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ZWEIMONATLICH

Jahr 45

OFFIZIELLES ORGAN DES
DIVINE LIGHT ZENTRUMS
8400 WINTERTHUR SCHWEIZ


Aktuelle Ausgabe

Juli/August 2011

 

 

INHALT

Sri Swami Omkarananda

Texte aus öffentlichen Ansprachen

 Das Spiel Gottes

Unendliche Wirklichkeit

Kosmisches Bewusstsein

Schwingungen

Die Botschaft des Lichts

Spirituelle Kultur

Das Spiel Gottes

Frage:

Was ist mit dem Begriff "Lila" gemeint? Es gibt so viel Leiden, Mühen und Plagen in der Schöpfung, dass es schwierig ist, diese als "Lila", als Spiel Gottes, zu verstehen.

Swami:

Lila bedeutet Spiel, Tanz, Sport. Was ist diese Welt? Woher ist sie gekommen und wie lange wird sie da sein? Warum ist sie überhaupt da? - All diese Fragen wurden immer wieder von den größten Geistern der Menschheit gestellt. Die intelligentesten Köpfe der Welt haben sich darum bemüht, eine Lösung für dieses Problem zu finden. Das Problem spiegelt sich in der Frage: Woher ist diese Welt gekommen? Was ist ihr Wesen? Was ist ihre Bestimmung, ihr Schicksal?

Im heroischen Bemühen, eine Antwort auf diese Fragen zu finden, haben sich die besten Köpfe der Welt speziellen Disziplinen unterworfen.

Fragen wie diese steigen im Durchschnittsmenschen erst gar nicht auf; sie gehören nicht zum Bereich einer bloß animalischen Existenz, zu Menschen, die mit Essen, Trinken und ein wenig Unterhaltung zufrieden sind.

Diese Fragen sind von mystischem Charakter und weit vom Alltagsleben entfernt. Doch im Allgemeinen sind sich alle forschenden Geister und sensitiven Herzen des Leidens in diesem Leben zutiefst bewusst; sie sind sich der Unvollkommenheiten des menschlichen Lebens bewusst; in ihnen ist die Intelligenz auf anderen Ebenen aktiv als nur auf der des Essens, Trinkens und des Vergnügens.

Zunächst möchte ich deine Aufmerksamkeit auf die erschreckende Unermesslichkeit des physikalischen Universums lenken. In einer klaren Nacht sind Millionen Sterne am Himmel sichtbar, und wenn wir sie betrachten, fangen wir an zu staunen und werden uns unserer eigenen Winzigkeit bewusst. Wie klein unsere Erde doch ist, und wie klein wir selbst im Vergleich dazu sind!

Kommen wir zurück zum Leben auf dieser Erde: Wer hat Menschen und Tiere erschaffen? - Wenn ein unsichtbares, unendliches Bewusstsein sie erschaffen hat, warum ist das menschliche Leben dann von Leiden, Krankheiten und Tod gekennzeichnet? Warum müssen unsere Freunde und Verwandten sterben? Warum müssen wir uns so anstrengen, um ein wenig Vergnügen zu finden, das dann schließlich doch wieder in Schmerz und Leiden endet? - Das sind die Fragen, die jede erwachte Intelligenz auf dieser Erde stellt. Das Warum, Wie und Wohin der Schöpfung hat die größten Geister aller Jahrhunderte beschäftigt.

Vielleicht hast du einmal etwas über Vedanta gehört? - Vedanta heißt: Das Ziel der Erkenntnis. Was ist das Ziel oder der Gipfel der Erkenntnis? - Gott ist das Ziel der Erkenntnis! Erkenne Gott, und du hast das Ziel der Erkenntnis erreicht.

Der Gott des Vedanta ist die absolute Wirklichkeit, beziehungsweise das Selbst. Der Gott des Vedanta ist das unendliche göttliche Bewusstsein, das Unbegrenzte, das Eine, das Ungeteilte. Jene, die dem Pfad des Vedanta folgen, kümmern sich kaum um die Existenz der äußeren Welt und klagen nicht über Leiden und Unglück, Unvollkommenheiten und Begrenzungen.

Sie versuchen stattdessen, einen praktisch gangbaren Weg aus all den Leiden und Begrenzungen des Lebens zu finden und diesem Weg zu folgen, um sich aus der Gefangenschaft dieser leidvollen Welt zu befreien.

Wenn du es einmal geschafft hast, dich aus deinen Begrenzungen und Leiden zu befreien und in die Erfahrung des unendlichen Gottbewusstseins einzugehen, dann existiert für dich diese leidvolle Welt der Gegensätze, dieses materielle Universum, nicht mehr.

Im göttlichen Bewusstsein ist diese Welt, dieses Phänomen des Universums, abwesend.

Eine intuitive innere Erfahrung erschließt uns, dass es nur ein unendliches göttliches Bewusstsein gibt, und weil dieses Bewusstsein allvollkommen ist, gibt es sonst nichts neben ihm oder außerhalb von ihm.

Das unendliche göttliche Bewusstsein allein war am Anfang, es ist jetzt und wird für immer sein, während das physikalische Universum, diese Welt des Leidens und Sterbens, von uns nur in Zuständen bewusster körperlicher Erfahrung erlebt wird. Wir erfahren sie nicht, wenn wir uns im Tiefschlaf befinden und auch nicht in unseren Träumen, denn die Traumwelt unterscheidet sich von der Welt des körperlich erfahrenen Wachzustands. Auch im überbewussten Zustand wird diese Welt der Unvollkommenheiten und des Elends nicht erfahren.

Deshalb sagen die Vertreter des Vedanta, dass die äußere Erscheinungswelt unwirklich ist - eine bloße Illusion. Sie sagen weiterhin, dass das, was wirklich ist, etwas sein muss, das immer existiert, und nicht einmal da ist, dann wieder nicht.

Wäre die äußere Welt wirklich, dann müsste sie, nach den Kriterien des Vedanta, in all unseren Erfahrungszuständen anwesend sein und als solche erkannt werden, also auch im Traum oder im Tiefschlaf und sogar in einem überbewussten Zustand.

Alles also, was nicht beständig und ununterbrochen von uns erfahren wird, kann seinem Wesen nach nicht wirklich sein. Das Wirkliche ist ewig, unveränderlich und immer bei uns. Vedanta hat entdeckt, dass das innere Bewusstsein in uns ewig bei uns ist, durch alle äußeren Veränderungen hindurch; es ist jenseits des Gemüts, der Gedanken und Gefühle. Es bildet die Grundlage, den Hintergrund der drei Zustände - des Wachens, Schlafens und Träumens. Es allein ist die Grundlage unserer Erfahrungen. Es allein bleibt für immer bei uns, selbst nach dem Tod unseres Körpers. Dieses Bewusstsein ist auch bei uns, wenn die ganze Welt vollkommen zerstört werden sollte, und deshalb ist es allein die Wirklichkeit, die Wahrheit, die ewige Gottheit.

Es gibt eine Möglichkeit, dieser äußeren Welt des Leidens und der Sorgen zu entkommen und die innere göttliche Welt zu erfahren. Mit Hilfe von Selbst-Erkenntnis und göttlicher Gnade können wir ins göttliche Bewusstsein eingehen. Was geschieht dann mit der äußeren Welt? - Sie ist illusorisch, nicht existent und nicht in der inneren Erfahrung anwesend. Deshalb sagt man, die Welt sei Maya, eine Illusion, etwas, das nicht existiert, etwas, das nur wirklich ist für den, der sie gerade erfährt und während er sie erfährt, was heißt, dass sie den Kriterien der Wahrheit und Wirklichkeit nicht entspricht.

Dieses Universum hier, das wir sehen und wahrnehmen, ist unwirklich - alle vergangenen und zukünftigen Manifestationen ebenso. Das ist die Antwort des Vedanta auf die anfangs gestellte Frage.

Einige Mystiker haben allerdings erklärt, dass diese Welt nicht etwas Unwirkliches sei, eine bloße Erscheinung oder Illusion, sondern eine herrliche Selbstmanifestation und ein Ausdruck der Kraft des Göttlichen. Sie sagen, dass diese universale Manifestation, diese ganze Schöpfung eine Projektion des göttlichen Bewusstseins ist. Gott hat dieses weite, unvorstellbar große Universum hervorgebracht - und zwar in sich selbst.

Nehmen wir Zuflucht zu einem Beispiel:

Im Ozean befindet sich ein Topf mit Wasser. Der Topf ist von allen Seiten von Wasser umgeben, und im Topf ist auch Wasser. Das Wasser des Ozeans ist also überall - innen und außen.

Genauso befindet sich die Schöpfung als begrenztes Etwas innerhalb des unbegrenzten Ozeans des göttlichen Bewusstseins. Wo also befindet sich dieses Universum? - Es ist in Gott, es ist Gott und von Gott erschaffen. Gott ist überall. Innen und außen ist nichts als Gott oder eben göttliches Bewusstsein.

