Swami Omkarananda

Gedanken zum Tag

März 2015

Kalender Jan2000



1. Tag

All diese Wirklichkeiten, diese Götter, erhalten das ganze Universum. Sie sind allgegenwärtig, sie sehen, hören und fühlen uns; sie wirken durch uns. Sie erlegen uns Schwierigkeiten auf, wenn wir gegen die Gesetze der Natur verstoßen, oder erleichtern uns unseren Weg.

Die Natur umfasst nicht nur den Teil, den wir sehen können, den wir verstehen können. Es gibt vielerlei Möglichkeiten, wie wir das Universum verstehen und was wir über es wissen können. Dieses Wissen muss nicht notwendigerweise durch die physischen Sinne oder naturwissenschaftliche Methoden erlangt werden; es kann auch direkt durch die Fähigkeiten des Bewusstseins, durch die Seele erlangt werden.

2. Tag

Wenn du meditierst und das Objekt deiner Meditation Gott selbst ist, dann ist der Segen, der dir aus einer solchen Meditation zufließt, unschätzbar groß.

Wenn andererseits aber das Objekt deiner Meditation ein Punkt an der Wand, ein beliebiges Objekt, ein bedeutungsloses Wort oder dergleichen ist, dann natürlich wird deine Meditation nicht so fruchtbar sein, vor allen Dingen wird es keinen Prozess geben, der dich zu den Vollkommenheiten des Vaters im Himmel hinführt.

Deshalb sieh zu, dass der Gegenstand deiner Meditation Gott selbst ist; und wenn Gott der Gegenstand deiner Meditation ist, wird diese Meditation am fruchtbarsten sein, wenn das Konzept, das du von Gott hast, großartig ist.

3. Tag

Wenn du an Gott als einen Vater denkst, der irgendwo in den fernen Wolken sitzt, weit weg von dir, dann wird es schwierig sein, einen Kontakt zwischen Gott und dir herzustellen. Aber wenn du fühlst, dass Gott eine Gegenwart in dir und um dich herum ist, dass Er sowohl mit als auch ohne Gestalt existiert, dass Er jemand ist, der bei dir ist als Vater, Mutter und Freund, und doch gleichzeitig auch universal gegenwärtig und transzendent, unendlich und unbeschreiblich ist, dann wird deine Meditation die besten Früchte tragen.

Wenn du Gott als endlose Liebe fühlst, als alldurchdringendes Licht, als ein Bewusstsein, mit dem du unmittelbar in Verbindung stehst, ein Bewusstsein, das die Grundlage deines Lebens und das Bewusstsein des Bewusstseins in dir ist, eine Gegenwart und Kraft, die der Atem deines Atems ist, dann wird dein Kontakt mit Gott unmittelbar, gerade jetzt und hier zustande kommen.

4. Tag

Wenn du ein Mantra verwendest, dann fühle, dass dein Mantra das Herz Gottes ist. Wenn das Mantra dich in einem Zustand halten kann, in dem du dir ständig Gottes bewusst bist, kannst du es immer wiederholen. Wenn es dich aber von einer tieferen Erfahrung Gottes abhält, lass es fallen.

Was ist das Ziel unserer geistigen Übungen? – Gott ist das Ziel. Wenn deine geistigen Übungen dich Gott nicht näher bringen, welchen Nutzen haben sie dann? – Weise sie zurück!

Wenn ein wenig Gartenarbeit dich erhebt und dich Gott näher bringt, dann lass das dein Mittel zur Gotterfahrung sein. Sollte eine Tasse Kaffee oder eine kleine Mahlzeit bewirken, dass du dich näher bei Gott fühlst, dann nütze das als Mittel zur Gotterfahrung. Wenn eine etwas größere Mahlzeit dich stört und dich davon abhält, Gottes Gegenwart zu spüren, dann nimm nicht soviel. Alles was dich Gott näherbringt, kannst du als Methode zur Gotterfahrung verwenden!

