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ZWEIMONATLICH

Jahr 49

OFFIZIELLES ORGAN DES
DIVINE LIGHT ZENTRUMS
8400 WINTERTHUR SCHWEIZ



November/Dezember 2014

  

INHALT

Texte aus Ansprachen und Gesprächen
von Swami Omkarananda

Der Mensch als geistiges Wesen
Sat Chit Ananda
Die Erfahrung der Einheit bei europäischen Mystikern
Maha-Tripura-Sundari


Lege deine Last zu Füßen des
Herrn des Universums nieder,
des Herrn, der alles vollbringt.

Verbleibe standhaft im Herzen, im Selbst.
Gott kennt die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft.
Er bestimmt deine Zukunft und vollbringt deine Arbeit.
Was zu tun ist, wird zur rechten Zeit getan.
Mach dir keine Sorgen! Ruhe im Herzen und übergib alles, was du tust, dem Göttlichen.
Sri Ramana Maharshi

Der Mensch als geistiges Wesen

Meine Erfahrung offenbart mir, dass der Grund, auf dem wir stehen, heilig ist. Von allen Seiten sind wir umgeben von den Augen der allerschönsten, höchst machtvollen Gegenwart des Unendlichen. Wir werden von der unmittelbaren Gegenwart einer unendlichen Liebe und Freude erhalten. Solcherart ist die Gnade und das Erbarmen des unendlichen Gottes, dass jeder von uns Träger all seiner unendlichen Vollkommenheiten ist. Wir sind Erben seiner Allwissenheit, Allmacht und Allgegenwart. Für jeden von uns ist es möglich, und es ist unser unausweichliches Schicksal, dass wir die Sterne und universalen Systeme regieren werden. Es ist unsere Bestimmung, einst einen allmächtigen Willen auszuüben und uns in einem grenzenlosen, kreativen Licht aufzulösen.

Die Natur führt uns unserer Bestimmung entgegen, ein allbewusstes Wesen zu sein, das seiner selbst und des All-Ganzen gewahr ist, das sich selbst, die Welt und die Gesamtheit alles Seienden beherrscht. Ein wenig Nachdenken über diese Tatsachen wird uns zeigen, dass wir höchst gesegnet sind.

Das Königreich dieser Welt wird von der Substanz eines unbegrenzten Königreichs erhalten. Die Welt, dieses Königreich der Erde und der Materie, der Natur, unseres Gemüts und Lebens, ist nur ein sehr begrenzter Ausdruck des unbegrenzten Königreichs endloser Wunder und hat deshalb Schwächen und Mängel aufzuweisen.

Das Königreich des unendlichen göttlichen Bewusstseins hingegen ist allvollkommen, es ist absolute Erkenntnis, deren Wesen unbeschreiblich ist und für den Verstand für immer ein Rätsel bleiben muss.

All das Gesagte ist vielleicht nicht sehr leicht verständlich, weil wir in den Begriffen der mystischen Wahrnehmung reden. Lasst uns deshalb versuchen, diese Wahrheiten in Begriffen unserer modernen Wissenschaft zu erläutern.

Geist und Materie in Wissenschaft undPhilosophie

Dank dem Fortschritt der modernen Physik ist die Wissenschaft dazu übergegangen, die Materie auf eine Energiestruktur zu reduzieren.

Einige philosophisch veranlagte Wissenschaftler sind in der Lage, noch einen Schritt weiterzugehen und die Materie auf eine Gedankenstruktur zu reduzieren. Die Wissenschaft wird mehr und mehr idealistisch und versucht, die materielle Welt in Begriffen nichtmaterieller Prinzipien zu interpretieren, und das ist eine angemessene Basis, von der aus wir unser Forschen noch weiter vorantreiben können.

Der Gedanke selbst ist bedeutungslos, wenn wir seinen Ursprung, das Bewusstsein, außer Acht lassen. Der Gedanke ist ein Produkt des Bewusstseins, und die Materie ein Produkt des Gedankens. Es wird vorausgesetzt, dass das Bewusstsein, und infolgedessen der Gedanke, einen Zusammenhang mit der Materie haben, und es steht fest, dass das Bewusstsein die Materie erhält. Somit ist Materie außerhalb des Bewusstseins nichts, mit anderen Worten, wie alles Seiende, setzt die Existenz der Materie Bewusstsein voraus.

Im Reich der Materie gibt es die Natur, und wir sind uns des Lebens bewusst. Auch in einfachen lebenden Organismen ist Bewusstsein enthalten, eine Tatsache, die das Wirken eines elementaren Geist-Prinzips verrät, ein rudimentäres Bewusstsein, das sich selbst organisiert und ein funktionierendes Lebewesen hervorbringt.

Bewusstsein war also am Anfang. Aus dem Bewusstsein ist die Materie entstanden, und die ganze Natur basiert auf dieser Materie. Innerhalb der Natur tritt das Phänomen des Lebens auf, und in diesem Leben gibt es geistige Aktivität, das Wirken eines organisierenden Prinzips.

Unter diesen Lebewesen sind die Menschen eine Gruppe und somit auch Träger von Geisteskraft.

„Jene, die das Unwirkliche für wirklich halten und das Wirkliche für unwirklich, sind Opfer von falschen Vorstellungen und erkennen nicht die Essenz der Wahrheit.“

Dhammapada, Buddha

Wir erfahren die Welt um uns her durch unsere Sinne, durch den Tastsinn unserer Haut, die übrigen Sinne und den Geist, in der Form des menschlichen Gemüts.

Wenden wir uns nun wieder dem Bewusstsein selbst zu, der eigentlichen Grundlage, auf der alles beruht und der Substanz, aus der alles geformt ist.

Dieses Bewusstsein war am Anfang und vor allem Anfang.

Vergessen wir nicht, dass dieses Bewusstsein etwas Unendliches, Unbeschreibliches, Absolutes ist. Es ist etwas, das alle Sprache und alles Verstehen übersteigt; seine kreativen Möglichkeiten sind unendlich, seine Kraft und Macht unerschöpflich.

Wenn wir in den Weltraum hinausblicken, sehen wir unermessliche Räume ohne Ende, eine endlose Zahl von Sternen, Millionen Galaxien. Doch all diese Unermesslichkeit ist immer noch innerhalb des Raums, so grenzenlos dieser Raum auch sein mag.

Wenn dieser Raum aus dem Bewusstsein entstanden ist, wenn Raum und Zeit ein Kontinuum sind, das aus dem unbeschreiblichen Herzen des ewigen Bewusstseins hervorgegangen ist, wie können wir dann je behaupten, dieses unbeschreibliche, raum- und zeitlose, unendliche Bewusstsein mental erfassen zu können? – Dieses Bewusstsein, das unseren Verstand verblüfft und das wir nicht begreifen können, ist in der Tat der Urheber des ganzen Universums, das wir sehen, und zahlloser weiterer Universen. Als Schöpfer von Raum, Zeit und aller Universen wohnt dieses Bewusstsein in allem Erschaffenen, über allem und jenseits von allem – überall. Wäre dieses Bewusstsein ein Ozean, dann wären die unermesslichen kosmischen Räume vergleichsweise nur wie ein winziger Eisberg in ihm, ein Eisberg, der vom Ozean erzeugt wurde und aus der Substanz – dem Wasser – des Ozeans besteht. Der Ozean ist demnach überall: Der Eisberg ist im Ozean, der Ozean ist um den Eisberg herum und in ihm. Ohne den Ozean hat der Eisberg weder Substanz noch Existenz.

Genauso verhält es sich mit diesem wunderbaren, weiten, unbeschreiblichen Raum, der uns umgibt, und allem was wir in ihm sehen: die Erde, die Sterne, die Planeten, dich und mich, die Bäume, Tiere und Pflanzen. Wie der Ozean den Eisberg formt und erhält, so ist alles vom und aus dem unendlichen göttlichen Bewusstsein geschaffen und wird von ihm erhalten. Es gibt zwei Reiche: das Reich des Ozeans und das des Eisbergs und analog dazu das Königreich des unendlichen göttlichen Bewusstseins und das Königreich von Raum und Zeit, von Materie, Leben, Natur und Geist-Gemüt.

Wie der Eisberg all seine Eigenschaften und seine Existenz aus dem Ozean bezieht, so ist die Bedeutung des Lebens, seine Kraft und sein Wert im Königreich des Himmels, im Königreich des göttlichen Bewusstseins begründet.

Hätte der Eisberg ein bewusstes Gemüt, ein stolzes Ego, und wäre sich seiner selbst als getrennt vom Ozean bewusst, was wäre dann sein Schicksal? – Er wäre dem Untergang geweiht! Eines Tages würde er zerbrechen oder schmelzen, und den Eisberg als solchen wird es nicht mehr geben. Solange der Eisberg aber weiß, dass er aus dem Ozean besteht und nicht vom Ozean getrennt ist, wird er dieses Schicksal nicht erleiden. Er wird schlicht und einfach seine Form ändern und in dem, was er immer schon war, aufgehen: im Ozean.

„Achtsamkeit ist der Pfad zur Unsterblichkeit;

Unachtsamkeit ist der Pfad, der zum Tod führt.

Der Achtsame stirbt nicht.

