ZWEIMONATLICH
Jahr 57
OFFIZIELLES ORGAN DES
DIVINE LIGHT ZENTRUMS
8400 WINTERTHUR SCHWEIZ
Mai/Juni 2025
Texte aus Ansprachen und Gesprächen von
Der wahre Gottliebende, der zugleich ein Philosoph, ein Wissenschaftler, ein Gelehrter, ein fähiger Organisator ist, ein Mensch geistiger Disziplin und Macht, ein Mensch, der in ökonomischen Aktivitäten höchst geübt ist, ein sehr vernünftiger und logisch denkender Mensch, sehr realistisch, der wird, wenn er der Welt eine Botschaft zu bringen hat, die Botschaft der Liebe wählen. Er würde der Menschheit die Berührung mit der Liebe und nicht die Berührung mit der Wissenschaft, mit der Kunst oder mit sonst einem Wissen vermitteln, auch nicht mit der Technik oder mit irgendeiner wunderwirkenden Praktik, da ja alle Wissenschaften in der Liebe enthalten sind. Gott erhält Sein unendliches Wissen, Seine Allwissenheit aus Seiner unendlichen und absoluten Liebe. – Liebe ist alles.
Swami Omkarananda
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Die Gottheit wirkt in meinem Leben
Wo immer ich gehe, wird ein Tempel errichtet, eine Kirche gebaut. Das ist unvermeidlich. Die Gottheit wirkt auf diese Weise und mischt sich ständig in mein Leben ein. In meinem Leben ist die Gottheit immer anwesend.
Liebe ist das Schönste.
Liebe ist der gemeinsame Faktor in uns allen.
Der Körper vergeht, aber die Liebe vergeht nicht.
Liebe besitzt endlose Kräfte, endlose Vorzüglichkeiten.
Liebe ist Bewusstsein und deshalb Erkenntnis.
Liebe ist Existenz und deshalb die Wahrheit, das Sein, das Allvollkommene, das Unteilbare, das Unerschöpfliche, das Allleuchtende, das Schönste.
Swami Omkarananda
Der Mensch ist mehr als er zu sein scheint
Die indiskutable Tatsache, dass der Mensch mehr ist als sein Verhalten, sein Denken oder seine gesamte Persönlichkeit, räumt ein, dass es Bereiche gibt, welche die Psychologie weder zu erklären noch zu lösen vermag, es sei denn, sie beziehe Hilfe von dem Wissen, das aus dem Wirken einer höchst entwickelten menschlichen Vernunft oder dieser verwandter Erkenntniskräfte entspringt.
Die Psychologie studiert das menschliche Verhalten. Der menschliche Geist ist mehr als das menschliche Verhalten.
Die Psychologie ist daher gezwungen, das Phänomen des menschlichen Geistes zu erforschen. Doch gibt es noch etwas im Menschen, das mehr als sein Geist ist. Hierin zeigt es sich, dass Religion und Psychologie voneinander abhängen und vereint für das Wachstum, das Wohlergehen, den Fortschritt, den Frieden und das Glück der Menschen zu wirken haben.
Wenn wir mentale Gesundheit und Integration der Persönlichkeit anstreben, brauchen wir nicht nur einen medizinisch ausgebildeten Psychologen, sondern ebenso einen freundlichen Philosophen mit umfassenden Kenntnissen in der Medizin und der Psychologie, sowie einen liebevollen, kulturell gebildeten geistigen Menschen. Um es noch einmal zu sagen: Die Psychologie ist verwoben mit dem wahren Geist und den grundlegenden Erkenntnissen der Religion und kann nicht davon getrennt werden, ohne großen Schaden am Wohlergehen der Menschheit anzurichten.
Das bewusste Leben des Menschen kann nicht edel, würdig, friedvoll oder freudig sein, wenn es – wie die moderne Psychologie sagt – von unbewussten Zwängen, Instinkten und Trieben beherrscht wird.
Hier hat dann die geistige Philosophie eine Rolle zu spielen, indem sie dem bewussten Geist des Menschen Ideale vorstellt, nach denen er sein Leben einrichten kann, ihm Ziele gibt, die er anstreben und Werte, die er verwirklichen kann.
Diese Ideale, Ziele und Werte führen zu Frieden, Ordnung, Schönheit und Harmonie im Leben und ändern des Menschen unbewusste Natur, die darin wirkenden Kräfte und Faktoren.
Wir können den Wert eines spirituellen Lebensstils für den Frieden, den Fortschritt, das Glück und die Entwicklung der Mensch heit gar nicht hoch genug einschätzen.
Die Entwicklung der moralischen und spirituellen Natur stellt die Lösung für alle menschlichen Probleme dar. Darin liegt der unvergängliche Wert einer universalen Religion.
Was ist der menschliche Geist anderes als subtile Materie? – Er ist der Veränderung und Auslöschung, der Entwicklung und Degeneration, der Begrenzung und Verneinung unterworfen.
Er ist ein Instrument dessen, was keine Materie ist, was selbstleuchtendes, allschöpferisches, alles transzendierendes Sein ist. Er arbeitet nur, wenn er unterstützt wird vom Licht dessen, was größer ist als er selbst, dem Licht des inneren göttlichen Seins, dem Licht des all reinen Bewusstseins, genau gleich wie die physischen Augen die Objekte nur wahrnehmen können, wenn sie von innen heraus durch die Aktivität des Geistes unterstützt werden.
Das, was das wahre Selbst in uns ist, ist die Essenz unserer Existenz und Erfahrung. Wir können die Natur unseres Gemüts und selbst seine Existenz anzweifeln; alles können wir anzweifeln, alles verneinen, aber nicht den Zweifler, den Verneiner selbst.
Jenes Wesen, welches das Gemüt und seine Funktionen anzweifelt oder verneint, existiert. Es ist logisch unmöglich, es anzuzweifeln. Es ist das letzte Prinzip in uns, und aus seinem Licht ist das Gemüt geboren. Für es ist das Gemüt kein unverzichtbares Instrument. Es kann direkt und unabhängig vom Gemüt handeln und funktionieren, während das Gemüt ohne es keine Existenz und Handlungsmöglichkeit besitzt.
Die Wissenschaft vom mensch lichen Verhalten beraubt sich ihrer zentralen Grundlage und Substanz, wenn sie nicht Bezug nimmt auf diese zentrale, unzerstörbare, unleugbare Wirklichkeit im Menschen. Wir können uns keine Wissenschaft aus veränderlichen, widersprüchlichen Objekten zusammenbasteln.
Die Wissenschaft bezieht ihren wissenschaftlichen Charakter aus schließlich aus ihrer Beschäftigung mit den unveränderlichen Gesetzen, deren höchste Erzeugerin die letzte Wirk lich keit im Menschen und im Kosmos ist.
Seinem wesentlichen Sein nach ist der Mensch jenseits des Gemüts, von dessen Funktionen und Zuständen. Er ist ein Teil des höchsten Seins. Die unvergängliche Essenz des selbstleuchtenden Prinzips in ihm transzendiert alle Akte und Bedingungen des Denkens, Fühlens, Wollens und Handelns.
Der Mensch ist kein verdammter Sklave oder ein hilfloses Opfer seines Gemüts; er kann sein Gemüt ändern und beherrschen.
Der Mensch kann das Gemüt meistern und es transzendieren. Jenes Prinzip im Menschen, welches das Gemüt meistert, ist das innere, unwandelbare, stets beobachtende, alles transzendierende Bewusstsein. Indem es innerhalb und jenseits des Gemüt verweilt, beobachtet es die Aktivitäten desselben und kann die mentalen Funktionen und psychologischen Erfahrungen in jeder von ihm gewählten Weise bestimmen. Mit seiner Hilfe ist es uns möglich, uns von unseren mentalen Aktivitäten zu dissoziieren, sie zu lenken, zu ändern oder sie im Licht des allsehenden, unendlichen Bewusstseins aufzulösen.
Diese Technik ist absolut wissenschaftlich, während sich die Techniken der modernen Psychologie stets verändern und durch andere ersetzt werden, sowie in vielen individuellen Fällen gar nicht anwendbar sind.
Wir können keine Wissenschaft aus Erkenntnissen konstruieren, die unvollkommene, widersprüchliche Techniken zur Folge haben, welche zu bestimmten Zeiten und in bestimmten Situationen ungültig sind und dem Test der Zeit nicht standhalten.
Hier zeigt es sich wiederum, dass die Psychologie in ihrem eigenen Interesse gezwungen ist, sich mit der Spiri tualität anzufreunden und bei ihr mehr Licht, höhere Erkenntnisse, bessere und wirkungsvollere Techniken zu suchen und zu finden.
stets in Herz und Geist tragen?
