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ZWEIMONATLICH

Jahr 50

OFFIZIELLES ORGAN DES
DIVINE LIGHT ZENTRUMS
8400 WINTERTHUR SCHWEIZ



März/April 2015

  

INHALT

Texte aus Ansprachen und Gesprächen
von Swami Omkarananda

Nitya-Ananda-Nivasini
Von Gott durchdrungen
Die Suche nach Vollkommenheit
Herzensreinheit
Die Bedeutung des Glaubens
Meditation
Das Heilige
Gott ist hier
Was ist Kriya Yoga?
Das Bewusstsein: Basis aller Erfahrungen
Ich bin das Selbst
Du bist nicht der Körper


„Eine einzige Liebe ist es, die diese ganze Welt durchdringt,

und wenige nur wissen es ganz:

Blind sind, die da hoffen, sie mit dem Lichte des Verstandes zu

verstehen, des Verstandes, der ja die Ursache aller Trennung ist.

Das Haus des Verstandes ist sehr weit weg.

Wie gesegnet ist Kabir, dass er inmitten dieser großen Freude in

seinem eigenen Boote singt!

Es ist die Musik der Begegnung von Seele zu Seele.

Es ist die Musik des Vergessens von Leid.

Es ist die Musik, die alles Hereinkommen und Hinausgehen

übersteigt.“

Kabir

„Ich bin weder von dieser Welt noch von jener, nicht aus dem Paradies und aus der Hölle nicht. Mein Ort ist ortlos, spurlos meine Spur, mein Körper körperlos und seelenlos die Seele, denn ich gehöre dem Geliebten. Alles Endliche wird unendlich. Ich habe alle Trennung überwunden, ich sehe beide Welten als All-Einheit.

Eines suche ich, eines weiß, eines sehe und bekenne ich:

Er ist der Erste und der Letzte, das Außen und die Innenwelt. Ich kenne keinen anderen als Gott und ‚Ihn, der da ist‘.“

Rumi

Halte deine Verbindung mit Gott unter allen Umständen aufrecht, dann wirst du die ganze Glückseligkeit erlangen, die du vergeblich in den äußeren Dingen suchst, und zwar, indem du einfach nur an Gott denkst. Das ganze Universum gewinnt durch deine innere Erfahrung, wenn du das berührst und erfährst, was die innerste Essenz der ganzen Schöpfung ist.

Swami Omkarananda

Schneeglöckchen

Nitya-Ananda-Nivasini

Sie lebt in jenen, die reinen Herzen sind, und Sie lebt mit all Ihrem Entzücken, mit all Ihrer Freude im reinen Herzen.

Wer ist "Sie"? – Es ist die Göttliche Mutter, die ohne Makel ist: Nir-Mala.

Mala ist Makel, Unreinheit; Nirmala bedeutet ohne Makel. Sie ist Ananda: Freude, Glückseligkeit.

Ein sinnliches Vergnügen ist aber nicht das Gleiche wie Ananda. Die Sinne geben uns ein bisschen Freude, aber es handelt sich nur um einen Nervenreiz, zum Beispiel wenn man eine köstliche Speise isst.

Wir genießen den besonderen Geschmack und sagen, es schmeckt uns; wir empfinden ein gewisses Vergnügen. Das ist aber nicht Ananda, sondern nur eine Art von Einbildung, ein Nervenreiz, der bald vorbei ist. Sind unsere Nerven irgendwie gestört oder betäubt, schmecken wir überhaupt nichts.

Im tiefen Schlaf können wir keine Tasse Kaffee und überhaupt keine sinnlichen Dinge genießen. Aber Ananda ist immer da, auch im Tiefschlaf.

Ananda ist wirkliches Vergnügen, echte Freude, dauerhaftes, ewiges Glück – Ananda ist eine Freude, die wir nicht mit Hilfe von irgendwelchen Organen genießen, sondern selbst sind. Und es ist Nitya-Ananda

– ewige Freude. Nitya bedeutet „ewig“. Nityananda ist ewige, bleibende, dauernde Freude – die Freude der Göttlichen Mutter, der Gottheit in uns:

Wir genießen den besonderen Geschmack und sagen, es schmeckt uns; wir empfinden ein gewisses Vergnügen. Das ist aber nicht Ananda, sondern nur eine Art von Einbildung, ein Nervenreiz, der bald vorbei ist. Sind unsere Nerven irgendwie gestört oder betäubt, schmecken wir überhaupt nichts.

Im tiefen Schlaf können wir keine Tasse Kaffee und überhaupt keine sinnlichen Dinge genießen. Aber Ananda ist immer da, auch im Tiefschlaf.

Ananda ist wirkliches Vergnügen, echte Freude, dauerhaftes, ewiges Glück – Ananda ist eine Freude, die wir nicht mit Hilfe von irgendwelchen Organen genießen, sondern selbst sind. Und es ist Nitya-Ananda

– ewige Freude. Nitya bedeutet „ewig“. Nityananda ist ewige, bleibende, dauernde Freude – die Freude der Göttlichen Mutter, der Gottheit in uns:

Nitya-Ananda-Nivasini.

Nivas ist etwas, in dem man wohnt – ein Haus, zum Beispiel; und Nivasini ist jene, die in etwas wohnt. Wo wohnt die Göttliche Mutter? – Sie wohnt in Nitya-Ananda, in der ewigen Freude; deshalb ist Sie Nitya-Ananda-Nivasini, „Die in der ewigen Freude Wohnende“.

Ihre Freude drückt sich aus in ihrem Spiel. Wo findet Ihr Spiel statt? – In der ewigen Glückseligkeit, der absoluten Glückseligkeit. Sie spielt im Raum höchster Erkenntnis. Und was ist diese Erkenntnis? – Es ist die Erkenntnis der Wahrheit, die Erkenntnis des Selbst.

Es gibt immer diese beiden: das absolute Sein, Shiva, und die Erkenntnis dieses Seins, Minakshi, Mahadevi, die Göttliche Mutter, die aktiv wirkende göttliche Shakti oder Kraft – das göttliche Bewusstsein.

Shiva ist Sein, Existenz.

Alles ist da; alles existiert. Alle Dinge haben eines gemeinsam, nämlich dieses Sein, die Tatsache ihrer Existenz. Alles existiert: Illusion existiert, Wahrheit existiert, alles existiert. Außerhalb dieser Existenz kann es nichts geben.

Aber dieses Sein oder Dasein, diese Existenz, ist ohne Bewusstsein.

Das Bewusstsein ist es, das sagt: „Ich bin!“, „Ich existiere!“

Im Tiefschlaf vergesse ich mich selbst. Wenn ich dann plötzlich aufwache, frage ich: „Wo bin ich, was bin ich, was ist passiert?“ – „Ah, ich habe geschlafen, doch jetzt bin ich wach und weiß, dass ich bin, wo und was ich bin!“

Dieses Bewusstsein ist immer und unzertrennlich mit dem Sein verbunden. Diese zwei sind in Wirklichkeit eines.

Das Bewusstsein, Minakshi, sagt: „Du bist hier! Du bist Shiva! Du bist nicht gestorben! Du hast geschlafen! Du bist nun wach und bist hier!“ – Das ist Wissen, Erkennen, und dieses Wissen, diese göttliche Kraft, sagt zum absoluten Sein: „Du bist Shiva! Du bist die Wahrheit“, und gibt somit der Wahrheit die Erfahrung, das Wissen, die Erkenntnis, dass sie die Wahrheit ist. Sie gibt der Wahrheit die Erfahrung ihrer selbst.

Deshalb kann man sagen, dass Minakshi der Guru Shiva’s sei. Minakshi hat eine Funktion: Sie wird zu Shivas Guru, weil Ihm durch Sie bewusst wird, dass Er Shiva ist. Er erkennt durch das Bewusstsein, und Minakshi ist Bewusstsein.

Dieses Bewusstsein und dieses Sein können nicht getrennt werden. Bewusstsein und Sein sind immer zusammen, immer eines, immer verheiratet und in engster Umarmung.

Wo Sein ist, ist auch Bewusstsein, und dieses Bewusstsein sagt zum Sein: „Du bist das Sein, das anfangslose, endlose Sein! Du bist allvollkommen, todlos, ewig!“ – Und somit wird das Bewusstsein sozusagen zum Guru des Seins, zum Guru Shivas.

Minakshi, die Göttliche Mutter, ist der Guru Shivas und aller Götter und Göttinnen.

Sie ist der Guru aller Gurus. Sie selbst ist alle Gurus, indem Sie in allen Gurus wohnt und durch sie alle wirkt. Sie ist unbegrenztes Bewusstsein, grenzenloses Wissen, absolute Erkenntnis. Sie ist das Licht der Lichter und als solches höchste Vollkommenheit. Wer könnte das je in Worten beschreiben oder mit dem Verstand verstehen? – Es ist unmöglich!

Diese Göttliche Mutter ist auch Nitya-Ananda-Vilasini – Sie, die in höchster Glückseligkeit spielt.

Freude gehört zum Wesen der Wahrheit, und diese Freude kommt von der Erfahrung der Wahrheit. Das ist wirkliche Freude, ewige Freude, eine von allem unabhängige Freude, eine Freude ohne Anfang und ohne Ende.

Wem Sie ihre Gnade gewährt, den segnet Sie mit Wissen und Erkenntnis. Sie regt im geistig suchenden Menschen Impulse und Handlungen an, die ihn zu göttlicher Erkenntnis führen, und Sie ist auch jene, die schließlich die Erkenntnis des Selbst gewährt. Sie erzeugt aufbauende, gute, göttliche Wünsche in uns und erfüllt sie auch.