Wenn nun diese Schöpfung aus dem göttlichen Bewusstsein hervorgegangen ist, erhebt sich die Frage: Warum kam es dazu? Welchen Grund hatte Gott, ein Universum zu erschaffen? - Einige Mystiker haben erklärt, dass Gott seine eigenen unendlichen göttlichen Möglichkeiten und Kräfte damit zum Ausdruck bringt. Er manifestiert alles, was seinem inneren Wesen nach möglich ist, und seine Möglichkeiten und Kräfte sind unendlich und unerschöpflich.

Diese Welt hier ist nur ein winziger Spielball innerhalb der ganzen Schöpfung - eine kleine Manifestation unter zahllosen. Wenn du träumst, kannst du im Traum deine eigene Welt projizieren und dich in ihr bewegen. Du erschaffst die Traumwelt und den, der sie erfährt und in ihr tätig ist. So ist es auch für das unendliche göttliche Bewusstsein möglich, eine Welt innerhalb seiner selbst zu projizieren. - Das ist die Erklärung, die einige mystische Philosophen geben: Es ist das Konzept der Schöpfung als das Spiel Gottes - Lila.

Wann hat Gott diese Schöpfung ins Dasein gerufen? - Vor einiger Zeit, können wir sagen. Aber wann genau? - Die Wissenschaft sagt, dass das Universum vor etwa 13,5 Milliarden Jahren durch den Urknall entstanden ist. Nun stellt sich allerdings die Frage: Was war vor dem Urknall, also bevor dieses Universum entstand? - Auf diese Frage hat die Wissenschaft keine Antwort, doch sie sagt, dass dieses Universum einmal wieder verschwinden wird, vielleicht nach weiteren Milliarden von Jahren. Es ist dann einfach nicht mehr da!

Endet damit alles? Ist das eine Art absoluten Endes, nach dem gar nichts mehr kommt? - Die mystische Erfahrung sagt uns, dass es so nicht sein kann. Lange vor der Entstehung dieser jetzigen Manifestation, die sich unserer Erfahrung darstellt, gab es schon einen Zyklus von Manifestationen, und vor diesem wieder einen anderen. Genauso wird es auch zahllose Universen nach dem gegenwärtigen Universum geben.

Wie viele Schöpfungszyklen fanden in der zeitlosen Ewigkeit des göttlichen Bewusstseins statt? - Wann und wie hat Gott mit diesem Spiel begonnen? - All das ist unabschätzbar und unvorstellbar.

Das unendliche, göttliche, absolute Bewusstsein hat zahllose Schöpfungszyklen hervorgebracht und wird weiterhin Millionen und Trillionen von Welten erschaffen.

Es scheint keinen Anfang und kein Ende für die Möglichkeiten Gottes zu geben, Universen zu erschaffen und diese wieder in sich selbst zurückzunehmen, sie in seine eigene, eigentliche Substanz hinein aufzulösen. Lasst uns an diesem Punkt nicht vergessen, dass Gott eine zeitlose Wirklichkeit ist, für die Millionen Jahre nicht einmal eine Zehntelsekunde sind. In dieser Zehntelsekunde sind mehrere Schöpfungszyklen entstanden und wieder vergangen. Deshalb behaupten einige mystische Philosophen, dass die Welt ein Spiel des unendlichen Bewusstseins sei.

Nun, wenn Gott so viele Universen erschafft - verliert er etwas dabei, büßt er eine Menge Kraft dadurch ein und wird immer schwächer? - Gott verliert gar nichts, denn Er ist unendlich und absolut. Selbst wenn du eine Unendlichkeit vom Bewusstsein Gottes wegnehmen könntest, bliebe immer noch Unendlichkeit übrig.

Gott ist zu jeder Zeit und überall ewig in seiner Unendlichkeit gegenwärtig.

Diese Schöpfung ist eine seiner Möglichkeiten. Doch warum sollte ein vollkommenes und so wunderbares Wesen, das wir Gott nennen, es nötig haben ein Universum wie dieses zu erschaffen? - Auf diese Frage haben wir keine Antwort, weil wir die Frage von einem Standpunkt außerhalb von Gott stellen.

Wenn wir eins mit Gottes Bewusstsein werden, werden wir wissen, warum die Schöpfung da ist. Wir stehen außerhalb von Gott und erfahren nur unsere Begrenzungen; wenn wir eins mit Gott werden, verschwinden unsere Begrenzungen und wir wissen das Warum und Woher des Universums.

Wir fragen uns jetzt natürlich, warum wir leiden müssen, warum all die Menschen so viel Leid ertragen müssen? - Hätte Gott diese Welt nicht erschaffen, argumentieren wir, müssten wir auch nicht leiden! - Das ist das Problem des Fragestellers. Was antwortet Gott darauf? - Er sagt: "Dein Leiden ist bedeutungslos. Es ist nicht wirklich. Wache auf, halte Mich fest, sei bei Mir, sei Mein!

Ich werde dich zum Kaiser über dieses weite Universum machen."

 

Unendliche Wirklichkeit

Erkenne dich selbst!

Wenn wir den Menschen vom Standpunkt des letzten und höchsten Prinzips aus betrachten, gewinnen wir eine neue Sicht der Dinge, eine völlig veränderte Einstellung und sehen den Menschen im richtigen Licht. Wir können dann darauf vertrauen, dass wir jede Herausforderung, die uns das Leben stellt, überwinden und Meister aller Umstände sein werden.

In diesem Zusammenhang muss die Aussage des Sokrates, nämlich: "Erkenne dich selbst!", erklärt und verstanden werden.

Sokrates aus dem alten Griechenland war der geistige Lehrer Platos, einer der größten Philosophen der Welt.

Sokrates ermahnt uns nach Art des Delphischen Orakels mit dem Spruch: "Erkenne dich selbst!"

Wenn wir uns wirklich selbst erkennen, wird das Leben leicht, und jede Angst verschwindet. Wir werden überraschender Hilfsquellen gewahr, die nicht nur unsere Probleme lösen, sondern auch kostbare, bislang unbekannte Eigenschaften und Fähigkeiten in uns erwecken. Selbsterkenntnis ist äußerst notwendig, wenn das Leben gemeistert und unsere Arbeit und Unternehmungen erfolgreich, kreativ, freudig und freudespendend sein sollen.

Das letzte, das höchste Prinzip

Das letzte und höchste Prinzip ist grenzenlos und unendlich. Wäre es nicht so, dann könnte es den unbegrenzten Raum nicht in sich enthalten. Dieses große Prinzip ist auch in unserer inneren Essenz, in unserem inneren Sein, enthalten. Es ist voller Kräfte und schöpferischer Energien. Es ist der Ursprung unserer Intelligenz, unseres Bewusstseins und aller Aktivitäten derselben.

Das Bewusstsein, wie es im menschlichen Wesen auftritt, ist eines der wunderbarsten Prinzipien; es ist vom Sein in uns unzertrennlich. Bewusstsein ist der Wunderwirker. Es ist auch der Ursprung der Intelligenz sowie aller kreativen Fähigkeiten und Vorzüglichkeiten im menschlichen Individuum. Deshalb wäre es wunderbar, wenn wir dieses Wissens stets im Hintergrund unseres Bewusstseins gewahr wären, auch wenn wir spazieren gehen oder arbeiten, sodass das Beste in uns ständig zum Ausdruck kommt und das Leben zu einer immerwährenden Freude und einem andauernden kreativen Prozess wird. Ein Hintergrund-Bewusstsein dieser höchsten und letzten Wirklichkeit ist wichtig und wesentlich. Es ist die fundamentale Essenz, die zeitlose Wirklichkeit in uns, die grenzenlos ist, und die in ihrer Hand Sonne, Mond und die ganze Schöpfung hält.

Unser Körper, der zeitbedingt und somit dem Wirken der Zeit unterworfen ist, zerfällt und vergeht, doch trägt er in sich das Dasein oder die Existenz, die letzte Wirklichkeit oder das Unvergängliche. Das Wissen, dass wir unserer inneren Existenz nach unvergänglich sind, ist nötig, um mit Heiterkeit und Würde die Herausforderungen zu bestehen, die ein vergänglicher Körper uns auferlegt. Der Mensch ist ein vernunftbegabtes Wesen, und es ist unter seiner Würde, sich allen möglichen Sorgen auszuliefern, sich dem Unglücklichsein und der inneren Anspannung zu unterwerfen. Es gibt keine Probleme oder Umstände, die nicht erfolgreich durch das Wirken der Vernunft, der Weisheit, des Verstehens und der Güte gemeistert werden könnten. Güte ist ein Nebenprodukt eines Verstehens im Selbstausdruck.