Swami sagt: In Herz und Geist bin ich mir immer der zeitlosen Wirklichkeit und der Wunder des Göttlichen bewusst. Von daher stammen meine Furchtlosigkeit, meine Freude, mein Glaube und meine Stärke.
Ich lebe in einem Raum erleuchteter innerer Erkenntnis. Und das ist auch für dich möglich, wenn du weiter und mit Beständigkeit das Mantra wiederholst, über Gott nachdenkst und Ihn liebst.
Wisse, dass dieser Gott wirklicher ist als deine Hände und Füße.
Ich lebe in dieser Dimension der Wirklichkeit. Deshalb werde ich von all diesem äußeren Chaos nicht im Geringsten berührt.
Das Wesen Gottes und der Charakter unserer Beziehung zu Ihm
Der Mensch kann vor dem Leben fliehen. Allem kann er entfliehen, selbst seinem eigenen Körper, doch Gott kann er nicht entfliehen – Gott, der das tragende Sein und Wesen, die Essenz in allem ist, auch in dem, der Ihm entfliehen möchte. Mit ihm, dem Entfliehenden, ist Gott gerade so gänzlich und unzertrennlich verbunden wie er vor seiner Flucht war.
Wir können eher Flüssigkeit vom Wasser, Hitze vom Feuer und Licht von der Sonne trennen als den Menschen von Gott.
Unter keiner Bedingung, unter gar keinem Umstand und zu keiner Zeit kann der Mensch von Gott, welcher der wahre und eigentliche Mensch im Menschen, das wahre Individuum im Individuum ist, losgelöst werden.
Warum nicht kühn dieser Wirklichkeit ins Auge sehen, von der wir doch nicht abgeschnitten werden können, von der es doch kein Entrinnen gibt und deren bewusste Erfahrung unser Leben unvorstellbar bereichert, es reich an Frieden, Licht, Kraft, Freude und Vollkommenheit macht? – Indem Gott das allgegenwärtige Sein und das ewige Jetzt, die zeitlose Gegenwart ist, können wir Ihn an jeglichem Ort jederzeit erfahren, und zwar gerade hier und in diesem Augenblick.
Vollkommene Allgegenwart
Die Welt unendlicher Vollkommenheit, die Welt der Gottesmacht, des Lichts und des Friedens, Reich Gottes oder Gott genannt, ist nichts weit Entferntes, uns fern Liegendes, sondern durchdringt die Welt unserer täglichen Erfahrung.
Sogar der Sessel, auf dem ich sitze, ist erfüllt von den Vollkommenheiten und der Pracht des Gottesreichs. Zeit und Raum, die vielen Dinge, die wir durch die Sinne wahrnehmen, existieren nicht in der inneren göttlichen Erfahrung.
Die dimensionslose Dimension des unendlichen göttlichen Bewusstseins, zu der wir uns jederzeit erheben können, ist die einzige Wirklichkeit.
Sie ist die einzige Vollkommenheit, der einzig wirklich unbegrenzte und andauernde Friede. Darin befindet sich alles Wissen, alle Macht.
Die Kräfte und Energien, das Spiel aller Formen von Kraft, die wir in der physischen Welt sehen, sind im Vergleich zu Gott und der göttlichen Macht wie das wirkungslose Feuer, das auf eine Leinwand gemalt ist.
Dieses Wesen unendlicher Vollkommenheit, das unserer inneren Erkenntnis überall im Universum begegnet, ist die Grundlage all unseres Denkens und all unserer Erfahrung. Erfahrung irgendwelcher Art folgt dem Bewusstsein nach. Ohne Bewusstsein ist keine Erfahrung möglich.
Sobald unser aktives Bewusstsein von den Begrenzungen des Gemüts, der Zeit- und Raumerfahrung frei wird, sind wir plötzlich fähig, hier und jetzt das zeitlose, raumlose, all-vollkommene Königreich des Himmels zu erleben – wo immer wir auch sein mögen.
Da die ganze Welt, dieses physikalische, unserer Sinneserfahrung offen stehende Universum, völlig von diesem Königreich Gottes durchdrungen ist, können wir hier und jetzt unser inneres Wesen direkt im Erleben des unendlichen göttlichen Bewusstseins aufgehen lassen. Gott ist die allvollkommene, allsehende, allbewusste Realität.
Er ist Quelle und Urgrund aller Formen des Lebens, des Wissens und der Vollendung. Eine allumfassende Ekstase und ein unbegrenzter Friede ergreifen uns im Moment, wo wir in unserem inneren Bewusstsein den Erlebniskontakt mit dieser Gottheit haben. Der Bewusstseinszustand innerer Erleuchtung ist die Grundlage für uns, die Gottheit zu berühren, zu erkennen und zu erfahren.
Gott ist nicht eines der körperlichen Objekte unter Millionen solcher Objekte, so dass wir Ihn mit körperlichen Augen sehen und mit Händen greifen könnten. Er ist mehr als alle physikalischen Gegenstände. Er ist unendlich viel mehr als irgendetwas, das wir zu denken, zu fühlen, zu erkennen oder zu erfahren vermögen.
Es geschieht vielmehr mit Hilfe seines Lichts, dass unsere Augen sehen, und mit Hilfe Seines Bewusstseins, dass unsere Intelligenz wirken kann. Und es beruht auf der Gegenwart Seiner unendlichen Seligkeit in unserem innersten Wesen, dass wir ohne Ruh und Rast auf der Suche nach dem großen Glück sind. Weil die unendliche Vollkommenheit in unserem innersten Bewusstsein anwesend ist, trachtet unser Herz nach Vollkommenheit. Weil sein unsterbliches Leben allen Herzen innewohnt, schrecken alle Wesen vor dem Tod zurück und gibt es eine Sehnsucht nach Unsterblichkeit.
Seine Anwesenheit ist die Ursache aller menschlichen Vortrefflichkeit. Seine Gegenwart bringt sich in der Frau als Anmut und Schönheit zum Ausdruck. Würde das göttliche Bewusstsein aus ihr zurückgezogen, wäre sie weniger als ein Leichnam.
Die Gegenwart Gottes in allen Wesen ist die Ursache und die Grundlage jeder intelligenten Tätigkeit. Die höchsten Erkenntnisse der Philosophen, die Intuitionen großer Künstler, die intellektuelle Forschertätigkeit großer Wissenschaftler sind schwache Bezeugungen dieses in allen Wesen vorhandenen allwissenden Bewusstseins.
Wenn wir das menschliche Denken in höhere Zustände und Bedingungen inneren geistigen Bewusstseins emporheben – sei es unter dem Druck einer unkontrollierbaren, alles verzehrenden Gottesliebe, durch den brennenden Durst nach Wahrheitserkenntnis oder unter dem Einfluss und aus der Kraft der Meditation und Kontemplation –, dann löst es sich auf ins göttliche Bewusstsein, und wir besitzen direktes Wissen um alle Dinge. Wir werden dann identisch mit dem Bewusstsein in der Blume, im Tisch, im Stein, in den Sternen. Wir erreichen und vollziehen die innere Identität mit dem göttlichen Bewusstsein in allen Wesen.
Das ist die Gottheit: ein unbegrenztes, unendliches, allvollkommenes Bewusstsein. Dieses geht über die Grenzen der Sinnenwelt hinaus und wohnt zugleich allen Wesen inne; es ist nicht nur die superkosmische Realität, sondern auch das im Kosmos gegenwärtige Wesen.
Die Vollkommenheit dieser Gottheit ist absolut; deshalb machen Aufstieg und Abstieg, Geburt und Tod der Welten keinen Eindruck auf Sie. Sie bleibt unberührt davon.
Schon ein klein wenig Nachdenken täglich über das Wesen dieser Gottheit übt einen befreienden und erleuchtenden Einfluss auf unser Gemüt aus und schenkt uns ungewöhnliche Kraft, verleiht uns einen neuen, nie gekannten Frieden, erweitert unsere Perspektiven, unseren meist allzu engen Lebenshorizont. Wir gewinnen dadurch ein Gefühl von Freiheit, Frieden, Freude.
Um unsere Beziehungen zur Gottheit besser verstehen zu lernen, wollen wir uns einmal als Gleichnis das Kind im Mutterleib ansehen.
Es wächst neun Monate lang im Körper der Mutter heran. Es lebt schon und wird durch die Nabelschnur mit Nahrung versorgt. Es hat eine organische unmittelbare Beziehung zur Mutter. Zwischen ihm und der Mutter besteht eine ungetrennte perfekte Beziehung.
Genauso befinden wir uns alle im Schoß Gottes. Überall, um uns und in uns, ist nichts als Gottes Kraft und Bewusstsein als die Nabelschnur, die uns ernährt und mit der Gottheit verbindet – und sie wird zu keiner Zeit und unter keinen Umständen entzweigeschnitten.
