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ZWEIMONATLICH

Jahr 41

OFFIZIELLES ORGAN DES
DIVINE LIGHT ZENTRUMS
8400 WINTERTHUR SCHWEIZ


Aktuelle Ausgabe

März/April 2006

 

INHALT

Swami Omkarananda:

Schritte zur Erfahrung der Wahrheit

Manifest eines Lebens mit dem Göttlichen

Der Sieg gehört der Liebe, der Wahrheit, der Güte, dem ernsten und ehrlichen Tun. Siegen werden weder Nationen noch Gruppen, weder Sekten noch Rassen; vielmehr gehört der Sieg der Liebe im Herzen des Menschen, der Wahrhaftigkeit des Lebens, der ehrlichen Arbeit, dem hohen Streben und Ringen der Menschenseele.

Lange schon sucht der Mensch nach Frieden und hat ihn doch nie gefunden. Unzählige Kriege sind schon geführt worden, und auch heute ist die Menschheit noch nicht von diesem Übel befreit. Friede ist der Menschheit etwas Fremdes, denn was sie unter der Bezeichnung Friede kennt, ist zerbrechlich wie Glas und wird von jedem Windhauch umgestoßen.

Der Mensch hält Ausschau nach Ruhe, Einsamkeit und Stille. Doch selbst wenn er sein Haus an einem einsamen Berghang baut, bleibt er nicht vom Lärm der Welt verschont, denn Flugzeuge fliegen, Düsenjäger brausen womöglich über ihn hinweg, und auch wenn die äußere Umgebung still und friedlich ist, so herrscht in seinem Herzen wie in seinem Denken dennoch nur Unruhe.

So nützt es nichts zu sagen: "Kriege müssen abgeschafft werden!" Gehe nicht umher und führe eine Kampagne gegen den Krieg. Damit kannst du nur dein Leben vergeuden. Sieh lieber zu, dass kein Krieg in deinem Inneren ist. Dann kannst du sicher sein, dass es in der äußeren Welt auch weniger Kriege gibt. Millionen Menschen auf der Welt sagen täglich, dass es keinen Krieg mehr geben sollte. Doch ist das nicht der Weg, um dem Krieg ein Ende zu bereiten. Der Krieg im Herzen jedes Einzelnen muss aufhören, ehe den Kriegen in der Welt erfolgreich Einhalt geboten werden kann.

Swami Omkarananda

Gott hat seine eigene wunderbare Art und Weise, Licht in der Welt zu schaffen - wie und durch wen auch immer. Wenn Dunkelheit auf Erden herrscht, und die Menschheit durch eine kritische Periode des Leidens und Elends geht, kann dies wesentlich für das Wachstum der Menschheit und zu ihrem Guten sein. Es liegt an der Weisheit und Liebe des Herzens Gottes zu entscheiden, was den Menschen wirklich dient und was nicht. Deshalb sollten wir uns nicht in die Ordnung der Dinge einmischen.

Du gehst einen praktischen Pfad; gehe weiter diesen Pfad und lehre die Welt durch das, was du auf diesem Pfad erreicht hast; das wäre viel besser als zu versuchen, die Welt zu verändern.

Ich bin hier, um dir die Wahrheit zu verkünden

Ich bin hier, um dir eine Botschaft zu überbringen. Ich brauche nichts von irgendjemandem. Ich brauche nichts von der Welt.

Wie schön der Himmel und die Sterne auch sind - sie können meinen Pfad nicht erleuchten.

Mein Pfad ist vollkommen und vollständig erleuchtet - zwar nicht vom Gewissen in mir, aber von der Quelle dieses Gewissens, von jenem, der das Gewissen erhält. Es gibt jemanden, der hinter dem Gewissen steht.

Hinter diesem Gewissen steht jemand, den auch du nicht verleugnen kannst. Das ist Gott. Das ist das göttliche Bewusstsein. Das ist die Kraft der Kräfte. Das ist die vollkommene und unerschöpfliche Quelle meines Wissens.

Wo immer ich bin, wirkt sie. Sie gibt mir Freude. Mein Körper mag kaputt sein, meine Umstände bedauernswert und ich ans Kreuz genagelt oder Schlimmeres: Doch auch in solchen Lagen ist dieses Wissen aktiv, funktioniert diese Quelle der Poesie und Schönheit, strömen Frieden und Freude in mich ein.

Wenn du diese Quelle, die Gott ist, erfährst,
wenn du darin lebst, wirst du zum König der Könige

Unabhängig voneinander haben Buddha und Christus, Sokrates und viele andere diese Wahrheit entdeckt und gesagt: "Ich bin der König der Könige!" Das ist das Schicksal des menschlichen Individuums. Das ist auch deine Bestimmung! Das ist das Ziel und die Vollendung der Evolution des Menschen. Es ist die Lösung des Existenzproblems.

Bevor du dieses Ziel erreicht hast, wird es immer Zweifel in deinem Leben geben, wenig Glück und viel Unglück.

Du wirst keine wirkliche Ruhe finden, und du wirst immer auch der Angst ausgeliefert sein. Deshalb sage ich: Liebe und erfahre das Göttliche, halte dich am Göttlichen fest!

Gott hat, wie die Bibel sagt, die Anzahl der Haare auf unserem Kopf gezählt. Er ist überall. Er weiß alles über uns. Er ist ein allwissendes Wesen.

Wir sind gesegnet! Wir müssen unser Gesegnetsein anerkennen, uns dessen bewusst sein und Gott dafür danken.

Es ist schon ein Meister in dir, ein höheres Wesen

Es ist immer ein König in dir, und dieser König und Meister macht es dir möglich, alle Umstände und Situationen zu meistern.

Bewundere die Größe Gottes, der ein so erstaunliches Geschöpf wie dich erschaffen hat! Im ganzen Universum hat Gott nichts Größeres und Schöneres erschaffen als dich.

Erkennst du jetzt den Wert und die unschätzbare Kostbarkeit deines Lebens? Weißt du, wie wertvoll dein Leben ist und warum?

Du trägst Gott selbst in dir. Du bist Träger des Königreichs des Himmels. Du bist ein Kind Gottes.

Warum also willst du weiterhin die Rolle eines kläglichen, armen menschlichen Wesens spielen? - Du bist kein Bettler! Du bist Gottes Tochter oder Sohn. Das ist die Wahrheit. Wie kommt es dann, dass in deinen Augen keine -Freude leuchtet?

Du musst neue Augen entwickeln, Augen der Liebe, Augen der Hingabe. Hast du diese, dann werde ich zu deinen Füßen sitzen und dich die Techniken der Selbstverwirklichung, der Gotteserkenntnis, der Erkenntnis der Wahrheit und des unendlichen Königreichs Gottes lehren.

Alle fürchten sich vor einem neuen Krieg. Aber einer, der das Königreich Gottes kennt, hat keine Angst. Er ist voller Frieden und freut sich bewusst am ewigen, vollkommenen Leben hier und jetzt und immer. Du kannst die gleiche Freude haben, denn du bist der König der Könige!

Erkenne deinen Wert, deinen unendlichen Wert! Dein Wert ist endlos. Du bist ein Kind Gottes. Das ist die Wahrheit; das ist meine Botschaft. Nimm sie an!

Was wichtig ist im Leben, das sind Liebe,
Güte und Selbstlosigkeit

Wenn diese wirksam sind, dann stellt sich die Fähigkeit zur Erkenntnis der göttlichen Wahrheit ganz von selbst ein, und du wirst überall eine Welt der Freude und Vollkommenheit, eine Welt göttlichen Seins antreffen.

Da hast du die ganze Botschaft: Und der Botschafter ist in dir selbst! Ich kann dir nur einen Spiegel vorhalten. Schaue in dich selbst! Du bist höchst gesegnet. Dein Leben ist höchst kostbar. Es ist egal, welche Arbeit dir das Schicksal zugewiesen hat: Präsident oder Taxifahrer. Das Leben ist in jedem Fall kostbar.

Aber was am Leben ist kostbar? - Nicht unser Beruf, nicht unsere Stellung in der Gesellschaft, nicht unsere Titel! Das Leben ist ein Schatz über allen Schätzen, ein Geschenk Gottes. Das Leben trägt unendlichen Frieden und unendliche Freude in sich - es trägt Gott selbst in sich.

In den Augen Gottes spielt es keine Rolle, ob du Präsident oder Hilfsarbeiter bist. Alle Arbeiten sind notwendig und müssen getan werden. Was aber eine große Rolle spielt, das ist die Frage, wie du deine Arbeit tust. Arbeitest du mit dem Wissen um die Gegenwart Gottes? Bist du der ständigen Gegenwart Gottes wenigstens im Hintergrund deines Bewusstseins gewahr?

Arbeite also mit dem Bewusstsein im Hintergrund, dass das Königreich Gottes in dir ist, und arbeite um dieses Königreichs willen!

Du musst erkennen, wer du bist; du musst die wichtigste Pflicht der Evolution erfüllen; du musst die zentrale Wahrheit des Seins anerkennen und spirituelles Wissen erwerben.

Wir sind umgeben von allwissenden Heiligen und Weisen. Nicht nur Gott ist da, auch alle seine Heiligen und Weisen sind da; und überall ist unendliche Liebe, unendliche Schönheit. Schönheit und Bewusstsein kann man nicht trennen, das ist unmöglich. Warum? - Weil alles in allem ist: In jedem Einzelnen ist alles da.

Das ist die Logik des Unendlichen.

Alles in der Welt kann transformiert,
in etwas anderes umgewandelt werden

Aus nichts kann alles entstehen. Alles ist in allem. All die Mächte und Kräfte Gottes sind in einem kleinen Blatt enthalten. Die endlosen Kräfte Gottes sind überall: in deinen Haaren, in deinen Zähnen, in deinen Händen, in deinem Herzen, in deiner Seele: Du bist eins mit Ihm.