5. Tag

Durch Gnade wird in der Intuition alles erschaubar. Das Suchen des menschlichen Verstandes erlangt Hilfe durch Einsichten von innen her, die unvorbereitet und von selbst eintreten.

Was im Moment und unter bestimmten Umständen nötig ist, wird uns von innen her zuteil, weil es dort immer schon zugegen ist.

6. Tag

Die Mystiker sind sich Gottes als in und jenseits der Welt existierend bewusst.

Der Gott in der Welt wird der immanente Gott genannt, der Gott jenseits der Welt ist der transzendente Gott.

Unterscheidet sich der immanente vom transzendenten Gott? – Nein! Es ist derselbe Gott.

Ist das Gemüt verschieden vom Traum, den es hervorbringt? – Nein! Der Traum ist nur eine Möglichkeit des Gemüts, eine unter den Tausenden von Schöpfungen, zu denen es fähig ist.


7. Tag

Ist Gott völlig in der Welt, die Er erschaffen hat, verloren? – Nein! Er ist mehr als die Welt, die Er erschaffen hat. Obwohl Er in der Welt ist, befindet Er sich gleichzeitig über ihr und jenseits davon. Gott ist nicht davon betroffen, was im Universum geschieht, obwohl andererseits Gott das Universum ist.

Gott ist die Blume. Er ist die Ursache der Schönheit ihrer Blütenblätter. Er ist die Essenz hinter dem Duft, den die Blume aussendet. Aber stirbt Gott deshalb, wenn die Blume verwelkt? – Er wird davon nicht in Mitleidenschaft gezogen.

Eine Frau wird im Traum von einer Schlange gebissen. Schadet ihr das? – Nein, denn sie selbst ist die Schlange; die Schlange ist ihre eigene Schöpfung. Wenn sie vom Traum erwacht, ist nirgendwo ein Schlangenbiss zu sehen. Während des Traums jedoch waren ihre Erfahrungen sehr wirklich, so wirklich, dass sie vor der Schlange Angst hatte.

8. Tag

Gott ist in unseren Erfahrungen, und Gott ist das Leben und das Licht, das in der Seele eines jeden Wesens wohnt.

Gott ist das Licht, das durch die Augen eines Vogels schaut. Er ist das Leben, das den Vogel belebt und ihn fliegen lässt.

Aber stirbt Gott deshalb, wenn der Vogel stirbt? – Nein! Er ist allvollkommen und unsterblich.

Diese Wahrheit wurde von allen großen Mystikern der Welt erkannt.

9. Tag

Wenn Meister Eckhart von Gottund Gottheitspricht, heißt das nicht, dass es zwei verschiedene Götter gibt.

Gott bedeuted das Gleiche wie Gottheit, es handelt sich lediglich um zwei verschiedene Aspekte, um gedankliche Konzepte. Unterscheidungen wie diese sind für das mentale Verständnis notwendig. All diese Unterschiede sind Konzepte, Formulierungen des Intellekts, mehr nicht. Innen, in unserem Bewusstsein, gibt es diese Unterscheidungen nicht. Der Mystiker steht dem Gott im Universum direkt gegenüber, aber der gleiche Gott ist ein transzendentes Wesen jenseits des Universums. Der Mystiker macht keinen Unterschied zwischen dem immanenten und dem transzendenten Gott. In der mystischen Erleuchtung, im mystischen Bewusstsein, findet ein großartiges, unmittelbares Ergreifen des Wesens, der Wahrheit und Wirklichkeit der Gottheit statt.

10. Tag

Einer, der im Bewusstsein des Göttlichen lebt, spricht natürlicherweise in Widersprüchen, Paradoxen.

Deshalb ist es nur wahrscheinlich, dass einige der Aussagen des Meister Eckhart widersprüchlich erscheinen. Das liegt daran, dass er mit der Stimme der inneren Erfahrung spricht. Das heißt, dass es eine Stufe der inneren Erfahrung gibt, auf der wir nicht sagen, dass Gott der Vater ist. Wenn wir „Vater“ sagen, heißt das, dass es zwei Dinge gibt: den Vater und den Sohn. Wenn die Menschen die Kinder Gottes sind, gibt es den Menschen und Gott – Sohn und Vater. In der mystischen Erfahrung gibt es aber weder den Sohn noch den Vater.