Wir sind und bleiben in der Gottheit, wir werden durch Ihren unsterblichen Atem und ewigen Geist erhalten, und unsere Beziehungen zu Ihr sind so organisch, so innig, so unmittelbar, so direkt und vollständig wie die Beziehungen des ungeborenen Kindes im Mutterschoß zur Mutter.
Wenn wir uns dies vor Augen führen und diese Wahrheit aller Wahrheiten bezüglich der Beziehung zwischen Gott und uns festhalten könnten, würde nicht nur unsere ganze Arbeit, sondern unser ganzes Leben dadurch auf eine höhere Ebene emporgehoben und dabei von Kraft und Licht durchflutet. Wir würden dann anfangen, etwas von dem Frieden und der Macht Gottes zum Ausdruck zu bringen, aber auch von der Furchtlosigkeit, wie sie nur dem allmächtigen Wesen zusteht. Wir besitzen dann auch etwas von der ruhigen Würde und inneren Kraft der Liebe, wie sie nur dem allwissenden und allgegenwärtigen Wesen eigen ist.
Diese dynamische, obschon verborgene innige organische Beziehung zwischen dem Menschen und Gott, wie ich sie anhand des obigen Beispiels zu erläutern versuchte, ist die zentrale Wahrheit aller Wahrheiten.
Diese innere geistige Verbindung zwischen Mensch und Gott ist unendlich viel wirklicher als die äußere Welt, die wir durch die Sinne erleben. Von einem höheren Standpunkt aus betrachtet ist das die einzig wirkliche Wahrheit; alle anderen Wahrheiten haben keine von der einen Wahrheit losgelöste Existenz.
Denken wir also daran, dass wir uns im unendlichen, allschöpferischen, alles erhaltenden Schoß der höchsten Gottheit befinden. Ebenso sind die Sterne, die Vögel, die Tiere, die Bäume und andere Pflanzen im Schoß der Gottheit. Außerhalb dieser zentralen Wirklichkeit gibt es keine Existenz, und wir sind nur in dem Maße weise, als wir Gott als die Unendlichkeit aller Erkenntnis erkennen.
Wir sind nur insofern glücklich, als wir uns Gottes als der Unendlichkeit der Seligkeit bewusst sind. Wir sind insoweit friedvoll und vollkommen, als es uns gelingt, lebendige Beziehungen mit Gott zu unterhalten, der unendlicher Friede und Vollkommenheit ist.
Da die ganze Welt – der ganze Bereich unseres Strebens und unserer Erfahrungen – in Gott ist, und wir alle in Gott sind, und Er in uns allen ist, wird es jedem von uns möglich, durch Gotterfahrung göttliche Vollkommenheit zu erreichen. Friede, Freude und Vollkommenheit sind in ihrer Absolutheit erreichbar. Unsterblichkeit kann erreicht werden.
Die Möglichkeit der Vollkommenheit des Vaters im Himmel, von der Christus zu uns sprach, ist durchaus gegeben, ja es gibt sie nicht nur, sondern sie ist das Ziel unseres Lebens und ist letztlich unausweichlich.
Nach dieser Einleitung über das Wesen Gottes und unsere Gottbeziehung erforschen wir nun die Möglichkeiten, unsere Arbeit zu vergöttlichen.
Vergöttlichung unserer
Arbeit durch Gottgedanken
im Hintergrund unseres Denkens und Fühlens
Wenn wir im Hintergrund unseres Fühlens und Denkens fortwährend die Erinnerung an das Wesen Gottes wach halten, zusammen mit dem steten Empfinden unserer unveräußerlichen und unzertrennlichen Beziehung zu Ihm, wird unsere Arbeit von selbst göttliche Arbeit.
Vergöttlichung unserer
Arbeit durch Erzeugung
göttlicher Gefühle und
Gedanken
Durch ein gottbezogenes Gemüt wird auch unsere Arbeit göttlich. Wenn wir sie mit dem Gedanken an Gott beginnen und beenden und auch die kurzen Intervalle, wie sie bei jeder Arbeit vorkommen, dazu nützen, an Gott zu denken, und sei es nur eine halbe Sekunde, um Seine Gegenwart zu erfühlen und zu bejahen, wird die Arbeit göttlich.
Vergöttlichung unserer
Arbeit durch die Wiederholung eines Mantras
Wenn wir unsere Arbeit mit der gedanklichen Wiederholung eines Namens Gottes oder unseres Mantras begleiten, unterhalten wir dadurch eine ständige Beziehung zu Gott, und unsere Arbeit wird so zu einer besonders gesegneten Arbeit.
Vergöttlichung unserer
Arbeit durch das Erlangen göttlicher Weisheit
Wenn uns bewusst ist, dass die Kräfte, die mit Hilfe unserer Hände die Arbeit tun, nicht uns gehören, sondern Gott, dann ist unsere Arbeit göttliche Arbeit.
Wir dürfen dabei nicht vergessen, dass die Energien dem universalen göttlichen Wesen gehören, dass sie jedem Wesen zuteil werden und nicht nur uns allein.
Sowohl die Hand, die zupackt, wie auch jene, die schreibt, hat Anteil an der einen Energie. Es ist die eine Kraft, die sie bewegt, und diese Energie ist Ausstrahlung des Göttlichen; sie gehört Gott. Gott ist in dieser Kraft.
Nur infolge selbstbezogener Gefühle und der Empfindung des Getrenntseins identifizieren wir uns nicht mit der universellen überpersönlichen unabhängigen Energie in unserer Hand. Das ist Unwissenheit, und diese ist Ursache all unserer Begrenzungen. Sie verhindert die Verbindung mit Gott in den mentalen wie sinnenhaften Erfahrungen.
Wir sollten darum das richtige Wissen erlangen, um die überpersönliche Energie zu erkennen, mit deren Hilfe sich die Glieder unseres Körpers bewegen, und die wir bei jeder Arbeit benützen. Solange wir uns dieser Kraft voll bewusst sind, ist Gott gegenwärtig.
Vergöttlichung unserer
Arbeit durch die Anerkennung Gottes als den eigentlich Wirkenden und Vollbringer aller Werke
Der eigentlich Handelnde ist Gott und nicht wir. Wir sind innerlich wie leere, trockene und schwache Schilfrohre.
Das lebenserfüllende Bewusstsein Gottes erzeugt die Schwingungen und wird tätig durch uns.
Das Ego verleitet uns so zu denken, als bewegten wir uns aus eigener Kraft, als seien wir selbst aktiv und besäßen eine ganz unabhängige individuelle Energie –, die es in Wahrheit aber gar nicht gibt.
Wenn wir uns der Tatsache bewusst werden, dass der einzig Handelnde Gott ist, tritt das Ego zurück, das kleine Selbst löst sich auf, die unbedeutende, arrogante Intelligenz wird auf die Seite gedrängt, und wir werden zu wunderbaren Werkzeugen für das Wirken Gottes.
Wir sollten uns bei jeder Arbeit, die wir durchführen, bewusst sein, dass die dazu nötigen Energien einzig von Gott kommen und Gott selbst sind. Damit vergöttlichen wir unsere Arbeit. Auf diese Weise werden wir uns der Gottgegenwart bewusst und gewinnen umso stärkeren Anschluss an die Quelle der Kraft für alle inneren wie äußeren Tätigkeiten.
Jedes Tun funktioniert nur mit der Kraft Gottes im
Universum
Das Pochen unseres Herzens wird getragen und erhalten von Gottes Kraft. Unser Blutkreislauf ist das Werk Seiner Energien. Die Aktivität unserer Intelligenz ist eine Funktion Seiner Kraft. Es gibt gar nichts, das nicht letztlich Ihm gehörte.
Wenn wir vernünftig und weise genug sind, bedenken wir das und entdecken die Wahrheit, dass Gott überall am Werk ist. So reinige und schärfe deine mentalen Kräfte, die das Wirken von Gottes Energien überall in der Schöpfung wahrnehmen, insbesondere im Instrument deines Körpers, deiner Seele, deines Gemüts.
Denke ein wenig tiefer nach, sei innerlich ruhig, werde einsichtig und beobachte ein wenig. Dann wirst du klar erkennen, dass du nicht aus freiem Antrieb atmest, sondern dass das Atmen in dir geschieht, dass du weder Zeit noch Ort des ersten Atemzugs wähltest und du dir selbst keinen Atem über die dir bestimmte Lebenszeit hinaus geben kannst.
Also ist es mit deiner Selbstbestimmtheit und Unabhängigkeit nicht gar so weit her. Schon bei einer so grundlegenden Tätigkeit wie dem Atmen findet sie ihre Grenzen. Auch wenn du nicht atmen willst, bist du bald einmal gezwungen nach Luft zu schnappen. Der Versuch, sich vom Atem unabhängig zu machen, wird mit dem Tod des physischen Körpers bestraft.
