liebe sind ein und dasselbe.

Der Geist Gottes, das unendliche, schöpferische Bewusstsein ist das Licht, die Liebe, die Schönheit, die schöpferische Kraft.

Du bist von unsichtbaren Wesenheiten umgeben. Während du hier sitzt, gehen diese Wesen durch dich hindurch. So groß ist die Unwissenheit des Menschen und so schwer begrenzt sind seine Wahrnehmungskräfte, dass er nicht fähig ist, all diese Wunder zu erblicken. Heutzutage steht die Wissenschaft solchen Phänomenen wohlgesinnter gegenüber. In der Tat bildet die Wissenschaft sich schon ein, dass sie in unsichtbare Welten vordringen könne. Sie wird gar abergläubisch und macht aus Geistern und Gespenstern ein Forschungsgebiet. Unter dem respektablen Begriff der Parapsychologie befasst sie sich mit jedem Aberglauben und sanktioniert ihn, indem sie ihm einen wissenschaftlichen Namen und wissenschaftliches Ansehen zuteil werden lässt.

Wie dem auch sei, eines ist wunderbar zu wissen:

Das ganze Universum ist voll von Energien, Kräften und Wesen aller Art, nicht nur unsichtbaren Bakterien, unsichtbaren Geistern und Gespenstern, unsichtbaren Gedankenwelten, Welten von Liebe und Hass. Wir leben in einem Meer pulsierender Energien, dynamischer Energien, in einem Meer endloser Kräfte - aber über und hinter diesen Kräften steht der Geist Gottes: allvollkommen, allleuchtend, allwunderbar und voller Licht.

Du kannst dich umso sicherer fühlen, je näher du Gott bist. Geister und Gespenster mögen andere plagen, aber sie können dir nichts anhaben. Der Geist der Liebe in dir, der Geist der Verehrung in dir lässt sie zurückschrecken und zieht mächtige, wohltätige Kräfte an.

Es gibt nämlich nicht nur böse Geister, sondern auch Engel, die umherwandern - die guten Kräfte. Positive Gedanken, positive Gefühle, positive Phänomene, die Gegenwart des Göttlichen, welches das höchst Positive ist - sie alle ziehen einen Schutzring um dich.

Fahre fort, einen Geist der Verehrung für alles und jeden zu entwickeln. Auch wenn du deine Verehrung vor anderen verstecken musst, fahre schweigend fort, eine Haltung der Verehrung zu entwickeln, die das Beste in Menschen, Pflanzen und Tieren erweckt - und das Beste in ihnen ist nicht ihr Leben, ihre Emotionen, sondern das, was hinter ihrem Leben steht, das, was ihr Leben erhält - und das ist der Geist Gottes. Und wenn du kannst, dann erwecke diesen Geist Gottes in der Pflanze, im Menschen, im Tier - und automatisch wirst du selbst zu einer Quelle von Segnungen; du wirst vor allen negativen Kräften beschützt. Wie groß auch der Druck der negativen Kräfte auf die Welt sein mag, er kann dir nichts anhaben. Vielleicht musst du deinen Feinden gegenüber hart und unfreundlich sein, um weitere Schäden abzuwenden, aber das Herz kann intakt gehalten werden, die Haltung von Liebe und Verehrung den Feinden gegenüber kann aufrechterhalten werden. Der Geist Gottes in den Feinden kann erfahren werden, genauso wie er im Liebsten aller Menschen erfahren werden kann.

Zuerst und zuletzt bist du ein Geist Gottes. Du musst dein Leben von diesem Standpunkt aus betrachten, dann eröffnet dir das Leben wunderbare Möglichkeiten und es wird wert gelebt zu werden: ein Abenteuer, eine beständige Freude, eine unaufhörliche Entfaltung - deine Fähigkeiten und Möglichkeiten sind endlos.

Auch wenn dein Leben noch so einfach sein mag, deine äußeren Fähigkeiten noch so begrenzt - dein inneres Wesen kann Wunder vollbringen, sogar und gerade durch deine Einfachheit.

Freunde dich durch beständige Entwicklung alles Positiven in dir mit dem Geist Gottes an. Bleibe unter allen Umständen und kompromisslos in einer positiven Stimmung. Versuche dich mit so viel Liebe als möglich zu erfüllen, verehre alles als Gott, und du wirst erkennen, dass es wirklich Gott ist, der in allen lebt.

Hinter den äußeren Erscheinungen, den äußeren Begrenzungen, der äußeren Natur steht der Geist Gottes, mit dem du Kontakt aufnehmen kannst.

Dein Glück ist endlos, denn du bist wörtlich ein Kind Gottes! Das Universum ist weniger als du, denn der Geist Gottes kann sich selbst durch dich erfahren, nicht aber so leicht durch die Pflanze! Die Pflanze muss erst zum Menschen werden, bevor das stattfinden kann.

Dass du ein Mensch bist, das ist ein höchst gesegneter Umstand. Verliere diese wunderbare Gelegenheit, den Geist Gottes zu erkennen, nicht!

Es mag ja gut sein, ein Fernsehgerät zu besitzen, aber das innere Fernsehen aufzuschließen, das alles sieht, das ist der größte Segen.

Erhebe beständig deine Gedanken und Gefühle und beschäftige dich immer damit, den Geist der Verehrung und Achtung in dir zu entwickeln. Das sollte jetzt deine unmittelbare Aufgabe sein. Je mehr du das in die Tat umsetzt, desto schöner, reicher und gesegneter wird auch dein äußeres Leben werden - ein immer währender Segen.

Stetig und unbewegt wie die Kerzenflamme soll dein Denken und Fühlen sein - ganz und in jedem Augenblick auf Gott gerichtet. Das ist Meditation.

Gott sitzt in einem 'goldenen Herzen'.

Was ist ein goldenes Herz? - Jenes Herz, das rein, leuchtend, duftend, schön ist. In so einem Herzen ist Gott lebendig. Er schenkt einem solchen Herzen göttliche Weisheit, göttliche Erfahrungen und ein wohl fundiertes göttliches Leben.

Wie kommt man zu einem solchen Herzen? - Eine große Anstrengung ist dazu nötig, um das Herz zu reinigen, - eine fast so unmögliche Arbeit wie die des Vogels, der das Meer austrinken will.

Warum ist es so schwierig, das Herz zu reinigen? - Weil das Herz der Sitz der Gedanken und Gefühle ist. Und diese Gedanken und Gefühle sind gefährlich, sehr gefährlich: aller Schmutz, alle Sünden, Probleme und Gewalttaten sitzen dort, in den Gedanken und Gefühlen des Menschen. Und diese Gedanken und Gefühle, die das menschliche Gemüt ausmachen, sind uralt. Milliarden Jahre alt ist das Gemüt und es hat allen Schmutz vergangener Lebenszeiten in sich gespeichert.