Wenn du das nicht weißt, dann heißt das, dass du blind bist. Diese Blindheit muss verschwinden. Das ist der Zweck der Mantras, der Meditation, der Existenz dieses Ashrams, der Zweck meiner Reden.

Es ist meine Pflicht, dich zu einer unerschütterlichen Kraft in dieser Welt zu machen. Es ist meine Pflicht, dir die lebendige Erfahrung deiner Todlosigkeit zu geben. Es ist meine Pflicht, immer wieder zu demonstrieren und deiner Intelligenz verständlich zu machen, dass unendlicher Friede im Zentrum deines Herzens und Bewusstseins wohnt und unendliche Freude.

Der größte Irrtum, das größte Unglück, die größte Unwissenheit ist es, die Welt so zu sehen, wie sie sich uns durch die Sinneswahrnehmung präsentiert; die Welt als die einzige und ganze Wirklichkeit anzunehmen; in unserem Bewusstsein von der unendlichen Kraft, Liebe, Schönheit und Gnade, vom unendlichen Licht und der Erkenntnis Gottes losgelöst zu sein; sich nicht an Gott zu klammern und diese Blindheit, die allgegenwärtig zu sein scheint, nicht zu bemerken und zu beseitigen.

Unsere erste Pflicht ist es, uns der Allgegenwart
Gottes bewusst zu werden

Wir können uns nicht bewegen, ohne Gott zu berühren. Wir können nicht atmen, ohne von Gottes Atem getragen zu werden; wir können nicht denken; ohne dass Sein Bewusstsein es ermöglicht; wir können ohne Seine Gegenwart kein Glück empfinden.

Gott ist unendliche Glückseligkeit; unsere Sinnesfreuden sind ein Unglück, wir müssen schnell davon wegkommen und unser Glück von Gott beziehen. Wir müssen unbegrenzte Kraft haben und unter allen Umständen und Herausforderungen absolut furchtlos bleiben: Das ist möglich durch unsere bloße innere Verwandtschaft mit dem Göttlichen.

Seine Stärke wird deine Stärke; Seine grenzenlose Glückseligkeit wird deine Glückseligkeit; Seine Augen werden deine Augen, und du wirst durch seine Augen auf die Welt blicken. Hier und jetzt wirst du eine herrliche, unbeschreibliche, blendende Welt der Wunder entdecken; dein Herz wird in Ekstase erzittern: Du hast das Leben gemeistert, die Welt, die Materie, die Zeit und den Raum überwunden. Das Herz der Menschheit und der Natur wird dich verehren, unsterbliche Weise werden dich hoch schätzen.

Bitte, tue alles, was in deiner Macht steht, um dir so schnell wie möglich, auf so vielen Wegen wie möglich, des Göttlichen bewusst zu werden.

Sei nicht so dumm zu denken, dass du der Körper bist

Du kannst tausend schöne Körper haben, aller Reichtum der Welt gehört dir. Aber was ist der Reichtum der Welt schon, verglichen mit dem Reichtum des Göttlichen? - Nichts als leeres Stroh!

Du bist unvergänglich! Du kannst das erfahren, verstehen. Du kannst es wahrnehmen.

Meditation, Reinheit des Herzens, Hingabe, Selbstdisziplin und Selbstüberwindung führen dich dorthin. Deine Intelligenz wird scharf und leuchtend. Du wirst im Stande sein, das Selbst in dir zu erkennen; du wirst ein Selbst-Seher, ein Rishi, sein.

Noch bist du schwach, weil du den Kontakt mit den endlosen Kräften in dir selbst verloren hast.

Du weißt nicht, wer du bist

Du weißt alles andere: Du siehst die Blumen auf dem Tisch, die Leute um dich herum, nimmst deinen Körper wahr, dein Leben und das Leben um dich herum - aber du kennst dich selbst nicht.

Du wirst dich selbst kennen lernen, wenn du das grundlegende Bewusstsein in dir berührst. Dieses grundlegende Bewusstsein ist Gott Selbst. Es ist das Bild Gottes in dir. Das Ewige ist in dir; das Ewige ist die Wirklichkeit.

Ich sehe ohne meine körperlichen Augen.
Wie ist das möglich?

Man kann durch das Bewusstsein und im Bewusstsein wahrnehmen. Mein Bewusstsein ist nicht auf meinen Kopf begrenzt. Es ist alldurchdringend. Es gibt keinen Ort, an dem ich nicht bin. Mein Bewusstsein ist ewig. Ich bin unendliches und ewiges Bewusstsein. Ich höre ohne Ohren. Bewusstsein kann ohne Ohren hören, ohne Augen sehen, und es kann zur gleichen Zeit Millionen Augen aus dem Nichts erschaffen, Millionen Ohren. Das ist meine Erfahrung. Ich bin kein Magier und arbeite nicht mit so genannten Wundern. Gott ist höchste Vernunft. Das Unmögliche ist möglich geworden für mich. Ich habe eine Freude gefunden, die endlos ist. Ich habe ein Leben erlangt, das endlos ist. Ich erblicke das Angesicht Gottes.

Ich lebe nicht als ein Körper, nicht als ein Objekt unter vielen, in einem objektiven Universum. Ich lebe als das Königreich des Himmels.

Wenn du Gott berühren willst, musst du zuerst deine Unwissenheit beseitigen, und du wirst ein unvergängliches Leben entdecken und großen Wundern gegenüberstehen.

Du musst diese Erfahrung erlangen. Es ist deine Bestimmung und dein Schicksal.

Advaita Vedanta, Shankara und Omkarananda

Lange vor den Universitäten in Europa gab es Universitäten in Indien, vor etwa 2500 Jahren. Die Gelehrten dort hatten ihre eigenen Philosophiesysteme entwickelt. All diese verschiedenen Systeme hat der Philosoph Shankara als Flitterkram und zerbrechliches Glas entlarvt.

Das hatte zur Folge, dass er den Buddhismus sogar aus seinem Entstehungsland, Indien, ganz vertrieben hat.

Shankara war kompromisslos der Vernunft verschrieben. Shankara und Omkarananda - wir beide - sind Vertreter des Advaita Vedanta. Das ist der Name, den man unserer Philosophie gegeben hat.

Wir glauben an den Einen Gott. Wir erfahren den Einen Gott, die Eine Wahrheit, die Eine Wirklichkeit.

Wir sind rigorose Metaphysiker. Wir erkennen nichts an, was nicht dem Test der besten Vernunft und des schärfsten Urteilsvermögens standhält. Wir akzeptieren kein Argument, das Halbwissen entspringt, das unter bestimmten Umständen gültig, unter anderen ungültig ist.

Wir sind höchste Rationalisten und wirkliche Intellektuelle. Wir fordern eine Erkenntnis, die immer gültig und deshalb wissenschaftlich ist. Das allein kann wissenschaftlich genannt werden, was unveränderbar ist, gültig unter allen Bedingungen, zu allen Zeiten.

Unglücklicherweise hat sich die Wissenschaft heute einem vergänglichen, sich ständig ändernden Wissen zugewandt. Aber wir sind wahre Wissenschaftler, weil unser Wissen und Wissenssystem heute und morgen gültig ist, wie die Worte Christi.

Aussagen Christi wie: "Ich bin die Wahrheit" oder "Ich und der Vater sind eins", sind Wahrheiten, Axiome; und diese Axiome sind ewig gültige Formeln.

Ich bin hier, um dir ein Wissen zu geben, das gültig ist und gültig bleibt.

Wir müssen die Welt durch die Augen der Weisheit sehen und diese Welt, die eine Welt der Schwierigkeiten ist, in eine Welt unseres geistigen Fortschritts und unserer Entwicklung umwandeln

Es sollte nichts in der Welt geben, was uns nicht heilig ist. Die Seele in uns ist etwas Geistiges, und sie ist der Tempel Gottes. Und wenn wir auf den physischen Körper zu sprechen kommen: Sogar dieser Körper ist ein Tempel Gottes. Und wir dürfen nicht vergessen, dass wir auch unseren Beruf mit den Energien Gottes ausüben. Und die Intelligenz und die Fertigkeiten, die wir dazu brauchen - was sind sie anderes als Manifestationen des Bewusstseins in uns? - Ohne das Bewusstsein und das Leben Gottes in uns wären sie nicht möglich.

In der Welt gibt es in Wirklichkeit nichts, was hässlich oder sündig ist. Alle Hässlichkeit und Unvollkommenheit ist das Werk menschlicher Hände.

Es gibt Kräfte in uns, die für unser Wachstum, unser Glück und unseren Fortschritt gedacht sind. Aber wir missbrauchen diese Kräfte und schaden damit uns selbst und anderen. Auf diese Weise machen wir unser Leben hässlich, unglücklich und elend.

Gott hat uns das Leben gegeben, damit wir es für unseren inneren Fortschritt nutzen, um uns Glück, Frieden, Stärke und Vollkommenheit zu erarbeiten. Aber wenn wir es für exzessive körperliche Vergnügungen missbrauchen oder dazu, anderen zu schaden und uns selbst zu bereichern, dann machen wir aus unserem Leben ein hässliches Phänomen der Dunkelheit.

Das Leben selbst ist nicht hässlich, sondern schön.

Es liegt am Menschen, ob er aus seinem Leben etwas Schönes oder Hässliches macht.

Frage: Wie viele Stunden am Tag sollen wir beten?

Swami: Alle vierundzwanzig Stunden!

Auch wenn ich zu dir spreche, meditiere ich. Auch wenn ich zu dir spreche, bete ich. Ganz gleich, was ich tue, ich befinde mich in einem Zustand der Meditation und des Gebets und bin in Gemeinschaft mit dem Göttlichen. Das Göttliche ist hier und überall.

Genau das Gleiche könnte auch von dir gesagt werden. Aber abgesehen von der zentralen Tatsache, dass du dir nicht bewusst bist, was um dich herum vor sich geht, weißt du auch nichts von den unendlichen Möglichkeiten der Schönheit, der Liebe, des Friedens, der Vollkommenheit in deinem Wesen, Herzen und Bewusstsein.

