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ZWEIMONATLICH

Jahr 55

OFFIZIELLES ORGAN DES
DIVINE LIGHT ZENTRUMS
8400 WINTERTHUR SCHWEIZ




Januar/Februar 2021

  

INHALT

Texte aus Ansprachen und Gesprächen von

 

Solange der Mensch einen Körper hat, ist er der Natur unterworfen und muss tätig sein – die Aktivitäten laufen von selbst ab.

Körperliche Aktivität und Arbeit werden von den Energien der Natur vollbracht, sie gehören zur Natur, sie sind vom Wesen der Natur. Aber der Mensch ist egoistisch, arrogant, frech, unwissend, falsch in Gedanken, falsch im Herzen, falsch in Gefühlen, falsch in seinen Handlungen, ein Sklave von Gegensätzen, Neigungen und Abneigungen – und diese Gegensätze quälen ihn. Er denkt, er sei der Herr, aber er ist nicht der Herr, weil die Natur ihn beherrscht. Der Egoismus hat ihn im Griff. Untugend, Falschheit und Unwissenheit regieren ihn.

Sein Leben wird vom Karma gelenkt. Karma ist etwas, das den Menschen bindet, sei es gutes oder schlechtes Karma – es bindet den Menschen an die Erde.

Alles, was der Natur untersteht, ist animalisch, auch der Mensch; und das bedeutet, alles Naturbedingte wird zum Opfer der Gegensätze, der Unvollkommenheit, Unwissenheit, Finsternis und des Karmas – des Gesetzes von Ursache und Wirkung.



Das ist es, was du bist:

das „Ich bin“ in dir,

das Sein in dir,

das von Natur aus

vollkommen unabhängiges Glück und

unendlicher Frieden ist.

Alles ist im göttlichen Bewusstsein enthalten.

Allwissenheit ist der natürliche Zustand

deiner Intelligenz,

Allgegenwart dein wesenhaftes Sein.

Da gibt es keinen Wunsch,

irgendwohin zu gehen.

Alles, was ist, ist hier.

Und alles, was hier ist,

ist überall.

Swami Omkarananda

Das Absolute

Das Sri Chakra Mandala ist eine Repräsentation des Wesens des göttlichen Bewusstseins. Gott kann nicht beschrieben werden. Er ist kein Mann. Er ist keine Frau. Er hat keinen Namen. Er hat keine Form. Er ist zeitloses, ewiges, allvollkommenes, allschöpferisches, absolut schönes und wunderbares göttliches Bewusstsein und Licht.

Wie soll man Gott darstellen? Man kann Ihn darstellen, indem man sein Wesen beschreibt. Doch hat das Wesen Gottes Name und Form? – Nein, kein Name und keine Form! Man kann Gott mathematisch als Unendlichkeit beschreiben, als das Eine ohne ein Zweites, als einen Kreis ohne Umfang, als einen Punkt.

In der höheren Mathematik wird „unendlich“ mit einem Punkt dargestellt. Deshalb sehen wir in der Mitte des Chakras einen Punkt, einen roten Punkt. Dieser Punkt ist ein mathematisches Symbol, das die Unendlichkeit symbolisiert, die Wahrheit.

Du hast einen Kopf. In diesem Kopf laufen die Prozesse der Intelligenz ab. Du schläfst und träumst und siehst den weiten Himmelsraum im Traum. Wer hat diesen weiten Raum erschaffen? – Dein Bewusstsein hat ihn erschaffen.

Ist nun das Bewusstsein weiter als der Raum? Oder ist es genauso weit wie der Raum? Wie ist es beschaffen? Enthält dein kleiner Kopf ein Bewusstsein, das weiter ist als der Himmelsraum?

Da, in dir, ist ein Punkt der Unendlichkeit, ein Punkt, der sich ausdehnt. Er kann zu einem Himmelsraum von unermesslicher Ausdehnung werden. Der Punkt in der Mitte dieses Chakras steht für die Unendlichkeit.

Was ist das Gemüt, der menschliche Geist? – Es ist nichts. Niemand kann es definieren. Die Psychologen wissen nicht, was das Gemüt ist. Sie denken, dass die Gedanken das Gemüt ausmachen, aber Gedanken sind nur äußerliche Wirkungen von etwas Unerklärlichem und Unsichtbarem.

Wie groß ist nun dieses Unsichtbare? – Wenn es größer ist als unser Kopf, kann es nicht in unserem Kopf enthalten sein, und doch kann niemand bestreiten, dass es unendlich und grenzenlos ist. Es ist weiter als der Himmel, den es im Traum erschafft.

Dieser Punkt ist also das Zentrum der Unendlichkeit. Unendlichkeit ist Sein und Kraft.

Warum ist dieser Punkt rot? Er ist rot, weil er das Feuer der unendlichen Erkenntnis darstellt, weil er das Licht der unendlichen Schönheit bedeutet. Er ist nichtmateriell, überbewusst, transzendent. Er ist das Höchste. Aus diesem Punkt sind alle Universen hervorgekommen. Dieser Punkt hat sich unendlich ausgedehnt, er ist überall gegenwärtig und erhält überall das Universum der göttlichen Vollkommenheit.

Die Lotusblumenblätter außen herum sind unendlich an Zahl, es ist der Lotus der unendlichen Vollkommenheit und er repräsentiert als König der Blumen ein königliches Wesen und unendliche Vollkommenheit.

Die sich überschneidenden Dreiecke sind Dreiecke des Lichts, und dieses Licht ist kein mentales Licht, kein physikalisches Licht – es ist das Licht des göttlichen Bewusstseins, das Licht des Herzens Gottes.

Dieses Licht, wie bewegt es sich? – Es bewegt sich in Dreiecksform fort. Das Bewusstsein dehnt sich als ein Universum unendlicher Vollkommenheit aus.

Der Punkt in der Mitte ist unendliche Existenz, unendliches Sein. Wenn er sich ausdrückt, dann als Wissen, Macht, Schönheit, Glückseligkeit, endloser Reichtum, als jede Art von Vollkommenheit.

Dieses ganze Chakra ist das Königreich des Himmels. Es ist das göttliche Selbst in jedem Wesen. Die Weisen, die es kennen, die es erfahren. sind ohne Tadel, rein, wunderbar – sie sind Götter auf Erden, ihre Reinheit erstrahlt aus dem Feuer der göttlichen Erkenntnis. Sie sind nicht von dieser Welt. Diese Welt hat keine Macht über sie. Sie haben die Welt überwunden. Sie leben in der Welt, nicht um etwas von ihr zu erhalten, sondern um in sie das Licht, die Liebe, den Segen einzugießen, den sie in sich selbst tragen.

Dieses Chakra repräsentiert das wahre Wesen Gottes, der namenlos, zeitlos, formlos ist, den man am besten mit mathematischen und wissenschaftlichen Begriffen beschreiben kann. Wir haben es hier mit einer wissenschaftlichen, überwissenschaftlichen, mathematischen und übermathematischen Beschreibung des Wesens Gottes zu tun. Es ist die sichtbare Repräsentation der Unendlichkeit Gottes als Bewusstsein, Licht, Kraft, Vollkommenheit und Schönheit.

Die nach unten weisenden Dreiecke bringen den Himmel auf die Erde, und lassen vom Himmel herab Licht, Liebe, Wahrheit, Millionen Segnungen, Vollkommenheit, göttliche Kraft und Schönheit auf die Erde regnen.

Lasst uns nun durch die Umstände und Gelegenheiten, die uns die Gnade Gottes zur Verfügung stellt, schnell an göttlicher Erkenntnis wachsen.

Herzen, die von menschlichen Emotionen besessen und darin gefangen sind, sind nicht reif für die Erfahrung Gottes. Sie werden viele Jahre lang harten Entbehrungen und Leiden ausgesetzt sein, bis ihr Herz gereinigt und reif für die Gotterfahrung ist.

Ein Körper, der nicht unter Kontrolle ist, ein Unbewusstes, das nicht umgewandelt ist, Hände, die Gott nie gedient haben, ein Ego, das sich hartnäckig behauptet, machen den Menschen unfähig, die Vollkommenheit des Unendlichen zu erfahren.

Es gibt kleine Heilige, die denken, sie hätten Gott erfahren. In der Tat aber wissen sie gar nicht, was Gott überhaupt ist. Ihre Erfahrung stammt aus ihrer eigenen emotionalen Vorstellung, die sie sich von Gott oder Christus machen.

Der Pfad der göttlichen Erkenntnis, der ganzheitlichen göttlichen Vollkommenheit ist im Sri Chakra für die Weisesten repräsentiert. Dieser Pfad ist für jene, deren Vernunft durch die Gnade Gottes scharf und leuchtend geworden ist und deren Nerven stark sind wie Stahl. Hier gibt es kein Pathos, keine Abnormalitäten, kein Spiel menschlicher Gefühle. Bei jenen, die diesen Pfad beschreiten, sind Körper und Geist vollkommen. Sie sind hellwach mit allen Sinnen. Ihre Vernunft ist leuchtend. Es ist der Pfad der Erkenntnis, den sie gehen. Sie sind Weise. Sie leben in Gott und Gott lebt in ihnen.