Du willst sicher Gutes tun, aber immer denkst du etwas Falsches, vielleicht Böses.

Manchmal hast du Lust, etwas zu tun, von dem du genau weißt, du solltest es besser nicht tun. Und oft denkst oder fühlst du etwas, was völlig im Widerspruch zu deinem inneren ureigenen göttlichen Wesen steht.

Jeder Gedanke ist eine Macht, eine Kraft, eine Energie, eine machtvolle, psychische Energie. 

Die Energie des elektrischen Stroms kann uns töten, aber das ist nicht so schlimm - es schadet uns nicht wirklich. Aber die psychische Energie? - Sie folgt dir Leben auf Leben! Eine Naturgewalt kann dich umbringen, aber das ist nichts! - Ein neues Kleid, das heißt ein neuer Körper, ist schon bereit. Aber das Feuer der Gedanken und Gefühle kann die Seele selbst zerstören.

Wie kannst du nun dein Herz frei machen von all diesen Gedanken und Gefühlen? Wie kannst du erkennen, ob du darin einen Fortschritt erzielt hast?

Der Zustand deines Herzens, die Art deiner Gedanken und Gefühle - sie sind in deiner Aura sichtbar. Die Aura ist eine für die körperlichen Augen unsichtbare Ausstrahlung. Jeder Gedanke wird in deiner Aura sichtbar, aber auch in deinen Händen und deinen Augen kann man ihn lesen. Die Gedanken sind Sender, wie Radiosender. Wenn du einen falschen Gedanken in deinem Herzen hast, können alle, die dazu fähig sind - zum Beispiel große Weise oder Yogis, auch wenn sie auf einem entfernten Planeten oder sogar in einem anderen Universum leben , die Stimme des falschen Gedankens, den du denkst, empfangen und verstehen. Deshalb sind falsche Gedanken gefährlich.

 

Aber Gedanken sind auch unsere Retter! Sie führen uns zur Gotterfahrung, zur Erfahrung der unendlichen Glückseligkeit und des unendlichen Lebens - zur unendlichen Vollkommenheit.

Dein Gemüt kann dich binden, töten, dich quälen. Dasselbe Gemüt kann ein wunderbares Mittel in deinen Händen sein, um dein Herz zu reinigen und dich zur Gotterfahrung zu führen. Alles hängt vom Wesen deiner Gedanken ab.

Welche Gedanken pflegst du? - Sie sind in deiner Aura sichtbar, und du kannst nichts verbergen! Wenn du denkst, du könntest deine Gedanken verheimlichen, dann irrst du dich gewaltig. Die Bäume neben dir wissen, was du denkst und fühlst, welches Schicksal du mitgebracht hast! Und warum hast du gerade dieses Schicksal? - Deiner Gedanken und Gefühlsenergien wegen! Die Energien verwirklichen sich selbst - das nennt man dann Schicksal. Gute Energien ergeben ein gutes Schicksal, schlechte Energien ein schlechtes.

Die Gedanken sind Mächte, Kräfte. Sie haben Farbe und Form, sie haben Augen, sie sind Personen und Energien.

Jeder Gedanke in deinem Herzen bewirkt, dass eine chemische Substanz in deinem Körper produziert wird; diese fließt in den ganzen Körper. Gedanken können dich heilen; Gedanken können dich töten; Gedanken können dich binden oder befreien.

Es ist das Auge Gottes in dir, das deine Gedanken immerzu beobachtet und dir sagt, ob deine Gedanken richtig sind oder falsch, gut oder schlecht, weltlich oder geistig. Das Auge Gottes ist zwar in dir, als die beobachtende Intelligenz, aber du bist nicht in der Lage, seine Anwesenheit anzuerkennen. Es ist eine Stimme in dir, die Stimme des Gewissens, die dir sagt, was richtig und was falsch ist.

Deine Gedanken bestimmen, was du bist; und diese Gedanken sind Mächte und gewaltige Kräfte.

Sie gehen hinaus in die ganze Welt, in den ganzen Kosmos. Wenn du einen Gedanken pflegst, weiß die ganze Welt davon. Auch die Engel und die anderen Geistwesen wissen sofort, was du denkst. Gedanken sind Mächte, die stets in deiner Aura sichtbar sind: manchmal ist deine Aura heller, manchmal dunkler. Das kann man sehen. Gedanken haben auch Form, Gestalt, Farben und es sind Lichter.

Gedanken sind mächtige Kräfte, die dir zur Verfügung stehen. Das musst du wissen. Es hilft dir nichts, hier zu sitzen und zu sagen: "Ich will das Unendliche und Ewige erfahren, und Swami soll mir die Gotterfahrung einfach schenken!" Das ist nicht möglich! Du hast dein Karma mitgebracht, all die dunklen Kräfte, die guten, lichten Kräfte, und jede Kraft will sich durch dich verwirklichen. Du bist ein Sklave dessen, was in deinem Gemüt ist.

Wenn du Gotterfahrung haben willst, musst du dein Herz reinigen. Ein reines Herz ist ein goldenes Herz, und Gott sitzt in so einem goldenen Herzen.

Die Bibel stellt die gleiche Forderung; Jesus auch.

Die Reinheit des Herzens offenbart, dass Gott überall ist, dass es nichts gibt, außer Gott - innen und außen.

Der wahre Gottliebende hat ein goldenes Herz. Aber niemand weiß davon. 

Sein äußerliches Benehmen unterscheidet sich nicht von dem eines anderen Menschen. Er spricht wie alle, isst wie alle und arbeitet wie alle anderen. Niemand hat eine Ahnung von seinem goldenen Herzen. Es ist ein geheimes Herz, und weil es geheim ist, gedeiht es. Wenn man es der Öffentlichkeit zeigt, geht es zugrunde - alles ist dann verloren.

Es ist äußerst schwierig, das Herz eines Heiligen, eines Weisen, eines Gottkenners zu verstehen. Der Weise und Gottkenner ist nicht das, was die Leute von ihm denken. Du sagst, er sei freundlich und gütig, sanftmütig und dies und jenes, aber das ist nur der rein äußerliche Tatbestand. Innerlich ist er etwas ganz anderes: ein Licht, ein reines Herz, Gottes Herz selbst, weil Gott ständig darin wohnt. Und Gott offenbart sich nicht, es sei denn, einem Menschen gegenüber, der dazu bereit und rein genug ist.

Jeder Gedanke ist ein Licht. Jedes Gefühl ist ein Licht, eine Energie.