Der Beobachter und das Beobachtete

Wenn wir uns selbst zu beobachten beginnen, finden wir, dass unsere Gedanken kommen und gehen; Gefühle tauchen auf und verschwinden wieder. Die Intelligenz in uns beobachtet alles, was in uns vor sich geht.

Ein Problem taucht auf: wir sehen es und beschreiben es dann gedanklich als ein kleines oder ein großes Problem. Wer oder was ist hier am Werk? - Es ist unsere Intelligenz. Sie beobachtet das Problem; sie beobachtet, wie Gedanken in uns aufsteigen und wieder verschwinden. Diese Intelligenz ist etwas Höheres als die Gedanken und die Gefühle, die in uns aufsteigen.

Dieses höhere Prinzip, die Intelligenz, zeigt an, dass wir eine selbst-transzendierende Fähigkeit in uns tragen.

Wir sind mehr als der Körper, den wir bewohnen. Wir sind mehr als die Gedanken, die aufsteigen und wieder verschwinden. Wir sind mehr als die Probleme, die kommen und gehen. Wir sind mehr als alles, was wir mit unseren körperlichen Sinnen wahrnehmen können. Je größer und tiefer unser Wissen von dieser beobachtenden, unberührten, immer reinen und leuchtenden höheren Intelligenz in uns ist, desto mehr sind wir Meister des Lebens und unserer Umgebung.

Deine Hand tut dir weh, und du sagst: "Ich spüre einen starken Schmerz in meiner linken Hand!" Einerseits ist da der Schmerz, den du spürst, und andererseits die beobachtende Intelligenz, die dir sagt, dass da etwas weh tut. Das sind zwei verschiedene Dinge! Die Intelligenz steht im Hintergrund; sie ist unberührt vom Schmerz und nicht etwa davon überwältigt.

Was ist das für eine Intelligenz, die dich den Schmerz erfahren lässt, selbst aber unberührt davon ist, die zwar deine Gedanken beobachtet, wie sie aufsteigen und wieder verschwinden, selbst aber nicht verschwindet, sondern bleibt?

Sie ist etwas Unabhängiges und unberührbar wie der Raum. Der Raum kann nicht verbrannt, verschmutzt oder zerstört werden. Die Luft kann verschmutzt werden, aber nicht der Raum als solcher. Der Raum ist so subtil, dass er nicht zerstört werden kann. Raum ist das subtilste Prinzip innerhalb der Schöpfung. Es steht über allen Unreinheiten und Begrenzungen. Subtiler als der Raum jedoch ist die höhere Intelligenz in uns; und diese Intelligenz nimmt keinen Raum ein. Die Intelligenz in uns ist sozusagen nur ein Nebenprodukt des Hintergrund-Bewusstseins, das eins ist mit der unvergänglichen inneren Existenz.

Bewusstsein ist feiner, subtiler als Intelligenz: es ist das subtilste aller Dinge; es ist leuchtend, unvergänglich, ewig. Es enthält in sich alle Möglichkeiten und Kräfte. Die besten Gedanken der größten Philosophen, die besten Ideen der größten Dichter der Welt, die Kompositionen der größten Musiker - sie alle sind latent im Bewusstsein in uns enthalten. Das Bewusstsein ist der Wunderwirker in uns. Es ist ewig, unzerstörbar, zeitlos, raumlos. 

Die Möglichkeiten und Kräfte des Bewusstseins in dir

Weil das Bewusstsein ja in uns ist, können wir sagen, dass der Mensch eine zeitlose Wirklichkeit in einer vergänglichen, zeitgebundenen Form ist. Wenn wir dieses Hintergrund-Bewusstseins gewahr sind, sind wir fähig, den ernsten Herausforderungen des Lebens mit Heiterkeit und innerem Frieden zu begegnen. Von innen heraus fließt uns eine Kraft zu, die uns immer ruhig und friedlich sein lässt, und langsam und stetig beherrschen wir die Situation, überwinden wir die Herausforderung, die sich uns stellt.

Eine selbst-transzendierende Fähigkeit ist in uns, ein selbst-transzendierendes Prinzip - die höhere Intelligenz.

Hinter dieser Intelligenz steht das Hintergrund-Bewusstsein, das die Tätigkeiten unserer praktischen Alltagsintelligenz und die wahrnehmenden und koordinierenden Kräfte unserer Intelligenz beobachtet.

Darin liegt die Herrlichkeit des Menschen begründet, denn der Mensch ist diese Wirklichkeit im Hintergrund seines Daseins, nicht das Vordergründige, die vergänglichen Gedanken. Diese Gedanken kommen und gehen, Ideen tauchen auf und verschwinden wieder; aber wir sind größer und weiter als die Ideen und Gedanken, die in uns aufsteigen.

Erkennen wir die kreativen Möglichkeiten des Bewusstseins in uns! Wir sind Verkörperungen der grenzenlosen Existenz, deren grundlegendes Charakteristikum Bewusstsein ist. Dieses Bewusstsein trägt in sich alle Kräfte, Möglichkeiten, Wunder, und es hat unbegrenzte Fähigkeiten.

Ein Beispiel:

Im Traum erschaffen wir vielfältige Welten, duftende Blumen, Meere und Berge. Wer ist es, der diese Welten erschafft? - Es ist das kreative Bewusstsein im Traumzustand.

Das Bewusstsein kann im Traumzustand alle möglichen Dinge erschaffen wie Schönheit, Menschen, Tiere, Pflanzen, ganze Landschaften; doch das Bewusstsein kann auch in anderen Zuständen kontaktiert werden, nicht notwendigerweise nur im Traumzustand.

In kontemplativen Zuständen haben wir nämlich direkten Zugang zum Bewusstsein, und wir nehmen die Wunder, die es in sich trägt, wahr.

Bewusstsein leuchtet aus sich selbst, wie auch Intelligenz aus sich selbst leuchtet. Wir können unsere Augen schließen und uns vorstellen, was immer wir uns wünschen.

Im Licht der Intelligenz nehmen wir alles wahr.

Die eigentliche Natur der Intelligenz ist Licht; umso mehr gilt dies noch für das Bewusstsein, das ja der Ursprung der Intelligenz ist. Bewusstsein ist zeitlos, unzerstörbar; es ist das subtilste Prinzip, feiner noch als der Raum. Dieses wunderwirkende Prinzip bringt seine eigenen Raum-Zeit-Ordnungen hervor, wie wir es am Beispiel des Traums sehen können: in wenigen Sekunden erleben wir im Traum eine Zeitspanne von Tagen, Wochen oder mehr; das heißt, dass das Bewusstsein des Träumenden für den Traum eine eigene Raum-Zeit-Ordnung erschaffen hat.

Das Wunder des Menschseins

Es ist nicht erstaunlich, dass der Mensch von einigen Philosophen und Dichtern als ein Wunder bezeichnet wird. Es ist das, was im Menschen ist, seine innere Existenz, die ihm Würde verleiht, nicht der Körper oder seine äußere Persönlichkeit.

Es ist diese dem Menschen immanente Würde, die erkannt werden muss. Sogar für die politische Philosophie, zum Beispiel die Idee der Demokratie, braucht man eine Vision, einen Hintergrund. Ohne entsprechenden Hintergrund können die Menschen keine guten und überzeugten Demokraten sein. Ein Wissen von dem einen Prinzip, das als Hintergrund und unveränderliche Wirklichkeit in allen Wesen wohnt, ist wesentlich und wichtig. Dieses Wissen stattet jeden Menschen mit unendlicher Würde aus, ungeachtet dessen, was er an menschlicher Intelligenz besitzt, was er im äußeren Leben für eine Rolle spielt oder welche soziale Stellung er einnimmt. Die göttliche Wirklichkeit in uns, das höchste Sein und Bewusstsein in uns, ist eines, wie der Raum. Es ist in allen. Es ist nicht in viele aufgeteilt in den vielen Individuen. Es ist ein einziges Prinzip, das in den vielen Individuen wohnt. Es ist Gott, der in allen ist - und Gott ist nichts anderes als der theologische Begriff für das unendliche Sein und Bewusstsein.

Deshalb sind die Möglichkeiten der höchsten Wirklichkeit auch unsere Möglichkeiten.

Wir sind nicht für immer in unsere gegenwärtigen Begrenzungen eingesperrt, wir können sie durchbrechen; denn sie sind nicht unvermeidlich. Durch zunehmende Erkenntnis, tieferes Verstehen unserer Situation und eine sich weitende Liebe können wir über die Begrenzungen dieses Lebens hinauswachsen.

Ein griechischer Philosoph hat den Menschen einst als das Maß aller Dinge bezeichnet. Wir besitzen grenzenlose Möglichkeiten. Betrachten wir nur einmal einen Menschen mit äußerst vernunftbegabter Intelligenz, der durch tiefes Nachdenken fähig geworden ist, einen Einblick in den letzten Grund aller Existenz zu erlangen - welche Würde er besitzt! Keine Sorge kann ihm etwas anhaben. Deshalb sagte Plato, einer der größten Philosophen der Welt, dass Könige Philosophen und Philosophen Könige sein sollten. Das Leben wird vollkommen reich und erfüllt, sobald wir ein Hintergrund-Bewusstsein der höchsten Wirklichkeit besitzen.