Wahrhaftig, das ist die höchste Erfahrung, es ist die Stimme der Wahrheit selbst. Ein Mensch dieser höchsten Erfahrung steht über allen Heiligen, die die Welt gewöhnlich kennt. Die Liebe seines Herzens, die Weisheit seines Geistes, die Kraft seines Willens, die Seele seiner Seele – sie alle sind eins mit dem vollkommen rationalen und überrationalen göttlichen Bewusstsein.

Dieser Pfad ist ein höchst intellektueller Pfad, und doch ist es auch ein Pfad der reinsten Liebe, fern von menschlichen Emotionen und Gefühlen. Dieser Pfad ermöglicht es uns, die Wahrheit mit den weit offenen Augen der Vernunft von Angesicht zu Angesicht zu sehen. In dieser Wahrheit wohnen alle Vollkommenheiten.

Menschen der höchsten Gotterfahrung haben darin ihr ewiges Zuhause.

Ich wandle auf diesem glorreichen Pfad. Kein Philosoph, kein Logiker kann mich besiegen. Keine Täuschung ist hier möglich, keine Abnormalität. Mein psychologisches Wesen ist in das göttliche Wesen eingebettet. Ich bin von menschlichen Empfindungen befreit. Ich bin ein reines und starkes Gefäß für das Spiel des leuchtenden göttlichen Bewusstseins. Dieses Bewusstsein ist Schönheit. Es ist endloses Wissen. Es ist die Mutter aller Künste und Wissenschaften. Es ist die Verkörperung von Allwissenheit.

OM


Wer beobachtet deine Gedanken,

deine Gefühle, deinen Körper?

Es ist ein zentrales Prinzip, ein zentraler Seher oder Beobachter in dir. Er beobachtet deine intellektuellen Vorgänge, die Tätigkeiten deines Herzens, den Ausdruck deines Willens. Forsche nach diesem beobachtenden Wesen, verstehe es, versuche mehr über diesen Beobachter zu erfahren, denn er ist das wunderbarste Wesen in dir.

Er ist nicht der Körper, denn er beobachtet sogar den Körper, so wie er den Apfel und alles andere beobachtet.

Er ist nicht das Gemüt, obwohl er in deinem Gemüt anwesend ist und es befähigt zu denken.

Wer ist dieser innere Beobachter in dir? – Forsche, verstehe und analysiere diesen Beobachter! Folge diesem Beobachter! Erkenne das Wesen dieses Beobachters, der von keiner Erfahrung in Mitleidenschaft gezogen werden kann und der von allem, was er beobachtet, unberührt bleibt.

Deine Gefühle verbinden sich mit einem Ereignis, vielleicht mit einem leidenden Tier, aber der Beobachter und Erfahrende deiner Gefühle ist nicht in diesen Gefühlen gefangen. Er steht jenseits davon und beobachtet nur. Deine Gedanken werden auf ein bestimmtes Objekt begrenzt, und sind an das jeweilige Objekt gebunden. Der Erfahrende in dir aber ist nicht an das Objekt seiner Erfahrung gebunden. Er ist frei und unberührt von allen Objekten. Er ist auch frei von allen Begrenzungen, frei von allen Formen, denn er beobachtet alle Formen und ist anders als sie.

Die Zustände des beobachteten Objekts haben keinen Einfluss auf ihn und berühren ihn in keiner Weise. Sie beeinflussen und berühren jedoch deine Gefühle. Manche Dinge oder Ereignisse machen dich unglücklich, andere glücklich. Doch der Erfahrende in dir bleibt alle Zeit der Gleiche – unverändert. Er beobachtet alles, und alles, was du erfährst, ist nicht wesentlich; es ist etwas, das anders ist als dein innerstes Wesen.

Der Erfahrende in dir, der Seher und Zeuge aller Dinge, ist vollkommen rein, immer unberührt, unberührt auch von deinen Schmerzen und deinem Tod. Er ist unsterblich und unvergänglich. Er beobachtet die Sterblichkeit, ist aber selbst nicht sterblich. Er beobachtet die Welt, ist aber selbst nicht auf die Welt begrenzt. Er ist immer voller Frieden. Er ist immer wach, immer beobachtend.

Alle Zustände, durch die du gehst, beobachtet er: deinen Schlaf, deine Träume, dein Wachen, dein Unglück und dein Glück, dein Wissen und Nichtwissen, deine guten und deine schlechten Taten. Alles beobachtet er, ohne von irgendetwas beeinflusst zu sein.

Forsche nach diesem Beobachter, den unvergänglichen Beobachter in dir, dem immer unberührbaren Beobachter in dir, dem immer freien Beobachter in dir, dem allwunderbaren Seher in dir! Dieser Seher ist in allen. Obwohl er in Millionen ist, ist er ein und derselbe in allen. Obwohl er Verschiedenes durch all die verschiedenen Leute erfährt, bleibt er selbst doch stets und zu jeder Zeit ein und derselbe.

Der Beobachter in dir und in anderen ist ein und derselbe. Der Raum in dir und in anderen ist derselbe.

Subtiler als der Raum ist der Beobachter in dir. Der Raum ist universal, überall der gleiche, und ebenso ist der Beobachter immer und überall der Gleiche.

Der Beobachter ist das Göttliche, der wirkliche Seher und Erfahrende in dir.

Du hast noch nicht gelernt, deinen Frieden und dein Glück aus dem Beobachter in dir zu beziehen, sondern hast immer nur versucht, durch deinen Körper und deine Umgebung zu Glück und Frieden zu kommen. Doch kann das nicht gelingen, wenigstens nicht auf die Dauer. Wenn dein Körper krank wird und leidet, bist du unglücklich und leidest auch, und das ist ein unglückseliger Zustand.

Um Frieden und Glück zu erlangen verlässt sich der Weise deshalb zuallererst auf den inneren Seher und Beobachter.

Der innere Seher ist die wahre Quelle unendlichen Friedens und unendlicher Stille, Freiheit und Freude. Er ist wahre Erkenntnis, Schönheit und Licht.

Denke über diesen inneren Seher nach! – Wenn du diesen Seher kennst und verstehst, kennst und verstehst du das Göttliche.

Wer kann den Erfahrenden in sich leugnen? – Es gibt niemanden, der diesen Erfahrenden nicht in sich trägt.

Niemand kann seine eigene Existenz leugnen. Und die Einheit von Bewusstsein und Existenz ist Gott, der Erfahrende.

Unsere Beziehungen zur Gottheit

Vielleicht lehnst du mich ab, aber die Gottheit, die du in dir trägst, lehnt mich nicht ab.

Ich habe ausschließlich Beziehungen mit dieser Gottheit. Ich wohne in dieser Gottheit. Ich beziehe meine Stärke und mein Licht von dieser Gottheit.

Diese Gottheit ist das Geheimnis meines inneren Wissens, meiner Freiheit, meines Glücks, meiner totalen Unabhängigkeit, meiner Unabhängigkeit von Raum und Zeit, von der Welt, von Unterscheidungen und Abstufungen, meiner Unabhängigkeit von allen Begrenzungen.

Dieser göttliche Erfahrende in allen sollte erkannt und wahrgenommen werden, er sollte analysiert, beobachtet und verstanden werden. Er sollte Teil deines Lebens, Charakters und deiner Arbeit werden. Er sollte vielmehr noch die Quelle von allem für dich sein, was das Beste in deinem Leben und in all deinem Wirken ist.

Vertiefe deine Bemühungen, diesen Beobachter zu erkennen, damit du immer von Angesicht zu Angesicht mit dem Göttlichen sein kannst!

Diese Erfahrung muss zur dominierenden Erfahrung gemacht werden. Das Göttliche muss immer mehr und immer dynamischer durch unsere Fähigkeiten und unser ganzes Leben zum Ausdruck kommen. Wir sollten ohne Unterbrechung bewusst im Herzen des Göttlichen wohnen, wie das Göttliche in uns wohnt, unabhängig von den äußeren Bedingungen und Umständen, unabhängig davon, ob wir gut oder schlecht sind.

Bist du rein, wirst du die Gegenwart Gottes fühlen. Hast du Ihn erst einmal klar erkannt, wirst du mit Ihm gehen und sprechen und sein Wesen im täglichen Leben ausdrücken.

Der allmächtige innere Beobachter, der das Göttliche ist, befindet sich auch überall in der Natur, in jeder Pflanze, in jedem Punkt des Raums.

Er ist in dir, in allen und überall. Wir leben unter dem Auge des universalen Sehers. Wir wohnen in den Augen des Göttlichen. Es ist allsehend, immer und überall gegenwärtig. Wir sind unzertrennlich von Ihm.

Wir machen solange unsere Fehler und begehen unsere Irrtümer, solange wir Ihn nicht erkannt haben.

Jener Wissende in dir ist mehr als deine Reinheit, deine Heiligkeit. Er ist anders als sie. Und er ist nicht in deine Reinheit oder Heiligkeit mit einbezogen. Er ist selbst absolute Reinheit.

Kann man Raum verunreinigen? – Nein! Man kann die Luft verschmutzen, aber nicht den Raum. Man kann die Luft verbrennen, aber den Raum kann man nicht verbrennen.