Der Unachtsame hingegen ist selbst im Leben wie ein Toter.“

Dhammapada, Buddha

Kommen wir nun zurück zu uns selbst: Wir haben ein Gemüt, ein Ego, eine starke selbstsüchtige Persönlichkeit. Wir sind nicht nur vom Ozean des göttlichen Bewusstseins unseren Gefühlen und Gedanken nach abgeschnitten, wir unterhalten mit Absicht Gedanken und Gefühle, machen bewusst Erfahrungen, die uns untereinander abschneiden und voneinander isolieren. Wir leben in den Erfahrungen des Egos, der Sinne, des Gemüts, das der Grund aller Unterschiede, Abgrenzungen und des Verlusts des Wissens vom Unendlichen ist.

Die Fähigkeiten des menschlichen Geistes – des Gemüts – sind so extrem begrenzt, dass all seine Erfahrungen in den Bereich von Raum und Zeit fallen. Die meisten seiner Erfahrungen sind rein materiell und sind somit unvollständig, oft falsch, manchmal halb wahr und fast immer irreführend.

Wir sind in einem Netz gefangen, das wir selbst geschaffen haben. Wir sind so völlig in unseren eigenen Gedanken, Gefühlen und Wahrnehmungen eingeschlossen, dass wir völlig vom Gewahrsein des unendlichen göttlichen Bewusstseins abgeschnitten sind und dieses göttliche Bewusstsein uns eher als ein Mythos erscheint, als etwas, über das man zwar gelegentlich in spekulativer Weise spricht, von dem man jedoch glaubt, dass es gar nicht existiert.

Wir leben also in einer Welt eigener Machart. Wie sieht diese Welt aus? – Es ist eine Welt der Hässlichkeit, der Ruhelosigkeit, der Schwäche, der Glücklosigkeit, der Krankheit, der Sorge und des Todes.

Diese Art von Welt unterscheidet sich grundsätzlich von der Welt des Königreichs Gottes.

Ist die Welt, in der wir leben, etwas Unvermeidliches? Ist sie etwas Permanentes und Ewiges? – Nein! Sie ist weder permanent noch ewig. Nur das göttliche Bewusstsein ist permanent und ewig.

Wir können durch individuelle Anstrengung unsere Sünden und Sorgen, unsere Schwächen und Irrtümer überwinden, sie völlig aus unserem Dasein entfernen und alle Unvollkommenheiten in Begriffe und Formen des unendlichen göttlichen Bewusstseins umwandeln.

„Die meisten Menschen sind sich nicht bewusst, dass sie eines Tages sterben werden. Aber jene, die sich dessen bewusst sind, legen ihre Streitigkeiten in Frieden bei.“

Dhammapada, Buddha

Alles, was wir hier in diesem irdischen Leben erfahren, ist unvollkommen und schwach. Es ist jedoch etwas, das jederzeit abgelegt werden und in die Begriffe des unendlichen göttlichen Bewusstseins umgewandelt werden kann.

Wie Christus zu sagen, „Mein Reich ist nicht von dieser Welt“, wird verständlich, wenn man das Unglück der Menschen sieht, den Hass, den sie aufeinander hegen, die Unwissenheit, die sie im Namen des Wissens in ihren Büchern verherrlichen, die Ungerechtigkeit der Menschen untereinander, wenn man sieht, wie unvollkommen und traurig alles auf dieser Erde ist.

Offensichtlich gibt es diese zwei Reiche, die sich völlig voneinander unterscheiden: Das vollkommene Reich Gottes oder des unendlichen göttlichen Bewusstseins und das Reich der unvollkommenen menschlichen Erfahrung, das jedoch unzertrennliche Beziehungen zum unendlichen göttlichen Königreich hat.

Obwohl du nun diesem vergänglichen Reich angehörst, trägst du doch in deinem Herzen das Königreich des Himmels, wie die Bibel es nennt. Wie der Ozean im Eisberg ist, so ist das Königreich des Himmels in deinem Herzen. Der Ozean des unendlichen, zeitlosen, raumlosen göttlichen Königreichs ist in deinem Herzen. Wenn wir diese Tatsache erfahren, sind wir erwacht und schlafen nicht mehr in Bezug auf die Wirklichkeit.

Der erste Schritt hin zum Erlangen des unendlichen göttlichen Bewusstseins oder der Vollkommenheit des Vaters im Himmel ist dieses große Erwachen. Worin besteht nun dieses Erwachen? – Es ist die bewusste, klare und überwältigende Erkenntnis, dass Gottes Königreich uns umgibt, in uns und überall ist.

Deshalb mahnt uns die Bibel:

„Du, der du schläfst, wache auf!“

Wir sind stolz auf unsere Intelligenz und unser Können, auf unseren Besitz, auf unsere Fähigkeiten und Kraft, auf unsere Jugend und Gesundheit – doch wir alle schlafen nur. Wir ahnen nichts von den Weiten in uns und um uns herum. Wir schlafen tief und wissen nichts vom Ozean des unendlichen göttlichen Bewusstseins um uns herum, dem Ozean, der uns erhält, der uns von innen heraus trägt und unser Leben ist. Wir sind total unwissend und blind in Bezug auf das göttliche Bewusstsein, das unsere intellektuellen Aktivitäten möglich macht, das uns befähigt zu lieben und das unser Lebensatem ist.

Deshalb also gibt uns die Bibel den Rat: „Du, der du schläfst, wache auf!“

Die wichtigste Übung, um zu erwachen, ist, sich ständig der Gegenwart Gottes bewusst zu sein. Prüfe und verstehe, wer diese weite Welt ins Dasein gerufen hat. Wenn du ständig auf diese Weise alles einer eingehenden Prüfung unterziehst, wirst du den höchsten Schöpfer entdecken, das göttliche Bewusstsein, das die ganze Materie und alle weiten Sternenräume mitsamt all den vielfältigen Lebensformen darin erschaffen hat und erhält. Erkenne seine Gegenwart an und danke deinem Schöpfer wenn schon für nichts sonst, dann wenigstens dafür, dass du auf dieser Erde stehst. Erkenne die göttliche Gegenwart an, wenn du deinen Blick auf die duftenden Blumen richtest, auf die Bäume, die mit Früchten beladen sind. Erkenne Gott selbst im offenen Raum und versuche, seine Hand zu ergreifen und zu schütteln.

Was deinen Sinnen als leerer Raum erscheint, pulsiert in Wirklichkeit mit der Gegenwart des allsehenden, allschöpferischen göttlichen Bewusstseins. Vergessen wir nicht, dass Moses seine Visionen Gottes im offenen Raum hatte. Auch Christus und die größten Mystiker der Welt haben Gott im offenen Raum geschaut, denn der leere Raum ist nicht leer, wie deine Augen behaupten. Es gibt keinen Punkt in diesem Raum, in dem Gott nicht mit seiner ganzen unendlichen Stärke und kreativen Kraft anwesend wäre.

Lasse deshalb etwas in deinem Bewusstsein, etwas tief in deinem eigenen Herzen, etwas tief in deiner eigenen Intelligenz Verborgenes die göttliche Gegenwart im offenen Raum erspüren und erkennen.

Manchmal achtest du vielleicht bewusster auf deinen Atem. Prüfe und verstehe, was der Ursprung dieses deines Atems ist, denn die Luft allein kann dich nicht am Leben erhalten.

Es gibt etwas, das wir Bewusstsein nennen, und dieses Bewusstsein ist es, das unser Leben erhält. Das Lebensprinzip wirkt auf einer höheren Ebene als die Luft. Die Luft, die du einatmest, ist Träger einer lebenserhaltenden Energie.

Der Atem allein hat keine unabhängige Lebenskraft. Es ist Bewusstsein, das diese Funktion ausübt, und dieses Bewusstsein ist das Bewusstsein Gottes. Sei dir deshalb, wenn du atmest, des Einen bewusst, der dir den Atem gegeben hat. Der einfache und automatische Vorgang des Atmens kann ein Anlass sein, des Göttlichen zu gedenken, Ihm zu danken und uns seiner Gegenwart bewusst zu sein.

Auch beim Essen bietet sich dir Gelegenheit, an Gott zu denken, denn Er ist der Schöpfer all dessen, was da auf dem Tisch an Essbarem steht. Gott ist eine unvorstellbare, gewaltige Kraft. Wenn Er es wollte, würde der Grund, auf dem du stehst, brechen und sich auflösen. Wenn Er es wollte, würden all die universalen Systeme, Sterne und Räume aufgerollt und von seinem göttlichen Bewusstsein aufgesaugt werden. Dein unbedeutendes, stolzes Gemüt und deine eingebildete Heiligkeit werden dich nicht vor dem Zorn und der Zerstörungskraft retten, die die Natur entfalten würde, wenn Er es wollte.

Lasst uns deshalb angesichts des unendlichen göttlichen Bewusstseins in und um uns herum demütig sein, und lasst uns der göttlichen Gegenwart den ganzen Tag hindurch, in all unseren Tätigkeiten, in allen Situationen und Umständen, immer mehr bewusst werden.

Wenn wir uns des Göttlichen Tag und Nacht bewusst sind und Es als die eigentliche Wirklichkeit anerkennen, eine Wirklichkeit und Wahrheit, vor der alle Erscheinung verblasst, gelangen wir irgendwann zur unendlichen göttlichen Vollkommenheit und erreichen die Erfüllung, die der spirituelle Yoga uns verspricht.

Yoga ist nichts anderes als ein machtvolles Mittel, ein System zur Erreichung der höchsten göttlichen Vollkommenheit.

