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ZWEIMONATLICH

Jahr 52

OFFIZIELLES ORGAN DES
DIVINE LIGHT ZENTRUMS
8400 WINTERTHUR SCHWEIZ



Aktuelle Ausgabe

Mai/Juni 2017

  

INHALT

Texte aus Ansprachen und Gesprächen von

 

Das Wort Gottes

Gott ist unendlich mehr

Das wahre Selbst in dir ist unsterblich

Gott in der Welt

Deine Zukunft, dein Auftrag, dein Beruf

Zeit und Zeitlosigkeit

Wir sind nicht die Einzigen

Die Farbe der Wahrheit

Das Königreich des Himmels

Die Glückseligkeit und Stille der Göttlichen Mutter

Das Herz Gottes ist überall

Werde ein Mystiker!

Erfahre das Unendliche!

Das Wesen des Menschen

Gewahrsein

Wir tragen das Ebenbild Gottes in uns, ohne es zu wissen



Alles ist belebt und
von Bewusstsein und Energie erfüllt

Energie ist überall enthalten, in belebter und unbelebter Materie, und hinter der Energie steht das Bewusstsein – das allsehende Bewusstsein. Dieses Bewusstsein ist die Seele in allen Wesen und Dingen.

Die Erde hat ihre eigene Seele. Sie ist Zeuge deiner guten und schlechten Taten. Auch der Raum hat seine eigene Seele. Er weiß, was du tust. Du wirst jede Sekunde von tausend Zeugen beobachtet. Du kannst dich in der Erde verkriechen, aber auch dort wirst du von tausend Richtern beobachtet.

Klammere dich deshalb immer mehr an Gott, betritt bewusst das Königreich des Himmels und finde dort eine Endlosigkeit an Frieden, Freude, Wissen, Weisheit, Kraft und Gnade.

Sri Swami Omkarananda


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Das Wort Gottes

Gott als transzendentes, nicht manifestiertes Sein ist ohne Anfang und Ende.

Als das nicht manifestierte Unendliche ist Er zeitlos, raumlos, ewig, ungeboren und nicht erschaffen. In der transzendenten Wesenheit gibt es keine Schöpfung, keine Menschheit und so weiter. Es gibt keinen Anfang und kein Ende, aber insofern das Phänomen der Schöpfung selbst betroffen ist, gibt es für alles darin einen Anfang und ein Ende.

Am Anfang der Schöpfung stand das Wort OM, das Wort Gottes. Die transzendente Gottheit hat also zwei Aspekte: den manifestierten und den nicht manifestierten. Gott in sich selbst hat keinen Anfang und kein Ende. Du und ich – wir beide haben einen Anfang und ein Ende. Erde, Sonne, Mond und Sterne haben einen Anfang und ein Ende. Das Wort Gottes war schon vor der Schöpfung da und wird nach dem Ende der Schöpfung immer noch da sein, weil dieses Wort aus dem Herzen der trans zendenten, nicht manifestierten Wirklichkeit stammt.

Wenn die Schöpfung zu Ende geht, zieht sich das Wort wieder ins Herz der transzendenten Gottheit zurück.

Wenn am Anfang – wie es in der Bibel heißt – das Wort war und danach die Schöpfung ins Dasein gerufen wurde, dann bedeutet das, dass das Wort identisch mit dem schöpferischen göttlichen Bewusstsein ist und dass deshalb das Wort aus seinen unendlichen schöpferischen Möglichkeiten heraus seit endloser Zeit zahllose Universen ins Dasein gerufen hat.

Darum ist dieses Wort die Macht der Mächte, das Licht der Lichter, das Leben allen Lebens, die Seele aller Seelen, das erhaltende schöpferische Prinzip, das überall in der ganzen Schöpfung zugegen ist. Es ist Gottes Bewusstsein und Kraft.

OM – Grundlage und

Ursprung alles Seienden

OM ist nichts anderes als die kreative Energie, die aller Schöpfung innewohnt. Es ist auch die Wahrheit der unendlichen Existenz. Aus diesem einfachen Grund kann man sagen, dass es keinen Punkt in der ganzen Schöpfung gibt, der nicht von OM durchdrungen wäre. OM ist die Grundlage alles Erschaffenen, aller Formen.

Was ist OM anderes als unendliches Licht, unendliche Energie, unendlicher Gedanke, unendliches Bewusstsein, unendliche Schönheit, unendliche Kraft, unendliche Vollkommenheit und unendliche Erfüllung?

Die Weisen haben in alten Zeiten unabhängig voneinander das Geheimnis des OM ergründet und sind zum gleichen Ergebnis gekommen, weil OM die Wahrheit ist, die universale, ewige, zeitlose Wahrheit, die zu jeder Zeit und an jedem Ort gegenwärtig ist.

Jeder, der die Fähigkeit besitzt, für die Gegenwart des OM offen zu sein, kann es erfahren.

Die Fähigkeit, es zu erfahren, ist die Frucht der Reinheit des Herzens, die Frucht besonderer Disziplinen göttlicher Erkenntnis, die Wirkung des Herabsteigens der Gnade Gottes, einer tiefen, fortgesetzten Meditation oder einer fortgeschrittenen geistigen Entwicklung.

In jedem Zeitalter, auch in jedem zukünftigen, kann OM erfahren und erkannt werden.

Im unendlichen Schweigen des Universums ist das OM zugegen; in allen Geräuschen des Universums ist das OM zugegen.

Das, was in den Geräuschen ist, das, was in der Musik der Planetenbewegungen ist – die als die Musik der Sphären bezeichnet wird –, das ist die physische, äußere Manifestation von OM.

Dieses physische OM trägt in sich ein Wesen und einen Aspekt, der metaphysisch ist. Dieses metaphysische Wesen ist unendliches Schweigen; es ist der lautlose Aspekt des OM, die bloße Wahrheit.

Es ist nicht der äußere Aspekt des OM, der aktiv und wirksam im Universum ist und es erhält. Es ist nicht der äußere, physische Aspekt des OM, der als Lichtschwingung, als unendliche Energie die Universen erschafft, erhält und wieder auflöst und diesen Prozess ohne Ende fortsetzt: Es ist der lautlose Aspekt des OM, der allen Formen von Energie und kreativer Aktivität zugrunde liegt. Wir erkennen den lautlosen Aspekt des OM in tiefer, meditativer Versunkenheit in die essentielle göttliche Wahrheit.

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Gott ist unendlich mehr

Gott ist unendlich mehr als eine Energie oder Kraft. Gott ist unendlich mehr als eine Gegenwart oder ein Sein.

Stelle dir die weiten, immerwährenden, unbeschreiblichen, erstaunlichen jenseitigen Universen vor.

Was ist schon der Erdball, auf dem wir leben? – Nur ein winziges, unsichtbares Staubkorn in den erschreckenden Weiten der universalen Systeme! Wo ist unsere Größe innerhalb dieser Unermesslichkeit? Was bedeutet schon unsere herausragende gesellschaftliche Stellung auf diesem Staubkorn, auf dem wir leben?

Selbst unsere riesige Sonne schrumpft zu einem winzigen Stäubchen zusammen, verglichen mit den großen Sternen und Galaxien in den Weiten des Weltenraums. Jeden Tag macht die Wissenschaft weitere Fortschritte in der Entdeckung des Weltalls, jeden Tag dringen wir tiefer ins Universum vor und entdecken neue Dimensionen seiner Wunder.

Und doch weiß kein Wissenschaftler, was und wo die Grenzen des Universums sind.

Kannst du dir eine Vorstellung von der wunderbaren göttlichen Intelligenz machen, die all diese Universen hervorgebracht hat und am Leben erhält? Kann man von ihr in Begriffen von Raum und Zeit sprechen?

Welch eine erstaunliche Wirklichkeit und was für ein wunderbares Wesen Gott doch ist! Er ist nicht nur eine unendliche Kraft und Energie, sondern ein unendlich schöpferisches, wunderbares, alles erschaffendes Bewusstsein.

Schließe deine Augen, ziehe dein Bewusstsein vom Körper zurück, befreie es vom gesamten Inhalt des Gemüts und des psychologischen Wesens, und tritt unter dem Druck innerer Konzentration und Kontemplation über das Göttliche in die geheimen Welten des Bewusstseins ein!

Bis jetzt haben wir nur das physische Universum in Betracht gezogen, doch es gibt noch andere und weit mehr Universen in uns. Vielleicht hat ein Anblick all dieser Welten Jesus zu dem Ausspruch veranlasst: „Im Haus meines Vaters gibt es viele Wohnungen.“

Siehst du nun, wo wir wirklich leben? – Wir leben in den Wundern Gottes – innen und außen!

Lasst uns nicht vergessen, dass Gott keine dumme, kleine Kraft ist, die das Universum durchdringt, sondern eine unerschöpfliche Energie, die eine endlose Zahl von Universen ins Dasein gerufen hat. Er vereint unbeschreibliche Schönheit und Kraft in sich selbst.

In Ihm gibt es eine grenzenlose Anzahl von Formulierungen der Dreiheit von Allmacht, Allgegenwart und Allwissenheit.