Es gibt etwas unendlich Subtileres als den Raum, etwas, das den Raum hervorgebracht hat, das den Raum erhält, das den Raum kennt, von dem der Raum aber nichts weiß.

Dieses subtilste Prinzip ist gleichzeitig hier, dort und überall. Diese göttliche Wirklichkeit ist in dir anwesend als der letzte und höchste Zeuge, Seher oder Beobachter, als letzter und höchster Erkennender.

Diese Wirklichkeit ist unvergänglich, allvollkommen. Diese Wirklichkeit müssen wir erkennen. Sie ist voller Licht.

Wie können wir wissen, dass sie voller Licht ist? – Weil sie sieht; sie ist der Seher. Sie sieht dein Bewusstsein funktionieren. Sie befähigt dich zu denken und wahrzunehmen. Und sie steht hinter jeder Form von Licht.

Licht ist an jeder Form des Sehens beteiligt. Es mag dunkel sein, du magst deine Augen geschlossen haben und trotzdem siehst du! Du brauchst nur an etwas zu denken, und schon siehst du es vor dir.

Mit welchem Licht siehst du es? – Mit dem Licht der Erinnerung, der Vorstellung, der Intelligenz. Die Intelligenz ist voller Licht. Dieser Seher, der deine Gedanken und Vorstellungen sieht, ist voller Licht.

Und es gibt noch einen Seher hinter diesem Seher, den letzten, höchsten Seher, der identisch ist mit dem unbegrenzten göttlichen Licht.

Licht ist schön. Es macht Wahrnehmung erst möglich. Licht ist voller Kraft und Macht; es ist Freude, Frieden, Vollkommenheit. Und es ist unvergänglich. Niemand hat dieses Licht je angezündet. Es erleuchtet sich selbst. Es ist ewig gegenwärtig. Alle anderen Lichter können aufgrund seiner Gegenwart erklärt werden. Es ist das Urlicht, das ursprüngliche Licht, das Licht, das war, ist und immer sein wird.

Ein Licht, das einst nicht existiert hat, aber jetzt leuchtet, ist ein abgeleitetes Licht, ein abhängiges Licht, das zu einer bestimmten Zeit in Erscheinung getreten ist und deshalb auch wieder verschwinden muss. Ein solches Licht ist nicht das göttliche Licht.

Jenes Licht, das ewig und unvergänglich ist, das aus sich selbst leuchtet, nicht von etwas anderem erst zum Leuchten gebracht wird, das aus sich selbst existiert, das von allem unabhängige Licht – dieses Licht ist das Göttliche Licht.

Was ist der Himmel anderes als ein Zustand des unendlichen Lichts, unendlicher Schönheit, unendlichen Friedens, unendlicher Reichtümer, unendlicher Glückseligkeit, unendlicher Vollkommenheit? Da gibt es keinen Tod, keine Dunkelheit! Es ist ein Licht ohne Schatten, ohne Dunkelheit; ein Licht ohne Schmerz und Leiden, ohne Tod.

Nichts, was wir im menschlichen Bereich aufgrund unserer Begrenzungen erfahren, finden wir in diesem Licht.

Jenes göttliche Licht ist der Sitz der höchsten Wahrheit.

Der universale Geist

Betrachten wir einmal das Wesen des allwissenden Geistes der höchsten Realität. Wie ist es dem unendlichen Sein oder Gott möglich, gleichzeitig alles über jeden und alle Wesen nicht nur in dieser Welt, sondern auch in allen anderen Welten zu wissen? Wie kann der allwissende Gottesgeist eine endlose Zahl von Einzelheiten über all die unendlich vielen Dinge in den gegenwärtigen, vergangenen und zukünftigen Welten kennen? – Es ist ein Geheimnis und ein wirklicher Anlass zum Staunen, wie es der unendlichen Intelligenz Gottes möglich ist, alles über jedes Wesen und alle Dinge zu wissen. Dieses Geheimnis hört jedoch im selben Augenblick auf, ein Geheimnis zu sein, in dem wir im Erleben Gottes aufgehen. Der allwissende Gott weiß alles dadurch, dass sein Bewusstsein überall das innerste Wesen in allem und jedem bildet. Dieses innerste, vollkommene göttliche Wesen bleibt unberührt von allem, was geschieht. Es ist aus diesem Grund auch fähig, alles zu beobachten, zu verstehen und zu beherrschen, zu verändern, aufzulösen oder neu zu erschaffen.

Das allsehende göttliche Bewusstsein durchdringt und erkennt alles und jedes, kann selbst aber von niemandem und nichts erkannt werden. Es ist reines Licht und hat außerhalb seiner selbst keinen Zeugen.

Die Allwissenheit der allgegenwärtigen Gottheit beobachtet alles von Ewigkeit zu Ewigkeit, ohne jemals zu schlafen. Sie ist jederzeit und überall als der ewige Zeuge allen Geschehens zugegen, und dank der Tatsache, dass diese unendliche Intelligenz das ganze Universum durchdringt, ist dieses voll pulsierenden Lebens! Was wir hier tun und lassen, wirkt sich auf das ganze Universum aus und berührt in gewisser Hinsicht sogar die Verhältnisse in anderen Welten.

Das Universum ist ein organisches Ganzes, und kein Wesen kann irgend etwas tun, ohne dass das ganze unendliche Universum davon wüsste. Niemand und nichts kann sich dem allsehenden Auge entziehen.

Eine unendliche Intelligenz sieht uns gleichzeitig von innen und außen, oben und unten. Sie ist zugleich immanent und transzendent. Vor der alles beobachtenden Intelligenz des im ganzen Universum gegenwärtigen Göttlichen können wir weder unsere guten noch unsere schlechten Gedanken und Gefühle verbergen. Wir werden durch unsere eigenen Gefühle und Gedanken belohnt oder bestraft. Unsere Größe oder Niedrigkeit beruht auf der Größe oder der Niedrigkeit unserer Gedanken und Taten. Schönheit, Macht, Gnade und Reichtum unseres Lebens hängen von der Schönheit, der Macht und dem Reichtum unserer Gedanken und Gefühle ab, und nur eine Art von Blindheit könnte uns dazu bringen zu meinen, dass wir uns in einer gleichgültigen Welt lebloser Materie befänden, in der jedes Ding für sich allein und getrennt vom Ganzen existiert.

Von Bindungen befreit

Du musst dein inneres Ideal in Taten zeigen, in der Erfahrung. Und du kannst es zeigen, wenn deine Natur gut ist, wenn du selbstlos bist, gütig, liebevoll, ohne Arroganz, ohne Eitelkeit, ohne Egoismus, ohne Selbstinteresse.

Du musst in der Lage sein, deine Kinder nicht als deine Kinder zu betrachten, sondern als Kinder des Universums, Kinder Gottes und ihnen als Kinder Gottes dienen, ohne Arroganz, ohne Selbstsucht, ohne dich mit diesen Kindern zu identifizieren, ohne Zuneigung und Abneigung für diese Kinder. Du musst in der Lage sein, diese Kinder zu lieben, wie du Gott liebst oder andere Mitmenschen, das heißt, ohne Bindungen. So eine Liebe ist gut. Wenn das deine Haltung ist, dann erfährst du die Tatsache des unendlichen Lebens lebendiger als du täglich deinen Körper durch deine körperlichen Sinne erfährst.

Die bloße Kenntnis davon befreit uns von Furcht, Angst und Problemen. Und wer von Problemen, Furcht und Angst befreit ist, kann die Herausforderungen des Lebens sehr leicht bewältigen, auch wenn die ganze Welt ihn verleumdet und die Zeitungen jeden Tag Artikel voller Schimpfwörter über ihn bringen. Berührt ihn das? – Nein!

Dein Herz soll rein sein und das Leben soll nur der Wahrheit gewidmet sein. Dann kann nichts dich schlagen, und du bist gerettet. Du bist noch während deines Lebens in den kleinen Schranken des Körpers ein befreiter Mensch.

Es gibt nichts Mechanisches in der Natur

Alles ist erfüllt mit der Kraft, der Intelligenz und dem Bewusstsein Gottes. Die Energien, die wir in der Welt beobachten können, sind nichts anderes als Umwandlungen von Materie. Wenn keine Energie in der Materie enthalten wäre, könnte auch keine Energie aus Materie gewonnen werden.

Materie könnte nicht in Energie umgewandelt werden, wäre sie nicht selbst potenzielle Energie. Milch kann in Yoghurt umgewandelt werden, weil Yoghurt potenziell in Milch enthalten ist.

Die vielen Energien, die wir im Universum vorfinden, sind also nichts anderes als transformierte Materie. Und Materie könnte nicht in Energie umgewandelt werden, wäre sie nicht in sich selbst potenziell schon Energie. Energie wiederum ist eine Manifestation des dahinterliegenden Bewusstseins.

Jenes unbegrenzte Bewusstsein, das überall im Universum gegenwärtig ist, das alle Materie durchdringt, ist das Göttliche. Das heißt, Gott ist über-all gegenwärtig, in allen Dingen, in den verschiedenen Gestalten und Formen der Manifestation.

