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ZWEIMONATLICH

Jahr 45

OFFIZIELLES ORGAN DES
DIVINE LIGHT ZENTRUMS
8400 WINTERTHUR SCHWEIZ


Aktuelle Ausgabe

Januar/Februar 2011

 

 

INHALT

Swami Omkarananda

Texte aus öffentlichen Ansprachen

Die Entfaltung des göttlichen Bewusstseins

Om - der Punkt der Unendlichkeit

aus der Svetasvatara Upanishad

Erforsche Dich selbst

 

Gott ist ein Punkt, der unendlich ist, ein Punkt, der ohne Dimensionen ist, ein Punkt, der absolut ist.

Es ist ein winziger Punkt, aber dieser Punkt enthält alles. Er ist größer als alles. Aus diesem Grund ist Gott keine entfernte Wirklichkeit. Die eigene Seele, das eigene Herz Gottes ist hier, wann immer man seine Gegenwart fühlt.

Gott sitzt nicht irgendwo in einem jenseitigen Himmel. Sein Thron ist direkt in der Seele des menschlichen Individuums, im inneren Herzen des Menschen. Gott ist gerade hier in deinem Herzen, und hier ist sein Thron; hier ist seine Seele; hier ist seine Intelligenz. Überall ist Gottes Herz zugegen: Berühre irgend-etwas, und du hast Gott berührt.

Werde eins mit diesem Herzen Gottes, wenn du das -Mantra wiederholst!

 

Texte aus öffentlichen Ansprachen
von Swami Omkarananda

Buddha ist ein besonderer Typus; er fällt unter keine allgemeine Norm. Er ist den Weg der Erkenntnis gegangen, abstrakter Erkenntnis, nicht den Weg einer reichhaltigen, fundamentalen Erkenntnis.

Wie verhält es sich in meinem Fall? - Ich denke an Gott als eine Mutter, die bei mir steht, als einen Vater, der mit mir geht, der mit mir isst und trinkt.

Unsere Beziehung zu Gott kann vielseitig und reichhaltig sein, sie muss nicht notwendigerweise abstrakt und isoliert sein wie in einer rein intellektuellen Annäherung an Gott, in der man alles ablehnt oder verneint, die Welt als Illusion abtut und von Gott als dem absoluten Nichts spricht.

All das gilt nicht für mich.

Swami Omkarananda

Meine tiefste Verehrung dem göttlichen Wesen, das in deinem gesegneten Herzen als Liebe wohnt, das deiner Intelligenz die Kraft der Unterscheidung verleiht und in deinen Händen und deinem Willen als jene Energie und Kraft anwesend ist, die alle deine Tätigkeiten ausführt. Verehrung sei dir immer wieder als das Licht Gottes, das die Bibel das Königreich des Himmels nennt.

Swami Omkarananda

Die höchst fundamentale
Tatsache im Universum ist Bewusstsein 

Bewusstsein ist die Basis von allem. Ohne Bewusstsein gibt es keine Erfahrung. Bewusstsein ist Erkenntnis. Ohne Erkenntnis kann man einander nicht sehen und erfahren. Bewusstsein oder Erkenntnis ist die Voraussetzung für jede Erfahrung. Wir können über alles hinausgehen, nicht aber über das bezeugende Bewusstsein. Das Bewusstsein ist allen anderen Fähigkeiten in uns überlegen. Es steht über allem, gleichzeitig durchdringt es alles. Es existiert überall; das wunderbarste Universum befindet sich in uns selbst.

Die Wissenschaft ist heutzutage so weit -fortgeschritten, dass sie uns in großes Erstaunen versetzt, indem sie uns die Größe und Herrlichkeit des Universums vor Augen führt. Fast jeden Tag werden neue Wunder von der Wissenschaft entdeckt.

Das Universum ist so unendlich und fantastisch, dass ein sensitives Herz staunt angesichts der Unermesslichkeit der Räume und der Zahllosigkeit der Sterne. Es sieht in all dem die Größe des Schöpfers, der diese Wunder hervorgebracht hat.

Wie winzig und bedeutungslos doch unsere Erde aussieht, die irgendwo wie ein Staubkorn im endlosen Raum treibt. Und erst der Mensch! - Welche Bedeutung hat ein Mensch in all dieser -schwin-del--erregenden Un--er---mess--lichkeit? - Er wird zu einem Nichts reduziert in den erstaunlichen -Weiten und der Großartigkeit des -physikalischen Universums.

Wie wichtig bist du? - Was hast du zu sagen in diesem Ozean von ungeheuren Ausmaßen und Vorgängen, in denen Galaxien geboren werden und sterben, Galaxien, die Millionen Mal größer und gewaltiger sind als unsere eigene Milchstraße mit ihren zweihundert Milliarden Sonnen.

Wer bist du? Die Welt, in der du lebst, ist selbst verschwindend klein, fast unsichtbar im Strudel der Sternensysteme.

Die Größe Gottes ist jedoch so unendlich, dass dieses physikalische Weltall wie nichts erscheint, verglichen mit dem göttlichen Selbst in dir, der Seele in dir. Die innere Wirklichkeit in dir ist unendlich viel größer als diese großartigen, Ehrfurcht gebietenden Unermesslichkeiten des physikalischen Weltalls. Dein inneres Selbst umfasst das ganze physikalische Universum.

Das ist eine Tatsache, eine Wahrheit, die für den gewöhnlichen Hausverstand des Menschen extrem schwer verständlich ist.

Um diese Dinge zu verstehen, muss das Denken spekulativ, rational, geübt und diszipliniert sein, und man muss die Reinheit des Herzens besitzen, welche die innere Intelligenz verfeinert und erleuchtet.

Das Bewusstsein in dir - das Selbst in dir, das Bild Gottes in dir - ist so fantastisch, so wunderbar; es hat unendliche, unbegrenzbare Dimensionen.

Dein Körper kann dieses Bewusstsein nicht fassen und einengen.

Was ist mein Wesen? Wer bin ich? Bin ich der Körper, den ich bewohne? Bin ich das Auge, mit dem ich die äußere Welt erblicke? Bin ich die Intelligenz, die in mir tätig ist und die mich über meine Erfahrungen nachdenken lässt?

Erhält die Nahrung mich am Leben? Bin ich geboren? Werde ich sterben? Sind da noch andere außer mir?

Was ist dieses Universum? Woraus ist es entstanden? Wer sind die Leute um mich herum? Wer ist mein Vater, meine Mutter, meine Schwester? Was ist das Leben?

Das sind die ersten und fundamentalen Fragen, die den Sucher nach der Wahrheit beschäftigen.

Forsche, stelle Fragen, analysiere dich selbst, entdecke das Göttliche, den Schöpfer, den Erfahrenden!

Wer denkt durch dich? Wer beobachtet deine Gedanken? Wer sagt dir, dass du von Menschen umgeben bist? - Es ist deine Intelligenz!

Wer beobachtet das Wirken der Intelligenz? - Das innere Bewusstsein!

Du kannst deine -Augen schließen und die -Aktivität deiner eigenen Intelligenz beobachten. Du kannst -deine Gedanken beobachten, wie sie aufsteigen und wieder -verschwinden, und die Gefühle, die dein Herz bewegen.

Das Bewusstsein in dir ist der Beobachter des Beobachters, der Zeuge all dessen, was in dir vor sich geht. Der Beobachter deiner Gedanken und Gefühle ist etwas anderes als deine Gedanken und Gefühle, er ist unendlich mehr als deine Gedanken und Gefühle, unendlich mehr als das physikalische Universum um dich herum. Dieses Universum verschwindet in das unendliche Bewusstsein hinein. Du wirst die Wunder des Bewusstseins in dir wahrnehmen durch die Übung einer rigorosen, unerbittlichen, logischen Analyse und metaphysischen Kontemplation, unterstützt von der Reinheit des Herzens, einem vollkommenen moralischen Wesen und der Gnade Gottes.

Der Weise ist einer, der im Wesen des Bewusstseins seinen Stand hat. Er ist im Selbst gegründet. Sein äußeres Bewusstsein ist in sein eigenes inneres Wesen zurückgezogen.

 

Das Selbst offenbart sich als die Gegenwart
und das Wesen Gottes

Gott ist das höchste Bewusstsein, und das höchste Bewusstsein ist die Wahrheit; dieses Bewusstsein ist Schönheit, Liebe, endlose Erkenntnis. Es trägt alle Möglichkeiten und Fähigkeiten in sich. Es isst nicht, es schläft nicht, es atmet nicht. Es allein ist überall; deshalb sagt das Nirwana Shatkam: Ich bin Bewusstsein. Ich bin nicht dieses denkende Gemüt, dieser schlaue Intellekt, dieses Unbewusste, dieses Unterbewusste. Ich bin nichts von all dem, was mir von den körperlichen Sinnen vorgegaukelt wird.

Wie kann das, was nie geboren wurde, eine Mutter haben? - Das Bewusstsein in mir ist ungeboren, ewig, alles bezeugend. Es lebt und existiert ohne Atem, ohne Essen und Trinken, ohne die äußere Welt für seine Existenz zu brauchen.

Ich bin Bewusstsein. Ich bin die Wahrheit. Ich bin das Selbst. Gott ist mein ganzes Sein. Höchstes Bewusstsein ist Gott. Bewusstsein und Wahrheit sind ein und dasselbe.