Falsche Gedanken sind niedere Energien, die zerstörerisch wirken und Disharmonie schaffen. Du kannst täglich deinen Fortschritt messen: Er drückt sich in deiner Aura sichtbar aus. Jedes Mal, wenn du gute und göttliche Gedanken hast, leuchtet deine Aura hell auf, ein neues Licht kommt in deine Aura, neue Kräfte werden hinzugefügt, deine Anziehungskraft wird größer. Alles liegt in deinen Händen!

Ich habe schon gesagt, dass du das Auge Gottes in dir trägst. Diese beobachtende Intelligenz sagt dir, welcher Gedanke gut und welcher schlecht ist. Und trotzdem machst du oft das Falsche oder auch ganz bewusst das Gegenteil, und danach sagst du: "Entschuldigung!" Aber niemand kann das entschuldigen! Wenn ein Kind seine Hand ins Feuer legt und sie sich verbrennt, was hilft es ihm dann zu sagen: "Mami, Entschuldigung! Ich habe mir die Hand verbrannt!" Es tut weh, und die Narben bleiben.

Der Wächter im Herzen. 

Du musst einen Wächter im Herzen postieren, der beobachtet, welche Gefühle und Gedanken jeden Augenblick aufsteigen, der fragt: "Was denke ich jetzt? Was rede ich jetzt?" Deine Gedanken werden nämlich auch in deinen Worten sichtbar, auch wenn du vielleicht deine Worte dazu verwenden willst, deine Gedanken zu verbergen, und die Rolle eines Engels spielst. Aber das hilft nichts, man sieht hindurch!

Wir haben auch Ohren und Augen. Wieso haben wir Ohren und Augen? - Weil Gottes Intelligenz da ist, die allsehende Energie aller Energien, das Licht aller Lichter. Und diese Energie ist in jedem Menschen, in jedem Stein, in jedem Baum, in jedem Ding. Wir leben in einem vibrierenden Universum, voller Leben und Bewusstsein. Das ganze Universum ist aus Licht erbaut, es befindet sich im Licht, es schwimmt im Licht. Das Gleiche gilt für unseren Körper. Alles ist voll elektrischer Energie; alles ist gleichzeitig Sender und Empfänger.

Du kannst den Segen der unsichtbaren Heiligen und Weisen empfangen, wenn dein Herz rein ist, wenn deine Gedanken rein und selbstlos sind.

Es ist wahr, dass deine alte Natur dich quält. Du darfst es nicht zulassen, dass diese alte Natur dich beherrscht; du musst sie beherrschen, auch gegen deinen eigenen Willen - diesen falschen Willen. Du musst diese Selbstbeherrschung aufbringen. Du musst dein Gemüt durch beste Gedanken, inspirierende Gedanken erheben; du musst ständig erleuchtende Gedanken pflegen, immer wieder und ohne Ende göttliche, spirituelle Gedanken in dir aufsteigen lassen.

Ein leichtsinniges Leben kann nicht zum Fortschritt führen.

Du musst ernsthaft sein - ernsthaft, aber mit Heiterkeit, Demut, Sanftmut, Liebe, Opferbereitschaft, Selbstaufgabe, selbstlosem Dienen. Du musst dienen, ohne eine Gegenleistung dafür zu erwarten. Tue das, was gegen die menschliche Natur geht: Die Menschen sind gierig, und der menschliche Charakter kann niemals zur Gotterfahrung führen. Ein reines Herz, eine totale Umwandlung sind notwendig. Du musst daran arbeiten, Schritt für Schritt nur noch die besten und wunderbarsten Gedanken zu pflegen. Du musst dich immer wieder von neuem beherrschen, dich beobachten, reiner werden, ständig der Stimme deines Gewissens lauschen. Kritisiere andere nicht, weder öffentlich noch insgeheim! Gebrauche keine bösen Worte! Du bist nicht hier, um den Richter zu spielen, zu beurteilen oder zu verurteilen! Überlasse diese Aufgabe den unfehlbaren Gesetzen Gottes! Und es gibt diese unfehlbaren Gesetze Gottes!

Wenn ein Mensch Böses tut, bestraft er sich selbst, weil die Gesetze automatisch dafür sorgen. 

"Wer Pfeffer isst, dem brennt die Zunge", wie Sri Ramakrishna sagte. Niemand kann ein Gesetz verletzen, ohne nicht die entsprechende Strafe oder Auswirkung zu erleiden. Ursache und Wirkung (actio und reactio) sind immer da. Wenn jemand etwas Böses getan hat, ist es nicht deine Aufgabe, ihn zu verurteilen. Er straft sich selbst. Du solltest dazu schweigen: keine Verurteilung, keine falschen Worte, kein Geschwätz! Geschwätz ist Träger von Gedanken, und diese sind Kräfte.

Ein gutes Herz spricht sehr wenig den ganzen Tag hindurch. 

Es hört nichts Falsches, reagiert nicht auf etwas Falsches, Gewöhnliches oder Weltliches. Es beschäftigt sich innerlich damit, sich an Gott festzuhalten, am allmächtigen, allwissenden, allsehenden Gott. Alles in ihm dreht sich um diese Gottheit, dieses Licht, diesen Erhalter des ganzen Universums, diesen Schöpfer, diesen Herrn, der das Leben unseres Lebens, die Seele unserer Seele, die Intelligenz unserer Intelligenz ist.

Du kannst deinen eigenen Fortschritt beobachten.

Deine Gedanken und Gefühle sind für deinen Fortschritt verantwortlich.

Wie wunderbar sind deine Gedanken? - Du liest spirituelle Bücher: Was davon setzt du in die Tat um? Hast du jemals darüber nachgedacht, dich darauf besonnen, es ausgeführt? Hast du diese Weisheit zu deinem Leben, deinem Charakter, deiner eigenen Erfahrung gemacht? - Das ist die Frage! Tatsache ist: Wenn dein Herz nicht rein ist, wird diese Weisheit ausgelöscht.

Ein reines Herz ist notwendig. Und du bist für den Zustand deines Herzens verantwortlich. Du selbst bestimmst das Wesen deines Herzens, die Art und Qualität deines Lebens, die Farben deiner Aura. Jeder wahre Hellseher kann deine Gedanken und Gefühle sehen und auch ein wenig von deiner Zukunft. Alles wird in deiner Aura sichtbar, in allem, was von dir ausstrahlt. Jeder Gedanke strahlt, entsendet negative oder positive Schwingungen, je nach Art der Gedanken.

Niemand kann seine Gedanken verheimlichen. Deshalb musst du sehr vorsichtig sein und beste Gedanken pflegen und jedem unnützen Geschwätz aus dem Weg gehen, denn kaum treffen sich zwei Leute, reden sie sicher etwas Negatives über andere oder etwas völlig Nutzloses.