Man kann Gotterfahrung durch Laute, beziehungsweise Töne erlangen – durch die wahren ewigen mystischen Laute, in denen das Bewusstsein Gottes schwingt. Man kann Gotterfahrung durch Gedanken erlangen – durch Gedanken, in denen Gottes Energie und Bewusstsein gegenwärtig ist. Man kann Gotterfahrung durch Liebe erlangen – durch eine Liebe, in der das Bewusstsein Gottes wohnt. Oder man kann all diese verschiedenen Methoden kombinieren, um Gott schneller zu erreichen. Jede Wiederholung des Mantras stimmt deine innere Seele auf die Harmonie mit dem Unendlichen ein, auch wenn du dies selbst noch nicht bemerkst.

Der Pfad des Menschen

Jedes menschliche Individuum ist ein komplexes Wesen, ein integrales, vielschichtiges Wesen.

Der Mensch ist nicht nur Körper, auch nicht nur Gemüt oder nur Seele. Es gibt eine psychische Wesenheit in ihm, die äußerst komplex ist. In dieser psychischen Wesenheit sind die Energien und latenten Kräfte vergangener Erfahrungen, Handlungen, Bestrebungen und Fähigkeiten gespeichert, woraus sich ergibt, dass der Mensch ein organisches Ganzes ist. Darum steht sein Gemüt in einer Beziehung zu seiner Seele, die Seele zu seiner psychischen Wesenheit, diese wiederum zum Körper. Der äußere Körper, der physische Körper, ist immer in Harmonie mit der inneren Veranlagung, in Harmonie mit der inneren Begabung.

Eine primitive Seele, die nicht entwickelt ist, die nicht einmal einen Tierkörper beleben, in ihm leben und ihn zu weiterem Wachstum benutzen kann, muss notgedrungen in einer Pflanze oder einer ähnlichen Lebensform weiter existieren.

Der Mensch als Zentrum

widerstreitender Kräfte

Das menschliche Individuum ist wie gesagt äußerst komplex und stellt eine organische Einheit dar. In ihm existieren Gut und Böse nebeneinander. In ihm gibt es viel Unwissenheit und gleichzeitig viel Wissen, viel Licht und viel Dunkelheit.

Der Mensch besteht nicht nur aus Hass, es gibt auch einige Elemente der Liebe in ihm, und wenn diese Liebe auch nicht universal ist, so bezieht sie sich doch wenigstens auf seinen eigenen Körper und die Leute um ihn herum.

Der Mensch ist, wie wir sehen, ein Zentrum vieler widerstrebender Kräfte; er ist ein Spielfeld einander entgegengesetzter Bestrebungen. Diese Kräfte und Bestrebungen werden ihm nicht von außen her aufgezwungen, sondern erheben sich aus seiner eigenen Natur, gehören organisch zu seiner inneren Konstitution.

Der Mensch kann die dunklen Kräfte eliminieren und die Macht alles Bösen in seiner inneren Natur schwächen.

Das ist jedoch nicht möglich, ohne dass er zuvor die feineren Kräfte in sich stärkt. Je mehr er die guten Faktoren und Prinzipien in sich stärkt, desto weniger und schwächer werden die dunklen und schlechten Kräfte. Wenn die Liebe in seinem Herzen zunimmt, nehmen Hass, Abneigung und Disharmonie in seinem Wesen ab. Auf diese Weise kann er weiter vorgehen. Ein Fortschritt findet aber nur statt, wenn der Mensch darauf achtet, alles Gute in sich zu entwickeln.

Lässt er aber in seinem Bemühen nach Vollkommenheit oder in der Entwicklung des Guten nach, dann hört das Gute in ihm zu wachsen auf; und wenn es nicht wächst, nicht ständig stärker wird und er vielleicht auch noch dem Schlechten Beachtung schenkt und ihm erlaubt, sich auszudrücken, dann wird dieses überhandnehmen und stärker als das Gute werden.

Das Schwierige ist der Pfad des Guten. Abwärts geht es von selbst

Was spielt sich denn im menschlichen Leben tagtäglich ab? - Kulturelle Einflüsse halten den Menschen zur Entwicklung des Guten an, die Religion übt einen wohltuenden, das Gute stärkenden Einfluss auf ihn aus, einige höhere soziale und von Vernunft gesteuerte Kräfte versuchen ebenfalls, das Gute im Menschen zu stärken, doch jede Anstrengung, gut zu sein und Gutes zu tun ist eine schwierige Sache, denn es folgt kein spürbares Vergnügen, keine sofortige Belohnung.

Andererseits wird jede Entfaltung, jeder Ausdruck des Schlechten, jedes Nachgeben dem Schlechten gegenüber von einer unmittelbaren Belohnung und einem spürbaren Vergnügen begleitet.

Im allgemeinen ist alles, was schlecht ist, mit dem Vergnüglichen, dem Angenehmen assoziiert. „Iss, trink und vergnüge dich!“ – Es ist der Pfad des Vergnügens, der Pfad sinnlicher Freuden.

Es zieht den Menschen gewöhnlich zur Annehmlichkeit und zum Vergnügen hin, was aber stets mit einer Stagnation des Wachstums des Guten in ihm einhergeht. Die meisten Menschen finden es schwieriger zu Hause zu sitzen und spirituelle Literatur zu lesen als in die Stadt zu gehen und sich zu zerstreuen. Es ist für sie auch schwierig, Opfer zu bringen, anderen zu helfen und das Gute zum Ausdruck zu bringen.

Statt dessen ziehen sie es vor, geizig und selbstsüchtig zu sein. Die menschliche Natur drückt sich im Allgemeinen in einer Form aus, die andere unglücklich macht und findet es einfach und verführerisch, egozentrisch, gierig und stets hungrig nach sinnlichem Vergnügen zu sein.

Daraus wird ersichtlich, dass es dem Menschen nicht leicht fällt, gut zu sein. An jeder Ecke warten viele Versuchungen auf ihn und zu jeder Zeit fühlt er sich dazu gedrängt, seine Vergnügungssucht auszuleben.

Wohin führt das? – Es führt dahin, dass sich der Mensch gewöhnlich in seiner Entwicklung ständig rückwärts bewegt!

Das Gute in sich vernachlässigt er, den höheren Kräften erlaubt er nicht, sich zu entfalten und zu wachsen. Der Drang des Fleisches ist zu unwiderstehlich für ihn. Die Möglichkeit eines selbsttätigen Wachstums des Guten in ihm existiert nicht. Er muss lernen, das sinnliche Vergnügen zu opfern, zu unterscheiden, mehr Selbstkontrolle zu entwickeln, seine höhere Natur und seine höheren Kräfte zu aktivieren.

All das ist natürlich ein wenig schwierig, aber das Schwierige ist der Pfad des Guten, der Entwicklung, des Wachstums, der Evolution.

Der wahre Sannyasi ist Bewusstsein

Er ist Glückseligkeit, Freude. Er ist unzerstörbar. Für ihn gibt es keinen Tod. Niemand kann ihn quälen, niemand kann ihm ein Leid zufügen. Er steht über Schmerz und Vergnügen. Sein Glück und seine Freude sind unabhängig von der Funktion der Sinne. Sein bloßes Dasein ist seine grenzenlose Glückseligkeit, sein eigentliches Wesen ist Glückseligkeit. Sein Name ist Ananda. Er braucht nichts zu berühren, um Glück zu finden.

Sein Glück ist vollkommen unabhängig und beständig, was immer auch geschehen mag.

Auch wenn man ihn ins Feuer wirft, ist er genauso glücklich wie zuvor. Er ist Bewusstsein, und das kann nicht verbrannt werden. Er ist Bewusstsein, und das kann auf keine Weise zerstört werden.

Es ist falsch zu sagen, ein Swami wäre gestorben, vorausgesetzt, dieser Swami war ein Mystiker, einer, der durch die Gnade Gottes und große innere Disziplin, durch große Herzensreinheit im Göttlichen verwurzelt war. Nur er kann die Menschheit wirklich selbstlos lieben. Er braucht nichts von den Menschen, er braucht nichts von ihrem Reichtum, von ihren Luxusobjekten.

Er allein ist egolos. Er allein ist ohne Wünsche und Begehren. Er allein ist selbstlos.

Wenn du wirkliche Liebe kennen lernen willst, musst du zu einem gehen, der sich von allen menschlichen Schwächen befreit hat. Obwohl er in einem menschlichen Körper lebt, ist er doch kein Mensch mehr. Er ist immer im Bewusstsein des Göttlichen verwurzelt, und nichts könnte tragischer in seinem Leben sein, als den Kontakt mit diesem göttlichen Bewusstsein zu verlieren. Er lebt in höchster Glückseligkeit.

Um im Einklang mit dem Herzen Gottes zu sein, um mit dem unsterblichen Leben Gottes hier, jetzt und unter allen Umständen eins zu sein, um Gott allein zu sehen, auch wenn er viele Menschen sieht, zu Gott allein zu sprechen, auch wenn er zu vielen spricht, sich auf Gott allein und unendlich mehr zu verlassen als auf den Atem oder den physischen Körper – das ist bezeichnend für den Sannyasi.