Es ist meine Pflicht und Freude, dir dabei zu helfen, dein Herz in einem Zustand beständiger Meditation zu erhalten, dein inneres Wesen mit den Dimensionen des Unendlichen in Einklang zu bringen und dir deine unzerstörbaren, unauflöslichen Beziehungen zur unendlichen Vollkommenheit zu erschließen, deine Intelligenz in einen Zustand immer währenden Gewahrseins der Allgegenwart des Göttlichen zu versetzen, die Todlosigkeit deines inneren Wesens zu deiner persönlichen Erfahrung zu machen, dir zu helfen, hier und jetzt und in allen Umständen eine ekstatische Erfahrung deiner Identität mit der Schönheit aller Schönheiten, die Gott ist, zu erlangen und dir darin beizustehen, die Einheit mit der allsehenden, allsegnenden, allliebenden Gottheit zu erlangen.

Du siehst die Welt nicht richtig, solange du sie nicht mit den Augen Gottes siehst.

Frage: Ist es nicht so, dass die Welt immer schlechter wird?

Swami: Die Behauptung, dass die Welt immer primitiver und schlechter wird, ist nur relativ gesehen wahr. Vielleicht zieht jemand die alten Zeiten zum Vergleich heran und stellt sich vor, diese wären voll von weisen Menschen und Denkern gewesen. Deshalb mag es ihm scheinen, dass die Welt heutzutage schlechter sein muss als damals.

Das ist eine Einschätzung von einem besonderen Standpunkt aus, welcher der Aktualität des Lebens gegenüber zu 99% irrelevant ist.

Doch möglicherweise erlangt diese Einschätzung eine gewisse Aktualität, denn es ist nicht wahr, dass die Welt vor 15 Milliarden Jahren erstmalig entstanden ist. Was da vor 15 Milliarden Jahren war, das ist die Frage!

Die Antwort ist, dass vor dem jetzigen Universum schon ein anderes gewesen sein könnte und wiederum 15 Milliarden Jahre davor noch ein anderes. Wie oft die Welt schon erschaffen und wieder aufgelöst wurde - dafür gibt es keine Zahl.

Es ist Einbildung, Unwissenheit und Unsinn zu behaupten, dass das gegenwärtige System der Ordnung der Dinge gerade jetzt zum ersten Mal entstanden sei.

Die alten Weisen hatten Offenbarungen von vergangenen Zivilisations- und Schöpfungszyklen, den Yugas.

Wir befinden uns gegenwärtig im -Kali-Yuga, und es gibt einigen Rückhalt für die Behauptung, dass in den kulturellen Traditionen der Welt eine Abwärtsbewegung stattfindet, auch weil wir uns nicht gerade im besten aller Zeitalter befinden: dem eisernen Zeitalter, dem Kali-Yuga.

Im Satya-Yuga manifestiert sich, was man denkt. Heute, im Kali-Yuga, müssen wir uns etwas mit großer Anstrengung erarbeiten.

Im Satya-Yuga materialisieren sich Gedanken. Denkt man an Gott, dann steht Gott auch schon da! Aber in unserem Kali-Yuga müssen wir Millionen Mal "Gott, Gott, Gott ..." sagen, bis Gott wirklich kommt. Es steht keine Kraft hinter unseren Gedanken. Die Gedankenkraft und die Kraft der Seele sind sehr geschwächt, während die Körperkräfte und die sinnlichen Kräfte abnormal stark entwickelt sind. Wir werden grob, sind anfällig für Krankheiten und das Alter.

In anderen Zeitaltern war das nicht so. Da hieß es: "Zu denken heißt zu sein." Heute heißt es: "Zu denken heißt nicht zu sein." Wenn ich also lediglich denke, dass ich ein guter Mensch bin, bin ich es deshalb noch lange nicht. In jenem alten Satya-Yuga hatte ein Gedanke so viel Kraft, dass man nur an Gott denken brauchte, und Gott stand da vor einem - ein Gedanke genügte.

Das sind Tatsachen, die den Sehern alter Zeiten geoffenbart wurden, und sie haben es uns überliefert. Eine große Gnade Gottes ist, dass er seinen Atem hier in der Welt gelassen hat: den Atem der Erkenntnis, der Upanischaden und ähnlicher offenbarender Werke. Sie sind Wegweiser, die uns den Weg zurück zu Gott finden lassen.

"Von Gott zu Gott geht unsere Reise ..."

Das, was ist, ist eine Unendlichkeit. Die Welten waren nicht erschaffen. Es gab keine Zeit, keinen Raum, überhaupt nichts.

Dann manifestierte sich das Universum. Und dieses Manifestieren der Universen ist nicht möglich, außer die Unendlichkeit grenze sich ab.

Der Eisberg kann nicht entstehen, sofern sich nicht ein Teil des Ozeans innerhalb des Ozeans abgrenzt. Etwas konkretisiert sich. Eisberge konnten entstehen, weil sich etwas im Ozean abgrenzte. Damit ist der Eisberg vom Ozean getrennt und doch Teil des Ozeans und eins mit ihm. Ohne den Ozean gibt es auch den Eisberg nicht: Er befindet sich im Ozean und besteht aus dem Ozean. Mit den manifestierten Universen verhält es sich wie mit den Eisbergen. Sie sind ‚Eisberge' im Sein Gottes. Doch sind sie ein temporäres Phänomen. Vor langer Zeit gab es die Eisberge einmal nicht; irgendwann sind sie entstanden, und sie lösen sich mit der Zeit wieder im Ozean auf. Das heißt, Eisberge bestehen aus der Substanz des Ozeans.

Ursprünglich waren wir alle in Gott, existierten als Gott, waren für Gott da. Als das Universum ins Sein trat, entwickelte sich auch Leben, zunächst in Form von winzigen Geschöpfen, den Einzellern. Die Evolution setzte ein und im Laufe von Millionen von Jahren entstand der komplexe Organismus des menschlichen Gehirns.

Irgendwann werden schließlich die Begrenzungen des Menschen vom Gottbewusstsein aufgelöst.

Weil die menschliche Intelligenz von Gott stammt, ist sie so wunderbar und findet ihre unendliche Vollkommenheit wieder, indem sie in ihren Ursprung, ins göttliche Bewusstsein, zurückkehrt und sich mit ihm vereint.

Das ist wie ein Kreislauf, der von Gott ausgeht und zu Gott zurückkehrt. Deshalb sagte Augustinus: "Von Gott zu Gott geht unsere Reise." Wir kommen von Gott und kehren zu Gott zurück.

Frage: War dieser ganze Vorgang denn notwendig?

Swami: Das ist ein metaphysisches Problem. Es gibt viele Theorien, die versuchen, dieses Problem zu lösen. Niemand weiß aber darüber Bescheid. Wir können diese Geheimnisse Gottes nicht erkennen, weil unser Denken begrenzt und endlich ist. Wir versuchen immer, etwas von unserem Standpunkt aus zu erklären und projizieren unser eigenes Wesen und unsere Schwierigkeiten auf Gott. Unsere Denkfähigkeit ist begrenzt, und wir sind nicht in der Lage, die Dinge so zu sehen, wie Gott sie sieht. Aus diesem Grund können wir auch dieses Problem nicht lösen.

Es hat viele Theorien gegeben, die zu erklären versucht haben, auf welche Weise die Welten entstanden und worum es dabei ging.

Es findet ein ständiges Aufsteigen und Sinken im Sein Gottes statt. Warum sollte diese Schöpfung entstehen, und warum sollte sie wieder in das Herz Gottes zurückgezogen werden?

Es ist ein metaphysisches Problem. Unter den vielen Erklärungen, die es gibt, ist die zufriedenstellendste die, dass Gottes Vollkommenheit beständig in Gott Selbst überfließt - zur Freude Seines Eigenen Wesens.

In Indien entstanden zwei führende Philosophien:

Die eine ist der Mayavada, der Vedanta, der sagt, dass der schöpferische Urgrund der Universen Maya ist, etwas Relatives, eine Illusion. Und es ist wahr, dass die Welt eine Illusion ist, wenn wir sie am Hintergrund der zeitlosen Unendlichkeit messen.

Heute Morgen hattest du einen Schmerz im Bein. Wo ist dieser Schmerz jetzt? - Verschwunden! Du lebst 90 Jahre lang; in den 90 Jahren deines Lebens dauerte der Schmerz gerade mal 90 Minuten. Zuvor war der Schmerz nicht da, und später war er auch nicht mehr da. Er existierte am Anfang nicht, und er dauert nicht an bis zum Ende. Das heißt, der Schmerz ist nur ein zeitweiliges Phänomen, eine Illusion.

Frage: Sinkt die Menschheit immer weiter nach unten?

Swami: Ja, nach unten, immer weiter nach unten! Aber es wird eine große Umwandlung geben, eine Veränderung wird stattfinden, und es wird viel Leid geben. Schwierigkeiten kommen auf die Menschheit zu; doch unmittelbar danach tritt eine große Wende zum Besseren ein, die Menschheit wird aufsteigen, und die Kurve wird wieder nach oben weisen.

Frage: Wird die Menschheit später eine Art göttliches Bewusstsein erlangen, beziehungsweise bewusster leben als jetzt?

Swami: Sicher! Die Menschen werden der göttlichen Gegenwart gegenüber zunehmend empfänglicher, und sie werden bereitwilliger an höhere Wirklichkeiten und Werte glauben.

Frage: Aber Katastrophen haben nie eine wirkliche Besserung der Menschheit bewirkt!

Swami: Wir können das so nicht sagen. Ein Kind wird dafür bestraft, dass es Fehler macht. Man ist geneigt zu denken, die Strafe würde überhaupt nichts bewirken, aber wenn sie wiederholt und verschärft wird, kommt das Kind zu Sinnen.