Chit ist Sat, Sat ist Chit.

Dieses unendliche Sein bin ich.

Ich war schon vor Millionen Jahren an diesem Ort, vor zehn Jahren, vor zehn Minuten - und ich bin jetzt hier. Und ich werde für immer und ewig hier sein. Das physikalische Universum mag entstehen und vergehen, Äonen mögen entstehen und verfließen, aber ich bin.

Mein Bewusstsein ist Glückseligkeit. Ich bin ein Sannyasi. Ich bin ein Swami. Schon im Bauch meiner Mutter war ich ein Sannyasi. Mit siebzehn Jahren bin ich aufgrund meiner überwältigenden mystischen Erfahrungen in den Himalaya gegangen. Es gibt keinen Grund für mich, in einer Stadt zu leben. Ich brauche kein Haus, in dem ich leben kann. Der leere Raum ist mein Haus. Der ganze Himmel ist mein Haus. Die Erde ist mein fantastisches Bett.

Der Himalaya ist der Ort, an dem all die Persönlichkeiten der Gotterfahrung leben, wo Adi-shankaracharya -heute noch lebt. Shankara ist eine -Inkarnation Shivas. Alle Gottheiten leben dort im Himalaya - auch heute noch. Sie haben auch schon vor Abertausenden von Jahren dort gelebt, und sie werden auch weiterhin dort leben. Tatsächlich sind sie überall, aber der Himalaya ist ihr Wohnort. Sie sterben nicht. Sie werden nicht geboren. Man kann Verbindung zu ihnen aufnehmen. Sie besitzen einen Lichtkörper. Sie können sich für jene, die sie verehren, sichtbar machen und zu jenen, die reinen Herzens sind, sprechen, sie einweihen, sie beraten und segnen.

Ein Swami lebt in den Bergen oder in den Tiefen des Waldes, obwohl alle Orte für ihn die richtigen sind. Er ist auch im Herzen des Marktplatzes daheim. Er ist Bewusstsein und deshalb Glückseligkeit, Freude. Er ist unzerstörbar. Für ihn gibt es keinen Tod. Niemand kann ihn quälen und ihm Schmerz zufügen. Er steht über Schmerz und Vergnügen. Sein Glück ist nicht von den Funktionen der Sinne abhängig. Seine Freude ist in sich selbst gegründet und frei.

Sein bloßes Sein ist seine grenzenlose Glückseligkeit.

Sein Name ist Ananda. Er braucht nichts zu berühren, um sein Glück zu finden. Sein Glück ist völlig unabhängig und unter allen Umständen verlässlich. Wenn man ihn ins Feuer wirft, bleibt er genauso glücklich wie eh und je. Er ist Bewusstsein und dieses kann nicht verbrannt oder zerstört werden.

 

Es ist falsch zu sagen, ein Swami wäre gestorben, vorausgesetzt, dieser Swami war ein Mystiker, ein durch die Gnade Gottes im Göttlichen Gegründeter. Nur er kann die Menschheit selbstlos lieben, weil er nichts von der Menschheit braucht und will. Auch braucht er nichts von der Welt. Alle Freuden dieser Welt haben keinen Wert für ihn. Er braucht sie nicht.

Er ist wunschlos, er allein ist selbstlos.

Wenn du wahre Liebe erfahren willst, wirst du sie nur bei einem Swami finden, bei einem, der sich alles Menschlichen entledigt hat.

Obwohl er in einem menschlichen Körper lebt, ist er nicht menschlich. Er ist andauernd im Bewusstsein des Göttlichen verwurzelt. Nichts in seinem Leben könnte so tragisch und katastrophal sein als den Kontakt mit dem göttlichen Bewusstsein zu verlieren.

Sein Zustand ist höchstes Gesegnetsein.

Das Charakteristische eines Swamis ist, mit dem Göttlichen, mit dem unsterblichen, unvergänglichen Leben Gottes, hier, jetzt und in allen Umständen, in Einklang zu sein, Gott zu sehen, wenn er Menschen und Dinge sieht, zu Gott alleine zu sprechen, wenn er zu den Leuten spricht, sich auf Gott unendlich mehr zu verlassen als auf seinen Atem oder den Körper: Das sind die Eigenschaften eines Swamis, eines wahren Sannyasis.

 

Du bist Geist, nicht Körper

Es ist dumm, sinnlichen Freuden zu huldigen, wenn man doch weiß, dass sie einen von der unendlichen Glückseligkeit abschneiden, die bedingungslos ist, die immer zu haben ist, die einen nie verlässt.

Wenn der Swami dir den Rat gibt, das Königreich des Himmels als Allererstes zu suchen, diese Suche zur wichtigsten und einzigen Aufgabe deines Lebens zu machen, dann nimmt er dir damit nichts weg; ganz im Gegenteil: Anstatt deiner kleinen Freuden vermacht er dir unendliche Glückseligkeit.

Unendliche Stärke, Furchtlosigkeit - das ist es, was ich dir geben will!

Furcht kommt von Unwissenheit. Furchtlosigkeit stellt sich ein, wenn Erkenntnis aufleuchtet. Um welche Erkenntnis handelt es sich hier? - Es ist die Erkenntnis Gottes, die Erkenntnis des Bewusstseins in dir, die Erkenntnis, dass etwas Unvergängliches in dir wohnt, die Erkenntnis, dass Gemüt, Intelligenz, Körper, Welt, Materie, Dinge und Personen -alle verschwinden werden, aber das Bewusstsein in dir, welches all dies erfährt, niemals aufhört zu sein.

Du bist Seele. Dein Körper ist ein biologisch-tierischer Körper. Aber du bist verschieden vom Körper. Du bist nicht der Körper. Der Körper wird geboren und stirbt. Vor seiner Geburt war er nicht da, und nach seinem Tod ist er ebenfalls nicht mehr da. Du aber stirbst nicht. Dein Bewusstsein ist unsterblich. Erfahre das!

Der Körper ist wie ein Mantel, den du anziehst und wieder ausziehst. Du kannst erfahren, wer du wirklich bist - durch Meditation, durch Reinheit des Herzens, durch Hingabe, durch Disziplin. Durch Methoden wie diese wird deine Intelligenz scharf und leuchtend, du wirst fähig sein, das Selbst im innersten Herzen wahrzunehmen. Du wirst zum Selbst-Seher, zum Selbst-Erkennenden.

Jetzt bist du noch schwach, unglücklich und von Problemen verfolgt; du bist von Wünschen und Verlangen gequält, weil du den Kontakt zu den endlosen Schätzen in dir verloren hast. Du kennst dich selbst nicht. Du kennst alles Übrige; du siehst die Blumen auf den Tischen, die Leute um dich herum, deinen Körper, dein Leben, du kennst die Gesellschaft, in der du lebst, aber dich selbst kennst du nicht.

Du fängst an, dich selbst zu kennen, wenn du das fundamentale Bewusstsein in dir berührst. Dieses fundamentale Bewusstsein ist Gott selbst. Das Ewige ist in dir, und das Ewige ist die Realität. Ich sehe es mit meinen Augen. Wie ist das möglich? - Es ist möglich, direkt mit dem Bewusstsein zu sehen.

 

Leben im Bewusstsein: der Swami 

Mein Bewusstsein ist nicht auf meinen Kopf begrenzt: Es ist alldurchdringend. Es gibt keinen Ort, an dem ich nicht bin. Dieses Bewusstsein ist unendlich. Es ist ewig. Ich bin unendliches und ewiges Bewusstsein. Ich höre ohne Ohren. Das Bewusstsein kann ohne Ohren hören, ohne Augen sehen, und gleichzeitig kann es auch Millionen Augen erschaffen, Millionen Ohren.

Ich schmecke ohne Zunge. Und doch kann ich Millionen Zungen erschaffen. Das ist meine Erfahrung. Ich bin deshalb kein Magier. Ich bin nicht darauf aus, Wunder zu vollbringen.

Gott ist höchste Vernunft. Bewusstsein ist unendliche Vernunft. Das Unmögliche ist für mich möglich geworden. Ich habe eine Freude gefunden, die endlos ist. Ich habe endloses Leben gefunden. Ich habe das Angesicht Gottes gesehen. Wenn du mit Gott Kontakt aufnehmen willst, musst du mit mir Kontakt aufnehmen. Wenn du Gott berührst, berührst du mich, denn ich bin organisch und bewusst mit Gott verbunden.

Es gibt keinen Wissenschaftler, keinen Philosophen, der diese Dinge bis zu dem Grad verstehen kann, dass er sie fühlt; könnte er das, wäre er ein Mystiker.

Ich repräsentiere die Philosophie des Advaita Vedanta, die Philosophie des Shankara, der vor 1400 Jahren auf dieser Erde lebte. Advaita Vedanta ist auch meine Philosophie.

Auch Kants Philosophie ist Advaita Vedanta, obwohl sie viele Fehler enthält und nur ein vages Konzept dieser Philosophie darstellt.

Doch Shankara ist ein Mystiker. Ich bin ein Mystiker. Mystizismus liegt mir im Blut.