In der höchsten und unbeschreiblichen Intelligenz der Gottheit gibt es endlose Wunder, endlose Meere und Ozeane an Kräften, Energien und Mächten – und doch lässt Er sich auf jeden von uns ein, versteht uns, beobachtet uns und reagiert auf unsere Anwesenheit.

Und wenn einst die Zeit für deine Erkenntnis dieses unzerstörbaren und todlosen Seins Gottes kommt, schickt Gott vielleicht in aller Ruhe einen erleuchteten Weisen an deine Tür, der bereit ist, dir zu helfen.

Die äußere Erscheinung ist nicht die innere Wirklichkeit

Die heutige Wissenschaft führt alle Materie auf Energie zurück. Alle Materie ist von Energie durchdrungen. Energie pulsiert in jedem Fleckchen Raum.

Schau die Blumen an, wie schön sie sind! Du denkst, sie wären ruhig, inaktiv, passiv, aber wissenschaftliche Beweise zeigen, dass sie nicht ruhig sind.

In jedem kleinsten Teil der Blume herrscht eine dynamische Aktivität. Jede Minute wird die Blüte größer, ein Wachstumsprozess ist im Gange, ein Prozess der Entfaltung – und doch, wie ruhig dir die Blume zu sein scheint! Die menschlichen Sinne lassen sich so leicht täuschen, sie sind so beschränkt; sie können die Aktivitäten, die in der Blume vor sich gehen, nicht ohne Weiteres erkennen. Das menschliche Ohr hört nicht einmal das Geräusch, welches das Öffnen der Blütenblätter begleitet.

Unsere beschränkten Sinne nehmen die inneren Wirklichkeiten nicht wahr. So kommt es, dass die Menschen die äußere Erscheinung für die ganze Wirklichkeit halten. Dieser Irrtum zieht sich durch unser ganzes Leben wie ein roter Faden. Gäbe es die wissenschaftliche Forschung nicht, würden wir weiterhin der Täuschung unterliegen, dass die Blume ruhig und inaktiv ist. Diese Täuschung wird durch die wissenschaftliche Erkenntnis aufgedeckt, und wir nehmen etwas mehr wahr als das, was die Blume für unsere Sinne zu sein scheint.

Das Gleiche gilt in Bezug auf den Menschen. Auch im Menschen gibt es etwas Unsichtbares, nämlich das Wirkliche des Wirklichen, die Wahrheit der Wahrheiten. Unsere Sinne befähigen uns nicht, diese Tatsache zu erkennen oder wahrzunehmen.

In der Seele jedes Menschen erklingt Musik. Wir hören sie nur nicht, denn unsere Sinne sind äußerst beschränkt.

Wir sehen das Äußere anderer Menschen, aber weder ihre Gedanken noch ihre Gefühle sind für uns sichtbar.

Wir sehen auch nicht, was hinter unserer eigenen Intelligenz steht und sie am Leben erhält. Wir lassen uns von Äußerlichkeiten täuschen, und unser Wissen von den inneren Wirklichkeiten des Menschen und der Dinge ist äußerst begrenzt.

Der Geist ist unendlich vollkommen. Der Geist, die Seele, das Göttliche oder die Wahrheit – das sind nur verschiedene Ausdrücke für ein und dasselbe. Es ist das, was überall ist. Die Wissenschaft enthüllt uns die Tatsache, dass alle Materie von Energie durchdrungen ist. Eine tiefere Wahrnehmung offenbart uns, dass alle Energien vom göttlichen Bewusstsein durchdrungen sind.

In der Energie, die in der blühenden Blume wirkt, ist eindeutig Intelligenz enthalten, eine ausgeprägte Fähigkeit zu fühlen. Die Wissenschaftler dieses Jahrhunderts haben entdeckt, dass Pflanzen Gefühle haben.

Wenn man eine scharfe Nadel nahe an eine Pflanze hält, reagiert die Pflanze mit Angst darauf, das heißt, die Instrumente zeigen die gleichen Ergebnisse an, die bei einem Menschen angezeigt werden, wenn er Angst hat.

Versuche wie diese wurden unter Laborbedingungen durchgeführt. Die Wissenschaft hat auch gezeigt, dass Musik einen Einfluss auf Pflanzen hat. Würde tote Energie in den Pflanzen fließen, wäre es unerklärlich, dass sie mit Gefühlen reagierten.

Das beweist schlüssig, dass hinter der in den Pflanzen wirkenden Energie Intelligenz steckt – Intelligenz in der Form von Gefühlsregungen. Die Pflanze spürt, wenn ihr Eigentümer kommt und reagiert mit bestimmten Gefühlsregungen auf seine Gegenwart.

Die Pflanze reagiert in einem Fall wie diesem ähnlich, wenn auch nicht so ausgeprägt, wie der Hund, nur dass wir die Reaktionen des Hundes mit unseren Sinnen klar beobachten können. In der Gegenwart mancher Menschen fühlt sich eine bestimmte Pflanze wohl, in der Gegenwart anderer wird sie unruhig. In den Händen mancher Leute verwelkt eine Blume schneller als in den Händen anderer.

Dies alles soll nur darauf hinweisen, dass alle Materie nicht nur von Energie, sondern diese ihrerseits von Intelligenz durchdrungen ist. Die Wissenschaft bleibt nicht bei den Pflanzen stehen; sie hat ihre Forschungen sogar schon bis hin zu den Metallen ausgedehnt. Rudimentäre Intelligenz ist selbst in Metallen enthalten.

Daraus müssen wir schließen, dass alles – alle Materie, das ganze Universum, der Raum um uns herum, die Knochen in unserem Körper – von Energie erfüllt ist, einer ozeanischen Energie – grenzenlos, unbegrenzbar, dynamisch und musikalisch.

Diese Energie ist ihrerseits wieder von einer mächtigen, unendlichen Intelligenz durchdrungen.

Bewusstsein ist überall.

Jenseits von Atom und´Energie

Es ist heute möglich, Atome zu spalten. Dabei wird gewaltige Energie frei.

Gehen die Kenntnisse der Wissenschaft darüber hinaus oder enden sie nicht vielmehr mit der Erforschung möglicher Verwendungszwecke von Energie, entweder für nützliche oder zerstörerische Zwecke?

Dehnt die Wissenschaft in aller Aufrichtigkeit, in aller Ernsthaftigkeit eines forschenden Geistes ihre Studien über dieses manifestierte Universum hinaus aus, in ein Gebiet jenseits der manifestierten Energie des Atoms?

Die Wissenschaft ist zwar fähig, mit dem Atom umzugehen, es zu manipulieren, zu spalten und Energie daraus zu gewinnen, aber kann sie sagen, woraus genau das Atom oder die Energie besteht, was hinter dem Atom und der Energie liegt, was die eigentliche Essenz in ihnen ist? Wodurch sind sie entstanden? Was macht sie zu dem, was sie wirklich sind? – Darauf hat die Wissenschaft keine Antwort.

Die erleuchteten Mystiker gehen anders vor: Sie dringen in eine Welt des Bewusstseins ein, die der Urgrund und die Grundlage aller manifestierten Phänomene ist. Sie dringen bis zur unendlichen Intelligenz vor und erlangen so über die hinter dem Atom stehende Kraft Wissen aus erster Hand. Sie berühren das unendliche, fundamentale Prinzip, stützen sich deshalb auf Erfahrung und erklären das Universum in Begriffen des Bewusstseins. Sie definieren das manifestierte phänomenale Universum und unsere Erfahrungen darin in Begriffen des fundamentalen, universalen, schöpferischen Bewusstseins.

Dieses Wissen ist das höchste, weil nichts anderes mehr hinter und über diesem Bewusstsein steht. Das kreative Prinzip ist höchstes, allumfassendes Bewusstsein. Es ist die Energie hinter allen Energien. Es ist die Schwingung hinter allen Schwingungen. Es ist die Bewegung hinter allen Bewegungen. Es ist das Licht hinter allen Lichtern. Es ist die Kraft hinter allen Kräften. Es ist das Leben in allen Formen von Leben.

Wenn wir die wahre Natur der Energie ergründen, das verursachende und erhaltende Prinzip hinter der Energie, die Essenz, aus der die Energie besteht, dann werden wir das göttliche Bewusstsein berühren und erkennen, dass es nichts anderes gibt als Gott und Gott allein.

Überall werden wir dann das Unendliche als Bewusstsein erblicken, als die unbegrenzte Existenz, als den Grund und das Sein von allem, was wir sehen und erfahren, als den Grund und das Sein des ganzen universalen Systems.

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Das wahre Selbst in dir ist unsterblich

Wäre nicht Leben in der Erde und in der Luft, wie könnten die Bäume wachsen und Blüten und Früchte hervorbringen? – Eine Energie ist in der Erde und in der Luft. Woher stammt diese Energie? Wer hat sie erschaffen? Wer hat ihr ihre besonderen Eigenschaften zugewiesen? – Jemand, der Gott genannt wird. Wo ist Er? Was sagt die Bibel dazu? – Sie sagt, Gott ist in deinem Herzen. Und wie hat Gott dich erschaffen? – Nicht aus Lehm, nicht aus Erde, sondern aus seinem Atem hat Gott dich erschaffen!

Ist sein Atem wie Rauch, wie ein Lufthauch, der schnell verweht? – Natürlich nicht! Gottes Atem ist ewig. Er kann nicht aufhören zu sein.