Frage: Ich dachte, die Katastrophe wäre mit dem letzten Weltkrieg schon geschehen?

Swami: Nein! Das war nur der Anfang. Es wird eine größere Strafe kommen, und dann werden die Menschen zu Sinnen kommen. Denn die Menschen werden nicht vernünftig, wenn sie nicht einen Schock erleiden. Die dunklen Kräfte in der Welt sind wirklich sehr stark. Die schlechten Gedanken, Gefühle und Aktivitäten, die von den modernen zivilisierten Zentren ausgehen, lassen sich nicht so leicht neutralisieren. Sie bewirken eine empfindliche Störung des allgemeinen Lebens der Menschheit.

Das kriminelle Verhalten, die Ungerechtigkeit von Verantwortlichen in hohen Positionen, Filme, Vergnügungszentren, Korruption, Betrug, Täuschung, Eifersucht, Mord, Zeitung und Fernsehen - sie alle erregen die Menschen, erzeugen niedere Emotionen, Impulse und -Leidenschaften.

Diese kollektive Kraft der Dunkelheit und des Bösen muss sich auswirken; sie stört die natürlichen Funktionen der Natur und der Erde. Der kollektive Hass der Nationen, der verschiedenen Gruppierungen und Religionen, sowie der Menschen untereinander ist ein großer, störender Faktor, der den Frieden der Erde, der Meere und des Luftraums zerstört, die Luft vergiftet und das Leben der Menschheit ruiniert. Er lässt die Zahl der Krankheiten, die Kriminalität ansteigen, vervielfacht Sorgen und Leiden, vermehrt Vorurteile, bewirkt -Unglücksfälle, Elend und allgemeines Unglück. Und durch all das wird den dunklen Kräften noch mehr Kraft zugeführt.

Was tut Gott? - Wenn Gott all das Böse, das Unglück, die Zerstörung und Verwüstungen in der Welt sieht, erbarmt er sich der Menschheit und regt empfängliche Herzen um so mehr an, für das Wohl der Allgemeinheit zu wirken. Wohltätige Organisationen und spirituelle Institutionen entstehen so, und Gott gießt Glauben, Hingabe, Selbstlosigkeit, Güte, gute Gedanken und Gefühle auf jene aus, die bereit sind, sie anzunehmen.

All das tut Gott.

Was können wir in diesem Zusammenhang tun? - Eigentlich nichts, außer weiterhin gut zu sein und Gutes zu tun, die Kraft unserer Liebe zu stärken, immer mehr geistigen Fortschritt zu erzielen, Gott zu dienen und Gott zu lieben.

Dann werden wir Lichter der Welt werden.

Das ist die beste Antwort auf die Tragödie der Menschheit. Es gibt keinen anderen Weg. Sei nicht deprimiert wegen der Ungerech-tigkeit, des Elends und des Bösen in der Welt. Das ist nicht deine Sache. -

Konzentriere dich auf Gott, und es wird dir die Macht gegeben -werden, Kraft auf die Erde auszugießen. Konzentriere dich auf Gott, und du wirst Licht und Liebe empfangen, um Licht und Liebe an die Welt weiterzugeben. Konzentriere dich auf Gott, und das Elend der Welt wird weniger, immer weniger werden. Deine Verbindung mit Gott und mit den göttlichen Persönlichkeiten wird nie unterbrochen werden. Was göttlich ist, kann nicht zerstört werden.

Erwarte keine Katastrophe - erwarte das Königreich des Himmels! Arbeite für das Königreich des Himmels! Hoffe nur auf das Königreich des Himmels, denke daran, fordere es ein!

Gott ist überall. Er ist allmächtig - hier, dort, jetzt! Möge alle Welt glücklich sein! Mögen alle friedlich sein! Mögen alle gesegnet sein! Mögen alle Fortschritt machen und gedeihen! Lass überall Sonnenschein sein! Du bist unsterblich, du kannst nicht sterben. Gott ist in deinem Herzen, in deinen Händen und beschützt dich. Es gibt keine Zerstörung; es gibt nichts Böses; du bist Frieden und Freude!

 

Ein großer Fehler, den die Menschen machen ist, dass sie andere unter rein materialistischen oder körperlichen Gesichtspunkten betrachten

Wir sind nicht so weltlich, materialistisch und körperlich wie wir denken. Wir sind geistbegabte Wesen aus Gott. Wir sind Formen des Bewusstseins. Wir tragen den Atem Gottes in uns.

Niemand in der Welt ist wirklich glücklich. Es wirkt stets ein Druck aus der Seele heraus, der die äußere materielle Kruste aufbricht. Das innere Bewusstsein in uns - oder die Seele - versucht beständig, seine eigenen, feineren Möglichkeiten zur Geltung zu bringen. Niemand ist so grob und materialistisch wie er denkt. Es ist ein Geist in allen von uns, der rastlos ist. Wir sind alle Kinder Gottes.

Die Welt ist nicht unser Platz. Hier können wir keinen echten Frieden und kein wirkliches Glück finden. Die Welt ist nicht unser Aufenthaltsort; immer gibt es für jedes Vergnügen und für alles Große, das wir erreichen können, ein Ende. Es ist das typische Wesen der Welt, unseren Frieden und unser Streben zu verhindern oder zu begrenzen, unsere Hoffnungen zu enttäuschen.

Wir stammen aus dem Königreich des Himmels, deshalb werden wir aus dem einen oder anderen Grund immer unglücklich und ruhelos in dieser Welt sein.

Beende den Kreislauf der Reinkarnationen!

Wir müssen nicht immer wieder auf die Erde zurückkehren. Es gibt einen Weg, um diesen Kreis der Inkarnationen zu unterbrechen.

Wir kommen in diese Welt, weil wir nicht vollkommen sind. Nur Kinder müssen in die Schule gehen, nicht die Erwachsenen. Wenn wir also das Schulalter hinter uns haben, brauchen wir nicht mehr in diese Welt zu kommen. Es gibt aber Ausnahmen im Fall von großen Seelen, die, obwohl sie die Welt überwunden haben, auf den Befehl Gottes doch wieder in diese Welt zurückkommen. Es sind die großen Weisen, Heiligen und Propheten, die den Menschen helfen. Sie sind wie die Lehrer und Professoren an der Schule oder der Universität. Sie gehen nicht in die Schule, um zu lernen, sondern um andere zu lehren.

Es gibt, wie gesagt, die Möglichkeit, dass wir nicht mehr in dieser Welt geboren werden müssen, vorausgesetzt, unsere Weisheit ist groß, unsere Liebe zu Gott ist groß, unser Glaube an Gott ist gewaltig. Wenn wir Gott hier in diesem Leben erfahren, wenn wir Ihn sehen, so wie wir die Rose in der Vase sehen, dann brauchen wir nicht mehr hierher zurückkommen.

Die Wahrheit der Philosophie

Die grundlegende Wahrheit der Philosophie ist Gott Selbst, die unendliche Wirklichkeit.

Welches sind die anderen, untergeordneten Wahrheiten der Philosophie, der spirituellen Philosophie, der Philosophie des Bewusstseins, der Philosophie des unendlichen Bewusstseins, der Philosophie der Wirklichkeit, des absoluten Seins, der Philosophie dessen, was hinter dem Denken und den bewussten Funktionen des menschlichen Individuums steht? Was sind diese anderen Wahrheiten?

Eine der führenden Wahrheiten ist, dass es eine Beziehung gibt zwischen der Seele des Menschen und der unendlichen Wirklichkeit oder Gott.

Die nächste Wahrheit ist, dass das Unendliche - oder Gott - eine Unendlichkeit an Schönheit, Liebe, Frieden und Vollkommenheit ist.

Wie kann man das menschliche Leben dazu benutzen, Schönheit, Frieden, Freude, Bewusstsein und Erkenntnis auszudrücken, die in der Wahrheit, in Gott, in ihrem Unendlichkeitszustand existieren?

Die innige Beziehung zwischen dem täglichen Leben des menschlichen -Individuums und diesen Wahrheiten der Philosophie ergibt die Religion. Die Religion bezieht ihre Lebensfähigkeit, ihre -Vitalität und ihren Charakter von der Verwirklichung der Wahrheiten der spirituellen Philosophie im täglichen Leben.

Die elementare Wahrheit der Philosophie betrifft die Existenz des Unendlichen, der Wahrheit oder Gottes.

Jeder Mensch auf dieser Erde, der in seinem täglichen Leben einen Kontakt herstellt mit diesem Gott, den die philosophische Intelligenz als die fundamentale Wahrheit erkennt, ist eine religiöse Person. Deshalb wird so ein Mensch ein religiöser Führer; zumindest aber ist er ein Phänomen religiöser Erfahrung.

Die Frage ist jetzt, wie wir eine innige Beziehung herstellen können zwischen den Tatsachen, wie die höchste philosophische Intelligenz sie wahrnimmt, und den Gegebenheiten des täglichen Lebens hier auf dieser Erde, das doch beständig Grenzen ausgesetzt ist und Irrtümern, Defekten, Unwissenheit, Mängeln und Schwächen unterliegt.

Man kann auf diese Frage viele verschiedene Antworten geben. Die Philosophie gibt uns einige Methoden, mit deren Hilfe wir eine innige Beziehung zwischen dem täglichen Leben und den grundlegenden Fakten und Konzepten des philosophischen Idealismus herstellen können.

Der Weg besteht grundsätzlich in einer Reinigung der menschlichen Natur, des Gemüts und des Willens, damit der menschliche Geist die höheren Wirklichkeiten wahrnehmen kann, die den irrenden Leidenschaften verborgen bleiben. Um jene Wirklichkeiten zu entdecken, muss das Gemüt des Menschen in einem Zustand sein, in dem es nicht von einer blind machenden Unwissenheit geplagt wird, einer Unwissenheit bezüglich der Wirklichkeit der Existenz des Göttlichen und Absoluten hinter allen Formen des Lebens, einer Unwissenheit, die unsere Beziehung zu jenem Sein betrifft, das eine Unendlichkeit jeder Art der Vollkommenheit ist.