In der mystischen Erfahrung unterscheidet sich die Welt nicht von Gott; da gibt es diese beiden nicht! In der mystischen Erfahrung sehen wir, wohin das Auge sich auch wendet, nur das eine, gleiche unendliche Bewusstsein. Und auch das sehende Auge ist dieses unendliche Bewusstsein.

11. Tag

In der mystischen Erfahrung gibt es keinen Gott, der Objekt ist, auch kein erfahrendes Individuum als das wahrnehmende Subjekt. Es gibt auch keinen Vorgang der Erfahrung.

– Diese drei verschmelzen in eines. Wir haben eine Erfahrung, die nicht beschrieben werden kann.

Sobald man versucht, etwas zu beschreiben, kommt das Gemüt, das Denken, ins Spiel. Wenn das Gemüt aktiv ist, ist der Mystiker ein Mensch, und Gott ist sein Objekt. Wenn jedoch die Aktivität des Gemüts eingestellt wird und die Seele des Mystikers mit der Seele des unendlichen Wesens überall verschmilzt, ist der Mystiker von Gott ununterscheidbar. Er ist in Gott, Gott ist in ihm; er ist Gott, und Gott ist er.

12. Tag

Die Upanishaden sind eine Sammlung von Erleuchtungen, Intuitionen, Offenbarungen,0 und jede Stelle in ihnen ist erfüllt mit geheimer Bedeutung und Kraft, zu denen weder die indischen noch die europäischen Gelehrten den Schlüssel besitzen. Die Upanishaden können nicht von Gelehrten erklärt oder interpretiert werden, wie groß ihre intellektuelle Kraft und ihr Wissen auch sein mögen.

Die Upanishaden erschließen ihren Reichtum an spirituellem Licht und spiritueller Kraft nur jenen Gottsuchern, deren Wesen gereinigt ist, deren Gemüt von der Knechtschaft der irreführenden Sinne befreit ist, die reinen Herzens sind, deren Seele ein dynamisches, energiegeladenes Bewusstsein ist, das für die göttliche Gegenwart empfänglich ist. Man kann die Upanishaden als mystische oder gar geheime Leh-re bezeichnen.

13. Tag

Es ist der unvorhergesehene großartige Selbstausdruck des inneren Wesens des Menschen, der ihn von der institutionellen Religion entfernt – gleich, ob diese Religion der Hinduismus, der Buddhismus oder das Christentum ist – und ihn vom toten Wort und dem bereits verdrehten Verständnis der Schriften sowie den nutzlosen Knochen der Dogmen befreit und ihn zu einem ekstatischen Kind des Unendlichen macht, zu einem Meister der Geheimnisse des Universums, einem Meister der vielen Geheimnisse der Gottheit.

14. Tag

Gott ist eine grundlegende Energie. Er ist innerhalb und außerhalb von uns. Er ist im Universum und doch jenseits des Universums. Gott kann einfach nicht beschrieben werden, auch nicht als Vater.

In der Einheitserfahrung wird der Erfahrende eins mit dem erfahrenen Objekt. Wenn der Mystiker seine Augen schließt und ins Gottbewusstsein hinein verschwindet, gibt es für ihn in dieser spirituellen Erfahrung keine zwei Personen – den Mystiker und Gott. Solange der Mystiker Mystiker bleibt und Gott Gott ist, gibt es keine wirkliche, fundamentale, wesentliche und vollständige Erfahrung Gottes.

Wenn der Mystiker eine tiefe und vollständige Erfahrung Gottes hat, verschwindet er in Gott. In diesem gottbewussten Zustand hat er keine Möglichkeit, etwas über Gott auszusagen, uns mitzuteilen, was Gott ist. In diesem Zustand besteht keine Möglichkeit zu sprechen oder etwas zu beschreiben.