 

Das ganze Leben ist ein Umstand voller Herausforderungen. 

Es gibt immer Herausforderungen, viele Herausforderungen. Jemand tut dir etwas Böses an, und du reagierst böse; du solltest das nicht tun! Reagiere nicht auf das Negative in den anderen! Erinnere dich an den Rat Jesu Christi und halte deine andere Wange hin, wenn dich jemand schlägt. Bleibe ruhig, zeige keine Reaktion, besiege die Umstände!

Jedes Wort, das du sprichst, hat Kraft - die Kraft des Gedankens. Jedes Wort ist eine Macht. Am Anfang war das Wort, und das Wort hat die Welt erschaffen. Die Welt ist ein Ton, ein Laut. Ein Laut ist Licht, Energie, Kraft.

Das Wesen dieser Energie bestimmt das Wesen deines Charakters, deines Lebens, deiner Güte, deiner Heiterkeit, deines Glücks oder Unglücks, deines Friedens oder deiner Unruhe.

 

Jeden Tag kannst du deinen Fortschritt an der Art der Gedanken, die du hegst, abmessen.

Versuche zu erkennen, welche Gedanken du hast, welche alltäglichen und auch geheimen Gedanken in dir aufsteigen. Dein Fortschritt ist für unzählige Beobachter sichtbar. Der erste und nächste Beobachter sitzt in dir selbst. Du weißt, welche Gedanken du hegst, auch wenn sie dir nicht gefallen. Du weißt es, wenn deine Gedanken nicht die richtigen sind. Wenn du wunderbare, inspirierende Gedanken hast, lebst du ein edles Leben der Selbstbeherrschung. Gib deinen niedrigen Begierden, Instinkten und Emotionen nicht nach, lass sie nicht zum Ausdruck kommen, sondern beherrsche sie, wandle sie um! Erfülle dir deine Wünsche nicht, denn je mehr du deine Wünsche erfüllst, desto mehr werden nachkommen.

 

Du selbst bist der beste Wächter über deinen Fortschritt

 

Du wächst, wenn deine Gedanken immer wunderbar, selbstlos, verzeihend, allumfassend und Gott gewidmet sind.

Jeder Gedanke, jedes Gefühl in dir soll unter Aufsicht von Gottes Millionen Augen in deinem Herzen entstehen.

Gedanken sind Mächte, und du hast die Freiheit, deine Gedanken und Gefühle zu wählen. Gedanken und Gefühle sind dein Leben, sie sind dein Charakter, sie sind dein Besitz. Sie sind alles, was du hast - innerlich wie äußerlich. Gedanken machen einen Menschen aus, einen Sünder, einen Heiligen.

Und du kannst diese Macht der Gedanken nutzen, um vorwärts zu kommen.

Ein gutes Herz, ein guter Mensch sagt nichts, wenn er sieht, dass mit dieser oder jener Person etwas nicht stimmt. 

Er sieht es, aber er sagt nichts. Warum? - Weil das nicht seine Sache ist. Aber was macht er? - In seinem Herzen betet er diese Person an als den lebendigen, allwissenden, allliebenden Gott. So handelt der gute Mensch mit einem reinen Herzen, und in einem solchen Herzen wohnt Gott. Dort hat Er seinen permanenten Sitz. Und alle Gedanken und Gefühle in einem solchen Herzen sind Gottes Gedanken und Gefühle. Sie fließen von Gottes Herzen selbst. Das Herz eines solchen Menschen wird durch Gottes Herz ersetzt. Gott übernimmt sein Leben und lebt es für ihn.

Und Gott selbst wird in deiner Aura sichtbar.

In deinem endlichen Wesen ist der Schrein des Unendlichen verborgen.

In deinem wandelbaren Körper lebt das Heiligtum der unwandelbaren Wahrheit.

Ein Herz voll allumfassender Liebe - das ist der Mensch;

ein Geist voll zeitloser Erkenntnis - das ist der Mensch;

ein unzerstörbares Prinzip in einem vergänglichen Körper - das ist der Mensch!

Die unendliche Herrlichkeit des Höchsten - das ist das Endziel unseres Lebens, nicht der Mond. Der Mond, die Sonne, die Sterne, der ganze Himmel ist innerhalb Gottes. Wenn alles innerhalb Gottes ist, dann ist es auch innerhalb des Ebenbildes Gottes in Dir; dann ist alles innerhalb Deiner selbst - dann ist es innerhalb des Lebens allen Lebens in Dir!

Jeder Mensch trägt in sich das herrlichste Königreich, allein aufgrund der einfachen Tatsache, dass er im Grunde seines Wesens Geist ist - Geist, der dem Göttlichen entstammt, das unendliche Vollkommenheit ist.

Wer möchte sich an Schattenbildern weiden, die mit

erborgtem Schein das Wesen überkleiden?

Schiller, Gedichte

Denke einmal darüber nach, welche Form des Lebens die beste ist:

ein geistiges Leben oder ein weltliches Leben? - Du hast die Wahl, dich für dieses oder jenes zu entscheiden. Aber zuerst solltest du darüber nachdenken, überlegen und erst dann eine Entscheidung treffen.

Was sind die Vorteile eines geistigen Lebens?

Welche Nachteile hat ein weltliches Leben?

Was ist der Unterschied zwischen einem geistigen und einem weltlichen Leben, zwischen einem geistigen und einem weltlichen Menschen?

Wenn sich ein weltlicher Mensch für das geistige Leben entscheidet, wird er ein geistiger Mensch. Was ist ein geistiger Mensch? - Es ist ein Mensch, der denkt und vernünftige Fragen stellt. Er stellt Fragen wie: Wer bin ich? Warum lebe ich hier auf der Erde? Was bedeuten Leben und Tod? Warum gibt es überhaupt einen Tod für die Menschen und was ist der Tod? Er stellt wesentliche Fragen: Welche Fähigkeiten habe ich? Was bin ich: Gemüt, Verstand, Vernunft? Habe ich unentdeckte höhere Fähigkeiten in mir? Gibt es ein höheres Bewusstsein? Und wenn, was ist dieses höhere Bewusstsein? Was befindet sich im Unterbewusstsein? Welche Schätze gibt es in meinem Überbewusstsein? Kann ich den Tod besiegen?

Solche Fragen stellt ein vernünftiger Mensch, und ein vernünftiger Mensch ist ein geistiger Mensch.

Gibt es einen Gott? Welche Beziehungen habe ich zu Gott? Wie soll ich Gott in meinem täglichen Leben verwirklichen? Wie soll ich leben, damit ich stetig Frieden, Freude und Ruhe genießen kann?