In der Bibel heißt es zum Beispiel: „Betet ohne Unterlass!“

Das ist genau das, was Yoga uns empfiehlt, nämlich den ganzen Tag an Gott zu denken.

Auch heißt es dort: „Mache dein Auge einfach!“

Yoga sagt uns, unser Auge soll nur auf eines gerichtet sein

– auf Gott. Die Bibel und der Yoga sagen demnach in allen wichtigen Punkten des Weges zur Erfahrung Gottes das Gleiche.

Du bist gesegnet! Groß ist dein Glück, denn Gott selbst ist bei dir. Er ist unzertrennlich mit dir verbunden. Seine Liebe wird dich nicht im Stich lassen. Seine grenzenlose Vollkommenheit wird nicht zulassen, dass du verloren gehst. Du bist in seinen Armen, und Er hat Millionen Arme; sie sind gerade jetzt um dich herum und beschützen dich von allen Seiten.

Wir werden von Gottes Millionen Augen beobachtet. Die Gottheit, die uns Leben gegeben hat, die unsere Mutter ist, weiß alles über uns. Gott ist allwissend, allmächtig und allgegenwärtig. Zu jeder Zeit ist Er von Angesicht zu Angesicht mit uns. Jene seiner Kinder, die erwacht und sich Gottes aktiv bewusst sind, sehen Ihn. Doch für jene, die noch schlafen, ist Er unsichtbar. Die grenzenlose Kraft, Anmut, Schönheit, Liebe und Freude Gottes werden ständig von jenen seiner Kinder erfahren, die wach für seine Gegenwart sind.

Jene, die noch schlafen, haben sich in einen Traum verirrt, in dem sie Leid, Unglück, Elend, Krankheit und Tod erfahren.

Albträume und andere Träume gibt es nicht im Leben jener, die nicht mehr schlafen und sich der Gegenwart des Unendlichen bewusst sind.

Lass deshalb dein ganzes Leben die Vollkommenheit Gottes verkünden. Du bist kein Körper aus Fleisch und Blut, sondern in Wahrheit ein Licht des unendlichen göttlichen Bewusstseins. Alles in dir verkündet dem Weisen, der sieht, die Gegenwart des Unendlichen. Die Gnade des Unendlichen hat mir die Erfahrung des Unendlichen gewährt, und was die Gnade einem gewährt, gewährt sie allen. Deshalb sehe ich für dich eine wunderbare und herrliche Zeit voraus. Viele Schwierigkeiten mögen noch auf dich warten, doch durch Gnade werden sich diese allmählich auflösen, wenn du dem Pfad der göttlichen Weisheit folgst. Dein Fortschritt wird stetig sein, deine Weisheit wird wachsen. Schließlich bist du nicht nur ein Ornament, um die Natur zu schmücken, sondern ein Sohn oder eine Tochter des Unendlichen. Du bist ein Löwe, kein Lamm, und deshalb sollten Schwäche, Elend, Unglück und Unwissenheit dir fremd sein.

Mut, Tapferkeit und Heldentum sollen dich auf deinem Pfad begleiten – es sind schließlich Eigenschaften, die schon in dir angelegt sind – und du wirst gewaltigen Fortschritt machen.

Was immer die detaillierten Ergebnisse der Studien der Denker und Wissenschaftler dein Gemüt und deine Neigungen betreffend sein mögen, eines ist sicher und unbestreitbar, nämlich, dass du zuinnerst ein spirituelles Wesen von unerschöpflichen göttlichen Kräften bist, dass in dir eine zeitlose Wirklichkeit wohnt, die immer und ununterbrochen in einem Zustand unberührt von Raum, Zeit, Kausalität und den mit diesen verknüpften Umständen verbleibt.

Versuchen wir, uns selbst in Begriffen der zentralen Wirklichkeit in uns zu betrachten, nicht in den Begriffen des Körpers, den wir bewohnen, nicht in Begriffen des Gemüts, das ständig der Bewegung, dem Wachstum und der Veränderung unterworfen ist, und auch nicht in Begriffen jenes Bereichs in unserem Leben, der Gegenstand der Ethik, der Psychoanalyse und der neuesten Tendenzen der modernen Psychologie ist, sondern lasst uns uns selbst ausschließlich in Begriffen dessen erfahren, was sich durch uns zu manifestieren versucht – und das ist die göttliche Substanz in uns.


Sat Chid Ananda

Sat ist Sein – die Wahrheit.

Chit ist Bewusstsein.

Ananda ist Glückseligkeit,

Freude, Entzücken.

Sat ist die unendliche Existenz der Wahrheit, ein einfaches Sein: absolut, unendlich, durch nichts bedingt, unbeschreiblich. Diesem Sein wohnt ein Bewusstsein inne, ein Gewahrsein, ein kreatives Bewusstsein, eine allwissende Weisheit. In Chit, in diesem Bewusstsein, ist auch Glückseligkeit – Ananda.

Was ist demnach das Wesen Gottes? – Es ist Sat-Chit-Ananda. Das ist die anschaulichste Beschreibung des wirklichen Wesens der unbeschreiblichen, absoluten Gottheit. Es ist auch die beste Beschreibung.

Es ist ein göttliches Sein in uns, das auf die eine oder andere Weise ständig seine Anwesenheit und Kraft in unserem täglichen Leben verrät.

Es gibt ein Streben in uns, das über die rein weltlichen, empirischen Werte hinausgeht. Auch gibt es Kräfte in uns, für deren Vorhandensein die empirischen Wissenschaften der Welt keine angemessenen Erklärungen hat.

All dies spricht für die Tatsache, dass die höchste Gottheit in uns wohnt. Das Prinzip des göttlichen Bewusstseins in uns ist ein wesentlicher Bestandteil unseres Daseins und ist identisch mit der höchsten Gottheit. Auf Grund dieses Umstands fühlen wir uns ständig mehr oder weniger bewusst genötigt, unsere offensichtlichen Begrenzungen, die die Welt uns auferlegt, hinter uns zu lassen.

Das tägliche Leben, wie wir es kennen, ist voller Schwächen, Begrenzungen und Unzulänglichkeiten. Es ist ein Bereich, beherrscht von Leidenschaften, Wünschen, Sehnsüchten, Hass, Abneigung und kleinlicher, menschlicher Liebe, die zum größten Teil auf Egoismus gegründet ist. Das Leben, wie wir es kennen, scheint ein dunkler Bereich zu sein, in dem die Kräfte der Unwissenheit ihr Spiel treiben.

Es gibt zwei Kräfte, die unser Streben nach dem Höchsten antreiben: einmal der innere Drang nach Höherem, nach vollkommenem Frieden und uneingeschränkter Freiheit, der der Gegenwart des Göttlichen in uns entspringt, und dann der Druck der Notwendigkeit, dem Reich des Leidens und der Begrenzungen zu entkommen. Dieses Streben ist die erste Voraussetzung, der erste Schritt hin zur Gotterfahrung.

Es gibt zudem etwas, das wir Glauben nennen. Hier handelt es sich nicht um einen blinden Glauben, vielmehr ist es ein geheimer und schweigender Zeuge der Anwesenheit der Gottheit, der in uns als Glaube zum Ausdruck kommt. Tief drinnen in uns sitzt dieser schweigende Zeuge, diese göttliche Kraft. Man könnte fast auch von einem göttlichen Instinkt sprechen, von etwas, das die Wirklichkeit und Gegenwart des Unendlichen fühlt – eine Gegenwart, die sich der Wahrnehmung des auf Sinneserfahrungen ausgerichteten Gemüts entzieht.

Glaube ist also auch notwendig, wollen wir uns auf den Weg zu Gottes Vollkommenheit machen. Wir können nicht etwas anstreben, an das wir nicht glauben. Kolumbus wäre nie zu seiner Reise über den Atlantik aufgebrochen, wäre er nicht fest davon überzeugt gewesen, dass es Land im Westen gibt. Nur so konnte er Amerika entdecken.

Der Glaube in uns muss wachsen, er muss eine Überzeugung werden, dass es etwas gibt wie eine Gottheit, die wir sehen, mit der wir sprechen und leben können.

Ohne diese Überzeugung würde unserem Sehnen nach göttlicher Vollkommenheit der Boden unter den Füßen entzogen. Unser Glaube kann eine Intensität erreichen und schnell wachsen, wenn wir ihn mit Wissen füttern. Das Feuer des Wissens ist Brennstoff für das Feuer des Glaubens.

Um was für ein Wissen handelt es sich hier? – Kurz gesagt ist es Wissen über Gott, über Gottes Wesen. Es ist Wissen über den Weg zu Gott, wie wir uns Gott nähern können. Dieses Wissen finden wir zum Beispiel in spirituellen Schriften, in der Bibel oder am besten bei den Menschen der Gotterfahrung selbst.

Ein tiefes Studium der Werke, die uns eine wahre Beschreibung Gottes liefern, eine kritische Prüfung der Erfahrungen der Mystiker und der Menschen der Gotterfahrung ist sehr wichtig.

Streben, Glauben und Wissen von Gott, das sind die drei grundlegenden Schritte auf dem Weg zu Gott. Was nun noch hinzukommen muss, das ist die nötige Vorbereitung – eine praktische Angelegenheit.

Wir müssen das gesammelte Wissen über den Weg zu Gott in die Tat umsetzen. Das bedeutet, dass wir große Anstrengungen zu unternehmen haben, bevor wir der Erfahrung Gottes näherkommen. Es handelt sich hier um die spirituelle Praxis – die praktische Ausübung bestimmter spiritueller Methoden, die dazu dienen, uns auf die Gotterfahrung vorzubereiten. Es sind Methoden wie zum Beispiel das Gebet oder die Meditation.