Der sichtbare, verkörperte Guru, von dem du denkst, er tue alles, ist nur Ihr Instrument, und in Wirklichkeit ist Sie es, die alles tut und vollbringt.

Der Guru kennt dieses Geheimnis und lebt deshalb in Frieden. Sie will etwas tun und führt es durch den Guru aus. Sie ist immer beim Guru, Tag und Nacht. Auf diese Weise wirkt Sie in dieser Welt.

Von Gott durchdrungen

Das Wesen des wahren Erleuchteten ist ein tief inspirierendes, funkelndes Symbol der großartigen Durchdringung von Gott und Mensch: Gott mit seinen gewaltigen Mächten des Bewusstseins, den absoluten Eigenschaften, den charakteristischen Taten der Liebe und den verborgenen Gnadenakten, und des Menschen ohne seine Fehler und ohne die naturbedingten Mängel, Unreinheiten und Unvollkommenheiten der irdischen Existenz. Es ist das im Menschen verborgene Königreich des Himmels. Dies ist die Einheit des göttlichen Bewusstseins im Menschen mit dem göttlichen Bewusstsein in der gesamten Schöpfung – mit Gott, wie Er in sich selbst ist.

Diese Einheit zu erlangen ist das Hauptziel des Evolutionsprozesses, das wir erreichen müssen, wollen wir uns nicht in Bereiche immer tieferer Dunkelheit von Täuschung, Widersprüchen und Leiden begeben.

Nur dadurch, dass die Menschheit nach immer höherer Entwicklung, nach Verwirklichung des göttlichen Bewusstseins strebt, kann sie hoffen, den gesuchten Frieden, das ersehnte Glück, das Paradies zu finden, das sie lange vergeblich in der äußeren Welt aufzubauen versucht hat.

Die äußere Welt kann in ein wirkliches Paradies verwandelt werden, wenn das Paradies zuerst in der inneren Welt erschaffen wird. Das wird möglich durch die Entfaltung der dem Geist des Menschen innewohnenden schöpferischen Fähigkeiten, durch eine sich ausweitende Liebe sowie durch die Erfüllung gewährende Gnade Gottes.

Alle Probleme des Lebens lösen sich von selbst in dem Augenblick, in dem wir lernen, bewusst im Göttlichen zu leben.

Im Grunde genommen leben wir bereits im Göttlichen, doch sind wir uns dessen nicht bewusst.

Es bedurfte erst der geistigen Größe eines heiligen Paulus, um zu erkennen: „Wir leben, bewegen uns und haben unser wahres Sein in Gott.“

Wenn sich alle dieser Tatsache bewusst wären, dann würde ein jeder die Begrenzungen des Kreatürlichen auflösen und überschreiten. Alle würden dann in Frieden und Freude, in Weisheit und Freiheit leben.

Bewusst im Göttlichen zu leben und aktiv zu sein, eins mit dem Einen, ist der Schlüssel zur Lösung der Rätsel und Probleme des menschlichen Lebens.

Wie aber erfährt man, dass alles in dem Einen und der Eine in allem ist? Wie lebt man beständig im Bewusstsein der unmittelbaren, dynamischen Gegenwart Gottes? – Wir müssen fähig sein zu denken, zu fühlen, zu leben wie Gott, bevor wir seine unendliche Vollkommenheit, seinen Frieden, seine Schönheit, sein Licht erkennen und in Ihm leben können.

Und wie denkt Er, wie fühlt Er, wie lebt Gott? – Während menschliche Gefühle engherzig sind, in Begrenzungen und Sorgen verstrickt, relativ und durch Umstände bedingt, sind Gottes Attribute Grenzenlosigkeit, Vollkommenheit und endlose Glückseligkeit.

Menschliche Liebe ist armselig, wandelt sich leicht in Ablehnung und Abneigung, denn sie ist durch Unvollkommenheit, durch Raum und Zeit und die jeweilige Situation bedingt. Göttliche Liebe hingegen kennt keine Grenzen.

Deshalb müssen wir uns bemühen, Grenzenlosigkeit in allem anzustreben – eine Grenzenlosigkeit, die auf verschiedene Weise zum Ausdruck kommen kann.

Es ist zwar wahr, dass die Bedingungen der physikalischen Welt es uns unmöglich machen, jedem Sohn der Erde zu dienen; wir haben schon genug damit zu tun, unseren Kindern und Nachbarn zu dienen und zu helfen, wo notwendig und möglich. Wir können jedoch sehr wohl alle Menschen, alle Wesen und auch die Erde und den ganzen Kosmos in unsere liebenden Gebete mit einschließen.

Gott magst du nicht gesehen haben, doch irgendein Zeichen von Liebe siehst du täglich, und wenn du der Liebe begegnest, begegnest du Gott. An Gott kannst du vielleicht nicht glauben, doch an die Liebe kannst du glauben, denn von der Liebe bist du nicht zu trennen.

Selbst in einem bösen Menschen findet sich in irgendeinem Winkel seines Herzens noch ein wenig Liebe.

Die Suche nach Vollkommenheit

Durch seine Tendenzen und Neigungen offenbart der Mensch, was sich in seinem Inneren befindet: Grenzenloses Licht ist in ihm!

Durch sein Streben nach Licht, nach dem Licht der Erkenntnis, seine Suche nach Weisheit, Vollkommenheit und Vollendung offenbart der Mensch, was in seinem Inneren ist.

Selbst ein Tischler möchte perfekt sein, auch der Hufschmied, der Schuster, alle wollen vollkommen sein, sei es in ihrem Arbeitsgebiet, in ihrem Wissensgebiet, in speziellen Fertigkeiten oder im Leben allgemein. Es ist Vollkommenheit, wonach der Mensch strebt; und damit enthüllt er, was in seinem Innersten verborgen ist: Unendliche Vollkommenheit!

Unendliches Wissen, grenzenlose Weisheit ist im Menschen angelegt, und all sein äußeres Streben nach mehr und mehr Wissen und Erkenntnis ist nichts weiter als ein kläglicher Versuch, zum unendlichen Wissen und Erkennen zu gelangen, das in seinem Inneren ist.

Grenzenloser Friede ist in deinem Inneren, und so wirst du dich solange nicht mit einem Frieden begnügen können, der dir von außen her zuteil wird, bis du den tiefsten Frieden im Inneren gefunden und erlebt hast, der Gott ist, der Christus, der die Wahrheit ist.

Alle deine menschlichen Probleme können letzten Endes auf die einfache Tatsache zurückgeführt werden, dass tief in deiner Seele ein großes Sehnen ist, das durch nichts anderes gestillt werden kann, als durch unendliche Freude, unendliche Liebe, unsterbliches Leben, grenzenlose Erkenntnis, unendliche Schönheit und Macht, also durch die Merkmale und natürlichen Attribute des ewigen Geistes in deinem Inneren. Dieser ewige Geist ist das wahre Leben deines Lebens; mit Ihm musst du innige Verbindungen anknüpfen. Je enger diese Verbindungen sind, um so gesegneter bist du, umso friedvoller ist dein Inneres, umso wunderbarer dein Leben. Ewiges Leben wirst du als Ergebnis deiner innigen Beziehungen zum Göttlichen erlangen!

Herzensreinheit

Reinheit ist, wenn du erkennst, dass du nicht der Körper bist, den du bewohnst, und nicht identisch bist mit der Rolle, die du im Leben spielst, wenn du weißt, dass du die unveränderliche, ewige Vollkommenheit bist. Das ist Reinheit. Wenn du dich aber mit den vorübergehenden Emotionen, Gedanken, Gedankenbildern, Gefühlen, mit deinem biologischen Körper und menschlichen Beziehungen identifizierst, dann bist du unrein und bist verloren. Eine weise Person weiß jedoch, dass sie etwas anderes ist als der Körper, dass sie das Licht der Lichter, das Leben allen Lebens ist, und dass es ohne den Schöpfer keine Schöpfung gibt.

Man soll ein Herz besitzen, das bereit ist, das Göttliche aufzunehmen, Es zu empfangen.

Es genügt nicht, nur zu beten und zu meditieren, man muss die Voraussetzungen für den Erfolg auf dem geistigen Pfad erfüllen.

Man muss empfänglich für die göttliche Gegenwart sein und der wunderbaren Liebe und Weisheit Gottes treu bleiben.

Täglich wiederholen viele Menschen ihre Gebete:

„Komm, o Gott, wohne in mir!“

Da Er allsehend, allhörend und allgegenwärtig ist, ist Er sogleich bereit zu kommen und steht wartend an der Tür. Aber rings um die Betenden scharen sich viele Wesen. Wer sind sie?

– Herr Egoismus, Herr Eitelkeit, Frau Dummheit und noch viele andere.

Wo ist da Platz für Gott, um in diesen Herzen zu wohnen? – Es ist nicht möglich!

Einerseits rufen die Leute das Göttliche an, doch dann beschäftigen sie sich die meiste Zeit mit allen möglichen nutzlosen Dingen. Ein Haufen von Wünschen und Gedanken an das nächste Vergnügen, an die Ferien in Italien und tausend andere Dinge, aber auch die Sorgen des Alltags spucken ständig in ihren Köpfen herum. Das ganze Innenleben solcher Menschen ist überhäuft mit Zuneigung, Abneigung, Eifersucht, Streit, Neid, Eitelkeit, Geschwätz und Kritik. Da ist kein Platz mehr für das Göttliche!