Gott ist vollkommen. Alles ist in Ihm enthalten. Aus Ihm ist die Welt entstanden. Aus Ihm kommen Liebe und Licht sowie alles Wissen, alle Glückseligkeit und aller Friede.

Dieser Gott ist in jedem von uns. Er ist auch im leeren Raum. Er ist zu jeder Zeit und überall gegenwärtig. Wenn du Ihn auch nur ein wenig spürst, fühlst du dich stark, und du arbeitest besser.

Wenn du an Gott denkst und weißt, dass Er die Intelligenz deiner Intelligenz, die Liebe deiner Liebe, das Leben deines Lebens, die Seele deiner Seele ist – wenn du das weißt, dann hast du große Stärke, dann bist du furchtlos und hast keine Angst mehr vor kleinen körperlichen Beschwerden.

Du weißt, dass diese Störungen deines Wohlbefindens vorübergehen werden. Du weißt, dass Gott dich beschützt und dass der Atem in dir, das wirkliche Selbst in dir, unsterblich ist.

Schon durch einen kleinen Gedanken an Gott erblüht dein Leben, alle deine Zweifel verschwinden, und wo anderer Leute Nerven zusammenbrechen, bleibst du stark und ruhig, weil du weißt, dass Gott immer bei dir steht und dir hilft.

Nichts kann dich mehr erschüttern, du bleibst unter allen Umständen friedlich und gefasst. Wenn es Probleme gibt, weißt du, dass in dir – im Atem Gottes in dir – endloser Friede herrscht. Endlose Kraft liegt im Atem Gottes in dir bereit.

Wenn du das erkennst, dann kommt diese Stärke, dieser Friede in deinem äußeren Leben zum Ausdruck, und dein Leben wird königlich, gesegnet und erfolgreich sein.

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Gott in der Welt

Gottes Schöpfung ist wunderbar, und in ihr gibt es Welten innerhalb von Welten, Welten jenseits von Welten.

Die Schöpfung ist ein ewiger Zyklus, und in jedem dieser Zyklen gibt es Botschafter Gottes, besondere Manifestationen Gottes, göttliche Inkarnationen genannt. Diese Manifestationen sind Teil des Schöpfungsplans.

Die Menschheit braucht spirituelle Führung, und es gibt kritische Zeitabschnitte, die eine besondere Manifestation der Gnade Gottes erfordern. Deshalb ermöglicht die unbegrenzte Weisheit und Liebe Gottes ihre eigenen besonderen Manifestationen.

Diese Manifestationen sind Teil des Wesens Gottes. Göttliche Inkarnationen sind keine menschlichen Wesen, die sich nach und nach zur Vollkommenheit Gottes entwickelt haben. Sie sind in der Tat direkte Selbstmanifestationen Gottes.

Diese Inkarnationen behalten ihre Individualität im Unendlichen, und wann immer ein Teil der Menschheit oder eine einzelne Person irgendwo in der Welt einen Kontakt zu einer der Inkarnationen Gottes herzustellen versucht, wird dieser Kontakt stattfinden.

Die großen Inkarnationen und großen Meister existieren noch immer. Sie behalten ihre Individualität in der unendlichen Gottheit, und ihre Mission wird beständig weitergeführt.

Während bestimmter Zeitalter der menschlichen Geschichte geht das Wissen um diese Inkarnationen zeitweilig verloren und keine Kontakte werden mehr hergestellt, nur hie und da finden individuelle Kontakte Einzelner statt.

Alle diese Inkarnationen sind eins mit dem Herzen Gottes. Alle sind alldurchdringend, allwissend, allmächtig, und der Kontakt zu ihnen kann zu jeder Zeit und an jedem beliebigen Ort hergestellt werden.

Die göttlichen Inkarnationen sind unendlich wirklicher als unsere Sonne, die so hell scheint. Sie leben in einem wunderbaren Königreich, welches das Königreich des Himmels genannt wird.

Wenn unser Bewusstsein veräußerlicht ist, haben wir die Erfahrung des äußeren physikalischen Universums, aber wenn unser Bewusstsein diszipliniert, transformiert, vergeistigt ist, sich nach innen wendet und Gott erkennt, dann leuchtet plötzlich überall das Königreich des Himmels auf.

Alle Menschen stehen unter dem Bann materieller Erfahrungen. Nur jene, die von der Gnade Gottes berührt und zu seiner Gegenwart erweckt werden, wachen wirklich vom Traum der Welterfahrung auf und erfahren eine andere Welt, die Welt des göttlichen Königreichs, die Welt der Vollkommenheit, der Schönheit und Kraft, der Gnade und des Lichts, und ihr inneres geistiges Bewusstsein entfaltet sich immer mehr.

Am Anfang aber steht die Berührung der Gnade Gottes.

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Deine Zukunft, dein Auftrag, dein Beruf

Alles wird wunderbar sein, denn deine Zukunft liegt in den Händen Gottes.

Erhalte den inneren Geist und halte das Feuer der Inspiration aufrecht. Übe dich in Selbstauslieferung, Hingabe und einhelliger Konzentration auf Gottes Gegenwart und Gottes Arbeit. Du hast eine Mission im Leben zu erfüllen. Du hast einen Gott, für den du leben kannst, und das ist ein großer Segen. Lass dein Gemüt nicht in seinen uralten Eindrücken und Tendenzen stecken bleiben. Übe dein Gemüt darin, eine neue Mission zu verfolgen, ein neues Gespür für die Gegenwart Gottes in dir und überall um dich herum zu entwickeln.

Lebe für Gott, lebe in Gott, lebe durch Gott!

Arbeite hart, mit der ganzen Kraft und aller Genialität, die dir zur Verfügung stehen. Selbst wenn die ganze Welt überflutet und zerstört werden sollte, bleibe stark in dir selbst und bekräftige: „Ich tue nichts von mir aus. Gott hat mich gesandt, um einen göttlichen Auftrag zu vollbringen. Ich führe diese göttliche Arbeit aus. Nichts kann mir zustoßen. Gott ist mein Schutz.“

Mit diesem Mut, mit dieser Stärke, mit dieser heroischen Einstellung, mit dieser Tapferkeit, mit diesem starken Entschluss und dieser unerschütterlichen Überzeugung musst du dein Leben gestalten.

Die ganze Welt mag ertrinken, aber du wirst dich solange über Wasser halten, bis du deinen Auftrag ausgeführt hast.

Der weise Mensch, der Mensch der Herzensreinheit, hat eine Aufgabe, einen Beruf, den sein eigenes reines Herz selbst erwählt hat. Er sucht nicht nach Vergnügen, er ist nirgendwo angestellt.

Seine einzige Arbeit ist es, die Wahrheit zu entdecken, dass der Mensch Gott in Gott ist.

Er versucht, diese Tatsache in Erfahrung zu bringen; er beschäftigt sich ständig damit. Das ist seine Aufgabe, das ist sein Beruf.

Dafür bekommt er von der Außenwelt nichts, aber was er erhält, ist etwas, das ihm die Außenwelt ohnehin niemals geben kann – etwas, das man mit dem ganzen Reichtum der Welt nicht erkaufen kann.

Er hat einen inneren Beruf, eine innere Mission. Und dieser Beruf führt zur Entdeckung, dass der Mensch Gott in Gott ist. Dieser Beruf führt zur Gotterfahrung. Die größte Würde des Menschen ist in dieser Tatsache begründet, und kein Beruf ist ein wirklicher Beruf, außer der Beruf der Suche nach der Wahrheit. Das ist der beste Beruf.

Sobald Weisheit und Reinheit des Herzens in ihm aufdämmern, macht der Mensch sich auf die Suche nach Gotterfahrung. Alle großen Weisen und Propheten haben ihren eigenen Beruf, den Beruf der Wahrheitserfahrung. Sie geben ihr Interesse am Leben und an allen Werten auf, um sich dem zentralen Interesse, dem zentralen Wert zuzuwenden, dem einzig wirklichen Wert – und dieser Wert ist die Wahrheit oder Gott. Sie machen die Wahrheit zum einzigen und höchsten Gegenstand ihrer Hingabe, verwenden ihre ganze Zeit dafür und opfern alles für dieses einzige Ziel.

Es gibt keinen Beruf, der höher, wertvoller, würdiger oder größer wäre als dieser Beruf der Suche nach der Wahrheit und der Erfahrung der Wahrheit.

In der Bhagavadgita sagt Sri Krishna:

„Was Tag ist für den weltlichen Menschen, ist Nacht für den geistigen Menschen; und was Tag ist für den geistigen Menschen, ist Nacht für den weltlichen Menschen.“

Was meint er damit? – Die Aktivität der Sinne ist Nacht für den geistigen Menschen, während sie für den weltlichen Menschen den Tag bedeutet.

Wenn die Sinne schweigen, ist der weltliche Mensch hilflos.Er versinkt in die unbewusste Erfahrung des Tiefschlafs, während der geistige Mensch bei dieser Gelegenheit in den „Tag“ der Gotterfahrung eintritt.