All diese Barrieren und Hindernisse stehen unserer Erfahrung der Prinzipien der Gottheit entgegen, der Erfahrung der Eigenschaften, der Charakteristika und dem Wesen der Gottheit. Diese Hindernisse müssen beseitigt werden, und hier spielt die Ethik eine entscheidende Rolle.

Die Brücke zwischen dem täglichen Leben und der Wahrheit der Philosophie ist ein ethisches Leben.

Doch die Ethik allein genügt nicht. Es muss eine Disziplin des inneren Bewusstseins geben, nicht des göttlichen Bewusstseins in diesem Fall, sondern der bewussten Mentalität. Diese muss diszipliniert, muss einem Prozess der Transformation und Sublimation unterworfen werden. Die Fähigkeiten und die Intelligenz des menschlichen Geistes müssen verfeinert, erhoben, veredelt werden, damit er in die Lage versetzt werde, die höheren Wirklichkeiten zu sehen, die der menschlichen Existenz und den manifestierten Phänomenen zugrunde liegen.

Auf diese Weise entwickeln wir uns mit Hilfe der Selbstdisziplin allmählich auf der Ebene des Denkens, des Fühlens, der Ethik und auf der moralischen Ebene, und so wird die Brücke zwischen dem täglichen Leben und der Wahrheit der Philosophie automatisch geschlagen.

Vernunft

Was ist los mit den Wissenschaftlern, die vorgeben vernünftig zu sein und logisch zu denken?

Sie sind nur auf empirische Weise und innerhalb eines begrenzten Erfahrungsgebiets vernünftig. Noch dazu wird ihre Vernunft häufig von körperlichen Erwägungen bestimmt und von Emotionen gesteuert, von ihren Eigentümlichkeiten und Vorurteilen.

Newton sagte, es gäbe ein Gesetz der Schwerkraft, und deshalb dachten alle nach ihm, dass es ein Gesetz der Schwerkraft gibt. Jeder Wissenschaftler glaubt deshalb an das Gesetz der Schwerkraft. Somit ist er schon konditioniert, hat eine vorgefasste Meinung. Es ist schwierig, etwas außerhalb dieses Spielraums zu denken, und deshalb sieht er alles in Begriffen der newtonschen Gesetze, bis irgendwo ein neues Genie aufsteht, diese Gesetze widerlegt und etwas anderes zeigt.

Aber dann wird die nächste Generation genauso wieder konditioniert sein, eben von den Erkenntnissen dieses Genies. Niemand ist wagemutig, niemand lässt sich auf ein Abenteuer ein und sucht die Wahrheit für sich selbst.

Sechzig Millionen Schafe folgen einem Schafhirten, und alle die sechzig Millionen glauben, was der Schafhirte sagt, und dass es nichts anderes gibt.

Wir müssen uns vollständig von all diesen erschreckenden, tyrannisierenden Barrieren, Hindernissen und Einschränkungen befreien - von diesem Gefangensein in den Sinnen und der schweren Konditionierung, der wir auf vielen Ebenen unterliegen.

Die menschliche Intelligenz ist eher ein Hindernis als eine Hilfe. Sie kann zwar zu einem hilfreichen Werkzeug umfunktioniert werden, aber so, wie sie in sich selbst ist, ist sie eher eine Barriere.

Man kann die Intelligenz als Mittel zum Fortschritt nutzen, obwohl sie von Natur aus den Fortschritt behindert; denn sie ist eine abgrenzende Fähigkeit. Sie ist wie die Glühbirne, die den elektrischen Strom, der durch sie fließt, begrenzt. Die elektrische Kraft ist unbegrenzt. Die 100-Watt-Glühbirne leuchtet nur mit 100 Watt, nicht mehr. Wir brauchen eine stärkere Birne, wenn wir mehr Licht wollen. So verhält es sich auch mit der menschlichen Intelligenz. Sie hat vielleicht 60 Watt, die Intuition hat 6000. Wir sehen dann plötzlich mehr und erkennen Dinge, von denen unsere Intelligenz keine Ahnung hatte, Dinge, die der Intellekt aufgrund seiner Logik sogar völlig ausgeschlossen hatte.

Frage: Können Sie mir sagen, was Bewusstsein ist? 

Swami: In uns ist ein Bewusstsein, ein Gewahrsein, ein sich selbst wahrnehmendes Prinzip, die Wahrnehmung, dass wir existieren.

Ich weiß, dass ich bin. "Ich bin", das ist Sein, Existenz. Auch der Baum ist. Das ist die "Ichheit". Der Baum sagt ebenfalls: "Ich bin." Die Pflanze sagt: "Ich bin." Du sagst: "Ich bin." Sein - oder Existenz - ist ein universelles Phänomen, und dieses Sein weiß, dass es ist.

"Ich bin", sagt der Mensch. Dieses Bewusstsein ist eine organische Eigenschaft der Existenz, des Seins. Es gibt ein unendliches Sein und ein unendliches Bewusstsein.

Alle begrenzten Formen des Seins sind ebenso begrenzte Formen des Bewusstseins. Doch alle Formen des begrenzten Bewusstseins tragen in sich die Möglichkeit des unbegrenzten Bewusstseins. So kann jedes endliche Objekt ein unendliches sein, jedes endliche Bewusstsein kann unendliches Bewusstsein sein.

Leben

Das Leben, wie wir es hier vorfinden, ist nur eine Zwischenmanifestation von Sein und Bewusstsein.

Leben ist eine Projektion des unendlichen -Bewusstseins und Seins, eine Möglichkeit des unendlichen Bewusstseins und Seins. Auch Materie ist eine Möglichkeit, und der -menschliche Geist ist eine Möglichkeit des unendlichen Seins und Bewusstseins.

All das sind Zwischenformen der Möglichkeiten des unendlichen Seins und Bewusstseins.

 

Die höchste Wahrheit

Die höchste und letzte Wahrheit kann ohne die Gnade Gottes nicht erreicht werden.

Eines dürfen wir nie vergessen, nämlich dass Gott die Wahrheit unserer Existenz ist, das Fundament unseres Seins, die Substanz unserer eigenen Substanz. Er allein ist - das ist die höchste Wahrheit. Der Mensch erkennt dies nicht.

Es gibt nichts als Gott allein. Überall ist Seine allschöpferische Intelligenz am Werk.

Wir können endlosen Frieden, endlose Kraft und Freude erfahren; wir können die Kraft für ein sehr hohes kreatives Leben erlangen; das ist die Wahrheit. Doch Gott ist nicht Materie, so dass Er von irgendwelchen groben menschlichen Händen gehandhabt werden könnte. Gott ist auch kein Gebrauchsgegenstand, sodass Er von irgendeiner religiösen Institution oder der Gesellschaft vermarktet werden könnte.

Gott ist kein Ding, das von einem Denker an den anderen weitergegeben werden kann. Gott findet man nicht in Büchern, obschon Bücher versuchen mögen, etwas über Ihn auszusagen.

Deshalb sollten wir uns keinem Irrtum hingeben: Es ist alles falsch an unseren Methoden, unserem Verstehen, unserer Einstellung, unserer Art.

Ich habe gerade schon erwähnt, dass Gott nicht für grobe Hände gedacht ist; und -eine grobe Intelligenz, wie sehr sie auch in der äußeren Welt glänzen mag, hat keinen Zugang zu Gott.

Die Erfahrung, Erkenntnis oder Verwirklichung Gottes erfordert eine höhere, eine diszipliniertere Intelligenz, ein hoch entwickeltes Wesen, ein reines Herz. Ein Genie ist notwendig, um Gott zu erfahren. Wenn irgendwo eine Hausfrau oder sonst eine einfache Frau Gott erfährt, kann man mit Sicherheit annehmen, dass eine Menge Genialität in ihr versteckt ist.

Gott ist nicht für grobe Leute. Ein Gemüt, das ständig in der Umgebung von Materie und Gesellschaft eingesetzt wird, kann nicht die nötige Sensitivität besitzen, um die Wirklichkeit Gottes zu fühlen und zu erkennen.

Es ist relativ einfach, ein Millionär zu werden, wenn man entsprechende Fähigkeiten zum Geldverdienen entwickelt hat. Vielleicht gelingt es dann im Laufe eines Lebens, großen Reichtum anzuhäufen.

Aber Gott ist der Schöpfer allen Reichtums in allen Universen. Er hat das alles hervorgebracht. Wenn du Ihn willst, kannst du dir in etwa vorstellen, welchen Preis du für Ihn zu bezahlen hast.

Es ist eine -unausgereifte, primitive Vorstellung, welche die Menschen von Gott haben.

An der Primitivität der Vorstellungen von Gott liegt es, dass es des Gottesbegriffs wegen so viel Disharmonie und Kummer gibt, und auch so viele Verunglimpfungen des Wortes "Gott".

Das Wesen Gottes wird oft haarsträubend falsch dargestellt, und die Menschen werden im Namen Gottes ausgebeutet und missbraucht; man präpariert ihr Denken und ihre Gefühle im Namen Gottes, um sie gefügig zu machen. Man wendet Gewalt an und beschneidet im Namen Gottes die Freiheit der Menschen auf brutale Weise. All das ist zu schlecht!

Aber man kann nicht dagegen ankämpfen und man braucht auch nicht dagegen ankämpfen; man kann sich selbst davor schützen. Und wenn man beginnt, sich selbst zu schützen, dann gibt es wenigstens einen Menschen in der Welt, der frei ist von der Tyrannei falscher Religionen, falscher Vorstellungen und Ansichten von Gott.