Es gibt Menschen, die wissen, was richtig ist, aber tun, was falsch ist. Sie wollen Gott, aber folgen ihren persönlichen, egoistischen Wünschen und Leidenschaften. In so einem Fall ist es aber sinnlos zu klagen, Gott sei nicht gütig oder helfe nicht. Es ist sinnlos, Ansprüche zu stellen, wenn die Voraussetzungen nicht erfüllt sind.

Die Bedeutung des Glaubens

Glaube ist das Anerkennen und die beginnende Erfahrung von Gottes unmittelbarer Anwesenheit, Allgegenwart, Allwissenheit, seiner unendlichen Schönheit, seines ewigen Lebens, die Gewissheit, dass Er die Quelle allen ewigen Reichtums ist. Wenn dieser Glaube immer mehr heranreift, findet der geistig Strebende festen Boden unter sich.

Doch bis dahin ist er allen möglichen Gefahren ausgesetzt, die ihn in die Irre zu führen drohen. Jede Kleinigkeit kann ihn aus der Bahn werfen, da nützt ihm all seine Bildung und Klugheit nichts; sie sind null und nichtig angesichts seiner egoistisch-animalischen Tendenzen, gegen die er sich nicht zur Wehr setzen kann. Hass, Neid, Leidenschaft und Gier übermannen ihn bei jeder Gelegenheit. Niemand kann einem Menschen ganz vertrauen, auch wenn dieser noch so edel zu sein scheint, weil man nie wissen kann, wann seine Stimmung ins Gegenteil umschlägt. Er ist eine Marionette in den Händen seiner eigenen unterbewussten, hartnäckigen Tendenzen. Deshalb ist die Entwicklung unbedingten Glaubens wichtig. Glaube ist etwas Großartiges. Bei jedem Gebet und jeder Meditation muss er zum Einsatz kommen. Glaube und Reinheit des Herzens sind in gewisser Beziehung ein und dasselbe. Glaube wächst, wo Reinheit ist, und wenn der Glaube zunimmt, nimmt auch die Reinheit zu.

Warum machen viele Menschen, die täglich in die Kirche gehen und beten, nur wenig geistigen Fortschritt? – Einfach deshalb, weil sie immer dieselben alten Menschen mit denselben alten Schwächen bleiben und dies nur, weil es ihnen an Glauben mangelt. Ihre Gebete entspringen einem Herzen, das weder Glaube noch Gottesliebe kennt.

Wahrer Fortschritt wird Stunde um Stunde sichtbar, wenn Glaube im Herzen am Werk ist! Weder Meditation noch Gebet helfen dem Menschen, wenn es an Glauben fehlt.

Glaube ist die Kraft der starken inneren Überzeugung, dass jemand bei dir ist, der dich hört, der dich zu allen Zeiten sieht und beschützt, der dich als sein eigenes Kind liebt.

Es gibt keine Rettung außer in der Einheit mit Gott, und um diese Einheit zu verwirklichen, brauchst du zu allererst einmal einen festen Glauben.

Was bedeutet geistiger Fortschritt? – Es ist die allmähliche Befreiung von sich selbst, von der eigenen niedrigen Natur. Und dazu bedürfen wir der göttlichen Hilfe. Diese wird uns durch den Glauben zuteil.

Glauben heißt, total von dem Gefühl und dem Wissen dominiert zu sein, dass das Göttliche allsehend ist, alles weiß und als die wahre Mutter, der wahre Vater, der wahre Freund allgegenwärtig ist.

Der Glaube ist für das geistige Leben sehr wichtig; ohne ihn kommt man schwerlich aus den alten Abhängigkeiten heraus. Der Glaube ist eine göttliche Kraft.

Deine menschliche Vernunft und dein Verstand sind schwach und unzuverlässig, doch der Glaube ist eine Kraft, die der Seele angehört. „Dein Glaube hat dir geholfen!“ hat Jesus zu dem Geheilten gesagt.

Damit betonte er, dass der Glaube eine mächtige Kraft ist und Wunder wirken kann.

Das zentrale Element jeder Meditation und jeden Gebets ist der Glaube. Fehlt er, dann bleibt alles bloße Spielerei und nichts wird besser.

Der Glaube ist die erste und wesentliche Grundlage für Gebet und Meditation. Wenn du Glauben hast, ist es nicht so wichtig, auf welche Weise du dich dem Göttlichen zu nähern versuchst und seinen Namen singst. Du wirst hier und jetzt ein Segen für das ganze Universum sein.

Aufgrund ihres Mangels an Glauben finden viele Menschen keinen inneren Frieden. Sie suchen nach Ruhe hier und dort, in Reisen ans Meer, im Geld, im Alkohol, in Drogen und im hemmungslosen Vergnügen.

All das ist keine Lösung. Die Unzufriedenheit bleibt bestehen, und die Probleme nagen weiterhin an der Gesundheit. Die einzige Lösung liegt in der Einheit mit dem Göttlichen. Und diese Einheit vollzieht sich allein im Geist.


„Wir können höher als der Himmel und weiter als die Engel streben, ja weit darüber hinaus.

Unser Ziel ist die höchste Erleuchtung.

Wir sind herabgestiegen, ja – aber lasst uns zurückeilen!

Was für ein Ort ist dies!

Wie verschieden ist der Ursprung des Staubes und der reinen Substanz. Junges Glück ist unser Freund, Unterwerfung der Seele unser Tun.“

Rumi

Meditation

Meditation besteht im Loslassen der ganzen alten Erfahrungswelt.

Warum löst du dich nicht gänzlich von der Erfahrung der Welt und des Körpers, von den Eindrücken deines Gemüts, während du meditierst? – Du musst dieselben Voraussetzungen schaffen, die du brachst, um in einen tiefen Schlaf zu fallen und unendliche Ruhe, Schönheit, Stille und Frieden zu genießen. Lass alle Sinne schlafen, wenn du in tiefe Meditation eintauchen willst!

In einer wahren Meditation befindest du dich gewissermaßen wie in einem tiefen Schlaf, bist jedoch völlig bewusst und wach. In diesem vertieften Zustand ist die Welt der Sinne – die materielle Welt, die Welt von Zeit und Raum, die Welt der Gegensätze – ausgeschaltet.

Im Tiefschlaf gibt es keine Gegensätze. Da ist Frieden ohne Unruhe, Freude ohne Schmerzen, Dasein ohne Probleme, eine Schönheit, die unendlich ist. Um all das zu genießen, brauchst du nichts, außer einfach zu schlafen.

Brauchst du einen Lippenstift im Tiefschlafzustand oder eine Tasse Kaffee, und willst du eine goldene Armbanduhr besitzen?

– Nichts von alledem! Im Tiefschlafzustand hast du alles, was zu deinem Glück notwendig ist.

Deine Freude ist so vollkommen, dass dich der Besitz einer goldenen Armbanduhr weder bereichern noch erfreuen könnte. Könntest du dich an irgendetwas erinnern, würde das deinen tiefen Schlaf nur stören. Dann würdest du träumen oder aufwachen.

Im Schlaf bist du von allen begrenzten und begrenzenden Erfahrungen der Welt der Sinne losgelöst. Wenn du in den Tiefschlaf eintrittst, erwachst du zur Wirklichkeit, und von diesem Zustand aus gesehen ist das, was du im Wachzustand denkst, fühlst, wahrnimmst oder tust, der eigentliche, bedeutungslose Traum.

Schöpfung und Geschöpfe sind seit eh und je eins mit ihrem Schöpfer, aber sie wissen es nicht. Klare Erkenntnis und bewusste Erfahrung erst brechen den Bann, in dem sie gefangen sind. – Und das geschieht in tiefer Meditation.

Meditation mit der Silbe OM

Wenn wir ein Mantra wie OM wiederholen, freut sich die Erde. Bäume und Tiere freuen sich, und auch die Luft hat große Freude, wie auch das Wasser, das seine eigene innere Kraft besitzt. In dieser Kraft wohnt Bewusstsein, denn in allem ist die Gottheit anwesend. Auch in der Kerzenflamme, in der Flamme des Zündholzes, in jedem Feuer kannst du Gott begegnen und mit Ihm sprechen.

Mit der OM-Wiederholung berührt der wahre Gottliebende seine eigene Seele. Seine Seele und OM sind ein und dasselbe. Die unendliche Wirklichkeit, ewige Freude, ewiger Frieden, ewiges Leben und OM sind ein und dasselbe. OM ist alles. OM ist Wahrheit. OM ist Unendlichkeit. Du hast Gott weder gesehen noch gehört, doch wenn du OM wiederholst, bist du mit Gott in Berührung und hörst Ihn. OM hören heißt Gott hören. OM ist die Seele des Göttlichen, die Seele des Ewigen und Unendlichen.

In der ganzen Schöpfung gibt es letztlich nichts als OM.

OM ist die Energie aller Energien, die Intelligenz aller Intelligenz, die Liebe aller Liebe, die Schönheit in aller Schönheit, die Freude aller Freuden, das Leben allen Lebens, die Quintessenz aller Existenz, aller Werte und Ideale. Mit Hilfe der OM-Wiederholung transzendierst du den materiellen Körper und wirst ein körperloser, zeit- und raumloser Geist Gottes. Durch die Wiederholung von OM verlässt die Seele den Körper und tritt in ihre eigene Dimension der Unendlichkeit, Ewigkeit, Zeit- und Raumlosigkeit ein.