Es ist dumm, sich den Freuden der Sinne hinzugeben, wo sie einen doch der unendlichen und völlig unabhängigen Glückseligkeit berauben.

Wenn der Swami dir den Rat gibt, das Königreich des Himmels vor allem anderen zu suchen, Gott vor allem anderen zu lieben, im Bewusstsein des allgegenwärtigen, allwissenden Gottes gegründet zu sein, dann heißt das nicht, dass er dir etwas wegnimmt. Ganz im Gegenteil: Er fügt deinem kleinen Vergnügen eine Freude hinzu, die unendlich ist.

Der Swami will, dass du eine grenzenlose Stärke und Furchtlosigkeit besitzt.

Furcht ist da, wo Unwissenheit ist. Furchtlosigkeit kommt mit der Erkenntnis. Und was für eine Art von Erkenntnis ist es, die dich furchtlos macht? – Es ist die Erkenntnis Gottes, die Erkenntnis des Bewusstseins in dir, die Erkenntnis, dass etwas Unvergängliches in dir ist, die Erkenntnis, dass Geist, Intelligenz, Körper, Welt, Dinge und die Menschen um dich herum einst verschwinden werden, aber das Bewusstsein in dir, das all diese erfährt, für immer bleibt.

Wenn mich jemand fragt, ob ich ein

Meister sei, sage ich „Nein!“

Ich bin kein Meister, ich bin kein Prophet. Ich habe keinerlei Interesse an der Aufgabe als göttlicher Meister, noch an der göttlichen Funktion des Propheten. Mein ganzes Interesse, mein Wesen, mein Leben und meine Intelligenz sind im Göttlichen verwurzelt, und das Göttliche genügt mir vollkommen.

Meine Freude und mein Entzücken stammen aus dem Königreich des Himmels, auch meine Kraft stammt aus dem Königreich des Himmels, und ich habe nichts mit dieser Welt zu tun.

Wenn du irgendeine Aktivität in meinem Leben feststellst, dann geht diese nicht von mir aus. Ich habe keine Beziehung dazu. Auch wenn ich vielleicht Tag für Tag mit einer bestimmten Person zusammengesessen bin, existiert diese nicht für mich. Ich habe ihre Gegenwart oder Wirklichkeit nicht in meinem inneren Bewusstsein anerkannt.

Genauso wenig erkenne ich die Wirklichkeit all dieser Aktivitäten an, die um mich herum vor sich gehen. Die Größe und der Ruhm, die die Mission eines großen göttlichen Meisters begleiten, sind absolut uninteressant für mich. Sie können meine Aufmerksamkeit nicht auf sich ziehen.

Wenn ihr die Beobachtung macht, dass Hunderte von mir geführt werden, viele aufgrund meiner Gegenwart geistige Erfahrungen machen, viele Wunder geschehen und Menschen geheilt werden, dann möchte ich hier betonen, dass dies nicht mein Wirken ist. Es ist der Selbstausdruck der Gottheit. Und ich habe nie gewünscht, dass die Gottheit sich auf diese Weise durch mich ausdrücken möge.

In meinem Herzen gibt es keinen einzigen Wunsch. Es gibt nur eines in meinem Herzen: meine Beziehungen mit der Gottheit.

Ich habe keine andere Aufgabe im Leben, als meine Beziehungen zur Gottheit absolut aufrecht zu erhalten. Es ist deshalb schwierig für mich zu sagen: „Ja ich bin ein Guru, ich werde dich führen!“ Es ist mir unmöglich zu sagen, dass ich ein Guru bin und dich führen werde.

Ich bin jedoch von Liebe zu allen Wesen erfüllt, und wenn jemand wirklich Hilfe braucht, bin ich zu jedem Opfer bereit, um dieser Person zu helfen. Dies ist aber ein spontaner Ausdruck meines inneren Wesens. Es ist keine absichtliche Handlung, kein Wirken, das von logischen Prozessen gesteuert wird, sondern etwas, das spontan von meinem inneren Wesen ausgeht.

Wenn deshalb einige die Notwendigkeit für einen göttlichen Meister empfinden und mich als einen solchen betrachten, werde ich mich natürlich ruhig verhalten, und das Verlangen ihres Herzens ist erfüllt, aber nicht durch mich, sondern direkt durch die Gottheit selbst. Und sie werden durch diese Beziehung alles erhalten, wonach sie suchen.

Was mich betrifft, existiert dieses physikalische Universum und die Welt der Menschen nicht. Was existiert, ist ein unendliches göttliches Bewusstsein, und in meinen eigenen Augen und meiner eigenen Erfahrung nach bin ich eine Flamme des göttlichen Bewusstseins. Ich betreibe keine Aktivität außerhalb dieses göttlichen Bewusstseins.

Ich habe nicht die geringste Idee davon, ein göttlicher Meister oder ein Prophet zu sein. Alle Gedanken in dieser Richtung sind mir fremd. Meine Beziehungen zu den Menschen werden von einer großen Liebe regiert. Ich sehe in allen die gleiche Gottheit. Die Idee, dass sie belehrt und geführt werden müssen, ist in mir nicht anwesend. Allein die Idee, dass ich in ihrer Gegenwart glücklich bin, ist da. Allein die Idee, dass ich ihnen auf die eine oder andere Weise dienen muss, ist da. Deshalb bin ich glücklich, wenn ich manchmal jemandem, der sich mein Schüler nennt, eine Tasse Tee bringen kann. Ich spiele also immer die Rolle eines Dieners. Ich bin offensichtlich der Diener für all diese meine Schüler.

Darum gibt es keine Schüler. Sie sind alle meine Meister, und alle verdienen sie meine Dienste. Ich hingegen will keine Dienste von ihnen.

Ich habe keine Wünsche. Ich will nicht, dass mir jemand in irgendeiner Weise dient. Ich habe keinen Respekt vor ihrem Besitz und ihrem Geld. Ich habe keinen Respekt vor ihren Talenten und Fähigkeiten. Aber ich habe eine überwältigende Liebe zu ihnen, und ich habe die größte Hochachtung vor der Gottheit, die sie in sich tragen.

Alle Talente sind schon in mir, und die alles erfüllende, alle Wünsche erfüllende Gottheit ist immer bei mir. Deshalb genüge ich mir selbst, deshalb brauche ich niemandes Dienste, um mein Leben vollständig zu machen.

Mein Leben ist zu jeder Zeit und unter allen Umständen in sich selbst vollständig. Und wenn ihr etwas seht, das diesen meinen Aussagen hier widerspricht, denkt daran, dass ihr nur die äußere Verkleidung seht. Wenn ihr diese durchdringen könnt, um zu sehen, was innen ist, werdet ihr die Wahrheit meiner Aussagen bestätigt finden.

Dass ich den Menschen Mantras gebe, geschieht aus dem Mitgefühl meines Herzens heraus. Viele dieser Menschen finden keinen Ausweg aus ihren Problemen. Deshalb bin ich gerührt, nicht durch meine Beurteilung der Lage, sondern durch ein anderes Herz als jenes, das in meinem physischen Körper schlägt.

Dieses andere Herz ist der wahre Spender der Mantras. Und weil mein Herz so völlig zart ist, bin ich wie ein Kind und deshalb jedermanns Sklave.

Jemand kommt und nimmt mich im Auto mit nach Zürich. Jemand kommt und nimmt mich mit ins Krankenhaus. Jemand will, dass ich einen Brief schreibe. Jemand will, dass ich ihn zu Hause besuche. Jemand bereitet ohne mein Wissen ein Programm vor, bei dem ich anwesend sein muss.

Ich sage ja zu allem. Das ist mein Wesen. Ich umgebe mich nicht mit einem Schein von Göttlichkeit oder Heiligkeit. Es gibt hier keine Tafel, die ankündigt, dass ich eine göttliche Person bin. Ich gewinne nichts, wenn ich die Rolle des göttlichen Meisters spiele. Der Ruhm eines göttlichen Meisters interessiert mich nicht im Geringsten. Im Gegenteil, ich betrachte einen solchen Ruhm tief in meinem Herzen als ein großes Ärgernis.

Ich weiß, dass einige Betrüger hierherkommen werden, Leute, die das Mantra aus Neugier nehmen. Auch ihnen gebe ich das Mantra. Ich weise niemanden zurück. Aber ich weiß auch, dass einige vollkommen sicher auf dem Pfad des Mantras sind. Einige vollbringen schon wahre Wunder mit Hilfe des Mantras.

Andere haben bereits höhere geistige Erfahrungen durch das Mantra, und sie haben den Glauben, dass sie mit Hilfe des Mantras die höchsten Stufen des mystischen Bewusstseins erreichen können. Sie üben mit dem Mantra. Sie nehmen die wunderbaren Wirkungen des Mantras in ihrem täglichen Leben wahr. Sie erzeugen eine göttliche Kraft in ihrem Leben.

Ich wähle meine Schüler nicht, noch wählen meine Schüler mich. Es geschieht durch göttliche Gnade. Und das ist das einzig Richtige. Alles, was durch göttliche Gnade geschieht, ist etwas, über das weder ihr noch ich noch irgendjemand sonst Gewalt hat.