So wollen wir lieber mit unserer allseitigen Freiheit nicht prahlen. Nur Gott ist frei. Wir haben nur so viel Freiheit, als wir bewusste Beziehungen mit Gott unterhalten. Wir atmen Seinen Atem. Mögen wir das doch erkennen!
Als du geboren wurdest, wähltest du nicht die Form deiner Nase, noch hat die Mutter dir dein Gesicht bestimmt. Das Alter lässt sich nicht auf die Dauer verschieben, und auch die Stunde des Todes ist uns vorbestimmt.
Nicht auf eigenen Befehl tritt der höchst verwickelte Mechanismus des Körpers in Funktion. Überall sehen wir Gottes wunderbare Kräfte am Werk. Alles was der Mensch tun kann, besteht darin, sich nicht zu viel in die feinen automatischen Abläufe einzumischen. Er fügt sich damit nur umso größeres Leid zu.
Vergöttliche die Arbeit
durch göttliches Verhalten
Wenn du einen Fußball losschießt, würde dieser, wenn er Bewusstsein und Ego besäße, gewiss bald einmal auf die Idee kommen, er fliege aus eigener Kraft und aus freiem Willen. Doch ist es tatsächlich so, dass du ihn durch heftigen Anstoß mit dem Fuß in schnelle Bewegung versetzt hast. Auf dieselbe Art werden alle Energien, die sich im Universum und durch das Universum in unserem Körper auswirken, durch das allschöpferische und alles erhaltende Wesen Gottes in Bewegung und Tätigkeit versetzt.
Es ist unsere egoistische Einstellung, die separierende Tendenz und die Unwissenheit in uns, welche irrtümlicherweise das Gefühl in uns erwecken, wir seien von allen anderen Wesen und von der Welt Gottes getrennt.
Es ist Unwissenheit, die unser Denken hypnotisiert, so dass wir meinen, wir seien der Körper, den wir bewohnen, das Gefühl, das wir hegen, das Gehirn, dessen wir uns bedienen, und nichts darüber hinaus.
Diese Unwissenheit muss einmal weichen, wenn uns klar werden soll, dass Gott es ist, der sich durch uns zum Ausdruck bringt. Wenn wir bewusste Instrumente für das vollkommene Wirken des Gottbewusstseins und Seiner Kraft werden wollen, sollten wir die Unwissenheit überwinden, die sich hindernd dazwischenschaltet und alle Unvollkommenheiten verursacht.
Solches Wissen ist sehr wesentlich für die Vergöttlichung all unserer Tätigkeiten. Sobald wir diese Erkenntnis besitzen, wird der am meisten störende Faktor, das Ego, zum Schweigen gebracht. Wir beginnen dann, im Sinn der Freiheit zu wirken und unermüdliche Energien durch uns strömen zu lassen, während wir immer tiefer der Gottgegenwart und des göttlichen Wirkens durch uns bewusst werden.
Faktoren, die ausschlaggebend sind, ob unsere
Arbeit göttlich ist oder nicht
Hinter allen unseren Arbeiten und Werken ist die Liebe oder deren Fehlen ausschlaggebend, sowie auch die Weisheit oder deren Fehlen, der Glaube oder dessen Abwesenheit, der Geist der Hingabe an die allgegenwärtige Gottheit oder dessen Mangel, die heitere, edle Gemütsverfassung oder deren Nichtvorhandensein, was unsere Werke göttlich oder ungöttlich macht.
Handlungen an sich sind weder göttlich noch ungöttlich. Es ist die göttliche oder ungöttliche Gesinnung, die Absicht, die dahinter steht, welche sie göttlich oder gottlos sein lässt.
Es ist die Art unserer Reaktion in Bezug auf Arbeit und Arbeitsweise, die der Arbeit ihren spezifischen Charakter verleiht.
Einen Pessimisten wie den Philosophen Arthur Schopenhauer pflegte der Anblick des Sternenhimmels traurig zu stimmen, während der Philosoph Immanuel Kant den gestirnten Himmel gleich dem inneren Moralgesetz als erhebend empfand und darin einen Beweis für die Gegenwart Gottes sah.
So liegt also vieles an unserer Einstellung zu den jeweiligen Gegebenheiten. Unsere innere Schau, unser Geist, unsere Erkenntnis, unsere Haltung, unsere Motivation, unsere Absicht – sie bestimmen den Charakter unserer Arbeit.
Je edler und göttlicher unsere Anschauung und innere Empfindung ist, um so edler sind unsere Werke.
Vergöttliche die Arbeit durch eine göttliche Einstellung!
Von unserer inneren Einstellung hängt also die Art unserer Arbeit ab. Wenn wir eine göttliche Einstellung einnehmen, werden alle unsere Tätigkeiten göttlich. Wenn wir uns Gottes bewusst sind, wenn wir von der Wahrheit überzeugt sind, dass all unsere Kräfte, all unsere Geschicklichkeiten, Fertigkeiten, Fähigkeiten und auch der Intellekt Gott gehören, und wenn wir die Wahrheit erkennen, dass sich Seine Tätigkeit in unserer Tätigkeit auswirkt, dann werden unsere Handlungen natürlich göttlich. Wir werden sie vollbringen, ohne uns persönlich hervorzuheben, uns damit zu brüsten, ohne uns durch die Umstände und Verhältnisse groß beeindrucken zu lassen, unter denen die Arbeit getan werden muss. Wir werden uns auch nicht durch übertriebenen Ehrgeiz und dem Ausschauhalten nach Ergebnissen beunruhigen lassen.
Auf diese Art eine Arbeit für Gott zu vollbringen, ist an sich schon eine hohe Kunst. Es wird ihr so Licht und Leben durch Gotterkenntnis eingehaucht.
Vergöttlichung unserer
Arbeit durch vorausgehendes Gebet und Meditation
In Momenten wirklichen Betens und Meditierens wird unser Gemüt auf Ebenen des friedvollen und lichten Bewusstseins erhoben. Wenn wir aus diesem Bewusstsein zur Arbeit zurückkehren, werden Frieden und Licht, die wir erlebten und in den Augenblicken des Betens und Meditierens festhielten, in die Arbeit einströmen und sie göttlich machen.
So muss fortwährend das Bewusstsein der Gottgegenwart in uns wach gehalten werden. Die lebendige Überzeugung, dass Gott allwissend ist und alles über uns weiß, sowie die starke innere Erkenntnis, dass Gott allmächtig, allbarmherzig und allbeschützend ist und deshalb kein Grund besteht, uns wegen unserer Arbeit oder sonst etwas Sorgen zu machen oder zu ängstigen, schaffen optimale Arbeitsbedingungen und vergöttlichen unsere tägliche Arbeit.
Vergöttlichung all unserer Tätigkeiten durch
Verherrlichung Gottes
Es kann eine beliebige Tätigkeit sein wie ankleiden, baden, Teppiche reinigen oder schreiben. Alles soll im Namen und zur Ehre Gottes geschehen, mit dem Gefühl und in der Überzeugung, dass die Arbeit für Ihn geschieht, zu Seiner Ehre getan wird, mit der Kraft, die Gott gehört und auf die wir kein Recht und keinen Besitzanspruch haben.
Wir können keine Forderungen an Gott stellen, es sei denn, wir bilden uns dies aufgrund unserer totalen Unwissenheit und Selbstüberhebung ein. Wenn wir während langer Jahre ausdauernd in dieser Haltung leben und arbeiten, wandeln wir uns in göttliche Persönlichkeiten um.
Wenn wir essen und dabei das Gefühl haben, dass wir die Nahrung Gott in unserem Herzen reichen, dass dies eine freudige, uns anvertraute Pflicht ist, um den Tempel Gottes, den Körper, zu erhalten und zu ernähren, dann wird das Essen sogar zu einer Anbetung Gottes, zu einem Sakrament, und es ist nicht mehr nur etwas, das wir mit den Tieren gemeinsam haben.
Alle in dieser Weise ausgeführten Arbeiten und Tätigkeiten des täglichen Lebens werden so vollkommen göttlich. Sie bringen uns nicht nur der Gotterfahrung immer näher, sondern geben uns auch Gelegenheit, Gottes Gegenwart und Frieden, Seine Freude und Sein Bewusstsein zum Ausdruck zu bringen.
Vergöttlichung unserer
beruflichen Arbeit durch Anbetung
Wenn wir einen Laden betreten, um Besorgungen zu machen, tun wir das im Namen Gottes und zu seiner Ehre wie auch als eine göttliche Pflicht, die man der Familie, sich selbst und allen Mitmenschen in der Welt gegenüber erfüllt.