Identifikation

Das Problem ist, dass deine Seele und dein Bewusstsein sich mit dem Körper identifizieren, dass du ein Bild von deinem eigenen Körper, von deiner Nase, deinen Augen, deinen Haaren hast, sobald du die Augen schließt.

Auch wenn du dich zur Meditation hingesetzt hast, bist du noch abgelenkt, insofern du dir deiner Umgebung und deiner vielen Gedanken bewusst bist.

Solange du an der Vorstellung festhältst, du seist ein Körper, bist du in einem Zustand des Irrtums und bleibst das Spielzeug von gegensätzlichen Gefühlen und Gedanken, von Gut und Böse, Abneigung und Zuneigung. Und das heißt Leiden.

Vorurteile und Urteile spielen ihr mannigfaltiges Spiel mit dir und machen dich verrückt. Jedes Lebewesen leidet, weil es keine Ahnung hat, wo wirkliche Freude, wahres Glück wirkliche Stärke, Furchtlosigkeit und wahrer Friede zu finden sind.

In der Meditation und durch die Wiederholung mystischer Silben verlässt die Seele den Körper und steigt von der Erde auf in ein Reich jenseits aller Zeit und allen Raums und wohnt als körperlose Schönheit, als Licht aller Lichter im Ewigen und Unendlichen.

In diesem Zustand verharrst du in einer zeit- und raumlosen Freude, welche dieselbe Freude ist, die du im Tiefschlafzustand genießt, wovon du jedoch keine Ahnung hast.

Im Schlaf bist du in einem reinen, glücklichen Zustand.

Das Unglück beginnt, sobald du deine Augen öffnest, wieder im Wachzustand bist und dich mit deinem Körper identifizierst, dich selbst anderen gegenüber siehst, dir der Umgebung bewusst wirst, in Konfrontation zu allem lebst, abgegrenzt vom Rest der Schöpfung als die winzige Einheit, die Individualität, Ego oder Person genannt wird.

Damit beginnen alle Leiden und Probleme. Doch verschwinden diese im Lauf der Zeit, wenn du über OM meditierst und damit das Bewusstsein aus dem ganzen Körper herausziehst und es überall in die ganze Schöpfung und jenseits der Schöpfung in ein grenzenloses Licht ausweitest, in grenzenlose Liebe und allsehende, allwissende, allgegenwärtige Schönheit.

In diesem grenzenlosen Licht gibt es keine Probleme, du lebst hier und jetzt verzückt in unendlicher Erfüllung.

Jedesmal, wenn OM wiederholt wird, verschwindet der Körper wie eine Wolke.

Immer wieder soll das Bild des eigenen Körpers im zeitund raumlosen Bewusstsein aufgelöst werden, das heißt, das Bewusstsein soll sich nicht mehr mit der Körperidee befassen.

Im Allgemeinen behandelst du deinen Körper wie einen Gott, weil du das Bild des eigenen Körpers die ganze Zeit vor deinem inneren Auge hast, ob du willst oder nicht. Du spürst den Körper, hast Angst um ihn und isst und trinkst seinetwegen.

Alles erinnert dich an den Körper, auch die Mitmenschen um dich her sowie das Zeit- und Raumgefühl, ja jedes Gefühl und jeder Gedanke bindet dich an den Körper. Auf diese Weise verlierst du dich völlig in einem körperlichen Leben und vergisst die wunderbaren Welten des Lichts, die deine wahre Heimat sind.

Doch sobald du OM wiederholst, tritt der Geist aus dem Körper aus. Und dieser Geist ist überall als zeitlose, gestaltlose Vollkommenheit gegenwärtig.

Theorie und Praxis

Die Menschen meditieren und beten, doch anschließend gehen sie in die Stadt und beschäftigen sich mit diesem und jenem, kaufen schöne Kleider und sehen sich die Schaufenster an, ohne dabei an Gott zu denken. Später wundern sie sich dann, dass ihre Meditationen und Gebete erfolglos bleiben. Wir müssen die Voraussetzungen erfüllen, damit das Göttliche in uns wohnen kann.

Die Menschen beten: „Führe uns von der Unwissenheit zum Wissen, von der Dunkelheit ins Licht“, aber sie sind nicht bereit, die Voraussetzungen, die so eine Führung ermöglichen, zu erfüllen.

Deshalb beten und meditieren diese Menschen ein Leben lang, ohne etwas zu erreichen. Sie sagen, sie seien geistig, wollen an einem geistigen Ort leben und viel meditieren, aber in Wirklichkeit beschäftigen sie sich die meiste Zeit mit ihren Wünschen, Plänen, Sorgen und einer Unzahl von Gedanken an alles Mögliche. Ein solches Verhalten führt zu Finsternis, Dunkelheit, Krankheit und Tod.

Es genügt nicht, nur zu beten und zu meditieren, es ist vielmehr notwendig, die Voraussetzungen für den Erfolg auf dem geistigen Pfad zu erfüllen. Dann werden automatisch auch jene, denen gegenüber man glaubt Verpflichtungen zu haben, gedeihen. Sie werden alles bekommen, was notwendig ist. Gott sorgt nicht nur für dich, sondern auch für alle, die von dir abhängig sind.

Aber wenn Gemüt und Herz die meiste Zeit mit persönlichen Angelegenheiten, Wünschen und Plänen beschäftigt sind, ist Gott hilflos. Seine Allmacht hilft Ihm dann nicht, in dein Herz einzudringen.

Das Heilige

Ein Wissen von jenen Dingen, die sich verändern, ist kein wahres Wissen.

Wahres Wissen, wahre Erkenntnis oder Weisheit nimmt immer Bezug auf das, was sich nicht verändert, was zu jeder Zeit die gleiche Wahrheit ist.

Nehmen wir deinen Körper als Beispiel: Fortwährend verändert er sich, wird älter und schwächer. Du bist jetzt eine andere Person als du zwei Stunden zuvor warst. Der Körper altert mit jeder Sekunde. Jeden Augenblick bist du eine neue Person. So eine Veränderung ist keine rundum glückliche Angelegenheit, denn jede Stunde, die vergeht, ist eine Stunde, die dich dem Grab näherbringt.

Deshalb ist nichts heilig in der vergänglichen Welt von Raum und Zeit. Lasst uns also das suchen und erfahren, was heilig ist!

Heilig ist nur, was ewig rein und unveränderlich ist.

Leiden führt zur Selbstbesinnung

Das Göttliche zerstört alles, was selbstsüchtig, egoistisch ist, und zerbricht den ichsüchtigen Menschen durch Leiden, Kummer und Finsternis.

Dann, nach vielen und großen Leiden, erreicht der Mensch eine Stufe, wo er vom Leiden genug hat und nachdenklich wird. So erlangt er ein wenig Reinheit und findet wieder zum geistigen Leben zurück.

Der Zweck der ganzen Schöpfung ist kein anderer, als hier und jetzt ganz bewusst das Göttliche zu erfahren, die Einheit mit Gott zu erlangen.

Was ist Yoga? – Yoga ist Einheit. In der Zeitraumwelt existiert sie nicht. Einheit gibt es nur in der göttlichen und geistigen Welt. Und diese Einheit ist der Zweck der ganzen Schöpfung. Die ganze Schöpfung bewegt sich auf diese Einheit zu. Die Erfüllung des Lebens liegt ausschließlich in dieser Einheitserfahrung.

Diese Einheit existiert seit anfangloser Zeit und in Ewigkeit

– sie ist Heiligkeit und wird nur durch Reinheit möglich, durch ein geistiges göttliches Leben, durch Selbstlosigkeit, durch totale Egolosigkeit.

Gott ist hier

„Vermeide verwirrende Gedanken. Erklärungen sind nicht im Endlichen zu finden.

Denke an nichts als an den Schöpfer der Gedanken.

Enthalte dich der Beredsamkeit, damit du der allgültigen Sprache mächtig wirst.

Verlasse das Leben und die Welt, damit du in das Leben der Welt eingehen mögest.“

Rumi


Für unsere Sinnesorgane ist der unsichtbare, unendliche Gott weder fassbar noch zu beschreiben. Folglich nehmen wir etwas, das begreiflich und zu beschreiben ist. Und das ist der unendliche Raum. Und dieser unendliche, universale Raum ist wie Gott anfanglos, endlos und subtil, Gott aber ist unendlich subtiler als der Raum.

Gott ist nicht eine weit entfernte Person, etwa ein alter Mann in den Wolken, sondern eine Wirklichkeit, die die Seele deiner Seele ist, das Leben deines Lebens. Er wohnt in deiner Intelligenz, ohne dass deine Intelligenz eine Ahnung davon hat.

Der unsichtbare Gott ist kein fernes unzugängliches Jenseits, sondern ein überaus wunderbares Bewusstsein und eine allschöpferische Kraft, die allen sichtbaren Dingen und Wesen innewohnt und durch sie hindurch wirksam wird. Durch das Sichtbare, das wir hier sehen und erkennen, erfahren wir das Unsichtbare.

Der unendliche universale Raum ist immer rein. Was in unserer Umwelt ist unrein? – Die Luft, das Wasser, alle Dinge sind unrein, nicht aber der Raum. Der grenzenlose Raum ist immer da. Er ist ein subtiles Prinzip und ist unendlich; und das, was unendlich ist, bleibt immer rein. Das hingegen, was endlich ist, kann durch andere Dinge verschmutzt und vergiftet werden. Wenn aber etwas unendlich ist, gibt es kein Zweites daneben. Daher kann das, was unendlich ist, von nichts verunreinigt oder angefasst werden.