15. Tag

Gott ist die Wirklichkeit.

Der menschliche Zustand ist nicht Gott.

Diese Welt und diese Welterfahrung, Raum und Zeit sind nicht Gott. Aber jene Wirklichkeit, die in der Welt, im menschlichen Zustand, in der Welterfahrung und jenseits aller Zustände ist, ist Gott. Deshalb sagen wir OM TAT SAT.

SAT bedeutet Wirklichkeit, Wahrheit, das Absolute, Unendliche, Bewusstsein. Das ist Gott. Das heißt: Was immer uns durch die Sinne oder die gedankliche Erfahrung berichtet wird, ist nicht Gott.

Was uns durch die Kraft unserer inneren Seele und ihrer Wahrnehmungen berichtet wird, das ist Gott.

16. Tag

Wie können wir Gotterfahrung erlangen? Ist dies durch die Kräfte des Gemüts möglich? – Nein! Mit den Kräften des Gemüts können wir Träume in uns verursachen, wir können Wissen erwerben, ungenügendes, unangemessenes Wissen, das in Bezug auf die Wahrheit nur eine Formulierung der Unwissenheit ist.

Um die inneren, seelischen Bedingungen zu schaffen, die es uns ermöglichen, Gott zu erfahren, müssen wir uns von den Sinnen, von Körper und Gemüt zurückziehen und in eine andere Dimension des inneren Bewusstseins aufsteigen.

17. Tag

Suche die Gottheit! – TAT TWAM ASI – Das bist Du!

Was ist hier „Das“ und „Du“? „Das“ ist die höchste Gottheit – ein unendliches göttliches Bewusstsein, das überall gegenwärtig ist. Es ist der gleiche Gott, mit dem der heilige Franz von Assisi gesprochen hat.

Es ist dieses transzendente Wesen, das auch dem Universum innewohnt. Es ist eine namenlose, formlose göttliche Wirklichkeit, die jede Form annehmen und durch die Seele des nach ihm hungernden und strebenden menschlichen Individuums sprechen kann.

TAT ist das innere göttliche Bewusstsein im Menschen. Dieses göttliche Bewusstsein im Menschen ist ewig eins mit dem überall gegenwärtigen göttlichen Bewusstsein.

TAT TWAM ASI bedeutet also: Das göttliche Bewusstsein in dir ist das höchste göttliche Bewusstsein, das überall ist.

Verwirkliche das, erkenne das, erfahre das! OM

18. Tag

Kein Mensch ist nur ein Geschöpf der Natur. Im wesentlichen ist der Mensch ein Punkt der unendlichen Kraft, eine Verkörperung des höchsten Lichts, eine Gestalt der endlosen Schönheit und des höchsten Bewusstseins.

Ein Bürger dieser Welt allein – das ist der Mensch nicht. Seine Bürgerschaft erstreckt sich auch auf andere Welten, die das physikalische Universum durchdringen.

Vor allem ist der Mensch aber in seinem inneren geistigen Wesen ein Bewohner des Königreichs des Himmels.

19. Tag

Vom Vielen führe das Gemüt immer wieder auf das Eine zurück! Das ist das Geheimnis geistigen Fortschritts. Der Mensch ist in der Erfahrung des Vielen eingefangen. Gott hat nur eine einzige Erfahrung: Seine eigene unendliche Vollkommenheit.

Die Erfahrung des Vielen ist die Ursache der Begrenzungen, Sorgen und Leiden des Menschen. Der Mensch, der Gott erfährt, erfährt nur eines. Er ist ein Mystiker. Solange du in der Erfahrung des Vielen eingefangen bist, kannst du dich nicht konzentrieren und hast keine geistige Kraft. Das Gemüt muss deshalb immer wieder zurück zu dem Einen gebracht werden.

Wenn du tust, was dein Gemüt will, dann wirst du sein hoffnungsloser Sklave. Das Gemüt muss tun, was du ihm befiehlst.