Solche Fragen stellt ein geistiger Mensch und er bekommt auch Antworten.

Die heutige Wissenschaft hat entdeckt, dass jeder Mensch nur ein Zehntel seines Gehirns nutzt. 

Der Rest bleibt ungenutzt. Der geistige Mensch versucht, sein Gehirn vollständig zu nutzen und geht jenseits des Gehirns, jenseits des Gemüts und erlangt Gnade. Er sieht die Welt durch die Augen der göttlichen Gnade, der göttlichen Erleuchtung und der göttlichen Intelligenz. Er nimmt die Welt durch die göttliche Intelligenz wahr, nicht durch den Gegensatz von Hass und Liebe, Gut und Böse. Wahre Liebe, Reinheit, Selbstlosigkeit, göttliches Leben, göttliche Weisheit sind seine Prinzipien. Jede Selbstsucht verbannt er mit Hilfe von Arbeit und Disziplin. Er gibt sich der wahren Liebe hin, die im Gegensatz zur sinnlichen, selbstsüchtigen Liebe steht, und lebt in dieser schöpferischen, wohltuenden, immer währenden Liebe, welche die Liebe des Unendlichen ist.

Der geistige Mensch gewinnt Furchtlosigkeit.

Es gibt keinen Menschen hier auf Erden, der ohne Angst und Furcht leben würde. Die eine oder andere Angst ist immer da und quält die Seele des Menschen. Die Angst, seine Frau oder sein Vermögen zu verlieren, zum Beispiel, die Angst vor Krankheiten, die Angst vor dem Älterwerden und natürlich auch die Angst vor dem Tod.

Es ist das Wesen des weltlichen Menschen, Angst zu haben. Er lebt immer mit den verschiedensten Ängsten, auch wenn er es vielleicht nicht zugeben mag. Er hat Angst davor, sich seine eigenen Ängste bewusst zu machen.

Der geistige Mensch ist furchtlos. Er beseitigt jede Ursache von Angst. 

Er fürchtet auch den Tod nicht. Er weiß, dass er von innen heraus Antwort bekommt, wenn er eine Frage bis zum Ende richtig durchdenkt. Er findet selbst heraus, vielleicht auch mit Hilfe des Wissens aus der spirituellen Literatur der Welt, dass er nicht stirbt. Wenn er die Frage stellt: "Wer bin ich?", erkennt er, dass er nicht der Körper, nicht die Gedanken, nicht die Gefühle, also nicht das Gemüt ist. Er forscht nach und findet heraus, dass er ein unsterbliches Wesen ist, dass sein wahres Ich unveränderlich ist.

Der Traum kann uns hier als Analogie dienen: Angenommen, du stirbst im Traum, und gleichzeitig betrachtest deinen toten Körper. Und wenn du wieder wach bist, sagst du: "Ich bin heute Nacht im Traum gestorben." Wenn jemand sagt, er sei im Traum gestorben, lebt er immer noch.

Da ist etwas in uns, das nicht stirbt.

Zu diesem Etwas sollen und können wir erwachen. Dann sehen wir: Wir sind im Traum des Lebens gestorben, aber wir leben dennoch und lächeln über diesen ‚Tod‚.

Der geistige Mensch ist in diesem todlosen Element verwurzelt. Es gibt einen geistigen Körper, ein Bewusstsein, das alles beobachtet, das niemals stirbt. Es beobachtet alle Ereignisse, die äußerlichen, innerlichen, körperlichen, psychischen und alle anderen.

Etwas ist in uns, das nicht stirbt. Etwas, das unabhängig vom Körper ist. Eine geistige Persönlichkeit lebt in einem unsterblichen, unsichtbaren, göttlichen Körper - und sie hat keine Angst vor dem Tod. Der Tod ergreift nur den Körper, der sowieso schon zum Sterben verurteilt ist. Niemand kann seinen Körper behalten. Der Körper ist nicht das Wesentliche für einen geistigen Menschen, aber für den weltlich gesinnten Menschen ist er es. Für ihn ist der Körper alles; er ist der Körper.

Die Tiere können sich nicht vorstellen, unsterblich zu sein; sie können nicht nach Unsterblichkeit streben. Kein Tier tut das. Diese goldene Gelegenheit gibt es nur im menschlichen Leben. Deshalb ist nichts dümmer als eine weltliche Einstellung zu haben, die Zeit hier auf der Erde zu vergeuden und nicht nachzuforschen, wer man wirklich ist. Man versäumt es, bewusst die Unsterblichkeit zu erlangen.

Der geistige Mensch weiß, dass er unsterblich ist.

Viele Menschen verlieren durch einen Unfall oder etwas Ähnliches ihren Körper. Dann stehen sie da und sehen ihren eigenen Körper liegen: verstümmelt, völlig zerstört. Erfahrungen wie diese sind von der Wissenschaft gut belegt, und sie bedeuten, dass wir etwas anderes als der Körper sind. Das ist die Grundlage, auf der ein geistiger Mensch sein Leben aufbaut.

Warum vermeidet der geistige Mensch bestimmte Dinge, wie emotionale Bindungen mit anderen?

Weil uns diese Bindungen verblenden, uns unsere Weisheit und Freiheit rauben und die Fähigkeit, jede Herausforderung im Leben zu bestehen: die Herausforderungen, die von unsichtbaren Mächten kommen, von den Mitmenschen, der Gesellschaft, von den verschiedensten Umständen und Situationen im Leben. Deshalb meidet er emotionale, psychische Bindungen mit anderen Menschen. Er verehrt jeden Menschen als Ausdruck des unsterblichen Körpers Gottes. Aber er lässt sich nicht auf Bindungen ein, denn diese verblenden und geben ihm das Gefühl, dass sein Körper und der Körper des anderen wirklich sind. Und das raubt die Weisheit, die Vernunft, die Unterscheidungskraft. Das wirft den Menschen in ein Jammertal und verursacht viel Kummer und Tränen.

Jede Begegnung endet mit einem Abschied, und jeder Abschied ist schmerzhaft. Das ist das Resultat emotionaler Bindungen, das ist das Schicksal des weltlichen Menschen.

Deshalb sucht der geistige Mensch die Bindung mit einem nur: mit der unendlichen Wahrheit, mit Gott, dem allsehenden, allwissenden, allgegenwärtigen Freund, dem allsehenden, allgegenwärtigen Vater, der unsterblichen Mutter, dem ewigen Begleiter und Gefährten in allen Lebenszeiten und Lebenslagen.