Gotterfahrung ist unser wahres Leben. Wir sind Könige. Jeder von uns ist der König aller Könige. Wann, in welchem Zustand? – Wenn wir seelisch wach sind! Wenn unsere Seele erwacht ist, erfahren wir die zeitlose, raumlose Stille, den transzendenten Frieden, die Freude, Vollkommenheit und Freiheit Gottes ganz bewusst.

Das ist der eigentliche Wachzustand.

Um dahin zu gelangen, brauchen wir Disziplin. Welche Disziplin? – Wir müssen das Gemüt zügeln, diesen schwierigen Teufel des Gemüts in uns, der immer Probleme macht, immer falsche Gedanken und dumme Gefühle erzeugt. Wir müssen lernen, dieses Gemüt vollkommen zu beherrschen.

Wir müssen unser ganzes Wesen umwandeln, erst dann können wir die Einheit mit dem Göttlichen erfahren – in einer vollkommenen Stille.

Diese Stille nenne ich die Stille der Nacht, denn Stille und Nacht gehen zusammen. Nacht für wen oder was? – Nacht für die Sinne, das sinnliche Leben, nicht aber Nacht für das innere Bewusstsein.

Das innere Bewusstsein ist immer wach. Gott in uns schläft nie. Er ist immer wach. Er beobachtet auch unseren Schlafzustand. Er ist der Beobachter all unserer vergangenen Lebenszeiten und kennt jedes kleine Detail darin. Er ist der Beobachter unseres gegenwärtigen Lebens und kennt jede Einzelheit darin. Er beobachtet auch unseren Tod, unseren Schlaf, unsere Träume und alles, was wir im Wachzustand tun, denken und fühlen. Er ist der ewige Beobachter in uns.

Keine Beobachtung ist ohne Licht möglich. Wir sollen dieses Licht erfahren, es zu unserem eigenen Wesen, unserem normalen täglichen Bewusstseinszustand machen.

Aus diesem Licht heraus, aus dieser Wahrheit, dieser zeitlosen Stille heraus kommen im täglichen Leben unsere Tugenden, unsere Sanftmut und Güte, unsere Liebe und Selbstlosigkeit, unsere Reinheit und die Schönheit unseres Charakters zum Ausdruck.

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Zeit und Zeitlosigkeit

Gegenwärtig befinden wir uns im Kaliyuga. Es gibt vier Zeitalter oder Yugas, wie du weißt. Das schönste ist das Satyayuga, das Zeitalter der Wahrheit.

Diese Zeitalter wechseln sich ab, sie bilden eine Kette, einen Kreis oder ein Rad. Dieses Rad dreht sich, es hat keinen Anfang und kein Ende. Es ist ein endloses Drehen, das nie aufhört. Es ist ein Kreislauf, und der Wechsel von einem Zeitalter zum nächsten setzt sich endlos fort, ohne Anfang und Ende.

Wann das erste Zeitalter einmal begann, weiß niemand. Man kann sagen, es habe mit Gott begonnen. Doch wann hat Gott begonnen? – Gott hat keinen Anfang und kein Ende.

Weil die Wahrheit ewig ist, weil Gott ewig ist, kommen und vergehen diese Welten, kommen und vergehen die Universen auf ewige Zeit.

Man sagt, dieses Universum werde einmal untergehen. Ja, es wird untergehen; dann gibt es ein neues Universum, und wenn dieses neue Universum alt geworden ist, geht es auch unter. Danach kommt wieder ein neues Universum.

Jeder Zyklus der Erschaffung von Universen läuft genau so ab wie der vorhergehende Zyklus der Erschaffung und Auflösung. Es ist eine endlose Kette ohne Anfang und Ende.

Auch die Zeit ist endlos. Es gibt eine Ewigkeit der Zeit und eine zeitlose Ewigkeit. Gott ist die zeitlose Ewigkeit. Er ist immer da. Er war immer, Er ist jetzt und wird immer sein. Er ist die Ewigkeit ohne Zeit, und der zeitlose Gott verändert sich nicht.

Solange der Tiefschlaf währt, erfahren wir keine Veränderung. Es ist eine zeitlose Stille und ein zeitloser Friede, die keinem Wechsel unterliegen. Gott ist die zeitlose Ewigkeit. In Ihm gibt es keinen Wandel.

Dann sind da andererseits diese Universen, die sich ohne Ende aneinanderreihen, vor jedem Universum wieder ein anderes. Wir können endlos zurückgehen, ohne einen Anfang zu finden. Das Gleiche gilt für die umgekehrte Bewegungsrichtung, für die Zukunft. Es ist ein Kreis.

Solange es die zeitlose Ewigkeit gibt, gibt es auch die Zeitewigkeit – die Ewigkeit der Zeit.

Die Zeit verändert und zerstört schließlich alles, und diese zerstörerische, verändernde Aktivität setzt sich endlos fort. Die Zeit ist aber auch die Ursache für die Geburt der Universen und deren Dauer.

Alles, was wir erfahren, befindet sich innerhalb der Zeitewigkeit. Aber es ist etwas Fantastisches in jedem Geschöpf, und das ist die Göttliche Mutter, Gott oder die Wahrheit – eben die zeitlose Ewigkeit.

Jedes Geschöpf trägt diese zeitlose Ewigkeit als sein wahres Wesen, als seine Grundlage in sich. Einen kleinen Vorgeschmack dieser zeitlosen Ewigkeit haben wir im Tiefschlaf. Dieser ist ein endloser Zustand. Im Tiefschlaf können wir der Erfahrung der zeitlosen Stille keine Schranken setzen.

Wir können nicht sagen, da ist Osten, da ist Westen, hier beginnt das Universum, hier hört es auf. Solche Schranken gibt es da nicht. Wir finden keinen Anfang, kein Ende, kein Oben, kein Unten – nichts.

Es ist ein Zustand ohne Raum und Zeit. Und das ist das wahre Wesen des Menschen.

Der Mensch kann beide Zustände erfahren: die zeitlose Ewigkeit und die Zeitewigkeit.

Wenn er will, dass die Zeitewigkeit ihn nicht belasten und quälen soll, muss er sich in die zeitlose Ewigkeit zurückziehen.

Wir haben Zugang zur zeitlosen Ewigkeit. Nicht nur ein wenig im Tiefschlaf, sondern weit mehr in der Meditation. Wenn das Herz rein ist und die Gnade Gottes wirkt, finden wir unsere Einheit mit Gott, der zeitlose, ewige, unendliche, immer dieselbe Vollkommenheit ist.

Der Zweck unseres Lebens hier auf der Erde ist es, nach dieser Vollkommenheit zu streben und sie schließlich zu erreichen, also eins mit Gott zu werden. Das ist unser Ziel.

Haben wir das einmal erreicht, sind wir selbst Herren der Zeitewigkeit und der zeitlosen Ewigkeit. Wir werden zum Beobachter, zum Zeugen dieser endlosen Kette von Universen. Millionen Jahre sind ein kleiner Augenblick für Gott, für diese zeitlose Ewigkeit. Aber sie sind nicht einmal das: In all den Millionen von Jahren hat sich in der zeitlosen Ewigkeit nichts verändert, und keine Sekunde ist vergangen.

Es ist eine Art Illusion, diese Zeitewigkeit, eine Illusion, die kein Ende nimmt. Wir sagen, dass unser Kaliyuga eine schlechte Zeit sei, voll von Mord, Betrug und Kriegen.

Das gilt aber nur für jene, die sich mit ihrem physischen Körper gleichsetzen, die sich in Unkenntnis ihres wahren Wesens im Raum-Zeit-Universum verloren haben; aber für jene, die Gott gesucht und ihre Einheit mit Ihm erlangt haben, herrscht ewige Freiheit, endlose Schönheit und Glückseligkeit. Sie bleiben unberührt von dieser Welt und ihren Übeln.

Die Lösung für die Probleme eines Lebens in der Zeitewigkeit des Raum-Zeit-Universums besteht darin, dass wir unser wahres Sein, die zeitlose Ewigkeit, wieder entdecken.

Weisheit, Vernunft und das tiefere Studium dieser Phänomene der Existenz treiben uns in den Schoß des Göttlichen, in den Schoß der zeitlosen Ewigkeit. Dort sind wir frei.

Von dort aus können wir die entstehenden und vergehenden Universen betrachten, ohne davon berührt zu werden: Geburt, Leben und Tod in endloser Folge.

Warum gibt es das endlose Spiel der Schöpfung ?

Es ist richtig zu sagen, dass die ganze Schöpfung ein Überfließen der göttlichen Fülle sei.

Diese Fülle ist nicht an ihre absolute Vollkommenheit gebunden. Die absolute Vollkommenheit macht dieses Überfließen von etwas möglich, das als unvollkommen bezeichnet wird. In diesem Fall spielt das Göttliche damit und ist einfach ein freudvoller Zeuge seiner eigenen Vollkommenheit, die in Dinge überfließt, die unvollkommen zu sein scheinen.

Das ist eine Stellungnahme, ein Standpunkt.

Eine andere Position lautet: Es gibt grundsätzlich keine Erklärung dafür. – Diese Position ist vorwiegend rational, basiert nicht auf Erfahrung, sondern ist abstrakt-rational; das heißt, der Intellekt bemüht sich um eine Lösung, findet aber keine und bringt dies in der Feststellung zum Ausdruck, dass die ganze Sache unerklärlich sei.