Die beste Methode, das Gemüt zu überwinden, ist, seine Aufmerksamkeit vom Vielen abzuziehen und auf das Eine zu richten.

20. Tag

Diszipliniere das Gemüt, indem du es an einige wenige Dinge gewöhnst – nur die notwendigsten Dinge. Das Gemüt wird sehr konzentriert, wenn es sich nur mit wenigen Dingen beschäftigt.

Wiederhole dasselbe Mantra zwei Stunden lang, um das Gemüt unter vollkommene Kontrolle zu bringen. Die Heiligen haben mit der Wiederholung eines einzigen Mantras ihr ganzes Leben verbracht. Das ist das Geheimnis des Fortschritts, das ist die Methode, das Gemüt unter Kontrolle zu bringen.

Vereinfache deshalb dein Leben, konzentriere dich auf das wenige Notwendige. Wenn das Gemüt kontrolliert ist, bist du voller Frieden, voller Verstehen, das Herz ist weit, nicht eng, der Geist immer erhoben, niemals niedergedrückt, und tausend Segnungen fliessen in dich ein.

21. Tag

Das menschliche Gemüt lebt in Einzeldingen; das göttliche Gemüt lebt im Unendlichen. Das Gemüt des gewöhnlichen Menschen ist ein Chaos von vielen Dingen; das Gemüt eines Mystikers ist eine unbeschreibliche Schönheit, erfüllt vom Unendlichen. Das Gemüt des gewöhnlichen Menschen arbeitet in Zeit und Raum; das Gemüt des geistigen Menschen lebt in der zeitlosen Wahrheit.

Das Gemüt des gewöhnlichen Menschen ist von körperlichen Erfahrungen arg mitgenommen, von Gefühlen gequält, von Gedanken belästigt, vom Karma verfolgt und von vielen Dingen, die es sieht und begehrt, abgelenkt; es ist wie der Affe, der betrunken ist und von allen Seiten von Geiern angegriffen wird.

Der vergeistigte Mensch ist von Frieden und Licht erfüllt und wohnt im Unendlichen; er ist von Gott erfüllt. Gottes Licht bricht aus ihm hervor. Gottes Liebe strahlt aus seinen Augen. Jeder Nerv und jede Zelle seines Körpers ist aufgeladen mit dem Frieden des Göttlichen.

22. Tag

Das Mantra nimmt die Pflicht auf sich, die erforderlichen Voraussetzungen zu schaffen und die höheren geistigen Fähigkeiten zur Erfahrung der Wahrheit in dir zu erwecken.

Das Mantra vollbringt all diese Arbeiten. Es schafft alle Voraussetzungen, die für den Fortschritt nötig sind, und zeigt sich schließlich selbst als Gott, als die Wahrheit.

Durch das Feuer der Hingabe zu Gott kann man sich selbst äußerlich und innerlich vollkommen reinigen, durch das Feuer der psychischen Kraft, die durch die Mantrawiederholung erzeugt wird, durch das Feuer der göttlichen Erkenntnis, durch das Feuer der göttlichen Meditation und Kontemplation.


23. Tag

Es gibt viele Prozesse, durch die das ganze innere Wesen transformiert, gereinigt und verfeinert werden kann. Du erreichst mehr durch geistige Disziplinen als durch irgendeine körperliche Disziplin. Beständige Mantrawiederholung erzeugt so viel psychisches und geistiges Feuer im System, dass es die Unreinheiten von Körper, Herz, Willen und Blut verbrennt.

Du erreichst mehr durch intensive Mantrawiederholung als durch irgendeine andere Methode.

Zunächst muss das ganze System durch Mantrawiederholung dem psychischen Feuer ausgesetzt werden, dem geistigen Feuer, so dass wir von selbst in die Kammern der Stille der unendlichen Wahrheit eintreten. Nur dann haben wir Zutritt zum Königreich des Himmels, das überall ist.

24. Tag

Nur indem ich Gott kenne, kann ich alles kennen.