Die Botschaft des Lichts

Surya ist Licht. Was für ein Licht ist das? – Es ist göttliches Licht, unendliches Licht, ewiges Licht, vollkommenes Licht. Dieses Licht ist der Urquell des ganzen Universums, Ursprung der unzähligen Eigenschaften Gottes, der Ursprung von Friede, Freude, Liebe, Schönheit, Weisheit und aller Arten von Vollkommenheit.

Alles Seiende existiert in diesem Licht, das die Seele aller Seelen ist. Es ist ein innerliches Licht, unbeschreiblich und wunderbar, über alles erhaben!

Es ist die Seele der Sterne, unseres Sonnensystems und unserer Sonne. Und wir sind die Kinder dieses Lichts – wir gehören ihm und es gehört uns.

Es ist das eine weiße Licht, das alle Farben vereint, und aus dem alle Farben hervorgehen. Unzählige Eigenschaften und Möglichkeiten sind in diesem Licht enthalten, Milliarden und Abermilliarden von Kräften und Eigenschaften bringt es hervor, dieses Licht des göttlichen Bewusstseins. Und dieses Licht ist die Seele unserer Seele, der Atem unseres wahren Wesens. Es ist unser wirkliches Leben.

Was sagt uns der göttliche Meister? – In einer Welt der dem Tod ausgelieferten Menschen sagt Er: „Ich habe den Tod überwunden!“

Der Meister bringt uns die Botschaft der Unsterblichkeit: „Niemand stirbt!“ Er beweist uns die Realität seiner Botschaft durch sein Leben und sein Vorbild der absoluten Furchtlosigkeit, durch seine unerschütterliche Ruhe, seine stete innere Heiterkeit und Ausgeglichenheit.

Und das allein genügt noch nicht: Er bringt uns noch eine andere Botschaft, die Botschaft der Ekstase und Freude – einer Freude, in der man jeden Tag verweilen soll und kann, der Freude einer grenzenlosen Ekstase.

Das ist die Botschaft des Meisters: „Unsterblichkeit und endlose Freude sind dein Geburtsrecht – nimm sie dir!

Ihr habt so wenig, weil ihr so wenig erbittet, weil ihr so wenig dafür betet.“

Tag und Nacht sollte unser Geist beim Göttlichen verweilen: im Gebet, in der Meditation, in der Mantra-Rezitation. Wir sollen die Fähigkeiten, die wir von jeher besitzen, zur vollen Entfaltung bringen und unsere Verbundenheit mit dem Licht der Lichter – Christus, Wahrheit oder Surya genannt – nutzen.

In allem und überall leuchtet dieses Licht. Wir sehen es nicht, weil der Schleier der Dunkelheit uns die Sicht verdeckt. Doch die Möglichkeit, dieses Licht zu erfahren, besteht. Man kann den Schleier der Finsternis zerreißen.

Diese Finsternis ist ein Dämon; sie macht aus etwas Unsterblichem etwas Sterbliches; sie raubt uns alles Glück und alle Weisheit. Diese Finsternis, diese Unwissenheit ist gefährlich.

Wie aber können wir diese Barriere durchbrechen, die uns hindert, unser wahres Wesen zu erkennen, die uns die Schönheit eines Lebens auf dieser Erde verdirbt, uns den Zugang zu den endlosen Schätzen des Unendlichen verwehrt und uns von unserem täglichen Brot unendlicher Freude fernhält?

Wer kann uns helfen, diesem Elend zu entrinnen? – Kein Universitätsstudium, kein Mensch kann uns dabei helfen!

Unsere Probleme werden aber verschwinden, wenn wir den Namen des Lichts anrufen, wenn wir innerliche Beziehungen mit diesem Licht anknüpfen, wenn wir in Gedanken und Gefühlen bewusst in dieses Licht eintauchen, das die Seele unserer Seele, das Leben unseres Lebens, das Herz unseres Herzens ist.

Die Botschaft dieses Lichts, das sich im Meister sichtbar zeigt, ist Unsterblichkeit. Es ruft dir zu: „Habe keine Angst, du bist unsterblich! Freue dich, genieße die wahre Freude, bade im Licht! Du bist ein Kind des Lichts, ein Gotteskind. Du bist eine Manifestation des Lichts Gottes! Fordere dein Erbe!“

Das ist die Botschaft des Lichts, verkündet durch die Stimme des Meisters: „Du bist ein Kind des Lichts. Licht ist dein Wesen. Licht ist dein Leben, deine Liebe, Schönheit, Vollkommenheit. Licht ist die Quelle aller schöpferischen Intelligenz. Sprenge alle Hindernisse, reiße alle Schranken nieder und tritt heraus aus der Enge deiner Person, hinein in die grenzenlose Freiheit und Freude!“

Wenden wir uns diesem inneren Licht zu, dieser Wahrheit! Wahrheit ist die Substanz des Lichts, die Seele des Lichts; Wahrheit ist unsere Seele, unser eigentliches Sein und Wesen. Doch was versklavt uns? – Es ist unser eigenes Gemüt! Es sind unsere sich ständig widersprechenden Gedanken und Gefühle, unsere ständig wechselnden Zustände und Erfahrungen sowie unsere Reaktionen darauf – ein fürchterlicher Teufelskreis, eine Welt der Finsternis!

Alle unsere Probleme kommen daher: Wir lassen uns von der Welt einfangen, hypnotisieren und können deshalb keine wahre Freude empfinden. Wir sind der Krankheit und dem Tod ausgeliefert.

Wir leben in einem Albtraum und suchen innerhalb dieses Albtraums das Paradies, werden es aber nie finden. Wenn wir je glauben, wir hätten es gefunden, werden wir bald unsere nächste Enttäuschung erleben, denn alles in dieser Welt hat ein Ende, und für alles gibt es einen Gegensatz.

Das Gute kann sich bald zum Schlechten wenden, das Schöne wird hässlich, der Freund wir zum Feind oder umgekehrt. Es ist ein ständiges Hin und Her, ein Auf und Ab. Nirgends finden wir einen festen Halt in dieser Welt; alles ist in stetiger Veränderung begriffen, und am Ende steht der Tod.

Das göttliche Licht ist das höchste Prinzip in uns

Was ist größer als das Größte in dir? – Das göttliche Licht ist größer als das Größte in dir! Nichts ist größer als dieses Licht. Mit seiner Hilfe bist du Herr des ganzen Universums. Du bist ein Licht Gottes hier auf Erden!

Es gibt eine machtvolle dämonische Finsternis, Ravana genannt. Wie kann diese besiegt werden? – Kein Mensch, keine Armee ist in der Lage, diesen Kampf zu bestehen. Wir brauchen die Hilfe des unendlichen Lichts, des Lichts der Wahrheit. Dieser Dämon Ravana lauert ewig im Universum und ist für jedes Kind Gottes und jedes Lebewesen eine Herausforderung. Wie kann ein Mensch diese Finsternis der Unwissenheit besiegen? – Nur wenn er einen Zugang zum Licht hat, wenn er dieses Licht verehrt, anbetet und zum Ausdruck bringt.

Lasse deshalb deine Intelligenz bewusst im Licht Gottes verweilen, denke über dieses Licht nach und versuche es zu verstehen. Meditiere über dieses Licht und liefere dich diesem Licht aus! Mit der Hilfe dieses Lichts kannst du alle Probleme des Lebens in den Griff bekommen und überwinden. Du kannst sogar den Tod besiegen. Was ist das Ergebnis eines solchen Sieges über den Tod? – Wunder über Wunder, ekstatische Freude!

Wir leben nicht, um zu weinen und zu klagen, wie die meisten Menschen es tun; wir leben, um die Tatsache zu erkennen, dass wir eine lebendige Blutsverwandtschaft mit dem Licht Gottes haben. Wir sollen unsere unendliche Würde erkennen, denn göttliche Würde ist es, die wir besitzen.

Durch den Kontakt mit dem Licht werden wir Meister über die ganze Natur, die ganze Welt, das ganze RaumZeit-Universum, über sämtliche inneren und äußeren Welten.

Im Herzen der Gottheit

Zeitlosigkeit und Raumlosigkeit ist gleichbedeutend mit zeitloser, raumloser, ewiger, absoluter Glückseligkeit oder Ananda. Das ganze Universum ist aus dieser Glückseligkeit geboren und kehrt zu ihr zurück.

Aber die Unwissenheit verschleiert die Intelligenz des menschlichen Individuums, sodass es unfähig ist, die Wahrheit zu erkennen.

Der Mensch ist wie einer, der im Wasser inmitten des Ozeans schwimmt, und nicht weiß, dass er im Wasser ist. Er schwimmt im Wasser des weiten Meeres und träumt, er sei in einer wasserlosen Wüste. Das ist das Wirken der Täuschung. Er erfährt etwas, was gar nicht da ist. Das ist sein Irrtum.

Wir sind in Gott, und Gott ist in uns, trotzdem sehen wir Ihn nicht.

Wer kann diese Täuschung beseitigen? – Die Göttliche Mutter! Sie beseitigt jede Art von Täuschung oder Sünde.

Der Kern jeder Sünde ist, dass wir unser wirkliches Wesen nicht kennen. Diese Sünde wird mit der Zeit durch Gewohnheit hart wie Fels – durch die Gewohnheit, das Unwirkliche für das Wirkliche zu halten.