Auch in der Geschäftswelt kann man sich in kurzen Augenblicken ein paar Momente für ein Gebet oder eine kurze Meditation zurückziehen. Dann wird auch die Berufsarbeit vergöttlicht und eine Form von Anbetung sein.
So gibt es vielerlei Möglichkeiten, den ganzen Alltag in göttliches Wirken umzuwandeln. Die Arbeit der Hausfrau, des Zimmermanns, des Bauern oder irgendeines Handwerkers ist in keiner Weise weniger göttlich als die eines Arztes, der im Spital lebensrettend wirkt, oder eines Wissenschaftlers, der große Entdeckungen macht, oder die eines Künstlers, der unsterbliche Kunstwerke erschafft, die vielen Freude spenden. Alle Arbeit ist gleich göttlich.
Es hängt von der Genialität des arbeitenden Menschen ab, ob er die Göttlichkeit seiner Arbeit entdeckt oder wiedergewinnt.
Die Qualität und der Wert der Arbeit hängt letztlich von der Art des Denkens, Bewusstseins, Horizonts, der Einstellung und Gemütsverfassung hinter der Arbeit ab. Die Arbeit eines Straßenkehrers oder Holzhackers ist kein bisschen weniger göttlich als die eines unsterblichen Dichters.
Alle Tätigkeiten können in einer solchen Gesinnung vollbracht werden, mit Wissen und Erkenntnis im Hintergrund, mit einem Glauben und einer Liebe dahinter, dass sie wirklicher Anbetung gleichkommen und zum Mittel inneren Wachstums, der Entwicklung des höheren Wesens in uns werden, zur Methode, um die höheren Eigenschaften unseres inneren Bewusstseins zum Ausdruck zu bringen. Diese Gesinnung, richtig angewandt, kann jede Tätigkeit für uns zu einem Mittel für rasche geistige Entwicklung machen.
Vergöttlichung der Arbeit durch Förderung unseres geistigen Wesens
Es kommt also nicht auf die Art der Arbeit an, die wir ausführen.
Wenn wir jede uns auferlegte Arbeit ohne Klagen annehmen, ohne irgendeine Bitterkeit und Missstimmung, ohne Aufregung oder auch leidenschaftliches Interesse, sondern diese mit der Ruhe und Würde auf uns nehmen, die einem noblen geistigen Naturell entsprechen, und sie mit Inspiration und Begeisterung ausführen, ohne große Hintergedanken, was uns wohl daraus erwachsen mag, ohne Angst auch vor möglichem Misserfolg, ohne uns durch das immerzu störende eigenwillige Ego behelligen zu lassen, unbelästigt vom egoistischen kleinen Ich, dann werden wir sicher erleben, dass die Arbeit zur Quelle der Kraft und Freude für uns wird sowie auch zu einem Mittel geistiger Entfaltung und Vollkommenheit.
Jede Beschäftigung, die wir im Gefühl verrichten, dass nicht wir, sondern Gott mit Seinen universalen Kräften der Wirkende ist und wir nur die Instrumente, durch welche sie geschieht – jede solche Arbeit wird göttlich und bewirkt innere Erleuchtung und Befreiung, wenn die innere Aufmerksamkeit und Wachheit hinzukommt, die jedes egoistische, von sich selbst erfüllte Element und jedes sich selbstbetonende Prinzip ausschließt.
Unsere Intelligenz soll immer wach, die Urteilskraft scharf, das Gemüt heiter und unser ganzes Inneres durch göttliches Wissen erleuchtet sein.
Gelingt uns das durch Disziplin, können wir der Gefahr entgehen, in den Schlingen des Egos eingefangen zu werden und unser Wirken unter dem Einfluss von Trübsinn, Halbherzigkeit, Leidenschaft, Stolz und Begierde oder sonst einer menschlichen Kraft ungöttlich werden zu lassen.
Es ist die innere Haltung – die inneren Motive, das innere Erkennen und Fühlen –, die den Charakter unseres Tuns bestimmt.
Vergöttlichung unseres Atems und unseres Schlafes
Sogar das Atmen kann vergöttlicht und zu einer besonderen Art der Anbetung Gottes werden.
Unser Einatmen wird göttlich, wenn wir es mit der gedanklichen Wiederholung eines Mantras wie OM oder eines göttlichen Namens wie Jesus verbinden.
Auch das Atemanhalten wird göttlich, wenn es von der mentalen Wiederholung eines Mantras begleitet wird.
Unser Ausatmen wird vergöttlicht, wenn wir dabei gedanklich ein Mantra wiederholen.
Wenn wir wissen, dass der Atem ein göttliches Phänomen ist, eine Funktion, die von allen lebenden Wesen überall in der Welt geteilt wird, gestützt vom Willen Gottes, dann wird unser Atmen göttlich.
Schlafen sogar wird göttlich, wenn wir fühlen, dass der Schlaf ein Geschenk Gottes ist, dass wir eigentlich nicht im Bett, sondern im Schoß Gottes, in seiner allbarmherzigen, allmächtigen und allliebenden Gegenwart ruhen! Auf das richtige Denken und Fühlen kommt es an. So empfinde richtig, und du schläfst auch richtig.
Vergöttlichung sozialer
Arbeit und medizinischer Hilfeleistung
Nun fragt es sich: Erfüllen Menschen, die große soziale Arbeit leisten und jene, die Tag und Nacht in Spitälern arbeiten, nicht an sich schon eine göttliche Arbeit? – All diese Werke sind sozial wohltätig und moralisch richtig, aber dadurch allein noch nicht göttliche Arbeit.
Wir können dieser Dienstleistung aber die richtige Grundlage göttlichen Wissens geben und sie mit der Erkenntnis Gottes und im richtigen Geist ausführen, so dass sie göttlich werden.
Spitalarbeit wird also nur dann göttliche Arbeit, wenn wir uns der göttlichen Gegenwart in den Patienten wie in uns selbst bewusst sind und erkennen, dass Gottes wirkende Kräfte durch die uns anvertraute Intelligenz und Kraft am Werk sind.
Sie wird dann göttlich, wenn sie mit der rechten Selbsthingabe an Gottes unmittelbare Gegenwart, Seine Macht und Vollkommenheit getan wird, wenn nicht egoistisches Empfinden oder der Stolz auf unsere Kraft und Fähigkeiten, unsere Intelligenz und Erfahrung sie belastet und verunreinigt.
Nur dann wird Spitalarbeit göttliche Arbeit, wenn wir sie mit Liebe zu Gott tun, mit Freude in den Augen, mit Frieden im Gemüt, mit Glauben im Herzen und im Bewusstsein, dass alles um Gottes willen geschieht und Er die Arbeit durch uns vollbringt. Dann ist sie wie jede Arbeit göttlich. Andernfalls – besonders, wenn sie nur um des Einkommens willen getan wird – sind auch soziale Aktivitäten und gemeinnützige Arbeit nur gewöhnliche Tätigkeiten.
Vergessen wir also nie, unter welchen Bedingungen eine Arbeit vergöttlicht wird!
Zielpunkt göttlicher
Vollkommenheit
Gott sieht und weiß alles; jeder Gedanke und jedes Tun gelangt sogleich zu seiner unmittelbaren Kenntnis.
Die allgemeine Täuschung und Illusion des Menschen besteht in der Vorstellung, dass Gott ihn nicht in allen Lagen, Umständen und jederzeit sieht, nur weil er selbst Gott nicht sehen kann. Es ist Unwissenheit und Irrtum des Menschen sich vorzustellen, Gott höre ihn nicht allezeit, nur weil die eigenen menschlichen Begrenzungen ihn daran hindern, Gott zu hören.
Wir – jeder Einzelne von uns – werden durch die unzähligen Augen Gottes beobachtet; Millionen Fernsehbilder von uns flitzen jeden Augenblick durchs Universum.
Das überwissenschaftliche Wesen, das Gott ist, lässt jede Information über uns blitzartig in alle Welten gelangen, sich über den ganzen Kosmos und auf alle Ebenen des Daseins verbreiten. Es gibt keine Handlung, deren Zeuge Gott nicht wäre.
Er ist direkt mitten in jenen Kräften zugegen, die jede Handlung beseelen und ist zugleich auch jenseits von ihnen und über ihnen. Auch nicht einen einzigen Gedanken können wir denken, ohne dass er ihn nicht registrieren würde. Tatsache ist, dass Gott sich direkt im Bewusstsein hinter dem denkenden Geist befindet, und dennoch selbst das alles Transzendierende bleibt.
Er ist der zeitlose und dennoch in jedem Moment präsente Zeuge von allem, was in unserem Gemüt, unserem Herzen und im Bereich unserer Erfahrung geschieht. Wir sollten das erkennen und im Licht dieser Erkenntnis unser Leben führen.