Lasst uns beten und meditieren wie Jesus Christus, und wir werden Gott erfahren!

„Jene, die mit großer Ausdauer meditieren und ständig hart daran arbeiten sich zu disziplinieren, das sind die Weisen, die Nirvana erreichen, die endgültige Freiheit von allem Gebundensein.

Achtsam inmitten der Unachtsamen, erwacht inmitten derer, die schlafen, lässt der Weise sie alle hinter sich zurück, wie ein Rennpferd einen Ackergaul.

Das Gemüt wandert weit und wohin es will. Unkörperlich wohnt es in der Höhle des Herzens. Jene, die das Gemüt kontrollieren, befreien sich von der Dunkelheit der Unwissenheit.“

Dhammapada, Buddha

Gebet und Meditation sind jedoch nur zwei Glieder einer vielseitigen spirituellen Praxis.

Was besonders wichtig ist, ist die tägliche Selbst-Disziplin, die Disziplinierung unseres Gemüts.

Das Gemüt ist immer abgelenkt, es springt von einem zum andern, es ist ein Spielplatz aller Arten von nutzlosen, guten, schlechten oder auch neutralen Gedanken und Gefühlen. Solange unser Herz, unser inneres Wesen, in diesem Spiel, diesem Chaos und dieser Unordnung gefangen ist, besteht keine Möglichkeit eines Fortschritts in Richtung einer Erfahrung Gottes.

Unsere Sinne sind ständig aktiv, unsere Augen wollen schöne Dinge sehen, wir wollen gutes Essen genießen. Die körperlichen Sinne verlangen nach ihrem eigenen Vergnügen. Deshalb müssen die Sinne gezügelt werden. Sind die Sinne unter Kontrolle, ist auch das Gemüt kontrolliert.

Gleichzeitig ist es wichtig, alles Positive, Gute, Großartige, Edle und Göttliche in uns zu entwickeln.

Selbstlosigkeit ist eine weitere Eigenschaft, die wir fördern müssen. Dabei haben wir darauf Acht zu geben, dass unsere Selbstlosigkeit echt und nicht nur eine andere Form von erweitertem Egoismus ist. Auch unsere Geduld muss gesteigert werden und zwar so lange, bis Ungeduld, Zornausbrüche, Ärger und Hass unmöglich geworden sind.

Wir müssen bereit sein, alles um Gottes willen zu opfern, denn Gott ist das höchste Gut. Unsere Opferbereitschaft muss einen Punkt erreichen, an dem Gott beginnt, durch unseren Willen zu leben und durch unsere Intelligenz zu denken.

Wenn wir in all diesen Disziplinen genügend fortgeschritten sind, wird etwas vom göttlichen Wesen von uns Besitz ergreifen. Wenn das geschieht, werden wir sehen, wie die Fesseln der menschlichen Begrenzungen von uns abfallen. Wir werden eine völlig andere Persönlichkeit sein, eine Persönlichkeit, die von Weisheit anstatt von Instinkten, Wünschen und Leidenschaften geleitet ist. Wir werden eine große innere Ruhe und inneren Frieden haben. In uns wird sodann jene Reinheit geboren werden, die der geeignete Grund für das Herabsteigen der göttlichen Gnade ist. Wir werden die innere Stärke besitzen, deren Fehlen die Ursache für das Unglück und Elend so vieler Menschen ist.

Das ist in Kürze die anfängliche innere Ausrüstung, die zu einer vollen Erfahrung Gottes notwendig ist.

Die Erfahrung der Einheit bei europäischen Mystikern

Intuitive Erfahrung, offenbarende Zustände des inneren Bewusstseins, höchste mystische Wahrnehmungen erschließen uns die eine Wirklichkeit des göttlichen Seins, das eine Unendlichkeit von Bewusstsein und Freude ist, eine höchste, allgegenwärtige Wirklichkeit, die eine Unendlichkeit an Frieden, Schönheit und Vollkommenheit ist und sich dessen absolut bewusst ist. In innerer Einheit mit dieser Wirklichkeit transzendieren wir alle Begrenzungen des Raumzeit-Universums und sind vollkommen befreit von aller Endlichkeit und Individualität.

Nachdem die Mystiker die Einheit mit der Gottheit – dem höchsten Urgrund allen Seins

– erlangt haben, leben sie im Königreich der Unsterblichkeit und Freude, auch während sie noch in körperlicher Gestalt hier auf Erden verweilen.

Meister Eckhart

In den vergangenen Jahrhunderten hat Europa eine Reihe von großen, inspirierenden Mystikern hervorgebracht. Unter ihnen nimmt der Vater der europäischen Mystik, Meister Eckhart, einen bedeutenden Platz ein. So rein war sein inneres Wesen, dass es ihm erlaubte, wahre Einblicke in das Wesen der Gottheit zu erlangen. Während er über seine Verbundenheit mit der höchsten Gottheit allen Seins nachdachte, rief er aus: „Oh Wunder über alle Wunder, wenn ich an die Einheit der Seele mit Gott denke!“

Er sagte auch: „Wo die beiden eins werden, verliert man sich selbst.“

„Um die Seele zu ermessen, muss man sie an Gott messen, denn der Urgrund der Seele und der Urgrund Gottes ist ein und derselbe.“

Aus seinen Schriften spricht eine seltene spirituelle Erfahrung und eine große Philosophie der Einheit der Seele im Menschen mit der Seele in aller Manifestation.

Kein anderer europäischer Mystiker konnte ein so wundervolles System monistischer Philosophie entwerfen wie Eckhart.

Meister Eckhart, Zitate:

„Die Menschen sollen nicht so viel nachdenken, was sie tun sollen, sie sollen vielmehr bedenken, was sie sind.“

„Wäre das Wort ‚Danke‘ das einzige Gebet, das du je sprichst, so würde es genügen.“

„Gott ist auch an allen Orten, und an jedem Ort ist Gott ganz. Das will so viel sagen, dass alle Orte ein Ort Gottes sind.“

„Alle Unordnung des inneren und des äußeren Menschen wird geordnet in der Gelassenheit, in der man sich lässt und Gott überlässt.“

„Das Auge, mit dem ich Gott sehe, ist dasselbe, mit dem Gott mich sieht. Mein Auge und Gottes Auge sind ein und dasselbe im Sehen, ein und dasselbe im Wissen, ein und dasselbe im Lieben.“

„Der erkennt Gott recht, der ihn in allen Dingen gleicherweise erkennt.“

„Deshalb sage ich: Wenn du dich von dem Selbst* und von den erschaffenen Dingen abkehrst, dann wirst du – in dem Umfang, wie du dies tust – die Einheit und Glückseligkeit in deinem Seelenfunken erreichen, welcher Zeit und Raum niemals berührte.“

„Dort, wo das Geschöpf aufhört, dort beginnt Gottes Wesen. Alles, was Gott von dir in dringlichster Weise verlangt, ist, aus dir hinauszugehen, wo du Geschöpf bist, und Gott in dir Gott sein zu lassen.“

„Du musst ihn lieben, so weit Er ein Nicht-Gott, ein Nicht-Intellekt, eine Nicht-Person, ein Nicht-Bild ist; um so mehr, so weit Er ein reines Eines ist, klar, rein, getrennt von aller Dualität. Und in diesem Einen müssen wir uns auf ewig im Abgrund zum Nichts versenken.“

*) Hier ist mit „Selbst“ das Ego, die Person, gemeint;

„Gehe ganz aus dir hinaus aus Liebe zu Gott, und Gott wird ganz aus sich hinausgehen aus Liebe zu dir. Was dann bleibt, ist die schlichte Einheit.“

„Gott ist immer in uns, nur wir sind selten zu Hause.“

„Gott ist die Liebe, und wer in der Liebe wohnt, der wohnt in Gott und Gott in ihm.“

„Kommt jetzt, edle Seelen, und schaut auf den Glanz, den ihr in euch selbst tragt! Wenn ihr aber nicht euch selbst vollständig gehen lässt, wenn ihr nicht euch selbst ertränkt in diesem grundlosen See der Gottheit, dann könnt ihr nicht das göttliche Licht erkennen.“

„Wer in der Zeit sein Herz auf die Ewigkeit gestellt hat, und in wem alle zeitlichen Dinge tot sind, da ist Vollendung der Zeit.“

„Wo die Zeit nie hinkam, wo hinein nie ein Bild leuchtete, in diesem Innigsten und Höchsten der Seele schafft Gott seine Welt.“

Heinrich Suso

Ein Schüler Meister Eckharts, der gesegnete Heinrich Suso, hatte mystische Erfahrungen einer besonderen Kategorie. Eines Tages wurde er von einem erhabenen, göttlichen Entzücken erfasst, das fast eine Stunde lang anhielt. Er sah und hörte Dinge, die er nicht beschreiben konnte, und er wusste nicht, ob es Tag oder Nacht war. Über diese Erfahrung sagte er: „Oh meines Herzens Freude! Niemals wird meine Seele diese Stunde vergessen!“

Heinrich Suso, Zitate:

„Bleibe bei nichts, was nicht Gott ist.“

„Der Geist stirbt und ist doch lebendig in den Wundern der Gottheit, verloren in der Stille der nackten, einfachen Einheit; darin nur kann die höchste Freude gefunden werden.