Die sinnliche Erfahrung – die Welt, die wir mit unseren körperlichen Sinnen wahrnehmen – ist das Unwirkliche, doch wir klammern uns mit aller Macht daran. Dadurch verschlimmert sich unsere Situation laufend. Wir tauchen immer tiefer in die Dunkelheit ein und entfremden uns Gott.

Der Weg heraus aus dieser unheilvollen Gefangenschaft durch die Sinneserfahrung liegt darin, dass wir unermüdlich die Wahrheit bestätigen, dass wir die Göttliche Mutter anrufen und das Mantra wiederholen und dabei wissen: „Ich träume nur, und dieser Traum ist nicht wirklich. Das Göttliche ist die Wirklichkeit. Es ist hier. Und ich muss Es erfahren.“

Wenn das ganze Universum nichts als unendliches Bewusstsein, unendliche Glückseligkeit und unendliches Licht ist, warum erfahren wir das dann nicht? Warum leben wir nicht bewusst in diesem Licht?

Etwas hindert uns daran. Etwas lässt uns träumen, dass wir sehr begrenzte menschliche Individuen sind.

Zudem verschlechtern wir unsere Situation dadurch, dass wir uns ständig auf den Bericht unserer Sinne verlassen und unsere Sinneswahrnehmungen für das einzig Wirkliche halten. Somit sind wir völlig in täuschende Erfahrungen eingefangen und in einer materiellen Welt verloren, aus der es keinen Ausweg zu geben scheint.

Materielle Werte bestimmen unser Leben, wir laufen dem Vergnügen nach, wir genießen, was es zu genießen gibt, und das blockiert unsere höheren Fähigkeiten. Ein Schleier legt sich über unsere Augen und verbirgt uns die Glückseligkeit und den unendlichen Ozean der Freude, in dem wir in Wirklichkeit leben. An seiner Stelle begnügen wir uns damit, uns ständig zu beklagen, gegenseitig zu bekämpfen, zu weinen und zu sterben. Und nicht genug damit: Wir wiederholen die gleichen alten abgenutzten Erfahrungen tausende Male.

Der Raucher will das Rauchen aufgeben, doch ungeachtet dessen raucht er weiterhin eine Zigarette nach der anderen. Die Menschen versuchen sich in Yoga und Disziplinierung, fallen aber dann wieder in die Furchen ihrer alten Gewohnheiten zurück.

In Wirklichkeit leben wir aber direkt im Herzen der Gottheit – nichts weniger als das! – Alle unsere Meditationen und Mantras haben nur den Sinn, diesen Schleier, diese Blindheit, diese zentrale Sünde zu zerstören.

Widersprüchliche Gefühle und Gedanken sind die Zeichen, dass wir in der Täuschung gefangen sind.

Solange es das Gemüt gibt, gibt es konkurrierende Gedanken und Gefühle – Streit und Krieg innen und somit Streit und Krieg auch außen.

Aus dieser Misere kann uns nur die Göttliche Mutter retten. Wir müssen sie darum bitten.

Es ist gefährlich, negative Gedanken zu unterhalten

Im Kosmos gibt es ein Gesetz, eine Stimme Gottes, die zu allem, was wir denken und wünschen „So sei es! “sagt.

Wenn du sagst: „Ich bin krank, ich bin unglücklich“, dann antwortet die göttliche-universale Stimme mit „So sei es!“; und eines Tages, wenn du immer wieder sagst, dass du krank und unglücklich bist, wirst du wirklich krank, auch wenn du zuvor immer völlig gesund warst.

Deshalb ist es am besten, immer nur positive Gedanken zu unterhalten. Wenn du positiv bist und hart arbeitest, um deine Ziele zu erreichen und deine Werte aufrichtig verfolgst, wirst du eines Tages alles verwirklichen. Sei niemals negativ! Kritisiere nie andere! Nimm den körperlichen Zustand nie als Wirklichkeit an! – Es ist ein vorübergehender Zustand und nicht normal für uns. Gott hat das Leben erschaffen, damit der Mensch ewige Glückseligkeit erfahren möge, nicht um in Sorgen zu ertrinken. Sorgen sind nicht unser Wesen. Wir sind Sat Chit Ananda.

Im täglichen Leben müssen wir unsere Handlungen und täglichen Pflichten im Licht des göttlichen Bewusstseins erledigen. Von da an beginnt unser wahres spirituelles Leben.

Winzige Lebewesen bevölkern unseren Körper

In verschiedenen Ländern sind die primitiven Eingeborenen Gott näher als die hochgebildeten Leute der Großstädte.

Der primitive Mensch! – In Indien zum Beispiel wird jede Krankheit als eine Gottheit oder als ein Geist betrachtet.

Ist das Dummheit? – Ich sage nein! Es ist kein Aberglaube! Es scheint in den Augen der meisten Europäer Aberglaube zu sein. Ihre Bildung und hoch entwickelten wissenschaftlichen Instrumente lassen nicht zu, in einer Krankheit eine Gottheit zu sehen.

Sie sehen nur Viren, Keime, Bakterien. Doch jeder Keim ist ein Lebewesen; jeder Keim ist ein Soldat. Grippebakterien, Typhus- und Pockenkeime: Der Körper ist voller Keime spezieller Art. Jede Krankheit hat ihren eigenen Keim-Typus. Diese Keime sind so winzig und schwer zu entdecken. Es sind Millionen und Milliarden. Und sie fangen an, aktiv zu werden. Jeder kleine Keim ist ein Mensch, hat ein Gehirn, kann sich bewegen. Jedes Molekül, jede Zelle hat Intelligenz, ist ein Individuum mit unabhängiger Existenz. Millionen dieser Keime machen dem Körper Beschwerden. Er wird krank.

Jeder Keim ist ein Lebewesen, und durch diese Lebewesen wirkt eine allen gemeinsame Kraft. Über diese Kraft wacht ein Gott, eine herrschende Kraft, die diese niedere Kraft steuert.

Wenn man sich nun an diese herrschende Kraft wendet, dann verschwindet die Krankheit, ohne dass man irgendeine Medizin genommen hat. Allein durch Gebet und Opfergaben kann man eine Krankheit besiegen. Wir wenden uns an die Gottheit, und die Gottheit ist allwissend.

Es gibt auch einen Gott für das Gras, für die Pflanzen, die Bäume und so weiter. Auch Zwerge gibt es und Naturwesen; sie sind lebendige Realität. Sie sehen uns, aber wir sehen sie nicht. Doch Leute mit einer besonderen Gabe können sie ganz klar erblicken.

Wir sollten also nicht denken, dass eine Krankheit nur aus leblosen Keimen und totem Gift im Körper besteht. Auch Gift ist voller Leben, erfüllt von einer negativen, destruktiven Kraft, die versucht zu zerstören.

Alle Keime sind also Lebewesen. Leben ist überall. Unser Körper wird von Milliarden von Lebewesen erhalten. Jedes kleine Wesen hat seine eigene unabhängige Intelligenz, seinen eigenen Willen, ist eine eigene unabhängige Kraft, die sich bewegen kann und mit anderen Zelltypen kämpft. Es hat Zuneigung und Abneigung oder Abwehrkräfte gegen andere Zellen. Die negativen Zellen haben Abwehrkräfte gegen die positiven Zellen und umgekehrt.

Durch Yoga-Kraft können wir eine winzige Zelle in einen Riesen verwandeln. Wir können aus einem kleinen Molekül einen Elefanten machen.

Alle Möglichkeiten sind gegeben. Und in jedem Molekül sind auch die göttlichen Möglichkeiten und Kräfte anwesend, denn das Göttliche ist überall. Es ist überall wie der Raum, nur unendlich subtiler.

Jedes Wort lässt ein Bild entstehen

„Im Anfang war das Wort und das Wort war bei Gott und das Wort war Gott.“

Johannes-Evangelium, Prolog

In diesem Sinne sind das Mantra und Gott ein und dasselbe.

Der Mensch in seinem gegenwärtigen Zustand deckt all diese Tatsachen, Wirklichkeiten und Wahrheiten zu. Das ist Sünde.

Du sagst das Mantra, und Gott steht vor dir, aber du siehst Ihn nicht.

Der menschliche Zustand ist Stumpfheit, Finsternis, Unwissenheit, Unreinheit, Sünde. Das ist der menschliche Zustand! Wenn wir diesen Zustand, dieses Getrenntsein von Gott überwinden, dann sehen wir neue Wirklichkeiten, auch wenn sie für die leiblichen Augen unsichtbar sind. – Aber sie sind immer da!

Der menschliche Zustand ist ein unglücklicher Zustand. Durch körperliche Geburt entstehen Sorgen und Leiden. Wie glücklich ist man im Tiefschlafzustand. Dort gibt es keine Geburt, keinen Tod, kein Problem, keine Bilder, keine Gedanken, keine Gefühle, nichts Begrenztes, nicht Gutes oder Böses, keine Verantwortung, keine Aufregung und Unruhe.