Er pflegt Beziehungen mit der Seele seiner Seele, der Intelligenz seiner Intelligenz, dem Herzen seines Herzens, mit Gott, der Mutter - der wahren Mutter.

Beziehungen unter Menschen enden im Schmerz.

Der Tod reißt sie auseinander, Streit entzweit sie, Meinungsverschiedenheiten führen zur Trennung. Es gibt Unglück, Verzweiflung, Missstimmungen und so weiter.

Ein geistiger Mensch unterhält deshalb Beziehungen zum Göttlichen, zum allsehenden, allgegenwärtigen Gott.

Wenn du stirbst, folgt dir keine Mama, kein Papa, kein Bruder und kein Ehepartner. Du musst sie alle verlassen. Du bist allein. Und das ist sehr schmerzhaft für dich, schmerzhaft auch für alle, die zurückgelassen werden, und es gibt Tränen und wieder Tränen.

Aber wenn du, wie ein geistiger Mensch, Beziehungen mit dem Göttlichen aufgebaut hast, dann folgt dir Gott auch in den Tod.

Er wird dich überallhin begleiten. Es ist ein wunderbarer Begleiter, der dich niemals verlässt. So einen unsterblichen Freund, so einen unsterblichen Leibwächter, so eine unsterbliche Mutter zu haben - wie wunderbar das doch ist! Er geht mit uns, wenn wir den Körper verlassen. Er bleibt immer bei uns. Es ist die einzige Person, die immer bei uns bleibt, niemand anders kann das tun! Auch unser Körper bleibt nicht bei uns und auch nicht unser Gemüt. Alle verlassen uns. Nur Er bleibt, der ewige Begleiter. Leben nach Leben war Er bei dir. Du hast keine Ahnung davon gehabt, weil du ein weltliches Leben geführt hast und die Existenz Gottes nicht einmal anerkannt hast. Ein weltliches Leben ist ein Leben in Blindheit, Unwissenheit und Irrtum. Sinnliches Vergnügen macht den Menschen blind: Drogen, Alkohol, diese Sucht und jene Sucht.

Ein geistiger Mensch bewahrt seine Integrität, seine Intelligenz und Vernunft. Er pflegt Beziehungen zum Göttlichen, dem einzigen und alleinigen Freund, dem ewigen Begleiter. Welche Narretei ist es, so einen ewigen, absoluten, allwissenden, allbeschützenden Freund zu vergessen? Gibt es so einen Freund in dieser Welt? - Niemals!

Der geistige Mensch ist gesegnet, denn er pflegt unsichtbare Beziehungen mit der unsichtbaren Wirklichkeit aller Wirklichkeiten und lässt so diese unsichtbare Persönlichkeit, die Gott ist, für sein inneres Auge und seine Wahrnehmung sichtbar werden. Für seine Wahrnehmung ist Gott die Wirklichkeit aller Wirklichkeiten, die allmächtige Kraft, der allliebende Freund, die allschöpferische Mutter, das Herz unseres Herzens.

Kann irgendjemand in dieser Welt das Herz unseres Herzens sein? Kann unsere leibliche Mutter das Herz unseres Herzens sein? - Sie hat Angst, du hast Angst; sie macht Fehler, und du machst Fehler; sie ist Krankheit und Tod gegenüber hilflos, und du bist genauso hilflos. Das Herz unseres Herzens ist Gott allein. Bemühe dich, mehr Wissen über dieses wunderbare Herz unseres Herzens zu erlangen, über dieses alles beobachtende, unsterbliche Wesen in dir.

Ein wirklich geistiger Mensch kennt keine Angst. Er weiß, dass diese Welt eine Illusion ist, ein Traum.

Er weiß, dass alles in dieser Welt nur eine flüchtige Erscheinung ist. Wenn der Tod ihn trifft, sagt er gelassen: "Du kannst diesen Körper haben! Nimm ihn!"

Es ist nur der Körper, der verloren geht. Die Zeit frisst jeden menschlichen Körper auf und treibt ihn hin zum Grab.

Der geistige Mensch fürchtet sich nicht vor diesem schrecklichen Schicksal des Körpers, weil es seinen Geist, seinen unsterblichen Leib nicht berührt. Er ist furchtlos und hat seine Furchtlosigkeit durch harte Arbeit erlangt.

Wir müssen mehr Güte entwickeln, selbstloser und reiner im Herzen werden - das führt uns hin zur Todlosigkeit. Und immer wieder sollen wir über Gott nachdenken und Seinen Namen anrufen: Das ist unser großer Schatz. Das vermehrt unseren inneren Reichtum und bewegt Gott dazu, uns auf alle möglichen Arten und Weisen zu helfen, zu führen, zu beschützen und zu erleuchten.

Auf Menschen ist kein Verlass, sie verlassen dich, spätestens im Tod - aber jeder kleine Ruf nach dem Göttlichen ist ein großer Gewinn.

Ein weltlicher Mensch vergisst all das. Sinnliches Vergnügen ist sein Gott. Sein Kaffee, seine Zigaretten, sein Alkohol, all seine sinnlichen Freuden - sie sind Gott für ihn. Ohne diese kann er nicht leben.

Der geistige Mensch ist ein vernünftiger Mensch. Er weiß, dass das menschliche Denken und das Vernünfteln, die die Menschen irreführen, nicht alles sind. Er hat Intuitionen, Erleuchtungen, ein höheres Wissen und höhere Wahrnehmungsfähigkeiten. Er will dieses höhere Wissen entfalten und geht dabei schließlich selbst über dieses noch hinaus und wird eins mit dem Göttlichen, dem unendlichen Frieden, der unendlichen Freude, Freiheit, Schönheit, dem unendlichen Leben und der endlosen Vollkommenheit. Das ist der Unterschied zwischen einem weltlichen und einem geistigen Menschen.

Es ist sehr schade, wenn man sein Leben hier auf der Erde mit Belanglosigkeiten vergeudet. Es gibt so viel zu tun! Man soll in Selbstlosigkeit wachsen, in Wissen, in Weisheit, in Furchtlosigkeit, in Geduld, in Liebe zu dem, was in alle Ewigkeit da ist - zu Gott.

Hat man einmal die höheren Unterscheidungskräfte entfaltet, dann sieht man, dass das ganze, auf diese Welt bezogene Leben des Menschen ein Feuer ist, das alles verbrennt. Schmerz überall, Leid überall, Elend überall! Wie die Fliegen geboren werden und schnell wieder sterben, so auch die Menschen: sie sterben in Schmerz und Pein.

Denke deshalb nach und werde ein wirklich vernünftiger Mensch!