Es ist dies ein Wissen, das höher als alles andere Wissen steht. So werden wir das Ziel göttlicher Vollkommenheit erreichen und zu einem wunderbaren Ausdruck des Gottbewusstseins werden.
Auch wenn wir immer noch mit den Unvollkommenheiten eines menschlichen Körpers leben müssen, leben wir dann in Wahrheit in der Vollkommenheit von Gottes unendlichem Wesen und Bewusstsein.
Während wir in der Welt
leben und wirken, kann
etwas in unserem Inneren
im Gottbewusstsein ruhen
In einer Gruppe von Menschen am gleichen Ort befindet sich der eine vielleicht in Gedanken zu Hause, ein anderer draußen auf der Straße. Innerlich sind beide anderswo, auch wenn ihr Körper am gleichen Ort ist. Auf diese Weise wird unser inneres Wissen, auch wenn unser Körper auf Erden anwesend und tätig ist, in der Welt des göttlichen Bewusstseins leben.
Dieser gesegnete Zustand muss erst erreicht werden, dann ist unser Leben auf dem Weg zur vollständigen Erfüllung.
Bedingungen, unter denen unsere Werke wie unser
Leben ganz göttlich werden
Alle unsere Werke und unser ganzes Leben werden göttlich, wenn das Herz in Hingabe erglüht, wenn unser Wesen von Liebe und Glauben erfüllt ist, wenn unsere Intelligenz durch das geistige Streben erleuchtet wird, wenn etwas in unserem Bewusstsein, in unserem Herzen sich fortwährend nach immer vollkommenerer Gotteserkenntnis und dem tieferen Erleben seiner Vollkommenheit sehnt, wenn unser inneres Wesen andauernd Botschaften an Gott schickt, wenn es unablässig danach trachtet, mit Seinen Kräften, Seiner Gegenwart, Persönlichkeit und Vollkommenheit in Berührung zu kommen.
Erreichen göttlicher Glückseligkeit
Wenn wir lange Zeit hindurch in dieser Disziplin der Vergöttlichung all unseres Wirkens und Wesens verharren, werden schließlich im Lauf von Monaten oder Jahren alle Impulse und Unreinheiten, alle Empfindungen und Unvollkommenheiten von uns abfallen, die uns an den so engen Horizont von Körper und Erde binden und uns in Form von tausend Irrtümern und Begrenzungen in die Falle locken.
Dies wird zur Befreiung der Energien aus unserer inneren Enge und zum Eingehen in die Unendlichkeit des Friedens, der Freude und der Kraft Gottes führen.
Nur eine Disziplin innerer Erkenntnis kann den geistigen Fortschritt beschleunigen. Ein unerschütterlicher Glaube ist Voraussetzung. Es darf nichts geben, das deinen Glauben erschüttern oder zerstören kann.
Lass dein ganzes Herz, deine Intelligenz und deine Seele in Aktion treten, wenn du das Mantra wiederholst.
Erfülle mit jeder Wiederholung des Mantras jede Zelle deines Körpers mit dem Frieden, dem Licht und der Gnade Gottes.
Fühle, sehe und erfahre in dir und um dich herum nur den Ozean der göttlichen Gegenwart, des göttlichen Lichts und der göttlichen Gnade.
Lass das Beste in deiner Seele zum Ausdruck kommen, während du das Mantra wiederholst.
Die wirklichen Geheimnisse des Mantras kannst du nicht erfahren, solange du nicht vollkommen rein bist.
Würdest du diese Geheimnisse schon jetzt, in deinem unreinen Zustand erhalten, würdest du dich selbst und andere damit zugrunde richten, weil du nicht die Fähigkeit hättest, um mit diesen göttlichen Kräften umzugehen.
Das spirituelle Leben ist die höchste Lebensform und verlangt außergewöhnliche Reinheit von uns. Unter den Millionen von Menschen, die sich auf diesem Pfad versuchen, sind es nur wenige, die trotz aller Rückschläge und Schwierigkeiten durchhalten, und noch weniger erreichen das Ziel.
Der geistige Pfad ist ein sehr schwieriger Pfad. Doch wird er zum leichtesten Pfad, wenn man Reinheit hat. Aber Reinheit kann nicht so ohne Weiteres erlangt werden. Unser Unterbewusstsein hindert uns daran. Im täglichen Leben kannst du an der Art deiner Gedanken und Gefühle erkennen, was für ein Mensch du bist. Selbst nach langer Zeit der Reinigung, spiritueller Entwicklung und vielseitiger Disziplinen bist du den Attacken aus dem Unbewusstsein ausgesetzt. Das Unbewusste ist ein solch tiefes und weites Meer von dunklen Energien und Kräften, dass es kaum auszuschöpfen ist. Meditation ist die höchste Stufe. Sie beginnt wirklich erst, wenn du ein Heiliger geworden bist.
Wenn du in deinem jetzigen Zustand meditieren willst – ich spreche hier von stiller Meditation –, dann wird da in dir niemals Stille herrschen. Alle Arten von Gedanken werden aufsteigen und dich stören.
Der vollkommene Meister der stillen Meditation ist Gott selbst
Er ist immer in einem Zustand tiefster Meditation. Meditation ist eine natürliche Eigenschaft seiner unendlichen Reinheit und Vollkommenheit. Deshalb wird Gott im Osten oft in einer meditativen Haltung dargestellt. Diese Welt wurde von Gott in Seinem eigenen Bewusstsein durch Meditation erschaffen. Er erhält die Welt und die ganze Schöpfung durch Meditation, und Er wird die Welten durch Meditation wieder auflösen.
Gebet oder Meditation sind höchst erfolgreich, wenn das ganze Wesen von einem Gefühl der Leichtigkeit, der Inspiration und Begeisterung erfüllt ist. Wenn Reinheit, innere Stille und Liebe von uns Besitz ergreifen, wird unser Gebet ein einziges Aufsteigen der Seele in die wundervolle Gegenwart des Göttlichen sein.
Wenn unser ganzes Wesen mit Reinheit und dem Licht der Liebe erfüllt ist, erhebt sich unsere Seele und taucht ein in die allwunderbare göttliche Gegenwart.
Oft beten die Leute zwanzig Jahre oder mehr, ohne ein Ergebnis zu sehen. Aber all diese Gebete sind nicht völlig umsonst gewesen. Sie haben auf eine Art zum Fortschritt beigetragen, auch wenn keine Ergebnisse erkennbar wurden.
Man sollte nicht aufhören zu beten, weil sich anscheinend keine Ergebnisse einstellen. Man sollte die täglichen Gebete und Meditationen weiterführen, und plötzlich stellt sich eines Tages ein wunderbares Empfinden der göttlichen Gegenwart ein, man ist erfüllt von Frieden und Freude; dann kann es trotz allem wieder Tage geben, wo man dumpf und traurig ist.
Dieser Prozess des Auf und Ab wird sich fortsetzen, bis man eines Tages vollkommen im Gottbewusstsein verankert ist. Bis dahin müssen Gebet und Meditation täglich geübt werden, ob sie nun inspirierend sind oder nicht.
Übe die Tugend der liebenden Freundlichkeit
Ich bitte alle, die göttliche Gegenwart im anderen zu sehen, einander zu lieben und niemanden zu verdächtigen.
Wenn wir die Lage der heutigen Welt betrachten und andererseits die Gnade des Göttlichen, die wir erfahren dürfen, dann lasst uns so viel Gutes wie möglich tun und unser geistiges Wachstum mit aller Kraft und Energie vorantreiben.
Lasst uns einander vergeben und ein neues Kapitel des Lichts und der Liebe aufschlagen. Es ist eine sehr schwere Verantwortung, die auf unseren Schultern liegt, nämlich so viel Licht als möglich zu verbreiten. Vergiss nicht, dass du dich selber einer Gefahr aussetzt, wenn du andere beargwöhnst, wenn du keine guten Gefühle mehr für irgendjemanden übrig hast, und wenn du in deinem inneren Herzen nicht mehr in Harmonie und Liebe mit ihm zusammenleben kannst.
Es ist leicht, sich einzubilden, ein Heiliger zu sein, wenn man irgendwo in einer Zelle oder Höhle lebt; aber wir müssen unsere Güte und Heiligkeit mitten unter Leuten unter Beweis stellen, die unsere Geduld auf eine harte Probe stellen.
Das Leben im Ashram ist eine wunderbare Gelegenheit, uns unseres Egos zu berauben, zu lernen, uns an die Eigenheiten der Menschen anzupassen und in unserem Herzen zu lächeln und uns auf diese Weise moralisch und geistig zu entwickeln.
Ein offenes, aufrichtiges Leben
Gott ist universal, göttlich. Er ist für alle offen – eine sichtbare Wahrheit. Deswegen soll unser Leben auch eine offene, sichtbare Wahrheit sein.