Jeder von uns, der in der Lage ist, seine Vernunft zu üben und das höchste Prinzip in sich und in den universalen Systemen zu entdecken, ist ein Philosoph. Philosophisch zu denken ist wichtig fürs Leben. Es ist eine praktische Notwendigkeit und ein anlagebedingtes Erfordernis. Wir haben konstitutionelle Beziehungen zur höchsten Wirklichkeit, und deshalb ist es für uns natürlich und unvermeidlich, dass wir philosophieren, unsere Vernunft anwenden und über alles nachdenken. Deshalb sollten wir das philosophische Denken bewusst entwickeln, besonders, weil es etwas Natürliches für uns ist, etwas, das sich sogar gegen unsere bewusste Absicht von selbst einstellt.

 

Kosmisches Bewusstsein

Alles ist Bewusstsein - göttliches Bewusstsein

Gott ist das unendliche Bewusstsein, das in jedem Punkt des Raums mit seiner ganzen unendlichen Vollkommenheit zugegen ist. Alles ist wunderbar in Ihm. Er ist allschöpferisch, unerschöpflich in seinem Bewusstsein.

Die Millionen Universen, von denen unsere Naturwissenschaften sprechen, sind nur eine kleine Manifestation der allschöpferischen Gottheit voller Wunder.

Die Universen, die Gott ins Dasein rief, haben ihren Bestand in Ihm. Sie werden von Gott in seinem eigenen Bewusstsein und seiner eigenen Existenz erhalten. Gott ist unendlich viel mehr als dieser Kosmos und diese Universen.

Es gibt einen Aspekt der Gottheit, der transzendent, absolut, ungeoffenbart ist. Wie die Bibel sagt, und unsere Erfahrung beweist, ist dieses göttliche Bewusstsein zu allen Zeiten dasselbe: Es war, ist und wird immer sein. Es ist ewig dasselbe, gestern, heute, morgen. Es ist eine zeitlose Ewigkeit im Unterschied zur Zeit-Ewigkeit, in welcher unser physikalisches Universum daheim ist. Gott ist unendlich mehr als der Kosmos.

Kosmos - das ist nur eine einzige, einfache Manifestation und Möglichkeit in der unbeschreiblichen Unendlichkeit seines Bewusstseins.

Wenn wir vom Erlangen des kosmischen Bewusstseins sprechen, meinen wir das Erlangen einer dynamischen Erfahrung Gottes im Kosmos. Wenn wir Gottes Bewusstsein in der ganzen Natur und im Kosmos erfahren, wenn unser denkendes Gemüt eins wird mit diesem kosmischen Sein, dann kann man von uns sagen, wir hätten kosmisches Bewusstsein erlangt.

Wenn das Bewusstsein in uns seine Einheit mit dem Bewusstsein in Vögeln und Tieren, in Sternen und Planeten und in der ganzen Schöpfung wiederentdeckt und eins damit wird, dann lässt sich sagen, wir hätten das kosmische Bewusstsein erlangt.

Reinheit erschaut die Wahrheit

Der erste Schritt, um ein kosmisch weites Bewusstsein zu erlangen, besteht im Erwerb von Wissen über das Wesen des göttlichen Bewusstseins in uns. Unser göttliches Bewusstsein ist endlos in seinen Möglichkeiten und Kräften. Wir alle wissen nur zu gut um unser bewusstes Wesen Bescheid, wie auch um unser Unter- und Unbewusstes. Dieses Bewusste, Unterbewusste und Unbewusste erschöpft aber keineswegs das Bewusstsein in uns. Es gibt noch höhere Ebenen des Bewusstseins. Es gibt das Überbewusste in uns, aus dem wir unsere Intuitionen und Erleuchtungen beziehen. Es ist das überbewusste Wesen in uns, aus dem unsere höchsten wissenschaftlich-philosophischen und ästhetischen Wahrnehmungen aufsteigen. Es ist das Überbewusstsein, das der wahre Träger des Königreichs Gottes in uns ist. Dieses Reich oder dieser Bereich befindet sich nicht etwa in jenem bewussten, denkenden Gemüt, das voller Unvollkommenheiten, Zweifel und Begrenzungen ist. Es befindet sich nicht in unserem begrenzten Herzen, das überwältigt wird von Hass, Abneigung, Zorn und niederen Emotionen. Das Königreich Gottes ist auch nicht im Unbewussten oder Unterbewussten zu finden. Wir wissen - und die Psychologie sagt es uns - dass das Unterbewusstsein voll von allen Arten nutzloser und dunkler Erinnerungen, Kräfte und Energien ist. Also kann da nicht dieser wunderbare Seinsbereich liegen, den man als Königreich Gottes bezeichnet. Wo ist es dann, dieses Königreich oder Gottesreich, von dem die Bibel spricht? Wo ist das Königreich Gottes, das Jesus Christus uns als Erstes zu suchen bittet? - Dieses Königreich Gottes ist das Überbewusstsein in uns. Das Überbewusstsein ist unsere wesentliche Persönlichkeit. Es ist unser wahres Sein. Es ist das Leben unseres Lebens. Es ist der Atem Gottes in uns. Es ist Gottes Königreich in uns, Gottes eigenes Bild in uns, das vollkommen ist. Unser denkendes Gemüt ist unvollkommen, unser Herz ist unvollkommen, unser Unbewusstes und Unterbewusstes ist voll dunkler Kräfte, Energien und Eindrücke.

Doch gibt es dieses Königreich des Himmels, dieses Überbewusstsein, diese allvollkommene göttliche Seele in uns. Dreifach gesegnet sind wir, weil sich diese Gottheit - dieses Bild Gottes, der Atem Gottes - in uns befindet. Solange dieses Bild Gottes, dieses Königreich des Himmels in uns ist, ist es jedem von uns möglich, mit Gottes Gnade zu einer Vollkommenheit zu gelangen, die Gott selbst entstammt.

Tatsächlich ist es das menschliche Leben selbst und seine Bedingungen, die uns ständig dazu zwingen, nach dieser Vollkommenheit zu suchen. Es ist ein Verlangen in uns, gut und edel zu sein, vollkommen zu sein, göttlich zu sein. Tief in unserem Inneren wohnt das Verlangen, Gott zu erkennen und Gott zu erfahren. Etwas tief drinnen in unserer Seele akzeptiert Jesus Christus ohne jede Bedingung. Etwas tief drinnen in uns begreift die hohe Wahrheit, die sich in der Bibel kundtut. All dies sind Funktionen, die für das göttliche Wesen in uns kennzeichnend sind. Nur Gotteskinder können nach Gott verlangen. Wären wir nur Kinder der Erde, gäbe es keine höhere Sichtweise in unserer Seele, gäbe es kein Verlangen nach göttlicher Erfahrung, gäbe es keine Möglichkeit einer solchen Erfahrung.

Doch die Bibel fordert uns nicht nur auf, so vollkommen wie der Vater im Himmel zu sein, sondern gibt uns auch die erforderliche Führung und alle wesentlichen Anweisungen, um diese Vollkommenheit zu erreichen. Sie weist auch auf das Beispiel von Menschen hin, die göttliche Vollkommenheit erreicht haben. Es ist nicht Moses allein, der in einer Vision Gott schaute. Hunderte von Menschen durch all die Jahrtausende menschlicher Geschichte hindurch haben Gott berühren, erkennen und erfahren dürfen. Die Möglichkeit dazu liegt in jedem von uns.

Innen und außen - überall ist nur Gott 

Obwohl unser bewusstes Gemüt voller Unvollkommenheiten ist, gibt es dieses vollkommene und allwissende göttliche Prinzip in uns. Wir verfügen über sämtliche Kräfte und Möglichkeiten, weil das göttliche Prinzip in uns wohnt. Dieses ist das Bewusstsein Gottes selbst. Kosmisches Bewusstsein erlangen wir dann, wenn wir uns des himmlischen Königreichs nicht nur in uns, sondern in aller Schöpfung bewusst werden.

Wenn jemand tief in der eigenen Seele Gott erschaut und erfährt und derselben Gottheit im Herzen eines jeden Wesens begegnet, wenn er diese seine Erfahrung Gottes in allem, was manifest ist, immer mehr vertieft, dann lebt er im kosmischen Bewusstsein.

Ein Mensch, der im kosmischen Bewusstsein lebt, hat die innere Gewissheit seiner göttlichen Identität mit dem göttlichen Licht in allem, was geworden ist. Sein inneres Bewusstsein ist eins mit dem inneren Bewusstsein in allen Wesen.