Der geistige Mensch ist der wahre Philosoph, der wahre Wissenschaftler, der wahre Seher. Er sieht - er sieht Gott, er sieht die Wahrheit, er sieht, was höchst wertvoll ist. Und er versteht alles: Was ist der Ursprung des Universums? Wer hat es erschaffen? Was ist hinter diesem Universum? Was ist die Bedeutung des Lebens hier auf Erden? Welche Ziele sind zu verfolgen? Was sind die wahren Werte: Geld, Reichtum, Anerkennung und Ruhm - oder Werte, die man auch nach dem körperlichen Tod noch besitzt? Und diese Werte sind moralische Werte, geistige Werte, göttliche Werte. Diese Werte strebt der geistige Mensch an, und er nimmt sie mit sich, auch wenn er einst den Körper verlassen wird.

Niemand kann uns die Weisheit rauben, die wir erworben haben.

Niemand kann uns die Güte und Gnade rauben, die wir hier auf der Erde angesammelt haben. Wir nehmen sie mit und sie verlassen uns niemals. Doch andererseits, was ist mit dem Geld, den Häusern, den Autos, den guten Freunden? - All diese musst du zurücklassen und wirst sie nie mehr wieder finden. Der Tod wird noch schrecklicher, wenn du mit Herz und Seele an diesen Kleinigkeiten hängst, die du dir hier auf der Erde angesammelt hast. Und wenn du gestorben bist, weilst du vielleicht als Gespenst auf der Erde und siehst dein Auto und dein Haus und bist hilflos, weil du sie nicht gebrauchen kannst. Andere haben sie dir weggenommen. Du kannst nichts dagegen tun, denn du bist nur noch ein entkörpertes Wesen - ein Geist, ein Gespenst.

Der geistige Mensch will kein Gespenst werden nach dem Tod. Er hat keine Bindungen und hängt an nichts, was diese Erde bieten kann. Er ist frei. Sein Herz ist rein. Seine Gedanken sind rein. Er ist selbstlos. Er trägt jene Schätze bei sich, die ihm niemand rauben kann - auch Gott nicht. Denn diese Schätze und Gott sind das Gleiche.

Solche Schätze sammelt der geistige Mensch und trägt sie in seinem Herzen. Und solch einen geistigen Menschen verehren alle Engel und helfen ihm. - Das ist der Unterschied zwischen einem geistigen und einem weltlichen Menschen.

Nichts ist schöner als das geistige Leben. 

Nichts ist schöner, als unser Herz in kosmischer Liebe, universaler Liebe pochen zu lassen, die Luft zu küssen, den Raum, die Wände, die Bäume, das Wasser, alles, was wir sehen - den Mond, die Sonne, die Sterne, die ganze Menschheit - zu umarmen.

Nicht eine einzelne Person sollen wir lieben, auch nicht zwei, drei oder einige Hundert - unsere Liebe muss die Grenzen der menschlichen Liebe überschreiten.

So werden wir eine Kraft, ein Pfeiler der Kraft und unsere Anziehungskraft nimmt zu. Wir bekommen Charisma. In unserer Aura sind Götter und Göttinnen anwesend. Der allsehende und allliebende Gott wohnt ständig bei uns und wird unzertrennlich von uns wie ein Schatten. Du kannst dich nicht von deinem Schatten lösen, und du kannst dich auch nicht von Gott loslösen!

Wahre Freiheit gibt es nicht im weltlichen Leben.

Niemand ist frei. Von zwei Menschen, die eine Gemeinschaft bilden, ist keiner frei: Wie können sie frei sein, wenn sie Sklaven ihrer Sinne sind?

Freiheit gibt es im geistigen Leben - wahre Freiheit, absolute Unabhängigkeit gibt es im göttlichen Leben.

Wie kannst du sagen, dass du frei bist, wenn du ständig von falschen oder sinnlichen Gedanken geplagt wirst, wenn Hassgedanken, Neid, Zuneigung und Abneigung sich ständig abwechseln? - Die größte Sklaverei findet in deinem Kopf statt. Du bist Sklave aller irreführenden Gedanken, Sklave deiner Wünsche und Triebe; und diese Triebe sind sehr stark. Deine Weisheit hilft dir nicht weiter. Du liest die besten spirituellen Bücher der Welt, aber auch das hilft dir nicht.

Deine Triebe sind stark, weil du diese Triebe, diese Neigungen, diese Launen und sinnlichen Sehnsüchte aus früheren Leben mitgebracht hast. Leben auf Leben hast du sie ausgelebt, nun sind sie in deinem Unterbewussten erhärtet oder tief eingegraben und machen dich zum Sklaven. Auch wenn du zwei Tage lang versuchst, ein geistiges Leben zu führen, fällst du am dritten Tag wieder hinunter, noch tiefer als früher, und die ganze Zeit über rechtfertigst du dich und stellst dich als eine gebildete, gut erzogene Person hin, als Künstler, Professor oder was auch immer. Auch wenn du vier Autos hast und sechs Häuser - all das hilft dir nicht weiter! Leiden aller Art fressen dein Herz auf und machen dir Angst; wenn du ein Problem gelöst hast, tauchen dafür zehn neue auf.

Die Frage ist: sollen wir diesen Trieben nachgeben, diesem Karma, dieser Unwissenheit, dieser Sinnlichkeit? Sollen wir in den Apfel beißen, obwohl Gott es verboten hat? - Unsere Probleme kommen daher: von der Unfähigkeit zur Selbstbeherrschung. Frei ist, wer totale Selbstbeherrschung hat.

Was ist Selbstbeherrschung? - Es ist die Meisterschaft über die niederen Tendenzen, die Triebe, Leidenschaften und niederen Impulse, die allesamt nichts als Unglück und Elend nach sich ziehen. Die niederen Energien wie Lust und Leidenschaft sind wie mit Zucker überzogene Pillen, deren Inhalt jedoch giftig ist. Am Anfang schmecken sie süß, aber später haben sie bittere Folgen.

 

Wo gibt es denn wahres Glück? - In dir selbst.

Aber du musst deine Alpträume beherrschen, dich selbst beherrschen. Du baust Luftschlösser und denkst, es wären Wirklichkeiten. Das kann aber nicht sein! Du musst in der Lage sein, dein Gemüt zu beherrschen, nein zu sagen zu deinen eigenen Wünschen, ein Held zu sein. Wer ist ein Held? - Nur einer, der Herr über sein eigenes Gemüt ist, über sein Karma und seine eigene Unwissenheit. Du bist ein Held, wenn du die uralten Neigungen in dir besiegst.

Wenn du Gott liebst, wird das ganze Universum dein Eigen. Alle Welt liebt dich, wenn du Gott liebst. Wenn du Gott liebst, liebt dich die ganze Natur, weil Gottes Seele in der ganzen Natur anwesend ist.