Jeder, der das unendliche Bewusstsein erfährt, jeder der von der Gnade Gottes berührt ist, jeder, in dessen Seele Gott bewusst lebt, ist ein Mystiker, ist ein Advaita-Vedantin, ist ein wahrer Künstler.

Mein Herz schlägt mit mütterlicher Liebe. Meine Gedanken sind leuchtend. Ich bin ein geborener Dichter; seit meinem elften Lebensjahr habe ich Gedichte geschrieben. Als ich mit siebzehn Jahren in den Hima-laya ging, habe ich all meine wunderbaren Gedichte zerrissen und in den Ganges geworfen. Ich habe Hunderte von geistig-philosophischen Büchern geschrieben, und alle landeten im Ganges.

Ein Swami entsagt allem. Er sieht die Nutzlosigkeit der äußerlichen Dinge. Doch heutzutage werfe ich nichts mehr in den Ganges; ich behalte es, um es den Menschen zu geben, um sie in Berührung mit dem unendlichen Sein zu bringen. Ich will allen eine Stärke geben, die sie ihr ganzes Leben begleitet. Ich will alle mit Gedanken erfüllen, die sie transformieren und aus ihnen in dieser Welt von geistigen Zwergen geistige Riesen machen.

Wenn du erst einmal diese Illusion durchbrochen hast, in der alle gefangen sind, auch die großen Philosophen und Staatsmänner der Welt, dann wirst du nicht fähig sein zu beschreiben, wie herrlich das Leben dann ist.

Du bist ein Kind Gottes, du bist König des Universums. Wenn deine Unwissenheit einmal beseitigt ist, wirst du überall Wunder erblicken.

Shankara kann dir keine andere Weisheit geben als die, die in meinem Herzen verborgen ist. Ich bin er, er ist ich. Shankara und Omkarananda sind ein und dasselbe: ein Licht, eine Wahrheit, eine grenzenlose Erkenntnis.

Ich lebe als das Königreich des Himmels, nicht als ein Körper, nicht als ein Objekt im objektiven Universum, ein Objekt unter vielen Objekten.

 

Im Ewigen zu leben ist deine Bestimmung 

Es ist dein Schicksal, deine Bestimmung, Gott zu sein. Es ist Gottes Aufgabe, aus dir einen Gott zu machen. Vielleicht hat Gott einen Fehler gemacht: Er hat dich und -alle Wesen und Menschen erschaffen - all die endlichen, begrenzten Wesen. Deshalb muss Gott bei dir bleiben und dir helfen, deine Unendlichkeit zurückzugewinnen!

Er ist ein unendliches Wesen. Weil Er dich erschaffen hat, hat Er eine für dich unnatürliche Situation geschaffen, denn du stammst vom unendlichen Gott ab. Deshalb wirst du keine Ruhe und keinen Frieden finden, bis du deine angestammte Unendlichkeit wieder zurückerlangt hast.

Es ist also deine unausweichliche Bestimmung, das Unendliche wiederzuerlangen, das ewige Leben -zurückzugewinnen, egal, ob Christus je gelebt hat, egal, ob es die Bibel gibt oder nicht, egal ob es Swami Omkarananda gibt oder nicht.

Und es ist Gottes Verpflichtung, bei dir zu bleiben, als Gnade, als Liebe, als Erleuchtung, als Wissen, als Bibel, als Christus, als Swami Omkar-ananda, um dir zu helfen, das ewige Leben zu erlangen.

Es gibt keine andere Lösung für die Probleme des Lebens als Gott allein!

Es ist nicht alles vorbei, wenn du stirbst, das heißt, wenn du diesen Körper ablegst und verlässt. Es ist Unsinn und nutzlos, Selbstmord zu verüben, denn das ist keine Lösung für die Fragen des Lebens. Der körperliche Tod ist keine Lösung: man entkommt den Problemen, denen man dadurch entgehen will, nicht. Das Leben selbst ist ein großes Fragezeichen.

Nur das Unendliche ist die Lösung für alle Lebensprobleme. Die Erlösung des Menschen liegt in der Erkenntnis seiner Göttlichkeit. Solange du menschlich bist, wirst du keine Ruhe haben. Auch nicht, wenn du stirbst. Du wirst in einem anderen Körper wieder erwachen. Es ist eine endlose Kette.

Können wir das Leben nach dem Tod wissenschaftlich beweisen? - Ja, wir können es! Aber nicht mit dieser empirischen Wissenschaft, die selbst dem Bereich der Unwissenheit und Dunkelheit angehört. Mit dieser Wissenschaft kannst du gar nichts beweisen, denn sie ist auf beiden Augen blind.

Seit mindestens 400 Jahren hat die heutige Wissenschaft einen ungeheuren Aufschwung genommen. Doch trotz Raketen und Mondlandung ist die Wissenschaft grob und primitiv geblieben. All das bedeutet nichts, hat keinen Wert.

Wie gewaltig sich die Wissenschaft auch entwickeln mag, im Vergleich zur Intelligenz, die im göttlichen Bewusstsein in dir verborgen liegt, ist sie nichts.

Im inneren Bewusstsein kannst du die Vergangenheit und die Zukunft sehen, alle deine früheren und zukünftigen Leben betrachten.

Es gibt in Indien Bücher, die Nadis genannt werden. In diesen Büchern, die vor Tausenden von Jahren von Weisen geschrieben wurden, ist alles aufgezeichnet, was sich in Zukunft ereignen wird, zum Beispiel, dass Swami Omkarananda in die Schweiz kommen wird oder ein Christus die Welt verändern wird.

Das Bewusstsein ist in der Lage, das vergangene Leben und die Zukunft von jedem Einzelnen zu sehen.

Was für eine Wissenschaft ist das? Kann die heutige Wissenschaft das? Kann die Wissenschaft Bewusstsein erzeugen?

Die empirische Wissenschaft verwechselt die groben physischen Empfindungen mit Bewusstsein. Sie denkt, dass die Gehirnzellen Bewusstsein erschaffen hätten. Das ist Unsinn! Selbst mit den neuesten und Aufsehen erregendsten Entdeckungen und Leistungen der Wissenschaft bleibt sie mit ihren Forschungen dennoch einer primitiven Ebene verhaftet. Sie kann niemals ein Ersatz für das Bewusstsein und dessen unendlichen Fähigkeiten werden, den unendlichen Fähigkeiten des Bewusstseins im Inneren.

Es gibt nichts Größeres als das, was in dir ist - das ist eine Tatsache; es ist die Wahrheit!

 

Ein unendliches Bewusstsein ist in dir

Heutzutage werden Hunderte und Tausende von Büchern auf Festplatten gespeichert oder mikrogefilmt. Auf kleinstem Raum können gewaltige Daten gespeichert werden.

Und Millionen von -Büchern sind in deinem Bewusstsein gespeichert. Alle Universen, die es gibt, befinden sich in deinem Bewusstsein!

Dein Bewusstsein kann sich unendlich ausdehnen. Es enthält alles in sich. Der Mensch ist, wie die alten Griechen schon gesagt haben, ein Mikro-kosmos, der den ganzen großen Kosmos in sich reflektiert. Er enthält in seinem Bewusstsein den ganzen Makrokosmos.

Es ist eine Täuschung, die dir sagt, dass es ein materielles Universum außerhalb von dir gibt. Das ist Unwissenheit.

Wenn du einst die Fähigkeit erlangt hast, dich in dein eigenes Bewusstsein zurückzuziehen, wirst du sehen, dass das ganze große Universum nur ein kleines Staubkorn im unendlichen Raum deines inneren Bewusstseins ist.

Deinem wahren Wesen nach bist du der ganze Kosmos und mehr. Du bist die Unendlichkeit. Dein eigenes Bewusstsein wird dir das offenbaren.

Gott ist deine Schönheit. Er ist das Leben deines Lebens, die Kraft der Kraft, die du hast. Er ist in dir als das Schatzhaus, gefüllt mit allen Kräften, Fähigkeiten und Möglichkeiten.

Ob du ein guter oder ein schlechter Mensch bist, ein Heiliger oder ein Sünder, das spielt keine Rolle: Es ist dir bestimmt, das ewige Leben zu erfahren, in den Himmel der unendlichen Vollkommenheit zurückzukehren, der hier und jetzt gegenwärtig ist. Das ist unvermeidlich. Das Ende der Schöpfung, der Untergang der Welt, der Tod des Universums werden dich nicht berühren, können dich nicht zerstören, aber sicher würden sie deinem Körper ein Ende bereiten.

Du verlierst nichts, wenn du
auf alles Vergängliche verzichtest 

Wenn du dich mit dem Körper identifizierst, wirst du leiden. Du wirst Angst vor Schmerz und Tod haben. Wenn du aber auf die Stimme der Weisheit hörst, die von deinem Gewissen und deiner Seele bestätigt wird, dann wirst du keine Angst mehr haben; du wirst Unwissenheit und Irrtum überwinden, du wirst nicht mehr leiden und nicht mehr vom Verlangen nach den Dingen dieser Welt gepeinigt werden. Du wirst dich nur noch nach dem sehnen, was unvergänglich ist, nach einem Glück, das unbegrenzt ist, nach etwas, das dir allein gehört, an dem du immer deine Freude haben kannst und das in allen Situationen und Umständen bei dir bleiben wird.