Es geht darum zu erkennen, dass sich etwas in uns befindet, das verschieden ist von dem physischen Körper, in dem wir leben, verschieden auch von dem menschlichen Verstand, den wir gebrauchen, verschieden von den Gefühlen, die wir erfahren, auch verschieden vom Unterbewusstsein und dem Unbewussten in uns.

Um das Erlangen dieser Erkenntnis geht es hier. Wir müssen auch unsere wissenschaftlich-rationale Erkenntnis hinsichtlich der Natur des höheren Bewusstseins in uns vertiefen. Wir fassen damit dieses Überbewusstsein genauer ins Auge, um zu einer tieferen Erkenntnis der Natur der Gottheit oder des alldurchdringenden kosmischen Seins zu gelangen.

Gott ist nicht nur das Absolute, das Unendliche und Unbeschreibliche, sondern ein Jemand, der überall im Kosmos zugegen ist, gegenwärtig auch in jedem Ding, das Er erschaffen hat.

Zu entdecken, dass dieser Gott in aller Schöpfung und allen Geschöpfen ist, diesen Gott als das kosmische Wesen zu verehren, bewusste Einheit mit diesem kosmischen Sein zu erlangen, dazu ist zunächst tiefere Erkenntnis des kosmischen Seins und Wesens nötig.

Die Bibel sagt uns: Gott ist Geist. Wenn Gott Geist ist, ist Er also etwas anderes als Materie, obwohl Materie von Ihm erschaffen wurde und Er in der Materie anwesend ist. - Also müssen wir diese Dimension des Transzendenten entdecken und zudem Gottes Gegenwart in aller Schöpfung verehren!

Sodann müssen wir ein ständiges Verlangen nach göttlicher Vollkommenheit entwickeln, ein Verlangen, unser Überbewusstsein von Überlagerung aller Unvollkommenheiten in unserem bewussten Leben zu befreien.

Über all die Unvollkommenheiten, das Unglück, die Schwierigkeiten, Begrenzungen und Prüfungen des Alltags hinauszugelangen, das muss das Anliegen unseres Herzens sein.

Um dieses Ziel zu erreichen müssen wir nach göttlicher Vollkommenheit, göttlichem Frieden, göttlicher Freude und Unsterblichkeit streben. Ein glühendes Verlangen, an der einen Wahrheit festzuhalten und die den unzähligen erschaffenen Dingen und Wesen zugrunde liegende Einheit Gottes zu entdecken, muss uns antreiben.

Das Feuer eines solchen Verlangens und einer solchen Gottesliebe wandelt unsere animalische Natur um und befreit unser Gemüt von all seinen Schlacken und Unreinheiten, seinen Trieben und Zwängen.

Die animalischen Triebe gehören der niederen Natur an, während die mit Intuition begabte Natur in uns dem göttlichen Wesen angehört.

Unsere niedere Natur muss völlig transformiert, umgewandelt werden. Das menschliche Wesen muss verschwinden, damit das zugrunde liegende göttliche Licht hervorleuchten kann.

Anstatt der Leidenschaft, dem Ärger oder Hass zu erliegen, muss der Mensch sich von Vernunft, Liebe, Hingabe an Gott, Verlangen nach Schönheit, Wahrheit, Harmonie, Ordnung und Vollkommenheit leiten lassen.

Unser inneres Wesen muss von seiner naturhaft-rohen Art durch Gotteserkenntnis, durch das Licht der Erleuchtung, das in jedem Menschenherzen gegenwärtig ist, befreit und emporgehoben werden.

Jenseits von Zeit und Raum - ein vollkommenes Bewusstsein

Der Alltagsmensch ist völlig beherrscht vom Zeit- und Raumempfinden. Wir aber, die wir nach der Erkenntnis der Wahrheit streben, müssen über die Versklavung durch Zeit und Raum hinauswachsen.

Das Königreich Gottes ist zeit- und raumlos. In kontemplativen Zuständen oder in Augenblicken der Meditation transzendieren wir das Empfinden von Zeit und Raum, das heißt, wir sind uns der Zeit und des Raums nicht mehr bewusst.

Um das kosmische Bewusstsein zu verwirklichen, müssen wir also unser Bewusstsein von der menschlichen Natur, von den Unvollkommenheiten des Unbewussten und Unterbewussten in uns befreien und außerdem einen weiteren Schritt tun, nämlich unser Bewusstsein vom Empfinden von Zeit und Raum loslösen.

Das göttliche Bewusstsein, das sich in den Sternen und allen Wesen im weiten All kundgibt, ist dasselbe Bewusstsein, das in uns ist. Es gibt nur ein göttliches Bewusstsein. Es ist das eine Königreich des Himmels, doch eben dieses eine Königreich des Himmels ist in jedem Herzen, ist in Millionen Herzen zugegen.

Das Königreich des Himmels in unseren Herzen ist nicht verschieden vom Königreich des Himmels in allen anderen Menschen, in den Tieren und Dingen. Es ist nicht verschieden von der subtilsten Essenz, die den Baum erhält. Auch im Baum ist das Königreich des Himmels zugegen. Es ist immer und überall ein und dasselbe, stets nur das eine Reich des göttlichen Bewusstseins.

Es ist ein allvollkommenes, selbstleuchtendes Bewusstsein. Es ist ganz Erfüllung, Freude und Vollkommenheit.

Doch solange wir Sklaven von Zeit und Raum sind, können wir diese Vollkommenheit nicht erfahren.

Transzendenz und kosmische Liebe 

Nicht nur die Meditation, sondern auch die innige Hingabe an Gott kann uns über Raum und Zeit hinausheben und Gott nicht nur als eine dem Universum immanente universale Seele erfahren lassen, sondern auch als eine transzendente Wirklichkeit, die zwar den ganzen Kosmos durchdringt, aber dennoch unendlich mehr als dieser ist.

Das Wesen Gottes als transzendente Wirklichkeit ist das letzte und höchste Ziel aller Erkenntnis.

Die größten Mystiker und Heiligen der Welt haben uns eine Erkenntnis des transzendenten Aspekts Gottes vermittelt. Wir sollten über ihre Aussagen nachsinnen, um auch diesen Aspekt Gottes besser verstehen zu lernen.

Da wir nun wissen, dass Gott alles ist - eine transzendente Wirklichkeit, ein alldurchdringendes Sein und Bewusstsein, das im Zentrum aller Wesen und Dinge seinen Sitz und Mittelpunkt hat -, ist es für uns nur natürlich, dass wir eine große Hochachtung vor aller Schöpfung hegen, einen Respekt, der allmählich zur wirklichen Liebe heranwächst.

Wir müssen einander achten, weil der allsehende Gott im Herzen eines jeden seinen Sitz hat. Wir mögen äußerlich mit jemandem rau umgehen und ärgerlich sein, doch sollten wir uns erinnern, dass Gott im inneren Herzen jenes anderen wohnt und uns beobachtet. Derselbe beobachtende Gott atmet auch in unserem eigenen Herzen und weiß sehr genau, was wir denken und tun. Er kennt unsere geheimsten Gedanken und Gefühle.

Wir sollten die Tatsache niemals vergessen, dass Gott allerbarmend, allliebend, allsegnend ist, und wir daher alles, was wir an wahrem Glück, Frieden oder Erfüllung brauchen, nur von Ihm erlangen können.

Ob Bruder oder Schwester, Partner oder Gegner - etwas in unserem inneren Herzen muss die göttliche Gegenwart in allen spüren. Unsere Sache ist es nicht, uns mit den psychologischen Unvollkommenheiten und Eigenarten der Menschen abzugeben. Es ist auch nicht unsere Aufgabe, unsere kostbare Zeit damit zu verschwenden, die Unvollkommenheiten anderer aufzudecken und zu analysieren.

Als Kinder Gottes ist es unsere Pflicht zu sehen, was an Güte in jeder anderen Seele wohnt. Als Sucher nach göttlicher Vollkommenheit ist es unsere Aufgabe, unsere eigene innere Natur zu läutern und zwar in solchem Ausmaß, dass unser inneres Bewusstsein besondere Formen der Wahrnehmung entfaltet, die Gott im inneren Herzen eines jeden erschaut.

Dieser Schritt ist der Schritt der universalen Liebe. Es ist der Schritt der kosmischen Liebe. Wir sollen diese universale und kosmische Liebe entwickeln.

Wenn Gott unser Ziel ist, wenn Güte und Wahrheit, Einheit und Liebe unsere Ziele sind, werden wir ganz selbstverständlich und gerne unsere Natur diesem Umwandlungsprozess unterwerfen; wir werden uns schneller entwickeln und uns bemühen, Gott in jedem Herzen zu entdecken, zu schauen, zu lieben.