Der Raum ist ein gutes Beispiel, eine gute Analogie für Gott. Raum ist rein, weil er unendlich und subtil ist. Gott ist rein, weil Er unendlich und subtil ist.

Jedes Ding aber ist schmutzig. Es gibt verschiedene Faktoren, die ein endliches Ding schmutzig, sterblich, krank, elend und leidend machen, die es altern und sich verändern lassen und es dem Grab immer näher bringen, bis es dem Tod erliegt. Alles, was geboren wird, alles, was endlich und fassbar ist, geht dem Ende entgegen.

Alle religiösen Übungen, Gesänge usw. tragen eine Botschaft in sich und leisten uns einen wertvollen Dienst. Sie öffnen unsere Augen und schenken uns die beste Erziehung und Bildung. Sie enthalten das Licht der besten und ewig gültigen Wissenschaft, aber nicht einer Wissenschaft, die sich fortlaufend verändert und ständig ihren Standpunkt wechselt. Es handelt sich hier um eine Wissenschaft, die ihren Standpunkt nie ändert, weil der Gegenstand des wissenschaftlichen Studiums, Experiments und der entsprechenden Erfahrung das ist, was sich nicht verändert, sondern unendlich und ewig bleibt.

Wir sind von einem gewaltigen Sein umfangen, das allem gegenüber, was in uns und um uns her geschieht, äußerst sensitiv ist. Es weiß um unsere Vergangenheit wie um unsere Zukunft und verfügt über endlose Möglichkeiten und Kräfte, unsere Situation zu ändern, uns jenen Frieden einzugießen, der unser Leben zur Erfüllung bringt. Volle Erfüllung des Lebens bedeutet, dass das Licht, wenn es einmal erfahren wird, kein Streben nach Erkenntnis mehr erfordert. Wir werden zum sich selbst erhaltenden, sich selbst erleuchtenden Licht, zu einem Licht, in dem unendliche Erkenntnis ihren Schrein hat. Wir werden zur Verkörperung unendlicher Freude. Alle Wünsche sind darin erfüllt. Wir werden uns bewusst, eine Form des Göttlichen im Göttlichen zu sein.

Während unser Körper in diesem aus sogenannter Materie gebildeten Universum lebt und sich in einer Welt bewegt, die Zeit und Raum unterworfen ist, reicht der Geist in uns über die Schöpfung hinaus.

Das Wesen der Seele in uns besteht darin, dass sie sich selbst und alles, was ist, transzendieren kann.

Ein zeitloses Sein wohnt in diesem an die Zeit gebundenen Körper. Dieses zeitlose, raumlose Sein ist seinem ganzen Wesen nach voll unbeschreiblicher, unfassbarer, grenzenloser Schönheit, voll Freude, Frieden und Vollkommenheit.

Zeit- und Raumlosigkeit, das Absolute – diese vollkommene Wirklichkeit – muss erkannt, geschaut, verstanden und erfahren werden, und wir müssen dementsprechend leben.

Es geht nicht bloß um ein Erschauen, sondern um Sein

Hier sind Sehen und Sein identisch. Ich sehe den Zeugen in mir. Ich bin der Zeuge des Zeugen in mir. Ich werde zum Zeugen, dessen Zeuge ich bin. Ich bin zeitlos und raumlos geworden. Wenn ich von dieser Erfahrung in den Körper zurückkehre, oder wenn ich mir des Körpers und der Umgebung eines physischen Universums, einer materiellen Welt, bewusst bin, dann lebe ich trotzdem weiterhin in Entsprechung zu dem, was ich gesehen habe, nämlich, dass ich zeit- und raumlos bin. Ich benehme mich wie ein zeit- und raumloses Wesen und nicht mehr als zeitlich-räumlicher Körper. Ich bin nicht mehr Sklave körperlicher Bedürfnisse und Bedingungen, Sklave von Zuständen und Forderungen des Körpers. All das fällt dahin.

Von jetzt an fährt der Körper fort, ein Körper wie jeder andere Körper zu sein, und dennoch ist er nicht mehr derselbe. Der Geist im Innern identifiziert sich nicht mehr mit dem Körper, sondern mit der Wahrheit. Die Wahrheit lebt durch den Körper und erfährt ihre eigene Körperlosigkeit, ihre Zeitlosigkeit, ihre Grenzenlosigkeit. Darum verändert sich das Verhalten des Körpers. Was normalerweise den Körper stört wie zum Beispiel der Wechsel von Tag und Nacht, hell und dunkel, alle Veränderungen und gegensätzlichen Erfahrungen, die charakteristisch sind für die Welt, wirken jetzt nicht mehr störend. In dieser Welt, durch sie, um sie, über ihr und außerhalb von ihr erfährt man ein Licht, das sich immer gleich bleibt und doch immer neu ist.

Dieses Licht ist Vollkommenheit, Absolutheit, Unveränderlichkeit. Was sich verändert, geht zugrunde, enttäuscht, verursacht Unglück. Aber das Unveränderliche bleibt sich immer gleich, ist allvollkommen und gleichzeitig die Quelle aller Universen, aller Erkenntnisse, aller Schönheit, aller Werte und Ideale. Es ist Quelle der Erleuchtung, der Inspiration eines jeden Genies, aller Musik, jeder Harmonie und Vollkommenheit, aller Arten positiver Eigenschaften in ihrer Absolutheit.

Was ist Kriya Yoga?

Kriya ist ein Begriff, der aus dem Sanskrit stammt und so viel wie Tun, Handlung, Tat, Aktivität bedeutet.

Und der Begriff Yoga weist auf alles hin, was uns mit dem Göttlichen vereint. Kriya Yoga ist demnach also eine besondere Art von Handlungen oder Übungen, die uns mit dem Göttlichen vereinen.

Manchmal wird der Begriff Kriya Yoga gleichbedeutend mit dem des Karma Yoga verwendet. Kriya und Karma bedeuten das Gleiche. Kriya als Tun ist die allgemeine Bedeutung, und dann gibt es Kriya noch als spezielle Bezeichnung für bestimmte yogische Übungen wie Hatha Yoga, Pranayama (Atemübungen) oder das Wiederholen von Mantras.

Ganz allgemein kann man sagen, dass Kriya die Aktivität ist, welche die Kundalini erweckt. Doch ist Kriya nur eine Aktivität, ein Instrument, ein Mittel, eine Übung und als solche steht Kriya auf einer der Kundalini untergeordneten Ebene. Jede spezielle Übung, die zur Einheit mit dem Göttlichen führt, kann Kriya Yoga genannt werden.

Soweit der allgemeine Hintergrund der Bedeutung von Kriya Yoga.

Yoganandas Kriya Yoga besteht aus einer Übung, in der ein Mantra und der Atem geistig mit den Chakras entlang des Rückgrats verbunden werden.

Man kann sich auf das Herz-Chakra konzentrieren oder auf irgendein anderes, je nach Zweck der Übung innerhalb eines bestimmten Systems von Übungen. Auf diese Weise bringt man das Prana (die Lebenskraft) in verschiedene Teile des Körpers. All diese Übungen dienen letztlich der Erweckung der Kundalini. Wenn die Leute dann ein Geheimnis daraus machen, ist das Unsinn.

Kundalini ist eine verborgene Kraft im Menschen. Die Kundalini kann entlang der Chakras aufsteigen, wenn sie erweckt wird. Doch muss dies nicht notwendigerweise durch Kriya Yoga geschehen. Wenn jemand ein liebendes Herz hat und sich völlig dem selbstlosen Dienen widmet, dann kann auch dadurch die Kundalini-Kraft erweckt werden. Wenn jemand eine vertiefte Erkenntnis des Göttlichen hat und sich stets bewusst ist, dass er und alle anderen eine Manifestation des Göttlichen sind, dann wird auch das die Kundalini erwecken.

Jeder Mensch besitzt diese Kundalini-Kraft. In einigen ist sie mehr, in anderen weniger erweckt und aktiv. Jene, in denen die Kundalini voll und ganz erweckt ist, sind erleuchtet. Doch auch in allen, die sich auf dem geistigen Pfad bemühen, wird die Kundalini erweckt, wenn auch nur zu einem bestimmten Grad.

Es handelt sich dabei nicht um einen Vorgang, den man körperlich spürt. Spürt man bei bestimmten Übungen Hitze im Körper, ist Prana dafür verantwortlich, und Prana steht mit der Kundalini in Verbindung. Das Gefühl von Hitze, die aufsteigt, ist dem Prana zuzuschreiben, nicht der Kundalini. Mit bestimmten Übungen des Pranayama kann man das Prana an jeden Punkt im Körper lenken.

Jede Handlung, jede Übung ist dem Wortsinn nach Kriya.

Es gibt so viele verschiedene Arten von Übungen, die man alle Kriya Yoga nennen könnte. Jede Disziplin der Manipulation des Prana kann Kriya Yoga genannt werden. Man führt den Atem vom Kopf hinunter zum Solarplexus oder zum untersten Chakra und führt ihn dann wieder hoch zum Kopf – auch das ist Kriya Yoga.