Gott ist jene Kraft, welche die inneren Wahrnehmungsfähigkeiten des Menschen bewegt. Wenn du Gott liebst, bekommt die ganze Natur automatisch ein Telegramm von Gott: "Das ist mein Kind. Diesem Kind darf niemals einSchaden zugefügt werden, man muss es schützen, ihm dienen, es lieben, schätzen und loben." Dieses Telegramm kommt vom Göttlichen zu jedem Baum, Stein, Engel, wenn du Gott wirklich liebst.

Nichts ist größer als die Liebe zum Göttlichen. 

Nichts in dieser Welt ist wirklicher als Gott selbst, und die Neigung zur Gotterfahrung ist das Höchste in uns. Eins werden mit Gott, das ist für uns etwas Natürliches - es ist unsere Bestimmung, und wir können nicht auf die Dauer vor Gott fliehen.

Wir können nicht mit anderen Personen oder Objekten eins werden: mit einem Baum, einem Tier oder einem Menschen zum Beispiel. Das zu versuchen ist unsinnig, eine Verdrehung unserer ursprünglichen Sehnsucht nach Einheit mit dem Einen. Wir sind geschaffen, um eins mit dem unendlichen Leben, der unendlichen Freude, dem unendlichen Reichtum, der unendlichen Schönheit zu werden. Aber wenn wir unsere Freude in CocaCola, Pizza, Drogen, Alkohol, Rauchen und in den Sehnsüchten des Körpers suchen, dann ist das Perversion.

Wir sollen wahre Freude erlangen.

Wie wunderbar ist es, wenn ein kreativer Mensch etwas erbaut, etwas Schönes malt oder inspirierende Musik komponiert! Darin ist Freude enthalten, weil es unpersönliche Werte sind, weil es nicht etwas Animalisches ist. Leidenschaft ist animalisch. Lust und Laune sind animalisch. Jede Ameise hat diese Leidenschaft, alle Ameisen paaren sich, und alle anderen Tiere auch. Aber keine Ameise, kein Pferd kann ein Beethoven, ein Jesus, ein Raphael sein. Das ist allein dem Menschen vorbehalten. Ein Mensch kann ein Jesus werden oder ein Beethoven oder ein Raphael. Er kann Gott selbst sein. Er hat all diese Fähigkeiten mitgebracht. Diese Fähigkeiten nicht zu nutzen, sie nicht im täglichen Leben anzuwenden, sie nicht zu entfalten - das ist Sünde oder Perversion. Was geschieht, wenn einer diesen verkehrten Weg geht? - Er erntet Leid, Tränen, Enttäuschungen, Depressionen, Krankheiten mentaler und körperlicher Art, Tod, Angst und so weiter.

Denke über das nach, was ich gesagt habe: Was ist stärker in dir: dieses Sehnen nach wahrer Liebe, welche nur in Gott ist, dieses Sehnen nach wahrer Vollkommenheit, wahrem Frieden, wahrer Freude, wahrer Freiheit, wahrem Wissen oder die animalischen Triebe und Impulse? Es ist natürlicher für dich, eins mit Gott zu werden. Das ist natürlich! Du bist ein Kind Gottes, ein Licht Gottes, eine Seele Gottes, ein Ebenbild Gottes, wie die Bibel sagt. Alle Religionen stimmen in diesem Punkt überein. Die Mystiker und Heiligen sagen dasselbe aus eigener Erfahrung, nämlich, dass du ein Ebenbild Gottes bist.

Was willst du also: Dieses Bild Gottes in dir entfalten oder deinen Launen, Süchten, Leidenschaften und Irrtümern freien Lauf lassen? Was zieht dich an?

Wenn du dein Glück sichern willst, dann richte deine Aufmerksamkeit auf höhere Dinge!

Rock und Pop ziehen die Masse mehr an als Beethovens Musik. Warum? - Weil man zu Beethovens Musik Erziehung, Kultur und Verständnis braucht, und das hat nicht jeder.

Und was ist danach, das heißt, nach dem Tod? - Wie sollen uns unsere niederen Neigungen und Gepflogenheiten nach dem Tod helfen? - Nur das höhere Wissen hilft uns nach dem Tod, weil wir alles Wissen, das wir sammeln, mitnehmen. Unsere Güte und Herzensreinheit nehmen wir mit. Die Resultate all unserer guten Taten nehmen wir mit. Aber niemals können wir unsere Sinnesreize, unser billiges Vergnügen oder unser Geld mitnehmen. Sie schaden der Seele, dem Gemüt, dem Herzen und dem Körper - und sie verlassen uns nach dem Tod.

Du hast die Wahl! 

Du kannst den Weg des Vergnügens, des Todes und Leidens wählen oder den Weg des Guten, Wunderbaren, Wertvollen, Idealen, Göttlichen. Entscheide dich! Jedes Aussprechen des Mantras, jedes Gebet, jeder Ausdruck der Hingabe und Liebe zu Gott wandelt dich um. Jedes Sehnen nach höheren Dingen wandelt dich um. Selbstloses Dienen wandelt dich um.

Gewöhnlich ist immer die Erwartung einer Gegenleistung da. Das ist nicht gut und das Zeichen einer armen Seele.

Im Akt des selbstlosen Dienens sind wir jenseits des Egos. Ein großherziger geistiger Mensch denkt nicht einmal an eine Gegenleistung für seine Dienste - in keiner Weise. All sein Dienen ist selbstlos und wird für Gott, in Gott und durch Gott getan.

Ich besitze keine Religion an sich meine Religion ist die Religion der Liebe, die Religion der Wahrheit, die Religion der Höchsten Wirklichkeit, die überall ein und dieselbe ist. Ich gehöre nicht dem Gesetz an. Ich transzendiere das Gesetz. Mein Wesen ist Liebe, und ich bin frei; unbegrenzte Freiheit ist meine Natur.

Swami Omkarananda

Letztlich ist die Gotterfahrung etwas, was man direkt aus der Hand Gottes selbst bekommt.

Erst wenn man zu Gott selbst wird, weiß man, was Gott ist.

Ohne die Gnade Gottes ist es unmöglich, ein wahrer Sannyasi zu sein.

Niemand kann ohne die Gnade Gottes das wahre Selbst erfahren.

Gnade ist die erste Voraussetzung. Gnade wird mit wachsender Reinheit erlangt, mit der Entfaltung von Hingabe ans Unendliche, Ewige.

Gnade kommt durch selbstloses Handeln. Gnade kommt durch universelle Liebe, durch Disziplin, Meditation oder göttliche Erkenntnis.

Sri Swami Omkarananda

 

 

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