Wir haben keine Geheimnisse, außer eines: das ist unser persönliches Mantra. Und dieses Geheimnis ist notwendig, weil dies die höchst geheime Beziehung zwischen uns und Gott ist. Wenn dieses Geheimnis nicht bewahrt wird, fallen wir möglicherweise dem Stolz zum Opfer, zerstören unsere Geistigkeit und werden allzu menschlich. Dann verlieren wir unseren Kontakt zu Gott.
Niemand sollte wissen, auf welche Weise du mit Gott kommunizierst, wie du Ihm begegnest, wie du dich innerlich vorwärts kämpfst. Wenn du es anderen erzählst, könnte es leicht sein, dass durch diese anderen dunkle Kräfte auf dich einzuwirken beginnen und dein geistiges Leben zerstören. Deshalb ist es das Beste, nichts über dein inneres Leben und deinen Umgang mit Gott verlauten zu lassen. Doch zeige der ganzen Welt deine Schwächen, auf dass diese verschwinden mögen. Alles andere als das Mantra muss offenkundig sein. Nichts sollte ein Geheimnis bleiben.
Lasst uns also versuchen, unser Leben göttlich zu machen, indem wir es wundervoll und von Liebe und Verstehen erleuchtet sein lassen.
Meine Verehrung
Mein inneres Sein hat tausendmal gesagt, dass es das ganze Universum mit den Schwingungen und dem Licht der mystischen Silben erfüllt hat.
Mein Blut sagt, dass es erfüllt ist mit den Schwingungen und der Kraft der Mantras.
Mein Herz sagt: Ich habe alle Räume mit der Verehrung des Göttlichen erfüllt.
Meine Seele sagt: Meine Meditation hat alle sichtbaren und unsichtbaren Welten mit Licht erfüllt.
Lasst uns alle einen solchen Zustand erreichen. Auf diese Weise, durch Anbetung, Verehrung, Meditation und Mantrawiederholung, kehren wir zum Wesen Gottes zurück, zu Gott, der allgegenwärtig, von absolutem Frieden erfüllt und vollkommen ist.
Wenn wir das Mantra wiederholen, soll die ganze Seele, das ganze Herz, das ganze Gemüt und Bewusstsein auf diese Wiederholung eingestimmt sein, und unser Herz soll den ganzen Kosmos umfassen.
Die zu Beginn einer Meditation wiederholte Anrufung ist:
Om Sri Ganeshaya namah Om
Dieses Mantra bereitet das Gemüt auf die Gemeinschaft mit dem Göttlichen vor; es reinigt die Atmosphäre um uns herum und flößt uns Ruhe und Stille ein, erzeugt eine spirituelle Atmosphäre in uns und um uns herum und ruft die Gegenwart des Göttlichen an.
OM ist nicht nur die persönliche, sondern auch die unpersönliche höchste Wahrheit.
OM ist zugleich der persönliche als auch der unpersönliche Gott.
Durch Wiederholung des OM kann man die Gegenwart von Jesus, Mutter Maria oder eines jeden Gottes anrufen. Man kann mit OM auch die Gegenwart der Höchsten Wahrheit anrufen. Entsprechend von deiner eigenen Vorstellung von Gott, kannst du mit OM dessen Gegenwart anrufen.
Alles, was Gott hat, hast auch du!
Wenn ein Tropfen Wasser sich im Ozean auflöst, hat er alle Eigenschaften des Ozeans gewonnen. Lass ihn im Ozean, denn dann ist er grenzenlos wie der Ozean! Nimm eine Welle des Ozeans: die Welle ist der Ozean selbst und hat alles, was der Ozean hat. Sie hat die Weite des Ozeans, seine Salzigkeit, seine Kraft – jede Welle hat das.
Alles was Gott hat, hat das menschliche Individuum auch. Es ist die vorrangige Pflicht einer erzieherischen Institution, die Menschen dazu zu erziehen, die unendliche Weisheit und Liebe, die unendliche Liebe und Wahrheit, den unendlichen Frieden und das unendliche Leben zu erfahren und im Leben zum Wohle aller zu nutzen.
Alles, was Gott hat, hast auch du! Wenn ein Tropfen Wasser sich im Ozean auflöst, hat er alle Eigenschaften des Ozeans gewonnen. Lass ihn im Ozean, denn dann ist er grenzenlos wie der Ozean!
Nimm eine Welle des Ozeans: die Welle ist der Ozean selbst und hat alles, was der Ozean hat. Sie hat die Weite des Ozeans, seine Salzigkeit, seine Kraft – jede Welle hat das.
Das Königreich Gottes ist überall
Das ist die größte Wahrheit: Überall ist das unendliche Königreich Gottes, in jedem Punkt des Raumes.
Die weisesten Menschen, die größten Heiligen, die großen Weisen und Mystiker können dieses unendliche Königreich überall und unter allen Umständen erfahren.
Wenn wir tiefer in die Tatsachen des Lebens eindringen, werden wir finden, dass der menschliche Zustand ein ausschließlich künstlich geschaffener ist.
All das Unglück, das Elend, die Sorgen in der Welt sind vom menschlichen Gemüt verursacht. Was in Wahrheit ist und immer sein wird, ist das Göttliche.
Der Schlüssel zum Königreich Gottes
Sobald ein wenig Reinheit im Herzen ist, eine Offenheit für die göttliche Gegenwart, sobald man sich dem Göttlichen ein wenig hingibt und Liebe für das Göttliche im Herzen trägt, öffnet sich im täglichen Leben sofort die Dimension des Königreichs Gottes. Wir werden uns bewusst, dass das allliebende Herz Gottes und Seine allsegnenden und beschützenden Hände immer um uns und mit uns sind.
Die spirituelle Welt ist ohne Ende
Heilige können nicht mit ihren gegenwärtigen Erfahrungen zufrieden sein. Sie müssen reichere Erfahrungen machen und von einer Erleuchtung zur anderen gehen.
Die spirituelle Welt ist ohne Ende. Eine Erleuchtung muss mit einer anderen gekrönt werden, und so haben sich die Weisen zu vervollkommnen.
Sogar Shiva selbst befindet sich in beständiger Meditation und Kontemplation. Immer noch entdeckt er neue Wahrheiten, neue Wunder und neue Herrlichkeiten in seinem eigenen ewigen, zeitlosen, unsterblichen, allvollkommenen Sein.
Das ist das Wunder! Gott ist das Wunder der Wunder. Und ihr seid Träger dieses Wunders der Wunder!
Sein und Bewusstsein gehören zusammen
Welchen Wert hat die Wahrheit ohne ihr Erkanntwerden, ohne das Wissen, dass sie die Wahrheit ist?
Die Wahrheit ist für die Wahrheit selbst nutzlos, wenn sie nicht weiß, dass sie die Wahrheit ist.
Deshalb ist da, wo die Wahrheit ist, auch immer Bewusstsein. Wo Gott ist, ist auch immer Bewusstsein und Erkennen.
Sat und Chit: Wo Sat ist, da ist auch Chit. Wo Christus ist, ist auch Christus-Bewusstsein. Wo Gott ist, da ist Gottbewusstsein und Gottes Freude.
Swami lebt in einem doppelten Bewusstsein: Er ist sich der äußeren Welt, so wie sie ist, bewusst, und doch erkennt er intensiv, dass alles eines ist, dass alles ein einziges göttliches Bewusstsein ist.
Das göttliche Leben nimmt seinen Anfang erst nach einer grundlegenden Erfahrung Gottes. Wenn du nicht im Bewusstsein des allgegenwärtigen, allwissenden Gottes gegründet bist, hat dein spirituelles Leben noch nicht begonnen. Der erste und grundlegende Schritt in deinem spirituellen Leben muss ein überwältigendes Bewusstsein der Allgegenwart Gottes sein.
Ich kann meine Hand nicht bewegen, ohne Gott zu berühren.
Liebe erschließt uns alle Geheimnisse
Wir müssen eine Liebe zu Gott haben, die uns in den Blütenblättern der Rose das Antlitz Gottes schauen lässt, eine leidenschaftliche Liebe, unendlich größer und schöner als die Liebe zwischen Romeo und Julia.
So eine Liebe müssen wir haben, die uns Raum und Zeit vergessen lässt, die uns in jedem Blatt, in jedem Menschen, in jedem Ding, in jedem Wesen die unendliche Vollkommenheit erblicken lässt.
So ein Liebender ist ein Künstler, ein wirklicher Künstler! So eine Liebe macht uns schön, vernünftig, weise und allwissend. Liebe verleiht uns endlose Kraft.
Eine hässliche Geschichte wird schön, wenn sie mit Liebe erfüllt ist.