Wenn du deine Fingernägel oder deine Haare schneidest, verlierst du nichts. Genauso wenig verlierst du, wenn du den Körper aufgibst. Du verlierst nur das, was altert, was hässlich geworden ist und wehtut. Der Körper ist nur eine äußerliche Schale wie der Mantel, den du ausziehst, wenn du nach Hause kommst.

Auch deine Besitztümer sind, wie der Körper, etwas Überflüssiges, Äußerliches, das nicht zu dir gehört, das du nicht mitnehmen kannst, wenn du einst den Körper verlassen musst, etwas, das zerstört werden kann, das dir gestohlen werden kann, das unter bestimmten Umständen versagt und dich im Stich lässt.

Wenn du dein Ego und deinen materiellen Besitz aufgibst, verlierst du nichts, denn du existierst weiter als das zentrale Bewusstsein, als dein zentrales Sein, das in sich selbst absolut vollständig ist. Es kann Millionen Körper erschaffen, Millionen Egos; es kann all die Objekte im Universum erschaffen. Es trägt all diese Fähigkeiten in sich, die die Welt gestalten, und unendlich viel mehr.

Dieses Sein bist du. Dieses Sein musst du erfahren: Das ist die Lehre aller Religionen, aller Philosophien; es ist das endgültige Ziel allen menschlichen Strebens.

 

Meister seiner Selbst: der Swami

Ein Sannyasi, ein Swami, ist ohne Wünsche, ohne Leidenschaften. Er trinkt nicht, er raucht nicht, er ist nicht auf- -sinnliches Vergnügen aus.

Der Gebrauch der -Sinne verändert die Intelligenz, die Vernunft wird dadurch geschwächt; Ängste, Wünsche, Leidenschaften, Liebe und Hass kommen auf.

Ein wahrer Swami kennt weder Liebe noch Hass, so wie die Menschen sie kennen.

Seine Liebe ist grenzenlose, wirkliche, universale, selbstlose Liebe. Er ist eine Verkörperung wohltätiger Kräfte. Wie immer sein äußeres Benehmen auch auf andere wirken mag, seine inneren Motive sind vollkommen und selbstlos.

Er ist Meister seiner selbst, er gibt sich nicht vergänglich-flüchtigen Gedanken hin, wie genial solche Gedanken auch sein mögen.

Auch lässt er keine Emotionen aufkommen, wie edel und schön auch immer.

Er beobachtet Gedanken und Gefühle, wie sie aufsteigen und wieder verschwinden.

Aufgrund seiner Selbstkon-trolle hat er endlose Freude. Eine Freude, die unendlich größer ist als die, die andere durch den Einsatz aller sinnlichen Vergnügungen erfahren, fällt ihm einfach dadurch zu, dass er in sich selbst gegründet bleibt. Er lässt sich nicht dazu herab, sich sinnlichen Freuden zuzuwenden; diese sind für ihn eher ein Schmerz, eine Qual, verglichen mit der unendlichen Freude, die sein Eigen ist. Er gibt sein Herz an nichts anderes hin als an die unendliche Freude, die unendliche Liebe.

Er ist reine Intelligenz. Er ist reine Liebe. Er ist wirkliche Schönheit. Er ist nicht der Körper, der altert, degeneriert und stirbt. Er ist nicht das Gemüt, das er benutzt. Er hat sein eigenes Selbst in allen Wesen entdeckt. Seine Mutter, das unendliche Bewusstsein, findet er im Kind, im Mann, in der Frau, im Stein, in der Blume, in allem. Sein Vater, das unendliche Sein, ist in allem; Er ist der Unendliche, der Ewige, der Unsterbliche, der Allmächtige, der Unüberwindliche, der unendlich Starke.

Ich bin hier, um dich stark zu machen, damit du der Herausforderung des materiellen Universums und der menschlichen Gesellschaft -unerschütterlich die Stirn bieten kannst.

Ich bin hier, um dir ein Glück zu vermachen, das deinen Händen nie mehr entgleiten wird.

Ich bin hier, um dir einen Frieden zu geben, der dein Verstehen übersteigt und der dich nie mehr verlassen wird.

Ich will dir einen Spiegel vorhalten, damit du siehst, was in dir ist: Du bist die höchst wunderbare Kathedrale Gottes.

Es ist meine Pflicht als ein Swami vom Orden des Shankaracharya, als selbstloser, wunschloser Sannyasi, dir zu deinem endlosen Glück zu verhelfen.

Shankara ist der Autor des Nirvana Shatkam. Er war ein Genie und Mystiker. Mit sieben Jahren hatte er schon all die Erfahrungen des Göttlichen; mit dreizehn wurde er Sannyasi; mit zweiunddreißig hatte er alle Religionen und Philosophiesysteme gemeistert.

 

Ein Sannyasi ist einer, der egolos ist

Von ihm wird erwartet, dass er über Emotionen steht, über Gedanken, über Verlangen und Selbstsucht, über seinem Körper, über der Welt, in der er lebt, über der Gesellschaft, in der er arbeitet.

Er ist ein selbstbeherrschter Selbsterkennender.

Er lebt im Selbst, als Selbst. Seine Freude ist beständig, seine Erkenntnis unendlich; er ist eine Verkörperung der Weisheit und Reinheit. Nichts kann ihn locken, nichts kann ihn versuchen. Für ihn gibt es nichts, was wertvoller wäre als das Göttliche, das ja allvollkommen ist, das alles in sich enthält, das alle Werte und schöpferischen Kräfte in sich trägt.

Sollte jemals etwas anderes als das Göttliche auch nur die geringste Anziehungskraft auf ihn ausüben, würde sich die Göttliche Mutter von ihm abwenden, und das wäre die größte Tragödie, der er je verfallen könnte. Er wird nie erlauben, dass das passiert! Er hält sich mit aller Kraft und jeder Faser seines Wesens am Göttlichen fest, denn er weiß und erfährt, dass das Göttliche das Wunder aller Wunder ist, das köstlichste aller Objekte, die Quelle endloser Schönheit, endloser Kunst, Musik, Fülle und Vollkommenheit jeder Art, Anmut und Freude jeder Art. - Es ist einfach das Wunder aller Wunder!

Keiner von denen, die auch nur ein wenig vom Göttlichen wissen und erfahren, würde dieses Wissen und diese Erfahrung gegen irgendetwas anderes eintauschen und seien es die kostbarsten Freuden, die diese Welt zu bieten hat.

Jeder Mensch, der Gott liebt und in Harmonie mit Gott lebt, ist König des gesamten Universums.

Die Natur ist so wunderschön, aber sie ist nicht in der Lage, Gott zu erkennen wie du das kannst. Weder Gold noch Diamanten haben einen Wert, wenn es um die Erfahrung Gottes geht. Unendlich wertvoller als alles Gold und alle Diamanten, wertvoller als alles Wertvolle in dieser Welt ist die Erfahrung des Unendlichen, des unendlichen Lebens, der unendlichen Schönheit.

Du kannst Gott erfahren, du musst Ihn erfahren! Wenn du es nicht tust, musst du leiden. Dann bleibst du ein Geschöpf voller Angst, Sorgen, Probleme und so weiter, bis du endlich sagst: "Ich habe es satt zu leiden und zu sterben und immer wieder in einem anderen Körper geboren zu werden, nur um wieder zu leiden und zu sterben - es reicht - ein für alle-mal!"

Was machst du dann, nachdem du diesen Entschluss gefasst hast? - Du kehrst zurück zum Unendlichen, zu Gott, hast einen Halt am Göttlichen.

Gibt es Schicksalsschläge für den Swami? - Nein, gibt es nicht! Er hat kein Schicksal, kein Problem, auch nicht in den schwierigsten äußeren Umständen, in denen er sich befinden mag. Er braucht auch keine Spritze beim Zahnarzt und keine Narkose, wenn er operiert wird. Er ist Herr über seinen Körper.

 

Ein Swami hat kein Schicksal 

Er hält das ewige Leben in seinen Händen. Er lebt von Angesicht zu Angesicht mit dem Unendlichen, Unsterblichen, Ewigen, vollkommen Schönen - sein Leben ist das wunderbarste Leben! Gott ist immer da; die Göttliche Mutter steht immer neben ihm.

Wenn du von Liebe zum Göttlichen erfüllt bist, wird Gott immer bei dir sein, Tag und Nacht, und alle Heiligen und unsterblichen Weisen kommen und suchen deine Gesellschaft.

Es gibt keinen Unterschied zwischen Omkarananda und Shankara, keine zwei Personen; es ist nur ein Swami da, ein Herr, eine Wahrheit, ein Gott, ein Königreich des Himmels!

Was lehren die Universitäten der Länder? - Dummheiten, Unsinn! Das ist alles nutzloser Ballast. Was nützt dir ein Doktortitel im Jenseits? Es gibt nur eines, was von wirklichem Nutzen ist: die Unendlichkeit an Weisheit, Erkenntnis, Liebe.

Man sollte die Studenten zu allererst Selbsterkenntnis lehren, eine grundlegende Selbsterkenntnis, und ihnen die Augen für ihre unendlichen Möglichkeiten und Fähigkeiten öffnen.

Es gibt ein Lied, das sagt:

"Chidananda-rupah, shivo'ham, --chidananda-rupo-'ham".