Unsere Liebe zu jedem anderen ist auf unsere Wahrnehmung der Gottgegenwart in jedem anderen gegründet. Diese Liebe zu Gott in jedem anderen muss so gewaltig werden, bis sie schließlich alles umfasst, was geschaffen ist. Wie ein heiliger Franziskus werden wir dann auch Vögeln und Tieren voll Liebe begegnen und die Heiligkeit und die allsehende Gegenwart der Gottheit in allen erkennen.

Unsere kosmisch weite Liebe wird sich auch in einem inneren Bemühen um das Wohlergehen der ganzen Schöpfung auswirken. Wenn wir jemanden lieben, bringen wir ihm ein Geschenk oder drücken diese Liebe in irgendeiner Form des Dienens aus. Unsere Liebe zu allen Wesen muss sich in unserem ständigen Wohlwollen und unserer Hilfsbereitschaft allen Wesen gegenüber äußern. Deshalb soll unser inneres Herz jedem erschaffenen Wesen stets Frieden, Glück, Wachstum und Gottes Segen wünschen. Es kostet uns gar nichts, unsere Augen eine Minute zu schließen und der ganzen Schöpfung Wohlergehen zu wünschen, Segen zuströmen zu lassen. Ein solches Tun läutert auch uns. Es erleuchtet unser inneres Wesen, macht uns der ganzen Schöpfung lieb, bringt uns dem Herzen Gottes näher und ruft die Gnade Gottes auf uns herab.

Meditation und Kontemplation

Wir disziplinieren unser inneres Bewusstsein durch Meditation und Kontemplation.

In Zuständen der Kontemplation ist unser Bewusstsein oder inneres Wesen vom Zugriff von Körper, Zeit, Raum und Umwelt befreit, so dass wir in der Lage sind, Gott von Angesicht zu Angesicht zu schauen.

In diesem Zustand können wir Gott besser verstehen, und zwar nicht durch das menschliche Gemüt mit seinen begrenzten Kräften, sondern durch die ruhend in unserem Überbewusstsein wohnenden Kräfte.

Um die höheren Fähigkeiten der Wahrnehmung aus dem Überbewusstsein zu entfalten, ist keine Disziplin so wertvoll wie Meditation, obwohl intensive, alles absorbierende Gottesliebe es ist, die unser ganzes Wesen läutert. Die Betrachtung, die Kontemplation ist es, durch die wir die höheren Kräfte des inneren Bewusstseins entfalten, die uns schließlich und endlich zu einer festen Verankerung im kosmischen Bewusstsein hinführen.

Kosmisches Bewusstsein, kosmisch weite Liebe müssen zum normalen Zustand unseres inneren Wesens werden.

Wie es manche Menschen natürlich finden, den anderen geringzuschätzen oder zu hassen, muss es für unser Wesen und unser tägliches Erleben dagegen ganz natürlich werden, den Gott oder das Königreich des Himmels in allen zu lieben und zu erfahren und den Grundsatz zu erkennen:

Jedes Lebewesen ist das Zentrum aller Erfahrungen.

 

Schwingungen

Die Strahlen treffen alles im Raum, aber sie treffen den Raum selbst nicht. Sie treffen die Luft, verändern sie eventuell, sie treffen auf Gegenstände wie Holz oder Stein, treffen auf Lebewesen, dringen ein, prallen ab oder gehen durch sie hindurch, zerstören, verändern, bauen auf - doch haben sie keinen Einfluss auf das ewige transzendente Wesen hier und jetzt, die Göttliche Mutter, die beides ist: Schwingung und Transzendenz jenseits aller Schwingungen.

Es gibt so viele Strahlen oder Wellen: elektromagnetische Wellen, kosmische Strahlung, Ausstrahlungen von Pulsaren und so weiter. Aber über diesen Strahlungen gibt es noch etwas anderes: Prana, die Prana-Energie. Das ist der Lebensatem oder die Lebenskraft. Die Strömungen dieses Lebensatems sind überall gegenwärtig. Und nicht nur das: Es gibt auch psychische Energien, astrale Energien überall.

Wir haben OM und andere Mantras gesungen: Das sind Ton-Energien, Laut-Energien. Diese Energien haben wir gerade erzeugt. Man kann mit Tonschwingungen Glas zerbrechen. Man kann mit Lauten oder Tönen auch Leben erwecken. Man kann einen Schlangenbiss mit einem Mantra heilen. So ist das! Es ist ein großer Schatz, den die Rishis uns mit den Veden, diesen heiligen Schriften, hinterlassen haben - diese Mantras, diese Schätze, die unser inneres Auge öffnen, das Auge der Welt, das Auge des Geistes - Buddhi.

Wir beginnen zu sehen und sind, indem wir höhere Mittel anwenden, in der Lage, immer an der Oberfläche dieses Ozeans von Schwingungen und Strömungen zu verweilen, ohne darin zu versinken. Diese höheren Mittel sind die Mantras, und in diesen Mantras ist die Göttliche Mutter gegenwärtig.

OM Devi, Du bist die Seele aller Mantras, aller Laute, aller Töne, aller Musik, aller hörbaren und unhörbaren Laute. OM

 

Die Botschaft des Lichts

Surya ist Licht

Was für ein Licht ist das? - Es ist göttliches Licht, unendliches Licht, ewiges Licht, vollkommenes Licht.

Dieses Licht ist der Urquell des ganzen Universums, Ursprung aller unzähligen Eigenschaften Gottes: Ursprung von Friede, Freude, Liebe, Schönheit, Weisheit und aller Arten von Vollkommenheit. Alles Seiende hat sein Sein in diesem Licht, das die Seele aller Seelen ist. Es ist ein innerliches Licht, unbeschreiblich und wunderbar, über alles erhaben!

Es ist die Seele der Sterne, unseres Sonnensystems und unserer Sonne.

Und wir sind die Kinder dieses Lichts - wir gehören Ihm, und Es gehört uns.

Es ist das Christuslicht, das eine, weiße Licht, das alle Farben vereint, und aus dem alle Farben hervorgehen.

Unzählige Eigenschaften und Möglichkeiten sind in diesem Licht enthalten, Milliarden und Abermilliarden von Kräften und Eigenschaften bringt es hervor, dieses Licht des göttlichen Bewusstseins. Und dieses Licht ist die Seele unserer Seele, der Atem unseres wahren Wesens.

Unser wirkliches Leben ist dieses Licht!

Was sagt uns der göttliche Meister? - In einer Welt der dem Tod ausgelieferten Menschen sagt Er: "Ich habe den Tod überwunden!" Der Meister bringt uns die Botschaft der Unsterblichkeit: "Niemand stirbt!", und er beweist uns seine Botschaft durch sein Leben und Vorbild der absoluten Furchtlosigkeit, seiner unerschütterlichen Ruhe, seiner steten inneren Heiterkeit und Ausgeglichenheit.

Und das allein genügt noch nicht: Er bringt uns noch eine andere Botschaft, die Botschaft der Ekstase und Freude - einer Freude, in der man jeden Tag verweilen soll und kann, der Freude einer grenzenlosen Ekstase.

Das ist die Botschaft des Meisters: Unsterblichkeit und endlose Freude sind dein Geburtsrecht - nimm sie dir!

"Ihr habt so wenig, weil ihr so wenig erbittet!", weil ihr so wenig dafür betet. Tag und Nacht sollte unser Geist beim Göttlichen verweilen, im Gebet, in der Meditation, in der Mantra-Rezitation. Wir sollen die Fähigkeiten, die wir von jeher besitzen, zur vollen Entfaltung bringen und unsere Verbundenheit mit dem Licht der Lichter - Christus, Wahrheit oder Surya genannt - nutzen.

In allem und überall leuchtet dieses Licht. Wir sehen es nicht, weil der Schleier der Unwissenheit, der Schleier der Dunkelheit uns die Sicht verdeckt. Doch die Möglichkeit, es zu erfahren, besteht. Man kann diesen Schleier der Finsternis zerreißen. Diese Finsternis ist ein Dämon; sie macht aus etwas Unsterblichem etwas Sterbliches; sie raubt uns alles Glück und alle Weisheit. Diese Finsternis, diese Unwissenheit, ist gefährlich.

Wie aber können wir diese Unwissenheit besiegen, diese Barriere durchbrechen, die uns hindert, unser wahres Wesen zu erkennen, die uns die Schönheit eines Lebens auf dieser Erde verdirbt und uns den Zugang zu den endlosen Schätzen des Unendlichen verwehrt und uns vom täglichen Brot unendlicher Freude fernhält?

Wer kann uns helfen, diesem Elend zu entrinnen? - Kein Universitätsstudium, kein Mensch kann uns dabei helfen!

Unsere Probleme werden aber verschwinden, wenn wir den Namen des Lichts anrufen, wenn wir innerliche Beziehungen mit diesem Licht unterhalten, wenn wir bewusst - in Gedanken und Gefühlen - in dieses Licht eintauchen, das die Seele unserer Seele, das Leben unseres Lebens, das Herz unseres Herzens ist.