Sei nicht frustriert, wenn du schlechte Erfahrungen im Zusammenhang mit dem Namen Gottes gemacht hast, wenn andere dir Gott falsch dargestellt und dich ausgenützt haben; du darfst deswegen nicht Gott selbst ablehnen!

Gott ist viel wunderbarer als die Menschen Ihn je beschreiben können. Gott ist viel liebevoller als selbst die größten Heiligen Ihn je geschildert haben, viel gegenwärtiger und wirksamer in unserem Leben als wir uns es je träumen lassen würden.

Gott ist alles, was das Beste in dir ist und unendlich viel mehr als das Beste in dir. Gott ist das höchste Bewusstsein in dir. Und Gott befreit dich nicht nur von den Begrenzungen deines Körpers, der Umgebung, der Unwissenheit und vom Gemüt, sondern auch von den ausbeutenden Tendenzen und dogmatischen Behauptungen irregeleiteter religiöser Institutionen.

Gott ist überall, wo Unschuld ist, wo Reinheit ist, wo Freundlichkeit und Nachgiebigkeit sind, überall dort, wo Bigotterie und Dogmatismus abwesend sind.

Gott ist da gegenwärtig, wo Güte ist, wo echte, alles überwindende, alles verwandelnde Güte am Werk ist.

Gott ist nicht an einem Ort zu finden, wo es Ausbeutung gibt. Er lebt an Orten, wo Selbsthingabe und Selbstaufgabe herrschen.

Das ist Gott, wie er sich auf einer menschlichen Ebene ausdrückt, in einer menschlichen Erfahrung.

Doch denken wir auch daran, wie Gott in Sich Selbst ist

Wenn wir uns Gott nähern, wie Er in Sich Selbst ist, finden wir, dass Er absolute Weisheit ist - jenseits der höchsten Flüge menschlicher Intelligenz und menschlichen Intellekts. Wenn wir uns Gott nähern, wie Er ist, finden wir, dass Er absolute Reinheit ist, jenseits der Reinheit, über die ein menschliches Herz verfügen kann.

Es wäre verrückt, wenn du dich in deiner Wahrnehmung irgendwann von diesem wunderbaren Gottbewusstsein abschneiden würdest. Gott ist dein Atem, Gott ist die Kraft deiner Seele, und wenn du diese Kraft respektierst, wirst du im Überfluss leben. Du wirst in Freiheit leben, einer Freiheit und Unabhängigkeit von Menschen, Dingen und Zuständen. Du wirst dir selbst ein Licht sein und brauchst nicht anderswo nach Licht Ausschau zu halten. Du wirst dir selbst eine Freude sein und brauchst nirgendwo hingehen, um Freude zu finden.

Die Quellen der Freude sind tief in dir selbst. Das Bewusstsein hinter deinen mentalen Vorgängen ist eine Quelle endloser Freude. Wenn du intelligent bist, die nötige Weisheit, Güte und Reinheit besitzt und alle äußerlichen Freuden aufgibst, dann werden Freude, Frieden und Kraft dir von innen her zufließen.

Das gleiche göttliche Bewusstsein, das in dir ist,
ist auch in den Planeten, den Steinen und überall

Werde dir dieser Tatsache bewusst! Entsprechend dem Grad, in dem du dir dieser Tatsache bewusst bist, wird dein Leben reich, voller Kraft und unangreifbar sein.

Es ist besser für dich, wenn du gegen niemanden ankämpfst, wenn du niemanden kritisierst oder andere religiöse Gruppierungen verurteilst. Finde deinen eigenen Pfad zum Fortschritt und zum Frieden, lebe in Frieden mit allen, ohne deine eigenen Prinzipien deshalb aufzugeben, ohne jener Wahrheit untreu zu werden, von der dein Herz zu dir spricht. Gott wird dir helfen. Gott sitzt schon jetzt in deinem Herzen und lenkt dein Leben. Deshalb besteht kein Grund zu Angst oder -Sorge. Gott wird dich von Ort zu Ort führen, überallhin, wo du Inspiration und Führung finden kannst. Und Er wird von innen heraus deiner bewussten Intelligenz neue Ideen und Wege aufzeigen. Du brauchst nur etwas Geduld. Liebe Gott von ganzem Herzen, erkenne Ihn als das Licht in deinen Augen, und alles wird in Ordnung kommen und gut werden.

 

Das Bindeglied; funktionelles und organisches Prinzip

Ich schließe meine Augen, mein Bewusstsein ist abgezogen, und ich bin in tiefer Meditation.

Was ich sehe, ist ein unendliches Nichts oder ein unendliches Licht oder ein unendliches Etwas, das nichts ist. In diesem Bewusstsein verloren, habe ich ein Gefühl des Unendlichen.

Ich höre auf zu meditieren, ich komme herunter von diesem Zustand und öffne meine Augen: Ich sehe viele Dinge, die phänomenale Welt, die Welt von Zeit und Raum, die begrenzte empirische Welt, eine solide Welt, eine Welt der Wirklichkeiten, der Steine, Bäume, Dinge, Menschen und Umgebungen - also Verschiedenheit.

Sobald ich meine Augen öffne, berichtet mir mein Bewusstsein von einer Vielheit:von endlichen Dingen, von gegensätzlichen Dingen, von Dingen aller Art.

Endliche Erfahrung wird möglich; Konflikt, Kummer und Glück werden erfahren; Schönheit und Hässlichkeit werden gesehen; Hunger wird gefühlt und das Stillen des Hungers wird erfahren: Sobald ich meine Augen öffne, findet all das statt.

Die Frage ist jetzt: Wer oder was ist jenes Prinzip, welches als Bindeglied zwischen der Erfahrung der endlichen Welt und der Erfahrung des Unendlichen funktioniert?

Ist es das Gemüt (mind), das individuelle Selbst? Und was ist das Gemüt? - Es ist wie nicht vorhanden, ein nicht existierendes Etwas, das nur auf rein funktionelle Weise existiert. Was es auch immer sei - es ist nur eine Funktion.

Was ist dann der Mensch? - Auch der Mensch als solcher ist funktionell. Er ist nichts Organisches. Gut, wir erfahren die materielle Welt; du sagst, ein Stein hätte dich getroffen und es schmerzt; dort liegt ein weiches Kissen, das ist angenehm, man sitzt gut darauf. Und wir empfinden etwas als schön, anderes als hässlich, etwas als gut, anderes als schlecht. All das sind funktionelle, nicht organische Erfahrungen.

Das sind mentale, psychologische Erfahrungen, nicht körperliche Erfahrungen als solche, obwohl ja die Umgebung materiell ist, obwohl der Körper, über den wir die Erfahrungen machen, aus Materie besteht. Und materielle Dinge sind nicht organisch, wenn es um ihren Bezug zur Wahrheit geht. Der Körper, in dem wir leben, ist nicht organisch. Das Haus, in dem wir leben, ist nicht organisch. Das ganze materielle Universum ist nicht organisch. Alles, was wir erfahren, erfahren wir wodurch? - Durch ein Prinzip, eine Formation des Bewusstseins, die organisch ist.

Es sind also weder Gemüt noch Körper noch die Dinge in der Welt der empirischen Erfahrung organisch - sie gehören lediglich einem funktionellen Prinzip an. Mit Hilfe dieses funktionellen Prinzips in Beziehung zu einem materiellen Prinzip werden alle Erfahrungen in dieser Welt erst möglich. Trennt man das funktionelle Prinzip vom materiellen Prinzip, dessen es sich bedient, dann ist das materielle Prinzip leblos. Das materielle Prinzip hat kein eigenes Leben, keinen Sinn, kein Bewusstsein, kein Gewahrsein - überhaupt nichts. Die Erfahrung der Körperwelt findet in dem Moment statt, in dem sich das funktionelle Gemüt an den Gehirnmechanismus, den menschlichen Körper und die gegebenen fünf Sinne ankoppelt.

Ohne Augen können wir nicht sehen, wissen nicht, ob es dunkel oder hell ist, oder wie die Gesichter der Leute ringsum aussehen. Und ohne Ohren können wir keine Laute hören und unterscheiden. Es besteht keine Möglichkeit zu dieser speziellen Erfahrung.

Das funktionelle Prinzip in uns arbeitet also vermittels der körperlichen Sinne, des physischen Körpers und drückt sich in einer materiellen Welt und mit materiellen Dingen aus.

Der wirklich Erfahrende, der wirklich Wissende, der wirklich Verstehende, der Mensch, der analysiert und sagt, was das für eine Erfahrung ist, der die Erfahrungen unterscheidet und sie klassifiziert - dieses erfahrende Prinzip ist ein mentales Prinzip, ein psychologisch-psychisches Prinzip, ein geistiges Prinzip, das funktionell ist, das nichts Organisches ist. Man kann es nicht fotografieren, nicht sehen, nicht sezieren, und man kann es anderen nicht zeigen. Es ist das, was selbst zeigt, aber nicht gezeigt werden kann.

Mit Hilfe dieses Prinzips denken wir, verstehen wir, urteilen wir und so weiter.

Dieses funktionelle Prinzip, in Beziehung zu einem physischen Mechanismus gesetzt, hat die Erfahrung der physischen Welt. Sobald man dieses Prinzip vom Körper, den es bewohnt, löst, findet der Eintritt in das Unendliche statt.

Was ist nun das Bindeglied zwischen der endlichen,
empirischen Erfahrung und der Erfahrung des Unendlichen?

Das Verbindungsglied bist du selbst. Die Erfahrung selbst ist das Verbindungsglied.

Dass die Erfahrung auf die empirische Ebene heruntergestiegen ist, war ein unweiser Schritt. Es wäre Weisheit, sich wieder auf die Erfahrung des Unendlichen zu besinnen und in diese Erfahrung hineinzusinken. Aber wenn das Individuum in dir noch nicht voll entwickelt ist und nicht die entsprechende vollkommene Reinheit erlangt hat, um in der Erfahrung der Unendlichkeit zu verweilen, wird es natürlicherweise wieder herausfallen - gewollt oder ungewollt. Dann wirst du auf die Uhr schauen, wie spät es ist, wirst wissen wollen, was es zu essen gibt und so weiter.