Mit Pranayama kann der ganze innere Gehalt und die Zusammensetzung des Körpers verändert und transformiert werden. Wenn man sich effektiv auf dem geistigen Pfad fortbewegt, wird dadurch eine Erneuerung und Umwandlung aller Körperzellen bewirkt, und es gibt Fälle, in denen Yogis durch pranische Übungen fähig waren und sind, zweihundert Jahre oder länger im selben Körper zu leben.

Frage:

Ich bin Schüler von Yogananda und habe alle seine Lehrbriefe in Besitz. Nach einer Zeit der Übung des Kriya Yoga bekam ich eine Herzkrise. Und ich war nicht der einzige in unserer Gruppe, dem das passiert ist! – Was ist der Grund?

Swami:

Diese Art von Übung ist nicht das Richtige für dich und auch nicht für alle geeignet.

Das Richtige für dich ist: Entwickle deine Liebe zu Gott, stärke deinen Glauben, lass deine Gefühle kosmisch weit werden, vergöttliche dein ganzes Leben! Werde zu einer Verkörperung der Liebe, des Lichts, der Gnade und der Erkenntnis Gottes! Übe dich in der „Gegenwart Gottes“, das heißt, sei dir immer bewusst, dass du in Gott bist, und dass Gott in dir und mit dir und um dich herum, überall, in allen Wesen und Dingen gegenwärtig ist. Strahle Frieden und Inspiration aus und unterhalte immer göttliche Gedanken. All das wird deine geistige Entwicklung sicherstellen.

Es ist so: Nehmen wir an, da sei ein Junge im Kindesalter. Er geht zu einem Meister. Von früher Kindheit an lebt er unter der Leitung und Aufsicht seines Meisters. Er heiratet nicht, er nimmt keine schlechten Gewohnheiten an und denkt Tag und Nacht nur an Gott.

Wenn dieser junge Mann eine spezielle Kriya Yoga-Technik übt, ist das kein Problem. Wenn aber ein Familienvater, der ein weltliches Leben führt, die gleiche Technik zu üben versucht, dann wird das ein Desaster.

Es ist ein körperlicher Akt, wenn man ein Mantra mit dem Atem verknüpft. Manipuliert man den Atem und geht vielleicht noch leichtsinnig damit um, dann kann es zu körperlichen Problemen kommen, wie einer Herzkrise.

Wenn deine Gedanken und Gefühle bei Gott weilen, dann ist dein Atem automatisch kontrolliert. Dein Atem wird feiner, reiner, und die Krankheiten des Körpers verschwinden allmählich, die Nerven werden stark, das Leben wird verlängert.

Was sagt die Bibel dazu? – „Gott ist Geist und muss im Geist und in der Wahrheit verehrt werden.“ – Es heißt da nicht, man soll Gott mit Atemübungen verehren oder indem man auf dem Kopf steht und eine Menge Asanas ausführt.

Wenn du also göttliche Gedanken und Gefühle unterhältst, dann wirst du tausendmal so viel Erfolg damit auf dem geistigen Pfad haben als mit deinem Kriya Yoga.

Wenn dir jemand ausschließlich Kriya Yoga als deinen Pfad vorschreibt, dann kannst du sicher sein, dass er nicht dein wirklicher Meister ist. Dein wirklicher Meister ist einer, der universelle Liebe hat, der eine Verkörperung von Glauben, Güte, Reinheit und Gotteserkenntnis ist. Dein Glaube an Gott ist dein Meister. Deine guten und freundlichen Taten sind deine Meister.

Ein einziges kleines Gefühl, der aufrichtige Wunsch, dass die Welt und alle Wesen glücklich sein mögen, gibt dir mehr Stärke, mehr Reinheit, mehr Gnade als eine Million Jahre deines Kriya Yoga dir bringen können.

Dein Meister ist also schon in dir selbst. Der Gott, den du liebst und suchst, beobachtet schon jetzt deine Gefühle und blickt auf dein Streben.

Dieser Gott hat gesehen, dass du dir mit deinem Kriya Yoga selbst geschadet hast und hat dir Gelegenheit gegeben zu erfahren, dass es besser für dich ist, dem Pfad der Liebe, der Erkenntnis und des Glaubens zu folgen und ein Mann kosmischen Bewusstseins zu werden, ein Mann göttlicher Liebe und Erfahrung.


„Er ist der wahre Heilige, der die Form des Formlosen der Schau dieser irdischen Augen enthüllen kann;

Er, der den einfachen Weg lehrt, Ihn zu erreichen, anders als mit speziellen Methoden und frommen Übungen;

Er, der dich nicht die Türen schließen, den Atem anhalten und die Welt verleugnen lässt;

Er, der dich den Höchsten Geist erkennen lässt, wohin auch immer dein Sinn sich richtet;

Er, der dich lehrt, stille zu sein inmitten aller Geschäftigkeit, immer versunken in Seligkeit.

Keine Furcht im Herzen, hält er den Geist der Vereinigung aufrecht inmitten allen Genießens.“

Kabir

Gehe den Weg aller Heiligen und Weisen!

Werde eine universelle Persönlichkeit, ein wirklicher Sohn Gottes, der beständig Frieden, Freude und Kraft ausstrahlt, der die Gegenwart Gottes fühlt und Herz und Geist vollkommen dem Göttlichen übergeben hat.

Kriya Yoga ist nicht notwendig, weil es nur eine Technik ist. Die Technik aller Heiligen ist etwas anderes, nämlich Gott zu lieben, sich der Gegenwart Gottes Tag und Nacht bewusst zu sein, gute Gedanken und Gefühle zu unterhalten und den Menschen zu dienen.

Überall befinden wir uns unter derselben göttlichen Führung. Das gleiche Licht, das überall ist, ist hier in deinem Herzen. Wenn dieses Licht in dir aktiv ist, bist du aktiv. Wenn du aktiv bist, ist es dieses Licht, das aktiv ist und alle Arbeit tut. Überall ist es ein und dieselbe Wahrheit, die eine Gegenwart.

Nun, du hast eine Frage gestellt, du bist gesegnet, weil du nach Führung gesucht hast. Die allhörenden Ohren Gottes haben dich gehört, und die allsehenden Augen Gottes haben dich beobachtet, und vom allerbarmenden Herzen Gottes ist die Antwort gekommen. Und dieses Herz Gottes ist auch in dir selbst und wirklicher als deine Finger oder das Pochen deines Herzens.

Viele Leute sind zu uns gekommen und haben ihre Probleme mit Kriya Yoga berichtet, doch heißt das nicht, dass Kriya Yoga nutzlos ist. Wir können das nicht sagen! – Für einige mag es zweifelsohne gut sein. Wir sollten die Leute nicht entmutigen, die sich auf diesem Pfad bewegen, wenn das ihr Wille ist. Wenn sie damit weitermachen wollen, müssen wir sie ermutigen. Sie müssen durch ihre eigenen Erfahrungen herausfinden, was für sie geeignet ist.

Ganz allgemein gilt aber:

Entwickle alle Seiten deines Wesens! Deine ganze Persönlichkeit muss erblühen, nicht nur irgendein kleiner, speziell trainierter Teil. Entwickle Liebe, Hingabe, Geduld, Mut, Stärke, Weisheit! Werde ein Heiliger, ein Weiser und ein Genie, und parallel zu dieser Entwicklung wiederhole OM und meditiere über das Wesen Gottes!

Kein Kriya Yoga ist notwendig, keine äußerlichen Yoga-Übungen können uns helfen. Unsere Krankheit befindet sich in unseren Gedanken und Gefühlen.

Du willst wachsen, dich entwickeln, und da nützt es nichts, wenn dein Hals allein wächst und immer länger wird. Das Wachstum muss auch in deinen Beinen, deinem Körper, einfach überall gleichzeitig und aufeinander abgestimmt vor sich gehen. Es muss also eine integrale Entwicklung stattfinden.

Das gilt auch für dein geistiges Wachstum. Gefühle allein sind nicht gut. Herz und Geist müssen sich entwickeln. Erkenntnis und Gefühl müssen durch Taten ergänzt werden.

Du musst dich anstrengen und deine ganze Persönlichkeit entwickeln, nicht nur einen kleinen Teil, indem du dich auf irgendeine Technik konzentrierst und den Rest vernachlässigst.

Es ist offensichtlich, dass das zu ungesunden Spannungen führen muss. Eine unnatürliche Manipulation durch Pranayama oder andere spezielle Übungen erzeugt Probleme und wird zum Nervenzusammenbruch führen. Andererseits übst du Kriya Yoga automatisch, den wirklichen Kriya Yoga, wenn dein Gemüt von Liebe zu Gott beherrscht wird, wenn du inneren Frieden gefunden hast.

Das Beste ist, wenn du ständig die Gegenwart Gottes fühlst und weißt, dass Gott bei dir steht und dich beobachtet, und dass du den Wunsch hegst, immer mehr von Gottes Liebe, Licht und Gnade zu erhalten, dass dein ganzes Herz und dein ganzer Geist von Gottes Gegenwart erfüllt wird, von seiner Allmacht, Schönheit, Vollkommenheit und seinem Frieden.

Schon nur diese einfache Übung übt einen gewaltigen Einfluss auf dein Denken, deine Gefühle, dein ganzes Gemüt aus und kontrolliert zudem deinen Atem.

Auf diese Weise werden die Kräfte der Kundalini von selbst erwachen, ohne dass du daran denken musst und ohne dass du dabei Fehler machen kannst.