„Jeder gewinnt das Leben der Gnade in dem Grade, als er dem Eigenwillen abstirbt.“

„Was habe ich von all denen, die ich liebte, mitgenommen? – Verlorene Zeit, verlorene Worte, leere Hände, wenig gute Werke und ein mit Fehlern beladenes Gewissen.

Du aber, der du die Schönheit mit Liebenswürdigkeit, Gnade und Form, Wort und Klang, edles Geschlecht mit Tugend, Reichtum mit Kraft, innere Freiheit und äußere Klarheit miteinander vereinst, du besitzest noch etwas, was ich in diesem Leben nie fand: einen gerechten, zufriedenstellenden Ausgleich, dem Können, dem Vermögen und dem sehnenden Verlangen eines recht liebenden Herzens.“

„Schaut alle, wie jene betrogen sind, die ihre Liebe etwas anderem zuwenden; ihr falschen Liebhaber, weichet fern von mir, kommt mir niemals mehr nahe; ich habe in meinem Herzen das einzige Objekt der Liebe erkoren, durch das Herz, Seele, Verlangen und all meine Kräfte gesättigt werden mit unvergänglicher inniger Liebe.“

„Sieh, wäre es möglich, dass alles Vergnügen, alle Freude und Liebe, die diese Welt geben kann, in einem Menschen läge, ich wollte ihn freien Willens preisgeben.“

„Sieh, die gute Seele blüht auf im Leid, wie die schöne Rose im Tau des Maien. Es ist der enge Weg, der da herrlich hinaufführt zur Pforte des Himmels. Leiden kleidet die Seele in ein Rosengewand von Purpur, sie trägt der roten Rosen Kränzlein.“

„Gott will uns nicht der Lust berauben, er will uns Lust geben in Unendlichkeit.“

Du teure, schöne, auserwählte Weisheit, wie vermagst du doch ein trautes Lieb zu sein über jeglichem Lieb dieser Welt. Wie gleichen doch deine Liebe und die der Geschöpfe so wenig einander! Wie betrogen ist doch, aus der Nähe betrachtet, alles, was in dieser Welt liebenswert erscheint und etwas zu sein glaubt!“

Johannes Tauler

Johannes Tauler, ein weiterer Anhänger Meister Eckharts, beschreibt die Einheit des Mystikers mit dem Göttlichen als „Einfach in Gott zu sein“.

Johannes Tauler, Zitate:

„Es ist eine große Schmach, dass der Mensch so viele andere Dinge kennt, sich selbst aber kennt er nicht.“

„Also soll der Mensch mit großem Fleiß sich selber umgraben und in seinen Grund sehen.“

„Der Mensch soll seine Arbeit einfach und nüchtern tun. Er soll dabei der bleiben, der er ist, und soll Gott in sich hereinnehmen und oft vor ihm gegenwärtig sein, innig und gesammelt. Und so lerne er Gott in das Werk tragen.“

„Unsere Seligkeit liegt nicht an unseren Werken, sondern an der Größe der Liebe.“

„Der Frieden in allen Dingen, den lernet man allein in der wahren Abgeschiedenheit und Innigkeit. Wer ihn haben will, der soll und muss es da lernen; er muss es mit eingekehrtem Gemüt suchen und nirgend anders; hier ist er befestigt und bewurzelt.“

„Üben musst du dich, willst du ein Meister werden. Doch erwarte nicht, dass der Herr dir Gnade eingießt ohne deine Mitarbeit. Man soll nicht glauben, dass Vater, Sohn und Heiliger Geist in einen Menschen einströmen, der sich nicht in der Tugend übt.“

„Der Abgrund, der geschaffen ist, leitet in sich den ungeschaffenen Abgrund, und die zwei Abgründe werden ein einig Eins, ein lauteres göttliches Wesen, dann hat sich der Geist in Gottes Geist verloren, in dem grundlosen Meere ist er ertrunken.“

„Suche nichts als ein reines, einfaches Entsinken in das reine, einfache, unbekannte, namenlose, verborgene Gut, das Gott ist, und in alles, was sich in ihm enthüllen mag.“

„Alles soll sich an sein Nichts halten: Nichts wissen, nichts erkennen, nichts wollen, nichts suchen, nichts haben wollen.“

„Suche weder Empfindung noch Erleuchtung!

Entsinke in dein Nicht-Wissen und Nicht-wissen-wollen!“

„Die Tiefe, die in Gott ist, ist ein solcher Abgrund, dass aller geschaffene Verstand sie nicht zu erreichen noch zu ergründen vermag.

Dieser Tiefe soll der Mensch begegnen mit der eigenen Tiefe: das heißt, mit dem grundlosen Abgrund einer unergründlichen Selbstvernichtung.

Das wiederum heißt: Könnte er ganz zu einem lauteren Nichts werden, das hielte er für recht und billig. Das kommt aus der Tiefe und der Erkenntnis seines Nichts.“

„Der Mensch lasse die Bilder der Dinge ganz und gar fahren und mache und halte seinen Tempel leer.

Denn wäre der Tempel entleert, und wären die Phantasien, die den Tempel besetzt halten, draußen, so könntest du ein Gotteshaus werden, und nicht eher, was du auch tust.

Und so hättest du den Frieden deines Herzens und Freude, und dich störte nichts mehr von dem, was dich jetzt ständig stört, dich bedrückt und dich leiden lässt.“

„Du musst auf dein Nichts gewiesen werden und sehen, was in dir verborgen und verdeckt liegt. Bleib bei dir selber!

Soll Gott sprechen, so musst du schweigen, soll Gott eingehen, so müssen alle Dinge ihm den Platz räumen.

Du sollst dieses tiefe Schweigen oft und oft in dir haben und es in dir zu einer Gewohnheit werden lassen, so dass es durch Gewohnheit ein fester Besitz in dir werde.“

„Soll Göttliches in den Menschen, so muss das Geschöpfliche erst den Menschen verlassen. Alles Geschöpfliche muss heraus, es sei von welcher Art auch immer; es muss alles weg, was in dir ist und was du empfangen hast. Die tierische, unvernünftige Seele muss da fort, damit im Menschen die vernünftige Seele erscheine. So muss der Mensch sich fassen lassen, sich leeren und vorbereiten lassen. Er muss alles lassen, dieses Lassens selbst noch ledig werden und es lassen, es für nichts halten und in sein lauteres Nichts sinken.“

„Gott ist nichts von alledem, was du von ihm aussagen kannst: Er ist jenseits aller menschlichen Vorstellung von Form, Wesen oder Gut.“

„Wie aus vielen Kohlen und Holz ein großes Feuer entsteht und die Flamme nach außen dringt und in die Höhe schlägt, so werden gute Übungen den Seelengrund entzünden.

Dann aber soll man die Bilder bald fahren lassen und mit flammender Liebe durch den mittleren in den allerinnersten Menschen hindurchdringen. Dieser besitzt keine Tätigkeit, denn die Wirksamkeit in ihm ist allein Gottes. Er hält sich, auf eigene Tätigkeit verzichtend, unter dem Wirken Gottes.“

Jan van Ruysbroek

Der flämische Mystiker Jan van Ruysbroek erklärt, dass es nirgends eine Erfüllung der menschlichen Bestimmung gibt, außer in der Einheit mit dem Göttlichen. Adams Sünde sieht er nicht als ein Übel als solches an, sondern darin, dass er ein sinnliches Leben in all seiner Grobheit dem Leben in der göttlichen Einheit vorzieht. Die Erfüllung der menschlichen Existenz besteht in der bewussten Vereinigung mit Gott.

Jan van Ruysbroek betont Reinheit, Losgelöstheit von Menschen und Dingen, Freiheit von Wünschen und die Notwendigkeit der Sehnsucht nach innerer Einheit mit Gott.

Nach van Ruysbroek hat der Mensch die Möglichkeit, Gott in drei Stufen zu begegnen: dem tätigen Leben, dem innerlichen sowie dem Gott schauenden Leben.

Jan van Ruysbroek, Zitate:

„Drum sollen wir im Lichte wandeln und im Schatten Gottes sitzen; und zwischen uns und Gott wird seine Gnade vermitteln; und vermittelst dieser sollen wir alles überwinden und allem absterben und unbehindert aufsteigen zur Einheit mit Gott.“

„Die Gnade flutet von innen, nicht von außen, denn Gott ist uns innerlicher, als wir selbst es uns sind.“

„Durch jedes gute Werk, sei es auch noch so klein, das mit Liebe und aufrichtigem, schlichtem Gedanken Gott dargebracht wird, gewinnt man eine größere Ähnlichkeit und ewiges Leben in Gott.“

„Gott nämlich wirkt in uns von innen nach außen, die Welt der Erscheinungen aber von außen nach innen.“

„Und in dem Lichte spricht der Geist unseres Herrn zu dem liebegeöffneten Herzen: „Siehe, ich bin dein, und du bist mein. Ich wohne in dir und du lebst in mir.“

Johannes vom Kreuz

Der spanische Mystizismus wird am besten von Johannes vom Kreuz verkörpert. Anfangs seines dreißigsten Lebensjahres erfuhr er ein Paradies innerer Freuden und himmlischer Süße.