Aber wenn das Individuum in dir rein ist, so rein, dass kein Drang besteht, nach Essen oder irgendetwas anderem Ausschau zu halten, dann wirst du im vollkommen erfüllten Prinzip, dem unendlichen Sein, in perfekter Zufriedenheit verweilen.

Solange aber noch die geringste Unreinheit im Individuum in dir besteht, wirst du wieder herunterkommen müssen: Plötzlich öffnest du die Augen, die Meditation ist unterbrochen, auch wenn du noch so gern weitermeditiert hättest.

Irgendetwas lenkt dich ab, du öffnest die Augen und siehst wieder die Welt der vielen Dinge. Und sobald du die vielen Dinge siehst, gibt es auch wieder die Unterschiede. Du siehst etwas Schönes und willst es haben; du verspürst Hunger und suchst nach etwas Essbarem.

Das Glied zwischen deiner Erfahrung der endlichen, empirischen Welt und deiner Erfahrung des unendlichen Seins bist du selbst. Du kannst dieses Bindeglied "Gemüt" nennen oder "Seele", du kannst es unter irgendeinem Begriff einordnen; aber was es auch immer sei, es ist ein funktionelles Prinzip, kein organisches. Man kann es nicht fotografieren, man kann es nicht erkennen, man kann es nicht zeigen, aber es kann dir alles zeigen.

Mit Hilfe dieses Gemüts kannst du vieles verstehen, aber das Gemüt selbst kannst du nicht sehen. Du kannst dein eigenes Gemüt mit Hilfe deines eigenen Gemüts aufgrund der Wirkungen, die es hervorbringt, verstehen lernen, das ist alles.

Die Erkenntnis deines eigenen Gemüts ist also indirekt, nicht direkt. Du kannst ja auch nicht mit deinen Augen in deine Augen schauen, deine Augen können alles andere sehen, auch ihre Reflexion im Spiegel, nur nicht sich selbst.

Das Bindeglied ist also in dir selbst.

 

Integration

Weil du ein Mantra genommen hast und Gott kennen lernen willst, während du in dieser Welt lebst, ist dein Bemühen, die Erfahrung des Unendlichen mit deiner empirischen Erfahrung zu verbinden, ein echtes Problem, das mich interessiert. Ich bitte dich daher, das Bewusstsein des Unendlichen immer zu bewahren, auch während du in der Welt aktiv bist, während du im Büro arbeitest oder am Abend zu Hause ausruhst, also den ganzen Tag lang.

Lass etwas in deinem Geist sich immer des Unendlichen bewusst sein, nicht nur während der Stunden der Meditation.

Mit dem Bewusstsein des Unendlichen, mit der Erfahrung Gottes in deinem Kopf und deinem Herzen, mit dem Gedenken an die Erfahrung Gottes während der Meditation, mit der Zufriedenheit und dem Gefühl der Erfüllung, die dann und wann in Stunden des Gebets aufgestiegen sind, wirke hier in der Welt!

Wisse, dass alles endlich ist, vergeht, untergeht und sich ändert. Dann hast du das normale menschliche Leben mit der Erfahrung des Göttlichen verbunden.

Frage: Das Böse scheint irgendwie oft zu siegen ...

Swami: Das ist die menschliche Erfahrung!

Es ist alles Gottes Eigentum, Gottes Königreich, Gottes Welt.

Vom menschlichen Standpunkt aus ist es eine materielle Welt. Die Schweiz gehört den Schweizern und Deutschland den Deutschen.

Vom Standpunkt Gottes aus gesehen ist alles Licht und eine Kraft, die alles überwindet, eine Liebe, die alles regelt, eine Gnade, die alles erfüllt.

Was von Gott angeordnet ist, ist wunderbar, spendet Freude und Glück und hat Dauer. Was nicht von Gott genehmigt ist, lebt nicht lange und versagt.

Niemand kann etwas tun, ohne dass Gott es genehmigt hätte. Alles liegt in den Händen Gottes.

Frage: Was ist Metaphysik?

(Duden: Lehre von den letzten, nicht erfahr- und erkennbaren Gründen und Zusammenhängen des Seins)

Swami: Alles, was die Materie transzendiert ist Metaphysik. Und was ist Materie gemäß der allgemeinen Definition? - Alles, was man mit den Sinnen wahrnehmen kann. Alles, was man berühren, fühlen, sehen kann.

Was unerkennbar für uns ist, das ist das Metaphysische, das ist die Wahrheit, die Wirklichkeit in ihrem ureigensten Zustand. Mit unseren körperlichen Sinnen können wir sie nicht wahrnehmen.

Wieso konnten dann die Weisen und Heiligen die Wirklichkeit erkennen? - Nicht mit Hilfe der materiellen Sinne! Es ist das Bewusstsein in uns, das hinter unserer Intelligenz steht und uns Bericht erstattet - die Kraft der Beobachtung, die Kraft des Bewusstseins,

Dieses Bewusstsein trägt in sich die Wahrheit, und es hat bestimmte höhere -Fähigkeiten wie Intuition - direkte Erkenntnis, direktes Wissen.

Die Intuition ist das Auge, mit dem wir die Wahrheit erkennen. Wenn die Intuition zu wirken beginnt, nennen wir das Offenbarung, Erleuchtung, die Entdeckung oder Erfahrung Gottes. Wir mögen dann die Wahrheit erkennen, und was geschieht dann? - Die Wahrheit ist namenlos, zeitlos, formlos, vollkommen wunderbar. Und diese Wahrheit hat das Universum erschaffen. Wie entstand das Universum, wie wurde es ins Dasein gerufen? - Das ist die Frage. Und wo liegt der Ursprung allen Lebens? Woher kam die Menschheit? Was ist geschehen?

Die Wahrheit ist da, und die Wahrheit muss sich materialisieren, wenn ein Universum entstehen soll. Es erhebt sich eine Idee in der Wahrheit, eine Idee vom Kosmos; und diese Idee nimmt Gestalt an, verfestigt sich, und der Kosmos ist geboren.

Die Idee im Geist der Wahrheit ist das Wort -
das Wort Gottes

"Am Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott ..."

Man könnte dieses Wort auch Logos nennen, der altgriechische Begriff für Wort. Es ist also ein Logos, ein Wort. Was aber ist dieses Wort? Gibt es ein Wort ohne eine Idee, die dahinter steckt? - Es gibt kein Wort, das nicht eine Idee ausdrücken würde. Wenn du "Blume" sagst, siehst du sofort eine Blume vor dir, etwas Duftendes mit Blütenblättern.

Wort und Idee müssen in diesem Sinne also als ein und dasselbe angesehen werden.

Die Wahrheit wird Wort, das Wort wird Materie, die Materie wird Leben und Mensch mit Gemüt und allem Übrigen.

Im Wort sind alle Vollkommenheiten Gottes enthalten, weil die Idee Gott Selbst ist: Das Wort ist ein Ideal in der Wahrheit. Es ist Teil der Wahrheit, und die Vollkommenheiten der Wahrheit sind in diesem Teil, dem Wort, enthalten.

Ein Beispiel:

Im Ozean ist alles Wasser salzig. Entnimm ein Glas Wasser aus dem Ozean, es ist salzig. Es hat alle Eigenschaften und Charakteristika des Ozeanwassers.

Das Gleiche gilt für das Wort Gottes, das Wort des Geistes, die schöpferische Kraft des Höchsten. Es ist eine Tatsache der inneren, spirituellen Wissenschaft: Wir können die Wahrheit dieser Tatsache erfahren.

Und dieses Wort ist in den wahren Söhnen und Töchtern Gottes verkörpert; sie werden zum vollständigsten, reinsten und beredten Ausdruck des Wortes Gottes, zum Ausdruck der schöpferischen Kraft Gottes.

Wenn unser Herz vom Wort Gottes berührt wird, dann sind wir auch ein Teil des Herzens Gottes. Gott wohnt in uns, und wir sind Gott.

Das ist die wunderbare Wissenschaft vom Wort Gottes.

Wenn der Intellekt sich in mystische Angelegenheiten einmischt und sie interpretiert, wird das Ergebnis ein völlig anderes sein.

Es bestehen Unterschiede in der Qualität von Worten. Das Wort Gottes ist das mächtigste Wort überhaupt, während Namen für Gegenstände, wie Tisch, Stuhl, Haus oder Baum, gar keine Kraft in sich tragen.

Worte wie Schönheit, Wahrheit, Güte, Liebe - das sind keine Namen für Objekte; es sind Umschreibungen, die für die Eigenschaften Gottes stehen.

Das Wort "Duft", zum Beispiel, hat Kraft; es steht für eine Eigenschaft, nicht für ein Objekt. Duft ist nicht eigentlich materiell. Duft ist eine Eigenschaft wie Schönheit, wie Liebe, wie Güte; obwohl der Duft als solcher von einem Objekt stammen kann.

Ein hässlicher Mensch, wie der Philosoph Sokrates, ist trotzdem sehr schön, weil sein Herz wunderbar ist, weil seine Weisheit unsere Seelen bezaubert. Schönheit kann also auch von einem hässlichen, schmutzig aussehenden Sokrates ausgehen.

Nun, es gibt also Worte, die Umschreibungen oder Beschreibungen von Qualitäten, von Eigenschaften sind, die Eigenschaften verkörpern, symbolisieren oder repräsentieren, und solche Worte sind mächtig; und der schöpferische Geist Gottes ist organisch mit der ureigenen Seele der Wahrheit verbunden. Deshalb ist Er allmächtig.

Eine mystische Silbe, wie OM zum Beispiel, kann in uns eine -gewaltige Veränderung hervorrufen, wenn wir sie nur oft und intensiv genug wiederholen, weil sie ein schöpferisches Wort Gottes ist.