Da du dich ganz Gott ausgeliefert hast, überlässt du alles der Führung und Kontrolle Gottes, und alles kommt von selbst in Ordnung. Du übergibst dich der Allmacht Gottes, denn Gott ist die Energie aller Energien, die Kraft aller Kräfte, das Licht allen Lichts, die Schönheit aller Schönheit.

Alles wird wunderbar sein mit dir. Entspanne dich ein wenig, lass deine Ängste fahren, gib deine Sorgen auf, deine Ungeduld und dein unnötiges Planen! Sage deinem Herzen: „O Gott, ich übergebe Dir mein Herz. Es liegt an Dir, wie lange es noch dauern wird, bis ich vollkommene

Einheit mit Dir erlange. Ich liefere mich Deiner grenzenlosen Liebe und Weisheit aus.“

Alle großen Heiligen sind den Weg der Hingabe ans Göttliche gegangen. Ihr Leben war gekennzeichnet von Glauben und Hingabe.

Reinheit des Herzens und wachsende Hingabe entfalten von selbst alle anderen Eigenschaften, die notwendig für die Erfahrung Gottes sind.

Der Ehrgeiz des Ego, so viel und so schnell als möglich etwas zu erreichen, darf hier nicht zum Zug kommen! Was wir brauchen, ist ein wenig Loslösung. Durch innere Loslösung wird unser Bewusstsein, unser inneres Wesen gereinigt, und dann stellt sich der Zustand der Meditation ganz von selbst ein.

Niemand braucht dich zu unterweisen, denn der innere Lehrer ist ganz und gar wunderbar.

Du musst nur die subjektiven Voraussetzungen schaffen, und der innere Lehrer wird dir alles beibringen. Endlose Erkenntnisse werden sich in dich ergießen. Und woher kommen diese? – Sie kommen aus jener Existenz, jenem Gott, jenem unbeobachteten beobachtenden Bewusstsein in dir. Dieses Sein-Bewusstsein scheint so einfach zu sein, so leer, doch in ihm sind alle Welten, in ihm ist endloser Friede, endlose Freude und Millionen von kreativen Fähigkeiten.

Der ganze Bereich der Traumerfahrungen, alle Objekte und die Verschiedenheit der Dinge, die wir im Traum erleben, sind das Produkt eines einfachen, reinen Bewusstseinslichts.

Genauso ist auch die ganze Schöpfung, die uns umgebende Welt und alle Wesen und Dinge darin einzig eine Schöpfung, ein Produkt des einen göttlichen Bewusstseins.

In der Meditation können wir eine tiefere Erkenntnis und Erfahrung dieses unendlichen göttlichen Bewusstseins erlangen, welches als die Welt, als Menschen, Töne, Farben, als die ganze vielgestaltige Natur und alles andere existiert.

Lassen wir uns nicht von den Erscheinungen täuschen, sondern lasst uns die Substanz erkennen, die Substanz, die unendliches Licht, unendlicher Frieden, unendliche Freude, Kraft, Gnade und Schönheit ist.

Das Bewusstsein: Basis allerErfahrungen

„Jedes Ding wird durch Erkennen wahrgenommen. Das Selbst leuchtet im Raum durch Erkennen. Erfahre dein Wesen als Erkennender und Erkannter.“ Shiva zu Parvati

Die größte Tatsache, das grundlegendste Prinzip im ganzen Universum ist Bewusstsein. Bewusstsein ist die Basis aller Erfahrungen. Ohne Bewusstsein ist keine Erfahrung möglich. Bewusstsein ist Erkenntnis. Ohne Erkenntnis kann man einander nicht sehen, nicht kennen, nicht erfahren. Bewusstsein ist die Voraussetzung für jede Erfahrung.

Wir können über alles hinausgehen – alles transzendieren –, nur nicht den bewussten Zeugen in uns. Dieses bezeugende, beobachtende Bewusstsein ist allen unseren Fähigkeiten und Eigenschaften übergeordnet; es steht über der Materie und über allem; gleichzeitig durchdringt es alles und ist überall gegenwärtig.

Das höchst erstaunliche Universum befindet sich in uns selbst.

Heutzutage ist die Wissenschaft so weit fortgeschritten, dass sie uns in einen Rausch der Bewunderung versetzt mit der von ihr erschlossenen Pracht, Herrlichkeit und Größe des Universums.

Unserem begrenzten Auge, das nicht einmal durch den Nebel vor uns hindurchsehen kann, wurde durch die wissenschaftlichen Instrumente, den Teleskopen, ein bislang unvorstellbarer Blick in die Weiten und Tiefen des Alls ermöglicht, sodass der kleine Mensch auf seiner kleinen Erde vor dieser Größe und Herrlichkeit an Bedeutung verliert und sich in Demut verbeugen muss. Mehr noch staunen die mit Sensibilität begabten Herzen über die Größe Gottes oder die Größe jenes Prinzips, das die unvorstellbar großen und herrlichen Sternenreiche hervorgebracht hat.

Wo ist da unsere Erde, wo der Mensch und seine Größe?

– Die Erde ist unsichtbar, wenn wir sie von einem anderen Stern aus betrachten.

Im Vergleich zu all den unzähligen Milliarden von Sternen und Galaxien schrumpft die Erde, auf der wir leben, zu einem winzigen, bedeutungslosen Staubkörnchen zusammen.

Doch derart ist die Größe und Genialität Gottes, dass er dem Menschen eine Seele eingehaucht hat, im Vergleich zu der dieses ganze materielle Universum ein Nichts zu sein scheint.

Alles ist in dir!

Das Selbst – die innere Wirklichkeit in dir – ist unendlich größer als all diese großartige, Ehrfurcht gebietende Unermesslichkeit des materiellen Universums.

Du trägst in dir das ganze physikalische Universum.

Für den normalen Hausverstand ist es extrem schwierig, diese Tatsache zu verstehen. Man muss das Denken üben und jene Reinheit des Herzens besitzen, welche die Intelligenz erhöht und erleuchtet, um Dinge wie diese zu begreifen.

Das Bewusstsein in dir – das Selbst in dir, das Bild Gottes in dir – ist unbegreiflich wunderbar in seinen unendlichen Dimensionen. Dein Körper kann dieses Bewusstsein nicht einengen und begrenzen.

Stelle dir folgende Fragen: Was ist mein wirkliches Wesen? Wer bin ich? Bin ich der Körper, den ich bewohne? Bin ich die Augen, durch die ich die äußere Welt sehe? Bin ich die Intelligenz, die mich über die Objekte meiner Erfahrung nachdenken lässt? Bin ich geboren? Werde ich sterben? Gibt es noch andere außer mir? Was ist dieses Universum? Woher ist es gekommen? Wer sind die Leute um mich herum? Wer ist mein Vater, wer meine Mutter? Was ist Leben?

Das sind die ersten und grundlegendsten Fragen, die sich der Sucher nach der Wahrheit stellen muss. Frage, denke nach, analysiere dich selbst, entdecke das Göttliche, entdecke den Schöpfer, entdecke den Erfahrenden!

Wer ist es, der durch dich denkt? Wer beobachtet deine Gedanken? Wer lässt dich die herrliche Natur wahrnehmen? – Es ist deine Intelligenz! Und wer sagt dir, dass du eine Intelligenz besitzt? Wer beobachtet das Wirken deiner Intelligenz? – Es ist das innere Bewusstsein.

Du kannst deine Augen schließen und die Aktivität deiner eigenen Intelligenz beobachten. Du kannst deine Gedanken beobachten, wie sie aufsteigen und wieder verschwinden. Du kannst deine aus dem Herzen aufsteigenden Gefühle beobachten. Das Bewusstsein in dir, das der Beobachter des Beobachters ist, der Zeuge von allem, was in dir und um dich herum geschieht und der Zeuge selbst deiner Gedanken und Gefühle, ist etwas anderes als deine Gedanken und Gefühle.

Es ist unendlich mehr als deine Gedanken und Gefühle, unendlich mehr als das weite physikalische Universum, das letztlich wieder in das unendliche Bewusstsein hinein verschwinden wird.

Du wirst die Wunder des Bewusstseins in dir wahrnehmen, wenn du durch die Gnade Gottes, durch unerbittliche, rigorose, logische Analyse und metaphysisches Denken, unterstützt durch die Reinheit deines Herzens und eines vervollkommneten moralischen Wesens, dazu reif geworden bist.

Geschieht dies, bist du im höchsten Bewusstsein fest verankert und hast im Selbst deinen festen Stand. Dein äußeres Bewusstsein ist in dein inneres Wesen zurückgenommen, das Selbst offenbart sich selbst und zeigt sich als die Gegenwart des Seins und Bewusstseins Gottes.

Gott ist höchstes Bewusstsein, und höchstes Bewusstsein ist Wahrheit, Schönheit, Liebe, unendliche Erkenntnis.

Dieses höchste Bewusstsein hat Fähigkeiten ohne Ende. Es isst nicht, es schläft nicht, es atmet nicht, es ist überall und es allein existiert. Es ist nicht das denkende Gemüt, der menschliche Intellekt; es ist nichts von alledem, was die Sinne wahrnehmen oder der Gedanke ersinnen kann. Es ist ungeboren, der ewige Zeuge von allem.

„Komm, komm zu Ihm, der dir die Füße gab, sieh Ihn dir an, der dir die Augen gab.

Klatsche vor Freude in die Hände, die Er dir gab, denn seine Freude ist ohne Reue und Betrübnis.