„Die Seele dessen, der Gott immer dient, schwimmt in Freude, hat ständig einen Feiertag und befindet sich ständig im Palast des Jubels.“

Johannes vom Kreuz spricht von zwei Formen der Einheit mit Gott: Einerseits ist Gott ewig mit allen Wesen vereinigt und wohnt in jeder Seele, „selbst in der des größten Sünders der Welt“, wie er sagt. Diese Form der Einheit, diese ewige Gegenwart Gottes in allen Wesen und der ganzen Natur unterscheidet sich klar vom Wiedererlangen der bewussten Erfahrung der ewigen Einheit, die zwischen dem menschlichen Individuum und Gott besteht. Diese zweite Form der Einheit ist die Bestimmung aller spirituellen Erfahrung. Es ist die “Einheit mit Gott und die Transformation der Seele in Gott durch Liebe“.

Johannes vom Kreuz, Zitate:

„Meine Seele ist losgelöst von jedem geschaffenen Ding und über sich selbst erhoben, in einem köstlichen Leben, allein auf ihren Gott gestützt.“

„Der einsame Vogel hat fünf Eigenschaften: Die erste, dass er zum höchsten Punkt fliegt; die zweite, dass er keine Gesellschaft erträgt, auch wenn sie von seiner Art ist; die dritte, dass er den Schnabel in den Wind hält; die vierte, dass er keine bestimmte Farbe hat; die fünfte, dass er lieblich singt. Diese Eigenschaften muss auch der kontemplative Mensch haben.“

„Begib dich nicht in die Gegenwart der Geschöpfe, wenn du das Antlitz Gottes in deiner Seele klar und ungebrochen bewahren willst; sondern entleere und entferne deinen Geist weit von ihnen, und du wirst in göttlichen Lichtern wandeln, denn Gott ist den Geschöpfen nicht ähnlich.

Das Zentrum der Seele ist Gott. Wenn sie ihn liebt mit allen Fasern ihres Seins, mit der ganzen Kraft ihres Tuns und Wünschens, gelangt sie zu ihrer tiefsten Mitte.“

„Wer außer Gott nichts anderes will, der wandelt nicht im Finstern, mag er sich auch für den Unwissendsten und Ärmsten unter den Menschen halten.“

„Wegen keiner Beschäftigung das innere Gebet unterlassen, denn es ist Nahrung für die Seele.“

„Seit ich mich auf das Nichts eingestellt habe, fehlt mir nichts.“

„Je mehr du dich von den irdischen Dingen trennst, desto mehr näherst du dich den himmlischen, und umso mehr findest du Gott.“

Jakob Böhme

Jakob Böhme, der ungebildete Weise aus Görlitz, wurde von einer göttlichen Erleuchtung ergriffen als er noch sehr jung war. Er war sieben Tage lang von einem göttlichen Licht umgeben und befand sich in höchster Kontemplation des Königreichs der Freude.

Bei einer zweiten Gelegenheit ging er in eine innere Ekstase ein, gerade als er auf ein glänzendes Zinngefäß blickte. Ihm schien es, als ob er in die Seele aller Dinge schauen könne. Er selbst sagte, dass er „in den tiefsten Grund aller Dinge“ geschaut hätte. Seine Vision der transzendenten Wirklichkeit als innere Substanz der phänomenalen Welt war eine seiner häufigen Erfahrungen. Dieser Mann Gottes hat uns beredte Beschreibungen von der Einheit der Seele mit der Gottheit hinterlassen.

Jakob Böhme, Zitate:

„Wem die Zeit ist wie die Ewigkeit, und Ewigkeit wie die Zeit; der ist befreit von allem Streit.“

„Gott hat mir Wissen gegeben. Nicht ich, der ich der „Ich“ bin, weiß es, sondern Gott weiß es in mir.“

„Kein Werk gefällt Gott, es gehe denn aus Glauben an Gott.“

„Der Heilige aber hat seine Kirche an allen Orten bei sich und in sich.“

„Mach nur die Augen auf und du wirst sehen: Die Welt ist von Gott erfüllt.“

„Wohin du jetzt wirbest, da fähret deine Seele hin, wenn du stirbest.“

„Es ist der Seele zugelassen, dass sie eifert, aber besser tut sie, wenn sie in der Kraft der Majestät dahergeht wie ein liebes Kind.“

„Das Buch, da alle Heimlichkeit innenliegt, ist der Mensch.“

„Uns Menschen in dieser Welt ist daran am meisten gelegen, dass wir das Verlorene wieder suchen: so wir nun wollen suchen, so müssen wir nicht außer uns suchen.“

„Dem Menschen ist in diesem Jammerthal auf Erden nichts nöthiger und nützlicher, als dass er sich lerne selber kennen, was er sey, von wannen er sey, oder wohin er wolle? Was er werde, und wo er hinfahre wenn er stirbet? Einem jeden ist das am nützlichsten zu wissen. Denn der äußere Wandel bleibet in dieser Welt; aber was das Hertze fasset, nimmt der Mensch mit.“

Aurelius Augustinus

Durch die Gnade Gottes, wurde ein junger Mann, der das weltliche Vergnügen sehr liebte, in einen gottbewussten Mystiker, einen großen Bischof und inspirierenden Heiligen verwandelt. Sein Leben war göttlich erleuchtet und sein Denken in Gott zentriert.

Er erlangte eine direkte Erfahrung Gottes, der göttlichen Wirklichkeit, die, wie er sagte, „allem menschlichen Wissen vorausgeht und unabhängig von der Fähigkeit des menschlichen Geistes, sie zu erkennen, existiert.“

Er hatte tiefste Einsichten in die tiefgründigen Wirklichkeiten der menschlichen Seele in ihrer Einheit mit Gott. Augustinus erkannte ganz klar Gott als die eine und einzige Wirklichkeit, als die Seele der Seelen und das Leben allen Lebens. Das Ziel der menschlichen Existenz auf Erden, sagte er, sei das Erlangen der Einheit mit Gott. Diese Einheit wird erreicht durch große Selbstdisziplin, Selbstbeherrschung, durch Selbstumwandlung, durch göttliche Gnade und indem man von den niederen Ebenen der Kontemplation über Gott zu den höheren aufsteigt, bis die Seele Raum und Zeit transzendiert und in die alles absorbierende Umarmung Gottes hineingezogen wird.

Aurelius Augustinus, Zitate:

„Alle Körper weisen Spuren der Einheit auf, erreichen sie aber nicht.“

„Am Anfang steht der Glaube, am Ziel die Schau.“

„Liebe, und tu, was du willst!“

„Auch wenn wir Menschen das so bestimmen: Der Mensch ist eine aus Leib und Seele bestehende, verstandesbegabte Substanz, so ist es doch nicht zweifelhaft, dass der Mensch eine Seele hat, die nicht der Leib ist, dass er einen Leib hat, der nicht die Seele ist.“

„Besser auf dem rechten Weg hinken, als festen Schrittes abseits wandeln.

Besser gläubiges Unwissen als anmaßendes Wissen.

Besser ist Ehe in Demut als Jungfräulichkeit in Stolz.

Besser ist es, mit Strenge zu lieben, als mit Milde zu hintergehen.

Besser kennt Gott, wer ihn nicht zu kennen bekennt.“

„Da gehen die Menschen, die Höhen der Berge zu bewundern und die Fluten des Meeres, die Strömungen der Flüsse, des Ozeans Umkreis und der Gestirne Bahnen und verlieren dabei sich selbst.“

„Das Menschenherz strebt nach unendlichem ewigem Glück. Du hast uns erschaffen, o Herr, für Dich, und unser Herz ist unruhig, bis es ruht in Dir.“

„Das Wunder ist nicht ein Widerspruch zu den Naturgesetzen, sondern ein Widerspruch zu dem, was wir von diesen Gesetzen wissen.“

„Denen, die Gott lieben, verwandelt Er alles in Gutes, auch ihre Irrwege und Fehler lässt Gott ihnen zum Guten werden.“

„Denn die Liebe verlieren: das ist dein Tod.“

„Der dich erschaffen hat, hält dich auch aufrecht; gib du nur acht, dass du dich nicht der Hand deines Schöpfers entwindest.

Der Gehorsam ist ein erhabener Vorzug, dessen nur die vernünftige Kreatur fähig ist.

Der Geist hat nämlich sozusagen auch seine Augen: Im Empfindungsvermögen der Seele.“

„Der Liebe allein geht nicht nur nichts verloren, sondern es wird ihr noch gar viel gegeben.“

„Der Mensch lebt nicht dort, wo er lebt, sondern wo er liebt.“

„Der Schöpfer des Menschen wurde Mensch, damit Er, das Brot, Hunger haben konnte; damit Er, die Quelle, Durst haben konnte; damit Er, die Stärke, schwach werden konnte; damit Er, das Heil, verwundet werden konnte; damit Er, das Leben, sterben konnte.“

„Der Tod ist nicht für schlimm zu achten, dem ein gutes Leben vorausgegangen.“

„Der Tod, den die Menschen fürchten, ist die Trennung der Seele vom Körper. Den Tod aber, den die Menschen nicht fürchten, ist die Trennung von Gott.“

„Der Verstand schafft die Wahrheit nicht, sondern er findet sie vor.“

„Die erste Morgenstunde ist das Steuerruder des Tages.“

„Die Feindschaft schlägt dem eigenen Herzen weit tiefere Wunden, als je ein Mensch dem Feinde Wunden schlagen kann.“

„Die Liebe kann nicht rasten. Darum seid ihr faul, tot, hassenswert und ohnmächtig, wenn ihr nichts liebt.