Ein Wort wie "Haus" ist ein von Menschen geschaffenes Wort. Das Wort OM ist nicht von Menschen erfunden worden; es wohnt dem Kosmos inne und transzendiert den Kosmos. OM ist hier und jetzt zugegen.

Die Qualität von Dingen bleibt sich gleich, auch wenn wir deren Namen ändern. Für ein und dieselbe Eigenschaft gibt es viele verschiedene Namen in verschiedenen Sprachen. Duft bleibt Duft, gleich ob man ihn "fragrance" nennt oder "Duft". Die Namen haben wir Menschen erschaffen, nicht aber die Eigenschaften, die sie benennen. Diese existieren auch ohne Namen und vor ihnen.

 

OM ist das eigentliche Herz der Wahrheit

OM ist nicht von Menschen erdacht. Es ist überall im ganzen Universum. OM ist die Seele der ganzen Schöpfung.

Wer kann es hören, wer kann seinem Klang lauschen?

Einer, der ein vollkommen reines Herz hat und ein Heiliger von makellosem Charakter ist, kann es hören. Dieser braucht das Wort OM nicht zu wiederholen, er braucht nur hinzuhören, und seine innere Seele kann der Musik des Unendlichen lauschen.

Jene, die nicht in dieser glücklichen Lage sind, müssen mit dem Wort arbeiten, dem Wort, das in den Schriften geoffenbart ist, das von allen großen Weisen gehört wurde.

Die unermüdliche Wiederholung des OM reinigt dich und bereitet dich darauf vor, ihm einst, wenn du rein geworden bist, zu lauschen.

Das ist die geheime Technik aller mystischen Silben.

Wahrheit, Gott, Unendlichkeit

Gott, die Unendlichkeit und die Wahrheit hören nur aufgrund unserer Unfähigkeit, sie wahrzunehmen, nicht auf zu existieren.

Es ist wahr, dass wir unfähig sind, eingegrenzt, tyrannisiert von unseren eigenen Schwächen; aber das Ideal ist da; und das Ideal ist ewig. Es lädt uns ständig ein.

Wir mögen nicht die Kraft dazu haben, ihm entgegenzugehen, weil wir tausendmal versagen, aber allein das beweist noch lange nicht, dass das Ideal nicht existiert.

Unser wahres Leben findet im Reich des Ideals statt.

Das Leben, das wir jetzt führen, ist ein Leben der Schatten, der Träume und nicht wirklicher als ein Traum.

Unsere Erfahrungen im Traum - das Leiden oder das Glück - sind genauso wirklich wie die Erfahrungen im Wachzustand, unter Umständen sogar wirklicher. Wir führen also ein Schattendasein. Wenn wir uns vom Standpunkt des Unendlichen aus betrachten, dann hatten wir keine Geburt, wir sind nicht gealtert, wir haben keinen physischen Körper. Der Körper hat vor dreihundert Jahren nicht existiert und nach weiteren dreihundert Jahren ist er auch nicht mehr da.

Ich halte diese Welt für eine Welt der Schatten, und auch die philosophische Vernunft, die mystische Erfahrung, die höchsten psychischen Wahrnehmungen und sogar die wissenschaftlichen Erkenntnisse erschließen uns die Wahrheit, dass wir in einer Welt der Schatten leben.

Wie dem auch immer sein mag: Solange wir in dieser Welt der Schatten gefangen sind, ist sie sehr wirklich für uns. Und weil sie wirklich für uns ist, können wir dem Leiden nicht ausweichen. Sie ist voller Leiden, weil wir wissen, dass uns das Glück, das wir genießen, bald wieder entschlüpfen wird. Das ist das Schicksal aller endlichen, begrenzten Erfahrungen.

Welches ist dann der Weg, auf dem wir uns unmittelbar an das Unendliche anschließen können? - Dieser Weg ist das Mantra.

Denn das Mantra ist eine supermystische Kraft, eine Superatomkraft. Als solche transformiert es die psychologischen und psychischen Inhalte in dir, macht dein inneres Bewusstsein immer feiner.

Und diese Feinheit oder Subtilität des inneren Bewusstseins ist genau der Umstand, den das Unendliche nutzt, um in dich einzudringen, um Besitz von dir zu ergreifen.

Gott will, dass du deine Todlosigkeit hier und jetzt erfährst, noch bevor dein Körper wegfällt. Versuche, dich auf Ihn einzustellen. Seine Absichten und Ziele sind für alle Ewigkeit festgelegt. Seine Absichten, Ziele und Gedanken sind ewige Gesetze. Dass du nicht von Gott abgeschnitten werden kannst, ist ewiges Gesetz. Dass du Gott erkennen musst, ist ewiges Gesetz. Es ist eine organische Notwendigkeit deines Wesens.

So wie das Kalb den Euter seiner Mutter sucht, um Milch zu trinken, so ist es eine organische Notwendigkeit des menschlichen Individuums, nach Gott zu suchen und Gott zu erfahren. Ob wir es wollen oder nicht, wir werden immer nach Glück suchen, und so lange wir nach Glück suchen, suchen wir nach Gott, denn Gott und Glück sind identisch. Wir suchen immer nach Stärke und wollen unsere Schwächen überwinden. Solange wir nach Stärke suchen, auch wenn wir nur ein Glas Milch trinken, um uns zu stärken, suchen wir nach Gott; denn Gott ist Stärke. Stärke und Gott sind ein und dasselbe. Außerhalb Gottes kann es keine Stärke geben.

Wer ist unüberwindlich und unbesiegbar? - Jener, der in der Stärke Gottes seinen Platz gefunden hat, jemand, der sich beständig bewusst ist, dass seine Stärke von Gott kommt und Gottes Stärke ist.

Wir können nicht vermeiden, nach Liebe zu suchen; wir wollen geliebt werden, und wir wollen lieben.

Der Geizhals liebt zumindest sein Geld, wenn schon nicht seine Tochter.

Liebe ist Bestandteil der Veranlagung eines jeden Einzelnen, wie auch Erkenntnis, Tugend und Wahrheit.

Wir haben starke, unwiderlegbare, unauflösbare organische Beziehungen zu Gott. Wir leben in Gott, und von Ihm haben wir unser Sein. Alles, was wir tun, vollbringen wir in Gott und mit seiner Kraft und Energie. Außerhalb von Gott haben wir keine Existenz. Außerhalb von Gott gibt es keinen Frieden, keine Erkenntnis, keine Kraft, keine Stärke, keine Schönheit, keine Musik.

Verbleibe in diesem Wissen, und sei immer jung und stark! Lebe Tausende von Jahren! Lebe in Ewigkeit!

Niemals zuvor hat das Leben auf Erden seine eigenen ewigen Wunder erschaut, wie jetzt hier - die endlosen Wunder im unendlichen Bewusstsein und Licht.

Es gibt vielerlei Arten von Mystikern. So natürlich, wie Gedanken in dir aufsteigen, war es für mich seit meiner frühesten Kindheit, dass ich mit den Offenbarungen des unendlichen Wahrheitsbewusstseins lebte, und ich ruhe jetzt in der absoluten Einheit der unendlichen Wahrheit, in seiner Selbstidentität in allem, in jedem Einzelnen und überall.

Aber dann, seit meinen jungen Jahren, lebte mit mir eine zweite Person, eine, die ich berühren kann, die mich berührt, die mir Stunde für Stunde dient, die zu mir spricht und zu der ich sprechen kann, die von allen Seiten über mich wacht, die jede Stunde und jeden Tag meines Lebens auf Erden plant und ordnet; eine, die höchst liebenswert und liebevoll ist, eine von höchster Schönheit und höchstem Wert, die in ihrer Hand endlose Universen hält - Universen, die schon vergangen sind, und Universen, die jetzt von den zeitgenössischen Wissenschaftlern untersucht werden, und zukünftige Universen, die in der zeitlosen Ewigkeit ausgebreitet sein werden; eine Person, die ewig hier und jetzt ist; die vollkommen erfüllt ist und deren Lächeln niemals vergeht.

Es ist die Göttliche Mutter. Du kannst Sie in meinem Gesicht sehen, in meinen Augen und in meinen Händen, in meinem Herzen, meiner Seele, meinem Leben und meinen Gedanken; und du kannst mich in Ihr sehen - in Ihren Augen und durch Sie, in jener Wahrheit, in jenem Sein, welches das Sein aller Wesen ist.

Du kannst Sie sehen, wo immer Gott erfahren wird, wo immer gotthingegebene Herzen sich in Gemeinschaft mit der göttlichen Gegenwart erheben. Du kannst Sie erfahren durch Gebet und Meditation, durch selbstloses Dienen oder Arbeit für Wahrheit und Gerechtigkeit.

Keine Ekstase in dieser Welt hat Dauer. Jedes Glück der Welt vergeht.

Doch die Ekstase, in der wir leben - ich und die Göttliche Mutter - setzt sich ununterbrochen fort.

Lies es an meinen Augen ab, den ganzen Tag lang und das ganze Jahr hindurch.

Zusammen sprechen wir von euch allen, von jedem einzelnen von euch; von der Vergangenheit und der Zukunft eines jeden Einzelnen von euch und von der Vergangenheit und der Zukunft der Welt.

In einem Augenblick sehen wir das Ewige und finden im Ewigen alle Augenblicke - aufgereiht wie die Perlen eines kleinen Rosenkranzes.

Das Leben ist kein Leben, wenn es nicht in der ewigen Ekstase des göttlichen Bewusstseins verwurzelt ist, in der Ekstase der absoluten Schönheit und Weisheit, äußerster Reinheit und eines unaussprechlichen Friedens.

Ich freue mich darauf, euch mit Schätzen dienen zu können, von denen kein menschliches Wesen je auch nur zu träumen hoffen kann.

Immer der eure, Swami Omkarananda

 

 

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