Die Botschaft dieses Lichts, das sich im Meister sichtbar zeigt, ist Unsterblichkeit. Es ruft dir zu: "Habe keine Angst, du bist unsterblich! Freue dich, genieße die wahre Freude, bade im Licht! Du bist ein Kind des Lichts, ein Gotteskind; du bist eine Manifestation des Lichts Gottes! Fordere dein Erbe! Du gehörst zur königlichen Familie von Christus, Rama, Krishna, Sita, Lakshmi; in dir fließt königliches Blut!"

Das ist die Botschaft des Lichts, verkündet durch die Stimme des Meisters: "Du bist ein Kind des Lichts. Licht ist dein Wesen. Licht ist dein Leben, deine Liebe, Schönheit, Vollkommenheit. Licht ist die Quelle aller schöpferischen Intelligenz. Sprenge alle Hindernisse, reiße alle Schranken nieder und tritt heraus aus der Enge deiner Person, hinein in die grenzenlose Freiheit und Freude!"

Wenden wir uns diesem inneren Licht zu, diesem Christus in uns, dieser Wahrheit!

Wahrheit ist die Substanz des Lichts

Wahrheit ist die Substanz des Lichts, die Seele des Lichts; Wahrheit ist unsere Seele, unser eigentliches Sein und Wesen.

Doch was versklavt uns? - Es ist unser eigenes Gemüt! Es sind unsere sich ständig widersprechenden Gedanken und Gefühle, unsere ständig wechselnden Zustände und Erfahrungen sowie unsere Reaktionen darauf - ein fürchterlicher Teufelskreis, eine Welt der Finsternis! Alle unsere Probleme kommen daher: Wir lassen uns von der Welt einfangen, hypnotisieren, und deshalb können wir keine wahre Freude empfinden. Wir sind der Krankheit und dem Tod ausgeliefert; wir leben in einem Albtraum und suchen innerhalb dieses Albtraums das Paradies, werden es aber nie finden. Wenn wir je glauben, wir hätten es gefunden, werden wir bald unsere nächste Enttäuschung erleben, denn alles in dieser Welt hat ein Ende, und für alles gibt es einen Gegensatz. Das Gute kann sich bald zum Schlechten wenden, das Schöne wird hässlich, der Freund wir zum Feind oder umgekehrt; es ist ein ständiges Hin und Her, ein Auf und Ab. Nirgends finden wir einen festen Halt in dieser Welt; alles ist in stetiger Veränderung begriffen, und am Ende steht der Tod.

Doch hier ist eine wunderbare Botschaft, eine heitere, freudige, glückbringende Botschaft - die Botschaft des Lichts: Wir sind unsterblich. Wir sind Kinder des Königs der Könige, Kinder Gottes, Kinder des ewigen, unsterblichen Lichts! In uns fließt königliches Blut, wir sind mit Gott verwandt, ewig verwandt. Niemand kann uns von Gott trennen, niemand kann uns unseres Erbes berauben, dieses Erbes, mit dem wir geboren sind. Es ist unser Geburtsrecht, unsere Erbschaft vom Göttlichen zu verlangen und hier auf Erden Unsterblichkeit, vollkommene Freude und die wahre Ekstase des Lebens zu genießen.

Ein Mystiker lebt in ständiger, unzerstörbarer freudiger Ekstase und immerwährender Inspiration. Inspiration ist ein normaler Zustand seiner Gemütsverfassung. Er lebt in einem Zustand der Intuition, der Erleuchtung.

Intuition und Erleuchtung sind Ausstrahlungen dieses Lichts der Lichter - der Wahrheit. Aber dieses wunderbare Licht aller Lichter ist auch in jedem von uns! Es fordert uns auf zum Tanz des Herzens, einem Tanz grenzenloser Liebe, einem Tanz der Erfahrung des Unendlichen.

Auch in der Finsternis wirkt dieses Licht Wunder. Analysieren wir einmal den Traumzustand: Was passiert da? - Da ist Licht. Was für ein Licht ist das? - Es ist Bewusstseinslicht. Dieses Licht des Bewusstseins entfaltet eine wunderbare Geschichte. Alles ist darin enthalten, die ganze Schöpfung. Auch im Traum machst du deine Erfahrungen: Du isst, du arbeitest, du redest und hörst zu - auf alle möglichen Arten bist du aktiv. Wer erschafft all das, den ganzen Traum? - Es ist das Licht des Bewusstseins, das in der Finsternis des Traumzustands Welten erschafft.

Wenn du aus dem Traum des Lebens erwachst und die Finsternis der Unwissenheit hinter dir lässt, bist du ein Heiliger, ein Mystiker, ein Gottmensch - und ein Gottmensch ist erfüllt von der Ekstase des Lebens! Er allein kennt die wahre Freude des Lebens, den wahren Wert und Sinn des Lebens.

Der Wert des Lebens hier auf Erden ist unendlich, weil man durch das Instrument dieses Lebens alle Schätze des Himmels erlangen kann, noch während eines Lebens hier auf dieser Erde.

Wir können das Wasser des ewigen Lebens genießen. Christus gibt es uns. Wer ist Christus? Er ist das Licht in dir, das ewige Licht - Surya. Mit Hilfe diese Lichts überwinden wir alles, besiegen wir alles: jede Art von Sklaverei, Unglück, Krankheit und Tod; wir erlangen dafür jede Art von Freiheit, unendliche und wahre Freiheit.

Meine Erfahrung ist grenzenloses Licht

Ich feiere jeden Augenblick ein Fest des Lichts. Das ist mein tägliches Brot. Ich bin immer in Ekstase. Keine Umstände und Zustände können meine grenzenlose Freude, meinen inneren Frieden berühren oder herunterziehen. Es gibt kein schlechtes Schicksal für mich.

Die Leute denken vielleicht, dass ich auch leide und reden untereinander, wie schlecht es mir geht; aber das ist ihre Meinung, ihre Erfahrung, ihre Vorstellung, ihre dunkle Welt, eine Welt der Unwissenheit.

In meiner Erfahrung gibt es nur ein grenzenloses Leben, eine grenzenlose Liebe, eine grenzenlose Freude, einen grenzenlosen Frieden und grenzenlose Schönheit. Dieses Licht Gottes ist meine Intelligenz, mein Herz, mein Sein, mein Charakter, mein Wesen und meine tägliche Nahrung.

Innen und außen: jenseits aller Erfahrungen

Christus ist das Licht unserer Intelligenz, die Liebe in unserem Herzen, die Freude in unserem Leben. Innerlich sind wir eins mit diesem Licht aller Lichter. Warum sage ich "innerlich"? - Weil innen die Quelle unseres Lebens, unserer Existenz ist. Unsere Gedanken und Gefühle sind äußerlicher Natur. Wir können unsere Gedanken und Gefühle beobachten; wir können mit unseren Gedanken spielen, sie wie Dinge nehmen und wegwerfen. Gedanken und Gefühle sind deshalb äußerliche Dinge!

Es gibt aber ein innerliches Licht jenseits aller Ereignisse, aller Erfahrungen, aller Zustände, aller Gedanken, Gefühle und Träume. Träume kommen und gehen - dieses Licht bleibt. Es ist ein fantastisches Licht. Wie herrlich ist dieses Licht! Es ist heller als Millionen Sonnen. So hell ist die Wahrheit. Und das ist unser Wesen!

Es ist ein wunderbares Licht, ein kühles Licht, das nichts verbrennt. Es ist schöpferisches Bewusstsein. Von diesem Licht kommen alle Mantras, alle Töne, alle Laute. Von diesem Licht kommen alle Farben, alles Leben, alle Universen. Und alle Universen werden von diesem Licht auch erhalten und später wieder in ihm aufgelöst. Dieses Licht ist alles - ein einziges Sein und Bewusstsein!

Die Wahrheit befreit uns

Wir sollen dieses Licht anerkennen und preisen, indem wir unser geistiges Wesen entfalten, alle Schranken sprengen und uns durch dieses Licht selbst befreien. Die Wahrheit befreit uns. Was ist Wahrheit? - Dieses Licht ist Wahrheit. Es gibt viele Namen, die dieses Licht beschreiben: Christus, Shiva, Narayana, Lakshmi, und viele mehr. Alle diese Namen beschreiben dieses Licht oder stehen symbolisch für es.

Jede Zelle unseres Körpers ist erfüllt mit Licht. Wo Licht ist, ist auch Intelligenz, und wo Intelligenz ist, ist auch Aktivität, Arbeit, Ausdruck, Selbstentfaltung.

Jeder Ton, jedes Mantra, jeder Laut, jede Strahlung ist eine Lichtschwingung. Und diese Lichtschwingungen sind Intelligenz. Bewusstsein ist die Grundlage allen Lichts, aller schöpferischen Kräfte, allen Daseins, aller Lebewesen, aller Universen.