Die Macht der Liebe wächst immerdar, weil sie durch die Übung größer und durch Freigebigkeit reicher wird.“

„Die Menschen aber gehen in die Ferne, um die Bergesgipfel zu betrachten, doch an sich selbst gehen sie vorbei.“

„Du schufest uns, Gott, zu Dir, und unser Herz ist in Unruhe, bis es Ruhe findet in Dir.“

„Ein abgrundtiefes Geheimnis ist der Mensch.“

„Ein Mensch kann gegen seinen Willen die zeitlichen Güter einbüßen, niemals aber verliert er die ewigen Güter, es sei denn mit seinem Willen.“

„Ein Mensch, der die Sünde wegen der Hölle fürchtet, fürchtet nicht das Sündigen, sondern das Brennen.“

„Es gibt keine anderen guten Werke als allein die, welche durch Glaube und Liebe getan werden.“

„Es ist schon ein großer Anfang in der Erkenntnis Gottes, wenn wir, bevor wir zu erkennen vermögen, was Er ist, zu erkennen anfangen, was Er nicht ist.“

„Ewigkeit ist das Jetzt, das nicht vergeht.“

„Geben in Liebe heißt nie verlieren; und weil man Liebe nicht schenken könnte, wenn man sie nicht hätte, so hat man sie erst, wenn man sie schenkt.“

Franziskus von Assisi

Viele der europäischen Heiligen könnte man unter die großen Mystiker einreihen, und man könnte Franziskus von Assisi als den Prinzen unter den Mystikern Europas bezeichnen.

Die Natur war für diesen Heiligen nur wie ein dünner Mantel, der die Herrlichkeiten Gottes verdeckt. Göttliche Gnade hatte ihm viele Visionen gewährt.

Als junger Mann liebte er das Vergnügen und wurde doch in einen Mann des Gottbewusstseins verwandelt, dessen Leben die Ideen unbedingter Armut, grenzenloser Liebe für alle Wesen und unbegrenzter Freude verkörperte.

Seine Liebe für Gott, für die Menschheit, für alle Tiere war all-einschließend und unfehlbar. Die Elemente waren seine Brüder und Schwestern. Alle Geschöpfe reflektierten die göttliche Ausstrahlung, wie seine Erfahrung ihm zeigte.

Diese Erfahrung füllte sein Herz mit Freude. Die Einheit seines inneren Bewusstseins mit Gott im Menschen, in Vögeln und allen Tieren, in der ganzen Natur war der dominierende Zug seines inneren Lebens.

Franziskus, Zitate:

„Alle Geschöpfe der Erde fühlen wie wir, alle Geschöpfe streben nach Glück wie wir. Alle Geschöpfe der Erde lieben, leiden und sterben wie wir, also sind sie uns gleich gestellte Werke des allmächtigen Schöpfers – unsere Brüder.“

„Das Gesetz fordert, die Strafe nimmt, die Gnade gibt.“

„Ein Mensch mit gütigem, hoffendem Herzen fliegt, läuft und freut sich; er ist frei. Weil er geben kann, empfängt er; weil er hofft, liebt er.“

„Herr Gott im Himmel und auf Erden, lass mich Dein Friedenswerkzeug werden. Wo Hass, da lass mich Liebe spenden; Streit lass mich durch Verzeihen enden. Wo Zwietracht, lass mich Eintracht bringen, lass Irrtum mich durch Wahrheit zwingen. Wo Zweifel herrscht, lass Glaub erstehen, lass Finsternis im Licht zergehen; dass, wie man es auch dreh‘ und wende, die Traurigkeit in Freude ende.“

„O Herr, in Deinem Arm bin ich sicher. Wenn Du mich hältst, habe ich nichts zu fürchten. Ich weiß nichts von der Zukunft, aber ich vertraue auf Dich.“

„Gelobt seist Du, mein Herr, durch Bruder Wasser: wie nützlich es ist, einfach, wertvoll und rein.“

„Die Tiefe der Menschenseele birgt unergründliche Kräfte, weil Gott selbst in ihr wohnt.

Der, der mit seinen Händen arbeitet, ist ein Arbeiter. Der, der mit seinen Händen und mit seinem Kopf arbeitet, ist ein Handwerker. Der, der mit seinen Händen, seinem Kopf und seinem Herzen arbeitet, ist ein Künstler.“

„Gepriesen seist Du, mein Herr, mit all Deinen Geschöpfen, zumal durch unsere edle Schwester Sonne, die unsren Tag erleuchtet.“

„Seit ich die heilige Armut als meine Gemahlin, meine Freundin, als meinen geistigen und körperlichen Schatz gewählt habe, fühle ich die größte Scham, wenn ich jemanden finde, der noch ärmer ist als ich.“

Mystikerinnen

Mit einem Entzücken, das nur Menschen mit tieferem Wissen und höheren Erfahrungen zu eigen ist, finden wir das europäische Firmament mit vielen glänzenden Sternen erleuchtet

– jenen Frauen, die Mystikerinnen waren.

Mechthild von Magdeburg, Hildegard von Bingen, Theresa von Avila, Catherine von Sienna, Madame Guyon, die französische Mystikerin, und eine Anzahl anderer Frauen, die inspirierende Lebensläufe hatten und deren Leben der Entdeckung der Dimensionen der alles erhaltenden, unendlichen Gottheit gewidmet war, die sich in der Natur und der Menschheit zum Ausdruck bringt.

Angela da Foligno

Die italienische Mystikerin Angela da Foligno wuchs zu hoher spiritueller Kultur heran und übte einen wertvollen Einfluss auf spätere Mystiker aus.

Sie sagte: „Die Seele wird von der Gegenwart Gottes erleuchtet. Wenn Gott und die Seele ineinander aufgehen, ergreift und besitzt die Seele mit Freude ein solch hohes Gut, dass sie es nicht beschreiben kann. Dann schwimmt die Seele in freudiger Ekstase und Erkenntnis.“

Angela da Foligno, Zitate:

„Allein das beständige Gebet erhellt und erleuchtet die Seele, festigt und verwandelt sie und erhebt sie zu Gott.“

„Nichts ist für uns notwendig außer Gott. Gott finden wir nur, wenn wir unser Herz und unseren Geist in Gott bergen.“

„Wenn der heilige Geist einer Seele eingegossen wird, verändert er auch den äußeren Menschen vollständig. Wo das nicht geschieht, da ist Falschheit.“

„Man muss wissen, dass Gott zuweilen in die Seele kommt, ohne dass man bittend oder auch nur wünschend gerufen hat.“

Teresa von Avila

Die spanische Karmeliterin, Äbtissin und Reformerin, Teresa von Avila, offenbart in ihren Schriften die Tiefen ihrer mystischen Erfahrung und ihre Genialität als eine disziplinierte Psychologin, die klar und gültig die Entfaltung des spirituellen Bewusstseins beschreibt.

Eines Tages, so wird berichtet, war sie fähig, in einem einzigen Augenblick gewahr zu sein und zu sehen, dass und wie alle Dinge in Gott enthalten sind.

Demut und Liebe waren die vorherrschenden Züge ihres Wesens.

Hier ist die Quintessenz ihrer Botschaft:

„Opfere jeden Tag einige Zeit für Gott. Weihe Ihm eine Stunde oder zwei. Nimm Zuflucht zu Einsamkeit und Schweigen. Überwinde deine Verliebtheit in die Welt und deine durch die Welt erzeugte Unruhe durch Meditation. Im Laufe deines Fortschritts wirst du Unterscheidung entwickeln, und die Sehnsucht nach Befreiung von der Versklavung durch die Sinne wird zunehmen. Wenn du schließlich innerlich vollkommen gereinigt bist, wirst du die Einheit mit dem allvollkommenen Gott erlangen.“

Teresa von Avila, Zitate:

„Ich vermag nicht einzusehen, wie man Demut ohne Liebe oder Liebe ohne Demut haben könne.“

„Wer das Gebet übt, bleibt nicht lange in der Sünde. Denn entweder wird er das Gebet oder die Sünde lassen, weil Gebet und Sünde nicht nebeneinander bestehen können.“

„Bete nicht um leichtere Last, sondern um einen stärkeren Rücken.“

„Gott gibt ja oft in einem Augenblick mehr, als wir in langer Zeit erringen können. Seine Werke lassen sich durch die Zeit nicht messen!“

„Der Herr sieht nicht so sehr auf die Größe der Werke als auf die Liebe, mit der sie getan werden.“

„Das Gebet ist meiner Ansicht nach nichts anderes als ein Gespräch mit einem Freund, mit dem wir oft und gern allein zusammenkommen, um mit ihm zu reden, weil er uns liebt.“

„Muss man Flügel haben, um auf die Suche nach sich selbst zu gehen? Man braucht sich nur in die Einsamkeit zu begeben.“

„Nichts soll dich beunruhigen; nichts ängstige dich. Wer Gott hat, dem fehlt nichts. Gott allein genügt.“

„Die Vernunft ist gut, aber besser ist die Liebe, die uns der Vernunft entreißt. Es kommt nicht darauf an, viel zu denken, sondern viel zu lieben.“

„Wer nichts mehr wünscht, besitzt alles.“

„Denn wie es im Himmel viele Wohnungen gibt, so gibt es auch viele Wege dahin.“

„Eine der Lügen der Welt ist es, Menschen Herren zu nennen, da sie doch in Wirklichkeit nur Sklaven sind von Tausenden Dingen.“