Sodann gibt es eine weitere Antwort, die einfach sagt: Das Universum ist letztlich nicht wirklich vorhanden, es existiert gar nicht und ermangelt einer eigentlichen Substanz.

Diese letzte Antwort wird vom Standpunkt der Erfahrung der göttlichen Wahrheit aus gegeben, der Wahrheit als dem grenzenlosen, zeitlosen, ungeborenen ewigen Sein, das ohne Anfang und Ende ist.

Für wen aber bietet diese Antwort keine Lösung an? – Für diejenigen, die sich innerhalb der Schöpfung befinden.

Für den jedoch, der sich in der Erfahrung der Gegenwart des Göttlichen aufhält, ist diese Antwort eine gültige Lösung. Für ihn stellt sich nämlich die Frage nach der Natur des Universums gar nicht.

Der Hauptpunkt unserer Philosophie ist deshalb: Erfahre zuerst das Göttliche, ehe du solche Fragen stellst.

Wenn du als Student der Physik Fragen der höheren Physik aufwirfst, dann wird dein Physikprofessor dir antworten, dass du dir zuerst die Grundlagenkenntnisse erwerben musst, bevor du eine Antwort auf solche Fragen überhaupt verstehen kannst.

Es gibt also Voraussetzungen, die zu erfüllen sind. Unser Grundprinzip lautet in diesem Zusammenhang: Erwirb zuerst Erfahrung!

Wie heiß das Wetter heute in Indien ist, spielt für uns, die wir hier in Europa sitzen und frieren, keine Rolle. Wichtig und wesentlich wäre es für uns zu fragen, wie wir uns vor der Kälte schützen können. Diese Frage wäre an erster Stelle zu lösen. Und unter jenen Fragen, die an erster Stelle stehen, gibt es wieder eine Rangordnung der Dringlichkeit: solche, die mehr, und solche, die weniger wichtig sind.

Erfahre zuerst das Göttliche, dann kannst du besondere Fragen stellen, das heißt, wenn du dann überhaupt noch Fragen hast. Denn der Grund, dass du überhaupt fragst, ist darin zu sehen, dass du ein unvollkommenes menschliches Wesen bist, das dem rational-intellektuellen Denken verhaftet ist.

Als ein menschliches Wesen, als rationales, intellektuelles Wesen wirst du immer Probleme haben, denn dein Zustand ist ein Zustand der Begrenzung, der Unwissenheit, der Leiden. Auch wenn du es nicht wissen solltest: Du leidest trotzdem, zumindest unbewusst. Du bist in Begrenzungen eingefangen.

Zunächst solltest du dich deshalb an das Wesentliche halten, und das heißt: Erfahre das Göttliche! Danach kommen dir die Antworten auf deine Fragen von selbst und blitzartig!

Das ist eine bedingt gemachte Aussage, bedingt insofern, als die Frage verschwindet, sobald du das Göttliche erfährst, und dann entfällt natürlich auch die Antwort. Die Frage hat sich von selbst erledigt. Die Erfahrung des Unendlichen ist die Wahrheit, die Wirklichkeit, die Vollkommenheit.

Noch eine andere Antwort gibt es auf unsere Frage: Vielleicht weiß die Gottheit selbst die Antwort nicht. Sie ist so absorbiert in ihre eigene Fülle und Glückseligkeit, dass Sie nicht weiß, dass irgendwelche Universen entstanden, existierten und wieder verschwunden sind. Vielleicht weiß die Gottheit selbst nicht, wie ungeheuer groß ihre eigene göttliche Wirklichkeit ist. Doch ist das Unendliche nicht auf diese Einschränkung ihres Wissens begrenzt, sondern kann sie überwinden.

Nimm einen höheren Standpunkt ein, und die vom philosophischen Verstand, vom intellektuellen Denken erhobenen Fragen finden eine Antwort, eine Lösung. Erleuchtung ist deshalb das Vorrangigste. Erleuchtung ist von höchster Priorität.

Beim Lesen der Bhagavad Gita stößt du auf den Vers: „Sieh den Herrn in allem und alles im Herrn!“ Übe das! Setze diesen Spruch in die Praxis um! Hast du das geschafft, kannst du immer noch über die restlichen Verse der Gita nachsinnen!

In unserer Philosophie drückt sich höchste Praxisbezogenheit aus, eine Betonung des Wesentlichen in allem, was zum gesamten Bereich der Gotterfahrung in Bezug steht, zum Bereich des Lebens als Mensch im eigentlichen Sinn.

Wenn du diesen Vers der Gita, diese Aufforderung, Gott in allem zu sehen, ernst nimmst und anwendest, dann werden alle restlichen Verse der Gita klar. Entweder sie fallen dann als Nebensächliches weg, oder du weißt genau, was sie bedeuten.

Wenn man sich in einem bestimmten Erfahrungszustand befindet, sind die Probleme und Fragen anderer Erfahrungszustände unerheblich und tauchen erst gar nicht auf. Bist du eins mit dem absoluten Sein, wo ist dann die Welt, wo sind deine Fragen, deine Probleme?

Vorrangig ist es also, sich in einen anderen Erfahrungszustand zu erheben, einen umfassenderen, höheren.

Worin liegt die Abhilfe, wenn du einen Alptraum hast? – Im Erwachen! Erwachst du, verschwindet der Alptraum von selbst, und den Tiger, der dich im Traum fressen wollte, gibt es nicht mehr. Erlangst du höchste Erleuchtung, dann verschwindet der Alptraum dieser Welt.

Wenn man sich jedoch dem Spiel des Fragens um des Fragens willen ergibt, kommt man dabei vom Weg ab.

Die Wahrheit ist das Höchste; sie ist transzendent, das heißt, dem Zugriff des menschlichen Verstands entzogen.

Wenn Intellekt und Verstand voll erleuchtet sind, entdecken sie Geheimnis auf Geheimnis. Solcherart ist die Vollkommenheit der höchsten Wirklichkeit, der Wahrheit oder Gottes.

An den Menschen, der seine Probleme lösen will und Antworten auf die Fragen des Lebens und der Existenz schlechthin stellt, ergeht die Aufforderung: Erfahre das Göttliche, übe! Lebe den einen Vers, das Göttliche in allem zu sehen und alles im Göttlichen.

Wenn du das umzusetzen versuchst, stehst du bald vor der Frage: Wie bringe ich das am besten zustande? Wie schaffe ich die Hindernisse aus dem Weg? – Die Antwort darauf kann dir nur einer geben, der den Weg schon bis zum Ziel gegangen ist – und das ist der Guru.

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Wir sind nicht die Einzigen

Wir halten uns in einer Welt des Chaos, der Unordnung und Disharmonie, der Zweifel und eines mangelnden Wissens auf.

Darum sage ich, es ist reine Arroganz vonseiten des Menschen sich vorzustellen, dass sich die Schöpfung in den Menschen erschöpft, die er um sich herum sieht, in der Natur, die er beobachtet, und in der Tierwelt.

Die Wahrheit ist, dass es Welten innerhalb von Welten gibt, auch innerhalb dieser unserer Welt. Es sind Welten, die von rein psychischer, mentaler, astraler oder göttlicher Natur sein können. Sie können sich durchdringen.

Die in anderen Welten errichteten Gebäude können unsere durchdringen, doch wir bemerken sie nicht. Die Arroganz des Menschen ist groß, wenn er vermutet, dass es keine anderen Schöpfungsordnungen gibt als jene, der er selbst angehört.

Ich gebe allen Wissenschaftlern absolut recht, wenn sie behaupten, sie seien Genies. Ich verehre sie und bewundere ihren Forschergeist und ihre Erkenntnisse.

Aber sollten sie nicht bedenken, dass ihr Forschungsgebiet, ihr Verstehen und Experimentieren extrem eingeschränkt ist? – Wenn dem so ist, ist es dann vonseiten der Wissenschaft nicht äußerst arrogant anzunehmen, dass andere Daseinsordnungen des Universums und der Wahrheit nicht existieren? – Gewisse Wissenschaftler verhalten sich oft wie der sprichwörtliche Frosch, der seinen kleinen Brunnen, aus dem er nie herausgekommen ist, für die ganze Welt hält, oder wie jener Blinde, der das Bein des Elefanten betastet und es für eine Säule hält, die Gegenwart eines Elefanten aber verneint.

Deshalb denke ich, wir sollten eine Gruppe von Tatsachen nicht einfach abweisen, ohne dass wir sie angemessen und genügend erforscht haben.

Und wir sollten nicht so ungeduldig sein und denken, wir hätten etwas gründlich genug erforscht und würden die ganze Wahrheit kennen!

Wir müssen unseren Forschergeist weitertreiben, dann werden wir neue Wahrheiten entdecken.

Nachdem wir eine Wahrheit entdeckt haben, sollten wir sie prüfen und immer wieder prüfen, um zu sehen, ob sich in unsere Betrachtungen nicht irgendwelche Formen von Aberglauben, Täuschung oder rein fiktive Tatsachen eingeschlichen haben.