Deshalb ist Gott allein wichtig.

Ich lebe für Gott, ich atme für Gott, ich arbeite für Gott, ich mache mein Herz zum Zentrum aller Hingabe der Welt, mein Gemüt zum Zentrum aller Weisheit der Welt, und wenn die Menschheit und die ganze Schöpfung zu den Vollkommenheiten Gottes emporgehoben werden soll, soll dies durch mein inneres Wesen geschehen. Ich übernehme die Verantwortung für ihre ganze geistige Entwicklung. Ich erfülle jeden Fleck des Raums mit den Schwingungen des göttlichen Namens, mit dem Licht meiner Liebe zu Gott.

Ich brauche nichts außer Gott, denn indem ich Gott ha-be, habe ich alles.

25. Tag

Erzeuge das intensive Gefühl, dass du direkt im Herzen des Königreichs des Himmels bist, denn das ist die Wahrheit, die alle Erleuchteten erfahren haben.

Die Erfahrung der Welt als einen materiellen Bereich von Schmerz und Freude, von Gut und Böse ist eine illusorische Erfahrung. Die Erfahrung der Welt, als etwas, das aus vielen Teilen besteht, aus begrenzten Dingen, die einmal Gegenstand des Hasses und der Ablehnung, dann wieder der Zuneigung und Sehnsucht sind, ist eine illusorische Erfahrung.

Die wirkliche Erfahrung ist die Erfahrung des Königreichs des Himmels überall.

Weil die Erfahrung über die Sinne illusorisch ist, ändern sich Gedanken, Gefühle, Dinge und Menschen in ständigem Fluss, um schließlich ganz zu verschwinden.

26. Tag

Die Wahrheit, dass das Königreich des Himmels innen, außen und überall ist, ist wirklich, und deshalb kann es nicht vergehen oder sich ändern. Erfahre die wirkliche Welt des Göttlichen! Gehe über die Welt der Sinneserfahrung hinaus!

Du lebst in Irrtum und Sünde so lange du diese Welt der Sinne erfährst. Du lebst in Vollkommenheit, Freude und Kraft, solange du im Herzen des Königreichs des Himmels lebst. Erzeuge deshalb immer wieder das starke Gefühl, dass du dich in der Gegenwart des Göttlichen befindest. Jenes Leben ist gesegnet, das vom Anblick des Göttlichen erleuchtet ist.

27. Tag

Du bist bis zur Krankhaftigkeit von der Idee besessen, dass du der Körper bist, während doch das Licht in dir körperlos ist, zeitlos, ewig, allvollkommen und allsehend. Das ununterbrochene Beherrschtwerden von der Körperidee, von körperlichen Erfahrungen ist die Ursache deiner völligen geistigen Blindheit für das Königreich des göttlichen Bewusstseins überall.

Du bist in endliche Beziehungen eingefangen und so hast du dich vom wunderbaren Königreich und der Gegenwart der allsehenden, allsegnenden, allwissenden Gottheit abgeschnitten.

Sage dem täuschenden, störenden Gemüt, das die Ursache deines Unglücks ist, dass diese Welt Gott selbst ist, dass es nicht so etwas wie die Welt gibt, dass Gott allein existiert. Hämmere dem Gemüt die Idee der Wirklichkeit Gottes ein, damit die alte Illusion und Fixierung zerstört und die Wahrheit offenbar werde, dass es diese Welt nicht gibt, sondern nur Gott allein.

28. Tag

Deine Reinheit besteht darin, dass du keine Eindrücke aufnimmst, außer den Eindruck von Gottes Anwesenheit.

Wenn du ein von Eindrücken freies Gemüt hast, in dem nur das Licht Gottes erstrahlt, dann bist du erleuchtet. Bei all den Eindrücken, die du ununterbrochen aufnimmst, wo ist da in deiner bewussten Aufmerksamkeit noch Platz für Gott?