"Ich bin Bewusstsein-Seligkeit, ich bin Shiva, ich bin Bewusstsein-Seligkeit."

Wenn ich die in diesem Lied gemachte Feststellung -treffe, bin ich allen Psychologen der Welt unendlich überlegen, denn ihr Wissensgebiet ist das Gemüt, die Psyche. Sie verwechseln Bewusstsein mit den Empfindungen des Gemüts.

Kant, der Philosoph, ist da ein Stück weiter als Freud oder Jung. Er ist fähig zu sehen, dass weder die Psychologen noch die Philosophen in der Lage sind, Bewusstsein als solches zu verstehen, "Das Ding an sich", wie er sagt.

Swami steht über dem Gemüt. Er ist eine trans-psychologische Persönlichkeit, einer, der die psychologische Ebene trans-zendiert.

Man kann Tierpsychologie studieren, man kann menschliche Psychologie studieren, aber man kann die Psychologie eines Swami, der im inneren Sein als solchem etabliert ist, nicht studieren.

Er ist nicht das Gemüt, er ist nicht das Ego. Er ist nicht Gedanken und Gefühle. Er ist weder das Unterbewusstsein noch das Unbewusste, auch ist er nicht das Tiefschlaf-Bewusstsein. Wie will man ihn analysieren? - Es ist nicht möglich!

Ich, als ein Swami, als ein Mensch, der Gott hingegeben ist, der in Einklang mit dem Unendlichen, dem Unvergänglichen, dem inneren Bewusstsein ist, kann als solcher nicht Gegenstand psychologischer Studien sein. Ich bin ein Mystiker; ich lebe in mystischen Erfahrungen, und ich stehe auch noch über allen mystischen Erfahrungen, denn sogar diese könnte man irgendwie noch analysieren und zu Studienobjekten machen.

Doch das, was ich bin, kann niemals Studienobjekt sein.

 

Mein Glück ist ein
vollkommenes Glück 

Nur das grenzenlose Bewusstsein ist Glück. Glück ist unveräußerlicher Bestandteil des Bewusstseins. Dieses Glück ist selbst Schönheit; es ist Liebe, es ist Weisheit, es ist das Sein Gottes; es ist Gott selbst.

Der Name Gottes ist unendliche Glückseligkeit. "Herr, in deiner Gegenwart ist die Fülle der Freude", sagt die Bibel. Gott ist die Fülle der Freude: Das bin ich. Das esse ich. Das atme ich ein. Das ist mein Glück und mein unendlicher Friede.

Was ist Chit? Was ist Ananda? - Chit ist dasselbe wie Ananda. Chit ist -unendliches Bewusstsein, und in diesem Bewusstsein ist unendliche Glückseligkeit.

Das Bewusstsein in dir, das unendliche Bewusstsein, das Bewusstsein hinter deinem Bewusstsein, dieses Bewusstsein ist unendlich, ist Glückseligkeit, ist Friede, ist Schönheit und Liebe, ist Vollkommenheit, Weisheit und höchste Vernunft. Es ist die schöpferische Kraft, aus der alle Dinge kommen; es ist die Basis aller Erfahrungen.

Du brauchst kein Universum, um glücklich zu sein. Wenn die ganze Welt ein wunderbares Paradies wäre, könnte das meiner Freude nichts hinzufügen - nicht ein bisschen! Meine Vollkommenheit ist vollständig. Ich brauche keine zehntausend Paradiese zu erschaffen, um etwas mehr Freude und Glück zu genießen. All das kann meine Glückseligkeit nicht vermehren.

Ob ich Asche auf meinem Teller habe oder die besten, köstlichsten Speisen - es macht keinen Unterschied für mich. Ob ich vierzig Tage hungere oder vierzig Monate, ob ich esse oder nicht - es ist das Gleiche.

Das Glück in mir ist vollständig; das Leben in mir ist vollständig. Ich bin, was ich behaupte. Ich kann es beweisen. Was ich sage, ist meine Erfahrung, keine Theorie. Ich kann jede Herausforderung annehmen und zeigen, dass das, was ich sage, die Wahrheit ist.

Mystiker sind keine Schwätzer, die reden ohne zu wissen, ohne die Wirklichkeit dessen, wovon sie sprechen, zu kennen. Wenn Kant über das "Ding an sich" spricht, ist das seine Theorie, seine Vermutung oder auch seine logische Schlussfolgerung; aber er erfährt es nicht. Ein anderer Philosoph wird eine andere Behauptung aufstellen. Das sind alles Dummheiten, nicht Wirklichkeiten. Verglichen mit wahren Mystikern sind Kant, Goethe und Shakespeare kleine Kinder, die vor sich hin plappern.

Mystiker sind das Herz Gottes. Wenn sie sagen, dass sie überall sind, dann ist das im wörtlichen Sinn wahr. Wenn sie sagen, dass sie hier sind und für immer hier sein werden, dann ist das so.

Es ist eine organische Wahrheit, wenn ich sage, dass ich der Gottheit von Angesicht zu Angesicht -gegenüberstehe. Das ist eine Wirklichkeit, kein Wunschdenken.

Ich arbeite nicht mit Wünschen. Wünsche kommen und gehen; Wünsche sind die Bürde eines jeden Menschen.

 

Ein Mensch der Wahrheit ist eins mit allem

Ein Mensch der Wahrheit arbeitet mit Fakten und Realitäten. Wenn er sagt, Christus und Shankara sind ein und dasselbe, dann ist das eine wörtliche Wahrheit. Und er kann sie beweisen.

Wenn er sagt, es gibt ein unvergängliches Bewusstsein in dir, dann ist das eine fundamentale Tatsache, die heute, morgen und für alle Ewigkeit wahr ist.

Im Bewusstsein gibt es unendlich viele Dinge, unendlich viel mehr als im Nirwana Shatkam aufgezählt werden. Bewusstsein ist Friede, Vollkommenheit und Kraft in sich selbst. Bewusstsein ist unendliche Kraft. Es ist Schönheit, Kunst, Poesie, Wissenschaft, Vernunft, Reinheit, Schweigen, Absolutheit, Ewigkeit.

Wo schläft Swami Omkarananda? - Er schläft im Schoß der Ewigkeit! Wer steht auf, wenn er aufsteht? - Die Unendlichkeit! Wer bewegt sich, wenn er sich bewegt? - Das Herz der selbstlosen Liebe, die Gegenwart des Göttlichen!

Das ist das Wesen eines Sannyasi! Er ist nicht der Körper, in dem er lebt. Er ist nicht die Worte, die er spricht. Er ist nicht der Intellekt, den er benutzt. Er ist nicht das Ego, das er einsetzt, um bestimmte Aufgaben in dieser Welt zu vollbringen.

Er ist nicht die Individualität. Er ist nicht ein Ding unter vielen Dingen, ein Körper unter vielen, ein Individuum unter unzähligen. Er allein ist unvergänglich, immer glücklich, immer von Frieden erfüllt, unerschütterlich, ohne Wünsche, ohne Probleme.

Ohne dass er es nötig hätte, kümmert er sich um die Probleme der anderen und ist geschäftig wie eine tüchtige Mutter, die für ihre Kinder sorgt.

Er selbst jedoch hat kein Verlangen nach irgendetwas. Er braucht nichts für sich selbst. Er ist ein Asket. Er hat keine Angst vor dem Tod oder vor Nervenzusammenbrüchen. Weder das eine noch das andere gibt es für ihn. Es gibt kein Schicksal, keinen Raum, keine Umstände für ihn - er steht immer über allem.

Das ist das wahre Wesen eines Sannysi oder eines Swami, einer Gott hingegebenen Person, eines wirklichen, praktischen Philosophen. Er ist ein Philosoph, aber nicht im akademischen Sinn, sondern ein Philosoph, der in dem verwurzelt ist, was unvergänglich und unwandelbar ist, einer, dessen Erkenntnisse aus dem Unvergänglichen kommen und die deshalb immer gültig sind.

Er ist ein Advaita-Vedantin. Er kennt den einen Gott, die eine Wahrheit, die eine Wirklichkeit. Seine Vernunft stammt aus dieser Wirklichkeit.

Er ist ein rigoroser Metaphysiker. Er akzeptiert nichts, das nicht den Test der schärfsten Vernunft und des klarsten Urteils besteht. Er akzeptiert keine Gründe, die aus Halbwissen hervorgehen, die einmal gültig, und unter anderen Umständen wieder ungültig sind.

Er fordert ein Wissen, das immer gültig und deshalb wirklich wissenschaftlich ist. Das allein kann wissenschaftlich genannt werden, was unveränderlich ist, gültig unter allen Umständen und zu jeder Zeit.

Leider ist die Wissenschaft, wie wir sie kennen, auf vergängliches Wissen beschränkt, das sich immer wieder ändert.

Christus hat gesagt: "Ich bin die Wahrheit. Ich und der Vater sind eins." Wahrheiten wie diese sind Axiome, axiomatische Feststellungen, algebraische Formeln, die ewig gültig sind.