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Die Farbe der Wahrheit

Die innerliche Wirklichkeit oder Wahrheit scheint farblos zu sein – ein Nichts! Versetze dich in den Tiefschlafzustand – was siehst du da? – Ein farbloses Nichts! Aus diesem farb- und formlosen Nichts entsteht eine ganze Welt, viele Welten, endlose Welten – ein endloses Licht, das alle Welten erfüllt.

Jene, die die grenzenlose Stille der farb- und formlosen Wahrheit erkennen, empfinden sie als das Licht der Lichter.

Die Farbe dieses Lichts ist golden. Die goldene Farbe ist die Farbe der Wahrheit, der Wirklichkeit. Die Wahrheit hat diese goldene Farbe. Gottes Farbe ist die goldene Farbe.

Sobald dieses Nichts als Bewusstsein aktiv wird, ist alles Licht und Farbe und Sonnenschein – ewig, herrlich, wunderbar, voller Freude, alles Leben erfüllend.

Im Tiefschlaf gibt es keine Wünsche mehr. Dort sind alle Wünsche erfüllt. Alles wird dort erreicht. Es ist ein, wenn auch unbewusster Zustand der Vollkommenheit. Sobald man Gott erfährt, sind alle Bedürfnisse des Herzens erfüllt. Die Wirklichkeit ist grenzenlose, wahre Liebe; dort braucht und sucht man keine Liebe mehr.

Bist du je einem Mystiker begegnet, der sich nach der Liebe eines Menschen sehnte?

So einen Mystiker gibt es nicht! Er wird ja dort, in der Wahrheit, selbst zur Liebe; er wird selbst grenzenlose und unendliche Liebe. Und in dieser Liebe fallen alle Bedürfnisse, Wünsche, Ängste und Gegensätze weg.

Die Wahrheit ist die einzige Kraft. In ihr gibt es keine Schwäche.

Es wirken gewaltige Kräfte in der Natur, die den Menschen erniedrigen und vernichten können. Aber diese Kräfte sind keine wirklichen Kräfte, denn sie können die Seele des Menschen nicht berühren; sie haben keinen Zugang zur Seele.

Atomkraft, Elektrizität oder Feuer können den Körper verbrennen, die Seele aber bleibt unberührt.

Das Haus, das ja im Raum steht, kann verbrannt werden, nicht aber der Raum selbst.

Subtiler noch als der Raum ist die Wahrheit, die deine innerste Seele ist. Keine Kraft kann sie berühren. Wenn du das weißt und erfährst, wirst du dein ganzes Leben lang nicht mehr weinen. Ein Mangel an diesem Wissen ist die Ursache für deine Leiden, Depressionen, deine irreführenden Gedanken und enttäuschenden Erfahrungen.

Wenn du weißt, wer du wirklich bist, nämlich reines Sein und Bewusstsein, verschwinden alle deine Probleme. Wenn du weißt, dass diese unverletzliche, unberührbare, absolut vollkommene Wahrheit auch Freude ist, grenzenlose Freude, absolute Freude, dann gibt es für dich keinerlei Versuchungen mehr in diesem Leben.

Versuchungen gibt es nur für jene, die nichts von diesem unsterblichen Prinzip wissen, der Gegenwart des Göttlichen in sich selbst und überall.

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Das Königreich des Himmels

Ein geistiger, gottliebender Mensch erlangt im Laufe der Zeit Reinheit und empfängt dann wunderbare Ideen, Einsichten, Intuitionen und Erleuchtungen.

Die Weisheit strömt von innen heraus, wenn Reinheit da ist.

Wir haben gehört, dass das Königreich Gottes in jedem Menschen ist. Die Bibel sagt das, und auch andere Religionen stellen es fest. Was ist dieses Königreich? – Es ist eine Persönlichkeit, eine allwissende Persönlichkeit, die hinter dem unwissenden Gemüt steht.

Dieses Königreich ist Gott selbst.

Gottes Wesen ist unendlicher Frieden und unendliche Freude. Er ist allwissend und allmächtig. Er sieht dich und alles. Er ist immer in jedem Menschen anwesend. Eine zweite Person ist also in jeder Person, und diese Person ist Gott.

Das Königreich des Himmels ist kein Lagerhaus, wo man diesen oder jenen Schatz finden kann, wie Gold oder Silber und so weiter. Es ist eine lebendige Person: allwissend, allmächtig, unsterblich, ewig, vollkommen. So eine Persönlichkeit ist dieses himmlische Königreich!

Es ist immer in allen lebenden Wesen gegenwärtig, doch keines von all diesen Wesen ahnt dies auch nur.

Das ist der Grund, warum der Mensch nach Wissen strebt: weil er in sich eine allwissende Person trägt.

Der Mensch sehnt sich nach Frieden, nach Freude, aber sucht diese irrtümlicherweise irgendwo in der Außenwelt. Er sucht danach, und die ganze Zeit über ist eine Person wahrer Freude, grenzenloser Freude, ewiger und vollkommener Freude in ihm selbst! Alle jagen nach Gesundheit und einem langen Leben, während doch in allen eine immer gesunde und unsterbliche Person wohnt.

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Die Glückseligkeit und Stille der Göttlichen Mutter

Die höchste Göttliche Mutter oder Tripurasundari ist das nicht manifestierte, ewige Bewusstsein und Licht Gottes.

Diese nicht manifestierte, endlose Wirklichkeit oder Wahrheit ist Schönheit.

Nichts ist wirklich schön. Nur die Wahrheit ist schön. Und Wahrheit ist das, was immer bleibt, was immer war, was ist und immer sein wird. Eine Wahrheit, die sich verändert, ist keine Wahrheit, sondern eine Lüge, etwas Falsches.

In der Wahrheit gibt es keine Veränderung. Sie bleibt immer die gleiche, immer absolut vollkommen, und doch immer neu und frisch.

Diese unendliche, ewige, transzendente Wirklichkeit ist unendliche Schönheit.

Sundaram, Shantam, Shivam, Satyam

Die Mystiker, Seher oder Rishis der Veden haben die Wahrheit als Sundaram, Shantam, Shivam, Satyam beschrieben. Vier wunderbare Worte für Gott. Satyam ist Wahrheit. Sundaram ist Schönheit. Shivam ist Glückseligkeit. Shantam ist Frieden. Mehr brauchen wir nicht.

Was brauchen wir im tiefen Schlaf? – Welchen Wert hat ein Perlenhalsband, das dir jemand aufs Bett legt, für dich, wenn du tief schläfst? – Die Freude des zeitlosen Friedens ist viel mehr wert als alle Perlenhalsbänder der Welt.

Shivam ist also Glückseligkeit, absolute, alle Wünsche erfüllende Glückseligkeit.

Shantam ist grenzenloser Frieden, wie wir ihn vom Tiefschlafzustand her kennen. Es ist eine Stille, in der es keine Geräusche gibt, keine Störungen, nichts. Eine unvorstellbar wunderbare Stille.

Frieden, wahrer Frieden, ist ein Name für das Göttliche, weil das Wesen des Göttlichen Frieden ist. Auch Schönheit ist ein Name für das Göttliche, weil das Wesen des Göttlichen Schönheit ist. Und das Göttliche ist Satyam, die Wahrheit.

In der Wahrheit, in dem, was für immer bleibt, in diesem Wesen, diesem Sein, diesem ewigen Subjekt, das ohne Anfang und ohne Ende ist – in diesem endlosen Bewusstsein, diesem endlosen Licht, dieser endlosen Intelligenz, Gegenwart und Persönlichkeit wohnt die höchste Göttliche Mutter oder Tripurasundari.

Tripurasundari ist Liebe, eine Mutter, eine allhörende Persönlichkeit. Jede Mutter spricht mit ihrem kleinen Kind und erklärt ihm die Dinge, die es nicht versteht. Die Göttliche Mutter tut viel mehr als das und mit unendlich größerer Liebe.

Stelle dir die Göttliche Mutter vor: Sie hat alle Götter, Wesen und Welten als ihre Kinder! Alle sichtbaren und unsichtbaren Universen sind ihre Kinder. Wie groß ist das Herz der Göttlichen Mutter? Und wie viele Male ist diese Schöpfung entstanden und wieder vergangen? Wie oft? – Unzählige Male, ohne Ende – man kann es sich nicht vorstellen oder darüber nachdenken!

Die Wissenschaftler sprechen von einem Anfang des Universums, doch vor dem Beginn dieses Universums war schon ein anderes da und vor diesem wieder ein anderes und so weiter ohne Ende. Es ist ein anfangsloser Anfang in diesem wunderbaren, unendlichen Licht des göttlichen Bewusstseins.

Was ist Ziel und Ende allen Wissens? – Dieses Ziel liegt in der Gotterfahrung. Nur in der Gotterfahrung erreichen wir das Ziel und das Ende allen Wissens, allen Erkennens. Nur die Erfahrung der Wahrheit kann uns zufrieden machen. Es ist eine vollkommene Befriedigung, eine vollkommene Erfüllung. Da will man nichts mehr, ähnlich wie im Tiefschlaf; auch da hat man keine Wünsche, keine unerfüllten Sehnsüchte.

Doch kaum ist man aufgewacht, will man schon die Zeitung lesen oder von der Nachbarin hören, was es Neues gibt. Es ist ein unaufhörlicher Drang nach Neuem, nach Wissen und Information.