Lasse einen Teil deiner Aufmerksamkeit immer auf Gott gerichtet sein, während der andere Teil sich mit der jeweiligen Aktivität befasst. Wenn du diese Übung intensiv und konsequent mehrere Jahre lang durchführst, werden immer größere Anteile deines Gemüts mit dem Eindruck Gottes erfüllt sein.

Das äußere Leben wird dann mechanisch, und du hast unumschränkten Spielraum, dich ausschließlich mit Gott zu befassen.

29. Tag

Von all den Lauten im Kosmos sind keine machtvoller und wunderbarer als die mystischen Silben. Die mystischen Silben sind die höchsten Laute: Sie sind das Wesen des Göttlichen selbst.

Es kann keine bessere und direktere Möglichkeit geben, um eine Beziehung zum Göttlichen herzustellen, als durch diese mystischen Silben, die zeitlosen Laute, die organische Teile des Göttlichen sind.

Jede Wiederholung des Mantras ist ein machtvolles Telegramm ans Herz des Göttlichen. Wenn du eine Nadel nimmst, und jemandem damit in die große Zehe stichst, wird im Herzen und der Intelligenz dieser Person sofort Alarm geschlagen; überall im ganzen Körper wird das Ereignis sofort verkündet. So wirken auch die mystischen Silben; sie berühren einen Teil des Göttlichen, und sofort erreicht die Botschaft alle Teile des Körpers des Göttlichen; und der Körper des Göttlichen ist unendlich.

Der Körper des Göttlichen ist so groß und weit, dass er alles einschließt und transzendiert. Fahre also fort, weiterhin Telegramm auf Telegramm an das Herz des Göttlichen zu schicken.


30. Tag

Man kann die Tatsache nicht verneinen, dass das menschliche Individuum voll von niederen, primitiven Impulsen, Tendenzen und Zwängen ist. Doch sind all diese zusammengenommen nichts im Vergleich mit dem Größeren in uns. Wir sind nicht dazu verdammt, Sklaven dieser niederen menschlichen, tierischen Natur zu bleiben. Man kann über sie hinauswachsen.

In der Tat hilft uns das Göttliche, welches das Größere in uns ist, schon dabei, die Grenzen unserer niederen Natur zu überwinden. Wir haben eine Kraft in uns, mit deren Hilfe wir uns selbst aus dem Sumpf ziehen können. Der Mensch ist kein Tier unter den Millionen von Tieren, kein Objekt unter Millionen von Objekten. Er ist das erfahrende Subjekt und trägt die unendliche Wahrheit in sich. Er nimmt den ersten Platz in der Schöpfung ein und trägt zahllose Möglichkeiten und Kräfte in sich.

31. Tag

Wer kann die Möglichkeiten, Kräfte und Fähigkeiten im Herzen der göttlichen Wahrheit ermessen? – Die Möglichkeiten, Fähigkeiten und Kräfte des Unendlichen sind auch die Möglichkeiten, Fähigkeiten und Kräfte des menschlichen Individuums.

Die Größe des Menschen ist unbeschreiblich. Er ist fähig zu denken wie Plato, zu fühlen wie der heilige Franziskus, zu komponieren wie Beethoven oder Bach, zu schreiben wie Goethe. Die Größe des Menschen ist unbegrenzt, weil er das Größere in sich trägt.

Wir tragen in uns all den unendlichen Reichtum der Schönheit, des Friedens und der Freude der göttlichen Wahrheit. Dieses Größere in uns hat seine besonderen Mittel und Methoden, seine Attribute in unserer leuchtenden, reinen, erhobenen Natur zu manifestieren. Es gewährt uns zahllose Intuitionen. Die ganze Philosophie des Lebens sollte wunderbar strukturiert und auf der grundlegenden Tatsache errichtet werden, dass das Größere im Menschen anwesend ist, dass Er, der in uns ist, größer ist als irgendjemand oder irgendetwas in der Welt.

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März 2015

Monatliche Zeitschrift, Jahrgang 40, Nr. 461

Herausgeber: Omkarananda Ashram

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World Wide Web Edition 2015