Alles Große, Wirkliche und Wunderbare ist innen – in der inneren Seele, in der Seele der Seele, im inneren, unendlichen Bewusstsein. Darin ist alles enthalten.

Alles, was du in der Außenwelt siehst oder tust oder wahrnimmst, ist nichts anderes als eine Manifestation innerlicher Vorgänge. Vorstellungen in deinem Inneren erscheinen als sinnlich wahrnehmbare Objekte.

Gedanken sind unsichtbar für die leiblichen Augen, aber diese unsichtbaren Energiestrukturen bestimmen dein äußerliches Leben, die äußere Umgebung, die äußeren Erfahrungen. Je unsichtbarer etwas ist, desto wirklicher ist es.

Gedanken sind wirklicher als das, was du siehst. Gedanken können dich etwas anderes sehen lassen als das, was die Augen eigentlich sehen sollten.

Gedanken sind machtvoll, unsichtbar regierend. Sie sind in uns, doch noch weiter innen ist eine Stimme, die sagt: „Das ist ein guter Gedanke, das ist ein negativer Gedanke.“

Die urteilende innere Intelligenz ist noch innerlicher als unsere Gedanken und Gefühle; und je weiter innen etwas ist, desto stärker, höher, wahrnehmungsfähiger ist es.

Mit dem Höheren kann man das Niedrigere beherrschen. Mit dem Innerlichen kann man das Äußerliche beherrschen. Ein geistiger Mensch ist stets in Verbindung mit dem, was höchst innerlich ist, mit dem Höchsten, dem göttlichen Bewusstsein. Von dort aus wandelt er sein ganzes Leben um. Von dort bezieht er seine Freude, nicht von der Tätigkeit der Sinnesorgane oder von dem, was er im Leben erreicht hat; denn alles in der Welt Erreichbare ist vergänglich, verursacht Leiden und ist letztlich eine Bürde. Es macht dich blind für deinen inneren Reichtum – den Reichtum Gottes in dir.

Du hast unendliche Kraft! Im täglichen Leben leidest du unter deinen Schwächen, willst dieses und jenes genießen, Vitamine für langes Leben und Gesundheit zu dir nehmen, obwohl du innerlich unendliche Energie und Gesundheit besitzt.

Dein innerstes Wesen stirbt nicht. Und dieses innerste Wesen ist dein wahres Antlitz, dein wahres Herz, aber du begnügst dich mit diesem körperlichen Herz, das alle möglichen widersprüchlichen Gefühle, Triebe und Leidenschaften beherbergt, das sich dem Hass, dem Neid und der Eifersucht hingibt.

Mit diesem falschen Herzen identifizierst du dich und bist durch die Geburt hier auf Erden darin gefangen. Dieser Gefangenschaft musst du entfliehen! Du musst die unendliche Energie, die in dir ist, anerkennen und nie mehr vergessen. Verschenke lieber alles, was du hast: deinen Körper, dein Gemüt, deinen Besitz und alles andere – wie du es im Tiefschlafzustand tust. Nur dann hast du grenzenlose Glückseligkeit, Furchtlosigkeit, Freiheit.

Je näher du deinem innersten Wesen bist, desto mehr bist du auch Herr deines Lebens.

Verliere niemals deinen Halt an der unendlichen Kraft!

Wende deine Aufmerksamkeit nie von der unendlichen zeitlosen, raumlosen Stille in dir ab! Warum bist du aus dieser Stille herausgefallen? Warum lieferst du dich der Quälerei der Sinne aus, indem du immer wieder sinnlosen Nervenkitzel suchst? – Alles Weinen ist eine Sache der Nerven. Du bist ein Sklave der Launen. Was nützen dich da deine fünfundzwanzig Doktorgrade und drei Nobelpreise? – Du bleibst trotzdem eine Marionette deiner Launen, Depressionen, kleinen Freuden und Leiden. Und alles entschuldigst du im Namen von etwas Gutem. Du rechtfertigst deine elende Situation auch noch. Du kämpfst für Gerechtigkeit. Aber was weißt du von Gerechtigkeit? – Nichts! Deine Gesetzesbücher sagen dir nichts über Gerechtigkeit.

Eine Mutter hat einen Sohn. Nach zwanzig Jahren ermordet der Sohn die Mutter. Du sprichst von Ungerechtigkeit und forderst die Todesstrafe für den Sohn. Was du nicht weißt, das ist die Tatsache, dass die Mutter ihren Sohn in einem früheren Leben getötet hat. Und jetzt nimmt er unbewusst Rache. All das und viel mehr weißt du nicht. Du beurteilst die Lage aufgrund deiner unzureichenden Kenntnisse. Von den inneren Wirklichkeiten und dem Karma weißt du nichts. Du willst ehrlich und aufrichtig sein, aber deine Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit sind allesamt Dummheit.

Wenn du das Leben mit den Augen Gottes betrachten könntest, würdest du sehen, dass all deine Cleverness nur Finsternis ist. Du musst nach innen gehen, immer weiter nach innen und das suchen, was noch subtiler und höher ist als die Gedanken: deine urteilende Intelligenz und Unterscheidungskraft. Noch weiter innen ist dein Gewissen, das die urteilende Intelligenz beobachtet und sagt: „Das ist falsch, und das ist richtig!“

Das Innerste und Subtilste aber ist das göttliche Bewusstsein. Dort sollst du Rat holen, nicht von einem selbstsüchtigen Gemüt, das dich mit seiner fehlerhaften Vernunft in die Irre führt, die mit Trieben, Leidenschaften, Ärger, Zorn und Eifersucht erfüllt ist. Das gesamte, dunkle Unterbewusstsein beeinflusst deine sogenannten vernünftigen Entscheidungen.

Mit Mantras erzeugen wir ein Bild Gottes direkt vor

unseren Augen

Wenn du zwanzig Jahre lang beständig und ernsthaft dein Mantra rezitiert hast, bist du von Engeln Gottes umgeben. Die Leute sehen die Engel nicht, aber ein Yogi oder Mystiker sieht sie. Die göttliche Energie postiert überall Engel als Leibwächter für dich. Diese Engel pflanzen gute Gedanken, Intuition und Erleuchtung in dein Herz. Sie geben dir wunderbare Ideen ein, und jede solche Idee löst ein Problem in deinem Leben. Jede dieser Ideen vertreibt die eine oder andere finstere Gestalt aus Herz und Körper. Das ist eine große Wissenschaft!

Mantras sind Träger der göttlichen Anwesenheit

Wie Wasser als Bild in deiner Aura erscheint, wenn du an Wasser denkst, so erscheint Gottes Gegenwart in deiner Aura, wenn du Gottes Namen aussprichst. Leider merkst du nichts davon.

Gott macht keine Späße: Wenn du Ihn anrufst, ist Er da. Aber wenn du Ihn anrufst und dabei böse Absichten und Gedanken hast, strafst du dich selbst.

Nichts ist wichtiger im Leben, als die Gnade Gottes zu erhalten.

Anstatt im Namen Gottes hier und jetzt Glückseligkeit zu genießen, beschäftigen wir uns lieber mit negativen Dingen: Dies und jenes ist nicht in Ordnung, wir schätzen unsere Lage pessimistisch ein und klagen über alles Mögliche. Wir haben Angst vor Kleinigkeiten, und diese Angst zerstört unsere unendliche Größe, unseren unendlichen Reichtum, unseren unendlichen Frieden, unsere zeitlos, raumlose Freude.

Aber was geschieht, wenn wir das Mantra wiederholen? – Unser Herz wird kosmisch, wir sind in jedem Blatt eines jeden Baumes und wiederholen das Mantra. Wir sind überall und sitzen im Herzen eines jeden Sterns und wiederholen das Mantra.

Wenn wir „Om namo Narayanaya“ sagen, wiederholt plötzlich das ganze Universum das Mantra mit uns.

Wir identifizieren uns mit der Seele des Universums, der Seele in den Bäumen, der Seele im Sand, in den Wänden, in der Luft, im Raum und mit der Seele in den Menschen.

Unser Bewusstsein dehnt sich aus, weit über alle depressiven, schmutzigen, kleinen menschlichen Gedanken hinaus.

Mach dir kein

Kopfzerbrechen darüber,

wie du meditieren sollst!

Versuche zunächst einfach, über das Wesen und die Wirklichkeit Gottes nachzusinnen.

Versuche zu erfühlen, was Gott ist: Jemand hat das Universum erschaffen. Es gibt eine unendliche Realität, die allsehend und allwissend ist.

Und es ist wahr: Gott ist überall zugegen und weiß alles. Er hat jedermanns Tun und Denken in sich bewahrt. Er ist an deinem Arbeitsplatz gegenwärtig und sieht, was du tust und was du denkst.

Meditation bedeutet Stillsein.

Warum in dieser Stille nicht über ein unendliches Bewusstsein, ein unendliches Licht, einen unendlichen Frieden nachdenken?

Empfinde, wie ein Meer des Friedens dich von allen Seiten umgibt, wie Licht sich in dich ergießt, wie Liebe dich erfüllt und von dir Besitz ergreift: Gott als Licht, Gott als unendliche, absolute Liebe.

Gehe mit diesen Gedanken um, und du wirst sehen, dass du neugeboren wirst!

swami



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