Liebe ist ein wunderwirkender Talisman, ein alles umwandelnder Zauber, eine wunderbare Sache.
Die größte Wirklichkeit im Leben ist die Liebe.
Jenseits von gut und böse
Das Spiel von Gut und Böse wird vom reinen Herzen zurückgelassen, von einem Herzen, das Gott ergeben ist.
Ein Herz der Hingabe steht über dem Gesetz, über dem Karma. Gut und Böse unterstehen dem Gesetz.
Aber ein Herz der Hingabe an Gott steht über Gut und Böse.
Gott reagiert auf alles
Es kann keine Handlung geben, die nicht eine Wirkung zeigt. Und es kann keine Handlung oder Tat irgendwo im Universum geben, die nicht auf den ganzen Kosmos und auf Gott selbst eine Auswirkung hätte. Deshalb weiß Gott sofort und unmittelbar, was geschehen ist. Er ist endloses Bewusstsein. Er ist endlos aller Dinge gewahr.
Der bloße Gedanke an das Wesen Gottes erhebt deinen Geist.
Wir müssen uns Gottes bewusst werden
Wir sind nur Gottes Spielzeuge – Spielzeuge insofern, als wir Seine Stärke, Macht und Kraft nicht kennen.
Wenn wir uns Gottes bewusst sind, wird Sein Wille unser Wille, Sein Geist wird unser Geist, und Sein Gesetz wird unser Gesetz.
Der Raum ist nicht leer
Wir leben in einem fantastischen, wissenschaftlichen Universum. Denke nicht, es gäbe einen leeren Raum – einen leeren Raum gibt es nicht. Im leeren Raum ist die allsehende Intelligenz Gottes; im leeren Raum gibt es zahllose Ozeane, Ozeane des Lichts, Ozeane von Tönen, Ozeane von Energie, Ozeane von Formen, Ozeane von Geistformen und Geistwesen. Alle Arten von Energien sind im leeren Raum wirksam. Der Raum ist nicht so leer, wie wir denken.
Auch die Naturwissenschaft, speziell die Physik, wird uns auslachen, wenn wir nur aufgrund der Wahrnehmung unserer Augen behaupten wollten, der Raum sei leer.
Der höchste und größte Schatz eines jeden Menschen in der Welt ist Gott.
Deshalb behalte Gott bei dir, trage Ihn bei dir in deiner Tasche, trage Ihn in deinem Herzen und in deinen Augen.
Gemeinschaft mit Gott
Meditation ist von der Vernunft, von den Gefühlen und vom Willen bestimmt.
Eine Kombination all dieser Faktoren in eine einzige Form gegossen, ist Gemeinschaft mit Gott – Gemeinschaft mit Gott mit Hilfe des Mantras, weil das Mantra der Körper des Göttlichen ist. Auch wenn du es nicht bemerkst, der Körper des Göttlichen ist zu dir gekommen und hat dich berührt. Du wirst gereinigt, es wird Kraft übertragen, es ist eine Auswirkung da.
Sogar die mechanische Wiederholung des Mantras hat noch einige Kraft. Aber die voll bewusste Mantra-Wiederholung ist die beste.
Nutze Gott!
Nutze Gott, so wie du dein tägliches Brot und das Wasser nutzt, so wie du die Elektrizität im Alltag nutzt.
Man kann und soll Gott nutzen. Er ist das Nützlichste. Er ist der Wert der Werte, der Atem deines Atems, der Erhalter alles Erhaltenden, und Er schenkt deiner Seele vollkommene Erfüllung.
Gott ist die Quelle aller Werte
Sag „Ja“ zum Geist in dir! Bringe die Liebe und Gotteserkenntnis in dir zum Ausdruck!
Gott ist die Stärke deiner Stärke, das Leben deines Lebens, das unzerstörbare Element in deinem Leben, das ewige und unendliche Glück, der grenzenlose und absolute Friede, die endlose Schönheit der Schönheit in deinem inneren Wesen.
Warum läufst du vor so
einem Gott davon?
Er ist die Quelle jeder Vorzüglichkeit, die du so gern in der Außenwelt zu finden versuchst. Er ist die Quelle aller Werte, die du in dieser Welt suchst oder zu besitzen trachtest.
Diesen Gott trägst du immer in dir. Du kannst Ihn jederzeit und immer erfahren. Er ist überall – unten, oben, um dich herum. Der ganze Raum ist mit Seinem Auge erfüllt. Der ganze Raum ist mit Seinem Herzen erfüllt, mit Seinem Lächeln. Das ganze Universum ist das herrliche Lächeln Gottes!
Ohne Gott gibt es kein Leben
Gott ist der Atem deines Lebens. Ohne Ihn gibt es keine Möglichkeit zu existieren. Er wird immer bei dir sein.
Er ist das Zentrum und die Quelle deiner Existenz. Er ist die Krönung deiner Existenz.
Werde dir dieser Tatsache bewusst. Das ist kein Glaubensbekenntnis. Es ist eine wissenschaftliche Tatsache, eine transzendent-wissenschaftliche Tatsache, die wahrer und wirklicher ist als die Blume, die du vor dir siehst.
Ohne Gott können wir aus dieser Welt keinen Gewinn ziehen.
Das Leben ist ein großes Problem und eine schwierige Frage. Sicher nicht für die Kuh, aber für den Menschen; denn der Mensch ist extrem sensitiv. Das Bewusstsein in ihm ist höchst komplex organisiert. Gib dem Menschen, was immer er verlangt. Er ist nie damit zufrieden.
Er will etwas anderes. Diese Krankheit besteht so lange weiter, bis er zum König der Könige geworden ist. Erst dann ist sein Leben erfüllt, emporgehoben ins unendliche und absolute Sein.
Ein reines Herz ist deine Rettung
Wenn dein Herz rein und dein Leben ganz der Wahrheit gewidmet ist, kann nichts dich berühren. Du bist gerettet und befreit, auch wenn du noch innerhalb der kleinen Grenzen, Körper genannt, lebst.
Die Wahrheit der Wahrheiten ist in der Tatsache zusammen gefasst, dass überall, was wir auch sehen, was wir auch erfahren, was wir auch fühlen, nichts anderes zu sehen, zu erfahren und zu fühlen ist als Gott selbst.
Von einem spirituellen Blickwinkel aus betrachtet sind selbst Umstände und Dinge, die dem Wesen Gottes gerade entgegengesetzt zu sein scheinen, Gott selbst.
Vom Standpunkt der Erfahrung Gottes als das Unendliche besteht die Welt nicht aus einer Vielfalt von Dingen. Es gibt nur ein Ding, und das ist das wunderbare, unbeschreibliche, allschöpferische, allschöne Bewusstsein.
Dieses unendliche, absolute Bewusstsein, das Gott genannt wird, das allein das Eine ohne ein Zweites ist, kann erfahren werden, wenn auch nicht mit den körperlichen Sinnen.
Mikrokosmos und Makrokosmos
Die Gesamtheit des Göttlichen ist in allem und jedem; sowohl im Menschen wie auch in den Steinen.
Die alten Griechen haben unter dem Einfluss der alten Inder entdeckt, dass der Mensch ein Mikrokosmos ist, dass der ganze Kosmos im Menschen enthalten ist. Das ist die Wahrheit. Das ist eine wissenschaftliche Tatsache.
Nicht nur, dass der Mensch ein Mikrokosmos ist, er ist auch die Miniatur-Unendlichkeit. Er trägt in sich die ganze Unendlichkeit. Alles ist in ihm, was in Gott ist. Das Gleiche gilt auch für jeden Planeten und jeden Stein. Alles ist im Stein enthalten, was im Unendlichen enthalten ist. Sogar im leeren Raum, in jedem Punkt des leeren Raums ist alles enthalten, was im Unendlichen ist.
Diese Erfahrung hat man, wenn man auf dem Pfad der spirituellen Entwicklung vorwärts kommt. Es ist eine Sache der Erfahrung, nicht der Theorie. Alle Wunder eröffnen sich dem Gottliebenden, der sich über die menschlichen Grenzen hinausentwickelt hat. Und jeder kann das erfahren, weil es sich um eine wissenschaftliche Tatsache handelt, die wieder und immer wieder erfahrbar ist – von jedem, der eine solche Erfahrung sucht.
Schließe deine Augen, breite ein Herz der Liebe für die ganze Schöpfung aus. Schließe deine Augen und breite in allen Räumen einen großartigen, göttlichen Gedanken aus.
Wirkliche Einheit ist die Einheit von Herz und Liebe, die Einheit des Bewusstseins. Wenn du diese hast, bist du Meister einer unbeschreiblichen und immerwährenden Glückseligkeit. Diese muss und kann in dieser Minute erfahren werden.
Swami Omkarananda
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