Sobald man aber eingeschlafen und eins mit seinem wahren Selbst ist, ist man vollkommen zufrieden. Es gibt kein Verlangen mehr, irgendetwas wissen zu wollen.

Was man da erfährt, genügt einem. Es ist eine vollständige Erfahrung, eine totale Zufriedenheit.

Hat man diese Erfahrung durch die Gnade der Göttlichen Mutter bei vollem, wachem Bewusstsein, dann wird man zum Licht für die ganze Menschheit, für die ganze Welt.

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Das Herz Gottes ist überall

Jedes kleine Fleckchen Raum um dich herum und jeder kleine Knochen in deinem Körper ist Träger der Allwissenheit und Intelligenz der Göttlichen Mutter.

Du kannst ihrer Gegenwart und ihrem Herzen nicht entrinnen.

Ihr Herz hat seinen Mittelpunkt in jedem kleinen Punkt des Raums um dich herum, und jeder ist Träger dieser Welt der Göttlichen Mutter, der höchsten Wirklichkeit und zeitlosen Schönheit, die die sensitive Seele in höchste Ekstase versetzt, in eine Ekstase, die ewig währt und immer neu ist, eine Ekstase, deren Freude der Erkenntnis der Wahrheit entströmt. Und das allein ist wirkliches Glück.

Gott ist überall. Er ist in deiner Seele, in deinem Atem. Er ist die Existenz in dir und in allem. Seine Gegenwart breitet sich über die ganze Schöpfung aus. Alle Universen werden von Ihm erhalten.

Diese Universen sind nichts als Erscheinungen, denn sie existieren nur eine Zeitlang. Sie dauern nicht ewig, sondern verschwinden nach einiger Zeit wieder von der Bildfläche.

Das Ewige ist das Wirkliche. Das Ungeborene ist das Wirkliche. Das Zeitlose, das Anfangslose ist das Wirkliche, denn es ist auch ohne Ende.

Und das bist du!

Das musst du verwirklichen durch die Wiederholung der machtvollen mystischen Mantras. Die Göttliche Mutter gewährt dir Gnade; Sie macht dich zum höchsten aller Kaiser, nicht nur zum Herrscher eines Planeten, sondern zum Herrn über alle Sternensysteme und Universen, die ganze göttliche Manifestation.

Um dieses Ziel zu erreichen ist kein Preis zu hoch.

Auf welche Weise ist Gott in allen Wesen gegenwärtig?

Er ist gegenwärtig als Existenz, als Intelligenz, als Liebe, als Fähigkeit und Können, als Frieden, als Wahrheitsliebe. In all diesen Formen ist Gott in den Wesen gegenwärtig. Lasst uns darum zu Gott beten.

Für einen geistig Strebenden wird alles möglich durch Gnade, denn der geistig Strebende lebt für Gott, lebt in Gott, lebt durch Gott. Er grüßt Gott, isst mit Gott, atmet für Gott, geht mit Gott, spricht mit Gott, so wie andere mit sich selbst sprechen. Er hört Gott, so wie andere ihre eigenen Gedanken hören. Gott ist immer bei ihm und deshalb ist nichts für ihn unmöglich.

Aber es braucht seine Zeit, doch vergiss nicht: Alles ist möglich! Du bist ein gesegnetes Licht der ewigen Wirklichkeit.

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Werde ein Mystiker!

Ein Mystiker zu werden, ist das Ziel und der Zweck der menschlichen Existenz.

Was ist ein Mystiker? – Mystiker ist einer, der die Begrenzungen der menschlichen Persönlichkeit überschritten hat und in der Dimension des Unbegrenzten, Ewigen, Ungeborenen, Unwandelbaren, Zeitlosen zu Hause ist.

Wer sich immer seiner Zeitlosigkeit, seines raumlosen Bewusstseins, seiner Glückseligkeit und Absolutheit bewusst ist, ist ein Mystiker.

Ein Mystiker zu sein ist die einzige Lösung für das Problem des Menschen und des Universums, für das Problem der menschlichen Existenz und die Beziehung des Menschen zu Gott, für das Problem des Raum-Zeit-Universums.

Eine andere Lösung, einen Ausweg, gibt es nicht.

Der menschliche Zustand, wie glücklich er unter Umständen auch sein mag, ist ein Zustand des Irrtums, des Nichtwissens, der Dunkelheit.

Dieser Zustand muss durch die innere Schau aufgebrochen werden, durch die Schau des Ewigen, Zeitlosen, Absoluten, Unendlichen, Allvollkommenen, denn dieses vollkommene Wesen bist du selbst, und zwar von jedem Standpunkt aus gesehen. Körper, Seele, Gemüt und Herz bestehen in Wahrheit und Wirklichkeit aus nichts anderem als dem unendlichen Bewusstsein.

Es gibt nichts anderes als die absolute Wirklichkeit, und diese Wirklichkeit ist allgegenwärtig, allmächtig, allwissend und noch unendlich viel mehr. Ihr wahres Wesen ist eine Glückseligkeit ohne Grenzen, ein Frieden ohne Grenzen, eine Vollkommenheit ohne Grenzen. Alles in ihr ist unbegrenzt.

Das ist der wahre Schatz!

In der Gotterfahrung freut man sich an etwas, das jedes Verstehen übersteigt, das Herz aber mit Ekstase erfüllt.

Ein Mystiker ist einer, der immerfort in der Ekstase unendlicher Erkenntnis verweilt. Er nimmt in allen Formen und Namen das eine Sein wahr.

Alle Formen und Namen verschwinden vor seiner Schau und erscheinen als die eine ewige Gottheit unendlicher Schönheit und Vollkommenheit.

Diese Ekstase ist ewig neu, in ihr gibt es keinen Schlaf. Man ist überall. Man ist immer wach und vollkommen. In diesem Zustand gibt es keine Vergangenheit und keine Zukunft, nur ein ewiges Jetzt.

Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft gehören zu etwas, das begrenzt ist. Das menschliche Individuum ist begrenzt und gewohnt, Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zu erfahren.

Doch du kannst über den menschlichen Zustand hinausgehen. Du kannst die Grenzen der menschlichen Individualität überwinden und im Bewusstsein die Erfahrung des Unendlichen erlangen, und im Unendlichen, das hier, jetzt und immer existiert, bewegst du dich nicht, denn es gibt keinen Ort, wo du nicht bist.

Du bist überall. Du bist hier, und hier ist auch auf der Venus, auf dem Jupiter, auf der Sonne, dem Mars und in anderen Galaxien. Auch dort bist du, und deshalb bist du, egal, wo du bist, immer hier.

Es gibt nur ein Hier und nur ein Jetzt in diesem Augenblick der Erfahrung des Unendlichen, und dieser Augenblick ist ewig, hat keine Vergangenheit und keine Zukunft, es ist ein immerwährendes Hier und Jetzt.

Du bist das Allumfassende, Alldurchdringende, das Allgegenwärtige, Allwissende, Allschöne, Unzerstörbare. Du bist vollkommener Frieden.

Die Gottheit, die du erwählt hast, musst du als das Unendliche, das nicht Offenbare verehren. Sie erleuchtet dich und gewährt dir überfließende Gnade. Meditiere während du arbeitest, meditiere während du dich entspannst, meditiere in allen Situationen, bleibe immer in einer meditativen Stimmung.

So wie du dir jetzt des Körpers bewusst bist, werde dir des Unendlichen bewusst. So wie du den Schmerz wahrnimmst, nimm das Unendliche wahr. Verneine deine Persönlichkeit hartnäckig, löse sie im Bewusstsein des grenzenlosen Lichts und der unendlichen schöpferischen Kraft auf.

Der Körper ist eine Illusion, die Welt ist eine Illusion. Diese Illusion muss durch das Licht der Weisheit überwunden werden, durch das Licht des ewigen Selbst, das in dir, in allen und überall in der ganzen Schöpfung anwesend ist.

Das Konzept von innen und außen ist menschlich und es bleibt solange wirksam, als es eine menschliche Persönlichkeit gibt, doch muss es transzendiert werden. Der tiefste Eindruck im Bewusstsein muss der Eindruck des Unendlichen sein, hervorgerufen durch das Unendliche.

Du musst als das Unendliche leben, dann wird dein Herz gereinigt, dann wirst du eins mit der einen Wahrheit, der ewigen Wahrheit, der allvollkommenen Wahrheit, der allwunderbaren Wahrheit.

Das Leben wird durch diese Erfahrung der Einheit mit dem Unendlichen unglaublich wunderbar, vollkommen und erfüllt.

Werde deshalb ein Mystiker!

Was ist das Selbst?

Die Gottheit unendlichen Erbarmens, unendlicher Liebe und Schönheit – das ist das Selbst.

Die Sonne ist nicht nur außen, sondern auch in jedem Atom hier und überall.

Das Atom kann gespalten werden und Kraft und Energie werden daraus entlassen; aber im Atom ist auch Bewusstsein, das, wenn es aktiv wird, Sonnen wie unsere zu Millionen produzieren kann. Jedes Atom ist so allmächtig wie jedes andere und so allmächtig wie Gott selbst.

Jede Seele ist so vollkommen wie die Gottheit, so schön wie die Gottheit, so allwissend wie die Gottheit.