Ich bin hier, dir ein Wissen zu vermitteln, das gültig ist und dich nicht verlassen wird, ein Wissen, das für die Denker und Intellektuellen der Universitäten und Hochschulen schwieriger zu begreifen ist als für dich. Du kannst spirituelle Wahrheiten viel besser verstehen als jene Denker, weil diese sich in die festen Mauern ihrer Vorurteile eingeschlossen haben. Sie denken, dass das Wissen, das sie in Händen halten, das höchste ist, und dass es nichts Besseres geben kann, und dass alles, was nicht mit ihren Ansichten übereinstimmt, absurd, kindisch oder abergläubisch ist. Aber natürlich gibt es auch Ausnahmen unter den Professoren, sensitive Leute, die ernsthaft nach ein wenig echtem Fortschritt und Erleuchtung streben, auch wenn sie es nicht öffentlich zugeben.

Es ist die Pflicht eines Sannyasi oder Swami, allen interessierten und qualifizierten Suchern die Schätze Gottes zu vermitteln.

 

Wir beten jetzt zum allgegenwärtigen, allsehenden, allbeschützenden, allliebenden Gott, uns allen mehr Weisheit, größere Vernunft, eine klar unterscheidende Intelligenz zu geben, die in der Lage ist, die Wahrheit in den Dingen zu sehen; wir bitten Ihn, uns Meisterschaft über das Leben und seine Umstände zu schenken.

Möge die Gnade Gottes uns allen ein friedvolles Herz gewähren, das fähig ist, über den Versuchungen und Prüfungen des Lebens zu stehen. Möge die Gnade Gottes unseren Willen stärken, unsere Intelligenz erleuchten, durch unsere Hände arbeiten, unser Leben mit ihrer Güte, ihrem Frieden, ihrer Schönheit und Kraft erfüllen. Mögen wir frei sein von Illusionen und Täuschungen.

Mögen die Horizonte der Erkenntnis sich ausdehnen. Möge das Göttliche bei uns bleiben und - wie unser Schatten - mit uns gehen. In Tat und Wahrheit ist das Göttliche das Herz unseres Herzens, das Leben unseres Lebens, die Seele unserer Seele, das Bewusstsein unseres Bewusstseins, das unendliche Bewusstsein. - OM

Erforsche dich selbst!

Was ist die Ursache des Universums? - Ist es Brahman? Woher kommen wir? Warum leben wir? Wo werden wir schließlich Ruhe finden? Durch wessen Befehl sind wir an das Gesetz von Glück und Unglück gebunden?

Zeit, Raum, Gesetz, Zufall, Materie, Ur-Energie, Intelligenz - nichts von all dem noch eine Kombination aus all diesen kann die letzte Ursache des Universums sein, denn sie sind ihrerseits auch Wirkungen und existieren, um der Seele zu dienen. Auch kann das individuelle Selbst nicht diese Ursache sein, weil es dem Gesetz von Glück und Unglück, von Ursache und Wirkung unterliegt und deshalb nicht frei ist. Die Seher, in Kontemplation vertieft, sahen in sich selbst die letzte Wirklichkeit, das aus sich selbst leuchtende Sein, den einen Gott, der als die sich selbst erkennende Kraft in allen Geschöpfen wohnt. Er ist der Eine ohne einen Zweiten. Tief in allen Wesen wohnt Er, der Sicht entzogen durch den Schleier der Gunas Sattwa, Rajas und Tamas. Er herrscht über Zeit, Raum und alle offensichtlichen Ursachen.

Dieses weite Universum ist ein Rad. Auf ihm befinden sich alle Geschöpfe, die der Geburt, dem Tod und der Wiedergeburt unterworfen sind. Es dreht sich rund und rund und hält nie an. Es ist das Rad Brahmans. Solange das individuelle Selbst sich für getrennt von Brahman hält, bleibt es an das Rad von Geburt, Tod und Wiedergeburt gebunden.

Doch wenn es durch die Gnade Brahmans seine Identität mit Ihm erkennt, ist es befreit und erlangt Unsterblichkeit.

Aus der Svetasvatara Upanishad

 

Die Entfaltung des göttlichen Bewusstseins

 

Ziel aller Evolution:
die Vollkommenheit des Vaters im Himmel

Es ist die -unausweichliche Bestimmung eines jeden Menschen auf Erden, zu immer höheren Stufen der Entfaltung der in ihm angelegten Vollkommenheit emporzusteigen, bis er schließlich die Vollkommenheit des Vaters im Himmel erreicht. Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von den wunderbaren, schöpferischen und alles erhaltenden Energien des zeitlosen, unendlichen Gottes, die in ihm selbst und um ihn herum sind und sich im Leuchten seiner Augen, im Scharfsinn seiner Intelligenz, in der Liebe seines Herzens, im Glauben seiner Seele, im geistigen Streben seines psychischen Wesens, in der Suche nach dem Schönen, der Liebe zum Guten und zur Wahrheit, in seiner Sehnsucht nach Frieden und Freude zum Ausdruck bringen.

Ernährung ist für den Körper unentbehrlich, für den inneren Geist jedoch sind weder Nahrung noch Körper eine Notwendigkeit. Der geistige Hunger besteht weiter, sogar wenn der physische Körper abgelegt ist. Ehe nicht dieser dem Menschen angeborene Hunger nach Erkenntnis und Vollkommenheit gestillt ist, können wir nicht hoffen, wahrhaft zur Ruhe zu gelangen.

 

Wer bin ich?

Inmitten allen Getöses und lärmenden Getriebes der weltlichen Tätigkeiten gibt es Augenblicke der Ruhe und des Friedens, worin sich das Gemüt eine Zeitspanne, und wäre sie noch so kurz, über alle weltlichen Dinge emporhebt, um über höhere Aspekte des Lebens nachzudenken, über das Woher, Wo, Wohin und Warum des Universums, und sich schließlich selbst die Frage stellt: "Wer bin ich?"

Der aufrichtige Sucher wird ernst und vertieft solchen Überlegungen nachgehen und anfangen, die Wahrheit zu suchen und zu begreifen. Es erwacht in ihm die Fähigkeit, Wertvolles von Wertlosem zu unterscheiden. Er übt sich in Konzentration und Meditation, strebt nach Läuterung von Körper und Seele und erlangt womöglich die höchste Erkenntnis des Selbst, das heißt die Gotterfahrung.

Der Körper gehört dir, nicht du dem Körper 

Du sagst mein Körper, wenn du vom Körper sprichst. Das, was da "mein" sagt, ist größer und anders als der Körper.

Der Körper gehört dir, und nicht du dem Körper! Er ist dein Werkzeug und dein Diener. Befiehl ihm und gebrauche ihn recht. Schwierigkeiten entstehen, wenn du dich zu seinem Sklaven machst.

Wisse: Du bist unendlich mehr, größer und anders als der Körper.

Im Tiefschlaf hast du kein Körperbewusstsein. Du bist dann unabhängig vom Körper. Du empfindest Freude, die nicht vom Körper stammt, sondern von deinem inneren Selbst. Auch wenn du von einer künstlerischen oder wissenschaftlichen Arbeit absorbiert bist, gelangst du über die körperliche Erfahrung hinaus.

Im Traumzustand kommst du ohne den Körper aus und bewegst dich in einem anderen Körper, den man Traumkörper nennen könnte. Wer die höheren Yogatechniken beherrscht, kann den Astralkörper projizieren und sich frei in diesem umherbewegen.

Wer vollständig ins Göttliche umgewandelt ist und höchste Gotterfahrung hat, legt den physischen Körper nach freiem Ermessen ab und nimmt einen göttlichen Körper an.

Dein Körper wird alt und hässlich, nicht aber dein Bewusstsein. Wenn deine Lebens-zeit abgelaufen und ein Szenenwechsel fällig ist, wird der Körper abgelegt und zurückgelassen. Bist du seelisch gesund, kommt das auch der körperlichen Gesundheit zugute. Fühlst du dich wohl und glücklich, verbessert sich auch der körperliche Zustand. Der Körper ist nicht von großer Bedeutung, sondern das Gemüt darin ist bedeutungsvoll. Es gibt die Richtung an. Der Wille darin ist nicht zu beugen, der Geist darin ist unvergänglich.

Sei dieses Gemüt, dieser Wille, dieser Geist, und du wirst alle körperlichen Schwierigkeiten und Probleme meistern und selbst den Tod besiegen!

 

Du bist mehr als Körper und Gemüt 

Es ist Zeit, uns nicht länger vom Körper, den wir bewohnen, und seinem endlosen Kreisen um Wünsche leiten, beherrschen und versklaven zu lassen. Wir sind dazu geboren, den Körper mit den Kräften des Gemüts zu beherrschen, das Gemüt mit den Kräften eines liebenden Herzens zu leiten und Körper, Gemüt und Herz von den höheren Kräften des todlosen, vollkommenen göttlichen Bewusstseins in uns beherrschen zu lassen. Sei also Gemüt, nicht nur Körper! Sei ein Herz und nicht nur Gemüt! Sei Bewusstsein - strahlendes, lichtvolles, ruhiges, klarsichtiges, segensreiches Bewusstsein und nicht nur Körper, Gemüt und Herz!

 

Die Entfaltung des höheren Bewusstseins 

Wenn alles in uns -verfeinert, veredelt, wenn alles strahlend und für die Gnade der allsehen-den Gottheit -empfänglich geworden ist, treten die -inneren Gaben der Intuition und der höheren Kräfte und Fähig-keiten des Bewusstseins in- -Wirk-samkeit.