Teresas Gebet:

„Möge heute überall Frieden sein. Mögest du Gott vertrauen, dass du genau dort bist, wo du vorgesehen bist zu sein. Mögest du dir der unendlichen Möglichkeiten bewusst sein, die durch den Glauben geboren werden. Mögest du jener Geschenke gedenken, die du erhalten hast, und die Liebe weiterleiten, die dir gegeben wurde. Mögest du in Zufriedenheit wissen, dass du ein Kind Gottes bist. Lass diese Gewissheit mit tiefen Atemzügen bis in deine Knochen dringen und dort ihren Platz finden und erlaube deiner Seele die Freiheit zu singen, zu tanzen, zu loben, zu preisen und zu lieben. All dies ist da für jeden und jede von uns.“

„Vor törichter Andacht und sauertöpfischen Heiligen bewahre uns, o Herr!“

„Hätte ich früher erkannt, was ich jetzt weiß, dass der winzige Palast meiner Seele einen so großen König beherbergt, dann hätte ich ihn nicht so häufig darin allein gelassen.“

Maha-Tripura-Sunderi

Maha ist das Unendliche, das, was grenzenlos und ohne Anfang und Ende ist. Nichts in der Welt ist groß. Die Wahrheit allein ist groß, Gott ist groß. Gott allein ist unendlich, absolut. Gott und die Wahrheit

– das sind zwei Namen für ein und dasselbe.

Tripura ist die Drei.

Die drei Perioden der Zeit, die gesamte Manifestation, die sichtbaren und die unsichtbaren Universen und der Raumzeit-Kosmos – was all das transzendiert, das ist Tripura.

Sundari ist Schönheit; und es gibt keine Schönheit, wo nicht auch Liebe ist. Deshalb ist Sundari unendliche, unbeschreibliche, schöne Liebe.

„Arpanam“ ist das Opfer, „Astu“ ein Verbum im Sinne von „Es sei!“.

Wann immer wir also sagen:

„OM Sri Maha-Tripura-Sundari Arpanam Astu“,

opfern wir etwas direkt der allsehenden, allschönen, allwunderbaren Schönheit, der Liebe und Anmut der Gegenwart der Göttlichen Mutter.

Absolutes Bewusstsein ist absolute Erkenntnis, absolutes Wissen. Absolute Erkenntnis wiederum ist absolute Glückseligkeit, und absolute Glückseligkeit ist absoluter Friede.

Niemand kann dieses Absolute berühren, niemand kann es verstehen, außer der Mensch reinige sich von allen Unvollkommenheiten und Begrenzungen und verbrenne alle seine Irrtümer und seine Falschheit. Alles nur Menschliche muss erbarmungslos ausgelöscht werden. Hohe Heiligkeit muss als Grundlage für das flammende Feuer eines göttlichen Lebens vorhanden sein. Nur dann besteht die Möglichkeit einer vollkommenen Erkenntnis des Göttlichen, nur dann kann Gott ganz erfasst werden.

„Arpanam“ – Du bist endlich, und als etwas Endliches lieferst du dich an das Unendliche aus – du opferst deine Endlichkeit und bekommst dafür die Unendlichkeit. Wenn du dich aber vom Unendlichen abkapselst und als etwas Endliches, Begrenztes verbleibst, bist du nur ein Wurm, ein Sünder, bist dem Tod ausgeliefert; du bist eine Kraft der Dunkelheit und eine elende Kreatur.

Opfere dich dem Unendlichen auf und verbleibe als Kind der Wahrheit, als eine Form der Reinheit! Liefere dich vollkommen an Gott aus! Bitte nicht einmal darum, dass alles zwischen dir und Gott Stehende beseitigt werden möge – lass dich einfach ins Unendliche fallen! Wie ein hölzerner Stock, der ins Feuer geworfen wird und zu Asche verbrennt, so wirf du dich in das flammende, grenzenlose Feuer, das Gott ist. Wir sollten nicht nur alles, was wir tun, dem Göttlichen mit dem Mantra „OM Sri Maha-Tripura-Sundari Arpanam Astu“ als Opfer anbieten, sondern besonders uns selbst ganz und gar an das Göttliche ausliefern, uns selbst ohne Rückhalt dem Göttlichen als Opfer darbringen.

Sei ein Opfer – opfere dich selbst dem Göttlichen auf!

Wenn wir uns ganz und gar an das Göttliche ausgeliefert haben, sind wir Arpita – eine Opfergabe. Arpita ist das, was geopfert wird. Wer versteht wohl die volle Bedeutung von Arpita? – Lebe als Arpita, fasse den Entschluss, dich kompromisslos Gott aufzuopfern! Was wir Gott geopfert haben, können wir nicht rückgängig machen.

Opfere alles, was du tust, denkst und fühlst Gott auf!

Oder, wenn du jemandem etwas gibst, lass dein Herz sofort „OM Sri Maha-Tripura-Sundari-Arpanam Astu“ sagen!

Gott nimmt dein Opfer sofort an, und du wirst dadurch umgewandelt. Vollziehe diesen Akt Millionen Mal, und du wirst göttlich! Am Anfang dieses Prozesses kannst du natürlich nicht erwarten, sofort ganz göttlich zu sein. Zunächst einmal müssen deine Millionen Jahre alten Unreinheiten verbrannt werden; dein Unterbewusstsein ist voll alter Eindrücke, sogar aus der Zeit längst vergangener früherer Lebensläufe, als du noch ein Tiger, eine Schlange oder ein Fuchs warst; auch ein Teufel ist in dir – das Ego.

Alle diese alten Eindrücke müssen ausgelöscht werden. Die einzige Möglichkeit, sie völlig zu eliminieren, ist, dich beständig dem Göttlichen auszuliefern. Verbrenne die Dunkelheit in dir mit dem Licht des Mantras! Deine ganze Natur muss umgewandelt werden, Hingabe muss aus deinem Herzen aufsteigen, Glaube muss zum normalen Zug deines Lebens werden, Weisheit muss dich auf Schritt und Tritt begleiten und dein Denken und Tun bestimmen. Frage nicht, argumentiere nicht, zweifle nicht! In dir und überall um dich herum leuchtet das allsehende Licht Gottes. Nichts ist wahrer als das. Dieses Licht wird alle deine Zweifel klären, es wird deine Intelligenz erleuchten; es beobachtet dich, es kennt dich und deine ganze Vergangenheit und Zukunft. Dieses Licht Gottes ist allbarmherzig, es ist seine Pflicht, dir zu helfen und dich aus deiner gegenwärtigen misslichen Lage zu befreien.

Kontrolliere deine menschlichen Impulse, transformiere dein Gemüt durch beständiges Wiederholen des Mantras. Lass das Mantra dein Blut, deine Knochen und Nerven durchdringen!

Die äußere Welt ist eine Illusion, ein Traum.

Solange wir traumbefangen sind, müssen wir das Beste tun und versuchen, mit dem Wesen des Göttlichen in Harmonie zu sein. Gib dich den Freuden hin, die bleiben, erwirb Wissen und genieße die Freude selbstlosen Tuns, die Freude, anderen auf unsere eigenen Kosten zu helfen – auf Kosten unseres Ego, auf Kosten dessen, was wir besitzen, was uns durch harte Arbeit, Glück oder Gnade zugefallen ist.

Opfere, was du besitzt! Entwickle Selbstlosigkeit! Erkenne, dass alles eine Illusion ist, dass du nichts mit dir nehmen kannst, außer was du dir an inneren Schätzen durch dein Tun, Denken und Fühlen angeeignet hast. Diese Schätze werden dir folgen.

Die Göttliche Mutter gibt uns die Früchte unseres Tuns: Denken ist Tun, Fühlen ist Tun, Vorstellung ist Tun, selbst ein Traum ist Tun.

Göttliches Tun führt zu göttlichen Träumen, und die Früchte solchen Tuns werden uns sofort von der allgegenwärtigen Intelligenz, dem höchsten Bewusstsein gutgeschrieben, denn dieses Bewusstsein ist bewusst in jedem Punkt des Raums, in jedem Teil unseres Körpers, in jeder Zelle unseres Gehirns aktiv.

Die göttliche Kraft – die Göttliche Mutter – ist die Seele aller tugendhaften Handlungen in der Welt, im Kosmos. Wo immer sich Glaube findet, fördert Sie diesen. Sie regt Glauben in den Menschen an, beschützt und entwickelt ihn, bis sie endlich Gott erfahren. Sie fördert das Gute in guten Menschen; Sie ist die Quelle alles Guten. Sie ernährt nicht nur die ganze Schöpfung und alle Geschöpfe, sondern Sie nährt auch die Spiritualität in ihnen, die Moral und das ethische Gewissen, die Kraft der Unterscheidung in ihnen.

Ein Leben in harmonischer Übereinstimmung mit der Wahrheit: Das ist Dharma.

Dharma ist ein moralisches Leben, ein ethisches Leben, und ein moralisch-ethisches Leben sollte in Übereinstimmung mit dem Wesen der Wahrheit sein.

Wahre Glückseligkeit ist das Wesen der Wahrheit, und der Mensch kann wahres Glück nur erlangen, wenn er ein Leben führt, das dem Dharma entspringt. Und die Göttliche Mutter ist die Seele des Dharmas.

Wenden wir uns an Sie, dann kommt Sie und hilft uns, ein Leben im Dharma zu führen.



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