Alles ist ein und dasselbe. Es gibt keine zwei Dinge, wie etwa Mensch und Gott.

Gott allein ist.

Es gibt keine vielen verschiedenen Dinge. Die Unterscheidung von Gott, Mensch und Welt gibt es in Wirklichkeit nicht. Nur Gott allein ist da, und Gott ist Liebe.

Lebe in der Liebe! Liebe ist Frieden. Lebe im Frieden, der Vollkommenheit ist. Lebe in dieser Vollkommenheit.

Die Gottheit in dir ist in sich selbst Ekstase. Sie braucht nichts zu essen oder zu trinken, um ein wenig Freude oder Vergnügen daraus zu beziehen. Sie ist Freude, Berauschung in sich selbst.

Die Sonne in dir ist unendlich größer als die Sonne, die am Himmel steht. Die Sonne der Seele, des Selbst oder der Wirklichkeit in dir ist grenzenlos und absolut vollkommen.

Die Seele der materiellen Sonne hoch oben im Raum ist ebenso grenzenlos und vollkommen. Es ist dieselbe Seele wie die Seele in dir, die Seele Gottes, die Seele aller Dinge.

Es gibt nur eine Seele – das göttliche Selbst. Wenn du das weißt, bist du ein Mystiker. Und ein Mystiker zu sein, ist das Ziel des Lebens. Die Intelligenz des Mystikers wird vom Licht des inneren göttlichen Selbst erleuchtet.

Das innere göttliche Selbst hat unendlich viele Dimensionen, endlose Vollkommenheiten. Es gibt auch eine absolute Vollkommenheit innerhalb der absoluten Vollkommenheit.

Diese Mathematik übersteigt die menschliche Mathematik. Es ist die Logik des Unendlichen, die Mathematik und Mystik des Unendlichen.

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Erfahre das Unendliche!

Endlich zu sein, ist ein Unglück, eine Katastrophe. Es ist die Ursache aller Probleme. Das endliche Individuum muss diese Unendlichkeit, Ewigkeit, Unsterblichkeit und Absolutheit des Bewusstseins erfahren.

Setze alle deine Energien für das Streben nach dieser Erfahrung ein! Liebe alles, so wie du Gott selbst lieben würdest, denn Gott allein lebt in allem – in allen Wesen und Formen.

Jede Person muss verehrt werden. Berühre innerlich die Füße einer jeden Person, die dir begegnet, sei es Freund oder Feind, und im Bewusstsein berührst du so die Füße der höchsten Gottheit selbst.

Das Leben ist eine goldene Gelegenheit zur Erfahrung der unendlichen Schätze des Göttlichen, mit denen du geboren, derer du dir jedoch nicht bewusst bist.

Mit Hilfe spiritueller Disziplinen kannst du dir dieser Schätze bewusst werden und sie im täglichen Leben einsetzen und anwenden.

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Das Wesen des Menschen

Du bist nicht, was du zu sein scheinst, sondern das, was in deinem Herzen ist. Du bist das, wovon du erfüllt bist.

Jemand betritt einen Eisenbahnwagen, identifiziert sich mit diesem und denkt, er sei nun der Wagen. Er vergisst, dass er den Wagen betreten hat und wieder verlassen wird.

Ebenso ist der Geist in den Menschenkörper eingezogen und hat vergessen, dass er ihn betreten hat und ihn wieder verlassen muss.

Das Gemüt ist das, was einen das Wirkliche vergessen und das Unwirkliche so erfahren lässt, als wäre es wirklich.

Die wahre Blindheit des Menschen ist seine Unfähigkeit, das Göttliche zu sehen.

Sünde ist nichts anderes als anders zu sein als das Göttliche; denn das heißt, das eigene wahre Wesen nicht zu erkennen, welches eben das Göttliche ist. Das ist die eine Sünde, die tausend Sünden, einen wahren Tausendfüßler an Sündhaftigkeit ins Leben ruft.

Das Licht in deinen Augen reflektiert das Licht des unendlichen göttlichen Bewusstseins.

Die Liebe in deinem Herzen ist eine Manifestation der Liebe des Unendlichen. Dein Leben ist ein großartiger Ausdruck der unendlichen Freude Gottes.

Die Gottheit, die unendliche Existenz und Wonne ist, bereitet sich die Freude, sich selbst als endliche Individualität gegenüberzustehen.

Was sind wir? – Wir sind Gottes Bewusstsein, sich umherbewegend in Formen und Namen.

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Gewahrsein

Es gibt zahllose Techniken, mit deren Hilfe wir das Göttliche im täglichen Leben erfahren können. Die Erfahrungen der großen Heiligen zeigen, dass es nicht nötig ist, unsere Lebensweise zu ändern, um Gott zu erkennen und zu erfahren. Was auch die äußere Form unseres Lebens sein mag, welchen Beruf wir auch ausüben – gerade in diesen Lebensumständen und durch sie können wir Gott erfahren. Dazu ist eine Einstellung erforderlich, die vom Wissen um das Göttliche beseelt ist, ein Gewahrsein, das sich des Göttlichen stets bewusst ist.

Wenn wir Zahnschmerzen haben, leben wir mit dem Gefühl dieser Schmerzen, und alles, was wir tun, geschieht unter dem Eindruck des Gewahrseins der Zahnschmerzen. Genauso können wir mit dem Bewusstsein des Göttlichen leben – im Bewusstsein einer grenzenlosen Stärke, die uns jederzeit zugänglich ist, im Bewusstsein eines grenzenlosen Glücks und Friedens, die wir erlangen können, im Bewusstsein des höchsten Freundes, der immer bereit ist, alle erdenklichen Segnungen über uns auszugießen.

Ein Leben, das mit dem vorherrschenden Gefühl für die Gegenwart des Göttlichen geführt wird, ist ein edles Leben, ein machtvolles Leben, ein schönes Leben, ein total erfülltes Leben.


Kabir, einer der größten Heiligen Indiens, beschreibt sein Leben mit Gott:

„Wo immer ich gehe, gehe ich in der Nähe des Herrn.

Was immer ich tue, ist Verehrung für Ihn.

Wenn ich schlafe, liege ich ausgestreckt vor Ihm.

Ich verehre niemanden und nichts, außer den Herrn selbst.

Was immer ich sage, wird zur Wiederholung seines Namens.

Wenn ich esse und trinke, verehre ich Ihn.

Wenn ich unter Menschen bin, bin ich alleine mit Ihm.

Da gibt es kein Gefühl der Zweiheit, ich sehe keinen Anderen.

Ich sehe Ihn ohne meine Augen schließen zu müssen, ohne meine Ohren verstopfen zu müssen, ohne meinen Körper zu quälen.

Mit weit geöffneten Augen sehe ich Gott überall, und ich lache und lache vor Freude, da ich seine wunderbare Form in jedermann sehe.

Ich höre unablässig sein göttliches Wort in mir. Es beschäftigt meinen Geist, und alles Verlangen wird weggewaschen.

Ob ich stehe, sitze oder spreche, immer ertönt dieser Klang in mir.

Mein Geist besingt seine Großartigkeit Tag und Nacht.

Kabir sagt: Dieser Zustand, den ich besinge, ist jenseits des menschlichen Geistes; es ist der höchste Zustand des Bewusstseins.

Oh, ich gehe auf in dieser einen, höchsten Glückseligkeit.“

swami


Wir tragen das Ebenbild Gottes in uns,
ohne es zu wissen

Ein Blinder, der Tag und Nacht vor einem strahlenden Licht sitzt, weiß nichts von diesem Licht, obwohl er die ganze Zeit davor sitzt. So sitzen auch wir vierundzwanzig Stunden am Tag in der Gegenwart Gottes, doch nichts in unserer Kultur, in unserer Erziehung, in unserer Kirche, in unserem Leben hat uns je zu einer lebendigen, machtvollen und nützlichen Erkenntnis dieser Tatsache hingeführt.

Darum bitte ich dich ernsthaft, diese Erkenntnis zu erwerben! Dadurch wird die Gesellschaft, in der du lebst, geistig reicher, der Evolutionsstandard steigt, die ganze Welt erkennt die Gegenwart Gottes ein wenig mehr – nämlich genau um das Maß, in dem du Gott erkannt hast.

Vergiss nie, dass du in Gott unsterblich bist, dass du von Gott kommst, in und durch Gott lebst und atmest – das ist dein Wesen und deine Natur.

Mit dem Bewusstsein des Unendlichen und der Erfahrung Gottes in deinem Kopf und deinem Herzen, in Erinnerung an die Erfahrung Gottes während der Meditation, mit der Zufriedenheit und dem Gefühl der Erfüllung, die dann und wann in Stunden des Gebets aufsteigen, wirke hier in der Welt!

Wisse, dass alles endlich ist, sich ändert und untergeht. Lass den Gedanken an Gott nie vergehen, dann hast du das normale menschliche Leben mit der Erfahrung des Göttlichen verbunden.




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25./26. März 29./30. Juli 25./26. November
29./30. April 26./27. August 30./31. Dezember

Samstag, 14.30 Uhr:
Vortragssaal, Anton Graff-Str. 75, 8400 Winterthur
 
Sonntag: 9.00 Uhr:
Feuerzeremonie, Lettenbergstr. 17, 8487 Zell

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