Höre auf Ihn ohne Ohr, sprich zu Ihm ohne Zunge, denn die

Sprache der Zunge ist selten ohne Kränkung. Suche süßen Nektar im Garten der Liebe. Stürze hinunter den Becher der Ekstase und schäme dich nicht. Schließe deine Augen, damit das dritte Auge sich öffne. Willst du umarmt werden, so breite deine Arme aus.

Zerbrich dein tönernes Idol, damit dir das Angesicht Gottes erscheine.“

Rumi

Ich bin das Selbst

Ich bin das Selbst. Das ist meine Erfahrung. Gott ist mein ganzes Sein. Das höchste Bewusstsein ist Gott. Bewusstsein und Wahrheit bedeuten dasselbe. Bewusstsein ist Sein, und Sein ist Bewusstsein. Ich bin dieses unendliche Sein. Ich war vor Millionen Jahren schon hier, und ich bin jetzt immer noch hier. Ich werde für immer und alle Ewigkeit hier sein. Die Universen mögen entstehen und vergehen, Äonen vorüberziehen – ich werde hier sein. Mein Bewusstsein ist meine Glückseligkeit. Ich bin ein Swami, das heißt, einer, der im eigenen Selbst gegründet ist. Ich war schon ein Swami als ich noch nicht in diesem Körper weilte.

Ich brauche kein Haus, um darin zu leben. Der offene Himmel ist das Dach über meinem Kopf. Die Erde ist mein wunderbares Bett.

Mit siebzehn ging ich in den Himalaya, denn dort leben alle Gottheiten auch heute noch. Sie haben dort seit Jahrtausenden gelebt und sie werden weiterhin dort leben. In Wahrheit sind sie überall, aber die Berge des Himalayas sind ihr Wohnort, jener Ort, an dem sich ihre Kraft und Gegenwart am stärksten manifestiert. Sie sind unsterblich. Sie wurden nicht geboren und werden nicht sterben.

Ihr Körper ist ein Lichtkörper, und sie können jenen erscheinen und mit ihnen Kontakt aufnehmen, die zu ihnen Zuflucht nehmen. Sie können zu dir sprechen, dich einweihen und dich beraten. Wenn du ein reines Herz hast, ist das leicht möglich.

Die Berge und die Wälder sind die Orte, an dem ein Swami lebt, obwohl er auch an jedem beliebigen anderen Ort leben kann, selbst im Zentrum der Großstadt. Er findet überall dieselbe Einsamkeit und absolute Stille.

Ein wahrer Swami ist reines Bewusstsein und deshalb Glückseligkeit. Für ihn gibt es keinen Tod. Niemand kann ihn foltern, niemand kann ihm ein Leid antun. Er steht über Vergnügen und Schmerz. Für sein Glück ist er nicht auf die Funktion seiner Sinne angewiesen. Seine Freude ist unabhängig und unzerstörbar.

Sein bloßes Sein ist seine grenzenlose Glückseligkeit.

Wenn du ihn ins Feuer wirfst, wird er genauso glücklich sein wie zuvor, weil das Bewusstsein, das er ist, nicht verbrannt oder auf irgendeine andere Art zerstört werden kann.

Es ist auch falsch zu sagen, ein Swami wäre gestorben, vorausgesetzt, dieser Swami war ein Mystiker, ein durch die Gnade Gottes, durch große innere Disziplin und Herzensreinheit im Göttlichen Verankerter.

Ein solcher Mystiker allein kann die Menschheit selbstlos lieben, denn er braucht nichts von ihr, er braucht weder materiellen Reichtum noch Dinge, die ihm Freude bereiten. Er allein ist ohne Ego. Er allein ist selbstlos und wunschlos.

Wirkliche Liebe kannst du nur bei einem Swami erfahren, bei einem, der sich alles Menschlichen entledigt hat.

Obwol er in einem menschlichen Körper lebt, steht er über allem Menschlichen.

Er lebt allezeit und mit jeder Faser seines Herzens im Bewusstsein des Göttlichen, und nichts kann so katastrophal und tragisch in seinem Leben sein, dass es ihn seine innige Verbindung mit dem göttlichen Bewusstsein verlieren lassen könnte. Sein Zustand ist höchstes Gesegnetsein.

Mit dem Göttlichen in Einklang zu sein, mit dem Herzen Gottes vereint zu sein, vereint mit dem unsterblichen, unvergänglichen Leben Gottes, hier und jetzt und in allen Umständen Gott allein zu sehen, während man vieles sieht, zu Gott allein zu sprechen, während man zu vielen spricht, sich auf Gott allein zu verlassen und nicht auf den Körper oder die Welt – das sind die Kennzeichen des wahren Swamis.

Es ist dumm, sinnliche Freuden zu genießen, die uns unseres unendlichen und unabhängigen Glücks berauben. Ich sage das nicht, um dir deine geliebten Freuden zu nehmen, sondern um dich in die Lage zu versetzen, eine umso größere Freude zu erlangen.

Wenn wir das Königreich des Himmels zuerst suchen, wird uns alles andere hinzugegeben werden, wie die Bibel sagt.

Ich will dir endlose Stärke geben und unendliches Glück. Angst kommt ins Spiel, wo Unwissenheit ist. Furchtlosigkeit stellt sich ein, wenn Erkenntnis dein Leben regiert.

Was für eine Erkenntnis ist das? – Es ist die Erkenntnis Gottes, das Wissen um das Bewusstsein in dir, auch das Wissen, dass es etwas Unvergängliches in dir gibt, das Wissen, dass Gemüt, Intelligenz, Körper, Welt, Dinge und die Leute um dich herum eines Tages verschwinden werden.

Das Bewusstsein in dir aber, das all das beobachtet und erfährt, verschwindet nie.

Du bist nicht der Körper

„O Seele, sagte ich, möge dies ein Segen für dich sein:

Ich bin in den Kreis der Liebenden eingetreten.

Ich kann weiter sehen, als die Sehweite des Auges reicht. Ich kann nun die Windungen der Herzen durchdringen.

Wie kam es, dass du hier atmest, o meine Seele?

Woher kommt dies Pochen, mein Herz? – O Seelenvogel, sprich in deiner Sprache, denn ich kann die verborgene Botschaft verstehen.

Die Seele antwortete:

Ich war in der göttlichen Werkstatt, als dieses Körperhaus aus Wasser und Lehm gemacht wurde.

Ich wollte fortfliegen.

Aber sie schlossen mich ein, wie eine Gestalt in eine tönerne Form.“

Rumi


Der Körper ist nur ein vorübergehender Mantel.

Du bist unvergänglich.

Das kann verstanden und erfahren werden.

Meditation, Reinheit des Herzens, Hingabe, Disziplin und Selbstüberwindung machen deine Intelligenz leuchtend und durchdringend, sodass du das innere Selbst wahrnehmen kannst. Du wirst zu einem Selbst-Seher.

In deinem jetzigen Zustand der Identifikation mit dem Körper bist du schwach, unglücklich, von Wünschen und Problemen besessen. Du hast den Kontakt mit den endlosen Hilfsquellen in dir verloren. Du kennst dich selbst nicht! Du kennst alles andere: die Blumen auf dem Tisch, deine Bekannten und Verwandten, deinen Körper, deinen Lebenslauf, die Gesellschaft, in der du lebst – aber du kennst dich nicht selbst.

Du lernst dich erst selbst kennen, wenn du das zugrundeliegende Bewusstsein in dir erkennst. Dieses Bewusstsein ist Gott selbst.

Das Ewige ist in dir, und das Ewige ist die Wirklichkeit.

Ich sehe ohne meine körperlichen Augen. Wie ist das möglich? – Ich sehe direkt mit dem Bewusstsein im Bewusstsein.

Mein Bewusstsein ist nicht auf diesen Kopf begrenzt. Es ist alldurchdringend. Es gibt keinen Punkt im Überall, an dem ich nicht gegenwärtig wäre.

Ich bin unendlich. Ich bin ewig. Ich bin unendliches und ewiges Bewusstsein. Das Bewusstsein kann ohne Ohren hören, ohne Augen sehen, ohne Zunge schmecken. Das ist meine Erfahrung.

Doch bin ich kein Magier, ich arbeite nicht mit Wundern.

Gott ist höchste Vernunft. Das Bewusstsein ist höchste Vernunft. Das Unmögliche ist für mich möglich geworden. Ich habe eine Freude gefunden, die endlos ist, ein Leben, das unendlich ist. Ich habe das Antlitz Gottes erschaut. Ich bin ein Mystiker. Mystizismus liegt mir im Blut.

Jeder, der das unendliche Bewusstsein erfährt, der die Berührung der Gnade Gottes erfahren hat, in dessen Seele Gott ganz bewusst lebt, ist ein Mystiker.

So ein Mystiker ist der höchste Künstler, der höchste Ästhet. Sein Herz pulsiert mit mütterlicher Liebe. Seine Gedanken sind voller Licht. Er ist ein Poet.

Einer, der der Welt entsagt hat, sieht die Nichtigkeit aller äußerlichen Dinge und lebt in einer Sphäre, die so lichtvoll und herrlich ist, dass er sie nicht beschreiben kann.

Du bist unsterblich, buchstäblich unsterblich! Und du bist ein Kind Gottes, ein Sohn oder eine Tochter des Königs der Könige!

Lege deine Unwissenheit in Bezug auf die Wahrheit ab und du wirst das unvergängliche Leben entdecken! Du wirst unglaublichen Wundern gegenüberstehen!

Swamifotosw


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