Wo immer wir uns hinbegeben, bewegen wir uns im göttlichen Licht und tragen die unendliche Weisheit Gottes im Herzen.

Dann werden wir die Liebe, die alles umschließt, die ohne alle Grenzen ist, durch uns zum Ausdruck bringen. Dann wird unser Leben zum Wirkungsfeld des kosmischen Bewusstseins.

Kosmisches Bewusstsein ist unser normaler Zustand, während die Begrenzungen und Unvollkommenheiten menschlicher Erfahrung und menschlichen Bewusstseins für uns nicht natürlich sind.

Unsere körperlichen Begrenzungen sind auch nicht von langer Dauer, doch solange wir darin gefangen sind, sind sie für uns wirklich, und die Erfahrung von Unglücklichsein und Verlorenheit hält an.

Je mehr wir über die Begrenzungen des menschlichen Bewusstseins hinauswachsen, unser Fühlen auf eine höhere Ebene erheben und unsere kleinlichen Wünsche zu einem einzigen großen Wunsch nach der Erfahrung Gottes ausweiten, je mehr wir unsere enge Einstellung in einen großen Weitblick münden lassen, umso eher besteht die Möglichkeit, das kosmische Bewusstsein zu erlangen, das ja in unserem Inneren schon darauf wartet, entdeckt zu werden.

 

Gedankenkraft und höheres Bewusstsein

Unsere Gedanken sind verantwortlich für all unsere Vollkommenheiten wie auch für all unsere Unvollkommenheiten. "Was der Mensch sät, erntet er." "Wie wir denken, so werden wir."

Nicht Gott, sondern unser eigenes Denken, Wollen und Handeln, unsere eigene Einstellung ist es, die alle Unvollkommenheiten, Schwierigkeiten, Prüfungen, Probleme und Leiden verursacht.

Gott hat uns seinen Atem und sein Leben eingehaucht und uns nach seinem Bild, seinem Bewusstsein und seiner Vollkommenheit erschaffen. Er hat uns sein allliebendes, wunderbares, vollkommenes Licht geschenkt und sich selbst mit seiner ganzen Vollkommenheit in unser inneres Wesen hineinbegeben.

Deshalb ist jeder Punkt in uns Freude, Friede, Vollkommenheit, Glück und -Seligkeit. Wenn wir dann trotzdem auf Schwierigkeiten und Probleme stoßen und ruhelos sind, dann nur aufgrund unserer Gedanken! Sobald wir unserem inneren Denken und Erkennen nach von der unendlichen Vollkommenheit Gottes getrennt sind, erfahren wir Unvollkommenheit.

 

Gedanken - und jenseits der Gedanken

Der wissenschaftlich ausgerichtete Intellekt mag eine Wissenschaft der Materie und eine Wissenschaft der Gedanken entwickelt haben, doch der geistige Mensch hält sich an seine Wissenschaft des Bewusstseins, welche die tiefste Erkenntnis jener beiden Wissenschaften umfasst.

Der geistige Mensch hat seine eigene Formel: "Alles ist in Wahrheit Bewusstsein."

Der geistige Mensch befasst sich nicht mit psychologischen oder parapsychologischen Realitäten und Kräften. Von ihm wird erwartet, dass er die Gedanken transzendiert und übernatürliche Kräfte, die ihm im Laufe seiner Entwicklung zufallen mögen, zurückweist.

Nachdem er die Voraussetzungen erfüllt hat, strebt er mit seinem ganzen -gereinigten Wesen die Erkenntnis des göttlichen Bewusstseins an und zwar durch enge Gemeinschaft, Erfahrung und Identität mit diesem.

Der Gottliebende oder Wahr-heitssucher hat Ursprung und Wesen der Gedanken fest im Griff. Er weiß, dass Gedanken fiktive Wirklichkeiten erzeugen. Mit Gedanken umzugehen ist nicht sein erklärtes Ziel, sondern das göttliche Bewusstsein zu entfalten und durch sich arbeiten zu lassen, und das nicht nur, um sein eigenes Leben in eine Welt göttlichen Friedens, göttlicher Kraft, Freude und Vollkommenheit umzuwandeln, sondern auch um die Welt, in der er lebt, dadurch zu bereichern und zu erleuchten.

  

Die Erfahrung des göttlichen Bewusstseins

Wir können uns im Bewusstsein vom Körper, in dem wir leben, distanzieren und zum Beispiel einen schmerzenden Körperteil beobachten. Wir können auch von unseren Gedanken und Einfällen innerlich Abstand nehmen, sie beobachten und feststellen, von welcher Art sie sind. Wenn wir unser Bewusstsein durch Kon-zentration entsprechend vertiefen, können wir selbst noch hinter dieses innerliche Beobachter-Bewusstsein treten und das innere, allvollkommene göttliche Bewusstsein erfahren.

Die größten Philosophen der Welt haben von diesem göttlichen Bewusstsein, das allen Bewusstseinsformen innewohnt und zugleich hoch über diesen liegt, ein großartiges intellektuelles Wissen erlangt. Weise und Mystiker kennen es aus unmittelbarer Erfahrung.

Je mehr wir in diesem innerlichen göttlichen Bewusstsein leben und es erfahren, umso größer wird unser Wissen, unsere Freude, unser Friede und unsere Kraft im täglichen Leben sein!

 

Seligkeit und die
verschiedenen Arten von Selbst-Identifikation

Wenn die Zeitung meldet, der Hund eines uns Unbekannten sei getötet worden, nehmen wir kaum Notiz davon.

Sagt uns aber jemand, dasselbe sei mit unserem eigenen Hund geschehen, dann reagieren wir mit Trauer, insofern wir uns mit ihm identifizieren, uns innerlich mit ihm verbunden und solidarisch fühlen.

Sind wir ganz und gar ins Lesen eines Buchinhalts vertieft und identifizieren uns innerlich stark mit den darin beschriebenen Ereignissen, vergessen wir den kleinen Schmerz in unserem Bein und merken es nicht einmal, wenn ein Eichhörnchen über uns hinwegspringt. Die Identifizierung mit dem, was wir beim Lesen erfahren, holt uns teilweise aus dem Körper- und Umweltbewusstsein heraus.

Die wunderbarste und beste all der vielen Formen von Selbstidentifizierung besteht darin, sich so lange in der Anbetung des lebendigen, sprechenden, allwunderbaren göttlichen Bewusstseins zu verlieren, bis wir uns mit dessen Wesen, Vollkommenheit und Licht identifizieren.

Identifizieren wir uns mit unserem eigenen Körper, unseren Besitztümern oder irgendwelchen Personen, dann kann das eine ernste Gefahr für unseren Frieden, unser Glück und inneren Fortschritt bedeuten.

So lasst uns lieber nach dieser höchsten Selbstidentifizierung streben, als von Gott Geliebte leben, und wir werden unsterblich sein!

 

Du bleibst auf immer und ewig 

Wolken kommen und ziehen vorbei - der Himmel bleibt.

Gedanken kommen und verschwinden - der denkende Geist bleibt.

Gefühle tauchen auf und verklingen - das Herz bleibt.

Liebesgeschichten -beginnen und enden - die Liebe bleibt.

Das körperliche Wesen wird geboren und wird einmal nicht mehr da sein - das Leben aber bleibt.

Universen treten ins Dasein und verschwinden wieder - Gott aber bleibt ewig.

Sollte das Himmelszelt durch irgendein Vergessen oder aus Unwissenheit sich für die Wolken halten, empfände es das Verschwinden der Wolken als Unglück. Wenn ein Herz sich aus mangelnder Selbsterkenntnis mit seinen Gefühlen verwechselt und mit einer Liebes-geschichte identifiziert, ist es unglücklich, wenn die Geschichte endet. Wenn das Leben sich für das körperliche Dasein hält, ist es unglücklich, wenn der Körper stirbt.

So sei also nicht der Gedanke, den du denkst, nicht das Gefühl, das in dir aufsteigt, nicht der Körper, den du bewohnst, sondern nimm Abstand von alledem und lasse dich durch -keine Vergesslichkeit oder Unwissenheit hinsichtlich deines Selbst irreführen!

Sei es durch tiefe Weisheit oder reife Lebenserfahrung, sei es durch Glaube oder göttliche Liebe, sei es aus welchem Grund auch immer, sei es, dass du auf Aussagen von Menschen mit Gotterfahrung lauschst, sie prüfst und dich auf diese Weise höherentwickelst - in jedem Fall wisse und erkenne, dass du als das Bildnis Gottes ewig bist und ewig sein wirst, während alles um dich her kommt und vergeht.

 

Was ist ein göttlicher Weiser? 

Blick und -Aufmerksamkeit des Weisen sind ständig auf das göttliche Bewusstsein gerichtet, das in Menschen und Dingen verborgen ist.

Eine kosmische Sichtweise bestimmt seine Sicht. Eine geistige Schau oder Vision ist ständig durch seine Augen und Gedanken aktiv. Göttliche Impulse drücken sich in unzähligen Taten geistiger Güte und inneren Erbarmens aus. Eine geheimnisvolle göttliche Anziehung regelt seine Beziehungen mit allen Wesen und Dingen.