Die Vollkommenheit Gottes ist unsere Kraft. Wir sind im inneren Licht so vollkommen wie Gott selbst. Gott und das innere Licht in uns sind ein und dasselbe. Es gibt nur eine Vollkommenheit, und die ist allumfassend, auch wenn wir das noch nicht erkennen.

Deshalb, weil dies so ist, sollen wir diese Vollkommenheit entfalten und in unserem täglichen Leben zum Ausdruck kommen lassen.

Das ist die Botschaft des Lichts, die Botschaft des Meisters!

Das höchste Prinzip

Das göttliche Licht ist das höchste Prinzip in uns. Was ist größer als das Größte in dir? - Dieses Licht ist größer als das Größte in dir! Nichts ist größer als dieses Licht. Mit Hilfe dieses Lichts bist du Herr des ganzen Universums. Du bist ein Licht Gottes hier auf Erden. Mit Hilfe dieses Größten kannst du Herr des ganzen Universums werden, denn du bist ein Kind Gottes, ein Licht Gottes, hier auf dieser Erde.

Es gibt eine unbesiegbare dämonische Finsternis, Ravana genannt. Wie kann diese besiegt werden? - Kein Mensch, keine Armee ist in der Lage, diesen Kampf zu bestehen. Wir brauchen die Hilfe des unendlichen Lichts, des Lichts der Wahrheit.

Dieser Dämon Ravana lauert ewig im Universum und ist für jedes Kind Gottes und jedes Lebewesen eine Herausforderung. Wie kann ein Mensch diesen Ravana, diese Finsternis der Unwissenheit, besiegen? - Nur wenn er einen Zugang zum Licht hat, wenn er das Licht verehrt, anbetet und zum Ausdruck bringt.

Lassen wir deshalb unsere Intelligenz bewusst im Licht Gottes verweilen, denken wir über das Licht Gottes nach und versuchen, es zu verstehen!

Meditiere über dieses Licht und liefere dich diesem Licht aus!

Mit der Hilfe dieses Lichts kannst du alle Probleme des Lebens in den Griff bekommen und überwinden. Du kannst den Tod sogar besiegen.

Was ist das Ergebnis eines solchen Sieges über den Tod? - Wunder über Wunder, ekstatische Freude!

Wir leben nicht, um zu weinen und zu klagen, wie die meisten Menschen es tun; wir leben, um die Tatsache zu erkennen, dass wir eine lebendige Blutsverwandtschaft mit dem Licht Gottes haben.

Wir sollen unsere unendliche Würde erkennen, denn göttliche Würde ist es, die wir haben.

Durch den Kontakt mit dem Licht werden wir Meister über die ganze Natur, die ganze Welt, das ganze Raumzeit-Universum, über sämtliche inneren und äußeren Welten.

Selbstidentifikation

In der Art, wie ein Mensch normalerweise seinen Körper erfährt, sich total mit ihm identifiziert und in den Empfindungen des Körpers aufgeht, so geht der Gottliebende im Licht Gottes auf und verweilt darin. Er zieht sein Bewusstsein vom Körper und den äußeren Dingen zurück und lässt es ins Licht Gottes hineinsinken und darin aufgehen. Sein Herz pocht mit der schöpferischen Kraft des göttlichen Bewusstseins. Es ist ein Fest, eine unvorstellbare Freude. Das Bewusstsein hat zahllose Augen. Es braucht keine Hilfsmittel wie die körperlichen Augen, um zu sehen. Dieses Licht in uns ist eine allsehende und allhörende Intelligenz. Es braucht keine äußere Welt, es braucht kein Universum, es braucht nichts außerhalb seiner selbst; und es gibt nichts außerhalb seiner selbst. Es ist allvollkommen und von allem unabhängig.

In diesem Licht nur finden wir wahre Freiheit, und seine Botschaft ist eine Botschaft des Friedens, der Unsterblichkeit, der vollkommenen Freude, der Freude des Reiches Gottes.

Das Licht in uns siegt immer. Aber wir müssen unsere Beziehungen zu diesem Licht pflegen und dieses Licht auszudrücken versuchen, es ins tägliche Leben mit hineinnehmen und dort anwenden.

Wir müssen einen Sieg über die ganze äußere und innere Natur erringen, über das Unterbewusste in uns, über die objektive Welt außerhalb von uns, über das Ra­umzeituniversum außen und das Raumzeit-Universum innen.

Das Licht wird uns zu diesem Sieg verhelfen! OM

 

Spirituelle Kultur

Die höchste Wirklichkeit oder Existenz in uns ist ein und dieselbe im Mann und in der Frau, im Kind und in der ganzen Schöpfung. In ihr sind wir alle eins.

Das ist die Grundlage der Wissenschaft des Lebens; diese muss erkannt werden, damit das Leben erfolgreich wird. Je größer die Weisheit, je größer das Wissen von der Wissenschaft des Lebens, desto weniger werden wir von den Wechselfällen des Lebens geplagt, desto mehr Kraft haben wir und können Umstände des Lebens immer besser gestalten.

Doch die menschliche Natur ist unfähig, den einen Geist in den vielen wahrzunehmen.

Wir spielen im Leben und sind nicht fähig, die zentrale Wahrheit zu entdecken. Wer die zentrale Wahrheit entdeckt, wird eine große Persönlichkeit, eine zuverlässige Quelle der Freude und des Friedens für sich selbst und auch für andere.

Der Mensch ist ein einzigartiges Wesen, insofern er ein Mittelpunkt der unendlichen Intelligenz ist. Er ist ein einmaliges Geschöpf. Sein Wert und seine Größe sind unendlich, weil der Wert und die Größe seiner inneren Wirklichkeit unendlich sind.

Deshalb ist nichts wertvoller als der Erwerb dieses wunderbaren, das Leben umwandelnden und erhebenden Wissens, dem wir eine vorrangige Stellung einräumen sollten. Das Leben muss kultiviert werden. Kultur ist nicht möglich, ohne höheres Wissen. Ein weiser Mensch sieht den Ärger aufsteigen und ist in der Lage, davon Abstand zu nehmen. Gefühle müssen ebenso wie Gedanken kultiviert werden. Ein Mensch, der nicht kultiviert ist, wird von seinen Gedanken überwältigt und ist ihr Sklave. Wir besitzen innere Fähigkeiten, die höher sind als unsere Triebe, Zwänge und Neigungen.

Das erste Anzeichen einer kultivierten und entwickelten Persönlichkeit ist, dass sie ihre Gedanken und Gefühle sieht, wie andere die Blumen sehen, die auf dem Tisch stehen. Das ist eine hohe Entwicklungsstufe, doch jeder kann sie erreichen. Keine Hochschulbildung ist dazu erforderlich. Gerade da, wo wir im Leben stehen, können wir wachsen, können wir uns als Meister unser selbst auszeichnen, das heißt, als Meister unserer Gedanken und Gefühle und deshalb auch unserer Umgebung - der äußeren Welt.

Eine solche Person kann andere erheben, kann anderen Glück und Frieden spenden; eine solche Person kann eine Hilfe für andere sein. Die Welt braucht solche Leute; sie sind die beste Hilfe für das Wohlergehen der Menschen.

Du musst eine innere Kultur entwickeln und deine höheren Fähigkeiten entfalten. Wachstum in der Liebe kultiviert deine Natur mehr als alles andere. Liebe muss immer selbstloser werden. Wenn sie selbstsüchtig und auf ein bestimmtes Individuum konzentriert ist, wird sie problematisch, bringt Sorgen mit sich und verdunkelt die Seele.

Die Liebe muss immer reiner werden, immer unabhängiger von Erwägungen, die sich auf etwas Äußerliches beziehen, immer tiefer, denn dann wird sie dauerhafter, und eine solche Liebe transformiert die menschliche Natur schneller als irgend etwas anderes.

Liebe ist einer der bedeutendsten Faktoren in Hinsicht auf die Kultivierung der menschlichen Natur. Auch Weisheit ist einer der wunderbaren und machtvollen Faktoren, welche die menschliche Natur kultivieren.

Die erste Pflicht des menschlichen Individuums ist es, den endlosen Möglichkeiten treu zu sein, die im Zentrum seines inneren Wesens angelegt sind.

Die höheren Hilfskräfte werden entsprechend dem Ausmaß aktiviert, in dem wir höhere Gedanken und Gefühle unterhalten. Das ganze Wesen muss emporgehoben werden. Das, was in uns wohnt, ist ein ewiges Wesen, die Quelle aller Genialität, aller Kreativität, aller Schönheit, aller Freiheit und Kraft.

Es ist diese Kultur, die wir brauchen, es ist diese Erziehung, die wir brauchen. Wir brauchen sie mehr als alles andere! - OM

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