 

Die vollkommenen Weisen

Wenn wir versuchen, die Vollkommenheit des Vaters im Himmel zu erlangen, stellt sich zunächst die Frage, was diese Vollkommenheit eigentlich sei.

Es ist eine unendliche Vollkommenheit; es ist die Vollkommenheit eines Wesens, das allwissend, allmächtig und allgegenwärtig ist. Um diese Vollkommenheit zu erlangen, müssen wir unsere inneren Anlagen in unbegrenztem Maß vervollkommnen. Es sollte dann kein unser äußeres Verhalten bestimmendes Unterbewusstsein oder Unbewusstes mehr in uns geben.

Solange nämlich Unterbewusstsein und Unbewustses in uns sind, wird unser Verhalten von niederen Impulsen und Zwängen bestimmt sein. Wir müssen einen solchen Grad von Erleuchtung, eine solche Entwicklung unseres Bewusstseins erlangen, dass dadurch alles Menschliche in uns in ein dynamisches, göttliches, alles erleuchtendes Bewusstsein transformiert wird.

Nehmen wir als Vorbild die größten indischen Rishis - die Weisen, die ja im Besitz höchster göttlicher Erkenntnis und Erfahrung sind. Diese Yogis sind Verkörperungen eines dynamischen, alles erleuchtenden Bewusstseins. Sie haben keine animalischen Bedürfnisse mehr; sie werden von den Ener-gien des Bewusstseins selbst erhalten.

Körperliche, -materielle und mentale Begrenzungen haben sie völlig hinter sich gelassen. Sie sind im Besitz der Allwissenheit und können die Vergangenheit und Zukunft sehen. Und selbst die Grenzen der Zeit haben sie überwunden. Sie können gleichzeitig in Australien, Amerika und Indien sein und auch in anderen Welten, zu denen menschliche Individuen keinen Zutritt haben.

Es mag schwierig für dich sein, das zu verstehen, wenn du noch nie einem Menschen mystischen Bewusstseins begegnet bist. Doch solche Zustände innerer Vollkommenheit sind möglich. Uns diese Vollkommenheit und dieses Ideal vor Augen zu halten, bewirkt viel Gutes in uns.

Auch wenn du dieses Ziel nicht erreichen kannst, jedoch dieses Ideal ständig im Herzen trägst und danach strebst, wirst du allein dadurch schon weitgehend vor menschlicher Sorge, menschlichem Elend und den üblichen menschlichen Schwächen geschützt sein.

Der Umgang mit Weisen überträgt solche Schwingungen des Lichts und der Harmonie, dass die unreife -Seele durch sie beeinflusst und ihr Voranschreiten dadurch erleichtert wird.

So wie die Sonne Licht verstrahlt, wohin immer sie scheint, so verbreiten weise Menschen Licht und Frieden, wohin immer sie gehen.

Alle, die in Verbindung mit ihnen treten, machen eine rasche Umwandlung durch, weil die Kraft, die sie ringsum ausstrahlen, von dem reinen Bewusstsein erzeugt wird, das Gott selbst ist.

 

Die Übung der Gleichheitsschau

Gleichheitsschau und ein ausgeglichenes Gemüt sind die Vorboten eines erwachenden reinen Bewusstseins. Gleichheitsschau ist die Fähigkeit, dasselbe göttliche Prinzip in allen Wesen wahrzunehmen.

Die Geschöpfe im ganzen All sind gerade aufgrund ihrer unterschiedlichen Eigenschaften und Tätigkeiten voneinander getrennt. Dies ist auf die vorherrschenden Faktoren ihres Oberflächenbewusstseins zurückzuführen, die Kräfte entlassen, die sich in verschiedene Richtungen bewegen.

Wird ein Mensch oder ein Ding mit physischen Augen wahrgenommen, wird sowohl die Bewusstseinskraft des Objekts - die je nach Art ihres Willens oder ihrer Lebensausrichtung in einer bestimmten Richtung schwingt - als auch das Bewusstsein des Wahrnehmenden, das die Form eines Objekts annimmt, durch die inneren Kräfte und Neigungen der jeweiligen objektivierenden Kräfte beeinflusst; und weil diese Tendenz in verschiedenen Menschen verschieden ist, ist die Gleichheitsschau vonseiten des wahrnehmenden Subjekts keine so leichte Angelegenheit.

Der geistig Strebende, der sich um Gleichheitsschau bemüht, muss durch Selbstverleugnung und ausdauernde Meditation sein Bewusstsein auf eine so hohe Stufe erheben, dass er fähig ist, die wechselnden Einflüsse zu überwinden, die von den Objekten der Wahrnehmung, den ihnen innewohnenden Tendenzen und den sie umgebenden Kräften ausgehen.

Durch die Kraft des bewussten Willens durchschaut das subjektive Bewusstsein des Strebenden die in Erscheinung tretenden Tendenzen und wird so des einen Wesens im Inneren aller Gestaltungen gewahr.

Diese Methode, der Einheit in aller Mannigfaltigkeit gewahr zu werden, führt zu einem inneren Gleichgewichtszustand, weil alle beunruhigenden Faktoren aus der Außenwelt ausgeschaltet sind, wie auch jene aus der Innenwelt, nachdem diese schon durch Übung klarer Unterscheidung und tiefer, ausdauernder Meditation ausgemerzt wurden.

 

Beherrsche die Wissenschaft des Bewusstseins 

Die Menschheit beherrscht die Wissenschaft der Materie.

Das Reich Gottes auf Erden naht, wenn die Menschen auch die Wissenschaft des Bewusstseins meistern lernen. Das Bewusstsein als solches in seiner Unendlichkeit ist Gott.

Das Reich in dir ist größer als das Reich außen. Nichts außerhalb deiner selbst ist so wunderbar wie das, was in dir liegt.

Der Weise kennt sich selbst und das höchste göttliche Bewusstsein in seinem Inneren und ist deshalb vollkommen glücklich, friedvoll und von unüberwindlicher Kraft erfülllt.

Der Durchschnittsmensch ist zutiefst unwissend in Bezug auf sich selbst. Alles rundherum kennt er, nur nicht sich selbst. Das ist der Grund für die Freudlosigkeit, für das Elend und die Verlorenheit der Menschen.

 

Nur der lebendige Geist, der sich durch Weisheit und Kraft offenbart - jene große -Gegenwart, die uns mit Bewusstsein und Glückseligkeit durchströmt, bildet den Abschluss im Epos der evolutio-nären Schöpfung.

 
Atome tanzen; auch die Naturwissenschaftler sagen das. Es ist der Tanz der Wellen und Schwingungen, der Neutronen und Protonen und der zahllosen anderen subatomaren Teilchen.

Und hinter diesen tanzenden Teilchen und Wellen sind die Herrlichkeiten Gottes, findet der endlose Tanz des Bewusstseins Gottes statt. Du kannst das erfahren. Es ist kein Märchen und keine Theorie. Die Welt altert, aber Gottes Gegenwart in der Welt altert nicht. Die Welt stirbt, aber Gott stirbt nicht. Überall ist Gottes Vollkommenheit gegenwärtig, und überall ist sie erreichbar, denn hinter dem Tanz der Atome steht die Vollkommenheit des Göttlichen.

 

OM - der Punkt der Unendlichkeit

Jedes Bija-Mantra besteht aus hohen algebraisch-mathematisch-wissenschaftlichen Formeln. Jedes Mantra nimmt eine Lebenszeit des Nachdenkens über seinen inneren Gehalt, seine Bedeutung und Herrlichkeit in Anspruch.

Mantra ist Gott selbst.

Man kann das entdecken! Das Mantra öffnet uns ein Tor, eine Türe zu unserem wahren Wesen. Unser wahres Wesen ist unendliches Glück, unendliche Freude.

In OM ist alles -enthalten: alle Götter, alle Universen. OM ist ein zeitloses -Zentrum unendlicher Energie. Diese unendliche -Energie ist Bewusstsein, ist Licht, Liebe, Leben, Vollkom-men-heit, Schönheit und die Quelle einer unendlichen kreativen Kraft, einer Kraft, die das ganze Universum in einem einzigen Augenblick erschaffen und wieder auflösen kann. Alle Universen, alle Sterne, alle leuchtenden Himmelskörper sind Ausdruck und Schöpfung dieser einzigen Silbe OM.

Dieses einzige Mantra genügt, um dich zu einem großen Mystiker zu machen und dich mit Gott eins werden zu lassen. Es ist ein höchst machtvolles Mantra. Es ist eine Formel, in der unendliches Wissen verborgen ist, unendliche Kunst, unendliche Wissenschaft.

Alles, was ist, ist in OM enthalten. Außerhalb von OM gibt es nichts. OM ist das Atom innerhalb des Atoms. In diesem Punkt des OM liegt die Unendlichkeit.

Welten haben in deinem kleinen Gehirn Platz, wenn du träumst. Und du denkst, alles ist wirklich. Und es ist für dich tatsächlich wirklich, solange du träumst.

OM, diese einzige Silbe, ist die Formel der Unendlichkeit und Ewigkeit, der absoluten Vollkommenheit. Ähnliches gilt für die anderen Mantras und Hymnen. Jeder Vers ist eine Formel, die das Wesen des unendlichen Reiches Gottes ausdrückt. - OM

 

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